Reisebericht: 9 Tage Provence und Côte d`Azur mit Fluganreise

03.06. – 11.06.2011, 9 Tage Natur und Kultur im sonnigen Süden Frankreichs


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9 Tage durch die Provence, vor allem mit dem Bus über Land, aber auch mit dem Boot über das Wasser und nicht zuletzt zu Fuß....
Ein Reisebericht von
Alexandra Jordan

Reisebericht



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Am Freitagnachmittag begrüßen

wir unsere Fluggäste im Hotel bei Cannes.
 
Abends haben wir bei Rosé- und Rotwein und einem leckeren Menu viel Gelegenheit, unsere bisherigen Reiseerfahrungen auszutauschen.
 
 


 
Am nächsten Morgen in Cannes, wo im Mai das 64. Filmfestival stattgefunden hat. Wir schlendern zum Filmpalast -  sehen große und kleine Handabdrücke von vielen Bekannten aus der Filmbranche - und erfreuen uns an den großen farbigen Bonbonskulpturen, die an vielen Orten in der Stadt platziert worden sind (von Mai bis November 2011).
Dann spazieren wir auf den Altstadthügel  (). Von hier aus hat man einen schönen Blick über die Stadt, über das Meer und auf die Kathedrale.
Die Markthalle und das rege Treiben am Samstagmorgen ziehen uns danach wieder in die Nähe des Hafens.
Später fahren wir auf der Panoramastraße am Meer entlang in Richtung Westen. Dieser wunderschöne Küstenabschnitt heißt auch und gewährt immer wieder Ausblicke auf das blaue Meer, die überwiegend roten, bizarr geformten Felsen des Esterel-Massivs  im Wasser und landeinwärts. An einem der Aussichtspunkte machen wir auch unsere Mittagspause und fahren dann gestärkt weiter zu den beliebten Badeorten St. Raphael und Fréjus, die so nahe beieinander liegen, dass sie heute in vielen Bereichen zusammenarbeiten.  In Fréjus bleiben wir, um am                                                              Strand und in der Stadt etwas mehr Zeit zu verbringen.
Danach geht es weiter in Richtung Grasse, Welthauptstadt des Parfums oder auch Ort des möglichen Drehbuchs:  ondern ausschließlich aus sonnengetränkten Blüten von Rosen, Mimosen und Lavendel, aus Zitrusfrüchten und Kräutern Duftessenzen gewinnen konnte, aus denen dann Parfums hergestellt wurden. Aus dieser Zeit gibt es in Grasse ein unendlich großes Wissen, das auch heute noch für Weltgeltung sorgt und unseren Besuch hier so interessant macht.
Danach klingt der Abend ruhig im Hotel aus.
 
 


Am Sonntagmorgen fahren wir nach Nizza. Das Nizza von heute ist nicht nur ein immer noch prominenter Badeort wie schon seit über 150 Jahren, in dem uns immer wieder die Zeugnisse der glanzvollen Vergangenheit vor Augen geführt werden, sondern auch eine moderne Stadt,
- zweitgrößte der Region Provence-Alpes-Côte-d'Azur nach Marseille,
- Universitätsstadt
und
- nach Paris die Stadt mit dem höchsten Flugverkehrsaufkommen, und das nicht nur wegen der Touristen, sondern auch wegen der vielen Unternehmen, darunter auch viele Forschungslaboratorien, die sich hier in den letzten Jahren angesiedelt haben.
 
 
Nizza hat viel italienisches Flair, das wir bei unserer Stadtrundfahrt und auch beim Spaziergang in der Altstadt immer wieder aufspüren, auf den Plätzen, in den engen Gassen und auf dem provenzalischen Markt.
 
Nachmittags führt uns die Reise nach Monaco, schon allein städtebaulich ein sehr interessantes Land, denn hier muss auf engstem Raum viel Gebäude untergebracht werden und da sind die Monegassen sehr erfinderisch. Für uns am interessantesten: ein großes ozeanographisches Museum, ein Tropengarten und die Möglichkeit, mit dem kleinen Zug für Touristen durch die Altstadtgassen und über die Rennstrecke zu
fahren. So verschaffen wir uns einen allgemeinen Überblick über dieses kleine Fürstentum: es ist etwas mehr als 2 qkm groß, nach dem Vatikan der kleinste Staat der Welt und hat allen voran die höchste Einwohnerdichte der Welt. Das sind wertvolle Gründe für einen Besuch und so fahren die meisten von uns mit der touristischen Bahn auf Rädern durch das Fürstentum, bergauf und bergab, obwohl uns an diesem Nachmittag ausnahmsweise Wind und Regen, ja tatsächlich, zu schaffen machen.
Dafür scheint am nächsten Morgen wieder die Sonne, als wir von Sainte-Maxime aus mit dem Schiff in die Bucht der Canoubiers starten, wo wir schöne Blicke und Einblicke auf und in die Bucht, auf die Häuser und Anwesen Prominenter nehmen, die hier an der Küste ihre Villen hatten oder haben, wie Brigitte Bardot oder die Familie von Karajan, um nur zwei Beispiele zu nennen. Von hier aus sehen wir auch schon den bekannten gelben Kirchturm von Saint Tropez und bald sind wir dann auch im Hafen dieser quirligen kleinen Stadt angekommen, in der wir neben der Kirche und einem sympathischen Gewirr von Häusern, Geschäften und Gassen eine beeindruckende, viele hundert Jahre alte Zitadelle sehen können, in der auch ein Schifffahrtsmuseum untergebracht ist und wieder unten in der Nähe des Hafens gehen wir noch zur alten Gendarmerie, ehemals Sitz des Film-Gendarmen von Saint Tropez, Ludovic Cruchot (Louis de Funès).
Nachmittags fahren wir über das Maurenmassiv, das üppig bewachsen ist mit Kork- und Steineichen, Myrte, verschiedenen Kieferarten und Heidepflanzen. Hier fühlen sich auch viele Tierarten wohl, Wildscheine, Hasen, Eulen, Uhus, Fledermäuse und Reptilien: vielerlei Eidechsen und Schildkröten, Blindscheichen.
Wir wollen weiter nach Arles und legen doch erst noch einen Zwischenstopp in Aix-en-Provence ein, wo zwischen dem -Platz und der Statue des guten Königs René der  verläuft, ein beidseits mit Platanen bestandener Boulevard mit großen alten Stadthäusern und vielen Cafés, darunter auch dem , wo schon Winston Churchill und Albert Camus ihren Café oder Kaffee getrunken haben. Seit Anfang des 15. Jh. gibt es in Aix, wie es auch kurz genannt wird, eine Universität. In dieser Stadt haben Emile Zola und Paul Cézanne zusammen die Schulbank gedrückt und viele Sommer genossen, bevor der eine Schriftsteller wurde und der andere ein Künstler, der niemals müde geworden ist, seine geliebte Montagne Sainte-Victoire zu malen, den Hausberg von Aix-en-Provence.
 
Am Abend kommen wir in Arles an, wo wir freundlich im Hotel und zum Abendessen empfangen werden.
 


 
Am nächsten Morgen machen wir einen Spaziergang durch Arles, zu römischer Zeit .
Aus dieser Zeit sehen wir Reste des Forums, dem Zentrum der römischen Stadt, das römische Theater, die Arena, die nach Kaiser Konstantin benannten Thermen, das prächtige Rathaus, die mittelalterliche Kathedrale und nicht zuletzt dem berühmten Maler Vincent van Gogh gewidmete Orte. Van Gogh hat hier in Arles ab 1888 viele Monate gelebt und mit der ihm eigenen großen kreativen Energie Bild um Bild gemalt.
Das Theater und die Arena werden auch heute für viele Veranstaltungen genutzt.
 
Die Arena  für Stierkämpfe und die unblutige Variante, die (übersetzt: der camarguesische Wettlauf), bei dem die weiß gekleideten Protagonisten dem Stier verschiedene an den Hörnern befestigte Attribute abnehmen müssen.
 
Am Mittwochmorgen starten wir in Richtung Cassis, einer hübschen kleinen Stadt am Mittelmeer, von der aus wir eine Bootsfahrt in die berühmten  machen wollen. Das sind fjordartige Einschnitte in das feste Kalkgestein der Steilküste, die Einblicke freigeben auf traumhafte Strände mit türkisfarbenem Wasser und auch darauf, wie man hier in früheren Zeiten das Kalkgestein abgebaut und über noch heute vorhandene Silos in die Schiffe geladen hat, die das wertvolle Baumaterial nach Paris und in andere Orte brachten.
 
 
 


 
Nachmittags fahren wir nach Marseille, eine ursprünglich griechische Gründung und heute zweitgrößte Stadt Frankreichs, faszinierende Hafenstadt mit vielfältigen Einflüssen aus dem gesamten Mittelmeerraum, beschützt von der goldenen Maria auf der Basilika Notre Dame de la Garde; außerdem bereitet sich die Stadt gerade darauf vor, Kulturhauptstadt Europas 2013 zu werden.
 
 
 
Der Donnerstag steht ganz im Zeichen der Camargue, die bekannt ist für die Flamingos, die Stiere und die weißen Camargue-Pferde. Wir fahren von Arles in diese faszinierende Landschaft  des Rhône-Deltas hinein, zu einem Jagdschloß aus dem 18. und 19. Jahrhundert, in den bekannten Ort Les Saintes Maries de la mer, in dem wir wieder das Meer und den Strand genießen können, der aber auch eine wunderschöne Wehrkirche aufzuweisen hat. Der Ort ist außerdem Wallfahrtsort der Sinti und Roma, die hier jedes Jahr ein großes Fest veranstalten.
Die Stadt Aigues-Mortes, weiter westlich,  ist im Mittelalter als Festungsstadt angelegt worden und noch heute kann man auf den Festungsmauern um den Ort laufen und hat so von oben einen Überblick über die Stadtanlage, das Land rundherum und nicht zuletzt die Salinen von Aigues-Mortes, in denen in den Sommermonaten dem Meer in großen Mengen Salz abgewonnen wird.
 
Am Freitagmorgen fahren wir zunächst zum Pont du Gard, nördlich von Arles. Die Römer haben frisches Wasser aus der kleinen Stadt Uzès im heutigen Languedoc-Roussillon durch ein Aquädukt ins provenzalische Nîmes geleitet und mussten an einer Stelle ein Flußtal überbrücken.  So entstand der , die Brücke über den Gardon-Fluß. Noch heute steht dieses monumentale Bauwerk fest und gehört seit Jahrzehnten zu Frankreichs Weltkulturerbe-Stätten.
Wir fahren weiter nach Avignon. Im Mittelalter war die Stadt ungefähr ein Jahrhundert lang Sitz der Päpste (aus dieser Zeit stammt der Papstpalast), was zu einem großen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung der Stadt und der Region um Avignon führte. Außerdem findet hier seit nunmehr über 60 Jahren alljährlich im Sommer ein großes, weit über die Landesgrenzen hinweg bekanntes Theaterfestival statt, nicht nur in den Theaterstätten, sondern auch auf der Straße.
Und dann ist da noch die durch das Lied berühmte, halbe, Brücke von Avignon.
Nachmittags fahren wir nach Orange, wo wir den wunderschönen dreitorigen Triumphbogen bestaunen und das römische Theater, das einzige römische Theater in Europa mit einer erhaltenen Szenenmauer. Was für ein prächtiger Anblick. Schon der französische König Ludwig XIV. sagte über Orange, das hier die schönste Mauer seines Landes stehe.
Anschließend fahren wir durch das schöne Rhône-Tal, in dem nicht nur Wein und Oliven, sondern auch Gemüse und Obst in Hülle und Fülle wachsen, nach Chalon-sur-Saône, vorbei an der Nougatstadt Montélimar, an Valence, Vienne und Lyon, der Hauptstadt der Region Rhône-Alpes, die für sich eine Reise wert ist, aber das ist eine andere Geschichte.
 
Am Samstagmorgen geht es über das Elsass und am Schwarzwald vorbei wieder zurück nach Hause.
Abends kommen wir in Dresden an.
 
 




 
                                         

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