Reisebericht: Städtereise Florenz – die Perle am Arno in Italien

20.10. – 26.10.2014, 7 Tage Busreise Florenz mit Dommuseum – Uffizien – Ponte Vecchio – Boboli–Garten – Accademia–Museum


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„So schönes Wetter- und ich noch mit dabei“
Ein Reisebericht von
Irmela Körner
Irmela Körner

Reisebericht

Unsere Reise nach Florenz startet pünktlich in Elbflorenz und nach einigen Stopps haben wir bis mittags alle Mitreisenden eingesammelt. Der Süden lockt und der Himmel ist verheißungsvoll heiter.
Nach einigen Pausen, etwas Stärkung und einer ersten Annäherung an Italien, an seine Sprache, seine Dichtung, seine Kunst und seine Geschichte, die in Florenz ihren Ausgangspunkt oder auch ihren Höhepunkt gefunden hat, ist uns der Süden schon sehr viel näher.
Als wir in Arco ankommen, gehen schon überall die Lichter an und es wird dunkel. Beim Abendessen müssen wir uns mit eher schlechten Plätzen begnügen und bei dicker Luft mit vielen anderen Gruppen sitzen. Da wird der Abend nicht sehr lang, der Schlaf kommt früh.Einen ersten schönen Eindruck vom italienischen Leben können wir bei unserem ersten Stopp in Mantua gewinnen, einer Stadt etruskischen Ursprungs, vom Wasser des Mincio umgeben, in der die Familie der Gonzaga bis 1707 die Geschicke bestimmt und die Kunst gefördert hat. Der riesige Herzogspalast, der den Eingang zur Stadt wuchtig markiert, zeugt davon. Wir besuchen das Haus von Rigoletto, die Rotonda di San Lorenzo und St. Andrea, wo uns ein freundlicher Küster ausführlich und mit Händen und Füßen über die Reliquie und ihre Geschichten erzählt.
Mantova gibt uns mit seinen prächtigen Häusern, den einladenden Cafes und der geschäftig heiteren Atmosphäre einen Vorgeschmack auf Florenz, das wir an diesem Tag am Nachmittag erreichen. Und die Spezialität, die Sbrigolona, den Streuselkuchen lassen wir uns natürlich auch schmecken
Am Nachmittag erreichen wir Florenz. Unser Hotel Ricasoli liegt strategisch günstig an einer der Hauptachsen, die die Stadt von Nord nach Süd durchqueren. Wenn wir einfach immer weiter gingen, würden wir irgendwann in Rom landen. Doch für den ersten Nachmittag und Abend in Florenz reicht uns ein Bummel bis San Marco oder bis zum Dom.
Am nächsten Morgen starten wir zum Stadtrundgang und machen den ersten Stopp gleich in der Nähe unseres Hotels beim Cenacolo di San Appolonia mit einem eindrucksvollen Werk von Andrea del Castagno. Wir gehen weiter zu San Lorenzo, zur Medici Kapelle und durch die engen Gassen auf den Domplatz. Die Taufkirche, das Battistero, ist noch eingerüstet, aber der Blick auf die Paradiestür von Ghiberti ist trotz Gedränge gut möglich.
Nach einem Rundgang durch den Dom geht es weiter durch das Danteviertel bis zur Piazza della Repubblica. Nach einer stärkenden Mittagsrast gehen wir weiter zur Kirche Santa Croce, wo unser Rundgang am Nachmittag endet.
Am nächsten Morgen besuchen wir die Uffizien, denn am nächsten Tag - so heißt es- werden die staatlichen Museen wegen eines Streiks geschlossen, wir müssen also „vorarbeiten".
Geradezu überwältigend ist die Fülle der Meisterwerke, die in den Uffizien versammelt sind. Mehr als 1000 Werke werden in den Sälen gezeigt, die nach und nach auch neu gestaltet und geordnet werden. Deshalb ist die Ordnung nicht mehr chronologisch und wir springen gedanklich zwischen den Jahrhunderten hin und her. Daneben gibt es noch zahllose Skulpturen, Gobelins, historische Karten und antike Statuen im Original oder in Kopie.
Nach der Mittagspause geht es über die Ponte Vecchio zum Palazzo Pitti, der am nächsten Tag auch geschlossen haben soll. Im Schnelldurchlauf sehen wir einige der Preziosen aus dem Museo degli Argenti, Die Säle im zweiten Stock sind uns wegen einer Sonderausstellung verwehrt. Danach schlendern wir durch den Boboli Garten und beenden unseren Tagesausflug im Garten der Familie Bardini.
Am nächsten Tag besuchen wir den Palazzo Strozzi, schlendern an den eleganten Läden der Via Tournabuoni vorbei, besichtigen die Kirche Santa Felicita und gehen dann noch einmal hinüber auf die andere Arnoseite zur Kirche Santo Spirito. Bei Santa Maria Novella, dem großen Dominikanerkloster mit der schönen Apotheke beenden wir unseren Rundgang. Jetzt heißt es Souvenirs kaufen, auf dem Markt oder in der Markthalle.
Im perfekten Timing steigen wir am Nachmittag nahe vom Hotel wieder in unseren Bus, fahren vorbei an der Porta Romana hinauf zur Piazzale Michelangelo. Wir riskieren noch einen Blick in die wunderschöne Kirche San Miniato al Monte und fahren dann den Hügel hinauf bis nach Fiesole, wo in Le Lance ein köstliches und üppiges toskanisches Abendessen auf uns wartet.
Am nächsten Tag heißt es Abschied nehmen aus Florenz. Fanny Lewald, begeisterte Italienreisende und Autorin des 19. Jahrhunderts hat dafür die richtigen Worte für uns gefunden. „Man kann sehr glücklich sein in Florenz. Doch nach vielen Eindrücken und Begegnungen kann auch der Gedanke wieder tröstlich sein, nach Hause in das Gewohnte zurück zu kehren".
Rechtzeitig zur Mittagsrast erreichen wir den kleinen Ort Borghetto sul Mincio, in dem es noch einige Wassermühlen und kleine Lokale gibt.
Es bleibt uns danach noch Zeit für einen Bummel durch Sirmione mit seiner Wehranlage und dem befestigten Hafenbecken aus dem 13. Jahrhundert. Von dort fahren wir bei herrlichen Blicken auf den Gardasee, der manchmal hell glänzt und sich dann wieder im Wind kräuselt bis zu unseren Quartier in Arco.
Black gewaschen leuchten am nächsten Morgen die Berge und bis zum Brenner haben wir schöne Ausblicke, Lichtspiele und herrliche Sicht auf schneebedeckte Berge sozusagen am laufenden Meter. Es hat geschneit und beim Stopp auf dem Brenner könnten wir sogar eine Schneeballschlacht machen. Mit der Rückreise und einigen Staus am Sonntag ist unsere schöne gemeinsame Tour beendet. Was bleibt, sind schöne Eindrücke und gute Vorsätze für die noch intensivere Beschäftigung mit der Kunst und Kultur der Renaissance oder die Aussicht auf neue verlockende Reiseziele.
„Denn Augen haben und betrachten ist nicht dasselbe. Der Geist hat seine eigenen Augen und das im tiefen Fühlen meiner Seele". (Augustinus)

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