Fotogalerie: Rundreise Italien – Piemont, Ligurien, Toskana, Umbrien, Venetien

08.10. – 21.10.2018, 14 Tage Busreise mit Lago Maggiore – Mailand – Turin – Asti – Rapallo – Portofino – Cinque Terre – Carrara – Versiliaküste – Siena – Assisi – Spoleto – Marmore–Wasserfälle – San Marino – Po–Delta – Abano Terme – Venedig


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Nord- und Mittelitalien - eine faszinierende Mischung aus Kunst, Kultur und faszinierenden Landschaften...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Montag, 08.10.2018: Anreise (ab Dresden = 969 Bus–km)

Bereits um 5 Uhr morgens startete unser Reisebus in Dresden und nach und nach füllte sich dieser mit 16 reiselustigen Gästen. Voller Vorfreude ging es schließlich vorbei an Bayreuth, Nürnberg und Ulm in Richtung Bodensee. Durch Österreich und vorbei an Liechtenstein erreichten wir das Rheintal in der Schweiz. Die weitere Fahrtroute führte uns durch den 6,6 Kilometer langen San Bernardino-Tunnel ins Tessin, denn eine erste Zwischenübernachtung legten wir im italienischen Stresa ein. So manch einer nutzte sogar die Gelegenheit zu einem abendlichen Spaziergang am Lago Maggiore, denn bis zum See waren es vom Hotel nur wenige Schritte. Auch unsere Fluggäste waren mittlerweile gelandet und somit ließen wir uns alle gemeinsam ein leckeres 3-Gänge-Menü schmecken. Auch die typische italienische Pasta durfte dabei natürlich nicht fehlen! Dazu ein Glas Wein und müde fielen alle ins Bett.

2. Tag – Dienstag, 09.10.2018: Mailand (280 Bus–km)

Bereits am Morgen brachen wir nach Mailand auf. Die lombardische Metropole bezeichnet sich gern als „heimliche Hauptstadt Italiens", denn die inmitten der Poebene gelegene Stadt ist unbestritten das wirtschaftliche Zentrum des Landes. Am Castello wurden wir von unserer  Stadtführerin erwartet, um sogleich weiter zu fahren und gemeinsam den berühmten Mailänder Monumentalfriedhof zu besuchen. In der Friedhofsanlage aus dem späten 19. Jahrhundert konkurrierte das aufstrebende Mailänder Bürgertum mit möglichst aufwendigem Skulpturenschmuck selbst noch im Tod miteinander. Über dem Familiengrab der Panettone-Hersteller Motta etwa erhebt sich beispielsweise ein granitener Gugelhupf und über der Ruhestätte von Ferdinando Bocconi, Gründer der gleichnamigen Mailänder Wirtschaftsuniversität, ein 20 Meter hoher marmorner Baldachin - wirklich beeindruckend dieser Friedhof! Aber wir wollten natürlich weitere Sehenswürdigkeiten erkunden und so fuhren wir mit unserem Bus weiter und stiegen nach kurzer Fahrt in der Nähe der Piazza della Scala aus. Hier befindet sich das weltberühmte und doch erstaunlich nüchterne Teatro alla Scala, welches im 18. Jahrhundert im klassizistischen Stil erbaut wurde. Auf der mit 780 Quadratmetern größten Bühne Europas erlebten unter anderem Giuseppe Verdis „Otello" sowie Puccinis „Madame Butterfly" ihre Uraufführung. Die Piazza della Scala selbst ist mit einem Denkmal Leonardo da Vincis versehen und war für uns der Ausgangspunkt zum Spaziergang durch die Galleria Vittorio Emanuele II. Die Stadtregierung wollte nämlich nach der Vertreibung der Österreicher 1859 ein „modernes" Zeichen setzen und nach nur zweijähriger Bauzeit wurde die imposante Glas-Stahl-Konstruktion eingeweiht. Die elegante kreuzförmige Passage mit der 47 Meter hohen Glaskuppel avancierte rasch zum „Salon der Mailänder", zum politischen und gesellschaftlichen Treffpunkt. Ein weiterer Höhepunkt unserer Stadtführung erwartete uns zu guter Letzt - wir standen nunmehr auf dem Domplatz! Der Dom wirkte wie Zuckerbäckerwerk, auf dessen Vierungsturm in 108 Metern Höhe die vergoldete Marienstatue „La Madonnina" als Symbolfigur Mailands über das Wohl der Stadt wacht. Der Monumentalbau wurde Ende des 14. Jahrhunderts begonnen, im 16. Jahrhundert geweiht, allerdings erst Anfang des 19. Jahrhunderts auf Druck von Napoleon, der sich in der Kirche krönen ließ, mit der prächtigen, spitzgiebeligen Marmorfassade vollendet - einfach gigantisch! Wir schauten natürlich auch in das Innere des Domes - ein diffuses, dämmriges Licht strömte durch die Kirchenfenster mit ihren herrlichen Glasmalereien. Im Anschluss an die Stadtführung hatten wir noch etwas Freizeit, um uns das ein oder andere noch etwas genauer anzuschauen. Am Nachmittag trafen wir uns alle am Castello Sforcesco, einer quadratisch angelegten Trutzburg aus dem 15. Jahrhundert, die auf den Fundamenten einer Burg der Visconti als herzogliche Residenz erbaut wurde, wieder. Am späten Nachmittag verließen wir Mailand und erreichten schließlich das im Herzen der Region Piemont gelegene Städtchen Asti.

3. Tag – Mittwoch, 10.10.2018: Turin (125 Bus–km)

Gut gestärkt vom Frühstück starteten wir am Morgen in Richtung Turin, der Hauptstadt des Piemonts. Im historischen Zentrum, am zentral gelegenen Piazza Castello wurden wir von unserer Stadtführerin bereits freudig erwartet. Sie machte uns anschließend bei einem Rundgang mit der Stadt vertraut und zeigte uns einige Schätze wie beispielsweise zahlreiche Paläste, die ehemaligen Wohnsitze der Adligen. Diese stehen für die Geschichte der subalpinen Stadt und waren Jahrzehnte lang Herz des Hauses Savoyen und Bühne der Einigung Italiens. Als Startpunkt wählten wir nicht umsonst die Piazza Castello, mit dem Palazzo Reale (Königspalast), dem Palazzo Madama und dem Palazzo Carignano, den wichtigsten historischen Bauten der Stadt. Der Weg durch die Stadt führte uns unter anderem weiter zum Dom von Turin, einem der bedeutendsten Sakralbauten und zugleich einzigen mittelalterlichen Kirche der Stadt. Geweiht ist die Kirche Johannes dem Täufer, dem Schutzpatron von Turin. Weltweite Berühmtheit erlangte die Kathedrale durch das „Grabtuch von Turin", das hier in einer Seitenkapelle aufbewahrt wird. Nach einer stärkenden Mittagspause gelangten wir zudem gemeinsam zur sogenannten „Mole Antonelliana". Der Name hat übrigens nichts mit einer Mole am Hafen zu tun, sondern bedeutet ganz einfach auf Italienisch „sehr großes Gebäude" und der zweite Namensteil bezieht sich auf den Architekten Alessandro Antonello. Das bizarre Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert fiel übrigens optisch völlig aus dem Rahmen der umgebenden Architektur und ist mit mehr als 167 Metern eines der höchsten begehbaren Bauwerke Europas. Leider war es uns heute nicht vergönnt, mit dem gläsernen Aufzug auf die Aufsichtsplattform in rund 80 Metern Höhe zu fahren, denn derzeit fanden hier außerplanmäßige Wartungsarbeiten statt. Trotzdem beeindruckte dieses Gebäude, denn es beherbergt außerdem das bedeutendste Filmmuseum Italiens, welches wir alternativ intensiv besichtigen konnten. Letztendlich konnten uns an diesem Tag vom einzigartigen Flair der Metropole überzeugen, die ihre Geschichte in der Gegenwart aufleben lässt und stolz darauf ist, von einer kleinen Bergsiedlung des Piemonts zur Hauptstadt eines Königreichs und einer Nation geworden zu sein, sowie auch Hauptstadt des Kinos und des Autos.

4. Tag – Donnerstag, 11.10.2018: Asti (201 Bus–km)

Ein Blick aus dem Fenster versprach heute leider nichts Gutes - es regnete in Strömen...! Am Vormittag stand allerdings ein Stadtrundgang in Asti auf unserem Programm und aufgrund der Witterungsbedingungen unternahmen wir zunächst (in der Hoffnung auf Besserung...!) eine kleine Rundfahrt durch die Stadt. Bekannt wurde Asti weltweit vor allem durch seinen Wein und Sekt, den Asti Spumante. Im September gibt es Wein- und Erntedankfeste sowie den Palio d'Asti, einem der traditionsreichen Pferderennen Italiens. Trotz des Regens spazierten wir später schließlich zu Fuß über zahlreiche mittelalterliche Plätze und durch schmale Gassen. Besonders beeindruckend waren die Besichtigung des hiesigen Domes, einer riesigen gotischen Kathedrale aus dem 14. Jahrhundert und der Besuch des Rathauses, welches sich am Piazza San Secondo befindet. Am Mittag ging es schließlich mit unserem Bus weiter durch die Provinz von Asti, einer Abfolge sanfter Hügel und Täler. Wir fuhren weiter südwärts durch Landschaften von unvergleichlicher Schönheit mit ausgedehnten Weingärten, die, soweit das Auge reichte, einen unvergleichlichen Farbenzauber entfalteten. Das Gebiet um Asti ist ein typisches Weinbaugebiet und Heimat des in aller Welt bekannten und beliebten Asti Spumante DOCG. In diesen märchenhaften Naturlandschaften liegen einladende mittelalterliche Städtchen wie Nizza Monferrato. Nahe dieses Städtchens befindet sich das Weingut „Macrí" in Calamandrana, wo wir eine kleine Kellereibesichtigung unternahmen. Auch eine Weinverkostung durfte hier - passend zum heutigen Wetter - nicht fehlen! Anschließend machten wir uns bestens gelaunt in die südliche Nachbarregion Ligurien auf. In Santa Margherita Ligure wurde wir bereits in einem kleinen familiengeführten Hotel erwartet, wo wir nunmehr zwei weitere Nächte verbrachten!

5. Tag – Freitag, 12.10.2018: Freizeit in Ligurien / alternativ: Portofino

Der heutige Tag versprach gute Wetteraussichten und die Sonne konnte sich wieder mit voller Kraft durchsetzen! Somit starteten wir wiederum gut gelaunt in den Tag. Unser Buschauffeur Maik genoss heute seinen wohlverdienten Ruhetag, dennoch nahm er an unserem von mir angebotenen Ausflug nach Portofino teil. Gemeinsam schlenderten wir in nur 5 Minuten zum Hafen und von hier aus starteten wir anschließend per Boot nach Portofino, dem Eldorado für die Schönen und Reichen... Aber auch Naturliebhaber kamen hier voll und ganz auf ihre Kosten, denn schon wenige Gehminuten abseits des Trubels konnten wir pure Natur genießen. Ein Großteil unserer Gäste spazierte gemeinsam zum oberhalb des Ortes gelegenen Castello Brown bzw. weiter zum Leuchtturm an der äußersten Spitze der Halbinsel gelegen. Dabei hatten wir immer wieder tolle Ausblicke auf das pittoreske Fischerdorf, malerisch direkt am Meer gelegen. Es gab anschließend auch ausreichend Gelegenheit, die unzähligen bunten kleinen Häuser, die unmittelbar am Hafen liegen zu bewundern. Es ist einfach das Gesamtbild, das diesen Ort so einzigartig und wunderschön macht - wie aus einem Bilderbuch eben! Bereits am Nachmittag schifften wir wiederum ein und gelangten nach Santa Margherita Ligure zurück. Der restliche Nachmittag stand zur freien Verfügung und angenehme Temperaturen um die 25 Grad erlaubten sogar ein Bad im Meer!

6. Tag – Samstag, 13.10.2018: Carrara (142 Bus–km)

Heute mussten wir die wunderschöne Region Ligurien leider auch schon wieder verlassen - der Aufenthalt war zwar kurz, aber dennoch intensiv! Aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten war für unseren Buschauffeur Maik heute nochmals ein Ruhetag eingeplant und somit stiegen wir zur Abwechslung mal in einen italienischen Kleinbus um, der uns direkt am Hotel abholte. Voller Erwartungen erreichten wir gemeinsam mit unserer heutigen Reiseleiterin Nada die Nachbarregion Toskana. Mit ihr gemeinsam ging es nach Carrara bzw. in das Hinterland von Carrara weiter. Schon von weitem erspähten wir die Apuanischen Alpen, die aussehen, als wären sie das ganze Jahr über schneebedeckt. Nein, das war natürlich kein Schnee - Marmor wird hier seit Jahrtausenden abgebaut und dieser glänzt weiß wie Schnee! Mit dem Bus fuhren wir weiter hinauf in die Berge, wo wir die Faszination der Marmor-Steinbrüche, die mancherorts übrigens Felsburgen gleichen, hautnah sehen konnten. Nada vermittelte uns hierzu interessante Fakten und Details. Gegen Mittag erreichten wir die Larderia „La Stazione di Colonnata", wo wir von der Inhaberin Signora Bruna herzlich begrüßt wurden. Lardo ist übrigens ein schmackhafter Speck, der früher noch als ärmlicher Brot-Belag der Steinbrucharbeiter galt. Heute ist der „Lardo di Colonnata" ein absolutes Qualitätsprodukt und davon konnten wir uns selbst bei einer kleinen Verkostung überzeugen - einfach köstlich! Bereits am frühen Nachmittag kamen wir im „Grand-Hotel" in Forte dei Marmi an der Versiliaküste an. Auch hier hatten wir ausreichend Gelegenheit zu einem Spaziergang auf der eleganten Seebrücke oder auch zu einem Bad im angenehm warmen Meer. Die Wassertemperaturen im Oktober um die 22 Grad sind dazu einfach ideal!

7. Tag – Sonntag, 14.10.2018: Florenz (282 Bus–km)

Für viele unserer Gäste stand heute ein weiterer großer Höhepunkt der Reise auf dem Tagesprogramm - es ging in die Hauptstadt der Toskana, nach Florenz! Unseren kompetenten Stadtführer Matthias nahmen wir am zentralen Münzturm auf und zusammen fuhren wir direkt weiter hinauf zur Piazza Michelangelo. Hier erlebten wir einen imposanten Ausblick auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt - wer sich einen ersten Überblick über Florenz schaffen möchte, sollte übrigens unbedingt hierherkommen! Am Torre della Zecca (Münzturm) stiegen wir schließlich aus dem Bus aus und von da an ging es zu Fuß weiter. Wir spazierten gemeinsam zunächst zur Piazza Santa Croce, wo wir die Kirche Santa Croce (Kirche zum Heiligen Kreuz) erblickten. Das gotische Kirchengebäude gehört zu den schönsten Gotteshäusern der Stadt und stammt aus dem 13. Jahrhundert. Neben ihrem sehenswerten Inneren ist sie vor allem wegen ihrer Grabmäler bekannt, unter anderem dem Grabmal von Michelangelo, Galilei und Machiavelli. Von hier aus flanierten wir bis zur Piazza della Signoria. Dieser wunderschöne Platz befindet sich im Zentrum der Altstadt und ist Mittelpunkt des florentinischen Stadtlebens. Weiter ging es vorbei an imposanten Plätzen und durch Straßen bzw. urige Gassen zur ältesten und berühmtesten Florentiner Arno-Brücke, der „Ponte Vecchio". Im Zweiten Weltkrieg wurde diese Brücke übrigens als einzige nicht gesprengt. Es gibt außerdem wohl weltweit kaum eine Brücke, die so überladen scheint wie die Ponte Vecchio. Früher befand sich an diesem Ort eine ganz einfache Holzbrücke, die jedoch immer wieder dem Hochwasser ausgesetzt war und einfach zu instabil wurde. Also baute man im 14. Jahrhundert die aktuelle Brücke, die den Fluss Arno überspannt und lediglich den Fußgängern ermöglicht, an das andere Ufer zu gelangen. Hier ist immer viel Trubel und wir schlenderten immer wieder vorbei an zahlreichen Juweliergeschäften, die immerhin an der Stelle von stinkenden Metzgereien eingerichtet worden. Weiterhin gelangten wir zur Piazza della Repubblica, einem zentralen Platz, der erst im späten 19. Jahrhundert in seiner heutigen Größe anstelle des jüdischen Ghettos angelegt worden. Seine Bebauung entspricht den architektonischen Bestrebungen der Gründerzeit nach französischem Vorbild. Zum Abschluss der Stadtführung erreichten wir den Dom, den wir selbstverständlich auch von innen besichtigten konnten. Der Dom Santa Maria del Fiore ist nach dem Petersdom in Rom und dem Mailänder Dom das drittgrößte Kirchenbauwerk Italiens und damit eines der größten Gotteshäuser der Welt. Er begeistert durch seine kunstvoll gestaltete Hauptfassade, die gigantische Kuppel, den Glockenturm und natürlich den hallenartigen Innenraum mit zahlreichen Kunstwerken. Der Innenraum wirkt im Vergleich zur Fassade allerdings eher sehr schlicht. Am Nachmittag hatten wir dann auch hier noch etwas Freizeit, um die Stadt individuell zu erkunden. Voller imposanter Eindrücke ging es am späten Nachmittag an die Versiliaküste zurück.

8. Tag – Montag, 15.10.2018: Siena (265 Bus–km)

Heute zog es uns weiter nach Siena und bereits am Mittag trafen wir ganz pünktlich dort ein, wo wir auf unsere heutige Stadtführerin Susanne trafen. Gemeinsam mit ihr unternahmen wir einen gemütlichen Spaziergang zur Piazza del Campo, dem zentralen Platz der Stadt. Siena ist immerhin auf drei Hügeln aus Backstein erbaut - daher auch die Aufteilung in „Terzi", was übersetzt so viel wie drei Stadtteile bedeutet. Der Rathausturm ist von fast allen Seiten der Stadt auszumachen, denn dieser ragt wie ein Pfeil aus der Mitte der Hügel mit ihrem Gewirr von ziegelfarbigen Häusern und steil ansteigenden Gassen empor. Im Gegensatz dazu lagert der schwarz-weiß gestreifte Dom aus Marmor breit und majestätisch auf der höchsten Erhebung. Es gibt viele Theorien zum Ursprung dieser Stadt und entsprechend viele Legenden - Susanne erzählte so einige Geschichten zur interessanten Stadtgeschichte. Wir spazierten durch die mittelalterliche Altstadt, dessen Mittelpunkt die Piazza del Campo, der weiträumige Vorplatz der mächtigen Rathausfront, bildet. Hier wird übrigens auch zweimal im Jahr das berühmteste Pferderennen der Welt, der „Palio" ausgetragen. Mit zahlreichen tollen Eindrücken verließen wir die Toskana und fuhren am Nachmittag weiter in die Region Umbrien, dem „grünen Herzen Italiens". Diese Region verspricht Hügel mit Olivenhainen, ummauerte Städtchen voller Palazzi, Kirchtürme und malerischer Plätze, Weinberge, gewundene Straßen durch harmlose Flusstäler, Ausblicke auf Silhouetten von stilsicher aufgereihten Zypressen und Pinien! Somit kamen wir voller Spannung auf die kommenden Tage am Trasimenosee, den mit 128 qkm viertgrößten See Italiens, an.

9. Tag – Dienstag, 16.10.2018: Assisi (110 Bus–km)

Am Morgen fuhren wir in das benachbarte Assisi, wo wir zunächst die unterhalb von Assisi gelegene, allerdings weithin sichtbare Basilika Santa Maria degli Angeli besuchten. Diese ist unübersehbar und an ihrer leuchtend weißen Marmorfassade mit der hohen Marienstatue aus vergoldeter Bronze und der mächtigen Kuppel zu erkennen. Sie wurde errichtet, um die Erinnerungsstätten an den heiligen Franziskus würdig zu umschließen. Wir sahen die Portiunkula, in der er sich mit seinen Anhängern versammelte, und wo er seine Ordensregel aufstellte, die Sterbekapelle und schließlich die Rosenkapelle, wo der Heilige gerne im Gebet verweilte. Die Fassade ist einfach gigantisch und ahmt eine Mischung aus dem Stil des römischen Barock und der Renaissance nach. Voller erster Eindrücke erreichten wir schließlich Assisi, die Heimatstadt des heiligen Franziskus und einer der größten Pilgerorte Italiens. Wir spazierten entlang der Hauptstraße und erreichten eine der wichtigen Kirchen Assisis, die Kirche S. Chiara. Die heilige Klara, eine andere große Tochter Assisis und Anhängerin des hl. Franziskus, war immerhin die Gründerin des Klarissenordens und ihre sterblichen Reste sind in der Krypta dieser Kirche aufbewahrt. Nach der ausführlichen Besichtigung flanierten wir weiter durch die Gassen Assisis und besichtigten letztendlich auch die wichtigste Basilika Assisis, welche zu Ehren Franziskus errichtet wurde. Die Basilika ist unglaublich beeindruckend und besteht eigentlich aus zwei übereinander gebauten Kirchen. Sie fasziniert vor allem wegen ihrer recht ungewöhnlichen baulichen Struktur, ihrer heiteren Mystik und der herrlichen Fresken. Im Inneren haben sich immerhin die bedeutendsten Künstler des Mittelaltes verewigt - besonders beeindruckte uns übrigens ein gemaltes Werk der heiligen Elisabeth von Thüringen.

10. Tag – Mittwoch, 17.10.2018: Spoleto – Bevagna – Spello (215 Bus–km)

Heute stand eine Umbrien-Rundfahrt auf unserem Programm und zuerst führte uns der Weg nach Spoleto. Diese Stadt liegt an der antiken Konsular-Straße Via Flaminia und über der Stadt wacht eine päpstliche Burganlage aus dem 14. Jahrhundert. Unsere örtliche Reiseleiterin Ruth, die immerhin seit über 30 Jahren in Umbrien lebt, machte uns mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der kleinen Stadt vertraut. Wir besichtigten natürlich auch den Dom Spoletos, den Nachfolgebau einer von Kaiser Barbarossa zerstörten Kirche. Die bizarren Gassen und die Beschaulichkeit des Ortes waren für uns alle sehr wohltuend, denn hier waren weitaus weniger Menschen unterwegs als in den vergangenen Tagen. Nach der Besichtigung der Stadt und einer stärkenden Mittagspause erreichten wir über Montefalco den Ort Bevagna, eine wundervolle mittelalterliche Ortschaft. Hier unternahmen wir einen kleinen Rundgang, bevor es weiter nach Spello ging. Hier stand dann ein weiterer Höhepunkt des Tages auf unserem Programm - wir besuchten die erst kürzlich eröffnete Villa der Mosaiken, welche mit fast 500 Quadratmetern eine der außergewöhnlichsten archäologischen Entdeckungen Umbriens darstellt. Uns erwarteten dutzende Räume mit beeindruckenden Mosaikböden - geometrische Dekorationen, wilde Tiere und Fabelwesen, menschliche Figuren und Alltagsszenen. Anschließend gelangten wir zur traditionsreichen Ölmühle von Spello, wo man uns zunächst einen kleinen Film über die Herstellung von Olivenöl zeigte. Wir konnten sogar ein paar umbrischen Köstlichkeiten probieren, so gab es Bruschetta und Wein - einfach lecker und ein wunderbarer Abschluss eines sehr erlebnisreichen Tages! Unser eigentlich geplantes Programm konnten wir zwar heute nicht realisieren, denn normalerweise wollten wir uns die berühmten Marmore-Wasserfälle anschauen - aber das wäre heute sinnlos gewesen, da der Wasserfall aufgrund des sehr trockenen Sommers momentan kein Wasser führte. Unser Alternativprogramm war jedoch ein toller Ausgleich und die Region Umbrien präsentierte sich bei viel Sonnenschein von seiner besten Seite!

11. Tag – Donnerstag, 18.10.2018: San Marino (320 Bus–km)

Wir nahmen Abschied von Umbrien und der Weg führte uns durch das Gebirge, genauer gesagt über den Umbrisch-Märkischen Apennin, in Richtung Ancona an der Adriatischen Küste. Einen Stopp legten wir schließlich in San Marino, einem kleinen souveränen Staat innerhalb Italiens, ein. Von Borgo Maggiore aus gelangten wir mit einer Seilbahn ins Zentrum San Marinos. Der Ort liegt auf dem Monte Titano, welcher majestätisch über der grünen Hügellandschaft thront. Der Legende nach kletterte einst der Steinmetz Marinus auf den 736 Meter hohen Berg hinauf, um der Christenverfolgung zu entfliehen. Genau dort gründete der spätere Heilige eine Gemeinde und bis heute dient er als Namenspatron - San Marino. Die Aussicht von der Terrasse der Altstadt ist grandios. Dafür allein hat es sich bereits gelohnt, hierher zu kommen. Ein Rundgang führte uns über die verschiedensten Plätze und auch zum Dom. Zu guter Letzt ging es dann noch einmal ganz schön weit nach oben, denn wir wollten gemeinsam den Ersten und Zweiten Festungsturm besichtigen. Hier endete die interessante Führung und wir hatten nunmehr Zeit, um auf weitere individuelle Entdeckungstouren zu gehen. Der Spaziergang durch den Ort ist zwar mitunter durch das viele auf und ab etwas anstrengend, aber trotzdem ganz nett, denn die Aussicht und das Panorama waren immer wieder einzigartig! Am frühen Abend ging es dann in Richtung nördliche Adriaküste weiter, wo wir in Milano Marittima, unweit des feinen Sandstrandes, zu einem wiederum köstlichen Abendessen erwartet wurden.

12. Tag – Freitag, 19.10.2018: Po–Delta – Chioggia – Arquá Patrarca (245 Bus– km)

Gleich am Morgen ging es durch das Po-Delta nordwärts weiter. Es handelt sich hierbei um eines der wasserreichsten Gebiete Italiens, zwischen dem Po und der Etsch sowie der Adria gelegen - eine der eindrucksvollsten Naturoasen Italiens! Chioggia oder auch „Klein-Venedig", am Südrand der Lagune von Venedig gelegen, hieß unser nächstes Ziel! Gemeinsam erreichten wir das Stadtzentrum und ein Spaziergang führte uns durch den Corso del Popolo und am Vena-Kanal entlang - hier bekamen wir ganz schnell ein Gespür, dass Venedig nicht weit weg sein kann... Die Ähnlichkeit mit Venedig ist verblüffend, nur alles ist hier kleiner, gemütlicher und auch weniger von Touristen überlaufen. Der weitere Tag führte uns dann quer Feld ein und mitten durch die Po-Ebene in eine Hügellandschaft vulkanischen Ursprungs hinein, die Colli Euganei. Diese Hügel ragen unverhofft aus der Ebene auf und verleihen der hiesigen Landschaft einen ganz besonderen Charakter. Wir erreichten Arquá Petrarca, wo der italienischen Dichter und Geschichtsschreiber Francesco Petrarca die letzten Jahre seines Lebens verbrachte und ebenso verstarb. Petrarca gilt als (Mit-)Begründer des Humanismus und als neben Dante und Boccaccio einer der drei größten Dichter Italiens. Mehr noch als Dante, der vielen Italienern als trockene Pflichtlektüre aus ihrer Schulzeit verleidet ist, gehört Petrarca auch heute noch zu den Lieblingsdichtern der meisten Italiener. Am späten Nachmittag wurden wir dann im Hotel „Terme Orvieto" in Abano Terme empfangen. Uns erwarteten komfortable Zimmer mit Aussicht auf die Hügel oder die Stadt sowie diverse Thermalpools. Einige Gäste nutzten die Annehmlichkeiten des Hotels und genehmigten sich ein Gesundheitsbad im wohltuenden Thermalwasser, das aus den Euganäischen Hügeln gewonnen wird. Die Wärme des Heilwassers löst im menschlichen Körper eine Reihe von positiven Veränderungen aus, darunter auch eine Linderung der Schmerzen. Die chemische Zusammensetzung des salz-, jod- und bromhaltigen Heilwassers der Thermen von Abano hat zugleich eine anregende und heilende Wirkung auf Entzündungserscheinungen und sogar auf Entzündungen der tieferen Organe. Auf jeden Fall konnten wir heute die Gelegenheit nutzen und etwas Gutes für unseren Körper tun! Ein köstliches Abendessen rundete auch diesen Tag ab.

13. Tag – Samstag, 20.10.2018: Venedig

Der Großteil unserer Gäste entschied sich für den heutigen fakultativen Tagesausflug nach Venedig. Gut gestärkt vom reichhaltigen Frühstücksbuffet konnten wir also starten und mit dem Taxi gelangten wir zum Bahnhof, wo wir mit der Eisenbahn ganz unkompliziert nach Venedig fuhren. Die auserwählte Bahnverbindung funktionierte hervorragend - alles verlief pünktlich! Da kann sich die Deutsche Bahn wahrlich ein Beispiel nehmen! Somit gelangten wir über Padua innerhalb von nur vierzig Minuten zum Bahnhof Santa Lucia in Venedig, wo wir von unserer überaus sympathischen Stadtführerin und zudem waschechten Venezianerin Elisabetta freundlich begrüßt wurden. Unser Rundgang konnte nunmehr beginnen und wir wurden in den nächsten drei Stunden mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vertraut gemacht. Und nicht nur das - Elisabetta führte uns auch in so manch einen Winkel der Stadt, den nicht jeder Tourist zu sehen bekommt. Das war allerdings nur möglich, weil wir eine kleine Gruppe von lediglich 16 Personen waren, was natürlich diesbezüglich Vorteile mit sich bringt...! Rialtobrücke, Markusplatz, Dogenpalast und Markusbasilika - diese absoluten Highlights standen natürlich auch auf unserem Besichtigungsprogramm. Die Führung endete am Mittag auf dem Markusplatz, wo jeder anschließend seine freie Zeit für eigene Unternehmungen nutzen konnte. Später trafen wir uns alle wieder und nun fuhren wir noch mit einem öffentlichen Vaporetto, einem Wassertaxi, entlang des Canale Grande - der krönende Abschluss eines erlebnisreichen Tagesaufenthaltes in Venedig! Das Wassertaxi machte auch am Bahnhof Halt und dadurch hatten wir wiederum den perfekten Anschluss zur Eisenbahn! Diesmal ergatterten wir sogar Sitzplätze, denn auf der Hinfahrt am Vormittag konnten wir davon nur Träumen...!

14. Tag – Sonntag, 21.10.2018: Heimreise (986 Bus–km)

Der Tag der Heimreise brach an und das hieß auch, unsere drei lieben Fluggäste zu verabschieden. Nach wahrlich erlebnisreichen und überwiegend sonnigen Tagen in Nord- und Mittelitalien sollte es nun heute wieder in Richtung Heimat gehen. Wir haben viel gesehen, erfahren und uns mit der italienischen Geschichte, der Lebensweise und der immer währenden Gastfreundschaft auseinandergesetzt. Nach einer angenehmen und staufreien Fahrt erreichten wir am Abend den Flughafen in Dresden, den Ausgangspunkt unserer 14-tägigen Reise.
Ein großer Dank gilt auch unserem Buschauffeur Maik, der uns jederzeit umsichtig und sicher gefahren hat!
Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, viel Gesundheit und weiterhin große Reiselust. Es hat Spaß gemacht und ich freue mich auf ein Wiedersehen!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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