Reisebericht: Ostern unter der Sonne Italiens

06.04. – 15.04.2012, 10 Tage Umbrien – ein grüner Teppich rollt sich zum Empfang seiner Gäste aus


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Hügel mit Olivenhainen, ummauerte Städtchen voller Palazzi, Kirchtürme und malerischer Plätze; Weinberge, gewundene Straßen durch harmlose Flusstäler, Ausblicke auf Silhouetten von stilsicher aufgereihten Zypressen und Pinien
Ein Reisebericht von
Kerstin Hugel
Kerstin Hugel

Reisebericht

Zwischen der Toskana und Rom, zwar ohne unmittelbarer Nähe zum Meer, aber gesegnet mit unendlich vielen Kulturschätzen, unzähligen Hinterlassenschaften der Etrusker, köstlichem Öl, feiner Küche und guten Weinen präsentiert sich Umbrien. Es ist eine offene Landschaft, die einen erwartet, die auf den ersten Blick die Herzen öffnet. Saftig grün sind die Wiesen, die sich sanft dahinwellen, während im Osten immer wieder mal die prächtige Gebirgskulisse der Monte Sibillini hervorlugt ...
 
1. Tag - 06.04.2012: Busanreise nach Riva del Garda
Am Morgen reisten wir über den Brenner-Pass nach Riva del Garda an den Gardasee. Wir übernachteten im Hotel Alberello, einem familiengeführten Hotel, nur wenige Gehminuten vom Gardasee entfernt. Auf der Fahrt dahin berührten wir herrliche Landschaften, unter anderem das Inntal, den Brennerpass und das traumhafte Südtirol.
 
2. Tag - 07.04.2012: Weiterfahrt nach Umbrien
Auch wenn das Wetter nicht so schön war, nahmen wir uns die Zeit entlang des Gardasee zu fahren. Nach einem Zwischenhalt in Garda setzten wir die Reise vorbei an Verona und Florenz fort. Am späten Nachmittag erreichten wir das Landhotel „La Torretta“ in Petrignano nahe der Stadt Assisi.
 
3. Tag - 08.04.2012: Gubbio
Am Ostersonntag begrüßte die Gruppe unserer örtlichen Reiseleiterin Ruth. Doch bevor wir unseren Ausflug begannen, stiegen alle noch einmal aus dem Bus - zum Ostereier suchen in den Garten. Für jeden war ein silber-blaues Osterei im ´Baci-Perugina-Stil´ versteckt. Die ´baci´ sind das berühmteste und bekannteste Konfekt von Italien! - mit einem silbernen ´bacio´(Kuß) draussen angehängt und einer kleinen Überraschung noch innen drin. Nach der lustigen Ostereiersuche fuhren wir auf der Via Flaminia nach Norden. An den Hängen des Monte Ingino im Appennin erreichten wir die Stadt Gubbio. Sie wird die schönste Stadt Umbriens genannt und gehört zu den besterhaltenen Altstädten Italiens. Mit Ruth erkundeten wir die Stadt und hatten die erste Begegnung mit dem heiligen Franziskus. Auf halber Höhe des Berges liegt der Palazzo dei Consoli. Er ist in Hanglage, buchstäblich „in die Luft hinein“ gebaut worden. Ein besonderer Höhepunkt in Gubbio ist im Mai der „Festa dei ceri“ (Kerzenlauf) ein rasanter Staffellauf, bei dem die , vier Zentner schwere, von einer Heiligenfigur gekrönte Holzkonstruktionen, durch die Gassen Gubbios auf den Monte Ingino getragen werden.
 
4. Tag - 09.04.2012: Spoleto und Marmore-Wasserfall
Heute fuhren wir nach Spoleto. Diese Stadt liegt an der antiken Konsularstraße Via Flaminia. Der Dom Spoletos ist der Nachfolgebau einer von Kaiser Barbarossa zerstörten Kirche. Über der Stadt wacht die päpstliche Burganlage aus dem 14. Jahrhundert. Das wahrscheinlich berühmteste Bauwerk der Stadt ist die Ponte delle torri, die Brücke der Türme. Sie ist eine Wiederaufnahme der antiken Aquäduktform. Nach der Stadtbesichtigung besuchten wir die höchsten Wasserfälle Europas. Die Cascata delle Marmore mit 162 Metern Fallhöhe stammt aus der Römerzeit. Bei einem Spaziergang bewunderten wir das in Kaskaden herabstürzende Wasser. Doch erst gegen 16.00 Uhr werden die „Schleusen“ geöffnet. In einer reichen wilden Vegetation versteckt, erscheinen die Marmore-Wasserfälle wie ein Zauber der Natur; für jeden Besucher ist das spektakuläre und faszinierende Gefälle ein atemberaubendes Ereignis.Die Marmore-Wasserfälle wurden von Menschenhand geschaffen und ihre Ursprünge liegen weit in der Geschichte zurück; der heutige Anblick ist das Ergebnis etlicher Eingriffe während verschiedener Jahrhunderte. Die kalkhaltigen Gewässer des Flusses Velino überschwemmten einst die Täler und schufen ein sumpfiges und ungesundes Klima. Um diese Gewässer abflieen zu lassen, schuf der römische Konsul Curio Dentato im Jahre 290 v. Chr. einen Kanal, der die Gewässer zu dem Marmore-Fels umleitete, von dem sie 165 m in den Fluss Nera stürzten. Erst nach etlichen Eingriffen gelang es dem Architekten aus Terni in den Jahren 1787-1788 eine definitive Lösung zu finden, die man heute noch bestaunen kann.
 
5. Tag - 10.04.2012: Assisi
Nur ein Katzensprung vom Hotel entfernt, am Fuße des Monte Subasio, befindet sich die mittelalterliche Stadt Assisi. Sie steht ganz im Zeichen des Heiligen Franziskus und der Heiligen Klara. Nach einem Gruppenfoto besichtigten wir die Basilika San Francesco. Die zu Franziskus‘ Ehren errichtete Basilika besteht aus zwei übereinander gebauten Kirchen. In ihnen haben sich die bedeutendsten Künstler des Mittelalters verewigt. Unter anderem sahen wir drei gemalte Werke der Heiligen Elisabeth von Thüringen. Anschließend hatten wir Zeit zur Erkundung des Städtchens auf eigene Faust. Danach fuhr uns unser Fahrer Dirk nach Spello zum Besuch einer Ölmühle. Bei einem umfangreichen Imbiss konnten wir einige typische Gerichte und Wein aus der Region und von dem gesunden Öl probieren.
 
6. Tag - 11.04.2012: Trasimeno-See
Nach einer schönen Panoramafahrt besuchten wir den Trasimeno-See, den viertgrößten See (128 qkm) Italiens. Neben seinen drei Inseln, von denen nur eine bewohnt ist, wartet er mit einigen malerischen Dörfern auf. Wir besuchten Castiglione del Lago. Schon von weitem thront die die Burg Friedrich II.Er ließ die Burg zur Rocca del Leone (Löwenburg) ausbauen, was später zum heutigen Namen Castiglione führte. Die Burg zählte zu den größten Europas und galt als uneinnehmbar. Nach einem kurzen Aufstieg betraten wir die Stadt durch eines der zwei noch erhaltenen Stadttore. Die Stadt hat sich im Laufe der Jahrhunderte quasi nicht verändert. Wir wandelten durch die Gassen einer mittelalterlichen Stadt. Auf Grund des schlechten Wetters unternahmen wir keine Schifffahrt auf dem See, sondern unternahmen einen Abstecher in die Toskana, nach Cordona. Die einstige Ettruskerstadt war die wichtigste Garnision der Römer und wird heute von Mittelalter und Renaissance geprägt. Cortona ist noch von starken Mauern umgeben. Wer von ihren hohen Mauern um sich schaut, sieht eine der weitesten und harmonischsten Landschaften Italiens: das Chiana-Tal, am Horizont von den Senese Bergen umschlossen, von welchen der Cetona und die Amiata hervorstechen und in unmittelbarer Nahe sieht man den großen Spiegel des Trasimenischen Sees. Wir fuhren wieder zurück Trasimeno See nach Passignano. Von der mittelalterlichen Stadt sind nur noch zwei Tore der Stadtmauer und drei Türme erhalten. Der ehemalige Fischerort ist heute ein Hauptanziehungspunkt für Touristen am Trasimenischen See und Heimathafen der Seeflotte für die Verbindung zwischen den Inseln und den touristischen Zentren am Ufer des Sees.
 
7. Tag - 12.04.2012: Todi und Orvieto
Hoch über dem Tiber-Tal liegt die Stadt Todi. Bequem erreichen wir die Altstadt mit dem Schrägaufzug. Zusammen mit Ruth entdeckten wir die Sehenswürdigkeiten von Todi. Der gotische Dom Santa Maria Assunta wurde im 12. Jahrhundert auf den Grundmauern eines römischen Tempels gebaut. Die letzte etruskische Stadt, die auch das Heiligtum dieses Volkes beherbergte, war Orvieto. Nicht nur über-, sondern auch unterirdisch ist die Stadt äußerst interessant. Umgeben ist Orvieto von Rebfeldern, auf denen der goldene Orvieto-Wein wächst. Wir besichtigten Orvieto und seinen Dom mit unserer Stadtführerin. In einem Weinkeller
probierten wir anschließend den Wein der Region und stiegen dann in die Unterstadt ab. 
 
8. Tag - 13.04.2012: Perugia
Wir freuten uns heute auf den Besuch der Hauptstadt Umbriens - Perugia! Hoch auf dem Berg liegt die junge Universitätsstadt mit einer fast 3.000 Jahre alten Geschichte. Der Ursprung der Stadt ist etruskisch und dafür gibt es noch heute beeindruckende Zeugnisse. Die mittelalterliche Fontana Maggiore gilt bei den Peruginern als der schönste Brunnen der Welt. Über unterirdische Rolltreppen gelangten wir zur Altstadt hinauf. Immer wieder gab es von oben herrliche Ausblicke in die Umgebung. Wir genossen übrigens auch die in ganz Italien beliebte süße Spezialität der Stadt - die Baci di Perugina - die Küsse von Perugia! Wir besichtigten Perugia mit unserer Stadtführerin
Ruth Jakobs und schauten uns auch die berühmte Schokoladenfabrik an.
 
9. Tag - 14.04.2012:
Heute sollte es bereits wieder in Richtung Heimat gehen, die erste Etappe der Rückfahrt stand an. Durch die sanft gewellte Hügellandschaft der Toskana, vorbei an Florenz und über den tosco-emilienisch-romagnolischen Appenin führte uns unsere Route vorbei an Bologna und Modena wiederum zum Gardasee. Unsere Domizil für die letzte Nacht lag in San Zeno, oberhalb des Gardasees an den Hängen des Monte Baldo-Massivs gelegen. Von hier aus konnten wir nochmals herrliche Ausblicke auf den Gardasee genießen.
 
10. Tag - 15.04.2012: Heimreise
Wie schnelldoch dieZeit verging - heute ging es schon wieder nach Hause. Nach eindrucksvollen Tagen und mit wunderschönen Erinnerungen im Gepäck kamen wir am Abend am Dresdner Flughafen, dem Ausgangspunkt unserer Reise, an.

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo Kerstin, Vielen Dank für den Brief, das Gruppenfoto und den Link für die Internetseite. Über den Reisebericht habe ich mich sehr gefreut, denn meine eigenen Notizen waren nicht so umfangreich. Einige Fotos werde ich mir auch runterladen. Dieser Reisenachtrag ist eine tolle Idee! Alles Gute und herzliche Grüße Gudrun Steinmetzer

Gudrun Steinmetzer
01.06.2012