Reisebericht: Rundreise Mongolei – Nomaden erleben

24.06. – 12.07.2014, 19 Tage Rundreise mit Ulan Bator – Dungovi – Dalanzadgad – Ongi – Karakorum –Hustai–Nationalpark mit Nadaam Fest


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Die Mongolei - ein Land, welches 4-mal größer ist als Deutschland, dabei aber nur knapp 3 Millionen Einwohner hat. Mythos oder Legende, wer das Land einmal bereist hat, für den hinterlässt die Landschaft einen bleibenden Eindruck.
Ein Reisebericht von
Maria Hoyer

24.06.2014 – Tag 1

Nachdem ein Teil von uns per Zubringer und weitere Gäste mit dem Zug zum Berliner Flughafen anreisten, konnte die Reise am Mittag endlich gemeinsam losgehen. Wir stellten uns in einer kurzen Runde vor und begaben uns zum Check-in Schalter. Nach einer umfangreichen Sicherheitskontrolle blieb nur wenig Zeit, um nochmal tief Luft zu holen, bevor unsere Abenteuerreise beginnen konnte. Auf den Weg begaben sich neun Reisende und eine Eberhardt-Travel Reisebegleitung. Am Abend erreichten wir unseren Zwischenstopp Moskau, von wo aus es nach zwei Stunden weiter nach Ulaanbataar ging.

25.06.2014 – Tag 2

Gegen 6 Uhr sind wir auf dem Hauptflughafen" Dschingis" in der Hauptstadt Ulaanbaatar gelandet. Die Reise bis hier her war lang und anstrengend, da nur wenige von uns ein Auge im Flugzeug zubekommen haben. Am Flughafen begrüßte uns auch gleich Mugi, unsere örtliche Reiseleitung für den ersten Tag. Nachdem sie sich kurz vorgestellt hat, sind wir mit dem Bus zum Hotel Platinum gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir auch gleich die Gelegenheit genutzt, unsere Euro in Tugrik zu tauschen. Durch die kleine Stadtrundfahrt konnten wir schon einen ersten Eindruck von der Stadt bekommen. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen und uns kurz frisch gemacht haben, sind wir gleich los, um die Stadt zu erkunden.
Als erstes haben wir das berühmte Gandan-Kloster, welches heute das religiöse Zentrum der Mongolei ist, besucht, welches vor allem durch die typischen buddhistischen Tempel und die riesige Goldstatue beeindruckte. In dem Kloster gab es viele kleine vergoldete Puppen, jede Figur kann für etwas anderes angebetet werden.
Anschließend sind wir zum Zaisan -Hügel gefahren, von wo aus wir eine beeindruckende Aussicht auf die Hauptstadt hatten. Im Anschluss haben wir einen kurzen Stopp beim Postamt eingelegt, wo wir uns vorsorglich mit Postkarten und Briefmarken eingedeckt haben. Das Postamt liegt direkt an dem Dschingis-Khan-Platz, auf dem sich das Regierungsgebäude befindet. In der Mitte des Platzes steht eine große Statue von Dschingis welche von ihrer Bauart eine Mischung aus alter und neuer Architektur ist. Insgesamt wirkten die Gebäude rund um den Platz sehr modern.
Nachdem wir erste Eindrücke gesammelt hatten, besuchten wir ein landestypisches Restaurant, um die mongolische Küche zu probieren. Nach dem Essen fuhren wir zurück zum Hotel und gönnten uns eine großzügige Pause, bevor es am Abend zum Opernhaus ging. Dort besuchten wir ein traditionelles mongolisches Konzert, welches einen tiefen Eindruck bei allen hinterließ. Bewundernswert waren vor allem das Orchester, der Kehlkopfgesang und die unfassbare Beweglichkeit der Schlangenfrau. Nach der imponierenden Veranstaltung sind wir gemeinsam in ein mongolisches Restaurant gefahren und haben erneut landestypische Spezialitäten probiert. Unter anderem haben wir eine typische mongolische Suppe gekostet, die aus Fleischbrühe, Fettaugen und Milch bestand.
Da uns der lange Flug noch etwas in den Knochen steckte entschieden wir uns an diesem Tag zeitig zu Bett zu gehen.

26.06.2014 – Tag 3

Nach dem Frühstück haben wir vor erst Abschied von Ulaanbaatar genommen. An dem heutigen Tag begann die Reise so richtig, denn unser Weg führte uns in Richtung Gobi Wüste zu unserem ersten Jurten Camp.
Nach dem Frühstück warteten vor unserem Hotel schon unsere drei Fahrer, Dinska, Tmbro und Suchey, sowie unsere Reiseleiterin Tsegi, die uns durch ihr wunderschönes Land führen sollten. Das Gepäck wurde auf die drei Kleinbusse schnell verteilt. Es ging noch einmal quer durch die Stadt, bis wir so langsam die Asphaltstraße verließen und Richtung Süden fuhren. Der Blick in die Ferne war mit den hügeligen Landschaften, den Wolkenformationen und der unendlichen Weite für uns alle sehr imposant. Weit und breit war keine Stadt und kein Auto zu sehen, geschweige denn Lärm zu hören. Als die Fahrer während einer Pause das Mittagessen für uns vorbereiteten, gingen viele von uns auf einen Hügel, um eine noch bessere Aussicht zu genießen. Zum Mittag wurde für uns ein kleiner Tisch mit Bänken aufgebaut. Nach der Stärkung ging es weiter zu unserem heutigen Tagesziel - unser erstes Jurten Camp. Auf dem Weg dorthin haben wir schon die ein oder andere Nomadenfamilie aus der Ferne gesehen, wobei vor allem auffallend war, dass vor den Gers Pferde angebunden waren. Tsegi erzählte uns, dass die Nomaden sich schon auf das Nadaam Fest vorbereiten und deshalb die Pferde schon eingetrieben haben. Auf dem Weg zu unserem Camp sind wir an einer größeren Wasserquelle vorbei gefahren, in der sich etwa 300 Pferde abkühlten. Dieser Anblick war natürlich Grund genug für uns anzuhalten und das Ereignis zu genießen. Die Geräusche und das Gefühl, wenn plötzlich mehrere Pferde losrennen, werden wir wohl nie vergessen. Kurz bevor wir weitergefahren sind, kamen noch mehr Pferde zu dem Gewässer. Es sah so aus, als hätte jedes Pferd seine eigene Gruppe zu dem es gehörte, dabei passten die Stuten besonders auf ihre Fohlen auf. Unser weiterer Reiseverlauf bot uns noch einige kleine Highlights. Beispielsweise sahen wir Mongolische Gazellen und Ziegen, die keine Angst vor Autos haben und Kraniche. Die Jurten im Camp wurden schnell bezogen und inspiziert. Einige nutzten die Zeit vor dem Abendbrot für einen kleinen Spaziergang oder genossen die Aussicht vom Camp in die Ferne.

27.06.2014 – Tag 4

Viele von uns haben sich heute entschieden, den Sonnenaufgang zu beobachten. Da wir uns nicht sicher waren, wann die Sonne genau über dem Horizont zu sehen ist, sind wir doch etwas früher als nötig aufgestanden. Dafür wurden wir vorab schon mit einer wunderschönen Morgenröte entschädigt. Um halb 6 wurden wir für unser Warten mit einem atemberaubenden Sonnenaufgang belohnt. Nach dem Frühstück haben wir das Camp verlassen und fuhren weiter Richtung Süden. Wir haben auf dem Weg mehrere Fotostopps eingelegt und konnten heute uns endlich von den schönen Blumenwiesen der Mongolei überzeugen. Den Fotografen in unserer Gruppe ließ es das Herz höher schlagen und so verstrich einige Zeit beim fotografieren. Einen Stopp legten wir auch im „Land der kleinen Steine" ein. Hierbei handelt es sich um eine ehemalige Klosteranlage aus dem 17.-18. Jahrhundert. Von dem Kloster war nur noch wenig zu erahnen, umso faszinierender war, wie sich die Natur das Stück Land zurückgeholt hat. Den Geruch von frischen Kräutern werden wir wohl in Zukunft immer mit diesem idyllischen Ort in Verbindung bringen.
Weiter ging es vorbei an einem Kohletagebau. Wieder kam eine andere Geruchswelt auf uns zu und faszinierte uns irgendwie, dennoch passte es trotzdem nicht zu den schönen Blumenwiesen, die wir kurz zuvor gesehen haben. Nach gut1 ½ Tagen sind wir heute auf eine größere Stadt gestoßen, Mandalgovi, mit 10.000 Einwohnern. Hier sah man zum ersten Mal eingezäunte Jurten und endlich wieder eine asphaltierte Straße. Am Ortsausgang haben wir eine kleine Mittagspause eingelegt. Die weitere Fahrt führte uns vorbei an einer Herde Kamele. Mittlerweile fuhren wir wieder auf einer asphaltierten Straße, die einfach nur gerade durch das Land führte. Man hatte das Gefühl, als würde sie niemals enden. Nach einer knappen Stunde Fahrt über diese Straße wurden wir endlich wieder durchgeschüttelt, da die Fahrer auf die Schotterpiste in Richtung „White Stupa" abbogen. Auffallend war zu beobachten, wie die Steppe langsam zur Wüste überging. Die Pflanzen wurden immer weniger und es tauchte immer mehr Sand auf. Das absolute Highlight des Tages war die „White Stupa", eine Schlucht die mit Worten kaum zu beschreiben ist. Eine gleichzeitig skurrile und anmutige Gesteinsformation. Einige Gäste waren besonders waghalsig und mutig und stellten sich auf einen Felsvorsprung, um die Weite noch besser auf sich wirken zu lassen.
So langsam waren wir alle gesättigt von den Eindrücken des heutigen Tages und wollten nur noch in unser neues Camp. Die Jurten waren schnell bezogen und wir unterhielten uns noch eine ganze Weile nach dem Abendessen. Was für ein Erlebnisreicher Tag!

28.06.2014 – Tag 5

Am frühen Morgen machten sich wieder ein paar wenige Gäste auf, um den Sonnenaufgang zu sehen. Nach dem Frühstück ging es weiter Richtung Gobi-Wüste. Heute stand uns wieder eine lange Strecke bevor, die uns hauptsächlich durch die Halbwüste führte. Auf unserer Fahrt zum nächsten Jurten Camp legten wir wieder mehrere Fotostopps ein. Wir hatten heute beispielsweise die Möglichkeit, Kamele aus unmittelbarer Nähe zu beobachten. Die Herde schien sichtlich Spaß zu haben und ließ sich aus nächster Nähe fotografieren.
Besonders faszinierend war auch heute wieder zu beobachten, wie sich die Landschaft von Stunde zu Stunde veränderte. Kurz vor unserem heutigen Tagesziel haben wir noch einen kurzen Halt in Danslagad gemacht, um noch ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Dabei schauten wir links und rechts in die Läden. So besuchten wir u.a. auch eine Fleischerei, die in ihrer Art und Weise in Deutschland nicht vorstellbar wäre. Nach ein paar kleinen Einkäufen fuhren wir weiter zu unserem Camp. Obwohl das Wetter uns nicht ganz wohlgesonnen war, hat es viele von uns nicht abgeschreckt, die Gegend zu erkunden. So wurden schnell die Regenjacken rausgeholt und wir bestiegen die Hügel in der Umgebung. Die Aussicht war herrlich und die Wolken ließen nur erahnen, was sich in der Ferne noch alles verbirgt. Doch Petrus stimmte sich schnell milde und ließ die Sonne wieder scheinen. Nach dem Abendbrot ging es nach einer warmen Dusche für alle zeitig ins Bett, wobei der Regen noch lange leise auf die Dächer der Jurten tropfte.

29.06.2014 – Tag 6

Heute konnten wir mal „ausschlafen", eine halbe Stunde länger als sonst. Nach dem Frühstück fuhren wir mit den Jeeps zur "Geierschlucht". Der Weg dorthin führte uns vorbei an ganz vielen Mäusen, die aussahen wie größere Hamster. Wir hatten redlich Spaß daran die kleinen Tiere zu beobachten, wie sie sich gegenseitig jagten und rumtollten. Das Wetter spielte auch so gut es ging mit, zu mindestens blieben wir trocken. Dadurch dass sich die Wolken in den Bergen festhingen, hatte die Schlucht einen ganz eigenen mystischen Charme. Anfangs war der Weg recht einfach und breit, aber je weiter man in die Schlucht kam, umso beschwerlicher wurde er. Der schwierigste Teil bestand aus einer etwa 500 Meter langen Gletschereisschicht, die wir nur mit gegenseitiger Hilfe bewältigen konnten. Auf der anderen Seite angekommen, führte der Weg uns weiter durch die atemberaubende Schlucht. Irgendwann wurde der Weg etwas breiter und man stieß auf eine wunderbare Flora und Fauna. Die Farben, das Nasse und die tiefhängenden Wolken machten diese Wanderung zu einem einmaligen und packenden Erlebnis. Für den Rückweg nahmen wir uns etwas Erde mit, um das Eis heil überwinden zu können. Einige Gäste brachen die Wanderung schon eher ab und entschieden sich für einen anderen Weg, auf dem man ebenfalls die Möglichkeit hatte verschiedene Schluchten zu durchwandern. Dabei hatten sie sogar das Glück, einen Uhu beobachten zu können. Geschafft und zufrieden besuchten wir das dazugehörige Museum des Nationalparks, bevor wir zum Mittagessen zum Camp zurück gefahren sind. Nach dem Essen besuchten wir heute auch noch eine Nomadenfamilie. Wir hörten gespannt zu und stellten der Hausherrin unsere Fragen. Bewirtet wurden wir mit getrocknetem Quark und selbstgemachten Joghurt. Natürlich war die Nomadenfrau auch neugierig auf uns und stellte einige Fragen. Ungewöhnlich war, dass die Familie drei Jurten besitzt, eine Schlafjurte, eine Jurte für die Küche und eine Gastjurte. Insgesamt besitzt die Familie außerdem noch 250 Schafe und Ziegen und drei Pferde. Die Frau braucht etwas über eine Stunde am Tag, um ihre insgesamt 68 Ziegen zu melken. Das war für uns absolut unvorstellbar. Nach diesem interessanten Besuch ging es zurück zum Camp. Einige Gäste nutzen die Freizeit bis zum Abendbrot und schrieben Postkarten oder erklommen noch den ein oder anderen Berg in der näheren Umgebung. Nach dem Essen gingen wir wieder zeitig zu Bett.

30.06.2014 – Tag 7

Kurz nach 4 Uhr trafen sich heute einige Gäste, um eine kleine Morgenwanderung auf einen nahegelegenen Berg zu unternehmen. Zusammen wollte man den Sonnenaufgang und das herrliche Farbspiel im Tal bestaunen. Die restlichen Reisenden schliefen noch ein paar Minuten länger und schauten sich von einem der vielen Hügel den Sonnenaufgang an. Alle Beteiligten wurden für das frühe Aufstehen belohnt. Nach dem Frühstück ging es anfangs durch die faszinierende Berglandschaft, die wir auf dem Weg zur "Chongor Sanddüne", unserem heutigen Tagesziel, durchquerten. Auch heute kamen die Fotografen in der Gruppe aufgrund zahlreicher Stopps nicht zu kurz. So sahen wir neben den einen oder anderen Kamelherden auch mehrere Geier. Beeindruckend war die kilometerlange Sanddüne, die uns seit dem späten Mittag begleitete. Wir haben einen kurzen Halt an unserem neuen Camp eingelegt und die Jurten bezogen. Über uns brauten sich ein paar dunkle Wolken zusammen, aber dies sollte uns nicht vom Kamelreiten bzw. von einem Besuch an den Dünen abhalten. Wir fuhren zu einer Nomadenfamilie, die uns auf einen Tee und Gebäck einluden. Anschließend ritten drei Gäste bei einer geführten Tour die Sanddüne entlang. Für diese Gäste war das ein tolles Erlebnis und ihre Premiere auf dem Kamel. Die anderen Gäste fuhren noch ein Stück weiter, um die Sanddünen zu besteigen. Selbst die Fahrer ließen es sich nicht nehmen, auch ein Stück die Dünen zu besteigen. Der Weg war wirklich beschwerlich und als die drei Kamelreiter ankamen, hatten es nur zwei Gäste bis nach oben geschafft. Ein Kamelreiter legte einen Sprint ein und war somit sehr schnell oben. Auch er wollte sich den Ausblick nicht entgehen lassen. Runter ging es dann sehr schnell, einige schlitterten auf den Schuhen runter, andere rannten und sprangen und wieder andere wählten den vorsichtigeren Abstieg. Nachdem wir uns alle im Camp frisch gemacht haben, ging es zum Abendbrot. Anschließend beobachteten einige Gäste noch den fast sternenklaren Himmel, bevor es zu Bett ging.

01.07.2014 – Tag 8

Heute haben sich wieder einige Aktive am frühen Morgen auf den Weg gemacht, um die Morgenstunden zu nutzen. So beobachten wieder einige den Sonnenaufgang oder erkundeten noch einmal die Sanddünen. Nach dem Frühstück fuhren wir weiter Richtung Bayanzag, zu einer Dinosaurierfundstelle und unserem neuen Jurten Camp. Der Weg dahin war spannend. Wir fuhren durch eine Bergwelt, die landschaftlich ein richtiger Augenschmaus war, bevor wir weiter durch die Steppenlandschaft fuhren. Auf dem Weg zum Camp haben wir gesehen, wie eine Familie ihre Schafe geschoren hat. Dies war Grund genug für uns einen kurzen Halt einzulegen. Wir konnten in aller Ruhe fotografieren und die Kinder freuten sich über unsere Süßigkeiten. Kurz vor dem Camp haben wir noch einen kurzen Halt in einem kleinen Versorgungszentrum gemacht. Wir kauften noch Getränke ein und erkundeten kurz das kleine Örtchen. Am Camp angekommen wartete die Camp-Leitung schon mit dem Mittagessen auf uns. Anschließend ruhten wir uns noch ein wenig aus.
Bevor wir uns auf den Weg zu den Dinosaurierfundstellen machten, guckten wir noch einen kurzen Film über die Fundstelle an. welche nicht weit von unserem Camp entfernt lag. Man hatte einen wunderschönen Blick in den Canyon, der aus rotem Lehm bestand. Hier wurden neben Dinosaurierknochen auch Eier vom Tyrannosaurus Rex gefunden. In der Ferne konnten wir schon den Sauxalwald erahnen. Wir machten uns mit unseren Kameras und Ferngläsern auf den Weg, die Gegend zu erkunden. Im Anschluss fuhren wir zu dem Sauxalwald, wo wir individuell die Gegend erkundeten. Es war total spannend, wie sich die kleinen knochigen Bäume der Landschaft angepasst haben und was für lange Wurzeln sie schlagen können. Nach dem hervorragenden Ausflug ging es zurück zum Camp zum Abendessen. Nach dem Essen spielten einige noch gegen unsere mongolischen Fahrer bis zur Dämmerung Basketball. Am heutigen Abend konnte man ausgezeichnet die Milchstraße und einen sternenklaren Himmel beobachten. Was für ein beeindruckendes Land!

02.07.2014 – Tag 9

Nach dem Frühstück fuhren wir weiter Richtung Norden durch die Wüste Gobi. Nach relativ kurzer Fahrzeit hatte ein Auto eine Panne und so mussten wir eine kleine Zwangspause einlegen. Die Fahrer konnten das Problem schnell beheben, wir nutzten die Zeit, um die Pflanzenwelt zu begutachten und zu fotografieren. Zu unserem Glück waren zwei größere Kamelherden in unmittelbarer Nähe von uns und so machten wir uns auf den Weg die Tiere zu beobachten. Faszinierend und gespenstisch zugleich war das laute Röhren, welches die Kamele von sich gaben, da die Tiere, die wir bis dahin zu Gesicht bekommen hatten, völlig geräuschlos waren. Wir waren doch sehr erstaunt über den Klang, der mit einem Motorradgeräusch zu vergleichen ist.
Nach diesem fesselnden Erlebnis ging es weiter durch die Wüste. Unser Weg führte uns weiter an einer Sanddüne vorbei, die wir alle bestiegen, um die Aussicht und die Weite zu genießen. Später fuhren wir durch komplett flaches Land und viele nutzen die Zeit, um ihre Augen ein wenig auszuruhen. Unsere Mittagspause haben wir auch auf diesem flachen Stück eingelegt. Das Camp, welches zwischen den Bergen direkt am Ongi - Fluss lag, erreichten wir am frühen Nachmittag. Nachdem wir die Jurten bezogen haben und uns über den Luxus in diesem Camp erfreuten, buchten viele von uns für den Abend eine Massage. Nach einer zweistündigen Pause sind wir gemeinsam zum Ongi Kloster spaziert. Wir erkundeten die im 18. Jahrhundert erbaute und in den 1930er Jahren zerstörte Klosteranlage. Das Kloster ist in zwei Teile geteilt, wobei ein Teil sogar schon wieder neu errichtet wurde.
Nach dem Abendbrot erwartete uns am heutigen Abend eine kleine Aufführung des Camps bei der uns die verschiedenen Trachten der einzelnen Epochen vorgeführt wurden. Nach dem kurzen Programm löste sich die Gruppe auf und einige bereiteten sich auf ihre Massage vor.

03.07.2014 – Tag 10

Bevor wir heute unser Camp verließen, hatte wir die Gelegenheit bei dem Aufbau einer Jurte zuzuschauen. Anfangs bauten nur vier junge Männer die Jurte auf, später halfen unsere Fahrer und das Servicepersonal des Camps, sowie einige von uns bei dem Aufbau mit. Nach nur 25 Minuten stand die Ger, wie die typisch mongolische Behausung auch genannt wird. Es war ein tolles Erlebnis, den Bau Schritt für Schritt zu beobachten und dabei mitzuhelfen.
Danach verließen wir die Gobi-Wüste und fuhren weiter durch die Steppenlandschaft. Auf dem Weg hielten wir bei einer Kamelnomadenfamilie. Wir probierten viele leckere Sachen, beispielsweise Kamelkäse, Wodka und Airak, was aus vergorener Kamelmilch besteht. Die Familie war sehr gastfreundlich und freute sich riesig über unsere kleinen Geschenke. Unterwegs sahen wir eine weiter Familie, die gerade mit ihren Gers umzog.
Die Landschaft veränderte sich langsam. Die Natur wurde immer grüner und die Jurten häuften sich. Außerdem sahen wir vermehrt größere Viehherden und bei einer hielten wir sogar nochmal an. Wir konnten sehen, wie die Frauen die Ziegen und Schafe melkten. Hinter den Jurten wurde Quark getrocknet und die Jungs bestiegen sogar extra für uns ihre Pferde.
Unsere Mittagspause legten wir wieder in der unendlichen Weite ein. Sensationell war dabei zu sehen, wie ein Adler über uns hinweg flog. Auf unserer weiteren Fahrt sahen wir noch viele weitere Adler. Die Landschaft wurde immer idyllischer und faszinierender. Dieses saftige Grün der Wiesen und die leicht blauen Berge in der Ferne. Auf den Wiesen sah man sehr viele Pferde, Rinder und unsere ersten Yaks auf der Reise. Unser Camp erreichten wir erst am Abend. Nach dem Essen erkundeten einige noch die nähere Umgebung und sahen so neben der hervorragenden Aussicht auch noch Felszeichnungen. Nach einem doch etwas anstrengenden Tag ging es heute für uns zeitig ins Bett.

04.07.2014 – Tag 11

Heute ging es früh zeitig wieder weiter Richtung Norden. Unser erstes Ziel war ein wunderschöner Wasserfall. Auf dem Weg dahin hielten wir wieder bei Nomaden an, die gerade Yaks gemolken haben, wobei wir in aller Ruhe zusehen durften.
Die Landschaft war so idyllisch und könnte sich auf jeder Postkarte wiederfinden. In dem Areal haben sich mehrere Nomaden angesiedelt, die neben Yaks auch noch Rinder und zahlreiche Pferde halten. Unser Timing passte wiedermal perfekt und so konnten wir die Tiere aus nächster Nähe beobachten.
Weiter ging es zu einem 20 Meter tiefen Wasserfall, der in einer malerischen Landschaft lag. Endlich haben wir auch wieder ein paar Bäume sehen können, denn zahlreiche Tannen begleiteten unseren heutigen Weg. Auf dem sehr abenteuerlichen Weg zu unserem nächsten Camp hatten wir auch die Gelegenheit bei einer Nomadenfamilie zu halten, die gerade dabei war Pferde zu melken. So ließen wir es uns nicht nehmen auch hier einen kurzen Stopp einzulegen. Die Familie freute sich sehr über unseren spontanen Besuch und bewirtete uns mit frischer Stutenmilch, Airag, selbstgemachter Quark, Rahmen und Schnaps. Ganz nebenbei wurde uns die halbe Familie vorgestellt und die Ger fühlte sich von Minute zu Minute mehr.
Die Fahrt war heute sehr lang aber führte uns gleichzeitig durch eine traumhafte Landschaft, vorbei an Waldwiesen, die man heute in Deutschland wohl nur noch selten findet. Unser Abenteuer führte uns außerdem durch den ein oder anderen Fluss, über fragwürdige Holzbücken und an unzähligen Tierherden vorbei. Am Nachmittag erreichten wir unser neues Camp. Nach kurzer Erkundungstour begutachteten wir den Ursprung der heißen Quellen, bevor einige von uns diese anschließend im Camp genossen. Nach so einer Fahrt war dies genau das richtige für uns. Abends aßen wir das Nationalgericht Khorgo Khorg, was es nur zu besonderen Anlässen gibt. Da wir auch einige fußballbegeisterte Gäste auf unserer Reise hatten, ließ unsere Reiseleiterin es nicht nehmen, für uns die Liveübertragung im Nachbarcamp zu organisieren.

05.07.2014 – Tag 12

Die Nacht war für viele sehr kalt und deshalb begannen einige den Tag mit einem Bad in den heißen Quellen. Nach dem Frühstück ging es zu unserem heutigen Ziel, dem Nationalpark Chrogo direkt an den Terchin-Zagaan-See. Auf dem Weg dahin warteten gleich zwei Highlights auf uns. Eines davon haben wir durch Zufall entdeckt. Wir konnten unser Glück kaum fassen, eine kleine Gemeinde feierte vorab schon ihr eigenes kleines Naadamfest. Als wir aus dem Auto stiegen, war das bunte Treiben schon in vollem Gange. Um uns waren unzählig viele Kinder, die auf Pferden saßen und sich auf das Rennen vorbereiteten. Da die Reiter in Gruppen aufgeteilt sind, hatten wir sogar das Glück eine Gruppe zu sehen, die gerade durch das Ziel ritt. Die Zuschauer platzierten sich auf dem Berg und jubelten und grölten, als die jungen Reiter durch das Ziel kamen. Am Rande des Festes gab es kleine Stände, an denen man Speisen und Getränke kaufen konnte. Außerdem konnte man mit Dartpfeilen auf Luftballons schießen, später kam es auch noch zum Ringkampf. Die Zeit ließ es leider nicht zu, dem Spektakel länger zuzusehen, aber die Ankunft der Reiter und das ganze Treiben Drumherum war schon spannend genug. Faszinierend waren auch die vielen Adler, die über dem Gelände flogen.
Unsere Mittagspause legten wir zwischen einem dünnbesiedelten Nadelbaumwald in der Nähe einer Schlucht ein. Am Nachmittag erreichten wir unser eigentliches Tages Highlight, den inaktiven Vulkan Chorgo. Wir bestiegen den Vulkan und einige wanderten um ihn oder gingen sogar zum Krater, in das Innere runter. Die Aussicht vom Vulkan aus war der Wahnsinn. Wir konnten sogar unser neues Camp am See von oben aus erkennen. Dort angekommen freuten wir uns über die sehr idyllische Lage direkt am See. Nach dem Essen besuchten viele von uns noch ein Kehlkopfgesang Konzert im Camp und ließen sich ihre Jurte beheizen.

06.07.2014 – Tag 13

Heute konnten wir endlich mal ausschlafen. Nach einem späten Frühstück warteten wir auf die Pferde, denn heute stand als WOW-Geschenk ein Reitausflug auf dem Programm. Da die mongolischen Uhren ein wenig anders ticken als bei uns, mussten wir noch etwas warten, bis die zehn Pferde sowie drei Reiter vor unserem Camp für uns bereitstanden. Das Wetter spielte nur bedingt mit, was uns aber nicht aufhalten sollte. Wir ritten eine Stunde auf einer Feldstraße, am Ufer des Wassers und über eine riesige Wiese. Es war für alle ein tolles Erlebnis ein Stück des Weges in diesem großartigen Land auf einem Tier zurückzulegen, das hier fast heilig ist. Im Anschluss konnte jeder seinen Tag individuell gestaltet. Viele haben ein Buch gelesen, Postkarten geschrieben oder gingen spazieren. Am Abend trafen wir uns zum Abendessen und tauschten uns über unseren Tag aus. Heute ließen wir uns wieder fast alle die Jurte beheizen, während der Regen draußen gegen unsere Ger plätscherte.

07.07.2014 – Tag 14

Nach einer etwas stürmischen und regnerischen Nacht hieß es am frühen Morgen Abschied nehmen von dem sehr idyllisch gelegenen See. Unsere Fahrt führte uns durch die teilweise schon bekannte Strecke zum nächsten Camp am Taichar-Felsenwelches wir gegen Mittag erreichten. Nachdem wir unsere Ger bezogen hatten, trafen wir uns zum Mittagessen um unsere Kräfte zu stärken. Anfangs waren wir etwas ratlos, was wir vor Ort mit unserer Zeit anfangen sollten, doch da das Glück unser ständiger Wegbegleiter war und uns auch am heutigen Tage nicht im Stich ließ, konnten wir alle ein bis zwei Stunden zugucken, wie die kleinsten und leichtesten Reiter mit ihren schnellen Pferden an uns vorbei ritten. Einige nutzten den Nachmittag für einen Spaziergang um die Umgebung zu erkunden, andere spielten die eine oder andere Partie Schach, Uno oder andere unterhaltsame Spiele. Nach dem Essen schauten wir uns gemeinsam noch einen kurzen Film über die Mongolei an. Wir waren begeistert, wie viel wir doch von dem wunderschönen Land schon nach so kurzer Zeit gesehen haben. Am Abend ließen wir wieder unsere Jurten beheizen und genossen das Knistern und die Wärme des kleinen Ofens.

08.07.2014 – Tag 15

Um den Tag in Karakorum voll und ganz zu nutzen, sind wir zeitiger als sonst gestartet. Auf dem Weg nach Karakorum konnten wir unterwegs wieder ein Pferderennen beobachten, leider war der Start schwer auszumachen und so verpassten wir ihn um einige Meter. Dafür waren wir trotzdem ganz nah an dem Rennen und konnten die Teilnehmer aus nächster Nähe beobachten. Ein weiteres Highlight auf der Fahrt nach Karakorum waren circa acht Adler und mehrere Geier, die sich gerade über einen Kadaver hermachten. Die Tiere gaben uns kurzzeitig die Gelegenheit, sie ungestört dabei zu beobachten. Was für ein Erlebnis! Nach etwa vier Stunden erreichten wir die einstige Hauptstadt unter der Führung von Dschingis Khan der Mongolei. Beeindruckend dabei sind vor allem die ehemaligen Stadtmauern. Zuerst besuchten wir das Museum, welches einige Fundstücke und auch eine Miniaturansicht der ehemaligen Hauptstadt ausstellt. Wenn man die Fundstücke sieht, ist es sehr traurig anzusehen, wie viel von diesen wertvollen Schätzen zerstört wurde. Interessant war auch zu sehen, wie weit die Mongolei einst ging. Für uns ist es kaum vorstellbar, dass die unterschiedlichen Khans in alle Himmelsrichtungen soweit vorgedrungen sind. Anschließend besuchten wir das ehemalige Gelände bzw. das, was davon noch übrig geblieben ist. Am faszinierendsten waren dabei das Kloster mit seinen drei Tempeln und die alten Zeichnungen und Stoffe.
Das Wetter schlug genau gegen Ende unserer Besichtigung um und so fuhren wir zu unserem Camp, wo wir erstmal Mittag aßen. Im Anschluss bezogen wir unsere Gers und ruhten uns etwas aus. Außerdem ließ der Regen erstmal keine Outdoor Aktivitäten zu. Am späten Nachmittag sind wir noch zum Naadam Fest gefahren, was am heutigen Tag in Karakorum stattfand. Leider neigte sich das Fest dem Ende zu, aber es war trotzdem total spannend, das bunte Treiben auf den Festwiesen zu beobachten. So konnte man beispielsweise mongolische Trachten anprobieren, sich mit einem Adler fotografieren lassen oder die Einheimischen auf ihren Pferden bestaunen. Nach dem etwas kurzen aber schönen Ereignis fuhren wir mit den Bussen noch etwas durch die Stadt und zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man nochmal die ganze Stadt sehen konnte. Außerdem befand sich auf dem Hügel ein Denkmal, welches nochmal die ehemaligen Ausmaße der Mongolei zeigte. Nach dem Abendessen saßen wir noch gemütlich zusammen und die Fußballbegeisterten fieberten der alles entscheidenden Antwort entgegen, ob man die Möglichkeit hatte, das Halbfinalspiel Deutschland - Brasilien irgendwo zu sehen.

09.07.2014 – Tag 16

Am heutigen Tag lag wieder eine lange Fahrt und gleichzeitig die letzte Übernachtung in einer Ger vor uns. Nach dem Frühstück besuchten wir von einem Fahrer Verwandte Nomaden, die es sich nicht nehmen ließen neben den üblichen Leckereien auch noch eine Suppe extra für uns zu kochen, aus frischem Hammelfleisch und Nudeln. Der Besuch war sehr interessant und so erkundeten wir alles sehr genau. Die Nomaden besitzen neben Pferden auch noch drei Kamele, die wir aber leider nicht zu Gesicht bekamen. Anschließend spazierten wir noch auf einer etwas kleineren Sanddüne, die nur unweit der Familie entfernt lag. Unser weiterer Weg führte uns heute zum nächsten Highlight der Reise, dem Hustai Nationalpark, wo wir Przewalski-Pferde in freier Wildbahn bestaunen konnten. Das Glück war wieder mal auf unserer Seite und wir sahen nach kurzer Zeit etwa 10 - 12 Pferde, sogar mit Fohlen. Der Tag wurde noch mit einem schönen Regenbogen abgerundet, bevor es zum letzten Camp ging. Nachdem wir die Jurten bezogen hatten, trafen wir uns zum Abendessen. Nach dem Esen brachte uns Tsegi noch ein mongolisches Lied bei und da gerade Stromausfall war, lernten wir das Lied bei Kerzenschein. Das gab dem letzten Abend noch eine ganz besondere Atmosphäre.

10.07.2014 – Tag 17

Am heutigen Morgen waren wir alle etwas traurig, denn unsere letzte Nacht in einer Ger war nun zu Ende und es hieß Abschied nehmen von einer absolut atemberaubenden Landschaft und den unendlichen Weiten. Auf der heutigen Strecke merkte man schon, dass man kurz vor der Hauptstadt war, denn es herrschte ein wildes Treiben auf den Gehwegen, Hektik und Chaos beherrschten die Straßen. Das war man nach den letzten Wochen gar nicht mehr gewohnt. Viele von uns wollten heute noch ein paar Souvenirs für ihre Liebsten einkaufen und so führte uns unser erster Halt zu einem großen Kaschmir Geschäft. Nachdem viele etwas gefunden haben, hatten wir sogar noch die Gelegenheit, uns die Produktion des edlen Stoffes anzuschauen. wobei wir alle einzelnen Stationen der Fabrik begutachten konnten. Bevor wir anschließend alle unsere Hotelzimmer bezogen, hieß es nun endgültig Abschied nehmen von unseren drei Fahrern. Dieser fiel uns sehr schwer, da man sich nach gut zwei Wochen, in denen man soviel Zeit und Erlebnisse miteinander geteilt hat, doch sehr aneinander gewöhnt hatte.
Ohne lange Pause ging es direkt zum Mittagessen in ein Restaurant. Nach dem Essen teilte sich unsere Gruppe, denn die einen wollten in das mongolische Nationalmuseum und die anderen wollten im Zentrum shoppen gehen. Da es zum Zeitraum des Naadamfests unmöglich scheint, ein oder in unserem Falle sogar drei Taxis zu bekommen, legten wir den Weg in die Stadt zu Fuß zurück, was aber bei dem schönen Wetter recht angenehm war. Nach einer ausgiebigen Shoppingtour haben wir uns im Restaurant zum Abendessen getroffen. Besonders schön war, dass es nach dem Essen ein kleines Kehlkopfkonzert gab. Bei der Musik konnte man nochmal schön die letzten Tage im Kopf Revue passieren lassen. Da morgen die große Eröffnungszeremonie bevorstand, sind wir heute alle zeitig zu Bett gegangen.

11.07.2014 – Tag 18

Heute stand uns der Höhepunkt der Reise bevor und gleichzeitig ein krönender Abschluss. Gleich nach dem Frühstück holte uns unser Busfahrer für das Naadam-Fest ab. Um pünktlich bei der Zeremonie vor Ort zu sein, sind wir zeitig losgefahren. Die Straßen waren aber glücklicherweise frei und so erreichten wir das Stadion rechtzeitig und hatten sogar vorab noch Zeit rund um das Stadion den einen oder anderen Stand zu besuchen. Die Zeremonie war wirklich ein absolutes Highlight und ist unvergleichbar. Das Stadion war restlos ausverkauft. Die Eröffnungsfeier war ein riesiges Spektakel, aus vier Eingängen kamen unzählig viele Reiter, Tänzer, Soldaten, Bogenschützen und einzelne Berufsgruppen der Mongolei. Begleitet wurde die Zeremonie von einem unglaublich guten Orchester, das die Stimmung sehr gut rüberbrachte. Die Eröffnungsfeier dauerte insgesamt zwei Stunden. Anschließend kamen die Ringer in das Stadion, sie bereiteten sich auf die bevorstehenden Wettkämpfe vor. Nach der Zeremonie hatte jeder von uns individuell Zeit, das Naadam zu erleben. Viele von uns blieben im Stadion um die ersten Ringkämpfe zu sehen. Es fanden auf dem Rasen mehrere Wettkämpfe gleichzeitig statt und es war schwer, den Überblick zu behalten, wer bei welchem Kampf Schiedsrichter war. Am faszinierendsten war dabei der Tanz des Gewinners der jeweiligen Runde. Die Sieger bewegte seine Arme und Schultern, wie ein Adler seine Flügel. Mindestens genauso spannend war aber auch das Bogenschießen. Bei dem Wettkampf traten sowohl Männer als auch Frauen gegeneinander an. Die Frauen standen den Männern dabei in nichts nach. Auf dem Fest konnte man noch weitere tolle Sachen und Wettkämpfe erleben, so beispielsweise den Wettkampf des Knochenwerfens. Dabei hockten Männer auf dem Boden und schnipsten Ziegenknochen auf einen Haufen mit Schafsknochen. Das Festgelände glich einer Kirmes, zahlreiche Buden lockten zum Stöbern und Verweilen ein. Viele von uns gönnten sich zum Mittag einen leckeren Schaschlik-Spieß, die mit viel Liebe zubereitet wurden. Am Nachmittag fuhren wir zu unserem Hotel zurück und ruhten uns etwas aus. Da wir auf unserer Reise schon das ein oder andere Pferderennen gesehen hatten, beschlossen wir auf das große Pferderennen zu verzichten. Den Abschluss unserer einmaligen und großartigen Reise genossen wir in einem mongolischen Grillrestaurant, in dem jeder sein Essen individuell zusammenstellen und auf dem Grill zubereiten lassen konnte. Nach dem Essen trennte sich unsere Gruppe, einige wollten zeitig zu Bett gehen, weil es am nächsten Morgen zeitig raus ging. Die anderen wollten noch ein wenig das Fest auf dem Dschingis-Khan- Platz erleben. So oder so war es ein gelungener Abschluss. Wir verabschiedeten uns von Tsegi, unserer Reiseleiterin und so langsam wurde es allen bewusst, dass es morgen wieder in die Heimat geht.

12.07.2014 – Tag 19

Am frühen Morgen ging es mit dem Flieger über Moskau zurück nach Berlin. Ein Reisegast verließ uns schon am Moskauer Flughafen, weil er direkt nach Hannover flog. Die Flüge liefen stressfrei ab und es kamen alle Gepäckstücke an. Am Flughafen hieß es dann endgültig Abschied nehmen, die Gruppe löste sich so langsam auf, die einen fuhren mit dem Zug heim und die anderen teilten sich in die unterschiedlichen Transfers auf.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Die Bilder sind toll. Auch nach einem Jahr eine Erinnerung an eine sehr schöne Reise.
Wir können die Reise nur allen, die etwas besonderes an Natur und Leuten erleben wollen, empfehlen.
Die Betreuung durch sehr gut.

Ulrich Taubner
22.11.2015