Reisebericht: Rundreise Jersey und Guernsey – Kanalinseln entdecken

18.06. – 25.06.2016, 8 Tage Flugreise zu den Kanalinseln: Jersey – Guernsey – Sark (fakultativ) – St. Helier in kleiner Reisegruppe


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Jersey, Sark und Guernsey -die Britischen Inseln, mit französischem Flair hatten unser Interesse geweckt. Auf dieser Rundreise sollten wir sowohl die Geschichte, als auch die wunderschöne Natur der Kanalinseln kennen- und lieben lernen.
Ein Reisebericht von
Melanie Kost

dere Veranstalter nachziehen. 18.06.2016 Tag 1, Anreise

Auf die kurze Nacht sollte ein herrlicher Tag folgen: Heute ging es für uns 13 Reisebegeisterte nach Jersey. Mit der Hälfte der Gruppe flog ich ab Dresden über Düsseldorf, die andere Hälfte sollte ein wenig Zeitversetzt direkt ab Berlin fliegen. So kamen alle in den Genuss, einmal mit einer kleinen Propellermaschine zu fliegen. Unser erstes kleines Erlebnis! Nach der Ankunft checkten wir ein, bezogen die ersten Zimmer, die bereits fertig waren und setzten uns dann in die Lounge, um die ersten Reisedetails durchzugehen. Viele hatten vorher schon Geld getauscht und waren müde, den anderen bot ich an, gemeinsam in der Stadt nach einem Geldautomaten zu suchen. Es stellte sich heraus, dass es auch wirklich nicht schwer war. An der Rezeption bekamen wir eine Stadtkarte und los ging die kleine Erkundungstour.
Am Nachmittag kamen dann die Gäste aus Berlin an. Auch wir beschlossen, noch einmal los zu gehen, denn es war ja nicht weit und der Nachmittag war sonnig und angenehm warm.
Was lange währt wird gut. Nach diesem Motto verlief das gemeinsame Abendessen im Hotelrestaurant. Da noch eine andere große Gruppe zeitgleich mit uns zum Essen gekommen war, war die Küche wohl etwas überfordert. Aber das Warten hat sich gelohnt: den Gästen schmeckte das Menü ausgezeichnet und die Kellner entschuldigten sich aufrichtig.
Da wir alle viel Schlaf nachzuholen hatten, ging es danach direkt in die frischen, fremden Betten.

19.06.2016 Tag 2, Sark

Alle hatten gut geschlafen und freuten sich nun auf das English Breakfast, was sich glücklicherweise nicht nur auf Toast und Baked Beans beschränkte. Durch den Französischen Einfluss auf Jersey, mogelten sich unter anderem frische Croissants mit auf die Tafel.
Munter und Zufrieden sollten wir heute die Reise beginnen: Der Tagesausflug ging nach Sark. Wir starteten angenehm zeitig und wir fuhren etwa eine Stunde mit der Fähre zum Maseline Harbour. Dort angekommen, erwartete uns bereits ein Traktor, der uns den steilen Berg ins Inselinnere hochgefahren hat. Von dort aus, begann ein kleiner Spaziergang, zur Seigneurie und den angeschlossenen prächtigen Garten. Die Freizeit hier konnten wir nutzen, um den herrlichen Blumenduft zu genießen und das ein oder andere Foto zu schießen, bevor es weiter zur Mittagspause ging. In einem kleinen Gartenkaffee konnten wir uns für die kommende Wanderung, oder Kutschfahrt stärken: La Coupee, die Verbindung zwischen Little Sark und Great Sark war unser Ziel.
Wir Wanderer hatten Glück, wir waren etwa 20 min vor den anderen Gästen und fremden Touristen an der Brücke und konnten tolle Lanschaftsaufnahmen machen. Auf dem Rückweg sind wir noch etwas durch die geschmückte Stadt spaziert. Heute war auf Sark Vatertag, aber auch ein kleines Stadtfest war in vollem Gange. Die Läden waren also selbst zum Sonntag offen und bunt geschmückt. Auf den Straßen verkauften Händler von Muscheln, über Bücher und selbst genähte Kuscheltiere einfach alles, was das Trödlerherz begehrt.
Die Fähre zurück nach Jersey fuhr leider viel zu früh, nach unserem Geschmack.

20.06.2016 Tag 3: Wanderung Corbiere Walk oder Inselundfahrt auf Jersey

Heute hatte es der Wettergott nicht gut gemeint mit uns. Dicke graue Wolken brachten uns Regen und Wind. Aber wir wollten uns davon nicht vom Wandern abhalten lassen. Laut Wetterbericht sollte es ja noch etwas aufziehen. Deshalb beschlossen wir, statt der langen Wanderung eine verkürzte Variante zu wählen, bei der wir später starten konnten. Die Rundreisegäste wurden wie geplant halb 10 von Heidi abgeholt, wir Wanderer erkundeten noch ein wenig das Hotel mit dem beheizten Pool und der Bar im Erdgeschoss.
Kurz nach 12 wurden dann auch wir abgeholt und zu unserem neuen Ausgangspunkt der Wanderung gefahren. Die Fahrt ging direkt zum Corbiere Leuchtturm, dem ersten Betonleuchtturm der Welt. Da wir rechtzeitig zur Ebbe da waren, nutzten wir die Gelegenheit und spazierten gemütlich zu dem weißen Betonbau. Danach begannen wir unsere Wanderung, die sich als ausgedehnter Spaziergang herausstellte, denn schon nach etwa 2 Stunden entlang einer ehemaligen Bahnstrecke, erreichten wir unser Ziel des heutigen Tages: St. Aubin. Hier trafen wir uns mit den Rundreisegästen, um gemeinsam mit ihnen und Heidi, unserer Reiseleiterin, zurück zu fahren.
Für die Rundreisegäste begann der Tag wie geplant. Nach der Abholung fuhren Sie mit Heidi von der St. Clements Bay zu dem hübschen Hafenörtchen Gorey. Hier hatten die Gäste genügend Zeit ein paar schöne Fotos zu schießen. Weiter ging es von der St. Catherines Bay zur Rozel Bay und von dort aus weiter an der Nordküste entlang zur Bouley Bay. Ziel der Reise, war dann die bekannte Bonne Nuit Bay.
Die Mittagspause wurde in der hübschen Sandbucht von Creve de Lecq gehalten, bevor es weiter in den Westen der Insel ging. Der nächste Halt waren die Ruinen von Grosnez Castle, von wo aus es weiter zum Corbiere Leuchtturm ging. Hier trafen sich beide Gruppen sogar noch kurz auf dem Weg.
Die Rückfahrt ging entlang der Westküste. Heidi brachte die Gäste zur St. Brelades Church und erzählte viel Wissenswertes über die alte Fishermans Chapel. Über das Hafenörtchen St. Aubin ging die Reise zurück zu unserem Hotel in St. Helier.
Damit war das Programm für heute jedoch noch nicht beendet: das heutige Abendesssen gab es im Hotel Atlantique, einem Fischrestaurant in St. Helier, nur etwa 10 Minuten vom Hotel entfernt. In moderner Atmosphäre genossen wir unsere Fischgerichte und konnten den heutigen Tag noch einmal Revue passieren lassen.

21.06.2016 Tag 4, Wanderung vom Grosnez Castle zum Devils Hole

Unsere erste anspruchsvollere Wanderung begann am Grosnez Castle. Normalerweise sollte man von hier aus Guernsey und Sark erkennen können, aber um diese Uhrzeit war es noch ein bisschen zu diesig. Zusammen mit Eberhard, unserem Wanderreiseleiter, liefen wir an den Klippen bergauf und bergab zur idyllisch gelegenen Bucht Creve de Lecq, wo wir uns mit einem typischen Jersey Eis belohnen konnten und sogar Heidi, die Reiseleiterin der Rundreisegruppe,  kurz trafen.
Etwa eine halbe Stunde später waren wir bereit, uns der nächsten Etappe zu stellen. Weiter ging es, am Atlantik entlang zum Devils Hole. Bei Flut schießt hier das Wasser fast wie bei einem Geysir empor und stets grummelt es bedrohlich. Da wir während der Ebbe ankamen, konnten wir lediglich den atemberaubenden Ausblick auf die Küste genießen und statt ins gurgelnde Wasser tief in die "Höhle des Teufels" schauen. Der Himmel war aufgezogen, so dass das dunkelblaue Meerwasser mit dem saftigen Grün der Wiesen und Farne um die Wette glänzte.
Erschöpft, aber mit unserer Leistung mehr als zufrieden, kamen wir an einem kleinen Kaffee an, wo uns der Wanderreiseleiter noch auf einen Cider einlud.
Das nächste Highlight erwartete uns dann im Hotel: alles ordnete sich dem Spiel Deutschlands in der Fußball EM unter, das Abendessen wurde verschoben und der Fernseher in der Lobby lauter gestellt, sodass wir alle am gewonnenen Spiel teilhaben konnten.

22.06.2016 Tag 5, Wanderung Bonne Nuit Bay – Rozel Bay

Um nicht aus der Übung zu kommen, war heute schon die nächste Küstenwanderung ausgeschrieben. Halb 10 holte uns der Transferfahrer und setzte uns am vermeintlich richtig abgesprochenen Ausgangspunkt der Wanderung ab. Wieder liefen wir entlang der schönen Klippen und des blau glänzenden Meeres. Wieder sahen wir die kleine Inselformation am Horizont und wieder sahen wir den gleichen Berg und die gleichen Pflanzen. Langsam dämmerte uns, dass da etwas nicht stimmen konnte. Hinter der nächsten Klippe waren wir sicher: das Stück sind wir gestern schon gelaufen und die gleichen Stufen gestiegen. Also Kommando zurück! Der Transferfahrer hatte uns falsch abgesetzt. Nach Rücksprache mit Heidi- und einer anderen Fahrerin, konnten wir das Problem jedoch bestmöglich beheben. Sie holte uns kurze Zeit später ab, um mit uns einen Fotostopp an der Bonne Nuit Bay zu machen. Dort, wo uns der Fahrer eigentlich hätte aussetzen sollen. Sie gab uns die Zeit die wir brauchten und entschuldigte sich unzählige Male. Aber eigentlich war es gar keine schlechte Idee, die Wanderung etwas zu verkürzen. Mit der freundlichen Fahrerin fuhren wir dann noch bis zur Bouley Bay, wo sie uns endgültig absetzte. So hatten wir nur noch einen Teil der sonst vergleichsweise anstrengenden Wanderung vor uns- und noch viel Zeit um Fotos zu schießen und gemütlich zum Treffpunkt mit Heidi, in Rozel Bay zu laufen. Wir kamen pünktlich an und wurden schon im Chateau La Chair erwartet.
Hier trafen wir auch die Rundreisegäste, die heute eine herrliche Gartentour auf der Insel unternommen hatten. Zwei Gartenbesuche waren dabei inklusive und beim Abendessen schwärmten alle von der Blumenpracht und den schönen Farben und Gerüchen.
Im Chateaux La Chair tranken wir herrlichen English Tea mit Jersey Cream und Scones. Allen schmeckte es, nach dem aufregenden Tag. Der Kellner kam oft zum nachschenken und wir saßen gemütlich bis in den Nachmittag hinein, in dem hübschen Garten des kleinen Schlosses.
Die Rückfahrt ging einmal quer durch die Insel vom Norden zurück zum Hotel in St. Helier.
Heute war Bergfest- wir hatten schon genau die Hälfte der Reise hinter uns. Zur Feier des Tages, tranken wir in der Lobby einen Champagner und schauten zurück auf die schönen und verbesserungswürdigen Momente der Reise. Das Fazit fiel gut aus, alle freuten sich auf den Rest der Reise und das nun folgende Abendessen.

23.06.2016 Tag 6, fakultativer Guernsey–Ausflug

Heute waren unsere Gruppen wieder vereint! Gemeinsam ging es nach dem Frühstück mit Heidi zum Hafen, wo wir uns die Fähre nach Guernsey schnappten. Nach etwa einer Stunde erreichten wir die zweitgrößte, aber am dichtesten besiedelte Kanalinsel. Am Hafen trafen wir Ken, der uns während des Tages mit dem Bus begleiten sollte. Er fuhr uns zu allererst vorbei am Sausmarez Manor zur Little Chapel. Das kleinste Gotteshaus der Welt ist nur etwa 5 Meter lang, aber dafür von Innen und Außen eine echte Schönheit. Bunte Porzellanscherben, sowie Muscheln und Steine schmücken die kleine Kapelle, die ab 1914 erbaut wurde. Weiter ging die Reise zum La Rousse Tower, der einst zum Schutz der Inseln errichtet wurde. Zum Mittag kehrten wir in La Pearl, einer kleinen Gaststätte ein, bevor wir dann für einen Stadtbummel in die Hauptstadt St. Peter Port zurück fuhren. Hier besichtigten wir noch die Stadtkirche, bevor alle in verschiedene Richtungen ausströmten, um individuell die Gegend zu erkunden, Souvenire zu kaufen, oder sich in einen gemütlichen Pub zu setzen. Am späten Nachmittag fuhren wir mit der Fähre zurück nach Jersey und von dort aus mit Heidi zum Hotel.
Hier mussten sich die Wandergäste von ihrer Reiseleiterin bereits verabschieden, denn den nächsten und letzten Ausflug machten wir wieder allein mit Eberhard.

24.06.2016 Tag 7, Wanderung Green Lanes

Die Green Lanes, wo Fahrräder und Fußgänger absoluten Vorrang haben, standen heute auf dem Programm. Zusammen mit Ebi liefen wir entlang der Wasserwerke von Jersey, vorbei an den 5 Mühlen, oder deren Reste zum Elendshügel hinauf. Vorbei an der St. Clements Church und den Jersey War Tunnels durchquerten wir die Insel. Unsere Mittagessen nahmen wir dann am Strand zwischen St. Helier und St. Aubin ein. Von hier aus konnten wir unser nächstes Ziel schon sehen: das Elisabeth Castle, was zu der Zeit noch zum Teil im schillernden Atlantik lag. Wir hatten aber noch ein Stück Weg vor uns, sodass der schmale Pfad, der zum Castle führte fast völlig frei lag als wir ankamen. Im Schloss erklärte uns Ebi viel Wissenswertes über die Geschichte Jerseys und der ehemaligen Verteidigungsanlage.
Wir gönnten uns noch einen Kaffee, oder ein Eis und schlenderten dann zurück zu Heidi, die uns schon sehnsüchtig erwartete.

25.06.2016 Tag 8, Abreise

Den letzten Tag, konnten wir noch einmal individuell gestalten. Viele von uns hatten schon Pläne, wo sie hingehen wollten, die restlichen kamen mit mir zum Samares Manor. Hier erwartete uns ein unbeschreiblich schöner, botanischer Garten. Wir nahmen uns Zeit an allen Rosen zu riechen und jede hübsche Blumendekoration zu fotografieren. Mitten im Garten tranken wir noch einen Kaffee zwischen Rosen und ließen die Reise Revue passieren. Alle blickten lächelnd auf die letzten Tage zurück. Auf dem Rückweg hielten wir noch einmal am Strand, genossen die Sonnenstrahlen und die salzige Meeresbriese.
Als wir zurück im Hotel ankamen, saßen die meisten Gäste schon in der Lobby um uns zu empfangen. Pünktlich kam Ernst, um uns zum Flughafen zu fahren und pünktlich gaben wir unser Gepäck auf und checkten ein. Jetzt fehlte eigentlich nur noch der Flieger... der auf Grund der Wetterbedingungen eine Stunde Verspätung hatte. Zum Glück blieb es bei nur einer Stunde, sodass wir kurz vor Mitternacht in Berlin ankamen, wo uns unsere Transferfahrer bereits erwarteten um uns nachhause zu bringen.

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