Reisebericht: Kreuzfahrt Teneriffa – 8 Inseln der Azoren – Madeira

13.01. – 28.01.2019, 14 Tage Azoren–Kreuzfahrt im Atlantik mit WORLD VOYAGER inkl. Eberhardt–Vorprogramm auf Teneriffa – São Miguel – Graciosa – Corvo – Flores – Faial – Pico – Terceira – Santa Maria – an Madeira


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Bei winterlichen Temperaturen daheim reisten wir Mitte Januar mit AIDAcara, dem kleinsten Schiff der AIDA Flotte, in den Frühling - auf 3 saftig grüne Azoreninseln, auf 6 sehr unterschiedliche und warme Kanarische Inseln und auf die Blumeninsel MADEIRA.
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise am 13.01.2019

Für fast alle Gäste unserer Gruppe begann die Reise ganz bequem mit der Abholung von der Haustür. In Berlin Schönefeld trafen sich dann die meisten Teilnehmer und gemeinsam flogen wir mit GERMANIA nach Gran Canaria. Im Flugzeug gab es eine warme Mahlzeit und mehrmals Getränke kostenlos. Beim Landeanflug konnten wir über den Wolken, den Teide auf der Nachbarinsel Teneriffa sehen. In Gran Canaria wurden wir bereits erwartet und ein Bus brachte uns nach Las Palmas ins NH Hotel Imperial, welches direkt am Stadtstrand lag. 4 Gäste mit Flug von Frankfurt waren bereits im Hotel. 19 Uhr erwartete uns Christine zum Begrüssung- Cocktail und sie gab uns viele Informationen zur Insel Gran Canaria. Danach konnten wir gleich nebenan beim Abendessen viele leckere Dinge vom Buffet probieren. Draussen war es dunkel, aber immer noch 20 Grad Celsius warm und so gingen wir noch eine Runde auf der Strandpromenade spazieren. Morgens hatten einige noch Schnee geschippt und nun waren wir im Frühling angekommen. Einfach super !

Rundfahrt auf Gran Canaria und Einschiffung am 14.01.2019

Nach einem reichlichen Frühstück trafen wir uns mit Koffern im Foyer des Hotels und Octavio, der Reiseleiter für Gran Canaria, begrüsste uns herzlich und brachte uns zum Bus. Unsere Rundfahrt ging am Yachthafen mit 4300 Liegeplätzen und den zahlreichen Bohrinseln, die hier repariert und geprüft werden, vorbei hinauf zum Aussichtspunkt Altavista über der Stadt. Die Stadt lag uns zu Füssen und wir konnten bis zur Nordspitze der Insel schauen. Dann fuhren wir weiter zum Vulkankrater Bandama, der 1 km breit und 200 m tief ist. Einst wurde er vom Einsiedler Augustin mit seiner Kuh Catalina bewohnt. Wir stoppten oberhalb des Kraters auf 570 m Höhe und konnten so gut hineinsehen. Auf der Rückfahrt ins Stadtzentrum besuchten wir den Botanischen Garten, der 1956 vom Schweden Eric Sventenius gegründet wurde. Ursprünglich sollte er nur die Pflanzenwelt der kanarischen Inseln zeigen, inzwischen befinden sich dort seltene Pflanzen aus der ganzen Welt. Wir waren beeindruckt von den riesigen Kakteen, den vielen Palmen, Lorbeerbäumen und Natternkopfgewächsen und zum Schluss sahen wir sogar eine Rieseneidechse. Im alten Stadtzentrum Vuela spazierten wir durch die Gassen zum zentralen Platz Santa Ana mit der Kathedrale und den berühmten Kanarischen Hunden, weiter zum Kolumbushaus und zur Markthalle. In der Freizeit probierten wir den typischen Kaffee mit Rum.

Einschiffung auf der AIDAcara

Unser Bus brachte uns zum Hafen, wo wir unsere Bordkarten erhielten und aufs Schiff gingen. Unsere Koffer wurden von guten Geistern zu den Kabinen gebracht, während wir das erste Mittagessen einnahmen. Danach erkundete jeder das Schiff und 17 Uhr trafen wir uns auf Deck 8 vor dem Theater für einige wichtige Informationen. Ab 18 Uhr gab es Abendessen in 2 Buffet Restaurants und 20.30 Uhr begann die Seenot Rettungsübung - ein Muss für jeden Passagier. Mit der Rettungsweste begab sich jeder zu seinem Sammelpunkt und dort gab es dann nochmals wichtige Informationen für den Notfall. Im Anschluss gingen wir auf das Pooldeck 10 zum Sektbuffet mit Begrüssung durch den Kapitän Manuel Pannzek. Beim Auslaufen erklang das Schiffshorn 3mal und zu den Klängen von Sailaway setzte sich unser Schiff ganz langsam in Bewegung. Unsere Kreuzfahrt konnte beginnen und wir waren sehr sehr gespannt !

Insel La Gomera am 15.01.2019

Gegen 8 Uhr erreichte AIDAcara den Hafen von San Sebastian auf La Gomera. Wir hatten einen Ausflug gebucht und begaben uns zum Bus. Mit RL Daniel und Fahrer Ernesto ging es los über viele Sepentinen hinauf zum ersten Aussichtspunkt am Roque de Agando. Wir hatten trotz der Calima Wetterlage recht gute Sicht hinüber nach Teneriffa zum Teide und auf die Südküste. Im Nationalpark Garajonay machten wir eine kleine Wanderung und bestaunten die alten Lorbeerbäume. Am Aussichtspunkt Chorros de Epina probierten wir einen Barraquito und/oder Gomeron und begaben uns dann hinunter zu den berühmten Quellen. Aus sieben ausgehölten Ästen sprudelt das frische Wasser und ihm werden magische Kräfte nachgesagt, wenn man denn in der richtigen Reihenfolge aus den Rohren trinkt. Jährlich im Frühling ist unsere Bundeskanzlerin auch hier zum Wandern unterwegs. Am Mirador de Abrante mit seinem schön gelegenen Restaurant stärkten wir uns mit verschiedenen Tapas und Wein und die Angestellten demonstrierten uns die hohe Kunst ihrer Pfeiffsprache. Durch das Tal von Hermigua, wo man Bananen anbaut und weiter verschickt, fuhren wir zurück nach San Sebastian. Noch in der Stadt verliessen wir den Bus und erkundeten die schönen Gassen zu Fuss. Natürlich durfte noch ein Barraquito zum Abschluss nicht fehlen. Auf dem Schiff gab es nach dem Abendessen im Theater die Vorstellung der Offiziere durch den Kapitän und eine Show der AIDA Stars.

Insel Teneriffa am 16.01.2019

Unser Schiff machte im Hafen von Santa Cruz auf Teneriffa fest und dort lag schon die AIDAnova, das neueste und grösste Schiff der AIDA Flotte. Zum Glück war genügend Platz zwischen den Schiffen, sonst hätte unsere Cara wie das Beiboot der Nova gewirkt. Wir hatten den grossen Ausflug in den Teide Nationalpark gebucht und der wurde gemeinsam mit den Gästen der AIDAnova durchgeführt. Mit Reiseleiter Tünes und Fahrer Daniel starteten wir hinauf, am Flugfafen Teneriffa Nord vorbei, durch den Esperanza Wald zum ersten Aussichtspunkt über den Wolken auf 2000 m Höhe. Dort oben war es frisch und wir schauten hinunter nach Puerto de la Cruz an der Nordküste, zum Teide und zu den Observatorien. Am Eingang in die riesige Caldera machten wir eine Kaffeepause auf 2200 m Höhe und fuhren dann auf der einzigen Strasse durch die Caldera bis zum Parador. Dort gab es genügend Zeit zum Fotografieren und für einen kleinen Rundgang zum "Finger Gottes". Auf gleichem Weg fuhren wir zurück und dann aber hinunter nach La Oratava. Ein schöner Spaziergang führte bis zum Haus mit den Balkonen und zu den Sandgemälden. Auf der Weiterfahrt hinunter zum Meer erreichten wir Puerto de la Cruz, wo es im Hotel Tenerife Playa ein schmackhaftes Mittagessen gab. Nach reichlich Freizeit ging es zurück nach Santa Cruz zum Hafen. Gegen 21 Uhr verliess AIDAcara Teneriffa.

Eberhardt Ausflug auf La Palma am 17.01.2019

An der Kaimauer hatte schon ein riesiges Schiff der TUI fest gemacht und so war recht viel Betrieb auf dem Weg durch das Hafengebäude zum Vorplatz. Dort wurde unsere Gruppe von Reiseleiterin Christel und Fahrer Ignacio erwartet. Wir fühlten uns sofort heimisch, denn Christel war vor 8 Jahren aus Pirna nach La Palma ausgewandert.  Auf einer aussichtsreichen Strasse über viele Serpentinen fuhren wir hinauf zur wichtigsten Kirche der Insel, der Nuestra Senora de las Nieves. Aabische und europäische Elemente wurden in den Bau dieser kleinen Kirche integriert und das Besondere ist eine kleine Madonna, die jährlich einmal in einer Prozession hinunter nach Santa Cruz getragen wird. Weiter ging die Fahrt hinauf zum Mirador de Conception mit herrlicher Sicht hinunter auf unser Schiff und zu den hohen Bergen. Das Wetter hatte sich geändert, der Calima war vorbei, die Luft ganz klar und  wir sahen einen schönen Regenbogen. Unsere Fahrt ging noch weiter hinauf bis zu einem Tunnel am Pass und nach dessen Durchquerung waren wir auf der Westseite der Insel La Palma. In 800 m Höhe empfingen uns blühende Mandelbäume und ein Erdbeerbaum hatte noch Früchte vom Vorjahr zum Probieren dran und er blühte ebenfalls. Im Besucherzentrum El Paso erklärte uns Christel am Modell der Insel deren Aufbau und wir erfuhren viel über die Vulkane La Palmas. Es folgte eine spektakuläre Fahrt auf einer sehr schmale Strasse durch den Kiefernwald hinauf zum Parkplatz Mirador de Cumbrecita am Rand der grossen Caldera. Dort hatten wir eine  Stunde Zeit für einen schönen Spaziergang mit unvergesslichen Ausblicken. Auf gleicher Strecke fuhren wir dann zurück und über einen niedrigeren Übergang wieder auf die Ostseite zum Hafen. Am Nachmittag besuchten wir die hübsche kleine Hauptstadt Santa Cruz zu Fuss, schlenderten durch die Gassen und stöberten in den kleinen Läden.

Seetag 1 am 18.01.2019

4 kanarische Inseln hatten wir gesehen und nun stand die lange Überfahrt zu den Azoren an und dafür waren 2 Seetage vorgesehen. Wir konnten ausschlafen, gemütlich frühstücken und auf Deck 6 unsere Runden drehen. An Bord wurden viele verschiedenen Aktivitäten angeboten und ich traf mich mit meinen Gästen, um die letzten Unklarheiten zur Nutzung des Bordinternets auszuräumen. Um 11 Uhr gingen  wir ins Theater und lauschten dem Vortrag von Klaus Kiesewetter "Ein Hoch auf die Azoren". Nun waren wir informiert, was es auf den Azoren zu sehen und zu erleben gibt. Um 12 Uhr war dann nur für unsere Eberhardt Gruppe auf Deck 9 ein Bereich in der Lambada Bar reserviert. Mit einem Gras Sekt stiessen wir mit dem Kapitän und 3 Offizieren der AIDAcara auf eine erlebnisreiche Kreuzfahrt an und machten Fotos. Der Kapitän nahm sich viel Zeit für unsere Gruppe und beantwortete unsere Fragen. Im Anschluss führte uns Marvin Bäcker über das Schiff und gab uns weitere Informationen.
Um 14 Uhr war im Theater der nächste Vortrag von Klaus Kiesewetter zu den Meeresvögeln im östlichen Zentralatlantik. Der Tag verging wie im Flug und schon war wieder Zeit für das Abendessen.

Seetag 2 und Ankunft  auf den Azoren am Abend des 19.01.2019

Auch am 2. Seetag machte Klaus Kiesewetter wieder sehr interessante Ausführungen, diesmal zu Walen und Delphinen. Danach gab es bei schönem Wetter einen spanischen Poolbrunch mit den Offizieren auf Deck 10, gefolgt vom Mittagessen und 14 Uhr nochmals einen Vortrag über Christoph Kolumbus. Nach dem Kaffeetrinken kam auf der Steuerbordseite Land in Sicht und wir fuhren längs der Insel Sao Miguel bis nach Puntadelgada in den Hafen. Noch vor 18 Uhr legten wir an. Nach dem Abendessen gingen wir von Bord und erkundeten die historische Altstadt im Schein der vielen Lichter. Am Hafen war man auf unser Schiff vorbereitet und so waren Gaststätten und Geschäfte bis 23 Uhr geöffnet.

Eberhardt Ausflug auf Sao Miguel am 20.01.2019

Unsere Gruppe traf sich vor dem Schiff und dort wartete auch schon Isabel, unsere Reiseleiterin. Sie brachte uns zum Bus und los ging´s zunächst durch die Randbezirke von Pontadelgada, dann quer über die Insel zur Nordküste. Am Aussichtspunkt S. Iria gab es den ersten Fotostopp und wir genossen das üppige Grün und eine unverbaute Küste. Ebenfalls an der Nordküste befinden sich die einzigen Teeplantagen Europas und wir besuchten die Teefabrik Goreana. Dort war die Zeit stehengeblieben, denn man verarbeitet den Tee mit MASCHINEN aus dem 19. Jahrhundert. Lediglich für das Pflücken der 3 jüngsten Blätter an den Teesträuchern hat man neuere Maschinen. Wir durften den Tee probieren und kauften fleissig ein für die Daheimgebliebenen. Neben dem Tee gibt es neuerdings auch eine kleine Kaffeeplantage auf der Nachbarinsel St.Jorge. Unser nächstes Ziel war Furnas inmitten eines erloschenen Kraters gelegen. Zunächst verschafften wir uns einen Überblick vom Aussichtspunkt am Pico do Ferro über die Lage von Furnas mit seinem See. Unten am See konnten wir schon die "Kochstellen" für unser Mittagessen erkennen. Wir fuhren aber erst einmal ins Zentrum von Furnas und bestaunten die brodelnden Quellen und probierten leckere Liköre aus der Region.

Cozido und Terra Nostra Park

Wieder oben am See näherten wir uns den "Kochstellen" in den Erdlöchern und fanden auch bald die Stelle von Tony´s Restaurant. Ich durfte zusammen mit Tony den schweren Topf (ca.50 kg) herausziehen und zum Auto tragen. Nun mussten wir uns beeilen, wieder hinunter nach Furnas fahren und unsere Plätze in Tony´s Restaurant einnehmen. Der Inhalt des Topfes bestehend aus Rindfleisch, Schweinefleisch, Hühnchen, Blutwurst, Chorizowurst, verschiedenem Kohl, Süsskartoffeln, Kartoffeln, Yams wurde ca. 6 Stunden im heissen Erdloch gegart und kam nun auf grossen Platten auf den Tisch. Jeder konnte sich nehmen, soviel er wollte. Wir schafften es aber nicht, alles aufzuessen. Mit unserem Bus fuhren wir ein kleines Stück durch Furnas und besuchten dann
den Terra Nostra Park. Der Botanische Garten beherbergt die grösste Kameliensammlung der Welt und wir waren absolut begeistert von der blühenden Vielfalt. Aber auch Azaleen, Magnolien, Yuccapalmen und vieles mehr blühte schon und so war der Spaziergang durch den Park ein echter Höhepunkt. Neben den vielen Pflanzen hat der Park einen grossen und mehrere kleine Pools mit 38 Grad warmen Thermalwasser und darin badeten die Gäste unserer Gruppe ausgiebig. Auf der Rückfahrt zum Schiff stoppten wir in Vila Franca do Campo, um die dort berühmten Käseküchlein Queijada zu probieren. Ein traumhafter Ausflug ging zu Ende und bis zum Ablegen unseres Schiffes erkundeten wir nochmals Pontadelgada.

Insel Faial am 21.01.2019

Morgens erreichten wir den bei Seglern so berühmten Hafen von Horta. Trotz mehrerer Anläufe gelang es dem Kapitän nicht, in den Hafen hinein zu fahren. Der Anker wurde geworfen und die Tenderboote kamen zum Einsatz, um die Passagiere an Land zu bringen. Das war eine neue, interessante Erfahrung auf unserer Reise. Die meisten Gäste unserer Gruppe hatten den Ausflug Küstenfahrt und Capelinhos gebucht und der wurde von Franz, einem in Dresden geborenen und auf den Azoren aufgewachsenen, sehr belesenen jungen Mann begleitet. Wir fuhren entlang der stark zerklüfteten Südküste bis nach Capelinhos, wo ein über 2 Jahre -1957/58 andauernder Vulkanausbruch einen neuen Inselteil entstehen liess. Im Laufe der folgenden Jahre sind aber schon wieder 2 Drittel im Meer verschwunden. Wir sahen im Besucherzentrum interessante Ausstellungsstück vom Ausbruch und Franz erklärte uns an den Modellen die vulkanischen Aktivitäten auf der Welt. Vom einstigen Gebäude des Leuchtturms ragt nur noch das obere Stockwerk aus der Lavaasche und im unteren Teil sind Ausstellungsräume des Besucherzentrums untergebracht. Auf der Rückfahrt schaute endlich der Pico auf der gleichnamigen Nachbarinsel aus den Wolken. Wieder zurück in Horta, konnten wir uns im Hotel Do Canal bei Kaffee und Kuchen stärken und dann blieben viele Gäste gleich im Zentrum, um mit mir noch einen kleinen Rundgang zu machen.

Atlantik Seekabel und Cafe Peter Sport

Horta war von Ende des 19.Jahrhunderts bis in die 60er Jahre ein Zentrum der Telegraphie im Atlantik. 3 Gesellschaften unterhielten Stationen auf der Insel und vor allem die Amerikaner und die Deutschen hatten auch eigene Kulturzentren. Wir begannen unseren Rundgang zum Porto Pim, wo einst die gefangenen Wale verarbeitet wurden und heute das Walfangmuseum der Insel ist. Dort in der Nähe sind noch 3 Bunker zu sehen, wo die Seekabel ankamen. Weiter gingen wir in die Stadt zurück, an der Kirche vorbei und hinauf in die amerikanische Siedlung. Das Areal wurde in den 70er Jahren in einen Hotelkomplex umgewandelt und beherbergt heute das Hotel Fayal. Etwas versteckt findet man dort noch die letzten Seekabel. Oberhalb der Hotel Anlage ist das von Prinz Albert von Monaco gestiftete Observatorium zu sehen. Unser Rundgang führte weiter zur deutschen Siedlung mit der einstigen Villa des Direktors der DAT und zum Uhrenhaus, wo wir in der Veranda die farbigen Glasfenster bestaunen konnten. Dort fanden vor allem in den 20er und 30er Jahren Treffen und rauschende Feste statt. Wieder unten an der Promenade besuchten wir das legendäre Cafe Peter Sport. Der Gründer war ein Portugiese, der auf einem englischen Kriegsschiff diente und Peter genannt wurde. Am 25.12.1918 eröffnete er in Horta das Cafe. Heute ist es die angesagte Adresse vor allem bei Seglern. Aber auch Kreuzfahrer sind herzlich willkommen und wir tranken ganz traditionell einen Gin Tonic im Cafe Peter Sport. Auf dem Rückweg zum Fährhafen bestaunten wir die vielen von den Seglern angebrachten "Gemälde" an der Hafenmauer. Mit einem Tenderboot erreichten wir schliesslich wieder unsere AIDAcara.

Eberhardt Ausflug auf der Insel Terceira am 22.01.2019

Der Hafen für Kreuzfahrtschiffe auf der Insel Terceira befindet sich in Praia da Vitoria und dort aber im Containerhafen. Bis in die Stadt sind es gut 4 km. Diesmal mussten wir das Schiff über die Gangway verlassen. Unser Bus für den Ausflug stand bereit und Jochen, unser Reiseleiter, empfing uns herzlich. Auch er war ausgewandert aus Deutschland vor 26 Jahren. Wir begannen unsere Besichtigung mit einem Spaziergang auf der neu errichteten Uferpromenade in Praia da Vitoria. Dann fuhren wir hinauf zum Aussichtspunkt und Jochen erklärte den heutigen Ausflug. Über eine alte Kopfsteinpflasterstrasse, teilweise eingerahmt mit Steinmauern, fuhren wir zum Aussichtpunkt Serra de Cume. Ein riesiger Teppich aus hunderten Feldern breitete sich unter uns aus und das viele saftige Grün war einfach überwältigend. Einmal quer über die Insel, an den Weiden der berühmten Stiere vorbei, erreichten wir Angra do Heroismo und fuhren gleich hinauf auf den vorgelagerten Monte Brazil. Von da oben hat man den schönsten Blick auf die Stadt und Jochen konnte uns alle wichtigen Gebäude zeigen. Wieder unten am Meer verliessen wir den Bus und gingen zu Fuss auf einer ganz neuen Strasse am Meer entlang bis zur Hauptkirche und zum Marktplatz mit dem Rathau. Dort nahm der Bus uns wieder auf und wir fuhren entlang der Südküste über Riberinha nach Porto Judeu mit den beiden vorgelagerten Ziegeninseln, wo wir eine Kaffeepause einlegten. Auf der Weiterfahrt an der Südküste stoppten wir an der geschichtsträchtigen Bucht Baia da Salga und besuchten anschliessend Sao Sebastiao mit dem schönsten Heiliggeist Haus und der ältesten Kirche der Insel. Ein kurzer Abstecher zu den Meerwasserpools in Porto Martins beschloss die informative Rundfahrt. Die meisten Gäste stiegen beim Schiff aus dem Bus  aus und einige fuhren mit mir nach Praia da Vitoria und dort besuchten wir gemeinsam die in blau gehaltenen Kirche Igreja da Misericordia sowie die Igreja Matriz mit dem berühmten emanuelischen Portal. Weiter gingen wir zum Rathaus und dann durch die Fussgängerzone Rua de Jesus bis zum Markt. Zurück zum Schiff nahmen wir Taxis.

Seetag 3 von den Azoren nach Madeira am 23.01.2019

Seetage waren uns inzwischen vertraut und so nutzten wir die zahlreichen Unterhaltungsangebote an Bord nochmals. Im Theater war vormittags die nautische Stunde mit Kapitän Manuel Pannzek sehr gut besucht und der Kapitän war in seinem Element als es um "sein" Schiff ging. Sehr anschaulich wurde uns Laien alles erklärt und danach mussten noch viele Fragen beantwortet werden. Mittags gab es auf Deck 10 den Portugiesischen Poolbrunch mit den Offizieren. 14 Uhr stimmte uns dann Klaus Kiesewetter mit einem interessanten Vortrag auf die Insel Madeira ein. Danach gab es Obstkuchen mit den Offizieren wieder auf dem Pooldeck. Ja zum Abnehmen ist eine solche Kreuzfahrt nicht geeignet ! Aber da war ja noch Deck 6, wo man täglich bei frischer Seeluft seine Runden drehen konnte.

Insel Madeira am 24.01.2019

Während unseres Frühstücks legten wir bei Sonnenschein im Hafen von Funchal an. Unsere Gäste hatten verschiedene Ausflüge gebucht und einigen begaben sich mit mir auf einen Rundgang durch Funchal bis hinauf nach Monte. Wir mussten das Schiff wieder über die Gangway verlassen und liefen zunächst zum Komplex CR7. Hier wurde dem "Sohn" der Insel, dem Fussballer Cristiano Ronaldo mit der Rückennummer 7, ein Denkmal gesetzt neben einem Museum und einem Hotel. Über die Uferpromenade erreichten wir das Zentrum und gingen nach links hinein zum Denkmal von Zarco, einem der Gründer von Funchal. Dort in der Nähe befindet sich seit 200 Jahren die Blandys Weinproduktion des berühmten Madeiraweines. Wir gingen aber zur Kathedrale Se und besichtigten sie von innen. Immer weiter ostwärts durch die Stadt kamen wir zum ersten Barranco, wo man im Mündungsgebiet bei Ausgrabungen die Mauern der ersten Siedlung fand. Wir besuchten danach die Markthalle mit den vielen Blumen, exotischen Früchten und der Fischhalle. Dort beeindruckte uns vor allem der schwarze Degenfisch Espada. Gleich neben der Markthalle hat der historische Stadtteil Santa Maria wieder zu neuer Blüte gefunden. Die alten Häuser wurden renoviert, die Haustüren liebevoll und künstlerisch bemalt und viele kleine Restaurants beleben das alte Viertel. Am Hotel Santa Maria waren wir wieder am Meer und hier entschieden wir uns zur Auffahrt mit der Seilbahn nach Monte. Die Fahrt dauert 20 min. und bietet eine traumhafte Aussicht. Auf 600 m oben angekommen kann man den Tropischen Botanischen Garten besuchen oder hinüber zur Kirche Nossa Senhora do Monte laufen. In der Kirche ist der letzte Österreichische Kaiser Karl I bestattet. Unterhalb beginnt die legendäre Fahrt mit den alten Korbschlitten und das nutzten einige Gäste. Ca. 2 km sausen die Korbschlitten bergab und in die Stadt kommt man mit Taxi, Linienbus oder steil bergab auch zu Fuss zurück.
Unser Schiff blieb über Nacht im Hafen von Funchal und das bot die Gelegenheit zu einem schönen Abendspaziergang.

Seetag 4 von Funchal nach Lanzcarote am 25.01.2019

Bereits vor dem Frühstück verliessen uns 2 Gäste und flogen von Madeira direkt nach Berlin zurück. Um 8 Uhr legte AIDAcara in Funchal ab und bei traumhaft schönem Wetter erlebten wir die Ausfahrt und der Blick zurück zeigte uns die hohen Berge der Insel bis hin zur Landzunge am Capo Lourenco ganz im Osten. Die Madeira vorgelagerten Desertas Inseln verfolgten uns noch lange auf der Backbordseite. Unsere Gruppe traf sich 11 Uhr in der Lambada Bar und ich informierte über die bevorstehende Abreise. Das Bordprogramm hielt wieder für jeden etwas bereit. Klaus Kiesewetter referierte am Vormittag über die "Wilden Wikkinger" und am Nachmittag zu den Kanaren. Ja und dann war ja auch noch Handball Weltmeisterschaft, das Halbfinalspiel zwischen Deutschland und Norwegen wurde im Theater auf der Grossbildleinwand auf Deck 8 und 9 gezeigt.

Insel Lanzarote am 26.01.2019

Beim Einlaufen in den Hafen von Arrecife erstrahlten die vielen Vulkankegel im Sonnenlicht. Die Ausflugsbusse fuhren vor und jeder begab sich zu seinem Bus. Ich hatte mich für den Ausflug Cesar Manrique komplett entschieden und der führte zu seinem Wohnhaus, in den Kaktusgarten und zur Höhle Jameos del Aqua. Zunächst brachte uns der Bus zum höchsten Aussichtspunkt der Insel auf 671 m mit schönem Blick auf Haria mit den vielen Palmen. Über viele Serpentinen fuhren wir dann hinunter in ein Besucherzentrum, wo wir Malvasia Wein und Mojososen probieren konnten. Weiter ging´s zu einem Lavatunnel, den Cesar Manrique zur Jameos del Aqua umgestaltete. Wir spazierten hindurch, sahen die kleinen Albinokrebse, einen Konzertsaal und einen kleines Teich gesäumt von vielen Blumen. Das Zeichen für die Höhle, ein riesiger Krebs aus Metall, war schon weithin zu sehen. Die nächste Station war der Kaktusgarten, den er 1990 als letztes Projekt realisierte. In einem ehemaligen Steinbruch sind die vielen Kakteen wie in einem Amphitheater gezeigt. Eine alte Mühle ganz oben kann ebenfalls besichtigt werden. Der dritte und letzte Teil unserer Tour führte in sein Wohnhaus, welches er von 1968 bis 1988 selbst bewohnte. Das Haus beherbergt heute die Cesar Manrique Foundation. In 5 Lavablasen sind die einzelnen Räume gebaut und sehr extravagant für Ende der 60er Jahre ausgestattet. Beim Rundgang sahen wir die Wohnräume wie auch die Ausstellungsräume für seine Gemälde. Wieder zurück auf dem Schiff, stärkten wir uns schnell und gingen dann noch einmal zu Fuss nach Arrecife . Am Ende der Mole konnten wir einen jungen Mann beim Angeln beobachten. Er hatte einen dicken Fisch, Bonita, gefangen und grosse Mühe, ihn vom Haken und aus dem Wasser zu bekommen. Nach dem Abendessen beobachteten wir am Bug des Schiffes den regen Flugverkehr auf die Insel Lanzarote und später auf die Insel Fuerteventura. Bereits 24 Uhr erreichten wir den Hafen von Puerto del Rosario auf Fuerteventura.

Insel Fuerteventura am 27.01.2019

Es gab wieder viele Ausflugsangebote. Die meisten unserer Gäste kamen mit mir nach Ajuy und Betancuria. Mit Reiseleiterin Sabine und Fahrerin Petra starteten wir von der Ostküste, wo unser Schiff lag, zur wilden Westküste. Die beiden östlichsten Kanareninseln Lanzarote und Fuerteventura sind die ältesten in der Entstehungsgeschichte und somit auch schon mehr "abgearbeitet" und niedriger. Dennoch sind die Messerberge, die die Barranquos säumen imposant. In Ajuy wurde einst Kalk abgebaut, gebrannt und verschifft und die Überbleibsel aus dieser Zeit kann man heute besichtigen. Der Ort ist aber auch für seine Höhlen bekannt, in denen Piraten ihre Beute versteckten. Wir wanderten an der Küste entlang bis zu einer Höhle, in die man hinunter steigen konnte. Ich war ein wenig zu neugierig und mein Entdeckerdrang endete mit einem Sturz in der dunklen Höhle. Glücklicherweise war nichts Schlimmeres passiert. Von Ajuy fuhren wir dann nach Betancuria in die alte Inselhauptstadt. Zu Fuss spazierten wir vom Parkplatz in das kleine hübsch restaurierte Zentrum, wo vor allem die Kirche Santa Maria de Betancuria aus dem 15. Jahrhundert sehenswert war. Im Ort ist man auf Touristen eingerichtet und so werden viele typische Produkte wie Ziegenkäse, Töpferwaren und Marmeladen aus hiessigen Früchten angeboten. Am Nachmittag blieb noch Zeit für einen Besuch der Inselhauptstadt Puerto del Rosario. Zum Abendessen traf sich unsere Gruppe im Marktrestaurant an zwei grossen Tischen und wir verabschiedeten uns von den Gästen, die nach Frankfurt flogen. Auf Deck 10 gab es nochmals ein Sektbuffet und die Crew verabschiedete sich von uns mit einer Laser Show. Bis nachts 2 Uhr sollten die Koffer vor der Kabine stehen, damit die unsichtbaren Geister sie nächsten Morgen von Deck bringen konnten.

Heimreise am 28.01.2019

Ein langer Heimreisetag stand uns bevor und so genossen wir ein letztes Mal das üppige Frühstück und verabschiedeten uns vom liebgewonnenen Personal der AIDAcara. 9 Uhr gingen wir von Bord, nahmen unsere Koffer entgegen und fuhren mit unserem kleinen "Familienbus" zum Flughafen. Dort mussten wir bis zum Einchecken noch warten. Dann endlich waren die Koffer aufgegeben und bei keinem zeigte die Waage mehr als 23 kg an. Die Sicherheitskontrolle verlief ohne Probleme und so war genügend Zeit für letzte Einkäufe auf Gran Canaria. Unser Flugzeug der TAP Portugal hob pünktlich ab und an Bord wurden wir gut versogt. Wir flogen zunächst nach lissabon und hatten dort noch einmal 3 Stunden Zeit bis zum Weiterflug nach Berlin Tegel. Im Flugzeug stellten wir unsere Uhren eine Stunde vor und landeten pünktlich. Die Koffer kamen recht schnell, aber leider fehlte einer und so musste wir noch den Lost und Found Schalter aufsuchen. Wir verabschiedeten uns und mit 3 Transferfahrzeugen reisdten wir alle bis vor unsere Haustüren. Eine wunderschöne und erlebnisreiche Reise bei Frühlingswetter ging zu Ende.

Ein herzliches Dankeschön an meine lieben Reisegäste !

Das Jahr 2019 konnte nicht besser beginnen - eine Reise mit AIDAcara zu den Azoren, Kanaren und Madeira durfte ich begleiten. Auch wenn ich all diese Inseln schon gut kannte, war es für mich eine grosse Freude, sie wieder zu besuchen. Mit Ihnen, meine lieben Gäste, hat es mir besonders viel Freude gemacht, denn Sie waren eine dufte Truppe, immer pünktlich und gut gelaunt und wie von selbst blieb im Bus immer vorn ein Platz für mich frei. Ich danke Ihnen ganz herzlich, dass Sie sich für diese Reise entschieden hatten und ich wünsche Ihnen alles Gute, beste Gesundheit und bleiben Sie reisefreudig ! Dann treffen wir uns vielleicht einmal wieder auf einer Reise mit Eberhardt Travel. Ich würde mich freuen und stosse mit einem Barraquito auf Sie alle an !
Ihre Ria Heilmann

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Familie Schönbrodt,
lieben Dank für Ihre Zeilen und alles Gute !
Ihre Ria Heilmann

Ria Heilmann
09.02.2019

Ein sehr schöner und ausführlicher Reisebericht, der noch durch die zahlreichen Bilder unterstrichen wurde. Es war wirklich eine wunderschöne Reise.
Vielen Dank dafür.

Ingeborg Schönbrodt
09.02.2019