Reisebericht: Single–Wanderreise Brenta–Dolomiten & Trentino – Nord–Italien

22.06. – 29.06.2019, 8 Tage Wanderreise für Singles– & Alleinreisende im Trentino und Val di Sole mit: Brenta Dolomiten – Madonna di Campiglio – Stilfserjoch–Nationalpark – Trient – Pejo (66 Wanderkilometer)


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Die magische Anziehungkraft der Berge ist in den Brenta Dolomiten auf Schritt und Tritt spürbar.
Ein Reisebericht von
Betina Marinov
Betina Marinov

22.06. – 29.06.2019 Brenta Dolomiten und Trentino

1. Tag 22.06.2019 Anreise ins Val di Sole

Am frühen Morgen reisten wir vorbei an Nürnberg, München und über die Europabrücke zum Brennerpass. Endlich Südtirol, spätestens hier spürten wir den Hauch des Südens:
Unzählige Obstplantagen, üppige Weinberge und die Bergkulissen an einer Perlenkette aufgereiht - schaffen eine fast schon mediterran anmutende Atmosphäre.
Am späten Nachmittag erreichten wir Daolasa im Val di Sole „Hotel Tevini", unseren Ausgangsort für die nächsten 8 Tage.
Herzlich wurden wir von Herrn Tevini und unserem Wanderleiter Rino empfangen.
Der Wellcome - Drink stand bereit und alle freuten sich auf die Trentiner Köstlichkeiten.

2. Tag 23.06.2019 Wanderung zum Lago Malghette 8 km 4 Stunden + 200 m + 200 m

Nach kurzem Fußweg von unserem Hotel erreichten wir die Gondelbahn in Daolasa - Val Mastellina (814 m). In wenigen Minuten schwebten wir auf 2.000 Meter.
Von dort aus wanderten wir zunächst etwas bergauf und konnten bereits herrliche Ausblicke auf den nördlichen Abschnitt der Brenta Dolomiten genießen.
Vom Rifugio Orso Bruno auf 2.200 Meter ging es in Richtung Lago Alto. Somit war die höchste Stelle erreicht. Von dort an ging es über Wiesen und kleine Pfade bergab in Richtung Lago delle Malghette. Jetzt prägte ein schöner Nadelwald aus Fichten und alten Lärchen das Landschaftsbild, bis wir das Nordufer des Lago delle Malghette erreichten. Mittagspause war angesagt und mit fantastischem Blick auf den See schmeckte unser Picknick noch besser. Weiter ging es zur Alm Zeledria auf 1.767 Meter. Von dort war es nicht mehr weit bis zur Giocchi's Bar - Cappuccino Pause und unser Bus stand bereit.

3. Tag 24.06.2019 Wanderung Saent Wasserfällen 18 km 5 Stunden + 350 m + 350m


Auf ins Val di Rabbi zum Ausgangspunkt der Wanderung im Stilfser Joch.
Unser Bus fuhr uns bis zum Parkplatz in Coler, zur Area di Sosta.
Die Rundwanderung zu den Saent Wasserfällen brachte uns eine der eindrucksvollsten Landschaft des nordwestlichen Trentinos näher. Immer entlang des Wildbaches wanderten wir auf angenehmen Weg bis zur Alm „Stablasolo" auf 1.539 Meter. Dort gab's einen kleinen Espresso zur Stärkung. Langsam wurde der Weg steiler und wir überquerten den Wildbach Rabbi auf einer charakteristischen Holzbrücke. Bester Fotostopp dieser Tour! Immer deutlicher konnten wir das Rauschen des Wasserfalls hören. Stetig schlängelte sich der Weg bergauf bis zur Schutzhütte „Doss dela Cros" 1.799 m.
Ein weiteres tiefes Tal öffnete sich vor uns. Idyllisch und genau der richtige Zeitpunkt für Picknick. 3 kleine Wasserfälle in der Ferne versprühten einen harmonischen Charme. Das Leben kann so schön sein....
So schnell konnten wir gar nicht schauen, waren wir zurück an der Hütte Malga Stablasolo.
Am Coler Busparkplatz wartete dann am Nachmittag unser Bus auf uns und zurück ging es nach Daolasa.

4. Tag 25.06.2019 Madonna di Campiglio


Geplant waren die Vallesinella-Wasserfälle, die jedoch durch Unwetter unpassierbar waren. Rino hatte sofort eine Alternative bereit und wir fuhren mit der Gondel Tc.Groste 1 bis auf 2.075 Höhenmeter. Nach einem Besuch im Rifugio „Boch" startete unsere Wanderung. Da die Alpenrose teilweise schon blühte, bildete es einen bezaubernden Kontrast zum strahlend bauen Himmel und den kräftigen Grüntönen der Alpenwiesen.
An der schönsten Stelle dieser Tour, am Kreuzungspunkt Dòs del sparavér auf 2.140 Höhenmeter, legten wir eine Pause ein. Direkt vor uns die majestätische Pietra Grande 2.936 m, in südlicher Richtung die Cima Brenta 3.155 m (Adamello Brenta), in westlicher Richtung die Cima Presanella 3.558m (Adamello Presanella) und in nördlicher Richtung die Ortler Gruppe mit dem Monte Cevedale 3.769 m. Am Rifugio „Boch" endete unser inspirierender Rundweg. Weiter ging es in Richtung „Spinale" zur Mittelstation. Auf breiten grünen Ski Pisten schlängelte sich unser Weg hinunter bis nach Madonna die Campiglio. Die wohlverdiente Cappuccino Pause ließ nicht länger auf sich warten. Bekannt wurde der Ort auch durch den Alpinen Skiweltcup. (3-Tre-Rennen).

5. Tag 26.06.2019 Wanderung im Pejo Tal 12 km 5 Stunden + 200 m + 200 m


Unsere vorletzte Wanderung begann im Dörfchen Pejo Fonti im wunderschönen Pejo Tal.
Mit der Gondel „Talent" schwebten wir in Windeseile auf 1.995 Meter.
Erste Etappe war das Rifugio Doss dei Gembri 2.300 m. Weiter ging es zur Malga Saline - Alm 2.089 m.
Durch das traumhafte Wetter hatten wir von Anfang an eine herrliche Sicht auf die Bergwelt des Nationalparks Stilfserjoch. Das reizende Rifugio „ Lo Scoiattolo" erreichten wir zur Mittagszeit.
Der Weg war sehr schön, nicht steil und stets mit traumhaften Blicken auf die teils schneebedeckten Berge. Nach kurzem Abstieg erreichten wir den kleinen Bergsee Covel, der malerisch in das Szenario der Bergwelt eingebettet lag. Der Weg führte uns eine Runde um die Covel-Wiese und wir passierten eine charakteristisch geformte Felswand mit einigen Klettersteigen. Bald erreichten wir die Straße, die uns zurück zum Pejo Paese brachte.
Im Dorf Pejo empfing uns Peter mit dem Bus und brachte uns zur Terme di Pejo, wo wir das Thermalwasser probierten.
Ein Gala Menü mit hervorragenden Spezialitäten setzte einen weiteren Höhepunkt des Tages.

6. Tag 27.06.2019 Passo Tonale & auf den Spuren des 1. Weltkrieges 4,5 Stunden

+ 150 m –150 m


Vom Passo Tonale auf 1.883 m schwebten wir mit der Gondel Adamello Paradiso zur Hütte „Passo Paradiso" auf 2.585 Meter. Von der Mittelstation ging es weiter hinauf auf 3.000 Höhenmeter. Diese moderne Hütte ist erst 2 Jahre alt.
Die Aussicht war gigantisch: Blauer Himmel, kein Wind und gefühlte 100 Gipfel der Adamello Presanella Gebirgsgruppe waren deutlich zu erkennen. Die Kuppe und ein langer Gletscher wurde aufwendig mit weißen Plastik Planen vor der Sonne geschützt. (Klimaveränderung)
Unterhalb der Hütte besichtigten wir einen Kriegsstollen, der zum Militärdenkmal ausgebaut wurde. Genau dort verliefen die Stellungen im 1. Weltkrieg, wo erbittert gekämpft wurde. In Ton und Bild wurden anschaulich die Kriegs Szenen dargestellt und es lief uns eiskalt den Rücken hinunter, mit welcher Brutalität in dieser Höhe gekämpft wurde.
Die Seilbahn brachte uns sicher wieder hinab zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Am frühen Nachmittag erreichten wir das Forte Mero und weiter das Forte Strino Vermiglio auf 1.538 m. Die Geschichte rund um den 1. Weltkrieg begleitete uns weiter, denn dort konnten wir uns ein genaues Bild vom Leben der Soldaten machen.
Auf dem Rückweg ins Hotel hielten wir noch an einer Käserei in Mezzana, die unzählige Sorten von Spezialitäten zur Auswahl hatte. Es viel schwer, sich für die Richtige zu entscheiden.


7. Tag 28.06.2019 Freizeit - Trient oder individuelle Wanderung oder Rafting


Zwei Stunden dauerte die Zugfahrt nach Trient, die Hauptstadt vom Trentino. Am Bahnhof nahm uns Maria, unsere Stadtführerin, in Empfang. Sofort begann der Stadtrundgang durch die 117.000 Einwohner zählende Stadt, die drittgrößte der Alpen. Geradewegs führte die Tour an unzähligen alten restaurierten Palazzi und Denkmälern zum Dom. Die Innenbesichtigung zog jeden von uns in seinen Bann, so gigantisch groß war der Dom. Höhepunkt und Wahrzeichen der Stadt ist das Castello Buonconsiglio, welches wir ebenfalls besichtigten. Dieses Ensemble aus mehreren Bauwerken war lange Zeit die Residenz der Fürstbischöfe von Trient.
Im Anschluss folgte die Weinverkostung in der Nosio Spa Kellerei Rotari in Mezzacorona.
Einige Wanderfreunde entschieden sich, auf eigene Faust die Bergwelt zu bestaunen.
Fünf Mutige testeten die Rafting Stecke auf dem Fluss Noce. Es war ein Erlebnis der Superlative - dem Element Wasser so nahe zu sein und die Stromschnellen mit dem Schlauchboot rasant zu passieren.


8. Tag 29.06.2019 Arrivederci Val di Sole - Rückreise


Leider hieß es Abschied nehmen vom Hotel Tevini in Daolasa. Herzlichen Dank an das tolle Hotel Team, wir haben uns sehr wohl gefühlt und werden die Gaumenfreuden vom liebevoll zubereiteten Abendessen und die abwechslungsreichen Trentiner Spezialitäten in sehr guter Erinnerung behalten.
Am frühen Morgen ging es über den Brenner Pass in Richtung Heimat.
Jedoch trägt jeder von uns in seinem Herzen ein Stückchen von der unbeschreiblich schönen Landschaft der Brenta Dolomiten mit nach Hause. Die Faszination der Berge ist unglaublich....
Sie strahlen so viel Kraft und Energie aus, die noch sehr lange anhalten wird.
Bestimmt sehen wir uns bei der einen oder anderen Tour wieder.
Mit den herzlichsten Grüßen,
Eure Betina / Wanderführerin

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