Reisebericht: Versteckte Paradiese–Bangladesch – Sikkim – Bhutan

30.01. – 16.02.2011, 18 Tage Studienreise Bangladesch – Sikkim – Bhutan


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Reisen Sie mit uns in die exotische Welt Ostindiens von Bengalen über das "Himmelsreich" von Sikkim bis ins "Reich des Donnerdrachens" nach Bhutan. Erleben Sie die dichtgedrängten Städte Bangladeshs und die bunten Tempel in den Gefilden des Himalaya!
Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause

Reisebericht

Versteckte Paradiese zu suchen - das war der Gedanke, als wir die Reise in die Landscvhaften und Siedlungen Westbengalens und in den Himalaya  ausschrieben. Nach dem großen Erfolg der Reisen nach Indien, Nepal und Tibet reizte es mich ungemein, mit meinen Gästen auch den Zauber der Gebiete zu erleben, die nur selten von Reisefirmen angeboten werden.
So freute ich mich mit zehn weiteren erwartungsvollen Reisenden darauf, vom 30.Januar bis zum 16 Februar die ?versteckten Paradiese" Bangladesh, Sikkim und Bhutan kennenzulernen.
Am Morgen des 30.Januar war es soweit - wir trafen uns auf dem Berliner Flughafen Tegel und  bestiegen zu neunt - zwei weitere Mitreisende sollten erst am Ziel in Dhaka zu uns stoßen - eine Maschine der Qatar Airways.
Als alle Platz genommen hatten, informierte der Kapitän über eine kurze Verspätung, die sich dann im 10 Minuten-Takt immer weiter aufbaute. Fast drei Stunden später als im Plan erhob sich dann doch noch der große Metallvogel in die Lüfte - nicht ohne dass mehrere Passagiere zwischendurch ausgestiegen waren, da sie ihre Anschlussflüge nicht mehr erreichen würden. Das Heraussuchen ihres Gepäcks hatte wohl einen großen Teil der Verspätung mitverschuldet. Wir jedoch konnten frohgemut sitzen bleiben, denn eigentlich hätten wir sechs Stunden Aufenthalt in Doha, der Hauptstadt Qatars und als Flughafen eine der Drehscheiben des Europa-Asien-Verkehrs, gehabt ...
Dadurch konnten wir die Verspätung ab Berlin ganz gut kompensieren und unseren Weiterflug - mitten in der Nacht - in die Hauptstadt von Bangladesh nach nur knapp drei Stunden Wartezeit antreten.
 


Der zweite Reisetag begann mit der morgendlichen Ankunft in Dhaka, ganz pünktlich kurz vor zehn. Nachdem wir die Einreiseformulare ausgefüllt und die Grenzkontrollen passiert hatten, warteten wir auf unser Gepäck, konnten in der Zwischenzeit sogar schon Geld - Taka heißt die Währung von Bangladesh - tauschen. Und kaum hatten wir das Gepäck in Empfang genommen, tauchten auch schon unsere zwei noch fehlenden Mitreisenden auf, die mit einem anderen Flug, von München kommend, kurz nach uns gelandet waren.
Bestens! Und nun - Bangladesh wir kommen! Tatsächlich wurden wir sogleich nach Passieren der Zollkontrollen von einem freundlichen Mitarbeiter der örtlichen Agentur begrüßt, der uns zum vor dem Flughafen wartenden Bus geleitete. Schnell wurde unser Gepäck eingeladen und kurz darauf waren wir bereits unterwegs zum Hotel.
Der Flughafen von Bangladeshs Zwölf-Millionen-Metropolregion liegt ziemlich nahe am Stadtzentrum. Wir fuhren bis zum Diplomatenviertel Baridhara, vielleicht fünf Kilometer vom Flughafen gelegen. Aber wie lange braucht man wohl für diese Strecke mit dem Bus? Viel, viel länger als man zunächst glauben mag. Denn - und das würde uns wohl in den nächsten Tagen immer begleiten - in der Viel-Millionen-Stadt Dhaka ist das Verkehrsgewimmel fast noch dichter als in anderen asiatischen Metropolen. Vielleicht liegt das daran, dass es hier keine Bahnen oder gar eine Metro gibt, sondern nur Busse, Taxis und Fahrrad-Rikschahs als ?öffentlichen Nahverkehr".
Das Einchecken im Hotel ?Ascott Residence" ging recht schnell.  Nur ein paar Minuten verweilten wir zum ?Frischmachen" auf den Zimmern, denn wir wollten ja noch einiges sehen von Bangladeshs Hauptstadt.
Offiziell hat Dhaka fast sieben Millionen Einwohner im Zentrum und zwölf Millionen als Metropolregion - das alles auf einer Fläche, die nur wenig größer ist als die Hamburgs, das dafür aber nur ein Siebtel der Einwohner hat...
Selbst für Reisende, die schon mehrfach in Asien waren, ist die Verkehrsdichte hier enorm. Überall in den total überfüllten asiatischen Großstädten braucht man einige Zeit, um die ?totale Reizüberflutung" durch bunte Menschenmassen, das Chaos an Rikschas, Motorrädern und ständig hupenden Autos, die beständig drängelnden Dreiradtaxis und dazwischen wuselnde Fußgänger, oft mit Lasten auf dem Kopf, zu verarbeiten. All diese Dinge nehmen einem als Ersteindruck fast den Atem. Auch diesmal wieder entlockte das heillose Gewimmel den Reisegästen manch staunenden Ausruf oder ein gemurmeltes ?ach Du meine Güte".
Definitiv braucht man ein paar Tage, um sich hier einzugewöhnen - in Dhaka ist das nicht anders, aber ich hatte fast den Eindruck, hier sei es noch dichter als in den Millionenstädten Delhi oder Jakarta, die ich ganz gut kenne.
Bangladesh ist mit Sicherheit eine unglaubliche Herausforderung für alle Sinne: Eine Belastung für die Ohren, ein Farbenrausch für die Augen und eine völlig neue Erfahrung für  Geruchs- und Geschmackssinn - denn mit all denen erlebt man ja ein solches Land.
Wir besuchten das neue Zentrum von Dhaka, nachdem wir kurz gehalten und unseren Reiseleiter für Bangladesh aufgenommen hatten, Herrn Quadir. Nach kurzer Begrüßung erklärte er das eine oder andere - ich übersetzte aus dem Englischen, das er sehr gut sprach. Ein Stück spazierten wir dann - unser Bus stand ohnehin im Stau und bewegte sich nur ab und zu ein paar Meter vorwärts und nahmen zunächst in einem Selbstbedienungs-Imbiß ein Snack-Mittagessen ein. Diese Art von  nach ?europäischem" Maßstab sehr einfachen, für innerasiatische Verhältnisse aber schon fast exotischen Imbissmöglichkeiten gibt es in Dhaka nur ganz selten, aber uns half es, uns  durch noch fast euriopäische Verhältnisse essensmäßig einfacher einzugewöhnen.
Nach dem Mittagsimbiß liefen wir durch das moderne Regierungsviertel. Der Spaziergang führte durch den architektonisch für Asien einzigartig gestalteten Gebäudekomplex der Nationalversammlung. Jatiya Sangsad Bhaban, wie das imposante Gebäude genannt wird, gilt als größtes Parlamentsgebäude der Welt und wurde durch den estnisch-stämmigen amerikanischen Stararchitekten Louis Isadore Kahn zwischen 1962 und 1973 erbaut. Ursprünglich war es als Verwaltungssitz für das damals noch zu Pakistan gehörende Ostpakistan bestimmt, wurde aber nach dem gewonnenen Unabhängigkeitskrieg von 1971 zum Regierungssitz des jungen Bangladesh.
 


Ein weiteres, allerdings ehemaliges Regierungsgebäude stand dann auf dem Programm, das unvollendete Lalbag Fort, die "Festung des Roten Gartens". Der als Regent Bengalens eingesetzte Prinz Muhammad Asam, Sohn des letzten indischen Großmoguln Aurangzeb begann 1678 das Gebäude, ließ es aber nie vollenden, da er nach wenigen Jahren abberufen wurde. Schließlich, der Tag neigte sich dem Ende zu, erreichten wir noch eine wichtige historische Sehenswürdigkeit : einen zentral gelegenen Sakralbau, der vermutlich aus dem 11. Jahrhundert stammt . Dieser älteste Hindu-Tempel in der Stadt ist der zehnarmigen Göttin Dhakeshwari gewidmet und vermutlich der Namensgeber Dhakas. Eine interessante Begegnung erwartete uns hier noch: Touristen sind in Bangladesh selten,  werden überall bestaunt und fallen auf. So war es gar nicht so verwunderlich, dass ein sehr seriös gekleideter Herr auf uns zueilte, allen die Hand schüttelte und in tadellosem Englisch erklärte, er sei Parlamentsmitglied und mache gerade in ?seinem Bezirk" die Runde. Wie es uns denn in seinem Land gefalle: Wir erklärten höflich, dass wir gerade angekommen seien, schon viel Erstaunliches gesehen hätten und sehr erwartungsvoll den nächsten Tagen entgegenblickten. Er wünschte uns Glück und alle verließen den Tempelbezirk sehr zufrieden - er, weil er interessierte Touristen kennengelernt hatte und wir, weil wir einem leibhaftigen bangladeshischen Parlamentsmitglied begegnet waren.
Der Tag war ereignisreich gewesen. Wir ließen ihn beim Abendessen in einem Restaurant ausklingen und fuhren nicht allzu spät zum Hotel zurück, denn wir waren von Reise und Tageseindrücken doch recht müde.
 
Der dritte Reisetag sah uns - nach dem Frühstück mit dem - fast - unvermeidlichen Omelett am Vormittag auf der Fahrt zur ?Goldenen Stadt". So nennen die Bengalen meist bis heute die alte Hauptstadt Sonargaon. Hier gibt es zweifellos einiges zu sehen, allerdings sind die ?goldenen Zeiten" doch schon etwas vorbei. Drei Orte liegen heute auf dem Gebiet von Sonargaon, das einst der Endpunkt einer alten mit der Seidenstraße verbundenen Handelsstraße war.
 


Der erste Abstecher von der Durchgangsstraße Dhaka - Chittagong, an der Sonargaon liegt, führte uns viele hundert Jahre in der Geschichte zurück: Schon im 13.Jahrhundert etablierte sich hier ein muslimischer Sultan und machte das Gebiet zu seiner Hauptstadt, die bald weithin als Markt, Handels- und Machtzentrum bekannt war. Gesandte aus China, aus Europa und Händler von den muslimischen indischen Sultanaten waren hier ständige Gäste. Das älteste Überbleibsel einstiger Bedeutung und Machtfülle, die Goaldi Moschee wurde 1519 erbaut und ist ein interessantes Beispiel der Vor-Mogul-Architektur. Der unerwartet kleine Bau wirkt zwar schlicht, doch majestätisch und obwohl sie kleiner ist wesentlich beeindruckender als die nebenliegende, bis heute genutzte Moschee aus der Mogulzeit., die um 1700 erbaut wurde.
 


Der nächste Programmpunkt führte uns in eine Geisterstadt - Painam Nagar ist der aus Alt-Sonargaon entstandene größte heutige Ort, vielfach mit Sonargaon komplett gleichgesetzt.  Bei einem Spaziergang durch die Villenstraße der einst eleganten Innenstadt Panam nagar bestaunten wir prächtige Häuser und Villen im Kolonialstil. Die große Frage ?warum wird das hier nicht restauriert?" tauchte auf - und war wohl nur mit dem Hinweis auf fehlende Geldmittel zu beantworten. Dennoch beeindruckte die Villenstraße auf seltsame Weise und wir könnten uns über den Besuch freuen, denn nicht viele Reisegruppen bekommen dies zu sehen. Ein kleiner spontaner Höhepunkt ergab sich, als wir ein Grüppchen Einheimischer bei der Kokosnussernte beobachteten: Ein kleiner Junge erkletterte äußerst gewandt die Kokospalme und zog an einem Seil ein großes, gebogenes Haumesser nach. Innerhalb weniger Minuten hatte er einen stark mit Nüssen behangenen Ast abgeschlagen, die Früchte ans Seil gebunden, damit sie von den unterstehenden Helfern sanft herabgeholt werden konnten. Nur wenige Schläge des jungen Mannes am Boden mit seinem Haumesser auf eine der Früchte - und schon konnten wir uns an einem kühlen Naturgetränk laben: frischer Kokosmilch.
Nach einem durch unserem örtlichen Reiseleiter Quadir organisierten Mittagessen setzten wir die Fahrt in den nahegelegenen Ort Meghna fort. Der gleichnamige Fluß ist einer der größten hier, vermutlich ein alter Brahmaputra-Arm, der bei einem der in der Vergangenheit zahlreichen Erdbeben vom Hauptfluß abgetrennt wurde. Am Hafen angekommen, in dem neben kleinen Marktbooten vor allem Frachtboote für Sand, Zement und Baumaterial landen, bestiegen wir eines der kleinen Frachtboote. Nicht sehr bequem - der Einstieg über Stufen und Planken und mangels


Sitzgelegenheiten "Platznehmen" auf dem breiten Bootsrand - begann eine interessante Bootsfahrt auf dem Meghna-Fluß, die das Leben und Treiben an den Flussufern und ein fast idyllisches ?Landleben" zeigte. Nach einer Stunde etwa waren wir - mit Landemöglichkeit am gegenüberliegenden Ufer des hier vielleicht drei Kilometer breiten Flusses - wieder am Ausgangspunkt zurück. Da der Bootsführer direkt in einen der Sandberge am Ufer hineingesteuert hatte, war der Ausstieg einfacher und bequemer als der Einstieg. Vor der Rückkehr nach Dhaka besuchten wir noch den 1901 erbauten Palast von Sadarbari, der ghheute ein Volkskundemuseum beherbergt. Es war recht interessant, wenn auch nicht nach den neuesten Erkenntnissen musealer Darbietung und Schauwirkung eingerichtet. Bei der folgendem Rückkehr nach Dhaka sahen wir bei der Vorbeifahrt noch den ?Nationalen Gedenkplatz der Muttersprache", der große Verehrung genießt, weil von hier der Aufstand ausging, der letztlich zum Krieg von 1971 und der Unabhängigkeit Bangladeshs führte. Im Februar gibt es zum Andenken an die Ereignisse jedes Jahr eine große Buchmesse, deren Vorbereitung wir beobachten konnten. Nach dem Abendessen in einem Restaurant kehrten wir ins Hotel zurück.


 
Nach einem frühen Frühstück brachen wir am vierten Reisetag in Richtung Norden auf. Der erste Besichtigungsort heute stellt für jeden Bangladesh-Besuch ein Muß dar. Das ?National Martyrs' Monument" in Savar bei Dhaka erinnert an die Opfer des Unabhängigkeitskampfes. Im Zusammenhang mit der Gründung Indiens und Pakistans 1947  war der muslimische Staat Pakistan in West- und Ostpakistan geteilt. Den Machtansprüchen (West)Pakistans und den Bestrebungen zur Unterdrückung der bengalischen Sprache und Kultur setzten die Leute von Ostpakistan zunehmenden Widerstand entgegen, der von Indien unterstützt wurde und 1971 im Unabhängigkeitskrieg gipfelte. Im Dezember 1971 wurde Ostbengalen zum unabhängigen Staat Bangladesh. Das Nationalmonument erinnert and sie Opfer dieses Kampfes und die Ereignisse um die Staatsgründung.
 


Ein schöner Spaziergang führte uns durch den weitläufigen Park und den "VIP-Garten", in dem seit Staatsgründung alle wichtigen Politiker und gekrönten Häupter auf Staatsbesuch einen Baum pflanzten. So ist in den letzten Jahrzehnten ein beachtlicher Park entstanden.
Dann fuhren wir weiter in die alte Stadt Dhamrai. Hier gibt es ein berühmtes Hindu-Denkmal - einen gewaltigen ?Ratha", einen berühmten Hindu-Tempelwagen - und viele Vertreter der alten Handwerkskunst des Messingbearbeitens. Wir sahen uns in einer der Werkstätten um und erfuhren davon, wie kunstvoll jedes Einzelstück vorbereitet wird: erst ein MWAchsmodell, das dann mit Ton ummantelt wird. Beim Brennen des Tons fließt das Wachs aus und der Hohlraum wird nach dem Erkalten mit flüssigem Metall gefüllt,. Später wird dieses dann komplett bearbeit und verziert. Auch Hohlfiguren lassen sich so - mit wachsummanteltem Tonkern - herstellen. Interessante traditionelle Motive und originelle Gegenstände werden hier hergestellt und sind natürlich auch zu erwerben. Nach etwas. Freizeit für Fotos am Hindu-Ratha und für den Besuch des Stadtmarktes ging es zum Mittagessen.
Nachmittags setzten wir unsere Fahrt durch den Rarendrapur-Wald fort, einen typischen Monsunwald, in dem überwiegend Salbäume standen. Diese Baumart ist für die Region sehr wichtig: man verwendet das faserige, harzhaltige Holz als Baumaterial für Häuser, Masten und als Gleisunterlage, das Harz als Dichtmasse oder Räucherharz bei hinduistischen Zeremonien und die Samen zur Ölgewinnung. Auch mythologisch ist der Salbaum bedeutend, denn der Überlieferung nach soll Buddha unter einem Salbaum geboren worden sein.
Später erreichten wir unseren Übernachtungsort Mymensingh und wohnten im Amir-Hotel mitten in der Stadt. Obwohl erstes Haus am Platz mit vier Sternen, war es doch nicht mit den Hotels in Dhaka zu vergleichen...
 
 


Nach dem Frühstück ging es am fünften Reisetag zum Stamm der Garo, die heute noch in der Umgenbung leben und deren historisches Zentrum die alte Stadt Sherpur ist. Das urwüchsige Landleben lernten wir hier bei einem ausführlichen Rundgang in der Mission von Sherpur kennen, denn in diesem traditionellen Hindiu-Gebiet leben auch viele Christen. Da beim Garo Stamm traditionell Ahnenverehrung und Animismus vorherrschten, sie sich aber im muslimischen Bangladesh nach dessen Gründung zu einer der ?großen" Religionen bekennen sollten, wählten viele der Einwohner Hinduismus oder Christentum als Religion aus.
Hier im Sherpur-Gebiet gibt es ein von der christlichen Mission getragenes Krankenhaus und eine Schule, in die wir einen Blick hineinwerfen durften. Auch konnten wir eine Reihe von Bauernhöfen besuchen und uns mit der traditionellen Lebensweise, althergebrachten Kochgewohnheiten etc. vertraut machen. Hier ist auch eines der wenigen Gebiete, in denen Schweinefleisch gegessen wird.
 


Nach unserem Mittagessen ging es wieder auf die Hauptstraße zurück, auch wenn wir weniger gut vorankamen als erhofft. Wir passierten den Madhupur-Nationalpark. Früher war er berühmt für Tiger, die aber alle ausgerottet wurden. Heute spricht man von ihm als Reservat für Rhesusaffen und Goldkappenlanguren - aber gesehen haben wir leider keines von den Tieren.  So war es schon recht spät, als wir die berühmte Brücke erreichten: seit 1998 überquert die mit 4,8 km heute elftlängste Flussbrücke der Welt den Fluß Jamuna, wie hier einer der Hauptarme des Brahmaputra heißt. Jahrhundertelang war seine Überquerung fast gar nicht möglich, zumal er in der Monsunzeit häufig eine Länge von mehr als zehn Kilometern erreichte. Abends erreichten wir dann das ?beste Haus am Platze", das Parjatan Motel in Bogra, wo wir auch zu Abend aßen.
 
Nach dem Frühstück erfolgte am sechsten Reisetag recht früh schon der Aufbruch nach Mahastangarh. Mehr als 2 km² Fläche bedeckt heute die archäologische Zone der ältesten Stadt von Bangladesh, die bis auf das 3.Jh. v.Chr. zurückgeht. Sehr interessant ist die Besichtung der Reste von Wällen, Gräben und Mauern, auch wenn es anhand der spärlichen Überbleibsel schwerfällt,  die einstige gewaltige Größe und Bedeutung der ältesten Stadt Bangladeshs zu erahnen. Wir hielten uns eine Weile hier auf, während auch die Zahl der einheimischen Touristen zunahm, die am heutigen Freitag - dem ?Sonntag" im islamischen Bangladesh - zum Picknick und zur Besichtigung hierherkamen. Wir schienen jedoch ungleich intererssanter zu sein als die alten Gemäuer, denn wir wurden ständig fotografiert:  Europäer sind immer noch eine Seltenheit in Bangladesh.
 


Genauso ging es weiter, als wir DIE Sehenswürdigkeit im Norden von Bangladesh erreichten, das unter UNESCO-Welterbe-Schutz stehende Paharpur. Hier war alles wirklich von einheimischen Touristen - inklusive zahlreicher Schulklassen - überfüllt. Und wir waren eine der Hauptattraktionen! Immer wieder klickten die Fotoapparate um uns aufzunehmen und immer wieder mussten wir die neugierig gestellte Frage ?Where do you come from? - Woher seid Ihr?" beantworten. Die Leute in Bangladesh sind immer sehr nett und freundlich - und immer auch ein bisschen neugierig. Na ja, warum auch nicht - wir sind's ja auch und wir hatten am Vortag auch das eine oder andere Privathaus besichtigt.
Paharpur gehört seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe und liegt im gleichnamigen Dorf im Distrikt Naogaon. Der Ort wurde früher von Mahayana-Buddhisten bewohnt und war damals ein wichtiges Kultur- und Studienzentrum. Paharpur hat wirklich etwas zu bieten! Zwar sind es auch nur Mauerreste, doch die Besichtigung der eindrucksvollen Reste der weltgrößten Stupa lohnt sich in jedem Fall. Das darum herum liegendebuddhistische Kloster (Vihara)in diesem Gelände ist das größte des Subkontinents. Es wurde unter König Dharmapala von Bengalen aus der Pala-Dynastie im 8.Jahrhundert erbaut. Die Bedeutung der Stätte liegt in ihrem Einfluss auf die buddhistische Architektur ganz Südostasiens. Etwa neun Hektar groß ist die einstige buddhistische Klosteranlage Somapura Mahavihara. Sie war eines der wichtigsten intellektuellen Zentren - für Buddhisten, Jainas und Hindus gleichermaßen. Die Außenmauern mit ornamentalen Terrakottatafeln - leider nur noch in wenigen Beispielen erhalten - zeigen noch heute den Einfluss dieser drei Religionen.
Später erreichten wir unseren Übernachtungsort Rangpur, das Zentrum der Region und letzte große Stadt vor der indischen Grenze. Wir besuchten noch den großen Tajhat Palast, der während des Militärregimes 1982 - 91 den Obersten Gerichtshof der Region beherbergte. Das im 19.Jh. von einem indischen Großgrundbesitzer errichtete Bauwerk ist heute ein Regionalmuseum, in dem Gegenstände aus Mahastangarh und Pharpur gezeigt werden. Prunkstücke sind aber einige Manuskripte - unter anderem auch Palmblatt-Schriften.
Nach der Museumsbesichtigung und vor dem Einchecken in das Parjatan Motel in Rangpur widmeten wir noch dem barock anmutenden und eher wie eine christliche Kirche wirkenden Kali-Tempel einen Besuch, der in der Gegend sehr berühmt ist.
 
Heute war der siebente Reisetag angebrochen und wir würden Bangladesh verlassen. Den Vormittag verbrachten wir auf einer gut dreistündigen Fahrt zur Grenze nach Chengra Banda. Dieser Grenzübergang wird offensichtlich so gut wie nie von Europäern genutzt. Wir wurden bestaunt, dennoch äußerst freundlich behandelt. Gegen einen kleinen Obulus wurde uns sogar gestattet, mit dem Bus an die Grenze zu fahren, denn sonst hätten wir unser Gepäck kilometerweit durch Staub und Schlamm  ziehen müssen, da der Bus aus Bangladesh nicht nach Indien reinreisen durfte.  Unser indisches Beförderungsmittel wartete auf der Seite der indischen Grenzstation Burimari. 






Jetzt hieß es Abschied nehmen von unserem Team Busfahrer und Reiseleiter aus Bangladesh. Allerdings würden wir Quadir wieder sehen, denn auf der Rückreise würden wir nochmals eineinhalb Tage in Dhaka verbringen. Da wir auf anderem Wege Bangladesh verließen (Landweg) als wir gekommen waren (Luftweg)  kostete der Grenzübertritt 330 (gerundet) Taka für jeden.
Dann aber ging es richtig los: Wir konnten die Koffer auf der indischen Seite auf einem kleinen Parkplatz unter Bewachung des künftigen indischen Busfahrers zurücklassen und uns auf den beschwerlichen Weg durch die Grenzbehörden machen. Alles lief sehr freundlich ab, aber auch sehr bürokratisch und langsam. Dutzende Male wurden unsere Pässe kontrolliert, alle Angaben immer wieder in diverse Bücher eingetragen bevor wir alle erforderlichen Stempel und Bestätigungen hatten.
Die Grenzabfertigung dauerte insgesamt mehr als drei Stunden. Die nachfolgende Fahrt in überaus klapprigem, stinkendem und nicht überzeugend wirkendem  Bus nach Shiliguri dauerte aufgrund der Verkehrssituation noch einmal fast genauso lange. So wurde es langsam dunkel, als wir in unserem Hotel in Shiliguri eintrafen. Das Gute daran: es war viel besser als die Häuser der vergangenen drei Übernachtungen.  
 
Der achte Reisetag führte durch Westbengalen in die Teeregion Darjeeling. Nach den Vortages-Erfahrungen mit dem herzlich schlechten Bus hatte ich mit unserem indischen Reiseleiter und der uns vertretenden Agentur gesprochen und wir hatten eine Lösung gefunden: statt eines schlechten Busses hatten wir nun drei recht bequeme Jeeps, die uns die nächsten Tage befördern würden. Die Route führte in den "Teeort" Darjeeling, teilweise entlang der recht schlecht erhaltenen berühmten und inzwischen teilweise stillgelegten Himalayan-Darjeeling-Railway - immerhin zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörend. Unterwegs gab es natürlich Fotostops, unter anderem an einer der berühmten  Teeplantagen. Leider gab es bnicht allzu viel zu fotografieren, denn wir waren außerhalb der Erntezeit und die "teebedeckten" Berge wirkten recht kahl. Angelegt hatte man die Teeplantagen auf damals englisch beherrschtem Territorium seit Mitte des 19. Jh. um ausbleibende Teelieferungen aus China zu kompensieren. Bis heute wurde darauds die wohl berühmteste Teeregion der Welt, aus der Tee in zwölf Qualitätsstufen stammt, darunter die kostbarsten im Handel erhältlichen Tees.


Nach Ankunft in Darjeeling statteten wir zunächst einen Besuch im Tibetanischen Camp ab und sahen den Weberinnen und Knüpferinnen über die Schulter, die in tibetanischer Tradition handwerklich einzigartige Stoffe und Teppiche fertigen und anbieten.



Wer in Darjeeling ist, muß Tee kosten - sagten wir uns und organisierten eine Teeverkostung zum direkten  Vergleich der interessantesten Sorten. Anschließend spazierten wir durch Darjeeling bis zum Bahnhof.  Zwar sind Teile der UNESCO-Kulturerbe-Bahmn stillgelegt, aber ein Stück der Strecke ist weiterhin befahrbar. Also: rein in den Zug, wenn er auch klein ist. Mehr oder weniger aus touristischen Gründen wird eine Teilstrecke der Darjeeling-Himalayan-Railway noch betrieben z. B. zwischen den Bahnhöfen Darjeeling und Ghoom, die etwa 15 km auseinanderliegen. Etwas über 40 Minuten dauert die Zugfahrt nach Ghoom mit der wie von einer Kindereisenbahn anmutenden Dampflokomotive mit zwei Waggons. Qualmend fuhren wir  - mit einem Halt am Kriegerdenkmal - bis zur Endhaltestelle und besichtigten während des kurzen Aufenthaltes dort das Eisenbahn-


Museum. Danach erfolgte die Rückfahrt mit demselben Zug.  Ein Spaziergang führte uns anschließend  durch das alte britische Viertel und durch die Marktstraßen von Darjeeling zum Check in ins Elgin-Hotel. Später trafen wir uns zum Abendessen.
 
Am neunten Reisetag erfolgte die Weiterfahrt nach Gangtok, der Hauptstadt von Sikkim, die sich über 20 km entlang dem Tal zieht.
Zwar wird die Gegend spektakulär vom Kanchenjunga-Massiv überragt, aber wir hatten diesiges Wetter und konnten den Himalaya nicht sehen.
Pagodenähnliche Dächer und Häuser mit drei Etagen zur Straße und zehn zum Hang säumten die Straße. Der Anblick war irgendwie unwirklich, eher aus dem Märchenbuch entlehnt als in die Wirklichkeit passend. Das ist das Besondere solcher Reisen - Denge sehen und erleben, die man zu Hause nicht für möglich hält. Und - ganz ehrlich - selbst unter Zuhilfenahme der zahlreichen Fotos kann man nicht Entferntesten den Lieben daheim den Eindruck wiedergeben, den man selbst beim Schauen und Staunen hatte.
Mehrere Stops unterwegs ließen uns solche Erinnerungsfotos schießen, einige besiondere Sehenswürdigkeiten von Gangtok waren aber einen Besuch wert:



Der Do-Drul-Chorten ist eine Stupa die 1945 vom Oberhaupt des Nyingma-Ordens, errichtet wurde. Sie beherbergt Reliquien, heilige Bücher und Mantras. Um das Gebäude herum befinden sich 108 Gebetsmühlen (Mani Lhakor) und im Gebäude gibt es eine religiöse Schule. Daneben liegen die beiden den Hindugöttern Ganésha und Hanuman gewidmeten Tempel.
Nicht weit entfernt von hier gibt es Gangtoks höchstgelegenes Haus, und natürlich das Enchey-Kloster, dem wir auch einen Besuch abstatteten. Dieses Kloster ist, neben dem Do-drul Chorten Stupa und dem Rumtek-Kloster eine der wichtigsten buddhistische Einrichtung Gangtoks und Zentrum der buddhistischen Lehre und Kultur. Über 200 Jahre alt und im Barockstil errichtet, ist es das älteste Kloster der Stadt und Sitz des tibetisch-buddhistischen Nyingma-Ordens. Seine Tempel und heiligen Hallen beherbergen zahlreiche religiöse Artefakte und Bildnisse von Göttern.
Am späten Nachmittag erreichten wir das Nor-Khill-Hotel zum Abendessen und zur Übernachtung.
 
Der zehnte Reisetag führte uns bereits wieder fort von Gangtok: Mehrere Fotostops unterwegs verkürzten uns die Rückfahrt nach Shiliguri, insbesondere interessant war aber der Abstecher zum Rumtek-Kloster. Es gehört einem eigenen Militärbezirk an und man braucht, umk es aufsuchen zu dürfen einen besonderen Passvermerk. Den hatten wir vorher mit bestellt und erhalten - denn mit Sondergenehmigung, Kontrollen und Abgeben der Pässe sorgt die Verwealtung dafür, dass hier nur herkommt, wessen Erlaubnis im Paß vermerkt ist.



Das Kloster Rumtek ist eines der heiligsten buddhistischen Klöster überhaupt auf der Welt. Es gehört zum Kagyu-Klosterorden, einer der wichtigsten tibetischen Sekten,und beherbergt einige der wichtigsten und heiligsten tibetisch-buddhistischen Schriften und religiösen Objekte. Es wurde erst 1960 erbaut, wobei ein einfaches Kloster in Lhasa als Vorlage diente.
Nach der Klosterbesichtigung ging es weiter auf der Rückfahrt nach Shiliguri, das wir nach dichtem Verkehr erst später am Abend erreichten.
 
Sehr früh erfolgte am elften Reisetag die Abfahrt, denn wir mussten nach Bagdogra zum Flughafen von Shiliguri. Zwar konnten wir gleich einchecken zum Drukair-Flug nach Bhutan, hatten dann aber zwei Stunden Verspätung.
Nach Ankunft in Paro, dem einzigen Flughafen von Bhutan, ging es gleich nach POassieren von Grenzkontrolle und Zollformalitäten zum Mittagessen im Ort.
Danach - sozusagen als Einstimmung auf das exotische Königreich auf dem Dach der Welt, besuchten wir den Ta Dzong, einen alten Wachturm, in dem sich heute das Nationalmuseum Bhutans befindet. Unser Führer Tashi erklärte einige der ungewöhnlichen Gebrauchsgegenstände - ansonsten aber war der Besuch des Museums eine gute Wahl zum Auftakt. Wegen der Flugverspätung mussten wir den auch noch für heute geplanten Besuch der Burg von Paro, des Paro Dzong, auf später verschieben. So fuhren wir weiter nach Thimpu, der Hauptstadt von Bhutan.  Nach dem Check in ins zentral gelegene Hotel konnte man noch einen kleinen Stadtbummel machen, bevor es  Abendessen gab.
 



Der ganze heutige zwölfte Reisetag war der Hauptstadt des Königreiches Bhutan, Thimpu, gewidmet. Das Sightseeing begann traditionsgemäß mit dem Besuch des King's Chorten, einer Gedenk-Stupa für den dritten König Jigme Dorje Wangchuck (1929-1972), von 1952 bis zu seinem Tod "Druk Gyalpo" (König) von Bhutan . Aus Ehrerbietung ihm und seinem Land gegenüber umrundeten wir seine Gedenkstupa einmal im Uhrzeigersinn. Viele ältere Einwohner Thimpus machen dies jeden Morgen und begonnen ihren Tag mit einigen Ehrenrunden um den Chorten.
Der zweite Programmpunkt war ein Zoobesuch beim Takin, dem Nationaltier von Bhutan. Dieses ungewöhnliche Tier ähnelt einem Bison, hat aber einen zum Körper nicht passend scheinenden Kopf. Der Legende nach verdankt das Geschöpf seine Existenz einem Mönch, der seine Wunderkraft beweisen musste. Von dem seltenen Tier gibt es nur noch etwa dreihundert Exemplare in den Höhenlagen des Himalaya, vorzugsweise in Bhutan und das Gehege etwas außerhalb der Hauptstadt ist das einzige, wo es zu sehen ist. Danach besuchten wir das Volkskunde-Museum und wurden von einer charmanten Führerin in die Besonderheiten des Landlebens in Bhutan und den Aufbau und die Einrichtung der traditionellen Häuser eingeführt.
Danach gab es Mittagessen und anschließend den Besuch des Textilmuseums, in dem traditionelle Weberei gezeigt wurde, aber auch eine Einführung in die verschiedenen Trachten der in Bhutan lebenden Völker erfolgte. Unglaublich, wie viele verschiedene Stämme und Traditionen das kleine Land - nicht größer als die Schweiz - beherbergt.
Ein Besuch des kleinen Changangkha-Tempels, wichtigstes Kloster von Thimpu und einer Manufaktur für traditionelle Papierherstellung aus Bast rundeten die Besichtigungen des Tages ab.
Letzter Tageshöhepunkt war der Trashi Chhoe Dzong. Nach 16.00 Uhr - dem offiziellen Arbeitsschluß der Verwaltung - war der Besuch des Regierungspalastes bzw. seines herrlich verzierten Innenhofes für ein paar Augenblicke möglich.


 
Der dreizehnte Reisetag sah unseren frühen Aufbruch ins Landesinnere. Nach etwa einer guten Stunde hielten wir am höchsten Punkt, den wir während unserer Reise erreichen sollten, am 3088 hohen Dochula Pass. 108 Chorten und zahllose Gebetsfahnen stehen hier. Nach einem ausgiebigem Fotostop folgte eine kurze Rast im Dochula-Gästehaus, wo wir eine Verkostung des traditionellen Buttertees organisíeren konnten. Zugegeben- er ist ?gewöhnungsbedürftig" - aber alle haben tapfer mitprobiert!
Mit Fotostops ging es dann weiter nach Punakha. Der Besuch des Punakha Dzongs ist ein Muß - neben dem Regierungspalast gilt er als schönstes Burg- und Klosterbauwerk in Bhutan. Die vielleicht schönsten Burg Bhutans wurde am Zusammenfluß zweier Gletschergewässer errichtet und stellte im 17. Jh. die Sperre für immer wieder anrückende tibetische Armeen in einem jahrhundertealten Religionsstreit dar. Wir hatten großes Glück, denn im Kloster begann an unserem Besichtigungstag ein mehrtägiges Tanzfest. So konnten wir nicht nur den Führer der bhutanischen Religion, der die Zeremonie eröffnete, sehen, sondern auch die farbenfroh kostümierten Tänzer und ihre rituekllen, in der Bedeutung für uns meist unverständlichen Bewegungen beobachten.
Nach ausgiebiger Besichtigung fuhren wir weiter nach Wangdue Phodrang. Die uralte Marktstadt wird gerade etwa zwei Kilometer von ihrem Standort neu erbaut, die modernen Häuser sind fast fertig, die Straßenzüge werden gerade hergereichtet. ES kann gut sein, dass die nächste Reisegruppe nicht mehr erlebt, was wir erlebten: Freizeit auf dem alten und recht einfach wirkenden Straßenmarkt von Wangdue. Außerdem besuchten wir die zwar bedeutende aber inzwischen fast baufällige Burg. Schließlich ging es zum Hotel zum check-in und Abendessen.
 



Am vierzehnten Reisetag unternahmen wir einen ganztägigen Ausflug ins Phobjika-Tal. Auch heute war früher Aufbruch angesagt, denn wegen Spreng- und Straßenbauarbeiten war die Zufahrtsstraße gesperrt und wurde nur wenige Male am Tag für ein paar Minuten für den Durchgangsverkehr geöffnet. Da galt es, das Zeitfenster genau zu treffen. Das Tal ist in der Jahreszeit bis März für seine Schwarzhals-Kraniche und die Möglichkeit ihrer Beobachtung berühmt. Wir sahen tatsächlich ein paar Dutzend, bevor wir das Visitor.-Centre besuchten und mit dort stehenden Fernrohren zur Beobachtung schreiten konnten. Anschließend besuchten war das Gangtey Kloster. Das versteckte Heiligtum ist das größte yingmapa-Kloster Bhutans und wird von einem wahrhaftigen Heiligen geleitet. Nach dem Mittagessen in einem guten Restaurant unterwegs mussten wir uns sputen, um die Nachmittags-Öffnung der Straße nicht zu verpassen. Unser Hotel erreichten wir am späten Nachmittag.
 
Am fünfzehnten Reisetag gab es bereits die Rückfahrt ins Paro Tal und das Reiseende warf seine Schatten voraus. Als erstes nahmen wir in Paro nach unserer Ankunft ein Mittagessen ein. Anschließend bekamen wir etwas Bewegung beim Klettern zur  Burgruine des Drukyel-Dzong, einer einst gewaltigen Burganlage, die aber schon vor langer Zeit abbrannte und danach nicht wieder aufgebaut wurde.  
Danach besuchten wir die Anlage des Kyichu Lhakhang. Es ist ein buddhistischer Tempel in Pagodenbauweise im westlichen Teil des Königreichs Bhutan. Die vermutlich im 7.Jh.  von Songtsen Gampo gegründete Anlage ist eines der ältesten buddhistischen Klöster in Bhutan, das dafür bestimmt war die "Risiege Dämonin" zu zähmen.  So zählt es zu den berühmten 108-Dämonen-Klöstern, die der Überlieferung nach auf verschiedenen Körperteilen der im Himalaya schlafenden Dämonin errichtet wurden, damit sie nicht wieder aufstehen kann. Kyichu Lhakhang ist u.a. bekannt für seine alten Boddhisatva-Statuen im Altarraum. Bevor wir ins Hotel zur letzten Übernachtung in Bhutan fuhren, konnten wir noch den Besuch der am ersten Bhutan-Tag aufgeschobenen Festung von Paro nacholen: wir brauchen auf zum Paro Dzong und machten einen Kurzbesuch vor dessen Schließzeit.
 
Am sechzehnten Reisetag war Aufbruch um 07.30 Uhr angesagt und Fahrt zum Flughafen. Nach der Verabschiedung von Reiseleiter Tashi und Fahrer Wangchuk  betraten wir das Flughafengebäude als erste Passagiere des Tages. Danach folgte ein Gruppen-Check in zum  Druk Air Flug nach Dhaka.
Hier wurden wir bereits vom Vertreter der Agentur und einem Bus erwartet, die uns zum Hotel transferierten, das aber zwei Zimmer zu wenig für uns hatte. So mussten wir einige Zeit warten. Schließlich erklärten sich zwei unserer Gäste, die am nächsten Morgen schon früh eine andere Maschine nehmen sollten, zum Einzug in ein anderes Hotel bereit. So war das Problem zunächst gelöst, auch wenn ich erst spätabends ein Zimmer erhielt.
Ein letztes gemeinsames Abendessen - und wir verabschiedeten uns von den ersten Gästen!
 
Der siebzehnte Reisetag war so etwas wie ein Wartetag, denn unser Heimflug sollte erst abends gehen. Um den Tag dennoch interessant zu gestalten, hatten wir Reiseleiter Quadir gebeten, noch eine interessante Stadtrundfahrt in Alt-Dhaka zu organisieren.  Das tat er denn auch und wir verbrachten einen spannenden Tag - bei dem wir so manches Mal im Verkehrschaos steckenblieben. Nach Fahrt durch die Gassen von Alt-Dhaka gelangten wir zum alten Flusshafen und konnten uns hier das unglaubliche Treiben, das Kommen und Gehen der Schauerleute, Fahrten hoffnungslos überladener Lastkähne, das Ablegen von Ausflugs- und Fährschiffen mi hunderten von Menschen an Bord und die Verkäufer und Händler ansehen. Danach folgte ein Spaziergang zum Museum im berühmten Ahsan Manzil Palast, der einst Sitz der Nawabs von Dhaka war. Bei einer kleinen Führung wurden wir mit der Lebensweise der ?Großen" im 19. Jh. vertraut gemacht.  Anschließend folgte ein Gang durch die Gassen des berühmten Muschel-Viertels, dessen Einwohner berühmt für die Herstellung von Schmuck aus Muschelschalen und Schneckengehäusen sind.
Schließlich gab es noch ein Mittagessen und dann die Rückfahrt zum Hotel durch das Verkehrsgewühl. Wir gönnten uns hier noch eine Tasse Tee oder Kaffee, das Gepäck, bis dahin vom Hotel aufbewahrt, wurde eingeladen und wir fuhren zum Flughafen.
Nach Verabschiedung von Busfahrer und Reiseleiter betraten wir den Flughafen und konnten auch gleich einchecken, denn die Abfertigung der Qatar Aiways wurde gerade geöffnet. Abends begann pünktlich der Flug nach Doha, den wir nach zweistündigem Aufenthalt mit dem nächtlichen Heimflug fortsetzten um recht pünktlich am frühen Morgen des achtzehnten Reisetages Berlin-Tegel zu erreichen, wo schon die Transferfahrer auf uns warteten.
 
Die Reise war durchaus ein wenig anstrengend - aber wir haben unendlich viel gesehen. Und das lohnt sich immer. Es war durchweg exotisch, vieles unerwartet - aber immer interessant. Vielleicht sind Sie auch neugierig geworden? Oder es war noch nicht genug Exotik? Dann haben wir noch mehr für Sie: im September fahre ich nach Indonesien: Java- Bali - Sulawesi. Ein paar Plätze sind noch frei, ebenso wie für die Novemberreise nach Rajasthan. Neugierig? Dann vielleicht bis bald!
Ihr Studienreiseleiter
Dr.Michael Krause

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