Reisebericht: Single–Silvester in Jerusalem und Tel Aviv – Israel erleben

29.12. – 03.01.2019, 7 Tage Silvesterreise für Singles und Alleinreisende mit Jerusalem – Ölberg – Bethlehem – Via Dolorosa – Grabeskirche – Klagemauer – Yehuda–Markt – Tel Aviv – Alt–Jaffa – Akko – Haifa – Karmel–Gebirge


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Israel, das heilige Land aus der Bibel, der „Melting Pot“ der Religionen und Nationen wartet auf uns. Ganze 6 Tage lang dürfen wir die historischen Kulturstätten des Landes bestaunen und uns von der Lebensart der Israelis mitreißen lassen.
Ein Reisebericht von
Alexander Zachow

1. Tag: Ankunft in Tel Aviv

In eines der geschichtlich reizvollsten Reiseländer der Welt sollte es uns verschlagen. Zu einer Zeit bei dem der Jahreswechsel in der Heimat ganz groß gefeiert wird. Doch in der jüdischen Religion schon längst im September zelebriert wurde. Neugierig und voller Vorfreude auf das neue Jahr blicken wir der spannenden Zeit im Nahen Osten entgegen.
Bei feuchten Temperaturen kurz über Null machten sich 8 Eberhardt-Reisegäste mit Ihrer Reisebegleitung auf den Weg in den Nahen Osten. Am Flughafen Berlin-Tegel war unser Treffpunkt. Kurz nach halb neun waren wir dann auch alle vollzählig. Nachdem wir das Gepäck abgegeben hatten, dauerte es auch nicht lang und und unser Flieger hob ab. Ungefähr viereinhalb Stunden dauerte der Flug von Berlin nach Tel Aviv. Bei der Landung konnte man sich schon ein erstes kleines Bild von der Stadt machen, welche uns allerdings mit Regen begrüßte. Am Flughafen hieß uns Nora freundlich willkommen, sie wird unsere örtliche Reiseleiterin für die kommenden Tage sein und uns ihre beeindruckende Wahlheimat zeigen.
Als dann jeder seinen Koffer hatte, schlossen sich drei weitere Reisegäste aus München unserer noch überschaubaren Gruppe an. Im Bus gab es von Nora dann gleich schon erste wissenswerte Fakten über Stadt, Land und Leute. Angekommen im Hotel, trafen wir uns, nachdem jeder kurz auf dem Zimmer war, gleich wieder in der Lobby. Es war inzwischen schon gegen 19:00 Uhr und wir hatten alle reichlich Hunger. Also machten wir uns auf in die Stadt. Genauer gesagt war unser Ziel die Dizengoff Straße, bekannt als die Einkaufstraße Tel Aviv's und benannt nach dem ersten Bürgermeister der Stadt. Da sollten wir doch leicht etwas finden, dachten wir. Doch da es quasi Sonntag war und die Israelis auch gern aus gehen, war einiges in der Stadt los. Letztendlich wurden wir jedoch alle fündig und schließlich satt. 

2. Tag: Tel Aviv Stadtrundgang – Jaffa, Rothschild Blv. und Rabinplatz

Beim Frühstück war unsere ganze Reisegruppe dann komplett, da am Abend zuvor noch einige Gäste mit dem Flieger aus Frankfurt später anreisten. Fröhlich gestärkt stiegen wir dann um 9:00 Uhr in den Bus, welcher uns in die Altstadt nach Jaffa bringen sollte. Dort angekommen erfuhren wir von Nora interessante Sachen über den Ursprung der Stadt und die Geschichte des Landes. Anfangs hatten wir noch super viel Glück mit dem Wetter, bis es dann anfing etwas zu regnen. Weiter von da ging es zum Rothschild Blv., einer de teuersten Straßen der Stadt. Hier konnten wir die pompösen Hochhäuser und somit die ganz andere seite Israels kennen lernen. Auf dem Weg gab es immer interessantes zu hören und zu sehen, ganz besonders über die berühmten Bauhäuser. Zur Mittagszeit erreichten wir den Sarona-Foodmarket. Dieser bot uns ein sehr umfangreiches Mittagsangebot, wo wirklich jeder etwas für seinen Geschmack finden konnte. Ganz egal ob traditionell, modern oder direkt aus Fernost, das Angebot war riesig. Nach der Pause spazierten wir noch durch das Sarona-Viertel, wo es von Nora noch reichlich Informationen gab. Dessen aufgelockerte Bebauung geht auf sein Entstehung als Kolonie von Anhängern der Templergesellschaft zurück. Sie haben aber nichts mit dem fast gleichnamigen Templer-Orden zu tun. Zu unserer Überraschung waren das zumeist Auslandsdeutsche, welche eine der ersten waren die dieses damals noch Sumpfland bebauten. Somit wirkte die Architektur auch sehr deutsch, es gab sogar ein Brauhaus mit einer Kegelbahn. Selbst ihre Bäume hatten die "Templer" aus der Heimat mitgebracht.
Anschließend trafen wir unseren Bus, mit dem wir dann Richtung Rabinplatz fuhren. Den Namen trägt der Platz seit 1995, seit dem Attentat auf Yitzhak Rabin, ein sehr tragischer Moment für das Land. Heute finden dort immer noch politische Reden, Paraden und öffentliche Veranstaltungen statt. Nach einem kurzen Fotostopp hielten wir auf dem Rückweg zum Hotel am neuen Opernhaus von Tel Aviv, welches erst 1985 erbaut wurde. Am frühen Abend waren wir wieder zurück im Hotel.

3. Tag: Akko – Haifa – Karmelgebirge und Silvesterfeier

Heute ging unser Programm schon sehr zeitig los. Nach dem Frühstück fuhren wir nördlich der Küste entlang. Da wir gut in der Zeit waren, drehten wir schon mal eine Runde durch Haifa, wo wir einen ersten Blick auf die Gärten der Bahai und den Tempel vom unteren Teil des Hanges erhaschen konnten. Unser nächstes Ziel war die alte Hafenstadt Akko oder auch Acre genannt und deren unterirdische Kreuzfahrer-Festung. Am nördlichen Ende der Bucht von Haifa gelegen, war die Halbinsel aufgrund der strategisch guten Lage oft umkämpft. Das konnte man auch sehr gut an der noch erhaltenen Stadtmauer erkennen. Bei einer Führung durch die unterirdischen Räummlichkeiten erhielten wir von Nora allerhand Informationen über die Geschichte der Festung und die Zeit der Kreuzzüge in der Gegend. Danach machten wir einen kleinen Spaziergang durch die Hafen-Altstadt zur südlichen Verteidigungsmauer. Leider durften wir aus Sicherheitsgründen nicht auf die Mauer, denn durch den leicht aufkommenden Regen war die Rutschgefahr einfach zu groß. Mit dem Bus ging es dann gegen Mittag ins Landesinnere, zur Weinkellerei "Tulip". Endlich gefunden, erwartete man uns schon mit einem reich gedeckten Tisch voll mit Käse, frischem Brot und Gemüse aus der Region. Selbstverständlich durfte in einer Weinkellerei eine Verkostung des guten Tropfens nicht fehlen. Die Weine der Familie Tulip haben in den letzten Jahren tatsächlich einige Preise gewonnen. Und nebenbei vollbringt sie noch ein gutes Werk. Denn fast ausschließlich Menschen mit Behinderung finden hier Arbeit. Jedenfalls wurden uns fünf ausgewählte Sorten nacheinander vorgestellt und wer wollte konnte auch gleich noch eine Flasche für Zuhause mitnehmen. Im Anschluss an diesen ausgedehnten Mittagssnack fuhr uns der Bus an den oberen Teil der Bahai-Gärten zurück nach Haifa, von wo aus man einen herrlichen Blick auf die überaus gepflegten hängenden Gärten der Bahai und über die ganze Haifa Bucht hatte.
Das Karmelgebirge auf der Linken und das Mittelmeer auf der Rechten brachte uns der Bus danach wieder ins Hotel, wo noch ausreichend Zeit blieb, um sich in Ruhe auf den Silvesterabend vorzubereiten. Gegen 19:00 Uhr holte uns unser Busfahrer wieder vom Hotel ab. Auf dem Weg zum Restaurant stieß Nora noch dazu und pünktlich erreichten wir das "Kalamata". Der Bus setzte uns unmittelbar vor unserer Silvesterlokalität ab, welche in Alt-Jaffa direkt am Meer lag. Kurze Zeit später saßen wir schon mit vollen Gläsern lustig beieinander. Es dauerte auch nicht lang und die Kellner deckten unseren Tisch mit köstlichen Vorspeisen, von denen sich jeder das nehmen konnte was er wollte und so viel er wollte. Diese großzügige Art und Weise der Bewirtung blieb sich auch bis zum Nachtisch treu. Sodass wir komplett satt und zufrieden mit dem Bus wieder zum Hotel gebracht wurden. Ein kleiner Teil der Gruppe bieb noch in der Altstadt um in das neue Jahr zu feiern. Der andere versammelte sich gegen 00:00 Uhr in gemütlicher Runde am Strand. Neujahr wurde dann in stimmungsvoller Runde feierlich mit ein zwei Gläschen Sekt eingeleitet. Ein langer Tag ging für uns alle zu Ende, ein neues Jahr begann.

4. Tag: Fahrt nach Jerusalem

Der heutige Morgen begann schon etwas früher als geplant, da wir der großen Synagoge in Jerusalem einen Besuch abstatten wollten. Einigen stand die Länge der letzten Nacht noch ins Gesicht geschrieben. Doch das hat keinen davon abgehalten mit seinen Koffern pünktlich am Bus zu sein, sodass wir kurz nach zehn starten konnten. Etwa eine Stunde dauerte die Fahrt von Tel Aviv bis Jerusalem. An der Großen Synagoge angekommen, gingen wir auch gleich hinein. Zu unserem Glück war sie fast leer, somit konnten wir in aller Ruhe reichlich Interessantes von Nora über das Gotteshaus und die jüdische Religion erfahren. Von da aus ging es weiter zum Jaffa-Tor, einem der acht Tore, welche in die Altstadt Jerusalems führen. Während der Mittagspause hatte hier jeder individuell Zeit die Gegend zu erkunden. Anschließend führte uns unser Programm zum Höhepunkt des Tages, zum Ölberg. Von dieser Erhöhung hatten wir einen wunderbaren Blick auf den Tempelberg und die vor uns liegenden jüdischen Gräber. Weiter spazierten wir zur Kapelle Dominus Flevit, dessen Architektur an eine Träne erinnern soll. Am Fuße des Berges besichtigten wir noch die Kirche der Nationen, in welcher auch gerade ein Gottesdienst abgehalten wurde, bevor uns der Bus dann zum Abendessen ins Hotel brachte. Auf dem Weg machten wir noch an einem Aussichtspunkt halt, von wo aus wir einen prima Panoramablick auf die beleuchtete Altstadt und den Tempelberg hatten.

5. Tag: Altstadt Jerusalems – Tempelberg, Klagemauer und Grabeskirche

Endlich war es soweit, heute standen so einige Highlights auf dem Programm. Gleich am morgen machten wir uns auf zum Ersten, der Klagemauer. Welche grundsätzlich nur ein Teil der Stützmauer der ehemaligen Herodianischen Tempelanlage ist.
Das Wetter meinte es gut mit uns, denn der Tempelberg empfing uns mit prachtvollem Sonnenschein. Beim Betreten der Anlage hatte man schon einen guten Blick von oben auf das Gelände der Westmauer, so wie die Juden selbst die Klagemauer nur nennen. Ganz besonders fiel der Zaun in der Mitte auf, der Frau und Mann beim Beten seperierte. Doch zunächst führte uns der Weg auf das Plateau zum Felsendom und der al-Aqsa-Moschee. Nachdem uns Nora viel zur Geschichte des Berges und der Sakralbauten erklärte, hatte jeder noch die Möglichkeit den Tempelberg und die Klagemauer individuell zu erkunden. Danach trafen wir uns wieder um gemeinsam den Prozessionsweg, die Via Dolorosa, zu beschreiten. Auf dem Weg zur Grabeskirche machten wir zu unserer Überraschung Rast im Österreichischen Hospiz. Ganz in der Nähe der 3. Station des Kreuzweges befindet sich diese Oase der Erholung, von dessen Dach man einen einzigartigen Blick über das Gassengewirr genießen konnte. Eine Erfrischung und einen Mittagssnack später schoben wir uns weiter durch die schmalen Gassen zum nächsten Highlight. Die Grabeskirche schien nahtlos in die kalkfarbenden Wände der Gassen integriert zu sein und wirkte im Getümmel der Massen fast unscheinbar. Beim Betreten der Kirche offenbarte sie jedoch ihre ganze Pracht. Im Inneren konnte man den Salbungsstein, das Heilige Grab selbst und die Stelle an der Jesus der Überlieferung nach am Kreuz gestorben ist bestaunen. Nach dieser Welle an religiösen Gedenkstätten und jüdischer Geschichte war genügend Zeit um in einer ruhigen Ecke entspannt einen Kaffe zu trinken. Wer wollte konnte in den verwinkelten Gassen auf Shoppingtour gehen oder einfach so noch ein wenig die Athmosphäre genießen. Anschließend fuhren wir wieder ins Hotel, um uns für unser Abschlussabendessen frisch zu machen.

6. Tag: Streetfood–Tour in Jerusalem – Rückflug

Nun war leider der Tag des Abschieds gekommen. Doch noch bevor wir zum Flughafen gebracht wurden, stand eine Streetfoodtour auf dem Programm. Da unsere Flüge erst am Nachmittag starteten, machten wir uns also auf zum Yehuda-Markt, welcher als der größte Markt Israels gilt. Hier bekam jeder von uns eine kleine Karte vom Markt mit Gutscheinen für die unterschiedlichsten Leckereien. Ob mit Käse gefüllte Teigtaschen, frich gepresste Obstsäfte oder Craft-Beer, für jeden war hier das richtige dabei. Ganz besonders aufgefallen sind die Süßwarenstände mit ihren bunten Bergen voller Süßigkeiten. Aber auch die Gemüse- und Obststände mit solch prachtvollem Ausmaß findet man bei uns eher nur selten. Zum Abschluss gab es noch eine süße, aber klebrige regionale Kuchenspezialität. Jetzt hieß es dann aber Abschied nehmen von Jerusalem. Eine knappe Stunde Busfahrt später erreichten wir den Flughafen in Tel Aviv, wo wir uns schließlich von Nora verabschiedeten, die uns voller Herzblut ihre Wahlheimat näher brachte.

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