Fotogalerie: Rundreise Kanalinseln – Jersey und Guernsey per Bus

07.06. – 15.06.2019, 9 Tage Rundreise per Bus inklusive Anreise durch die Normandie zu den Kanalinseln Jersey – Guernsey – Sark (fakultativ)


  Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Die Kanalinseln oder Normannischen Inseln vereinen die angenehmsten Seiten der englischen und französischen Lebensweise. Hier treffen britische Noblesse, englische Gartenkunst und französische Gourmetküche aufeinander.
Ein Reisebericht von
Barbara Mihut
Barbara Mihut

1.Tag Freitag, 07.06.2019 Anreise

Pünktlich starten wir mit 3 Gästen an Bord und in Saarbrücken sind wir dann mit 21 Reisegästen vollzählig. Nun kann die Reise richtig losgehen und nach Erledigung aller organisatorischen Dinge steuern wir unseren ersten Übernachtungsort, der ungefähr auf halber Strecke zwischen Reims und Paris liegt, an. Château-Thierry war aufgrund seiner interessanten strategischen Lage schon 1814 und 1918 in Schlachten verwickelt, aber wir entdecken das Städtchen als idyllischen Ort mit einem hübschen Best Western Ile de France - Hotel und wollen nur noch ausruhen. Wir werden schon erwartet und das Abendessen ist angerichtet. Von dem nächtlichen Sturm kriegen wir nicht mehr viel mit in unseren bequemen Betten.

2. Tag Samstag, 08.06.2019 Anreise mit Fährüberfahrt St. Malo – St. Helier

Nach einem reichhaltigen Frühstück sehen wir der 2. Etappe erwartungsvoll entgegen. An Paris vorbei geht es über Le Mans, Aval und Rennes nach St. Malo. Wir erreichen die Korsarenstadt Saint-Malo am Nachmittag und haben noch Zeit für einen Abstecher „Intra muros", in den alten Stadtkern innerhalb der Mauern. Im 16. Jhd. blühte die Stadt auf durch Handel und Fischfang. Hier wurde kurzzeitig eine Republik gegründet, aber erfolgreicher waren die Piraten bis Anfang des 19. Jhd. unter ihrem Anführer Robert Surcouf. Heute ist Saint-Malo ein beliebtes touristisches Zentrum, das einiges zu bieten hat. Wir tauchen kurz ein in die Touristenströme in den lebendigen Gassen, bevor es auf die Fähre geht. Unser Ziel ist Saint-Helier auf Jersey, wo wir erwartet werden. Nach einer ruhigen Überfahrt begrüßen uns Heidi und Ernst pünktlich am Hafen und transferieren uns zügig zum Hotel. Da es schon so spät ist, bittet uns der Küchenchef sofort zu Tisch. Der Check-in muss warten und wird im Anschluss an das Abendessen erledigt.
Heidi hat uns mitgeteilt, dass die morgige Fähre nach Sark ausfällt. Wir haben einen Plan, wir tauschen den morgigen Tag mit dem Freizeit-Tag. Die Gäste sind großartig und sehen es gelassen und freuen sich auf das Angebot, morgen St. Helier und das Elizabeth Castle kennen zu lernen.

3. Tag Sonntag, 09.Mai 2019 Freizeit Saint–Helier und Elizabeth Castle

Das Frühstück können wir heute langsam angehen, denn wir haben Zeit. Unser Spaziergang führt uns über die Rooseville street, vorbei an der Polizeistation und dem Bankenviertel, bis zur Queen street, die in die beliebte King street übergeht. Unser erstes Ziel sind die Markthallen, die heute am Sonntag leider geschlossen sind. Wir gehen weiter zum Royal Square. Den Königlichen Platz, der früher der eigentliche Marktplatz war, schmückt die goldene Statue von König George II. Er finanzierte den Bau des Hafens und brachte Wohlstand auf die Insel. Wirtschaft und Handel blühten in der Hauptstadt. Den Namen verdankt der Royal Square allerdings King Charles II., der hier 1649 zum König ausgerufen wurde. Nachdem Cromwell seinen Vater hinrichten ließ, war der Thronfolger in Gefahr und wurde durch die Royalisten Jerseys im Elizabeth Castle versteckt und unter Schutz gestellt.
In der Mitte des Platzes erinnert eine Metall-Plakette an den Battle of Jersey, wie der heldenhafte Kampf gegen die Franzosen 1781 genannt wird. Ebenso geschichtsträchtig ist die Fassade des Royal Court von 1866, an der eine Büste von Lord Alexander Moncrieff Contanches angebracht ist, weil er vom Balkon in seiner Eigenschaft als Bailiff die Befreiung von der deutschen Besatzung bekannt gegeben hatte. Auch das Parlament und die Gemeindekirche Library Church befinden sich hier und die Post liegt auch auf dem Weg. Wir folgen dann der King street bis zur „guten Kröte" oder „The good Toad", ein Denkmal von Gordon Young. Hier war das westlichste Ende der Stadt und dahinter gab es nur noch Marschland mit vielen Kröten. Wir biegen ab zur Esplanade und gelangen zum Busbahnhof, dem unser ganz besonderes Interesse gilt. Alles ist so fantastisch optimiert, dass wir heute noch hier abfahren werden. Wir gehen weiter zum Liberation Square zum Monument of Freedom, das am 9. Mai 1995 in Erinnerung an den 50. Jahrestag der Befreiung durch Prinz Charles enthüllt wurde. Wir informieren uns über die Abfahrtszeiten des Little Trains und werfen einen Blick ins Wharf, ehemals Fleischerei und Bahnhof, und heute ein beliebtes Shopping-center. Wir besuchen kurz das Jersey-Museum und werden zu einem Film über Jersey mit deutschen Untertiteln eingeladen. Ein würdiger Abschluss unseres Stadtrundganges, denn jetzt geht es zum Elizabeth Castle.
Die Inselfestung löste im 15. Jhd. das Fort Mont Orgeuil in Gorey ab und Governeur Walter Raleigh benannte es um 1600 nach Königin Elizabeth I. Da die Festung etwa eine halbe Meile im Meer liegt, bevorzugen wir die Überfahrt mit dem Amphibienfahrzeug, auch liebevoll als „Paddle Duck" bezeichnet.
Sonntags ist kein Kanonenmeister da, wie schade! Die Anlage umfasst 5 wesentliche Ebenen, den Hermitage-Felsen und die Wellenbrecher. In den Museen wird das Leben in der Kaserne gezeigt und die geschichtlichen Epochen dazu sowie die Entwicklung der Waffen, Kanonen und Geschütze. Jeder nutzt seine Freizeit und einige von uns haben noch vor, sich auf die Spuren der Kelten zu begeben. Vom Busbahnhof aus fahren wir zum Hogue Bie Museum in Grouville. La Hogue Bie ist ein Dolmen, der 1924 ausgegraben wurde. Darüber liegt ein Hügel mit einer Kapelle und etwas unterhalb steht ein keltisches Langhaus, eine 20 m lange Replike, die mit Freiwilligen und traditionellen Werkzeugen sowie neolithischen Techniken neu aufgebaut wurde. Dazu das Museum mit sensationellen Funden von der Insel. Es lohnt sich wirklich und wir haben heute Abend viel zu erzählen.

4. Tag Montag, 10.06.2019 Inselrundfahrt

Nach dem Frühstück holt uns heute Heidi ab zur traditionellen Inselrundfahrt. Wir fahren zuerst gen Osten nach Gorey. Hier thront oben auf dem Mont Orgeuil die erst Verteidigungsanlage. Als das Schießpulver erfunden wurde und die Kanonen kamen, verlor das Fort seine Funktion an das Elizabeth Castle. Elisabeth I. hatte ihren Militäringenieur Paul Ivy 1590 beauftragt, das Fort in der St. Aubin Bucht auszubauen. Wir fahren weiter zur Bouley Bay entlang der Küste und durch das Landesinnere bis zur Bucht Greve de Lecq. Hier machen wir unsere Mittagspause und fahren dann weiter zum Grosnez Castle. Von hier aus können wir heute Guernsey und Sark sehen.
An der St. Ouens Bay zeigt uns Heidi die Bunker, die jetzt für die Hummerzucht genutzt werden und an der Westküste sehen wir den einzigen Süßwassersee der Insel.
Den nächsten Fotostopp legen wir am Corbière Leuchtturm ein und halten noch an den weiteren schönsten Badebuchten. Von der Parish Church St. Brelade mit dem Gemeindefriedhof aus und der angrenzenden Fishermen's Chapel können wir schon den wunderschönen Sandstrand St. Brelade bewundern. Hier ist unser letzter Stopp und es gibt Eis oder einen Kaffee mit Blick auf den Strand.
Die meisten Gäste haben noch Reserven und steigen am berühmten Hotel „Pomme d'Or" aus, um noch einmal zur Post oder in die Markthalle zu gehen. Wir brauchen unbedingt noch Royal Jersey Potatoes und Jersey Lilien. Heute gibt es zeitiger Abendessen und alle freuen sich über einen weiteren erfolgreichen Urlaubstag.

5. Tag, Dienstag 11.06.2019 Guernsey

Heute werden wir wieder nach einem zeitigen Frühstück abgeholt, weil wir mit der Fähre nach Guernsey wollen. Am Hafen von St. Peter Port steht unser Bus bereit und es geht sofort los zur Küste. Dabei kommen wir am Sausmarez Manor Herrenhaus und an dem Haus von Charlotte Link vorbei, die den Roman „Die Rosenzüchterin" schrieb. Unser Wanderweg gleicht einer Rutschbahn, deshalb sind wir sehr vorsichtig bei unseren Fotoaufnahmen von der wunderschönen Steilküste mit vielen wilden, bunten Blumen und Büschen. Weiter geht es nach St. Andrew zur kleinsten Kirche der Welt, die Bruder Déodat unbedingt nach dem Vorbild der Grotten und der Kapelle von Lourdes in Frankreich bauen wollte. Da der Bischof von Portsmouth mit seinem Hinterteil nicht durch die Tür kam, riss Bruder Déodat seinen Bau wieder ein, das tat er zwei Mal, und baute noch einmal. Die kleine Kirche aus Scherben, Kieselsteinen, Glas- und Porzellansplittern misst nur 4,9 x 2,7 m, kein Wunder.
In der Umgebung gibt es liebliche Wiesen und Weiden. Wir sehen Guernsey Kühe und Goldene Ziegen und Heidi zeigt uns an der Küste auch noch einen steinernen Zoo.
Am Fort Grey legen wir unsere Mittagspause im „Pearl" ein. Das Fort wird scherzhaft auch als Tasse mit Untertasse bezeichnet. Es beherbergt ein Museum über gestrandete Schiffe an der Westküste. Bevor wir zurück nach St. Peter Port fahren, machen wir noch einen Fotostopp am Fort Hommet. Es ist die Ruine eines Küstenforts mit restaurierten Bunkern und Kasematten an der Vazon Bay. Ein weiterer schöner Strand begegnet uns an der Cobo Bay. In der Hauptstadt angekommen, erfreuen wir uns an der Blütenpracht in den Candie Gardens und bewundern die Statuen von Königin Victoria und Victor Hugo, der hier 15 Jahre lang im Exil lebte. Die quirlige Hauptstadt von Guernsey lädt uns ein, eine kurzweilige Zeit zu verbringen, bevor uns die Fähre wieder zurück nach Jersey bringt. Das Abendessen ist wieder fantastisch.

6. Tag Mittwoch, 12.06.1019 Sark

Heidi holt uns heute wieder nach dem Frühstück ab, denn heute klappt es mit der Fähre nach Sark. Die Überfahrt verläuft unauffällig und wir kommen alle topfit an. Heute begleitet uns Christl und erzählt uns zur Einstimmung Wichtiges über Sark. Danach laufen wir gemeinsam zur Seigneurie, dem Herrensitz auf der Insel. Sibyl Hathaway wurde durch ihren Großvater Collings zur Dame von Sark und regierte die Insel bis 1974. Sie förderte den Inseltourismus mit dem Slogan „Die letzte Bastion des Feudalismus" und verstand es auch geschickt, die deutsche Besatzung eher gemütlich bei Tee und Gebäck zu überstehen. Aus ihrer Linie stammen die nachfolgenden Seigneurs Beaumont. Mit dem Feudalismus geht es seit 2008 bergab, denn es wurde mit dem Parlament eine zarte Pflanze der Demokratie installiert. Bewundernswert ist der Garten. Alle Blüten und Blumen, die man sich vorstellen kann, blühen abwechselnd rund um das Jahr. Wir lassen uns auch von dem Blütenduft der Rosen berauschen und kehren anschließend in dem kleinen Restaurant an der Schule ein.
Nach der Mittagspause erwartet uns eine vergnügliche Kutschfahrt zum La Coupée, die Landzunge zwischen Great Sark und Little Sark. Die Verbindung wurde 1945 durch deutsche Kriegsgefangene erweitert, betoniert und das alte Geländer erneuert. Der Ausblick von hier aus ist faszinierend und die Fotoapparate klicken wieder unaufhörlich. Wir huschen noch schnell in der Schokoladenmanufaktur Canagh vorbei, denn was hier produziert wird, ist einfach nur köstlich. Mit der Kutsche geht es zurück zur Avenue und wir haben noch etwas Zeit für die „Shopping-Meile". Erste Wahl ist ein Gemischtwarenladen mit Postfiliale, Souvenirladen sowie Haushalts- und Gartenbedarf. Davor steht der goldene Briefkasten, der Carl Hester von der Insel gewidmet ist, der bei der Olympiade in London mit der Mannschaft die Goldmedaille im Dressurreiten gewann. Die Fähre nach Jersey bringt uns wieder pünktlich nach St. Helier zurück, wo uns Heidi und Ernst schon erwarten und zum Hotel zurück bringen. Beim Abendessen werten wir wieder wie gewohnt den Tag aus.

7. Tag Donnerstag, 13.06. 2019 Gartentour

Nach einem gemütlichen Frühstück erwartet uns heute unser Gartentag. Heidi steuert zuerst die Eric Young Orchid Foundation an, die ein beliebter Besuchermagnet ist. Wir wussten gar nicht, dass es so viele verschiedene Arten Orchideen gibt. Die Stiftung hat bereits 7 Goldmedaillen bei der Chelsea Flower Show gewonnen, die stolz im Vorraum präsentiert werden. Nach der Besichtigung gibt es eine Überraschung. Anstelle einer Mittagspause gibt es heute Cream Tea vom Feinsten mit clones und clotted cream im 5-Sterne-Hotel „Château de La Chaire", spendiert von Eberhardt.
Danach besuchen wir noch 2 Privatgärten von Mrs. Lea und Mrs. Skinners. Vom Garten von Mrs. Lea aus hat man einen unglaublich schönen Blick auf die St. Aubin's Bay, so geschickt sind die Bäume und Blumen angelegt worden. Magnolien, Rhododendren, Azaleen, Acapanthus, Venusnabel, Rosen, alles blüht in den schönsten Farben. Mrs. Lea beschäftigt zwischenzeitlich Gärtner, die die Beete und Rasenflächen pflegen. Der zweite Garten ist anders strukturiert, hat voneinander getrennte Flächen, mit Tennisplatz, Swimmingpool und Gemüse- und Blumengärten sowie edle Bäume und Ziergehölze.
Nicht nur die Blumenfreunde unter uns sind heute auf ihre Kosten gekommen.
Es gibt noch etwas Freizeit, bevor wir heute zu unserem feinen Abendessen im Hotel Runnymede Court Hotel gehen. Es wurde für uns eine lange Tafel hübsch dekoriert und das Menü ist einladend. Ein gelungener Abschiedsabend, der allen gefällt. Heute Abend heißt es wieder Koffer packen.

8. Tag Freitag, 14.06.2019 Rückreise

Nach einem sehr zeitigen Frühstück müssen wir uns leider von Heidi und Ernst verabschieden, nachdem sie uns zum Fährhafen gebracht haben. Wir hatten eine tolle Zeit zusammen. Die Überfahrt verläuft normal und unser Fahrer Matthias erwartet uns überpünktlich. Wir planen noch einen kleinen Abstecher, der aufgrund von Bauarbeiten leider nicht möglich ist, aber unser Fahrer kennt einen Schleichweg. So gelingt es doch noch, bei St. Jean und Le Thomas ein schönes Fotomotiv vom Mont-Saint- Michel und seiner Bucht zu erhaschen. Nach den üblichen Pausen und einer langen, aber gemütlichen Fahrt, erreichen wir am Abend unser Campanile-Hotel an der Marne in Nogent-sur-Marne.
Nach dem Abendessen fallen wir erschöpft, aber dankbar in unsere Betten.

9. Tag Samstag, 15.06.2019 Heimreise

Beim Frühstück sind wir alle wieder vereint und alles läuft wie am Schnürchen. Kofferladen, platzieren, abfahren. Wir haben freie Fahrt und steuern nach und nach unsere Ausstiegsstellen an. An der Raststätte Rimberg verlässt uns unser Fahrer Matthias und Anne fährt uns abenteuerlich an den vor uns liegenden Baustellen vorbei. Wir hängen in Gedanken noch unserer schönen Reise nach und planen schon die nächsten Touren. Nach mehr als 1000 km erreichen wir unsere Endstation Flughafen Dresden mit leichter Verspätung.
Es war eine tolle Reise. Vielen Dank, liebe Reisegäste!
Ich würde mich freuen, wenn wir uns wieder einmal auf einer Eberhardt-Reise begegnen und wünsche Ihnen alles Gute.
Barbara Mihut Ihre Reisebegleitung

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht