Reisebericht: Israel – kleines Reich, große Kontraste

11.09. – 22.09.2011, 12 Tage Tel Aviv, See Genezareth, Totes Meer, Bethlehem und Jerusalem


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Am 11. September 2011 begaben wir uns auf eine spektakuläre und interessante Reise durch Israel. Uns sollten warme Temperaturen und zahlreiche Besichtigungen erwarten. Lassen Sie sich von diesem Bericht in ihren Bann ziehen
Ein Reisebericht von
Maxi Wendler

Reisebericht

Das Heilige Land - über Jahrtausende von Christen ersehnt, von Einzelnen mit vielen Strapazen und Entbehrungen bereist, von den Kreuzrittern in immer neuen Anläufen besetzt und erobert - dieses Heilige Land kann heute in einem wenige Stunden dauernden Flug erreicht werden. Die drei monotheistischen Religionen haben hier miteinander zu tun.
1. Tag, 11.09.2011
Am frühen Morgen trafen sich ein Teil der Gruppe am Flughafen Dresden mit mir. Nach der Abgabe des Gepäcks haebn wir mit Blick auf die Start- und Landebahn unser Frühstück im Chili-Restaurant eingenommen. Ohne Probleme landeten wir bei strahlendem Sonnenschein am Flughafen in Tel Aviv. Ilan, unser Reiseleiter für die nächsten Tage, begrüßte uns herzlich auf dem Flughafen. Gemeinsam fuhren wir in unser Hotel direkt an der Strandpromenade. Den Nachmittag verbrachten wir am Strand. Am Abend fuhren wir noch in die Altstadt Jaffa, bevor es dann in ein typisch koscheres Restaurant zum Abendessen ging.  


2. Tag, 12.09.2011

Der Wecker klingelte zeitig, aber heute stand ein interessantes Besichtigungsprogramm an. Wir begaben uns auf eine Fahrt nach Cäsarea, die bedeutendste antike Stadt Palästinas und später auch eine wichtige Festung der Kreuzfahrer. Das gut erhaltene Theater, welches noch heute für verschiedene Konzerte eine hervorragende Kulisse bietet, besichtigten wir zunächst. Von hier hat man einen wunderbaren Blick zum Meer. Im Anschluss sahen wir einen Film in deutscher Sprache der uns einen Eindruck in den Tagesablauf der alten Kreuzfahrer geboten hat. Weiter fuhren wir durch das Karmel Gebirge zum Karmeliter-Kloster. Nach einer Stärkung mit Salaten und den landestypischen Falafel fuhren wir weiter in die Hafenstadt Haifa. Ein beeindruckender Panoramablick bis nach Akko lud zum Verweilen ein. Die Bahai-Gärten, wo sich das Zentrum der weitverbreiteten Religion Bahai befindet, waren wunderschön. Zum Abschluss des Tages fuhren wir nach Akko, die Hauptstadt der Kreuzfahrer. Nach der Besichtigung der bedeutendsten Kreuzfahrerfestung haben wir erst einmal den für Israel typischen Granatapfelsaft probiert.


3. Tag, 13.09.2011

Heute fuhren wir durch die Golan-Höhen zum Berg der Seligpreisung, nach christlicherÜberlieferung handelt es sich dabei um den Ort, an dem Jesusdie Bergpredigt (Matthäus 5 - 7) beginnt. Wir besichtigten die kleine Kapelle auf dem Berg. Im Anschluss fuhren wir nach Banyas, wo sich die Jordanquellen befinden. Bevor es zu unserem köstlichen Mittagessen ging, ging es zu Fuß über den Jordan. Zum Mittag erwartete uns ein St.-Peter-Fischessen. Der St. Petersfisch verdankt seinen Namen seinem Hauptmerkmal, einem deutlich erkennbaren Fleck hinter den Kiemen. Der Legende nach fuhr der heilige Petrus vor über 2000 Jahren an den See Genezareth und ihm fiel ein Geldstück hinein, welches sich der Fisch schnappen wollte. Petrus jedoch griff sofort zu und holte es sich zurück. Dabei hinterließ er seinen Fingerabdruck auf der Haut des Fisches. Am Nachmittag fuhren wir zur Brotvermehrungskirche, diese gilt als der Ort an dem "Die Speisung der Fünftausend" (Matth. 14,13-21) stattfand. Wir unternahmen einen Stopp an der Primatskirche, an der Jesus am See nach seiner Auferstehung erschienen sein und mit seinen Jüngern das Mahl gehalten haben soll. Zum Abschluss des Tages fuhren wir mit einem alten Holzboot über den See Genezareth. Bei Musik konnte man die Kulisse rund um den See genießen.   


4. Tag, 14.09.2011

Der Besuch einer Olivenpresse im Landesinneren war ein schöner Auftakt unseres Tages. Auf unserer Weiterfahrt nach Nazareth ging unser Bus kaputt. Eine Wasserleitung hat ihren Geist aufgegeben. Nach einer 1-stündigen Wartepause an einer Tankstelle ging es weiter Richtung Nazareth. Wir besichtigten lange und ausgiebig die Verkündigungskirche. Hier erschien Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria. Wir besichtigten beide Stockwerke der Kirche, was etwas Besonderes ist. Am Nachmittag besuchten wir die Ausgrabungsstätte Bet She´an. Bei glühender Hitze besichtigten wir mit langsamen Schritten das Gebiet. Am Abend bezogen wir unsere Zimmer im Kibbuz in der Nähe des Toten Meeres.  


5. Tag, 15.09.2011
Am Vormittag besichtigten wir Massada. Mit einer Seilbahn ging es zunächst steil nach oben, denn die Felsenfestung liegt direkt auf dem Berg. Der Blick auf das weit unter uns liegende Tote Meer war beeindruckend. Außerdem kann man von hier sehr gut nach Jordanien schauen. Leider war gerade keine Eberhardt Gruppe dort unterwegs, dass wir hätten mal rüber winken können! ;-) Den Nachmittag verbrachten wir in einem Beduinendorf. Zunächst wurde uns vom Leben der Beduinen erzählt, danach wurden wir mit einem bezaubernden Mittagessen verwöhnt. Ein Erlebnis der besonderen Art.  


6. Tag, 16.09.2011
Heute sollten wir entspannen. Jedoch besuchten wir erst einmal die Höhlen von Qumran. Hier wurden einst Torarollen in Höhlen gefunden. Diese waren in Tongefäßen verpackt gewesen. Weiter ging es zum Kibbuz „Ein Gedi“. Dieser Kibbuz besticht durch eine einzigartige Pflanzenvielfalt. Viele verschiedene Bäume blühten in allen Farben. Der Nachmittag lud zum entspannen am Toten Meer ein. Wir ließen uns auf dem Wasser treiben. Ohne Schuhe im Wasser gar nicht auszuhalten. Das Abendessen nahmen wir mit den Einwohnern des Kibbuz ein. Denn heute war Sabbat in Israel. 


7. Tag, 17.09.2011

Nach einem Sabbat-Frühstück, wo nicht gearbeitet werden darf, fuhren wir durch das Land bis zu der Stelle, wo man „Colored Sand“ sehen kann. Eine Stelle wo man Sand in rot, orange und vielen anderen Farben sieht. Der Höhepunkt war der „Mitzpe Ramon“. Ein tiefes Loch eröffnete sich vor uns. Hier wird sogar ein 5-Sterne-Hotel gebaut, nur leider gibt es im Umkreis von geschätzten 30 km nichts zu besichtigen. Am Nachmittag fuhren wir zum Grab von Ben Gurion. Der erste Premierminister Israels wurde an einem wunderschönen Ort beerdigt. Der Weg dort hin führte uns durch Steinböcke. Diese liefen wild um uns herum. Nach einer kleinen Kaffeepause fuhren wir in unser Hotel in Jerusalem.


8. Tag, 18.09.2011

Zunächst besuchten wir die Knesset. Das Parlament von Israel ist durch Sicherheitskontrollen abgeriegelt. Unsere Gruppe hatte jedoch das Privileg, die Knesset von innen zu besichtigen. Nachdem wir unsere Taschen abgegeben hatten, konnten wir endlich hinein. Die Führung unternahm eine Deutsche mit uns. Der Chagall-Saal war schon öfters Empfangshalle für Politiker. Nach einer ausgiebigen Besichtigung, gingen wir zur gegenüber thronenden Menora, ein 7-armiger Leuchter und Symbol des Judentums. Ein Gruppenbild durfte hier natürlich nicht fehlen. Den Vormittag verbrachten wir in der David-Stadt. Hier liegen die Ursprünge Jerusalems und der frühen Geschichte Israels und an dieser Stelle hat einst König David sein Reich gegründet. Es handelt sich um eine der faszinierendsten archäologischen Sehenswürdigkeiten Israels. Besucher aus aller Welt kommen hierher, um aus erster Hand zu erfahren, wo die heilige Stadt dreier Weltreligionen ihren Anfang nahm. Hier ist die biblische Geschichte zum Greifen nahe. Durch enge Tunnelsysteme gingen wir einen weiten Weg bergab. Dies hatten wir erst bemerkt, als wir den ganzen Weg wieder hinauf mussten. Den Nachmittag verbrachten wir in Yad Vashem, Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates Israel im Holocaust. Am Abend unternahmen wir eine Lichterfahrt durch Jerusalem. Bei einem Stopp mit Blick auf den Felsendom und einem Glas Wein genossen wir die Aussicht. Der Abend endete an der Klagemauer bei Nacht. Ein seltenes Gefühl durchzog unsere Körper.   


9. Tag, 19.09.2011
Früh am Morgen besichtigten wir den Felsendom auf dem Tempelberg, das bekannteste Wahrzeichen Jerusalems und eines der Hauptheiligtümer des Islam, von außen. Leider ist die Besichtigung für Nicht-Muslime von innen nicht zugelassen. Entlang der Via Dolorosa, dem Leidensweg Jesus, zogen wir bis zur Grabeskirche, wo Jesus gekreuzigt und auch begraben wurde. Nach einem kleinen Mittagessen unternahmen wir einen Spaziergang durch das Jüdische Viertel wo heute noch 700 jüdische Familien wohnen. Das Ende unseres Spaziergangs war die Klagemauer, diese stellt die frühere Westmauer des Plateaus des zweiten Jerusalemer Tempels dar, der sich an dieser Stelle befand. Jeder konnte einen Wunschzettel, den ich vorbereitet hatte, hinein stecken. Viele haben verborgene Wünsche in sich. Zu guter letzt führte uns die Tour in das Israel Museum, das Nationalmuseum, am Rande der Stadt. Ein großes Modell der Stadt faszinierte uns. Nach dem Abendessen fuhren wir dann mit dem öffentlichen Bus in die Innenstadt. Ein Erlebnis, das wir nie vergessen werden, unter all den Einheimischen den Abend zu verbringen!


10. Tag, 20.09.2011

Heute fuhren wir auf den Ölberg. Dieser wird in vielen Sprachen, der Olivenberg genannt, da hier ursprünglich sehr viele Olivenbäume gewachsen sind. Danach besuchten wir den Garten Gethsemane, wo Jesus Christusin der Nacht vor seiner Kreuzigung betete, ehe er von Judas verraten und von Abgesandten des Hohepriestersverhaftet wurde. Danach sind wir auf den Zion´s Berg gefahren und besichtigten das Grab von David, der vor etwa 3000 Jahren über Israel und Juda. Dies ist eine wichtige Heilige Stätte des Judentums. Danach besuchten wir den Saal des letzten Abendmahles, wo Jesus am Vorabend seines Todes mit seinen Jüngern das Abschiedsmahl gefeiert haben soll. Bevor wir nach Bethlehem umzogen, stiegen wir auf den Herodion. Dies ist eine von Herodes dem Großen errichtete Festungs- und Palastanlage im heutigen Westjordanland. Ein Blick über das weite Land lud zum Nachdenken ein. Durch ein Tunnelsystem mit steilen Treppen kamen wir wieder am Bus an. Nachdem wir Ilan abgesetzt hatten, da er als Jude nicht mit in das Palästinenser Gebiet fahren darf, fuhren wir in einen sehr schönen Laden in Bethlehem, wo man eine riesige Auswahl an Olivenholz geschnitzten Krippen hatte. Um den Ansturm am nächsten Morgen in der Geburtsgrotte Jesus zu umgehen, besuchten wir bereits heute diese.


11. Tag, 21.09.2011
Direkt neben dem Hotel lagen die Hirtenfelder, die von Franziskanern betreut werden. Hier befinden sich mehrere Zisternen und Grotten, die einem Stall zur Zeit Jesus ähnelten. Nach einer Besichtigung fuhren wir zurück nach Jerusalem, um mit Ilan weiter Jerusalem zu besichtigen. Der Mount Herzl, Hügel und zugleich Nationalfriedhof, mit dem Grab von Rabin, Generalstabschef der israelischen Streitkräfte sowie Verteidigungsminister und Ministerpräsident Israels, durfte in unserem Programm nicht fehlen. Der Nachmittag blieb für eigene Erkundungen in der Innenstadt. Ein Mittagessen in einem kleinen Restaurant oder shoppen in den zahlreichen Shops standen auf der Tagesordnung vieler Damen. Den Abend und auch die Reise ließen wir bei einem Glas Wein in der Lobby ausklingen.


12. Tag, 22.09.2011
Zeitig starteten wir unseren Heimweg, denn uns sollten noch einige Programmpunkte am heutigen Tag erwarten. Wir nahmen Abschied von Bethlehem und holten zunächst Ilan im Hotel in Jerusalem ab. Wir fuhren zu einem ganz besonderen Kibbuz, wo Palästinenser und Israelis zusammen wohnen. Nach Kuchen und Tee fuhren wir zum Flughafen Tel Aviv, wo wir lange warten mussten, denn die Befragungen waren sehr streng. Nachdem einige Gäste ihren Koffer öffnen mussten, konnten wir alle durch die Sicherheitskontrolle. Pünktlich starteten wir wieder in das kalte Deutschland. Am Flughafen Frankfurt verabschiedeten wir uns alle voneinander, bevor es zurück in die Heimat ging. Hier erwarteten uns schon die Haustür-Transfer-Services.

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