Reisebericht: Namibia – Sehnsucht nach Afrika

03.11. – 23.11.2009, 21 Tage Kalahari – Keetmanshoop – Fish River Canyon – Lüderitz – Windhoek – Namib Naukluft–NP – Sossusvlei – Swakopmund – Walvis Bay – Etosha–NP


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Ein Stück Deutschland – mitten in Afrika! Das trifft wohl auf Namibia zu, wie auf kein anderes Land des Schwarzen Kontinents. Bei der Vergangenheit natürlich auch kein Wunder und trotzdem ist man irgendwie fasziniert wenn man in Windhoek über die Bi
Ein Reisebericht von
René Wächtler
René Wächtler

Reisebericht

Ein Stück Deutschland mitten in Afrika! Das trifft wohl auf Namibia zu, wie auf kein anderes Land des Schwarzen Kontinents. Bei der Vergangenheit natürlich auch kein Wunder und trotzdem ist man irgendwie fasziniert wenn man in Windhoek über die Bismarckstraße flaniert, vorbei am Hotel Thüringer Hof und Orte wie Helmeringshausen und Uhlenhorst passiertAber von vorn: Anfang November hatte ich die Möglichkeit eine Reisegruppe von Eberhardt TRAVEL nach Namibia zu begleiten.



Nachdem alle mit dem bequemen Haustür-Transfer-Service zum Flughafen gebracht wurden, starteten wir in einer idealen Gruppenstärke von 15 Gästen von unseren jeweiligen Heimatflughäfen Dresden, Leipzig oder Berlin und trafen uns am Frankfurter Flughafen für unseren Flug über Johannesburg in die Hauptstadt Windhoek. Das Abenteuer Afrika konnte beginnen! Gruppenbild Nach kühlem Wetter zu Hause und dem ersten Schnee waren wir alle über strahlend blauen Himmel und 35 Grad erfreut. Beim Informationsabend vor Reisebeginn hatten wir alles Wichtige und Wissenswerte zu Land, Leuten und Programmablauf erfahren und so konnten wir uns nun voll auf Erlebnisse und Erholung konzentrieren. Alles begann also mit einer Stadtrundfahrt in Windhoek. Was sofort auffiel war die ungeheure Sauberkeit überall. Während der gesamten Reise wurde dieser erste Eindruck immer wieder bestätigt. Nach einem zu kurzen Aufenthalt in der Hauptstadt des früheren Deutsch-Südwestafrikas starteten wir unsere Reise im bequemen Bus in Richtung Süden. Wenn man Namibia besucht, muss man wissen, dass die Straßen nur zu einem geringen Prozentsatz geteert sind, meistens fährt man Schotterpisten in unterschiedlicher Qualität. Das ist nicht immer einfach, wenn man hiesige Autobahnen gewöhnt ist, aber man sieht so natürlich bedeutend mehr von Land und Leuten. Unsere Route sollte uns über den Fish River Canyon, Aus und Lüderitz in das Gebiet des Sossusvlei führen. Anschließend dann nach Swakopmund und über die Felsmalereien von Twyfelfontein bis in den höchsten Norden des Landes an die angolanische Grenze. Natürlich durfte ein ausgiebiger Aufenthalt im Etosha-Nationalpark nicht fehlen und über Otjiwarongo schloss sich dann der Kreis.
Insgesamt 19 Tage in Namibia, eine perfekte Dauer bei einer idealen Reiseroute. Alle unsere Unterkünfte waren sogenannte Lodges, die meisten mit einem herrlichen Pool, den wir natürlich immer sofort nach unserer Ankunft testen mussten, und immer mit großen, komfortablen Zimmern.


Die afrikanische Sonne, ein erfrischendes Bad und ein kühles natürlich nach deutschem Reinheitsgebot gebrautes Bier rundeten die Tage voller Erlebnisse und neuer Eindrücke ab. Dazu natürlich ein immer leckeres Abendessen, meist Buffet und immer schmackhaft, abwechslungsreich und reichhaltig. Nachdem wir schon zu Anfang die Tierwelt Afrikas bei einer privaten Safari kennenlernen durften, warteten im ersten Teil der Reise die Naturschönheiten Namibias auf uns. Erster Höhepunkt: der Fish River Canyon, der drittgrößte Canyon dieser Art weltweit.

Unbeschreibliche 27 Kilometer Maximalbreite und eine Tiefe von bis zu 550 Metern kaum vorstellbar und natürlich bekommt man am ungesicherten Rand dieses Phänomens mächtigen Respekt vor der Natur. Weiter ging es dann und wir genossen einen der wunderschönen Sonnenuntergänge bei einem leckeren Gintonic [soll ja für Malaria-Prophylaxe gut sein ] im Köcherbaumwald. Wirklich bizarre Formen, die sich da im Abendrot spiegelten. Weiter ging es an die Küste, über Aus nach Lüderitz. Okay, von Lüderitz hatten wir alle mehr erwartet, aber die Geisterstadt Kolmanskoop, früher ein blühendes Zentrum der Diamantenförderung, war wirklich beeindruckend.



Nun ging es weiter durch die Kalahari in Richtung Namib-Wüste. Ganz in der Nähe des Sossusvlei bezogen wir Quartier, um uns ausgiebig den endlos scheinenden Dünenmeeren widmen zu können. Den Aufstieg auf die berühmte Düne 45 haben wir weggelassen, dafür sind die meisten von uns auf die 135 Meter hohe Düne Big Mama direkt im Sossusvlei gewandert.


Selbst sportliche Menschen sollten so zeitig wie möglich mit den Aufstiegen beginnen, da die Hitze mit der Zeit wirklich erdrückend wirkt. Und dann der Abstieg barfuss im warmen, roten Sand ein unglaubliches Erlebnis. Am Nachmittag blieb dann sogar noch Zeit das riesige Gebiet bei einem Cesna- Flug aus einer ganz anderen Perspektive kennen zu lernen. Weiter ging es nach Swakopmund, ein süßes Städtchen mit Seebad-Flair.
Und da fühlte man sich fast wie in Europa. Ein Besuch der deutschen Buchhandlung, ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte im Café Anton und Preisverhandlungen auf dem Holzmarkt dürfen hier nicht fehlen. Einen Tag haben wir genutzt, um von Walvis Bay aus in See zu stechen. Unser deutschsprachiger Skipper gab uns nicht nur Sherry und Austern zur Verkostung, sondern erzählte uns jede Menge Geschichten aus Vergangenheit und Gegenwart. Nebenbei bekamen wir auch noch Besuch von einer Robbe namens Otti direkt an Bord und konnten einige Delfine beobachten.


Bei einem zünftigen Lied war auch der leichte Wellengang schnell vergessen. Im Übrigen waren die beiden Abende in Swakopmund die einzigen, wo nicht schon Halbpension seitens Eberhardt TRAVEL inkludiert war. Das war gar nicht so schlecht, weil man in Swakopmund toll Essen gehen kann. Ein echter Tipp: das Restaurant Zur Kupferpfanne. Extrem gemütlich, wie ein Museum eingerichtet, toller Service und sehr gutes Essen zu angemessenen Preisen. Nur Fotografieren ist verboten. Insgesamt ein voller Erfolg. Durch das karge Damaraland, natürlich mit Besuch der Felsmalereien in Twyfelfontein und des Versteinerten Waldes, fuhren wir nach Opuwo, wo wir einem weiteren Höhepunkt der Reise entgegenfieberten. Wie alle Eintritte, Exkursionen usw. war auch hier ein ganz besonderer Tagesausflug bereits im Reisepreis inkludiert.
Bevor wir zu den Epupa-Wasserfällen ganz im Norden Namibias, an der angolanischen Grenze gelegen, fuhren, stand erst noch der Besuch in einem traditionellen Himba-Dorf auf dem Programm.

Wir durften die Himba, ein altes nomadisch lebendes Hirtenvolk, und seine Traditionen und Bräuche direkt in einem Clan kennenlernen. Da in unserer Gruppe nicht alle des Englischen mächtig waren, um alles zu verstehen allerdings dolmetschen notwendig war, habe ich wie immer helfend zur Seite gestanden und so haben alle die wichtigen Details genau mitbekommen. Wozu ist man schließlich als netter Reisebegleiter dabei?! Es war auf alle Fälle für die meisten DAS Highlight auf dieser Reise, da die Welt der Himba doch sehr exotisch für uns war.

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