Reisebericht: Israel und Jordanien – Höhepunkte des Biblischen Landes

06.03. – 19.03.2015, 14 Tage Tel Aviv – Nazareth – See Genezareth – Jerusalem – Totes Meer – Eilat – Aqaba – Wadi Rum – Petra – Kerak – Madaba – Amman– Jerash – Ajlun


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Es besteht immer etwas Spannung wenn man in die Länder des Nahen Ostens reist. Eine solche Reise nach Israel und Jordanien bietet viel spannende Geschichte und bringt uns das Leben beiderseits des Jordan ein ganzes Stück näher.
Ein Reisebericht von
Ralf Kuchenbecker

06.03.15 Anreise nach Tel Aviv


Am frühen Morgen trifft unsere Reisegruppe auf dem Flughafen Berlin Schönefeld. Nach einer, wie immer bei einem Flug nach Israel, intensiven Sicherheitskontrolle müssen wir noch eine ganze Weile auf den Abflug warten. Wie es heißt fliegen wir aus Sicherheitsgründen später, es werden zwei Stunden daraus. Nach einem vierstündigen Flug erreichen wir schließlich den Ben Gurion Flughafen in Tel Aviv. Benannt ist der Flughafen nach dem Staatsgründer Israels. Ben Gurion hat am 14.05.1948 den Staat Israel proklamiert. Nach einer unkomplizierten Einreise werden wir zuerst von Kati begrüßt und nachdem wir mit unserem Gepäck den Zoll passiert haben begrüßt uns auch unser Reiseleiter Adi Wagner. Er ist ein Driver Guide, das heißt er erklärt uns nicht nur sein Land, er fährt auch unseren kleinen mit 10 Plätzen ausgestatteten Bus. Nach der Begrüßung fahren wir gleich zum Abendessen. In einem Restaurant in der Altstadt von Jaffa ist für uns reserviert. Wir werden mit verschiedenen Köstlichkeiten der israelisch-arabischen Küche verwöhnt, dazu gibt es ein gutes Glas einheimischen Rotweins. Nach dem Essen fahren wir in das Hotel Gil Gal, welches uns für eine Nacht beherbergen wird. Bevor wir allerdings in unsere Betten sinken machen wir noch einen kleinen Spaziergang entlang der Uferpromenade Tel Avivs. Übrigens war heute Fasching in Israel. Im Flugzeug haben wir uns schon gewundert, wieso die Stewardessen geschmückt rumliefen. Adi hat uns dann aufgeklärt und im Restaurant bekamen auch wir unseren Faschingsschmuck. Ich selbst durfte einen blinkenden Delphin tragen. Und beim Spaziergang haben wir noch einige verkleidete „Jecken" getroffen.

07.03.2015 – Cäsarea – Zippori – Nazareth


Nach einem guten Frühstück auf der Dachterrasse unseres Hotels verlassen wir Tel Aviv Richtung Norden. Die Stadt wurde nach einer Idee von Theodor Herzl gebaut, er war der Begründer des Zionismus. Der Name Tel Aviv bedeutet „Hügel des Frühlings". Vorbei an Herzelya, benannt nach Herzl erreichen wir die alte Stadt Cäsarea. Die von Herodes dem Großen von 22 - 10 v.Chr. ausgebaute Hafenstadt lässt uns noch heute ihre einstige Größe spüren. Zuerst sehen wir einen kurzen Film, welcher eine geschichtliche Einordnung ermöglicht. Das gewaltige Amphitheater bestaunen wir Ehrfürchtig und Adi erklärt uns den Auf- und Niedergang der Stadt. Nicht nur Herodes genoss die Vorzüge hier, sondern zum Beispiel auch der römische Statthalter Pontius Pilatus, er wohnte in dem von Herodes errichtetem Palast. Immer wieder wurde die Stadt von Kriegen und Eroberungen erschüttert aber auch durch ein Erdbeben verwüstet. Viele Israelis nutzen den heutigen freien Tag, es ist Sabbat, den Ruhetag der Juden, um mit Ihren Kindern das Hippodrom zu besuchen. Für Kinder wird hier eine ganze Menge geboten, manche kommen kostümiert, denn es ist immer noch Fasching. Nach dem Ende unseres Rundgangs fahren wir weiter nach Zippori. Die alte Stadt Sepphoris befindet sich auf einem Hügel und war früher eine der wichtigsten Handelsstädte der Region sowie eine Zeit lang auch Hauptstadt von Galiläa. Der Name kommt vom aramäischen Wort Hauptstraße mit einer Kreuzung, so dass alle vier Himmelsrichtungen angesteuert werden können. Alle römischen Städte waren so gebaut. Das hatte vor allem eine strategische Bedeutung. So konnte sich der neu stationierte Soldat sofort in der Stadt orientieren, auch wenn er gerade erst einen Tag hier weilte. Von großer Bedeutung sind die hier gefundenen Mosaiken. Zum einem im „Nilhaus" und zum anderen das in einer alten Villa gefundene „Antlitz der Mona Lisa". Nicht weit entfernt befindet sich die Stadt Nazareth. Sie liegt am Nordrand der Israel-Ebene und ist die größte arabische Stadt in Israel. Nach einer Stärkung mit Falafel, besuchen wir die Verkündigungskirche. Nach biblischer Überlieferung empfing Maria hier durch Erzengel Gabriel die Nachricht das Sie einen Sohn gebären wird und Jesus selbst verbrachte hier seine Kindheit und Jugend. Die heutige monumentale Kirche aus dem Jahre 1969 ist sehr beeindruckend und der größte christliche Bau im Nahen Osten. Mir persönlich gefällt vor allem die Gestaltung der Eingangstüren und auch ein Teil er Mosaiken im Kreuzgang. Auf dem gleichen Gelände findet sich auch die St. Josefs Kirche, eine dreischiffige Basilika. An dieser Stelle verehrt man die Werkstatt Josephs, er war ein Tischler und Zimmermann und hat wahrscheinlich an dieser Stelle gelebt. In der Unterkirche kann man verschiedene Grundmauern mit 2000 jähriger Vergangenheit sehen. Ebenfalls sehen wir eine Mikwe, ein im Judentum gebräuchliches Tauchbad mit fließendem Wasser welches der rituellen Reinigung dient.

08.03.2015 – See Genezareth – Berg der Seligpreisung – Brotvermehrungskirche – Kapernaum – Golan – Banjas Quelle


Am Morgen scheint wie auch gestern bereits wieder die Sonne. Wir fahren zum See Genezareth und passieren auf der Fahrt auch das, in der Bibel erwähnte Dorf Kanaan. Zuerst unternehmen wir eine kleine Bootsfahrt auf dem See Genezareth, welche uns einen guten Überblick über die Lage der biblischen Stätten hier gibt. Der „Berg der Seligpreisung" ist danach unser erstes Ziel. Der Überlieferung nach hat Jesus hier vor einer großen Zahl an Menschen seine Worte der Seligpreisungen gesprochen. Besser bekannt als die Bergpredigt. Zu finden unter Matthäus, Kapitel 5.1. Natürlich nutzen auch wir die Bibel um an diesen geschichtsträchtigen Orten selbige lebendig werden zu lassen. Nur wenige Minuten entfernt findet sich die Brotvermehrungskirche. An dieser Stelle soll Jesus mit nur zwei Fischen und fünf Broten 5000 Menschen gespeist haben. Auch hier findet sich die entsprechende Stelle in der Bibel. Nur ein kurzes Stück entfernt findet sich Kapernaum. In diesem Dorf hielt sich Jesus auf und es finden sich hier beeindruckende Reste einer Synagoge. Auch findet man hier einen, zumindest bildlichen, Hinweis auf die Bundeslade. Zum Mittagessen bekommen wir heute den traditionellen St. Peter Fisch serviert. Anschließend führt uns die Fahrt über einen Teil der Golanhöhen zur Banjas-Quelle. Der Jordan, wichtigster Fluss Israels und Jordaniens wird von drei Quellen gebildet. Die anderen beiden sind die Dan-Quelle und die Hermon-Quelle. Neben der Quelle befand sich hier ein Heiligtum für den Gott Pan. Wir nutzen den kleinen angelegten Rundweg und freuen uns dabei über die zahlreichen wilden Blumen. Der Weg zurück nach Nazareth führt uns noch in die kleine Stadt Metula. Sie liegt direkt an der Grenze zu Libanon. Es ist schon ein etwas sonderbares Gefühl an so einem Grenzzaun zu stehen und auf der libanesischen Seite eine Patrolie der UNO zu beobachten. Vom Aussichtspunkt Dado, benannt nach einem General aus dem Jom Kippur Krieg 1973, können wir auch das schneebedeckte 2814 m hohe Bergmassiv Hermon sehen, aber auch die zahlreichen blühenden Obstbäumen in der Ebene. Zurück im Hotel lassen wir uns das Abendessen schmecken.

09.03.2015 – Jerusalem : Klagemauer – Tempelberg – Via Dolorosa – Grabeskirche – Basar – Jüdisches Viertel


Nach dem Frühstück verlassen wir Nazareth, nicht ohne vom Berg... noch ein Foto von der Stadt zu machen. Unser Weg führt ins Jordantal, entlang der Straße sehen wir unzählige Gewächshäuser und Gemüsefelder. Ein Teil der Strecke legen wir auch im Palästinensischen Autonomiegebiet zurück und streifen dabei auch die Stadt Jericho. Von fast 400 m u.N.N. steigt die Straße dann hinauf nach Jerusalem, die Stadt liegt um die 800 m hoch. Gemeinsam mit Adi haben wir das Programm für heute etwas abgewandelt. Wir beginnen die Besichtigung mit der Klagemauer. Diese ist für alle Juden heute das wichtigste Heiligtum, denn Sie stellen den letzten Rest des 70 n.Chr. von den Römern zerstörten Tempels dar. Männer und Frauen beten an der Klagemauer getrennt. Sehr schön ist, dass wir einige Bar Mitzwa sehen können, das entspricht der Konfirmation in der christlichen Kirche. Dabei geht es sehr ausgelassen zu. Bei den Juden ist der Vater für die Erziehung der Kinder verantwortlich und wenn der Sohn in das Erwachsenenalter eintritt hat der Vater eine Aufgabe weniger zu erfüllen.
Anschließend besuchen wir den Tempelberg. Dieser zum arabischen Viertel Jerusalems zählend ist für Besucher zweimal am Tag für eine Stunde geöffnet. Wir müssen uns ein Weilchen anstellen, dann gibt es eine Sicherheitskontrolle und anschließend können wir fast eine Stunde auf dem Berg verweilen. Mit dem Felsendom befindet sich das prägnanteste Bauwerk Jerusalems dort oben. An dieser Stelle soll Mohamed seine Himmelfahrt angetreten haben. Neben dem Felsendom befindet sich auch noch die al-Aqsa Moschee auf dem Plateau. Den Leidensweg von Jesus bis zu seiner Kreuzigung verfolgen wir anschließend. Vom Löwentor aus laufen wir die Via Dolorosa entlang. An einigen Station des Kreuzweges machen wir halt und Adi erklärt ausführlich die Geschichte. So an der Stelle der Verurteilung Jesu, dort wo er das Kreuz aufnimmt und in der Geißelungskapelle. Zwischendurch machen wir einen Stopp auf dem Dach des Österreichischen Pilgerhospiz, von welchen man einen schönen Blick über Teile der Altstadt hat. Als wir auf der Dachterrasse ankommen beginnt der Ruf der Muezzine von den Minaretten der Moscheen im muslimischen Viertel Jerusalems. Letzte Station auf der Via Dolorosa ist die Grabeskirche. Sie stellt das Hauptheiligtum der Christen dar und umfasst den Golgatafelsen als Stelle der Kreuzigung und das leere Grab des Auferstandenen. Wir besichtigen die Kirche und können, da wenig Menschen anwesend sind, auch unproblematisch das Grab besuchen. Nach so viel Geschichte gehen wir über den Basar ins jüdische Viertel, gönnen uns eine Pause und lauschen etwas den Vorbereitungen für ein Konzert am Abend. Das Ende unseres Rundgangs ist dann an der Zionskirche, in deren Nähe sich auch der Abendmahlssaal befindet.
Nach einem erlebnisreichen und anstrengenden Tag fahren wir zu unserem Hotel im Kibbuz Ramat Rachel.

10.03.2015 – Jerusalem: Ölberg – Garten Getsemani – Knesset – Yad Vashem


Zuerst fahren wir heute auf den Ölberg. Von hier hat man einen hervorragenden Blick auf die Altstadt von Jerusalem und vor allem auf den Tempelberg mit dem Felsendom. Dieser glänzt mit seiner goldenen Kuppel in der morgendlichen Sonne. Am Hang des Ölbergs, welcher sich zum Kidron Tal hinzieht, befindet sich ein großer jüdischer Friedhof. Die Gräber sind alle zum Tempelberg ausgerichtet. Der Glaube sagt, dass nach dem Eintreffen des Erlösers die Auferstehung stattfindet, sich die Gräber öffnen und die Auferstandenen durch das, heute zugemauerte, Goldene Tor den Tempelberg betreten. Die Gräber am Ölberg sind sehr begehrt und vor allem auch sehr teuer. Der Name des Ölbergs kommt von den alten Olivenhainen, welche zum Teil auch noch heute vorhanden sind. Zu Fuß gehen wir den Weg hinab in das Kidron Tal, machen einen kurzen Halt an der Pater-Noster Kirche. Hier soll der Ort sein, an welchem Jesus seinen Jüngern das Vaterunser lehrte. Im Tal angekommen besuchen wir den Garten Getsemani mit der sich anschließenden Kirche der Nationen. Früher befand sich hier eine Ölpresse und im Garten sind auch einige sehr alte Olivenbäume zu sehen. Laut biblischer Überlieferung hielt sich Jesus sehr häufig im Garten mit seinen Jüngern auf und wurde hier am Tag vor seiner Kreuzigung verhaftet.
Nun steht das heutige Israel auf unserem Programm. Wir sind für einen Besuch in der Knesset, dem israelischen Parlament, angemeldet. Nach einer kleinen Sicherheitskontrolle werden wir von Robert, einem aus Hessen stammenden Studenten, empfangen. Er führt uns durch die Knesset und macht es möglich, dass wir fast alle Bereiche besuchen können. Natürlich den Plenarsaal, einen Ausschussraum und auch das Fernsehstudio. Die Wandteppiche von Chagall können wir nur von der Seite sehen, in diesem Bereich wird gearbeitet. Er berichtet aber auch sehr unterhaltsam über den Politikbetrieb im Parlament. Nach einer guten Stunde verlassen wir das Hohe Haus wieder. Auf dem Weg zum Bus werden wir noch damit überrascht, dass der Premierminister Benjamin Netanjahu mit dem Hubschrauber landet und mit seinem Konvoi an uns vorüber fährt. Wir fahren weiter zur Gedenkstätte Yad Vashem. Hier gedenkt man all der jüdischen Opfer des zweiten Weltkrieges. Wir sind in der sehr bedrückenden Gedenkstätte für die 1,5 Mio. ermordeten Kinder, in der Halle der Erinnerung mit dem ewigen Feuer und gehen auch über Allee der Gerechten, wo Nichtjuden gedacht wird welche sich für das Leben von Juden einsetzten. Am bekanntesten ist für uns hier Oskar Schindler. Abschließend führt der Rundgang durch eine Ausstellung über den Holocaust. Auch wenn wir mit der Geschichte recht gut vertraut sind berührt die Gedenkstätte immer wieder. Eigentlich wäre jetzt unser Programm beendet gewesen, aber wir hatten schon am Vortag den Wunsch noch einmal in die Altstadt zurück zu kehren um durch den Basar zu gehen. Adi bringt uns zum Jaffa Tor, wo der Basar auch gleich beginnt und so findet mancher ein Erinnerungsstück an diese Reise. Nach einer guten Stunde holt uns Adi an gleicher Stelle wieder ab, wir fahren zurück ins Hotel und genießen die hervorragende Küche des Kibbuz Ramat Rachel zum Abendessen.

11.03.2015 – Qumram – Massada – Totes Meer – Eilat


Heute verabschieden wir uns von Jerusalem. Auf Höhe des Meeresspiegels, also +/- 0, machen wir einen kurzen Stopp. Ganz in der Nähe des Toten Meeres liegt die Ausgrabungsstätte Qumram. In einer Art Kloster lebte die Sekte der Essener ihr tief religiöses Leben. Neben der Feldarbeit, welche die tägliche Ernährung sicherte, war das Anfertigen von religiösen Schriften eine der Hauptarbeiten. Diese sind bekannt geworden als die Schriftrollen vom Toten Meer. In Tongefäßen mit Deckeln waren diese in Höhlen versteckt und gelten heute als die ältesten Bibelhandschriften. Entdeckt haben Beduinen 1947 diese Handschriften und sie zuerst einem Antiquitätenhändler in Bethlehem angeboten. Ab 1951 hat man dann hier systematisch ausgegraben. Dabei fand man u.a. eine über 7 m lange Schriftrolle, die sogenannte Jesaja-Rolle ist das früheste Manuskript eines Buches der Bibel. Ein großer Teil der gefundenen Schriftrollen ist heute im Israel Museum in Jerusalem untergebracht und ein Teil davon im Schrein des Buches zu sehen. Die Auswertung der Rollen dauert bis heute an.
Entlang des Toten Meeres fahren wir weiter zur Festung von Masada. Der Begriff Totes Meer ist eigentlich falsch. Richtiger wäre Salzmeer. Das Wasser des Sees, welches auf Grund der hohen Verdunstung und des geringen Zuflusses pro Jahr 1 m abnimmt ist sehr Mineralhaltig und für viele Hautkrankheiten gesundheitsfördernd. Auf einen Liter Wasser kommen 39 g Salz, 212 g Chlor, 17 g Kalzium, 7,3 g Kalium und 5,1 g Brom.
Das Felsmassiv mit der Festung Masada erhebt sich wuchtig über der Ebene. Das Plateau erhebt sich 440 m über dem Toten Meer. Dieser Berg diente schon vor über 6000 Jahren als Siedlungsgebiet. Bedeutung erreichte er als Herodes der Große hier eine fast uneinnehmbare Festung errichten ließ. Herodes brauchte immer Sicherheit, er fühlte sich stets bedroht. Und diese Sicherheit konnte er hier finden. Als Herodes starb wurde die Festung zu eine römischen Garnison. Gleich mit Beginn des ersten jüdischen Aufstandes gegen Rom im Jahre 66 brachte eine Gruppe Zeloten die Festung in ihre Gewalt. Auch nach dem Scheitern des Aufstandes konnten sie die Festung als letzte jüdische Bastion halten. Flavius Silva, römischer Stadthalter von Judäa ließ die X. Legion an die Festung verlegen und begann eine Rampe bis zum Plateau aufzuschütten. Diese ist auch heute noch vorhanden. Anfang des Jahres 73 konnten dann die Römer die Festung stürmen. Als sie jedoch das Plateau erreichten waren bis zwei Frauen und fünf Kinder alles anderen eingeschlossenen tot. Sie hatten den Freitod gewählt um nicht in die römische Sklaverei zu müssen. Vom Parkplatz aus gelangen wir mit einer Seilbahn auf das Plateau. Gemeinsam mit Adi besichtigen wir die wichtigsten Ausgrabungen und hören die Geschichte der Festung. Unweit von Masada befindet sich En Boqeq, eine hauptsächlich aus Hotels bestehende Siedlung. Hier haben wir die Möglichkeit in Toten Meer zu baden und das schwebende Erlebnis zu genießen. Nach einer Pause fahren wir weiter ans Rote Meer zu unserem nächsten Übernachtungsort nach Eilat. Unser Hotel Prima Music liegt etwas außerhalb der Stadt am „Coral Beach".

12.03.2015 – Timna Park – Freizeit


Am Vormittag besuchen wir den bei Eilat gelegenen Timna Park. Im Altertum befanden sich hier große Kupferlagerstätten welche durch die alten Ägypter abgebaut wurden. Auch der israelische Satt hat hier versucht Kupfer abzubauen, jedoch war die Ausbeute so gering, das die Minen wieder geschlossen wurden. Heute ist das Timna - Tal ein Gebiet von sagenhafter Schönheit. Durch Erosion entstanden über die Jahrtausende zahlreich Felsgebilde. So zum Beispiel die Säulen Salomons. Über eine Treppe erreicht man den Hathortempel. Die Göttin Hathor war die Schutzpatronin der Bergleute. Andere Formationen sind der Pilz und die Spirale. Ebenfalls im Park befindet sich die Nachbildung der Stiftshütte. Diese war ein Zeltheiligtum welches die wandernden Israeliten mit sich führten.
Der Nachmittag steht uns zur freien Verfügung. Wir nehmen mit einem weinenden Auge Abschied von unserem Reiseleiter Adi, er fährt noch nach Herzelia wo er zu Hause ist. Er hat uns Israel, dessen und die biblische Geschichte ein ganzes Stück näher gebracht. Wir nehmen ein angenehmes Bild von diesem Land mit nach Hause. Wir haben uns jederzeit gut betreut und sicher gefühlt.

13.03.2015 – Aqaba – Wadi Rum – Petra


Am Morgen werden wir von Gabi im Hotel abgeholt. Sie betreut uns betreut uns bei Grenzübertritt nach Jordanien auf israelischer Seite. Die Formalitäten sind schnell erledigt. Durch einen Streifen Niemandsland ziehen wir unsere Koffer und in Jordanien werden wir schon mit einem Schild von Eberhardt TRAVEL erwartet. Auch unser jordanischer Reiseleiter Mahmoud wartet bereits. Auch hier geht die Erledigung der Formalitäten zügig und nach nicht mal einer Stunde ist der komplette Grenzübertritt erledigt.
Wie bestellt treffen wir gleich nach der Grenze auf die ersten Kamele. Das Kamel hatte einen oder zwei Höcker. Das mit einem Höcker heißt nur bei uns Deutschen Dromedar. Mit dieser Bezeichnung stehen wir ganz allein in der Welt. Bei den Arabern sind Kamele, egal ob mit einem oder zwei Höcker ganz einfach Kamele. Wir fahren zuerst in die einzige jordanische Hafenstadt Aqaba. Jordanien hat nur einen Küstenstreifen von 28 km und so wird der größte Teil des Warenverkehrs über Aqaba abgewickelt. Die Stadt ist aber auch Badeort, es gibt einige Hotels und an einigen Stellen bemüht man sich auch eine „Grüne" Stadt zu schaffen. Es folgt Rundgang über den Suk, den Markt, hier kann man praktisch alles kaufen. Wir bestaunen die Riesenradischen, sehen das beim Fleischer am geschlachteten Tier noch der Kopf vorhanden ist (so weiß man was es für ein Tier ist) und schauen in einem Gewürzladen vorbei. Es ist Freitag und da ist für die Muslime ein freier Tag, so dass es auf dem Markt recht ruhig ist. Nur eine Stunde von Aqaba entfernt liegt das Wadi Rum. Es handelt sich hierbei um eine bizarre Felsen- und Wüstenlandschaft, die vor allem durch die Felsformation der „Sieben Säulen der Weisheit" bekannt ist. Im Besucherzentrum steigen wir vom Bus auf zwei Jeeps um. Bis zum Beduinendorf fahren wir noch auf einer Asphaltstraße, dann geht es hinein in diese grandiose Wüstenlandschaft, welche vor etwa 30 Mio. Jahren entstanden ist. Die Beduinen vom Stamm der Howeitat bewohnen heute das Gebiet des Wadi Rum. Im Sonnenlicht leuchten die Felsen in verschiedenen Rottönen, die Sockel der Felsformationen sind teilweise schwarzgrau. Die Sockel sind aus Granit und darüber hat sich Sandstein abgelagert. Wir machen einen ersten Halt an der Lawrence Quelle und sehen in Felsen eingeritzte Schriftzeichen welche bis heute nicht entziffert werden können. Weiter geht es in einen Siq, auch hier wieder interessante Felszeichnungen. Faszinierend ist auch die Verschiedenfarbigkeit des Sandes, vielleicht trägt auch die heute klare Luft dazu bei alles genauer wahrzunehmen. Am Vortag hatte es geregnet und die Temperaturen sind, trotz Sonnenschein, nicht sehr hoch. Voller Begeisterung verlassen wir das Wadi Rum (sprich Ram) und setzten unser Fahrt nach Petra fort. In Wadi Musa, dem Ort am Eingang zur Felsenstadt Petra wohnen wir die nächsten drei Nächte im Mövenpick Hotel. Das hervorragende Abendessen im Haus ist ein Genuss.

14.03.2015 – Petra


Nach dem Frühstück war es dann endlich soweit, wir besuchen die Felsenstadt Petra. Der Name Petra kommt von Petrus und bedeutet Felsen. Vom Visitor Center laufen wir bis zum Eingang des Siq, dabei kommen wir, sozusagen zur Einstimmung, an drei Blockgräbern vorbei. Die Nabatäer lebten ab dem 4. Jh. v. Chr. in dieser Gegend. Ursprünglich waren sie ein Nomadenvolk, entwickelten sich im Laufe der Zeit aber zu wichtigen Händlern von Luxusgütern auf der Weihrauchstraße. Zugleich waren sie auch hervorragende Wasserbauingenieure. Das letzte Mal hörte man von den Nabatäern im Jahre 328, wie eine aramäische Inschrift belegt. Danach verliert sich ihre Spur im Dunkeln, es wird angenommen, dass sie von den Römern assimiliert wurden. Wiederentdeckt wurde der Ort erst zu Beginn des 19. Jh. unter kuriosen Umständen durch den Schweizer Orientalisten Johann Ludwig Burckardt. Aber nun geht es endlich durch den Siq, einem Canyon, 1,2 km lang, an der schmalsten Stelle nur 2 m breit. Die bizarren Sandsteinformationen in ihren unterschiedlichen Farbtönen sind ein faszinierendes Erlebnis. Dann ist es soweit und der Ausgang des Siq ist erreicht. Jetzt machen wir alle das berühmteste Foto von Jordanien, wir fotografieren das Schatzhaus. Die Beduinen nannten es das Schatzhaus des Pharaos, da sie vermuteten, dass in der Urne an der Spitze des Bauwerks der Schatz des Pharaos ist. Aber eigentlich handelt es sich bei diesen aus dem Fels gehauenen Bauwerks um ein Grab. Alle Monumente sind übrigens von oben nach unten entstanden, denn hätte man unten angefangen wären durch herabstürzende Steine schon fertig gestellte Teile wieder beschädigt wurden. Nachdem wir das Schatzhaus ausreichend bestaunt und fotografiert haben laufen wir weiter und besichtigen weitere Gräber. Unterwegs legen wir eine Pause ein, es gibt schwarzen Tee mit Pfefferminzblättern, das erfrischt. Der Weg führt uns jetzt zum großen Tempel, dessen Restaurierung erst vor kurzem fertiggestellt wurde. Von der byzantinischen Kirche haben einen schönen Blick auf den Großen Tempel. Vor uns sehen wir schon die Königswand, mit dem Urnengrab, dem Seidengrab, dem Korinthischen Grab und dem Palastgrab. Die nabatäische Baukunst ist besonders gut daran zu erkennen, dass die Säulen nur halbrund und die Kapitelle als Nasenkapitelle gestaltet sind. Die Nabatäer konnten zu diesem Zeitpunkt noch keine Verzierungen an den Kapitellen herstellen. Die Schönheit der nabatäischen Kultur beeindruckt und überwältigt. Jetzt haben wir uns eine Mittagspause verdient, jeder kann nach seinen Wünschen etwas trinken oder essen. Den Rückweg zum Visitor Center kann jeder in seinem Tempo gestalten. Morgen werden wir noch einmal die Felsenstadt besuchen können.

15.03.2014 – Petra, Tag Zwei


Wir haben das große Glück Petra an zwei Tagen zu besuchen, die meisten Besucher kommen nur für einen Tag. Mahmoud, unser Reiseleiter, bietet einen weiteren Rundgang an, welcher aber nicht verpflichtend ist. So kann man auch seiner eigenen Wege gehen. Vom Visitor Center laufen wir wieder durch den Siq zum Schatzhaus. Hier verweilen wir noch einmal um die Pracht der Fassade bei schönster Beleuchtung zu genießen. Danach heißt es Treppen steigen. Allerdings nur für die Gäste, die wirklich möchten oder können. Über 800 Treppenstufen führen nach oben zum Opferplatz und dort werden wir mit einer wundervollen Aussicht über das ganze Areal von Petra belohnt. Der Weg nach unten führt uns dann vorbei am Löwenrelief, dem Gartentempel, dem Bunten Saal und dem Soldatengrab wieder ins Tal zurück. Nach fast 4 Stunden haben wir uns dann eine Mittagspause verdient. Anschließend machen wir uns wieder auf den Rückweg zum Hotel. Der Nachmittag steht uns zur freien Verfügung und alle nutzen die Zeit um im Hotel ein wenig auszuspannen. Zum Abendessen genießen wir noch einmal die hervorragende Küche des Mövenpick Hotel.

16.03.2015 – Al Karak – Berg Nebo – Madaba – Amman


Wir reisen weiter Richtung Amman. Unser erster Halt unterwegs, abgesehen von einer Kaffeepause, ist die Stadt Al-Karak, Über der Altstadt von Al-Karak befindet sich die teilweise restaurierte Burg der Kreuzritter aus dem 12. Jh. Errichtet wurde sie um den Handels- und Pilgerverkehr zwischen Damaskus und Mekka zu kontrollieren. Die Überfälle des Burgherrn auf die Karawanen erregten den Zorn Saladins und er ließ die Burg mehrfach belagern. Schließlich fiel die Burg im Jahre 1188 nach 8-monatiger Belagerung. Von einem Café aus können wir das Treiben auf der Straße beobachten. Die Schule war gerade aus und alle Kinder strömten nach Hause. Zwei mutige Mädchen kommen zu uns und fragen in Englisch wie wir heißen. Durch die engen Gassen von Al-Karak, mit dem arabischen Alltagstreiben, verlassen wir die Stadt um weiter nach Madaba zu fahren. Auf dem Weg passieren wir die Stelle, an welcher sich die Herodes-Burg Macharäus befand. An dieser Stelle soll laut der Bibel Johannes der Täufer von Herodes Antipas, dem Sohn von Herodes dem Großen, geköpft worden sein. Sein Kopf wurde dann auf einem Tablett, auf Wunsch von Salome, der zweite Frau von Herodes Antipas, serviert. Die Geschichte ist natürlich noch etwas länger und jeder kann sie im Matthäus Evangelium 14,1-12 nachlesen. In der Nähe von Madaba befindet sich der Berg Nebo. Hier soll Moses das gelobte Land erblickt haben, betreten konnte er es nicht mehr, da er auf dem Berg starb. Sein Grab wurde bis heute nicht gefunden. Ich lese die den Berg betreffenden Stellen aus der Bibel vor, so erklärt sich eine hier aufgestellte Stele welche eine eherne Schlange darstellen soll. Die Stadt Madaba ist das Zentrum der Mosaikkunst in Jordanien. Das berühmteste Mosaik besichtigen wir in der Kirche St. Georg, einer dreischiffigen griechisch-orthodoxen Basilika. Das Mosaik stellt eine Landkarte von Palästina dar und stammt aus vermutlich aus der zweiten Hälfte des 6. Jh. Ursprünglich bestand das Mosaik aus 2,3 Mio. Steinen, ein Mosaikleger verarbeitet am Tag ca. 200 der Steinchen, da kann man in etwa erahnen was das für eine Arbeit ist. Auf der Karte ist auch das Nil-Delta dargestellt, allerdings in der falschen Fließrichtung, statt von Süd nach Nord ist der Flusslauf von Ost nach West abgebildet. Mahmoud erklärt uns zuerst die Karte an Hand einer Abbildung und anschließend können wir das Original bestaunen. Madaba liegt nicht weit entfernt von der jordanischen Hauptstadt Amman. Durch den dichten Feierabendverkehr brauchen wir eine Weile bis wir unser Hotel, das Regency Palace, erreichen. Zum Abendessen werden wir wieder mit einer hervorragenden Küche belohnt.

17.03.2015 – König Abdallah Moschee – Zitadelle Amman – Wüstenschlösser


Am Morgen fahren wir zuerst durch die Neustadt von Amman. Anschließend besuchen wir die größte Moschee des Landes. Die König Abdallah Moschee ist benannt nach dem Großvater von König Hussein. Abdallah I wurde am 20. Juli 1951 in der Al Aqsa Moschee in Jerusalem ermordet wurde. Wir betreten staunend den Gebetsraum für Männer, vorher mussten sich die Frauen unserer Gruppe verhüllen, genauso wie es der islamische Glaube gebietet. Sie haben aber damit kein Problem, denn das Erleben im inneren der Moschee beeindruckt. Mahmoud erklärt uns hier die Grundlagen des islamischen Glaubens und spricht auch über den Koran. Die Frauen unserer Gruppe besuchen dann auch noch den Gebetsraum für Frauen, wir Männer dürfen da nicht mit hinein. Die King Abdallah Moschee ist die einzige Moschee des Landes, welche von Nichtmuslimen besucht werden darf. Auf der anderen Straßenseite befindet sich eine christlich-orthodoxe Kirche, man könnte glatt von einem ökumenischen Beisammensein sprechen. Von der Zitadelle Ammans, gelegen auf einem der 14 Hügel auf denen sich die Stadt ausbreitet, haben wir eine gute Aussicht über die Viertel der Stadt. Wir bekommen eine Menge zur Geschichte erklärt und besuchen das Archelogische Museum mit verschiedenen Funden aus Jordanien. So erfahren wir, dass die heutige Stadt Amman die erste auf der Welt war, welche den Namen Philadelphia trug. Benannt wurde sie so nach dem ägyptischen Herrscher Ptolemäus II Philadelphos. Von der Zitadelle aus sehen wir auch den größten Fahnenmast der Welt. Er ist 126,8 m hoch. An ihm weht, heute leider nicht so toll, die Jordanische Fahne mit den stolzen Maßen von 60 x 40 m. Von weiten sehen wir auch den königlichen Palast von Amman, welcher aber nur zu offiziellen Anlässen benutzt wird. Der König, Abdulla II und seine Frau Ranja, wohnen mit ihren 4 Kindern einige Kilometer außerhalb des Stadtzentrums. In Jordanien übt der König die absolute Macht aus, nicht wie in vielen andern Königreichen wo der König nur eine repräsentative Aufgabe hat. Am Nachmittag besichtigen wir dann die außerhalb der Stadt gelegenen Omajadischen Wüstenschlösser. Zuerst besuchen wir das Wüstenschloss Qasr al-Azraq. Es unterscheidet sich vor allem durch das Baumaterial Basalt, von den anderen Wüstenschlösser welche aus Kalkstein gebaut sind. Ursprünglich war es ein von den Römern im 2. Jh.n.Ch. gebautes Castel zur Verteidigung gegen aus der Wüste vorrückende Beduinen. Im Winter 1917/1918 überwinterte Lawrence von Arabien hier. Seine Schildwachen schlossen jeden Abend die drei Tonnen schwere, heute immer noch vorhandene, Tür aus einer Granitplatte ab. 1927 wurde durch ein Erdbeben ein Großteil der Anlage schwer in Mitleidenschaft gezogen. Gleich in der Nähe haben wir die Möglichkeit Mittagspause in einem Restaurant zu machen. Das nächste Wüstenschloss ist eher ein Schlösschen. Sein Name, Qusair Amra, sagt das auch aus. Es besteht aus 6 Gebäudeteilen, wobei die Audienzhalle ein wahres Schmuckstück ist. Wände und Decken sind mit zahlreichen Fresken versehen. Dargestellt werden u .a. halbnackte Frauen. Im Islam ist es aber nicht gestattet Menschen abzubilden. So kann man daraus schließen, dass die Arbeiter, welche dieses Schlösschen bauten und gestalteten, keine Araber waren. Vermutlich waren es Griechen. Dem damaligen Besitzer hat es aber wohl gefallen, er hat es sich extra als Lust- und Jagdschlösschen bauen lassen. Mahmuod erklärt uns, dass in der Wüste früher u. a. Antilopen und Gazellen gejagt wurden. Heute gehört das im Jahre 711 errichtet Schlösschen zum UNESCO Weltkulturerbe. Nur wenige Minuten sind es mit dem Bus bis zum dritten Wüstenschloss, es trägt den Namen Qasr al-Kharana und steht trutzig in der Landschaft. Es beeindruckt auf den ersten Blick vor allem von außen mit seiner Größe. Normalerweise würde man hier auch nicht von einem Schloss reden. Sehr wahrscheinlich wurde es als Karawanserei für Pilgerreisen nach Mekka genutzt. Im Erdgeschoss des Gebäudes befanden sich Stallungen und Lagerräume. Da so eine Karawane früher enorme Werte mit sich führte war solch ein burgähnlicher Bau zur Übernachtung sicher nicht unangebracht. Man kann auch recht eindeutig nachweisen, aus welcher Zeit die Anlage stammt. Eine Inschrift verrät uns, dass ein Bewohner am 13.11.710 dort übernachtet hat. Insgesamt gibt es im Gebäude 44 Räume auf zwei Etagen, eine Tatsache die man dem Gebäude von außen nicht ansieht. Zurück in unserem Hotel in Amman genießen wir das reichhaltige Abendbuffet.

18.03.2015 – Ajlun und Jerash


Nach dem Frühstück fahren wir nach Ajlun und Jerash. Bis Ajlun dauert die Fahrt gute 1,5 h. Das Wetter ist, wie auch an allen anderen Tagen unserer Reise wieder sonnig. Kurz nach der Stadt Amman ändert sich die Landschaft, es gibt Wälder, zum Teil durch Aufforstung, aber auch natürliche. Zum Beispiel gibt es hier Steineichenwälder, Steineichen sind übrigens immergrüne Bäume. Später kommen Olivenbäume hinzu und auch immer wieder Flächen mit Grünland. Oberhalb der kleinen Stadt Ajlun befindet sich die islamische Burg Qalaat al-abad. Jordaniens einzige mittelalterliche Burg wurde im 12. Jh. errichtet um die Gegend vor den Kreuzfahrer zu sichern. Bauherr war ein Neffe des großen Sultans Saladin, Izz ed-Din Usama. Benötigt hat man die Festung allerdings nie, denn bereits drei Jahre nach ihrer Fertigstellung wurden das Kreuzfahrerheer 1187 in der Schlacht bei Hittin geschlagen. Die Kreuzfahrer bezeichnet man hier übrigens nicht als solche, man nennt sie Frankenritter. Nach ca. 45 Minuten Fahrt erreichen wir Jerash mit der bedeutendsten römischen Ausgrabung auf jordanischem Gebiet. Kaiser Hadrian rühmte sie „als die Stadt die alle Schönheiten in sich vereint". Und so ließ er sich auch gleich einen Triumphbogen bauen und dazu ein Hippodrom, eine Pferderennbahn. Wir treten am Südtor in die Stadt ein und gelangen als erstes zum ovalen Platz, so genannt weil er nicht rund ist. Beeindruckend wird er von Säulen umrahmt. Wir besuchen dann das Südtheater, welches sich neben dem Zeus-Tempel befindet. Hier erleben wir viel ausgelassene jordanische Jugendliche auf einem Schulausflug. Als dann noch eine kleine Dudelsackkapelle aufspielt tanzen einige der Mädchen dazu. Die Musiker sind pensionierte Militärmusiker, welche mit Genehmigung dort spielen dürfen. Der Dudelsack wurde 1917 beim Militär eingeführt, als zahlreiche Araber in den Truppen der britischen Armee in Transjordanien dienten. Frankreich und Großbritannien hatten sich 1916 in einem geheimen Vertrag über die Aufteilung der arabischen Staaten geeinigt und somit eigentlich neue Kolonien geschaffen. Der Dudelsack, welcher seinen Ursprung tatsächlich in den arabischen Ländern hat und über Spanien nach Schottland gekommen ist, erfreut sich hier im Land großer Beliebtheit. Keine Hochzeit ohne Dudelsackmusik und das kann ruhig auch schottische sein. Nach dem Ende des knapp zwei Stunden dauernden Rundgangs haben wir uns in einem nahen Restaurant eine Mittagspause verdient. Nach der Rückkehr ins Hotel unternehmen wir noch einen Spaziergang auf einer der Einkaufsstraßen der Stadt. Hier können wir am alltäglichen Leben der Ammaner etwas teilnehmen. Zu Abend essen wir wieder vom Buffet im Hotelrestaurant.

19.03.2015 – Rückreise nach Deutschland


Der Morgen ist recht entspannt, wir frühstücken etwas später als sonst. 11 Uhr verlassen wir Amman und fahren zum Grenzübergang, welcher in Jordanien King-Hussein-Bridge und in Israel Allenby-Bridge heißt. Auf der Jordanischen Seite werden die Formalitäten von einem Vertreter der uns betreuenden Agentur erledigt. Mit unserem Jordanischen Bus fahren wir fahren wir dann bis zum israelischen Terminal. Danach muss das Gepäck abgegeben werden, dann erfolgen mehrere Pass- und Sicherheitskontrollen, teilweise mit Einzelbefragung. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl. Wir verlieren auf Grund dieser Kontrollen viel Zeit. In Israel werden wir von einer Assistenz der israelischen Agentur erwartet, sie wird uns nach Tel Aviv zum Flughafen bringen. Im Normalfall benötigt man etwa eine Stunde für die Fahrt. Kurz vor Jerusalem geraten wir in einen Stau, es geht nicht vorwärts und wir verlieren wieder Zeit. Endlich können wir abbiegen, fahren durch eine israelische Siedlung im Westjordanland und kommen dann zügig voran. Am Flughafen werden wir schon erwartet und haben Glück, das hier die Sicherheitskontrolle auf Grund des Zeitmangels etwas kürzer ausfällt. Auch wenn es knapp war, wir haben unseren Flug nach Berlin geschafft. Überpünktlich erreichen wir unseren Zielflughafen wo uns bereits die Fahrer des Haustürtransfers erwarten. Eine interessante, viel Wissen vermittelnde Reise in einer spannenden Region des Nahen Ostens geht zu Ende. Herzlichen Dank an meine Reisegäste für die schöne gemeinsame Zeit.

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