Reisebericht: Single–Wanderreise in den Bergen Südtirols

28.07. – 04.08.2013, 8 Tage Plose – Tatschspitz – Villnösser Geißler Spitzen – Sterzing – Gilfenklamm – Grödental – Gardertal – Telfer Weißen (65 Wanderkilometer)


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Wanderlustige Reisegäste begleiteten michin die faszinierende Bergwelt der Dolomiten nach Südtirol! Wir erklommen auf mittelschweren Wanderungen die schönsten Gipfel des Landes und genossen die herrliche Bergwelt vom Alpenhauptkamm bis in das Reich der Dolomiten!
Ein Reisebericht von
Doreen Päßler
Doreen Päßler

Sonntag, 28.07.2013: Anreise nach Freienfeld bei Sterzing

Nach einer fast unerträglich heißen Nacht in Deutschland, fiel uns das frühe Aufstehen nicht schwer - ganz im Gegenteil: wir genossen die angenehmen 24 Grad morgens um 6. Wanderlustige Reisegäste freuten sich alle auf eine erlebnisreiche Woche im schönen Südtirol. Und die Fahrt dahin war glücklicherweise ohne Stau und mit gut klimatisiertem Bus sehr kurzweilig. Wir fuhren einen kleinen Umweg und konnten mit Blicken auf den Tegernsee und schließlich den Achensee den Gedanken freien Lauf lassen. Am Achensee machten wir noch einen Fotostopp bevor es weiter in unser Zielgebiet Sterzing ging. Mit dem Südtiroler Lied, welches Karl Federer um 1920 für seine Heimat geschrieben hatte, stimmte ich die Reisegruppe auf unsere Wandertage ein. Am Hotel angekommen, bezogen wir unsere Zimmer und trafen uns wenig später zur Begrüßung mit den Wieser´s und unserem Wanderführer Siggi wieder. Bei einem üppigen und sehr leckerem Abendessen konnten wir uns nun etwas „beschnuppern" und stießen bei einem Glas Obstler auf eine hoffentlich unvergessliche Woche an.

Montag, 29.07.2013: Wanderung zur Plose, dem Hausberg von Brixen

Gut ausgeruht und ausgeschlafen freuten sich heute alle auf die erste Wanderung auf den Hausberg von Brixen: auf die Plose, die ihren Namen wortwörtlich vom  blasenden Wind hat. Da heute das Wetter nicht so gut werden sollte, starteten wir sehr früh um vom angekündigten Regen und Gewitter verschont zu bleiben. Siggi erklärte uns während der fast anderthalbstündigen Fahrt einige interessante Dinge über die Region und die Gipfel, die wir links und rechts bestaunen konnten. Klaus fuhr souverän die vielen und teilweise sehr engen Serpentinstraßen hinauf bis nach Kreuztal, auf circa 2000 Höhenmeter.  Auch ein etwas unbeholfener Porschefahrer konnte uns nicht aufhalten J. Oben angekommen ging es kurz steil bergan, bevor es dann auf dem angenehm ausgebauten Wanderweg entlang ging. Unser erster Pausenpunkt war die Rossalm auf der man bei einer leckeren Buttermilch die Aussicht beispielsweise auf die Villnösser Geißlerspitzen genießen konnte. Dann ging es weiter, doch langsam kam das angekündigte Wetter gezogen, was leider auch die Gipfelstürmer zwang, auch den Weg weiter zur Gableralm zu machen. Dort machten wir erst einmal eine Pause, um unser selbstgemachtes Lunchpaket zu essen. Die einen etwas früher als die anderen. Aber ganz ohne Regen ging es dann doch nicht ab, schließlich wollten wir doch auch mal unsere Regenjacken testen oder J?! Doch die Schatzerhütte war nicht mehr weit und dort verweilten wir, bis das Regengebiet erst einmal vorüber gezogen war. Auch die Gipfelstürmer kamen an und konnten sich erst einmal wieder aufwärmen und etwas stärken. Bis zum Bus war es nun nicht mehr weit und wir konnten unseren ersten Wandertag doch als sehr erfolgreich und erlebnisreich verbuchen. Nun genossen wir wieder die Rückfahrt ins Hotel und konnten am restlichen Nachmittag noch individuell gestalten.Dienstag, 30.07.2013: Wanderung zu den Villnösser Geißler Spitzen
Nach einem kräftigen Gewitter am Vorabend, begrüßte uns am heutigen Morgen wieder die Sonne. Es war zwar deutlich abgekühlt, aber umso angenehmer zum Wandern. Am frühen Morgen holte uns Siggi wieder wanderfreudig ab und es konnte losgehen zu den Villnösser Geißler Spitzen, die wir gestern schon von weitem betrachten konnten. Unser Ausgangspunkt war die Zanser Alm, die auf 1685 Metern liegt. Es ging immer stetig bergan immer steiler durch den Wald. Die Gampenalm ließen wir vorerst rechts liegen und wir wanderten direkt hoch zur Schlüterhütte. Zwischendurch mussten wir aber immer wieder stehen bleiben um den gigantischen Panoramablick zu genießen und die Villnösser Geißler Spitzen immer wieder zu fotografieren. Natürlich durfte auch ein Gruppenfoto vor dem Bergspitzen nicht fehlen. An der Schlüterhütte angekommen, entschied sich die Hälfte der Gruppe zum Kreuzkofeljoch hinaufzusteigen. Der Rest beobachtete uns beim Aufstieg und nach 20 Minuten erreichten wir schließlich den Zendleser Kofel auf 2422 Metern. Nun hielten wir noch einmal inne und genossen den Ausblick - die Anstrengungen hatten sich wirklich gelohnt. Dann ging es wieder bergab und es war Zeit für eine Pause in der Schlüterhütte. Gut gestärkt von Kaiserschmarn oder einer Knödelsuppe lief es sich bergab gleich viel besser. Zurück ging es erst zur Gampenalm weiter über den Adolf-Munkel-Weg zur Dusler-Alm und schließlich wieder zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Da wir auf den entgegenkommenden Linienbus warten mussten, war noch Zeit sich ein erfrischendes Eis zu gönnen. Dann fuhr uns Klaus souverän wie immer wieder ins Hotel. Am Abend wurden wir wieder reichhaltig und lecker von der Familie Wieser bewirtet und ließen den erlebnisreichen Tag Revue passieren.

Mittwoch, 31.07.2013: Wanderung im Grödnertal/Gardertal

Wieder gut regeneriert rüsteten wir uns heute für die Wanderung ins Grödnertal. Das Wetter war traumhaft und konnte nicht schöner sein. Wir hatten als erstes eine Anfahrt von fast zwei Stunden, die Siggi wieder mit wissenswerten Fakten kurzweilig gestaltete. Bei den vielen tollen Aussichten nach links und rechts wussten wir gar nicht wo wir zuerst hinschauen sollten. Am Grödnerjoch angekommen, ließen wir uns auch von einer schlecht gelaunten Parkwärterin nicht abschrecken und schnürten unsere Wanderschuhe. Es ging durch leicht schroffiges Gelände, aber immer auf breitem Steig und schließlich zwischen Felsblöcken zum Cirjoch auf 2466 Höhenmetern. Dort verweilten wir kurz bevor es weiter durch das Cedultal zum höchsten Punkt der Wanderung - zumindestens für einige-, zum Crespeinajoch, auf 2528 Höhenmeter ging. Dort stärkten wir uns und genossen den gigantischen Rundumblick. Dann teilten wir die Gruppe - der eine Teil ging mit Siggi etwas früher zum Piz Ciampac auf 2672 Höhenmeter. Der restliche Teil wanderte mit mir erst einmal bergab und kurz bergan über die schroffe Crespeinahochfläche zum Crespeinajoch. Hier war die Landschaft komplett anders, sie erinnerte mehr an eine Mondlandschaft. Aber natürlich beeindruckte uns auch dieses Farbspiel und auch einige Edelweiße konnten wir erspähen. Kurz bevor wir durch das Edelweißtal wanderten, stießen auch unsere Gipfelstürmer wieder zu uns. In unzähligen Kehren ging es nun durch das Tal nach Kolfuschg. Doch zuvor genossen wir auf der Edelweißhütte noch einmal das unvergessliche Panorama. Auf der Rückfahrt und am restlichen Abend war nun wieder genügend Zeit die tolle Wanderung Revue passieren zu lassen und etwas zu entspannen.#

Donnerstag, 01.08.2013: Wanderung zur Tatschspitze

Am Morgen starteten wir mit Siggi und unserem Fahrer Klaus zum Penser Joch auf 2211 Meter Höhe. Wir wanderten von der Penser Alm knapp unterhalb der Passhöhe immer stetig bergan in Richtung Tatschspitze, die auf 2526 Metern liegt. Als erstes erreichten wir den Astenberg, wo wir ein kleines Päuschen einlegten. Dann ging es über den Kamm mit ständig wechselnden Tiefblicken hinunter ins Sterzinger Becken und ins Sarntal. Bei traumhaftem Wetter war wirklich jeder Blick ein Genuss! Dann ging es etwas mühsamer steil bergan, aber wir nahmen uns Zeit für diesen Anstieg, da ja jeder den Gipfel erreichen wollte. Nach einer Stunde war es dann soweit: Berg Heil! Alle waren oben und die Anstrengung hatte sich wirklich gelohnt. Wir stärkten uns und ließen bei einem grandiosen Rundumblick auf die Stubaier-, ZIllertaler- und Sarntaler Alpen unsere Gedanken fernab vom Alltag schweifen. Als Erinnerung durfte natürlich ein Gipfelbuch-Eintrag und ein Gruppenfoto nicht fehlen bevor es wieder bergab ging. Am Astenberg teilten wir wieder die Gruppe: der eine Teil wanderte mit Klaus denselben Weg wieder zum Penser Joch hinunter, der andere wanderte mit mir circa 5 weitere Kilometer über die Seebergalm nach Asten - sehr beachtlich, denn von der Tatschspitz nach Asten waren es ungefähr tausend Höhenmeter zu überwinden. Klaus holte uns wie verabredet aus dem kleinen Örtchen ab und wir fuhren weiter zum Penser Joch - und im Gasthof Alpenrose war dann noch Zeit für einen frischen Holundersaft oder ein kühles Bierchen. Das Südtiroler Abendessen hatten wir uns heute redlich verdient und anschließend bekamen wir beim Film über Südtiroler Film noch einmal bildliche Eindrücke von dieser schönen Region.

Freitag, 02.08.2013: Sonnenaufgangswanderung zum Zinseler, Stadtbesuch Sterzing und Wanderung durch die Gilfenklamm in Stange

„Der frühe Vogel fängt den Wurm" - getreu diesem Motto stellten wir uns heute besonders zeitig den Wecker, um den Tag mit einer Sonnenaufgangswanderung zu beginnen. Um 4 Uhr fuhren wir vom Hotel weg um unterhalb des Penser Joches  unsere Tour zu starten. Alle rüsteten sich mit Taschenlampen und Wanderstöcken und schon konnte es losgehen. Es ging immer stetig bergan und so langsam wurden die Gipfel am Horizont rot von der dahinter aufsteigenden Sonne umsäumt. Nach einer guten Stunde Aufstieg hatten wir den Gipfel des Zinselers auf 2422 Metern erreicht und stießen bei einem Gipfelschnaps auf den wundervollen und wolkenlosen Ausblick an. Nun warteten wir gespannt, dass die Sonne aufstieg - das war eine Sache von wenigen Sekunden. Erst blinzelte sie nur ein ganz klein wenig hinter dem Berg hervor, bevor sie uns mit ihrer vollen Kraft blendete. Die Fotoapparate liefen auch Hochtouren und natürlich durfte ein Gipfelfoto nicht fehlen. Anschließend stiegen wir wieder ab und bekamen von Klaus und Joachim ein leckeres Frühstück unter freiem Himmel serviert.
Als nächstes stand die nördlichste Stadt Italiens und Siggi´s Heimatstadt auf dem Programm: Sterzing. Nach einer kurzen Erfrischungspause fuhren wir los und erkundeten bei einem kleinen Stadtrundgang mit Siggi die Sehenswürdigkeiten, so auch das alte Rathaus, den Zwölferturm und die Kirche. Anschließend hatte jeder genügend Zeit individuell durch die Stadt zu schlendern und das Treiben zu beobachten und sich ein leckeres Eis zu gönnen. Doch wir hatten ja heute noch nicht genug Wanderkilometer auf dem Tacho, also fuhren wir wenige Kilometer weiter nach Stange um die Gilfenklamm zu „bezwingen" J.Es ging genüsslich, aber auch immerhin 178 Höhenmeter hinauf durch den kühlen Wald zum anderen Ende. Bei dieser Hitze war dieser lange Spaziergang regelrecht erholsam. Da hatten wir uns doch ein schönes Stück hausgemachten Kuchen und einen Kaffee im Hotel Wieser redlich verdient. Bis zum Abend war nun noch genügend Zeit sich im Schwimmbad zu erfrischen, Schlaf nachzuholen oder etwas den kleinen Ort Stilfes zu spazieren, bevor wir am Abend wieder kulinarisch verwöhnt wurden.

Samstag, 03.08.2013: Wanderung von der Rossalm zu den Telfer Weißen

Zum heutigen letzten Wandertag wurden wir natürlich wieder von prächtigem Sonnenschein begrüßt - da es daher auch sehr warm werden sollte, starteten wir früh um die erste Bahn zum Rosskopf zu nehmen. Wir genossen die 10-minütige Fahrt zum Berg hinauf und konnten Sterzing einmal von oben betrachten. Siggi erklärte uns die Wanderung zu den Telfer Weißen an der Karte und schon konnte es losgehen. Wir wanderten eine Zeit bergan, mal ebener, mal steiler. Für den steileren Aufstieg zur Ochsenscharte ließen wir uns die Zeit die wir brauchten und genossen dennoch immer wieder die schöne Aussicht. Oben angekommen teilten wir die Gruppen wieder: der eine Teil stieg wieder ab und gelangte über die Vallemingalm und dem Sterzinger Haus zur Bergstation. Der andere Teil wagte den Aufstieg zum Vorgipfel der Telfer Weißen auf 2566 Höhenmeter. Wir mussten immer wieder sehr steile Stücke bezwingen, aber nach gut anderthalb Stunden waren wir oben angekommen. Was für ein tolles Gefühl. Wir rasteten und stärkten uns erst einmal. Aber einige hatten noch nicht genug und stiegen über den engen Kamin und der Steilwand entlang zum 23m höheren Hauptgipfel auf. Berg heil! Die Anstrengungen hatten sich wirklich gelohnt! Dann wanderten wir wieder runterwärts und gelangten ebenfalls über die Vallemingalm, auf der wir natürlich noch einkehrten, zur Bergstation. Anschließend fuhren wir wieder mit der Kabinenumlaufbahn nach Sterzing hinab und trafen den Rest unserer Gruppe wieder. Ins Hotel war es nun nicht mehr weit, so dass der restliche Nachmittag zur Regeneration zur Verfügung stand und wir uns seelisch und moralisch auf unsere Heimreise vorbereiten konnten. Am Abend genossen wir ein wieder sehr leckeres Abschluss-Essen, bei dem uns auch unser Wanderleiter Siggi Gesellschaft leistete. Wir konnten auf eine gelungene Woche voller schöner Wanderungen zurückblicken und waren vorallem dankbar, dass alle gesund wieder angekommen sind.

Sonntag, 04.08.2013: Heimreise

Jede schöne Woche geht einmal zu Ende, leider auch diese.Heute mussten wir leider wieder den Heimweg antreten und verabschiedeten uns vom Hausherren Joachim Wieser.der heutige kleine Höhepunkt war eine Pause an der Sprungschanze von Garmisch Es war mir wieder eine große Freude gemeinsam mit Klaus, Siggi und Euch die Südtiroler Gipfel zu bezwingen und diese tolle Landschaft zu genießen. Ich würde mich freuen, wenn wir uns auf der ein oder anderen Wanderreise wieder sehen würden und wünsche Euch bis dahin beste Gesundheit!

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