Reisebericht: Italien – Rundreise durch die Gärten

22.06. – 30.06.2013, 9 Tage Rundreise Gardasee – Parco Sigurta – Heller Garten – Borghetto sul Minicio – Comer See – Villa Carlotta – Villa Melzi – Bellagio


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Wir entdecken in sieben Tagen die wunderschöne Natur an den Oberitalienischen Seen, den Gardasee, Comer See, Lago Maggiore, herrliche Paläste, Gärten, Parks, ... Sommerliches warmes Wetter, während es in Deutschland wieder regnet und kalt ist...Wir wandern in Vicenza auf den Spuren von Palladio ...
Ein Reisebericht von
Petra Sauer

1. Tag: Von Dresden zum Gardasee nach Costermano

Voller Erwartungen auf den sonnigen Süden Italiens starten wir mit unserem Bus der Firma Braunmiller und unser Reiseleiterin Petra morgens Sechs Uhr in Dresden. An einigen Rasthöfen steigen noch Gäste zu, am Rasthof Vogtland übernimmt unser Chauffeur, Herr Volker Schmenkel, den Bus für die gesamte Reise, und am Autohof Münchberg ist unsere Reisegruppe von Eberhardt-Travel Dresden mit 26 Gästen komplett.
Vorbei an Nürnberg, München, Innsbruck, Bozen führt uns unser Weg zum Gardasee.
Unser Quartier beziehen wir für vier Nächte im Hotel Resort Poiano in Costermano. Eine schöne Anlage im Grünen mit Blick über den Ort Garda zum Gardasee. Wir sind begeistert vom exclusiven ersten italienische Abendbuffet, und denken, dass es so weitergeht ...Aber am nächsten Abend müssen wir feststellen, dass das Buffet nur einmal in der Woche aufgelegt wird! Na satt geworden sind wir die anderen Tage auch und geschmeckt hat es auch!
Wir lassen den Abend auf der Terrasse des Hotels bei Prosecco, einem Veneziano oder Hugo ausklingen und blicken über die herrliche Landschaft zum Gardasee. Italienische Weisen lassen Urlaubsfeeling aufkommen, und später singen uns Nachtigallen in den Schlaf.

2. Tag: Fakultativer Ausflug zum Monte Baldo

Wer möchte kann den heutigen Tag im Hotel relaxen, doch alle Gäste nehmen bei herrlichem Sonnenschein am fakultativen Ausflug zum Monte Baldo teil. Mit der Seilbahn fahren wir in zehn Minuten in zwei Etappen hinauf bis auf 1760 Meter. Langsam rotiert die Kabine um 360°, wir genießen den herrlichen Ausblick über See und Berge. Bei einer kleinen Wanderung begeistern wir uns an den Blicken auf den See und in die Berge. Überall blühen Trollblumen, wir entdecken Enzian und Orchideen. Der Monte Baldo wir ja auch gern als Botanischer Garten von Italien oder Garten Europas bezeichnet, da hier Hunderte Pflanzen gedeihen, manche sind sogar endemisch!
Je nach Lust und Laune fahren wir wieder hinab ins schöne Städtchen Malcesine. War es oben doch recht kühl, kann man hier Badefreuden nachgehen und italienische Köstlichkeiten genießen! Um Vier holt uns Volker wieder ab. Überall liegen die Badegäste am schmalen Strand neben der Straße! Wer dann noch Lust hat, kann mit dem kostenlosen Shuttle-Bus vom Hotel Poiano nach Garda fahren.

3. Tag: Botanische Gärten am Gardasee – Heller–Garten in Gardone und Park Sigurta in Valeggio

Heute ist es etwas regnerisch! Am See entlang fahren wir zum Westufer, nach Gardone Riviera. Der Gardasee ist heute recht aufgewühlt und trägt sogar Schaumkronen. Wir besuchen den zauberhaften Garten vom österreichischen Künstler Andre Heller, der hier aus dem ehemaligen Hruska-Garten ein Paradies geschaffen hat. Kunst und Natur verschmelzen idyllisch miteinander, ein Genuss für Auge und Nase!
Anschließend besuchen wir den berühmten Garten Sigurta in Valeggio sul Mincio, der zu den fünf schönsten Gartenanlagen der Welt gehört. Wir werden von unser charmanten Führerin Sylviane erwartet, die uns mit der Geschichte und den Sehenswürdigkeiten des Gartens vertraut macht. Nach einem gemeinsamen Spaziergang fahren wir noch mit der kleinen Bahn durch den Park und dann geht es zurück nach Garda. Einige Gäste bleiben noch im Ort um das südländische Flair zu genießen.

4. Tag: Vicenza mit der Villa Rotonda und dem Weingut Zonin

Wir fahren heute an Verona vorbei nach Vicenza. Doch an der Mautstelle ist erst mal Stopp, der Automat läßt sich nicht bedienen. Volker ruft den Assistenten herbei, und wir müssen am benachbarten Parkplatz zahlen! Doch eine halbe Stunde ist vorbei! Unser erster Besuch gilt der Villa Rotonda, eines der bekanntestes Bauwerke von dem italienischen Renaissance-Architekten Palladio. Leider ist die Villa am Dienstag nicht zu besichtigen. So können wir uns nur die Fassade und den Garten anschauen, und die schöne Aussicht vom Hügel genießen. Goethe war hier Gast eines Freundes, des Grafen Capra.
Wir fahren ins nahe Vicenza, Heimatstadt von Andrea Palladio. Die Stadt ist ein architektonischer Genuß. Der Architekt wurde durch seine Bauten, die das Stadtbild von Vicenza prägen, weltbekannt,
1994 wurde Vicenza deshalb in die Unesco-Liste Weltkulturerbe aufgenommen,
Wir besichtigen das berühmte Teatro Olimpico. Das hölzerne Theater ist der erste frei stehende Theaterbau d Neuzeit. Wir haben Zeit für ein Mittagessen und spazieren durch die herrliche Stadt Vicenza mit ihren zahlreichen Villen und Palästen und dem beeindruckenden Hauptplatz, der Piazza die Signori, beherrscht vom fast 80m hohen Torre di Piazza mit der Basilika Palladiana.
Am Nachmittag fahren wir zum Weingut der Familie Zonin nach Gambellara, im Herzen Venetiens. Die Landschaft wird von grünen Hügeln und gepflegten Weinbergen geprägt. Bei einer Führung durch das Gut erfahren wir viel über diese berühmte italienische Familie, die sich dem Weinanbau verschrieben hat.
Wir verkosten zwei Weine und einen Prosecco und probieren leckeren Käse, Schinken und Salami. Viele Gäste kaufen noch einige Flaschen von den edlen Tropfen. Am Abend heißt es Kofferpacken!

5. Tag: Fahrt zum Comer See über Borghetto


Am heutigen Tag fahren wir zu unserem nächsten Quartier nach Garlate an den Garlate See.
Vorher besuchen wir noch Borghetto sul Mincio. Ein idyllischer Weiler am Mincio mit alten Häuschen und Wassermühlen. Die Ponte Visconti überspannt hier den Fluss, ein 600m langes imposantes Brückenbauwerk aus dem 14. Jahrhundert. Am Flussufer befinden sich kleine hübsche Lokale. Einige Gäste spazieren zur Skaligerburg aus dem 13.Jahrhundert und genießen den weiten Blick über die hügelige Landschaft bis zu den Bergen der Alpen. Nach einem Mittagsimbiss am Bus geht die Fahrt zum Comer See. Da wir noch genügend Zeit haben, können wir an der Seepromenade von Lecco einen Spaziergang unternehmen oder die Stadt erkunden.
Nachdem wir unser Hotel Nuovo bezogen haben, bummeln wir hier noch am Garlatesee entlang. In der Strandbar gibt es sogar Wernersgrüner Bier, da kommt doch eine Hand heraus .... Die nette Servicedame bietet uns noch leckere Antipasti an.
Trotzdem sind alle pünktlich zum Begrüßungscocktail im Hotel. Allerdings müssen dann einige Gäste nachts mit Mücken kämpfen und kommen nicht so recht zum Schlafen!

6.Tag: Ausflug nach Bellagio und Villa Melzi

Unser Bus bringt uns nach Lecco. In 20 Minuten sind wir an der Bootsanlegestelle. Wir haben noch etwas Zeit, die Kirche anzuschauen, ehe Zehn Uhr unser Schiff startet. Unser Ziel ist Bellagio, bekanntester und beliebtester Ferienort am See, auch Perle des Lario genannt. Der Ort liegt herrlich zwischen den beiden südlichen Seearmen, dem Lago di Como und dem Lago di Lecco. Franz Liszt und die verheiratete Gräfin d'Agoult verbrachten drei romantische Monate in Bellagio. Wir haben die Villa Melzi im Programm, wieder ein herrlicher Park! Am Seeufer steht ein kleiner Pavillon im maurischen Stil, davor die berühmte Statue Dante mit Beatrice. Hier soll Liszt die „Sonate für Dante" komponiert haben. In Bellagio haben wir dann noch viel freie Zeit. Leider regnet es auch mal stärker, doch diese Zeit verbringen wir beim Essen oder Einkaufen. Am späten Nachmittag bringt uns das Schiff wieder nach Lecco, wo unser Bus schon an der Anlegestelle wartet und uns zurück ins Hotel bringt.

7. Tag: Villa Balbianello und Villa Carlotta

Heute gehts über Como zum westlichen Seearm, nach Lenno. Von der Küstenstraße haben wir herrliche Blicke über den See.
Nach einem kurzen Spaziergang bringt uns ein kleines Privatboot auf die Halbinsel Punta di Lavedo, wo sich an der Spitze die beeindruckende Villa del Balbianello befindet. Ursprünglich stand dort ein kleines Franziskanerkloster, die beiden Kirchtürme gibt es noch. Kardinal Angelo Durini ließ dort im Jahr 1787 eine Villa errichten. Das Gebäude wurde später vom italienischen Bergsteiger und Forscher Graf Guido Monzino erworben. In zwei Gruppen besichtigen wir den wunderschönen Park und die Villa, in der heute die Sammlung aus seinen zahlreichen Forschungs-Expeditionen untergebracht ist. Bekannt geworden ist die Villa auch als Kulisse für verschiedene Filme, u.a. wurden hier Teile des James-Bond-Films Casino Royale gedreht. Mittagessen, wer möchte, wieder am Bus.
In Tremezzo besichtigen wir dann die Villa Carlotta, erbaut Ende des 17. Jahrhunderts für die Adelsfamilie Clerici. Später wurde sie nach der neuen Besitzerin, der preußischen Prinzessin Charlotte v Sachsen- Meiningen benannt. Wir bummeln durch den 8 ha großen Park mit Bäumen und Pflanzen aus aller Welt. Im Bambusgarten wachsen über 25 Bambusarten. Wir entdecken Schildkröten, Eidechsen und Riesengrillen. Herzstück ist die Villa, wo Möbelstücke der verschiedenen Besitzer, Werke von Canova, Thorvaldsen, Migliara und Hayez zu bewundern sind. Unser Blick schweift noch einmal über den See, hinüber nach Bellagio und der Villa Melzi. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel.

8. Tag – Lago Maggiore

Wieder ein Tag zum Relaxen! Doch fast alle Gäste nehmen an unserem Ausflug zum benachbarten Lago Maggiore teil. Das sollte man auch tun, wenn man schon mal da ist...
Schon am Südufer wählt unser Busteam die Route am See entlang. So lernen wir auch noch den dritten der großen Oberitalienischen Seen kennen. Erstaunlicherweise sind am Samstag wieder wenige Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs. Das Wetter ist etwas trüb, aber es wird nicht regnen.
In Stresa stoppen wir an der Seilbahn. Zum geplanten Ausflug auf den Monte Mottarone mit seinem Botanischen Garten haben nur zwei Gäste Lust. Die anderen möchten die berühmte Isola Bella am Borromäischen Golf kennenlernen. Mit einem kleinen Boot fahren wir um die Inseln, um dann als erstes durch das Schloss zu spazieren. Im Palast kann man die prächtige Ausstattung bewundern. Interessant sind die kuriosen Mosaikgrotten im Untergeschoss mit einer typisch barocken Sammlung von Merkwürdigkeiten, von Riesenkorallen bis zu prähistorischen Funden. Durch den Gobelinsaal mit flämischen Wirkteppichen erreicht man den Park, ein Meisterwerk italienischer Gartenbaukunst. Er besteht aus zehn sich überlagernden verzierten Terrassen mit exotischer Pflanzen- und Blütenpracht. Dazwischen stolzieren weiße Pfauen und geben dem Garten ein eigenes Flair. Man begegnet Nymphen, Flußgöttern, dem Einhorn, das Symbol der Familie Borromea, in deren Besitz die Insel noch heute ist.
Noch ein letzter Park steht auf unserem Programm, die Villa Taranto. Wir bummeln zum letzten Mal durch einen der phantastischen Gärten in Oberitalien. Der Park umfaßt eine der reichsten Sammlungen exotischer Gewächse in ganz Italien. Es soll hier über 20 000 Pflanzenarten geben, einige sind sogar einmalig in Europa. Hier an der Riviera des Lago Maggiore, wie die Gegend genannt wird, gedeihen subtropische Pflanzen besonders gut. Wir können uns schwer von dieser herrlichen Landschaft und dem milden Klima trennen, aber wir müssen zurück ins Hotel, denn morgen geht es wieder nach Hause.

9.Tag – Heimreise durch die Schweiz


Ein letzter Blick auf den Lage di Garlate, dann bringt uns der Bus über Como auf die Autobahn. Wir können noch kurz den Luganer See sehen. Vorbei an Bellinzona führt uns die Fahrt durch das Val Mesolcina zum San Bernardino-Tunnel in 1613 m Höhe. Vorher noch ein Stopp mit schönem Blick ins Tal. Im Hinterrheintal geht's dann parallel zum Fluß wieder hinab. Murmeltiere grüßen! Wir überqueren die Via Mala Schlucht und erreichen vor Chur das Rheintal. Nun geht's zügig vorbei am Fürstentum Liechtenstein gen Bregenz. Wir können von der Landstraße auch noch den Bodensee sehen, und in Lindau fahren wir wieder auf die Autobahn gen Dresden. Alle Ausstiegsorte werden etwas eher erreicht. Dort erwarten uns schon unsere Transferfahrzeuge und mit wunderschönen Erinnerungen werden alle Gäste noch sicher nach Hause geleitet.
Neun schöne Tage liegen hinter uns und wir werden uns immer gerne an diese Reise erinnern. Wir haben sehr viel von der herrlichen Landschaft und Natur im Norden Italiens gesehen und hatten auch viel Zeit das Flair zu genießen und eigene Entdeckungen zu unternehmen.Vielleicht kommen Sie im Frühjahr 2014 nochmals mit mir auf diese Tour! Denn je nach Jahreszeit gibt es eine andere Blütenpracht, und dann erleben wir hoffentlich die Farbenpracht von Tausenden von Kamelien, Azaleen und Rhododendren.
Ihre Petra Sauer

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