Reisebericht: Marokko – Karawane unter dem Halbmond für Singles

31.01. – 11.02.2012, 12 Tage Casablanca – Rabat – Meknès – Fès – Erfoud – Quarzazate – Marrakesch – Essaouira


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Die Winterkälte in Deutschland machte uns den Abschied für unsere Reise nach Marokko sehr leicht. Denn vor allem tagsüber konnten wir uns auf frühlingshafte Temperaturen und viel Sonnenschein freuen.
Ein Reisebericht von
Isabel Braksiek
Isabel Braksiek

31.01.12; Dienstag – Anreise nach Marokko

Die Winterkälte in Deutschland machte uns den Abschied für unsere Reise nach Marokko sehr leicht. Denn vor allem tagsüber konnten wir uns auf frühlingshafte Temperaturen und viel Sonnenschein freuen. Zum Abflug in Berlin Tegel kamen wir alle pünktlich an, genossen ein Frühstück und hatten dann leider ein wenig Verspätung auf unserem Flug nach Paris, aber durch zügiges Umsteigen konnten wir an unserem Weiterfluggate in Paris gleich wieder in den Flieger Richtung Casablanca umsteigen. Nach 3 Stunden Flugzeit mit wolkenlosem Himmel und einem marokkanisch angehauchten Essen begrüßte uns Casablanca, die Wirtschaftsmetropole Marokkos, mit viel Sonne. Die Einreise dauerte recht lange und der Spruch „Den Deutschen gehört die Uhr, den Marokkanern die Zeit!“ erschien uns mehr als passend. Leider mussten wir dann auch feststellen, dass einer der Koffer nicht da war. Sodass unser Reiseleiter Mohammed doch ziemlich lange auf uns warten musste. Dafür zeigte er uns nach einer ersten bunten Fahrt durch Casablancas lauten Verkehr die größte Moschee Marokkos im Abendlicht. Ein wundervoller Anblick und eine schöne Einstimmung auf unsere Reise. Beim Abendessen saßen wir heute sozusagen auf dem Trockenen, denn im Oum Palace Hotel in Casablanca gibt es leider kein Bier und keinen Wein zu kaufen, aber das Essen schmeckte uns trotzdem. Mohammed und ich fuhren dann noch einmal an den Flughafen und stellten erfreut fest, dass der fehlende Koffer angekommen war.

01.02.12, Mittwoch: Casablanca und Rabat

Heute konnten wir uns noch einmal mit viel Zeit der Moschee Hassan II., der drittgrößten Moschee der Welt, nach Medina und Mekka, widmen und waren sehr erfreut darüber - die Führung war sehr interessant und das riesige Bauwerk mit den vielen wunderschönen Details beeindruckend. Im Anschluss fuhren wir Richtung Rabat, der offiziellen Hauptstadt Marokkos. Dort brachte uns Mohammed am Königspalast die Königsfamilie etwas näher.
Dort sahen wir eine Wachablösung, die allerdings unerwartet locker ausfällt. Das Mittagessen war typisch marokkanisch und wir genossen Fisch oder die typische Tajine - lecker. Dann besuchten wir die römische Ausgrabungsstätte Chellah, an der wir von 2 Männern mit Musik begrüßt wurden - und in welcher vor allem der Zitrus-Garten und die Klapperstörche die meiste unserer Aufmerksamkeit auf sich zogen. Mohammed erzählte uns die Legende des Storches und brachte uns auch zu einem Becken voller Aale, die der Fruchtbarkeit dienlich sein sollen.
Glücklicherweise waren wir vor dem „hohen Besuch“ am Mausoleum Mohammed V. und Hassan II., sodass wir noch einen Blick hineinwerfen konnten. Wir wissen nicht, wer zu Besuch kam und daher alles abgesperrt wurde. Wir spazierten am unvollendeten Hassan II.-Turm, Teil einer Moschee aus dem 12. Jahrhundert, und den 2 Ehrenreitern zu Pferde, zurück zum Bus. Den Abschluss des Tages bildete ein Spaziergang in der Kasbah der Oudaias, dem Ursprung der Stadt, mit dem Kauf der ersten Ansichtskarten, dem typischen Pfefferminztee mit Gebäck wie dem „Gazellenfüßchen“ und einem wunder vollen Ausblick auf Salé.

02.02.12, Donnerstag: Meknes und Fes

Heute begrüßte uns leider der Tag mit Regen. Wir begannen unseren Tag mit der Fahrt nach Meknes, einer der Königsstädte, vorbei an großen Korkeichwäldern und durch saftig grünes Hügelland. Dort angekommen sahen wir zuerst das tolle Donnerstagstor und besichtigten dann das Moschee-Mausoleum von Mouley Ismail, das Mohammed V. bauen ließ. Im Inneren erklärte uns Mohammed einige sehr wichtige Dinge des Islam, wie die Gebete und auch zum Thema Beschneidung sagte er einige Worte. Wir spazierten am Wollmarkt vorbei zum größten Stadt-Tor Afrikas, dem Bab el Mansour. Beim anschließenden Besuch des kleinen Souks gab es allerlei süße Leckereien, duftende Gewürze aber auch ganze Schafsköpfe und Innereien zu entdecken. Nach einer stärkenden Mittagspause hatte es sich leider eingeregnet und es war sehr kalt, sodass wir entschieden, weitere Innenbesichtigungen zu unternehmen und nicht nach Voloubilis zu fahren. Dadurch sahen wir die Wasserzisterne, den Saal der Botschafter und weitere Teile der 1996 von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannten Stadt Meknes, sowie das ehemalige Gefängnis, die alten Stallungen sowie den alten Zoo, mittlerweile ein eleganter Golfplatz. In dem königlichen Tiergarten aus dem 17. Jahrhundert soll Moulay Ismail, der Alouitenherrscher unter welchem Meknes seine Blütezeit erlebte, wilde Tiere gehalten haben, die wohl auch Verbrecher zum Fraß vorgeworfen bekamen. Unser letztes Ziel heute war die Stadt Fes, in der wir nun auch zwei Nächte verbrachten.

03.02.12, Freitag: Fes

Der heutige Tag zeigte sich schon beim Frühstück von seiner Sonnenseite und so blieb es dann auch. Fès, als geistiges und kulturelles Zentrum des Landes gehört seit 1976 zum Weltkulturerbe der UNESCO und wird als die königlichste der Königsstädte bezeichnet. Wir verschafften uns zuerst von einem Kastell einen Überblick über die 3 Stadtteile von Fes. Der erste größere Halt erfolgte dann am beeindruckenden Königspalast Hassan II., dessen 7 Tore die 7 Tage der Woche darstellen. Mohammed erklärte uns die tollen Details der Eingangsportale, wie die Mosaike und das „Spinngewebe Gottes“.
Wir setzten unsere Besichtigung vom 1913 errichteten Bab Boujeloud fort, dessen blaue Farbe Fes symbolisiert und zur anderen Seite das Grün des Islam und des Propheten aufweist. Dort sahen wir auch einen typischen Wasserträger. Wir spazierten vorbei am „Esel-Verbotsschild“ durch die Gässchen - vorbei an kleinen Lebensmittelläden, an denen natürlich auch lebendige Tiere erhältlich waren. Eine ausgiebige Erklärung erhielten wir von Mohammed an der Hochkoranschule. Fes ist besonders bekannt für sein Handwerk. So sahen wir als nächstes einem Grabsteinmetz über die Schulter und erfuhren, dass Bestattungen nicht teuer sind. Wir legten einen Stopp beim Ziseleur ein und einige ergatterten erste Souvenirs. Wir fuhren zur ältesten Gerberei und verschafften uns von der Terrasse einen Überblick über die harte Arbeit der Gerber. Die Produkte sind natürlich von höchster Qualität und es ist alles erhältlich was das (Frauen-) Herz begehrt.
An der ältesten Universitätsmoschee der Welt, El Kairaouine aus dem Jahr 857, konnten wir das besondere Treiben an einem Freitag beobachten, an welchem der Muezzin nämlich 3 Mal ruft. Vorbei am Mausoleum von Moulay Idriss, das wir aber als Andersgläubige nicht betreten durften, ging es zum Schreinerviertel und im Anschluss in ein wunderschönes Restaurant zum Mittagessen. Beim anschließenden Besuch der Weberei konnte man den Webern zuschauen und sich auch Tücher und Kaftane von Nahem betrachten. Von der Nordburg, bei den Merinidengräbern, außerhalb der Altstadt, hatten wir noch einmal einen tollen Blick auf die Medina von Fès und konnten somit den Tag noch einmal Revue passieren lassen.

04.02.12, Samstag: Vom Schnee in die Wüste – von Fes nach Erfoud

Der heutige Tag war so abwechslungsreich, wie ihn viele von uns nicht erwarteten. Wir erlebten einen tollen Sonnenaufgang und waren schon bald in verschneiten Höhen Marokkos unterwegs, die durch Steineichen und Zedern „voller Puderzucker“ geschmückt waren. Den ersten Stopp legten wir in Ifrane, dem St. Moritz von Marokko ein. Da von den Franzosen während ihrer Kolonialzeit (1912-1956) gebaut, findet man hier Spitzgiebeldächer und ein Ortsbild, das untypisch für Marokko erscheint. Weiter ging es über den 2.178 Meter hohen Pass „Col du Zad“ des mittleren Atlas. Nach dem Tunnel der Fremdenlegionäre begleitete uns der Fluss Tiz bis nach Erfoud, gesäumt von Olivenbäumen und Dattelpalmen.
Natürlich wurden immer wieder Fotostopps eingelegt, um die landschaftliche Vielfalt festzuhalten. Am Nachmittag erreichten wir Erfoud, bezogen die großzügig eingerichteten Zimmer im Hotel Belere und machten uns per Jeep auf zu den über 100 Meter hohen Sanddünen des Erg Chebbi. Zwischendurch legten wir einen kleinen Stopp bei einer Nomadenfamilie ein und erhielten einen kleinen Einblick in ihr Leben. An der kleinen Oase Merzouga angekommen, wurde natürlich zuerst eine Fotopause eingelegt und man konnte wählen, ob man den Sonnenuntergang von der Oase aus oder von den Dünen beobachten wollte. Einige wagten sich auf einen Dromedar und ersparten sich somit die Anstrengung der Dünenerklimmung und hatten natürlich auch viel Spaß. Sowohl die Fußgänger als auch die Reiter konnten auf Decken sitzend einen herrlichen Sonnenuntergang erleben und die Wüste wurde in ein herrliches Licht getaucht, man konnte sich nicht satt sehen. Auf dem Weg zurück kamen einige noch in den Genuss des Berber-Sandski.

05.02.12, Sonntag: Oasenstadt Tinerhir

Nach einem interessanten Besuch einer Fossilienschleiferei machten wir usn auf den Weg Richtung Oasenstadt Tinerhir. Während unserer Fahrt gab uns Mohammed interessante Informationen zu den Dromedaren, der Sahara und den Berbern. Außerdem wurde ein Stopp am alten Wasserleitungssystem aus dem 13. Jahrhundert eingelegt. Wir legten einen kleinen Spaziergang in der Todra-Schlucht ein, deren Felswände eine Höhe bis 300 Metern erreichen. Nach unserer Mittagspause verwandelte sich unser Mohammed mittels eines „Turbans“ in eine Gestalt wie „Lawrence von Arabien“. Dieser Spaziergang, wieder bei herrlichstem Sonnenschein, wurde begleitet von Informationen zur Dattelpalme und dem Bewässerungssystem der Palmerie.
Das heutige Hotel in Boumalne kann eindeutig als schönstes der Reise bezeichnet werden und war ein würdiger Übernachtungsort für unser „Bergfest“.

06.02.12, Montag: Dades–Schlucht

Nach einem wunderbaren Frühstück, begleitet von einem bezaubernden Sonnenaufgang, begaben wir uns Richtung Dades-Schlucht. Zuerst stand ein kleiner Spaziergang auf dem Programm, mit wunderschönen Ausblicken auf blühende Mandelbäume, abstrakte Felsformationen und beeindruckende Kasbahs, die berühmten Lehmburgen. Der letzte Abschnitt in der Dadesschlucht kann nur mit Jeeps bewältigt werden, in welche wir dann auch in Ait Oudinar umstiegen. Am spektakulärsten Abschnitt zwischen den steil abfallenden Felswänden und den bizarren Felsformationen legten wir einen Bummel ein und genossen den Gegensatz des roten Gesteins zum strahlend blauen Himmel. Das Mittagessen konnten wir heute im Freien auf einer geschützten Terrasse einnehmen - das Berberomelette, Ei mit Gemüse, schmeckte wunderbar. Die Tagesetappe führte uns weiter nach Ouarzazate, unterwegs hielten wir den Ausblick auf die schneebedeckten Berge des Hohen Atlas auf Fotos fest. Da sich hier auch das Tal der Rosen befindet, in dem jedes Jahr ein großes Rosenfest statt findet, gab uns Mohammed auch dazu wichtige Infos. In Ouarzazate angekommen, das auf einem Plateau in ca. 1100 m Höhe liegt und 1928 von den Franzosen als Garnison angelegt wurde, besichtigten wir die Glaoui-Kasbah Taourirt, die an der Salz-, Gold- und Silberstraße liegt und somit dem Pascha einen Überblick über seine „Geschäfte direkt vor der Haustür“ ermöglichte. Man findet an und in der Kasbah, die zu den größten des Landes zählt, sowohl Details im Berber-Dekor als auch im maurischen Stil. Besonders schön sind die farbigen Stuckverzierungen im Inneren und die Zedernholzdecken. Ein Küchenschacht ermöglichte dem Pascha durch Händeklatschen, Tee oder Speisen zu erhalten und ansonsten eine gute Intimsphäre zu haben. Das Abendessen war nicht so perfekt, wie wir es gewohnt sind und vereinbart haben, weshalb Mohammed und ich uns für den folgenden Abend etwas einfallen ließen.

07.02.12, Dienstag: Draatal

Entlang des längsten Flusses Marokkos, des Draa, und über Bergpässe, wie den Tizi-n-Tinififft mit 1660 Metern, erfolgte heute unser Ausflug in den Südosten des Landes - bis nach Zagora. Schon die Ausblicke entlang der Strecke waren atemberaubend! Die kleinen Bergdörfchen vor großer Bergkulisse, der geheimnisvolle Nebel im Tal und dann... der Palmenhain vor dem Braun der Berge und dem Stahlblau des Himmels - man konnte sich an den vielen Eindrücken nicht satt sehen! Als besondere Überraschung hatte Mohammed heute einen Wochenmarkt auf unserem Programm - dort gab es alles, was man zum Leben braucht: frisches Fleisch, noch lebendiges Fleisch, Gemüse, Gewürze, aber auch Autoreifen, alte Elektrogeräte usw. - ein tolles Erlebnis!
An der Oase und Kasbah Oulad-Atmane legten wir einen Spaziergang im Palmenhain ein - dort wurden natürlich leckere, energiereiche Datteln angeboten und wir erfuhren einiges zur Hennapflanze. In Zagora angekommen sahen wir vor dem Rathaus einen friedlichen Protest - die Einwohner eines Dorfes verlangten die Wasserversorgung - ein solcher Moment lässt einen doch immer wieder über den Komfort unseres eigenen Lebens nachdenken. Der anschließende Fotostopp wurde am Steinschild "Tombouctou 52 jours" eingelegt - das Schild aus vergangenen Tagen zeigt an, wie lange die Kamelkarawane auf der Handelsstraße bis ins entfernte Mali durch die Sahara benötigte. Die Mittagspause legten wir im Innenhof eines wunderschönen Kasbah-Hotels im herrlichsten Sonnenschein ein. Am Abend hatten Mohammed und ich dann eine Überraschung als Wiedergutmachung für den Vorabend - wir dinierten im 5-Sterne-Hotel Berbere Palace von einem wunderbaren Buffet mit allerlei Spezialitäten - mir persönlich hat am besten der Salat aus karamellisierten Tomaten geschmeckt - lecker! Satt und zufrieden fielen wir ins Bett.

08.02.12, Mittwoch: Ait Benhaddou – Marrakesch

Auch heute begann der Tag wieder mit einem herrlichen Sonnenaufgang. Der erste Stopp auf unserer heutigen Strecke wurde am Filmstudio vor den Toren Ouarzazates eingelegt, das auch als "Hollywood der Wüste" bezeichnet wird. Filme wie "Lawrence von Arabien", "Die letzte Versuchung Christi", aber auch "7 Jahre in Tibet" wurden aufgrund der herrlichen Kulisse mit den Bergen des Atlas hier gedreht. Auch der nächste Besichtigungsstopp, die Kasbah Ait-Benhaddou, bietet eine tolle Filmkulisse und hat uns gleich verzaubert. Nach der Überquerung des Mellah-Flusses über Steine und Sandsäcke konnten wir die Kasbah, die bis in die 60-er Jahre bewohnt war und derzeit auch wieder besiedelt wird, ausführlich besichtigen. Es gibt eine neue Brücke, allerdings ist es über Sandsäcke natürlich stilechter die Kasbah zu betreten. Man kann in der Kasbah traditionelle Werkzeuge bestaunen, kann die Bauweise nachvollziehen und durch Mohammeds Erklärungen konnte man sich auch gut das Leben in den Lehmbauten vorstellen.
Schweren Herzens, denn die Atmosphäre des Ortes war fantastisch, setzten wir unsere Weiterreise fort, denn wir wollten heute ja noch Marrakesch begrüßen. Wir legten Stopps ein, um ein Foto bei der Überquerung des Hohen Atlas zu schießen - Col du Tichka mit 2260 Metern, und auch die traditionellen Bergdörfer auf einem Foto festzuhalten. 60 Kilometer vor Marrakesch wurde es nach einer serpentinenreichen Abfahrt schnell flach, aber bei guter Sicht, hat man auch in Marrakesch den Hohen Atlas im Hintergrund. Nun wurde es schnell wieder lebhaft - nach unserer Ruhe in der Wüste, begrüßte uns die Großstadt Marrakesch nun wieder mit Hupkonzerten. Um nicht gleich überrumpelt zu werden, luden wir alle Gäste in eine Oase der Ruhe mitten in Marrakesch ein - in den Jardin Majorelle. Der kleine botanische Garten wurde in den 1920-er Jahren durch den französischen Maler Jacques Majorelle angelegt und später durch den Designer Yves Saint-Laurent mit Lebensgefährten gekauft. Yves Saint-Laurent hat dort seine letzte Ruhestätte gefunden. Beeindruckend sind die riesigen, wunderschönen Kakteen und die Gebäude im strahlenden Blau. Im Anschluss fuhren wir in unser schönes Hotel "Zalagh Kasbah Spa" und bereiteten uns auf den heutigen Abend mit Folkloreshow vor. Wir sahen dabei Tänze verschiedener Gruppen aus Marokko, Bauchtanz und die berühmten Reiterspiele (Fantasias). Natürlich wurde auch für das leibliche Wohl mit marokkanischer Suppe, Couscous, Fleischspießen und Minztee gesorgt.

09.02.12, Donnerstag: Marrakesch

Da es gestern Abend spät geworden ist, starteten wir heute erst 9 Uhr und besichtigten als erstes die Menara-Gärten mit den vielen Olivenbäumen und dem berühmten Karpfenteich. Die Karpfen werden regelmäßig gefüttert und dürfen nicht durch den Menschen verzehrt werden, da die Marokkaner glauben, die Karpfen enthalten die Seelen der Verstorbenen. Wir schauten dort einem Kalligraphie-Künstler über die Schulter und schon ging es weiter, denn wir hatten heute ja viel vor. Wir sahen das Bab Agnaou, das schönste und älteste Tor der Stadtmauer Marrakeschs, und schlenderten vorbei an einigen Läden zu den Saaditengräbern, die mit wunderschönem Dekor aufwartet. Weiter ging es durch das ehemalige jüdische Viertel zum Museum der marokkanischen Künste, dem Dar Si Said. In dem Haus aus dem 19. Jahrundert findet man Kunsthandwerk der Berber- und südlichen Nomadenstämme, allerlei Gebrauchsgegenstände wie Mausefallen, aber natürlich auch wunderschöne Kaftane und Musikinstrumente. Besonders schön sind auch die Karten im Eingangsbereich, auf denen dargestellt wird, welche Orte für welche Handwerke besonders berühmt sind. Anhand dessen konnten auch wir noch einmal wunderbar unseren Reiseverlauf nachvollziehen.
Der letzte Stopp vor der Mittagspause wurde bei der Koutoubia-Moschee eingelegt. Ihr 65 Meter hohes Minarett ist eines der schönsten Zeugnisse des maurischen Stils und beherrscht das Stadtbild Marrakeschs. Bei einem kleinen Spaziergang erklärte uns Mohhammed, worin der Unterschied zwischen einem Orangenbaum und einem Bitter-Orangenbaum besteht. Das Mittagessen war heute im Hotel enthalten und so fuhren wir zurück und hatten leider eine etwas hektische und laute Mittagspause, da im Hotel eine große Konferenz statt fand. Dank Mohammed wurde der Nachtisch an unseren Tisch gebracht und wir mussten uns dafür nicht anstellen. Im Anschluss fuhren wir zurück in die Stadt, denn Mohammed hatte uns angeboten, auch den Nachmittag eine Führung in Marrakesch zu unternehmen, für alle die keine Freizeit am Nachmittag wünschten. So legten wir unseren ersten Stopp beim Naturapotheker ein und sahen auch erste Erfolge bei Erkältungskrankheiten. Auch die Massagen waren sehr wohltuend. Über weitere Wirkungen können meine Gäste sicher erst in ein paar Wochen berichten. Der Besuch war sehr unterhaltsam! Nach diesem Stopp schlenderten wir durch den großen Souk und erstanden die letzten Mitbringsel - Babuschen, Tajinen, Taschen... Aus Marokko könnte man sogar fertige Gebisse mitbringen, aber diese Geschichte sollte Ihnen Mohammed vor Ort erzählen.
Wir sahen auf dem Gauklerplatz Schlangenbeschwörer mit schwarzen Kobras und Sandvipern, Affendresseure, Wahrsagerinnen und nach all diesen Eindrücken kann man seinen Hunger an den Garküchen stillen. Dort findet man natürlich alle bekannten Spezialitäten und auch Schnecken, die besonders durch die vielen Kräuter aromatisiert werden.

10.02.12, Freitag: Essaouira – Casablanca

Heute Morgen starteten wir früh, denn wir hatten eine lange Strecke vor uns. Bevor wir Essaouira erreichten legten wir einen Stopp bei einer Frauenkooperative ein, die Arganöl und entsprechende Produkte herstellt. Ein sehr interessanter Stopp und köstlich - das Arganöl wird nur in Marokko hergestellt und schmeckt wunderbar nussig. Ich werde wohl Aufträge zum Mitbringen auf den nächsten Reisen vergeben. Im Anschluss erreichten wir Essaouira, die wunderschöne Stadt am Atlantik. Wie fast jeden Tag wurden wir auch heute wieder mit strahlendem Sonnenschein verwöhnt, was die Stadt natürlich noch mehr strahlen ließ!
In den 60-ern von den Hippies bevölkert, findet man heute noch viele Künstler und Musiker in dieser schönen Stadt. Wir begannen unseren Bummel im Hafen, gingen weiter bis zur Festung und in die Altstadt bis zum ehemaligen jüdischen Viertel.
Unterwegs trafen wir den "schnellsten Häkler Marokkos".
Das Mittagessen hatte Mohammed für uns in einem wunderschönen Fischrestaurant mit Blick aufs Meer organisiert - wunderbar. Nun folgte eine lange Strecke - 370 Kilometer, aber auch hier wurde keine Minute langweilig. Neben einer akrobatischen Vorführung am Arganienbaum durch Mohammed, fassten wir die Reise noch einmal zusammen - Mohammed plauderte noch ein wenig, oder ein wenig tiefer, aus dem Nähkästchen und wir bedankten uns natürlich ausführlich bei Mohammed für die tolle Zeit - es hat viel Spaß gemacht und ich kann nur noch einmal betonen, mit wieviel Liebe und Freude er uns sein Land Marokko näher gebracht hat. Unser Gedicht an ihn trifft für die ganze Reisegruppe zu:


Aus dem Koran
Wir erreichten Casablanca gesehen auf die Strecke recht zügig, aber in Casablanca brauchten wir dann ewig bis zu unserem Hotel, denn es gab viel Stau - Freitag Abend. Wir machten uns ein wenig frisch und fuhren in Ricks Café - einem tollen Reiseabschluss! Neben wunderbarem Essen ist vor allem die Atmosphäre sehr gediegen. Eine schöne Überraschung hatte Mohammed für uns auch - er stellte uns seine hübsche Frau vor! Zufrieden und ein wenig wehmütig, da die schöne Zeit schon vorbei war, gingen wir an diesem Abend zu Bett.

11.02.12, Samstag: Rückreise

Heute Morgen fuhren wir an den Flughafen, verabschiedeten uns wehmütig von unserem Chauffeur, Beichauffeur und natürlich Mohammed. Nach der Ausreise "per Papier", waren wir schnell am Abfluggate, denn der Flughafen ist sehr übersichtlich. Der Flug verlief ruhig und mit tollem Ausblick nach unten. In Paris hatten wir eine lange Strecke zu laufen, aber kamen ohne Hetze und pünktlich am Weiterfluggate nach Berlin bzw. Frankfurt an. In Berlin angekommen, freuten wir uns, dass alle Koffer da sind, verabschiedeten uns herzlich und ließen uns gemütlich nach Hause bringen. In Berlin waren die Temperaturen mit Minus 6 Grad Celsius noch erträglich, aber in Dresden bei Minus 16 Grad Celsius huschte man schnell ins eigene Heim.

Ich danke Ihnen, meine lieben Gäste, für die tolle Zeit - für Ihr Interesse und Ihre Wissbegier, die eine Reise erst interessant machen. Ich würde mich freuen, wenn wir wieder einmal zusammen unterwegs sind! Über Bemerkungen, Fragen und Hinweise zu diesem Reisebericht und Ihre Einschätzung der Reise freuen wir uns jederzeit! Ihnen alles Gute, vor allem viel Gesundheit!



Ihre Isabel

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Kommentare zum Reisebericht

So schön und erlebnisreich wie diese Reise war, hat Isabel es hier beschrieben. Ich werde die Reise in sehr guter Erinnerung behalten und all meinen Verwandten und Bekannten in Wort und Bild davon erzählen. Noch einmal ein ganz großes Danke für die unvergessliche Reise. Nicht zu kurz darf dabei auch nicht unser Mohamed kommen,der ein exzelenter Reiseleiter vor Ort und mit Isabel ein professionelles und prima Team war. Ich persönlich möchte mich für den Rundumservice ganz herzlich bedanken. Erika Müller

Erika Müller
24.03.2012

Liebe Frau Müller, liebe Erika, wir freuen uns sehr über dieses Lob und geben es gern auch an Mohammed weiter! Und das größte Geschenk ist das Erzählen unserer tollen Erlebnisse vor Ort, sodass viele Gäste Lust bekommen, auch so eine schöne Reise nach Marokko zu unternehmen! Bis bald! Und vielen Dank noch einmal! Isabel

Isabel Braksiek
26.03.2012