Reisebericht: Rundreise Jersey und Guernsey – Kanalinseln entdecken

27.05. – 03.06.2017, 8 Tage Flugreise zu den Kanalinseln: Jersey – Guernsey – Sark (fakultativ) – St. Helier in kleiner Reisegruppe


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Jersey, Guernsey und Sark, drei romantische Kanal-Inseln wobei jede ihren ganz eigenen Charme hat. Weite Strände und Buchten, Schmuggler-Flair und beeindruckende Felsformationen die bei Ebbe und Flut sich immer wieder zu verändern scheinen.
Ein Reisebericht von
Eric Richter

1. Tag, Samstag – Anreise

Mitten in der Nacht ging die Reise los, kurz nach Mitternacht war man schon wieder auf den Beinen oder konnte doch gar nicht schlafen, weil die Vorfreude auf die englischen Inseln zu groß war. Pünktlich haben wir uns auf dem Berliner Flughafen Schönefeld eingefunden und nach einer kurzen Begrüßung ging es auch schon direkt durch die Sicherheitskontrollen. Da wir nun schon ein paar Stunden unterwegs waren erwartete uns am Gate ein frisches Sandwisch-Baguette zur Stärkung. Im nu ging es nach London Gatwick. Nach dem wir erneut unser Gepäck aufgegeben hatten blieb noch genügend Zeit für eine entspannte Tasse Kaffee oder auch einen kleinen Snack. Mit einer halben Stunde Verspätung begaben wir uns dann in die Luft und nahmen mit der voll besetzten Maschine Kurs auf Jersey. Die Landung verlief sehr holprig, beim Aufsetzen auf der Landebahn hatte man schon Angst die Achsen des Fliegers könnten brechen - trotz solch einer wuchtigen Landung fanden wir uns in Jersey ein. Nach dem Gepäckband begrüßte uns auch schon Heidi und ihr Mann Ernst freudig. Die Fahrt vom Flughafen nach St. Helier, der Hauptstadt Jerseys, verlief schnell, erste Eindrücke der Insel wurden mit Begeisterung aufgenommen. Im Hotel Ommaroo angekommen wurden direkt die Koffer vom äußerst freundlichen Personal auf die Zimmer gebracht. Nach nun knapp elf, zwölf Stunden Reise war nun Zeit um etwas zu entspannen. Ein kühles Getränk oder gar ein leichter Spaziergang ins nahe gelegene Zentrum von St. Helier stand nun auf dem Programm. Etwas besorgniserregend war es doch aber, als uns die Nachricht eines Gruppenmitgliedes aus Hamburg erreichte. Eigentlich wollte sie am Nachmittag im Hotel zu uns stoßen - jedoch machte aber ein Systemabsturz der britischen Airline ein Strich durch die Rechnung. Selbst nach einer rasanten Taxifahrt quer durch London konnte kein Flugzeug von British Airways den Hafen verlassen. Somit musste unsere Hamburgerin eine Nacht in London verweilen und verpasste somit auch unseren ersten gemeinsamen Ausflug auf die ländliche Insel Sark.

2. Tag, Sonntag – Sark

Gegen halb acht in der Früh kamen wir alle gemeinsam zum Frühstück zusammen. Die große Buffet-Tafel lud uns zu einem ausgiebigen englischen Frühstück ein. Bacon, Spiegelei, Rührei, Würstchen, Rösti, Champignons, Tomaten und Baked-Beans - der Klassiker unter der englischen Frühstücks-Kultur war reichlich vorhanden. Wer es nicht ganz so deftig haben wollte, für den stand ein französisches Croissants bereit, verschieden Marmeladen und frisches Obst. Ausreichend gestärkt für den Tag sind wir mit Heidi zum Elisabeth Port gefahren um dort an Board der Katamaran-Fähre zu gehen. Die Sicherheitskontrollen waren, in den erneuten unsicheren Zeiten, verschärft. Polizei mit Schnellfeuerwaffen begleitete uns beim Check-In. Die knapp einstündige Überfahrt auf die rund 30 km entfernte Insel verlief doch recht schnell. Wobei ich doch sagen muss, dass der Seegang des schnittigen Katamarans mir doch ein wenig auf den Magen geschlagen hatte und ich umso glücklicher war die kleine Insel zu erkunden. Mit einem Traktorengespannt, die einzigen motorisierten Fahrzeuge der Sarkies, gelangen wir vom Hafen zum Dorfzentrum. Nach einem kurzen Spaziergang durch das kleine Dorf führte uns Heidi zur La Seigneurie. Das Anwesen des Leheninhabers, der damals gegenüber der Krone Besitzer und vor allem Verwalter der Insel mit allen damit verbundenen Rechten über Person und Eigentum besaß, machte einen malerischen Eindruck. Die stattlichen Granitbauten des Herrenhauses mit den Türmen und typisch englischen Schornsteinen sowie dem ummauerten Garten lieferten ein idyllisches Bild. Der Weg führte uns weiter am Taubenschlag, Nachrichtenturm und der Battery Area vorbei ein kleines Stück den Wald hinunter zum Window in the Rock - Dem Fenster im Fels - welcher uns einen raffinierten Blick auf die Küste verschaffte. Wieder an der La Seigneurie angekommen, gingen vorbei an der anglikanischen Kirche, wo die Sitzkissen der Gläubigen persönliche Stickereien aufweisen, die den dauerhaft gemieteten Platz auf der Kirchenbank markierten. So kann jeder in der Gemeinde erkennen wer auf welcher Bank sitzt. Zum Mittagstisch gingen wir in das Restaurant Fleur Du Jardin nahe des kleinsten Gefängnisses der Welt. Speisen, insbesondere aus dem Meer, wurden uns gereicht - ein Klassiker dabei: Fish and Chips! Nachdem wir uns ausreichend gestärkt hatten, machten sich die meisten von uns auf einen Spaziergang durch dicht bewachsenes Grün und an Hecken entlang zum La Coupe - dem Verbindungstück von Sark und little Sark. Der Ausblick auf die Klippen und das zurückgezogene Meer beeindruckte uns. Das Wetter dazu war angenehm warm und der Himmel leicht bewölkt. Die Sonne begleitete uns doch meistens. Auf dem Rückweg ins Dorfinnere passierten wir den höchsten Punkt der Insel. Die 1571 erbaute Mühle von Sark, die sich ungefähr 150 m über dem Meeresspiegel befindet.
Nach dem wir noch etwas individuelle Zeit im Dorf genutzt hatten, beispielsweise für eine Tasse Tee oder Kaffee und ein Stück Kuchen, spazierten wir zum Hafen hinunter. Nach gut einer Stunde stachen wir in See und gingen auch nach kurzer Überfahrt am Elizabeth Port wieder an Land. Zum Abschluss des doch recht anstrengenden Tages, in dem wir auch viel zu Fuß unterwegs waren, erwartete uns ein phänomenales Buffet im Ommaroo Hotel. Die reiche Auswahl verschiedenster, frischer Meeresfrüchte, Fisch, Fleisch, Salat und Beilagen waren enorm.

3. Tag, Montag – Inselrundfahrt oder Corbiere Wanderung

Erneut starteten wir mit einem ausgiebigen Frühstück in den Tag. Zeitgleich machten sich die Wandergruppe, geführt von Christl, und die Rundreisegruppe mit Leitung von Heidi auf den Weg die Insel Jersey zu erkunden.
Für die rundreisenden im Bus ging es entlang am Clemens, St. Catherine´s und Rozel Bay. Ein kurzer Blick auf das Gorey Castle, weiter an der Nordküste. Nach der Mittagspause in der Sandbucht Greve de Lecq ging es über die Steilküste zu den Ruinen von Grosnez Castle an der Westküste entlang, wo sich am Leuchtturm Corbiere unsere beiden Gruppen freudig begegneten. Später wurde die St. Brelades Bay, Kirche und Fisherman´s Chapel besichtigt. Der Noirmon Point mit seinen Bunkeranlagen aus den Besatzungszeiten der deutschen Wehrmacht und St. Aubin durfte bei dieser Rundfahrt nicht fehlen. Ich begab mich an diesem Morgen gemeinsam mit den Wanderern und unserem Leitwolf Christl, zur Kirche von St. Brelade. Es versprach ein sehr regnerischer Tag zu werden. Im dichten Nebel erkundeten wir das Terrain der Kirche. Selbst der nur wenige Meter entfernte Strand war für uns schwer zu erkennen. Man hörte lediglich nur ein leichtes Rauschen der kleinen Wellen. Nach der Besichtigung der Granitstein Kirche und Fischer-Kapelle machten wir uns an den anfänglich steileren Aufstieg. An den Hängen der Steilküste entlang konnten wir uns eine wunderbare Aussicht nur erträumen. Wir steckten in einer dicken, feuchten Nebelwand. So marschierten wir also weiter entlang der Küstenpfade vorbei am Inselgefängnis und auch am Wasserwerk, wo Salz- in Süßwasser gewandelt wird, bis zum La Rosiere. An dieser Stelle gewährte uns das edel eingerichtete Gasthaus Corbiére Phase ein wenig Schutz vor der Nässe und versogte uns mit Speis und Trank. Als sich dann endlich die Nebeldecke ein wenig lüftete sah man sogar den weißen Leuchtturm durch die großen Glasfenster des Restaurants schimmern. Mit Begeisterung machten wir uns auf hinüber zu gehen, zu Fuß, da gerade Ebbe war und uns damit die Gezeiten passieren ließen. Am Nachmittag war die Sicht nun ein klein wenig besser. Dennoch ist es diesig und es weht ein kühler Wind. Nachmittags wandern wir ebene Pfade im Landesinneren entlang bis wir St. Aubin erreichen, wo wir noch einen kurzen Abstecher zur ältesten Pension Jerseys machten, die 1690 erbaut wurde. In St. Aubin werden wir dann von Heidi und den Rundreisegästen eingesammelt.
Nach zweistündiger Erholungspause trafen wir uns in der Lobby des Ommaroo Hotels um gemeinsam in die innere Stadt von St. Helier zu fahren. Uns erwartete das "Seafood & Sushi Bar"-Restaurant mit einem drei Gänge-Menü. Besonders bei der Vorspeise war der ein oder andere waagemutig. Der Versuch einer Auster bereitete einigen Bedenken. Aber allen Befürchtungen zum Trotz - mit Käse überbacken und ein paar Spritzern Zitrone war jeder durchaus begeistert von der kostbaren Vorspeise. Es hat sich also gelohnt. Die Restaurant-Besitzerin Sammy servierte zudem Lachs oder Garnelen im Hauptgang, Crème Brûlée im Nachgang rundeten diesen eindrucksvollen Tag ab.

4. Tag, Dienstag – Guernsey

Eine neue Insel erwartete uns! Nach einem etwas einfacheren Frühstück als sonst, dadurch bedingt das wir uns um 07:45 zum Elisabeth Harbour begeben mussten, reisten wir mit der Condor-Fähre auf die gut 45 km entfernte Insel Guernsey. Im Hafen von Guernsey angelangt, dem malerischen Hafenstädtchen St. Peter Port, ging es mit dem Bus ein kleines Stück in die Außenbereiche der Stadt - eine kleine Wanderung entlang der Küste erwartete uns. Das Wetter war traumhaft! Klarer Himmel, pralle Sonne - ein wunderschönes Ausflugswetter. Nach dem zwanzigminütigen Spaziergang an den Küstenpfaden Icart erreichten wir einen kleinen Aussichtspunkt, wo wir wieder in unseren Guernsey Bus stiegen. Die Fahrt ging weiter zur little Chapel - einer winzigen Kapelle in St. Andrew. Ein kunstvolles kleines Bauwerk das mit schillernden Mosaiksteinchen sowie Porzellanscherben verziert wurde. Wenig später zogen wir am Fort Grey im Gasthaus Guernsey Pearl zum Mittagslunch ein. Bevorzugt gab es Suppe und Sandwiches. Nachfolgend fuhren wir an der Bucht von Wason vorbei und machten halt am Fort Hommet. Eine alte Verteidigungsanlage die von den Besatzern der Wehrmacht zu einem Bunker und Widerstandsnest umgebaut wurde. Dieser alte Zeitzeuge, der allmählich verfällt, eingearbeitet in schroffe Felsen die den Gezeiten trotzen, und umgeben von den schnell vergänglichen, frisch blühendem, gelben Raps und weißen Schafgaben-Blumen machte dies Szenario einen impulsiven Eindruck! Nach einer dreiviertel Stunde Fahrt verabschiedeten wir uns von unserem Bus in Guernsey und stiegen an den Candie-Gardens nahe der St. Peter Port Altstadt aus. Ein erfrischender Spaziergang durch die Gartenanlage war der Abschluss unseres Guernsey-Ausflugs. Die strahlende Sonne ließ die Pflanzen erstrahlen. Nach zweistündiger Freizeit in der Stadt sind wir zurück zum Anleger und wollten auf die Fähre. Aus unerklärlichen Gründen mussten wir noch über eine Stunde in heißen und äußerst stickigen Wartehalle ausharren, bis wir endlich über den Laderaum die Fähre betreten durften. Hungrig im Hotel angekommen ging es direkt zum Essen. Anschließend tranken wir noch einen Absacker in der Hotel-Bar.

5. Tag, Mittwoch – Freizeit oder Wanderung in das Landesinnere

Die Wanderer starteten an diesem Tag um kurz nach neun Uhr an der St. Matthew's Glass Church. Die Gäste der Rundreise haben diesen Tag zur freien Verfügung und besuchen Beispielsweise das naheliegende Elizabeth Castle.
Nach dem die Wanderer die Glas-Kirche von St. Matthew besucht hatten führte der Weg ein wenig die Straße entlang, vorbei an einer Jersey-Water-Station bis wir in die Ruelle de St. Clair abbogen. Der Weg führte teilweise an schmalen Bächen entlang, durch einen angenehm schattenspendenden Wald mit kleineren Wurzeln die aus dem Boden ragten, ein leichtes auf und ab, durch ein mit Holzstegen befestigtes Biotop und schmale Teerstraßen in denen gerade so ein Auto fahren konnte. Gegen halb elf erreichten wir Le Mont de la Chenaie auf unserem Weg nach Hamptonne und passieren dabei einen riesigen Frosch aus Weidengeflecht bei Le don Sinkins. Wenig später erreichten wir den Gutshof Hamptonne wo am Wochenende noch auf traditionelle Weise und auch mit authentischer Kleidung Brot gebacken wird. Bei prallem Sonnenschein, es war kaum eine Wolke am Himmel zu sehen, liefen wir die einfachen Bauernpfade entlang und passierten dabei urige Häuser wie das La Rát-Haus das dem "Jersey National Trust" angehört und damit unter Denkmalschutz steht. Unsere Wanderung führte vorbei an der La Fontaine Farm, Morel Farm und dem Weadowbank Cottage bis hin zum Pub Randalls Jersey nahe St. Aubin wo wir zu Mittag aßen. Nachdem wir ein gekühlten Fruchtsaft oder ein prickelndes Cider getrunken hatten und uns entsprechend gestärkt hatten ging es weiter, oftmals auch barfuß, am äußerst breiten Sandstrand entlang in Richtung Elizabeth Castle. Mit gut eineinhalb Stunden Strandspaziergang erreichten wir dann den Fährmann, der uns auf die andere Seite brachte. Mit einem klotzigen Amphibienfahrzeug machten wir uns auf den Weg zur Burg - erst über den Sandstrand, dann durchs Wasser. Auf der anderen Seite angekommen begann die Erkundung der Burganlage aus dem 16. Jahrhundert, die sich natürlich auch schon in den darauffolgenden Jahrhunderten weiterentwickelt hatte, jedoch aber in der deutschen Besatzungszeit noch einige markante Veränderungen bekommen hat. Am späten Nachmittag ging es dann vom Castle per Bus zurück zum Hotel, wo das Abendmahl, wiedermal ein hervorragendes Drei-Gänge-Menü, auf uns wartete.

6. Tag, Donnerstag – Privat Gärten und Orchideen oder Wanderung von Bonne Nuite nach Rozel Bay

In etwa zeitgleich starteten heute die Gartengruppe und die Wanderer um 9:30 Uhr. Nach einem ausgiebigen Frühstück haben die Gartenfreunde zwei Privatgärten unter die Lupe genommen und auch die Eric Young Foundation - die schiere Garten-Vielfalt der extravagantesten Blumen, eine Faszination aus Orchideen. Der atemberaubende Garten ist zudem siebenfacher Gewinner des Chelsea Flower Show Gold Award. Die Wanderer begaben sich an diesem Tage zur Bonnie Nuit Bay von wo aus wir zur Bouley Bay wanderten. Es war stets warm und die Sonne brannte auf der Haut. Sonnencreme war durchaus angebracht! Der Himmel war klar, lediglich ein paar kleine Schäfchen-Wolken waren zu entdecken. Unser Pfad, entlang der Küste, führte uns durch saftig grüne Pflanzen, Farne und quietschiger Wiesen. Die hohe Luftfeuchtigkeit erschwerte den teilweise recht steilen Weg gelegentlich. Aber der Weg war sehr abwechslungsreich und somit kam wir immer wieder in den Wechselgenuss von schattenspenden Bäumen und Sträuchern und der angenehm warmen Sonne.
Gegen 11 Uhr waren wir an einer kleinen Waldhütte, Wolfs Lair, angelangt wo auch ein Denkmal für britische und französische Soldaten die 1943 versuchten die Insel zu infiltrieren und dabei aber scheiterten. Eine gute Stunde später erreichten wir die Black Dog Bar in Bouley Bay. An diesem Ort machten wir unsere Mittagspause - ein Erfrischungsgetränk, eine Suppe oder ein Krabbensandwich trugen zur Regeneration bei. Ein wenig Zeit blieb auch um am steinigen Strand zu relaxen. Ich wagte es sogar ein kurzes Bad zu nehmen, jedoch wurde mir schnell klar, dass die einheimischen nicht ohne Grund im Neoprenanzug badeten. Nun gingen wir also weiter in Richtung Rozel. Um 13:25 Uhr passierten wir dann die erste Klippenspitze. Nun war es nur noch eine ein dreiviertel Meile bis zum Ziel. Am White Rock machten wir uns die wunderschöne Aussicht zu Nutze um ein Gruppenfoto zu schießen. Im Hintergrund sah man ein nettes Anwesen, wonach Erzählungen zu Folge Prinz Charles Freunde besuchte. Schaute man nun ein wenig weiter sah man die Küste des französischen Festlandes am Horizont. Wenig später kamen wir in Rozel an und begaben uns zusammen mit der
Gartengruppe, die zeitgleich mit uns eintraf, in das luxuriös, englisch anmutende Ambiente des Chateau la Chaire wo wir zum Tee geladen waren. Man servierte uns den für die Region typischen Cream Tea, schwarz Tee und Kekse. Nach diesem Hochgenuss aus Gebäck und Sahne fuhren wir gemeinsam mit unseren Reiseleitern Heidi und Christl zurück zum Hotel, welches wir gegen 16 Uhr erreichten. Nachdem wir das herausragende Abendessen genossen hatten, zog es den ein oder anderen zum Tanz in die Hotel-Bar, wo an diesem Tag ein Country-Abend stattfand.

7. Tag, Freitag – Freizeit oder Wanderung bis zum Devils Hole

An diesem Tag startete die Wandergruppe nur mit Christl. Ich habe einige Rundreisegäste nach Gorey begleitet. Gegen halb zehn begaben sich die Wanderer zum Grosnez Castle, einer kleinen Burgruine aus dem 14. Jahrhundert. Bei herrlichen Wetterbedingungen ging es über Plemont bis zur Sandbucht Greve de Lecq. Die Wanderung endete am späten Nachmittag am Devils Hole, was übersetzt so viel wie Teufels-Loch bedeutet, wo man einen grandiosen Blick auf die steinige Küste hatte. In etwa zeitgleich mit der Wandergruppe startete ich am Morgen mit fünf weiteren Burgeroberern im öffentlichen Bus nach Gorey - unser Ziel war das Mont Orgueil Castle! Auf der Burg bei Gorey gab es Gebäude aus dem frühen 13. Jahrhundert bis zur deutschen Besatzungszeit zu entdecken.
Man sah einige Gebäude und Konstruktionen aus der Tudor-Zeit und konnte deren Verwendung zur Verteidigung erahnen. Zum Beispiel waren dort neben zahlreichen Kanonen auch einige Trebuchet ausgestellt. Ein Labyrinth aus Räumen, Sälen, kleinen Kammern, Türmen und Plattformen galt es zu entdecken - in jedem Raum ein anderes Ausstellungsstück. Eine Serie aus einzigartigen und speziellen Kunstgegenständen halfen uns einen kleinen Eindruck davon zu bekommen wie das Mittelalterliche Leben an diesem Ort stattfand. Eine Liste mit Namen der Handwerksmeister und deren Berufe machte den Schauplatz sehr real. Nach Besichtigung des Drachenversteckes und dem Verließ des Todes zogen wir uns doch lieber wieder zurück und begaben uns an den Hafen von Gorey wo wir in einer einfach, aber gemütlich eingerichteten Taverne zu Mittag aßen. Salat, Fischsuppe und Fish Pie stand auf unserem Menüplan. Wenig später fuhren wir mit dem Bus zurück nach St. Helier, ruhten uns etwas im Hotel aus oder bummelten noch ein wenig durch die Innenstadt.
Am Abend kamen wir wieder alle zum letzten Buffet zusammen und konnten noch einmal die ganze Vielfalt des Meeres verkosten. Von kalten und warmen Speisen, süß oder herzhaft, es blieb wohl kaum ein Wunsch offen. Nach dem vorzüglichen Essen machten wir uns noch einmal frisch und zogen los ins Zentrum von St. Helier - im Green Rooster, einem kleinen Pub, wurde dann noch zu einem privat Konzert von einem Jerseyaner das ein oder andere Bier und Cider getrunken.

8. Tag, Samstag – Heimreise

Am frühen Morgen, kurz nach sieben Uhr, musste ich den ersten Gast verabschieden. Die Hamburger Maschine hob schon zeitig ab. Wir, die nach Berlin flogen, hatten noch ein wenig mehr Zeit und in Ruhe zu frühstücken und noch ein letztes Mal das englische Frühstücks-Buffet zu genießen. Um elf Uhr holte uns Heidi und Ernst vom Hotel Ommaroo ab und brachte uns zum Flughafen. Mit leichter Verspätung flogen wir nach London, wo wir noch genügend Zeit für ein Mittagssnack hatten. Auch der Verlust einer Boardkarte konnte uns dann nicht vor der Heimreise aufhalten - jedoch hatte der Flug erneut eine Stunde Verspätung und zögerte damit unsere Ankunft in Berlin heraus.
Großen Dank gilt Heidi, Christl und Ernst, die uns hervorragend auf ihrer Insel geführt haben und uns tolle Eindrücke und Erlebnisse beschert haben. Vielen Dank auch an die wunderbare Gruppe, dass ich sie begleiten durfte - ich hoffe wir sehen uns auf der nächsten Reise wieder!

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Kommentare zum Reisebericht

Toller Bericht, macht Lust!

Jonas
08.06.2017

Klasse Bericht und tolle Bilder einer wundervollen und sehr abwechslungsreichen Reise!!! Ich bin schon wieder vor Ort... ;-) Danke, Eric

André
22.07.2017

Es macht richtig Spaß, die Bilder jetzt nochmal anzuschauen - am liebsten möchte man gleich wieder losfahren .
Danke Eric - har viel Spaß gemacht

Anne
09.08.2017