Reisebericht: Peking, Tibet und Nepal für Alleinreisende

31.08. – 16.09.2011, Rundreise zwischen Buddhismus und Himalaya mit Fahrt im höchsten Zug der Welt


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Gemeinsam erlebten wir Peking, den höchsten Zug der Welt, den Mythos Tibet und das quirlige Nepal umringt vom Himalaya-Gebirge...
Ein Reisebericht von
Daniela Paulan
Daniela Paulan

Reisebericht

31.08.2011
Am 31.8. geht unser Abenteuer los. Mit dem Haustür-Transfer-Service erreichen wir Berlin und treffen uns am Flughafen. Nach einer Stärkung fliegen wir von Berlin nach Doha. Der Service der Qatar Airways ist sehr gut. Leider müssen wir in Doha recht lange auf unseren Weiterflug warten, doch dafür gibt es eine warme Mahlzeit gratis am Flughafen. Nun noch das letzte Stück bis Peking und gegen Mittag des 01.09. erreichen wir die Hauptstadt Chinas.
 
01.09.2011
Unser örtlicher Reiseleiter Xia´jun, der von uns liebevoll Josef genannt wird, empfängt uns am Flughafen. Das Klima ist angenehm und so geht es trotz ein wenig Müdigkeit zu den ersten Besichtigungen. Wir fahren zum Tiananmen Platz, der auch als Platz des Himmlischen Friedens bezeichnet wird, und besuchen den weltgrößten befestigten Platz. Wir spazieren auf dem Platz, die Armee ist überall präsent, aber der Blick auf die angrenzende Verbotene Stadt ist beeindruckend. Anschließend fahren wir zum Abendessen in ein schönes Hotel. Das Essen wird auf die Tische gebracht und jeder kann sich nehmen, was er möchte. Es schmeckt allen sehr gut. Anschließend fahren wir zum Hotel. Wir wohnen im guten 4-Sterne-Hotel Traders, wo wir uns auf Anhieb wohl fühlen. Müde schließen wir den Tag für heute ab.
 
02.09.2011
Nach einem stärkenden Frühstück fahren wir außerhalb von Peking. Peking ist eine Stadt mit ca. 20 Millionen Einwohnern beeindruckt sehr. Der Verkehr ist Wahnsinn und beschäftigt uns den ganzen Tag über. Wir fahren zuerst zur Ming-Allee. Eine schöne Allee liegt vor uns, wir sind hier überrascht, wie wenig Touristen unterwegs sind. Das marmorne Ehrentor Shi Paifang begrüßt uns. Wir laufen durch die 'shen dao', die Straße der Seelen mit ihren überlebensgroßen Figuren. Es gibt zwölf Paare von Tieren Sie bewachen das Grab: Löwen, Einhörner, Greifen, Kamelen, Elefanten und Pferde. 800 Meter weiter durchquert man das Große Rote Tor (Da Hong Men), dessen mittlerer Durchgang einst nur für die kaiserliche Bestattungszeremonie geöffnet wurde. Wir sind am Ende der Figurenallee angekommen. Danach fahren wir weiter direkt zur Großen Mauer. Dort haben wir ausreichend Zeit, um die Mauer zu besteigen. Es gibt 2 Wege, die steil sind und der Weg ist uneben. Aber viele der Gruppe schaffen das gut und laufen bis zum ersten, zweiten oder sogar dritten Wachturm? Die Große Mauer ist ca. 6000 Kilometer lang und eines der größten Bauwerke der Erde. Es ist schon gewaltig, ein Stück davon entlang zu spazieren. Auch schöne Fotomotive bietet die Mauer. Danach fahren wir zurück nach Peking. Die Fahrt dauert mehr als zwei Stunden, länger als gedacht! Der Verkehr in Peking ist dicht und so brauchen wir viel Geduld. Gerade noch rechtzeitig erreichen wir die Verbotene Stadt, die ab 16 Uhr den Einlass schließt. Die Tore sind schon zu, doch unsere Reiseleiter Josef schafft es, dass wir das wichtigste Bauwerk in Peking doch noch besuchen können. Die Verbotene Stadt ist ein faszinierendes Erlebnis, zum einen wegen ihrer großartigen Architektur und zum anderen wegen ihrer unglaublichen Dimension. Direkt im Herzen von Peking nimmt die alte Kaiserstadt eine Fläche von 72 ha ein, auf der sich 890 Tore und Paläste sowie zahllose Pavillons mit insgesamt 9999,5 Räumen befinden - der Legende nach ein Raum weniger als der Palast im Himmel. Die gesamte Anlage ist von einem 52 Meter breiten und 6 Meter tiefen Graben sowie einer zehn Meter hohen und 3.400 Meter langen Stadtmauer mit Wachtürmen umgeben. Wir können das ganz in Ruhe genießen, da nur noch wenige Besucher hier sind. So entstehen herrliche Fotos - ohne Menschenmengen. Anschließend laufen wir ein Stück durch Peking zum Bus und fahren zum Abendessen, was wieder sehr lecker ist. Eine kurze Nacht erwartet uns danach.
 
03.09.2011
Heute heißt es zeitig aufstehen. Um 4:30 Uhr fahren wir mit unserem Frühstückspaket zum Flughafen und starten den Flug nach Xining. Peking ist wirklich ein beeindruckend großer Flughafen, der extra zur Olympiade gebaut wurde. Nach 2 Stunden Flug erreichen wir Xining. Wir kaufen in einem kleinen Supermarkt noch Verpflegung für die Zugfahrt und essen anschließend zu Mittag. Danach fahren wir in Richtung Bahnhof. Wir spazieren noch kurz durch den nahe gelegenen Park und fahren danach mit unseren Koffern zum Bahnhof von Xining. In die Bahnhofshalle kommen wir nur mit den Zugtickets und nach einer Sicherheits­kontrolle. Die Halle ist groß und viele Chinesen warten hier auf die Züge. Wir sind als Ausländer hier schon etwas Besonderes und werden bewundert und fotografiert. Nun geht es endlich los. Der Zug fährt ein und wir steigen ein. Wir haben Plätze in der 2. Klasse des Zuges, die eigentlich 6 Betten pro Abteil hat. Wir schlafen aber zu viert in einem Abteil, so haben wir die gleiche Ausstattung wie in der ersten Klasse. Die Einrichtung ist spartanisch, aber sauber. Wir richten uns ein, verstauen unser Gepäck und genießen die ersten Aussichten aus dem höchsten Zug der Welt. Zum Abendessen stärken wir uns im Speisewagen. Der Speisewagen befindet sich ca. 5 Wagons entfernt. Dabei lernen wir auch die 3. Klasse kennen, die nur normale Sitze zur Verfügung hat und wo vor allem Einheimische sind. Auch hier bestaunen wir uns gegenseitig... Das Essen ist schmackhaft zubereitet. Danach erzählen wir noch eine Weile, bevor wir uns zur Nachtruhe hinlegen. Wider Erwarten finden doch alle Schlaf, wenn auch der eine mehr und der andere weniger.
 


 
 
 
04.09.2011
In der Nacht fuhr der Zug auch durch Golmund. Zeitig werden wir wach, denn gegen 8 Uhr morgens passieren wir den höchsten Bahnhof der Strecke: Tanggula (Tibet), 5.068 Meter. Leider fährt der Zug schnell vorbei, so dass ein Foto nur wenigen gelingt. Von nun an erleben wir traumhafte Aussichten. Der Permafrost-Boden und die dahinter liegen Berge bilden ein schönes Bild. Auch die Häuser der Einheimischen und die vielen Yaks, die zu sehen sind, faszinieren uns. Viele, viele Fotos werden gemacht. Zum Frühstück naschen wir unsere mitgebrachten Snacks, da es im Speisewagen nur Reisebrei gibt. Dafür gehen wir zu Mittag in den Speisewagen und bekommen wieder köstliche chinesische Kost. Die weitere Zeit verbringen wir mit Tee trinken und natürlich die Landschaft beobachten und vielen Gesprächen.


Gegen 16 Uhr erreichen wir dann den Bahnhof von Lhasa. Nun können wir auch einige Außenaufnahmen vom Zug machen, bevor wir das imposante Bahnhofsgebäude verlassen und wir von unserem tibetischen Reiseleiter Leo empfangen werden. Mit dem Bus geht es zum Hotel, wo wir uns erst einmal frisch machen und erholen können. Das Abendessen gibt es direkt im Hotel. Einige vertreten sich die Beine in der Hotel-Umgebung, die das Stadtzentrum darstellt.
 
 
 
 
 
Heute, am 05.09.2011, lernen wir die tibetische Kultur kennen. Wir starten nach dem Frühstück zu unseren ersten Klosterbesichtigungen rund um Lhasa. Auf unserem Tagesprogramm steht zunächst das Drepung-Kloster. Mit unserem Bus und dann mit Sammeltaxis erreichen wir das Kloster. Die dünne Luft macht sich bemerkbar. Leo berichtet einiges über das Kloster und sorgt für tiefe Einblicke in das alltägliche Leben der Pilger und Mönche, die uns zahlreich über den Weg laufen. Heute ist der einzige Tag an dem ein heiliger Raum geöffnet wird, deshalb kommen tausende Pilger heute hier ins Drepung-Kloster. Wir dürfen an allen Schlangen vorbei und können trotzdem das Kloster besuchen. Bettelarm sind die meisten Pilger und doch spenden sie ihr letztes Geld als Opfergaben für den Glauben, für den Buddhismus. Mittelalter trifft Moderne! Dieser Gedanke ist uns ein ständiger Begleiter auf der gesamten Reise. Der Geruch von flüssiger Yakbutter steigt in unsere Nasen und unsere Augen vernehmen die farbenfroh geschmückten Gebetsräume. Wir scheinen in eine andere Welt eingetaucht zu sein. Höhepunkt des Tages ist der Besuch des Sera-Klosters. Wir bestaunen erst die kunstvoll gearbeiteten Mandalas und wohnen schließlich dem Debattieren bei - ein besonderes Spektakel. Auch wenn wir nicht verstehen, was diskutiert wird, können wir doch anhand von Mimik und Gestik den Gesprächen lauschen. Mit zahlreichen Eindrücken kehren wir ins Hotel zurück. Am Abend besuchen einige die Tibet-Oper, was ein ganz besonderes Erlebnis ist!
 
Wir schreiben den 06.09.2011. Der Höhepunkt einer jeden Tibetreise steht auf unserem heutigen Programm - der Besuch des Potala-Palastes. Doch zuvor besichtigen wir die Sommerresidenz des Dalai Lama, den Norbulinka. Norbulingka bedeutet auf Tibetisch "Schatzgarten". Der Park bedeckt eine Fläche von 3,6 Mio. m². Er wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts erstmals angelegt. Durch oftmalige Erweiterungen hat er den heutigen Umfang erreicht. Die schöne Palastanlage ist in einen herrlichen Park eingebettet und lädt zum Spazieren ein. Wir besuchen den neuen Palast, der sich im Norden befindet und nach Süden gerichtet ist. Er wurde 1956 mit finanzieller Unterstützung der Zentralvolksregierung gebaut und ist von einer hohen Mauer umschlossen. Dieses Bauwerk im tibetischen Stil ist zweistöckig und hat ein flaches Dach. Darin gibt es Büro-, Empfangs-, Erfrischungs-, Sanitär-, Schlaf- und Meditationsräume sowie Vorlesungshallen und die kleine Sutrahalle. An der prächtigen Innengestaltung sind hier und da moderne Elemente zu sehen. Der Palast ist eine repräsentative Residenz in Tibet der neueren Zeit.
Anschließend geht es zum Potala-Palast, doch zuvor statten wir der Post noch einen Besuch ab, damit auch die Daheim gebliebenen Nachricht von uns erhalten. Nachdem wir die Sicherheitskontrolle passiert haben und ein Gruppenbild geknipst wurde, steigen wir allmählich die ca. 1000 Stufen bergauf. Jeder einzelne der Gruppe meistert den Anstieg bravourös. Der Ausblick über Lhasa ist grandios, doch provokant ist gegenüber dem Heiligtum der Buddhisten, das Befreiungsdenkmal der Chinesen erbaut. Ein Foto des aktuellen Dalai Lamas suchen wir vergebens, denn das ist verboten in Tibet. Wir werden durch die Räume geführt und genießen die tolle Aussicht - ein besonderes Erlebnis für jeden von uns.


 
Nach einer stärkenden Pause im Hotel fahren wir in die Altstadt von Lhasa. Hier strömen zahlreiche Pilger zum Jokhang-Kloster. Wir besuchen das Jokhang-Kloster, das ca. 1 Kilometer östlich vom Potala-Palast liegt und das älteste Gebäude der Stadt Lhasa ist. Es blickt auf eine Geschichte von nahezu 1400 Jahren zurück. 1961 wurde es als eine der wichtigsten Kulturstätten unter staatlichen Denkmalschutz gestellt. Im November 2000 wurde es von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Ein prächtiger Innenhof und eine Terrasse mit Blick zum Potala-Palast lässt uns staunen. Prächtig sind die Innenräume mit goldenen Buddha-Statuen verziert. Kerzenlicht erhellt den Raum und die Gebetssänge der Pilger sorgen für musikalische Untermalung. Danach umrunden wir das Kloster auf der Barkor-Straße. Natürlich ziehen uns die zahlreichen Souvenirstände an und so kauft der ein oder andere doch eine Klangschalen, Gebetsmühle oder Gebetsfahnen. Wir erleben eine friedliche Atmosphäre durch Tausende Pilger, die lediglich mit ihrer Gebetsmühle "bewaffnet" stillschweigend ihre Runden im Uhrzeigersinn drehen, überschattet.
Am Abend haben wir eine Einladung zur Eröffnung einer Wanderung zum höchsten See Tibets. Die Eröffnungsveranstaltung findet vor dem Potala-Palast statt. Eine große Bühne wurde aufgebaut. Wir werden überraschender Weise in der zweiten Reihe platziert, direkt hinter dem Bürgermeister von Lhasa und dem tibetischen Minister. Leider kommen die Herren recht spät und es fängt an zu regnen. Wir schauen uns eine Weile das Schauspiel an, viele Reden der Offiziellen und auch einige kulturelle Darbietungen. Im Hintergrund wird der Potala-Palast bei Dunkelheit angeleuchtet und ergibt ein zusätzlich tolles Bild. Auch von vielen TV-Teams werden wir gefilmt und fühlen uns wie die wichtigsten Personen. Leider wird der Regen nach einer Weile stärker und wir können die Veranstaltung nicht zu Ende verfolgen, behalten aber trotzdem das Erlebnis in Erinnerung.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
07.09.2011
Nach all den Klöstern fahren wir heute in das tibetische Hinterland und erleben Naturhöhepunkte. Das ehemals kleine Königreich Gyantse ist unser Ziel. Bunte Gebetsfahnen und Steinpyramiden begleiten uns auf unserem Weg. Wir überqueren den Tsangpo (indisch Brahmaputra), einer der längsten Flüsse Asiens, passieren den Khampa La-Pass mit einer Höhe von knapp 4794 Metern und halten am heiligen See. Ein Raunen geht durch den Bus bei diesem Anblick.


Wir lassen uns mit prächtig geschmückten Yaks fotografieren und atmen tief ein. Weiter geht es über den Karo La-Pass (5010 Meter) mit herrlichen Blick zum Kharola-Gletscher. Unsere Augen saugen förmlich die Landschaft der Hochebene ein, heute bei strahlendem Sonnenschein. Weiter führt die Fahrt über den Simi La-Pass mit 4370 Metern durch atmenberaubende Landdschaft. In Gyantse angekommen, beziehen wir unsere Zimmer. Nur drei Stockwerke sind zu überwinden, doch die dünne Luft macht sich bemerkbar. Es geht eben alles etwas langsamer. Gyantses Kleinstadt-Idylle ist etwas Besonderes - hier findet man noch das "ursprüngliche Tibet". Einige vertreten sich die Beine nach der langen Fahrt und spazieren durch den Ort, über den Markt und genießen den Blick auf die Burg.
 


Ausklingen lassen wir den Abend in einem Restaurant außerhalb der Stadt. Danach lassen uns lustige Tibeterin ihren Gerstenwein verkosten.
 
 
Ein neuer Tag ist angebrochen, der 08.09.2011. Ehe wir nach Shigatse fahren, besuchen wir das Palchoe-Kloster mit der größten Stupa Tibets. Es ist soviel anders als all die bereits besuchten Klöster. Dieses Kloster ist berühmt für seine einzigartige Kombination aus Tempel und Stupas und bot sogar Mönchen verschiedener Orden Unterkunft. Wir besuchen ausgiebig die Kumbum Stupa, die auch herrliche Ausblicke zulässt. Am frühen Mittag steigen wir wieder in den Bus und fahren mit kurzem Zwischenstopp an ein typisch tibetisches Dorf und besuchen ein Wohnhaus einer Familie auf direktem Wege nach Shigatse. Unsere Zimmer sind noch nicht ganz fertig, deshalb gehen wir in ein Kaffee und genießen richtig leckeren Cappuccino und Eis-Café italienischer Art - mitten in Tibet. Danach beziehen wir unser Hotel und genehmigen uns eine kurze Auszeit. Anschließend geht es zur Besichtigung des Tashilhunpo-Klosters am Fuße des Nyima Bergs. Der erste Dalai Lama ließ diesen ehrwürdigen Ort 1447 errichten. Noch heute ist das Kloster bewohnt. Wir schauen Novizen bei der Arbeit zu und staunen in der großen Versammlungshalle mit 48 Säulen. Der größten Buddha-Statue aus 11.000 kg Kupfer und 229 kg Gold statten wir ebenso einen Besuch ab. Am späten Nachmittag besuchen wir den Freimarkt von Shigatse und erstehen und handeln noch einige Souvenirs. Den Abend verbringen wir in einem tibetischen Restaurant und stoßen mit Gerstenwein auf das Bergfest an.
 
Heute schreiben wir den 09.09.2011. Wir sind bereits 10 Tage unterwegs und haben schon viel erlebt. Heute fahren wir auf direktem Wege zurück nach Lhasa. Die Fahrt dauert ca. 5 Stunden und bietet, obwohl keine Pässe, doch sehr schöne Aussichten. Unterwegs genießen wir Mondkuchen, da am 12.9. in China Mondfest ist. Das Mondfest oder Mittherbstfest wird in Asien am 15. Tag des 8. Mondmonats nach dem traditionellen chinesischen Kalender begangen. Traditionell werden am Mondfest Mondkuchen mit verschiedenen Füllungen, z. B. süße, salzige, mit Fleisch oder vegetarische Füllung, gegessen. Die Strecke ist kurvenreich und verlangt unserem Fahrer viel ab. Auch hier halten wir an zwei Fotostopps. Am frühen Nachmittag erreichen wir Lhasa. Nach einer Pause treffen wir uns in einem Beratungsraum im Hotel. Dort erklärt uns Josef, den wir ins Herz geschlossen haben, wie schwierig chinesische Kaligrafie ist. Er erklärt uns einige Zeichen und auch den Wandel der alten Sprache in der neuen Zeit. Zum Abschluss schreibt er jeden unserer Namen in chinesischen Buchstaben. Das ist ein schönes Andenken für uns. Nach der Anstrengung speisen wir an diesem Abend im Hotel.
 
Früh ertönt der Wecker am Sonntagmorgen des 10.09.2011, denn es gilt unseren Flug nach Kathmandu zu erreichen. Auf der Fahrt verabschieden wir unsere chinesischen Reiseleiter Leo und Josef (Xia´jun). Wir checken ein und unsere Reisegruppe hat Plätze auf der rechten Seite und somit freien Blick zum Himalaya-Gebirge. Die Sonne strahlt und so ist es natürlich ein Erlebnis. In Kathmandu gelandet, erwarten uns sommerlich schwül-warme Temperaturen und viele Menschen. Farbenfroh erblicken wir Frauen in ihren eleganten Saris. K.C., unser nepalesischer Reiseleiter nimmt uns in Empfang und fährt zunächst mit uns direkt zum Hotel Himalaya. Im dichten Verkehr lassen wir den Blick bereits nach links und rechts schweifen. Wir meinen, fast schon in Indien zu sein, doch so sagt man uns, wäre es hier noch sauber. Kaum zu glauben, doch wir warten ab, was die nächsten Tage noch für uns bereithalten. Wir machen uns kurz frisch und dann geht es mit Fotoapparat bewaffnet auf erste Entdeckungstour durch Kathmandu. Durch den dichten und für uns unübersichtlichen Verkehr gelangen wir zum Durbar Square. Zu Fuß entlang der so genannten New Road erreichen wir die Altstadt. Überall hier herrscht ein buntes Treiben, wir sind beeindruckt. Wir statten dem Palast der Kumari, der lebenden Kinds-Göttin, einen Besuch ab und spazieren um die ehrwürdigen Tempel. Auch Affengott Hanuman betrachten wir uns aus nächster Nähe. Überall um uns herum sind fliegenden Händler, die uns ihre Waren anbieten, was vielen schon zu viel wird. Wenn man gut handelt, kann man hier aber Schnäppchen erstehen. Die Verkäufer sind hartnäckig und so kann man auch meist ein gutes Geschäft machen. Selbst Euro-Münzen werden hier akzeptiert. Pflastermüde steigen wir wieder in den Bus und fahren zum Affentempel.


Wie eine kleine eigene Stadt erscheint uns die Tempelanlage. Gewohnt sichten wir wieder Gebetsmühlen und auch tibetische Mönche. Buddhismus und Hinduismus liegen nahe beieinander. Wir blicken vom Affentempel über die nepalesische Metropole bis zu den im Dunst liegenden Bergen. Den Abend lassen wir in der Oase unseres Hotels ausklingen. Bei einem kontinental-tibetisch-nepalesischen Abendbuffet lassen wir es uns gut gehen. Nach dem Essen wagen einige noch einen Blick in die Souvenirläden des Hotels. Dem Bann der nepalesischen Verkäufer können sich allerdings nur die wenigsten entziehen.
 
 
11.09.2011
Dem Wunsch vieler Reisegäste folgend organisieren unser Reiseleiter K.C. und ich am frühen Morgen noch einen Mountain Flight. Einmal den Mount Everest aus nächster Nähe sehen, ohne uns den quälenden Aufstieg zu leisten, war für viele der Wunsch. Die Gelegenheit den Bergen so nah zu kommen, nutzen 15 Reisegäste. Wir wagen das Abenteuer vom Terminal für Inlandsflüge des Flughafens Kathmandu. Der Flug dauert ca. 1 Stunde. Jeder hat einen Fensterplatz und darf auch zum Piloten, um diesem über die Schulter zu schauen. Majestätisch hebt sich aus der dichten Wolkendecke das Himalaya-Gebirge. Vorn im Cockpit zeigt uns der Pilot auch den Mount Everest mit einer Höhe von 8848 Metern. Erst jetzt begreift man die Höhe, denn er schaut über den Wolken so aus, wie ein richtiger Berg auf der Erde. Die Gipfel des Himalaya scheinen eine eigene Welt zu sein. Unschuldig sind die Berge in dicke Schneemassen gehüllt. Nur hier ist die Faszination Himalaya wirklich nachvollziehbar. Nur hier versteht man, warum so viele die Gefahr Himalaya wagen. Ein unvergessliches Erlebnis.


 
Anschließend stärken wir uns beim guten Frühstück und dann stehen weitere Besichtigungen in und um Kathmandu auf dem Programm. Wir fahren wieder durch die Straßen von Kathmandu und sind wieder vom Verkehr beeindruckt. Die Straßen sind voll, alles hupt und doch fahren alle rücksichtsvoll und es rollt. Wir fahren zum Tempel des „schwimmenden Vishnu" Budhanilkantha. Vishnu ist eine der wichtigsten Formen des Göttlichen im Hinduismus, kommt jedoch bereits in den Veden vor. Im Vishnuismus gilt er als die Manifestation des Höchsten. Seine Shakti, die weiblich gedachte Seite des Göttlichen, ist die Göttin Lakshmi, die als seine Gattin gilt. Vishnu ist Teil der Trimurti, einer im Hinduismus sehr bekannten Konzeption der „drei Gestalten". Diese besteht aus drei Aspekten des Göttlichen, die mit den fundamentalen Prinzipien des Kosmos in Verbindung stehen: die Schöpfung: Brahma die Erhaltung: Vishnu die Kraft der Zerstörung: Shiva In der Dreiheit sind die Aufgaben verteilt: Vishnu ist der Gott der Erhaltung, da er den Dharma im Sinne einer gerechten kosmologischen und menschlichen Ordnung erhält und zu diesem Zweck immer wieder als Tier oder Mensch inkarniert. in seiner Form als Jalashayana Narayan gewidmete Tempelanlage am Fuße des Shivapuri nördlich von Kathmandu. Kathmandu ist die Hauptstadt Nepals. Mit etwa 671.846 Einwohnern (Zensus 2001) ist sie die größte Stadt des Landes Nepal ist ein Binnenstaat in Südasien. Es grenzt im Norden an die Volksrepublik China und im Osten und Südwesten an Indien.
Am Nachmittag besichtigen wir noch die zweitgrößte Stadt Nepals, die dritte Königsstadt: Patan. Patan, auch Lalitpur genannt, ist von Kathmandu nur durch den Bagmati-Fluss getrennt und nach Kathmandu die zweitgrößte Stadt Nepals. Im Gegensatz zu Kathmandu ist Patan vorrangig eine buddhistische Stadt. Dies zeigt sich schon in über 150 ehemaligen Klöstern und durch ihre Gründungslegende. Am Durbar Square von Patan liegt der dreiteilige Königspalast, wovon der mittlere Teil, der so genannte Mul Chowk, der älteste ist. Sein Eingang wird von zwei steinernen Löwen flankiert. Der Mul Chowk umschließt einen großen quadratischen Hof, in dessen Mitte ein vergoldeter Schrein, der Bidya Mandir, steht. Rechts neben dem Eingang zum Mul Chowk findet sich der Sundari Chowk. Dort findet man im Hof aus Stein das in die Erde eingelassenen ehemalige königliche Bad. Links des Mul Chowk befindet sich der Manikeshava Chowk, in dem sich das Archäologische Museum befindet. Dazwischen erhebt sich noch der Degutale-Tempel, Sitz der Göttin Taleju.
Rund um den Platz stehen zahlreiche weitere kleine Tempel und Pagoden, die verschiedenen Gottheiten geweiht sind. Besonders auffällig hiervon ist der achteckige Krishna-Tempel. Neben dem steinernen Tempel befindet sich die vergoldete Statue von König Siddhi Narasimha Malla. Der älteste Tempel des Platzes ist der Car-Narayana-Tempel. Die Dachstreben zeigen hier unterschiedliche Erscheinungsformen Vishnus.
Nach den Besichtigungen gehen wir in eines der schönen Dachterrassen-Cafés und genießen die schöne Aussicht und vor allem einen guten Kaffee oder doch ein kühles Bier? Wir beenden die Besichtigungen mit einer herrlichen Aussicht. Danach geht es ins Hotel und es steht ein wenig Zeit zur freien Verfügung. Am Abend haben wir auch noch eine Überraschung. Wir feiern den Geburtstag eines Reisegastes mit einer schönen Geburtstagstorte.
 
12.09.2011
Wieder einmal packen wir unsere "sieben Sachen", denn heut steht uns eine lange Fahrt nach Pokhara bevor. Zu Beginn folgen wir der Fernverkehrsstraße Richtung Indien, die jeden Tag von 5000 indischen LkW´s befahren wird. Farbenfroh mit zahlreichen Gottheiten geschmückte Lastwagen begegnen uns auf unserer abenteuerlichen Fahrt. Es gibt viel zu sehen und das üppige Grün entlang der Strecke tut unseren Augen nach dem interessanten aber doch überwiegenden Grau in Tibet gut. Wir halten an einem tibetischen Dorf und gehen über eine lange Hängebrücke. Hier bekommt man Eindrücke vom wahren nepalesischen Leben. Dann plötzlich geraten wir in einen Stau. Erst dachten wir, es geht gleich weiter. Unser Reiseleiter ging nach vorn, um zu sehen, was los ist. Doch dann wurde der Stau immer länger und wir standen fest. K.C. sagte uns dann, dass eine politische Partei eine Straßensperre aufgebaut hat, um etwas zu verändern. Wir Touristen dürften eigentlich durch fahren. Allerdings war natürlich kein Durchkommen, da die Straße nur diese zwei Spuren hat. Der Bus kam immer mal wieder ein Stück voran und überholte, doch dann kam wieder einmal Gegenverkehr. So hat es eine ganze Weile, insgesamt über 2 Stunden, gedauert. Das Treiben im Stau war eine gute Abwechslung zum Warten. Immerhin saßen wir im klimatisierten Bus, andere dagegen mussten bei 30 Grad warten. Nach der Weiterfahrt und einer Kaffeepause erreichen wir endlich Pokhara am frühen Abend. Wir erreichen den Begnas-See, wo uns eine Fahrt im dem Boot erwartet.


Unsere Unterkunft für die nächsten 2 Nächte befindet sich direkt am Begnas-See mit Blick zur Anapurna-Gebirgskette, die sich leider in Wolken hüllt. Da das Resort idealerweise nur über den Seeweg erreichbar ist, fahren wir im Sonnenuntergang zu unserem Hotel - herrlich entspannend. Freudig werden wir empfangen und beziehen unsere rustikal-charmant eingerichteten Bungalows. Leider ist es schon dunkel. Kontinentales Abendessen erwartet uns und so lassen wir den Abend in geselliger Runde ausklingen.
 
 
 
 
 
13.09.2011
Am nächsten Morgen erblicken wir einen traumhaften Sonnenaufgang über der Anapurna-Kette - leider mit Wolkenband. Faszination Himalaya pur! Nach dem Frühstück auf der Hotelterrasse mit Blick zu den schneebedeckten Gipfeln starten wir in den Tag. Gemütlich setzen wir mit dem Boot über und fahren wieder nach Pokhara. Hier besichtigen wir den unscheinbar wirkenden Devi-Wasserfall, eine Attraktion der Region. Durch seltsam geformte Felsen drängt sich das Wasser. Danach besuchen wir die gegenüber liegende Mahendra-Höhle. Wir gehen in die Höhle und erreichen schließlich einen Schrein. Leider ist der weitere Teil der Höhe wegen Hochwasser gesperrt. Das Mittagsbuffet erwartet uns schon im Hotel. Wir fahren wieder zurück und mit einigen Reisenden wandern K.C. und ich in der Umgebung des Hotels. Es tut gut, nach all dem Sitzen mal wieder die Beine zu vertreten, denn schließlich müssen wir morgen den langen Weg wieder zurück. Die Wanderung führt uns über einige Stufen in das nahe gelegene Dorf und zu einem kleinen Tempel. Die Aussicht ist toll und das Wetter spielt mit. Immer wieder treffen wir Einheimische oder fotografieren dicke Spinnen. Auch das Marihuana, was hier überall wächst, können wir begutachten. Eine schöne Abwechslung. Den Abend lassen wir während der Happy Hour auf der Terrasse des Hotels und beim anschließenden Abendessen ausklingen. Wir genießen noch mal die Natur....
 
14.09.2011
Am Ende des Tages werden wir von einer chaotischen, anstrengenden und doch "belebenden" Fahrt berichten. Vor uns liegt die gleiche Strecke wie bereits bei der Fahrt nach Pokhara, dieses Mal müssen wir aber noch ein wenig weiter. Mit kurzen Pausen erreichen wir am Nachmittag wieder Kathmandu. Durch die engen Gassen von Kathmandu, wo jeder nach seinem Belieben fährt, suchen auch wir unseren Weg. Nun liegen noch 1,5 Stunden Fahrt nach Nagarkot vor uns. Die Straße führt einen engen Bergpass hinauf, die Straße wird immer schmaler. Unserem Buschauffeur gebührt Respekt, Annerkennung und auch nochmals auf diesem Wege ein herzliches Dankeschön! Immer wenn uns große Fahrzeuge entgegen kommen, heißt es Rangieren - ein wahres Abenteuer - oder wie Moni immer sagt: „Donnerwetter! Das glaubt uns keiner." Am frühen Abend erreichen wir sicher und glücklich unser Hotel Club Himalaya im Bergdorf Nagarkot. Leider hüllen sich auch hier die Berge in Wolken. Wir genießen vom reichhaltigen Buffet und genießen einen von Eberhardt ausgegeben heißen Rum-Punsch, denn hier sind die Temperaturen niedriger, wie es in den Bergen üblich ist.
 
15.09.2011
Den heutigen Tag beginnen wir ruhig. Sonnenaufgang war für 5:45 Uhr geplant, doch der Mount Everest hüllt sich in eine dichte Decke aus Nebelschwaden. Uns bleibt somit leider der ersehnte Blick im Morgenlicht vergönnt. Schade! Für alle Langschläfer bietet sich heute die Gelegenheit auszuschlafen und ein spätes Frühstück zu genießen, denn erst am frühen Mittag fahren wir nach Bhaktapur. Die ursprünglichste der drei Königsstädte Kathmandu, Patan und Bhaktapur gefällt uns allen sehr gut. Sie ist sauber, das Spazieren in den Straßen empfinden wir als angenehm und so nehmen wir uns die Zeit. Nichts und niemand hetzt uns. Wir statten dem Durbar Square einen Besuch ab und schauen über den alten Töpfermarkt. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Im Anschluss bleibt noch Freizeit für individuelle Erkundungen oder eine Tasse Kaffee, ein kühles Getränk oder für Fotos. Im Hotel Himalaya bleibt uns noch etwas Zeit, die einige im Pool nutzen. Wir treffen uns zum Abendessen und genießen den letzten Abend, den wir anschließend auch beim einem Glas Wein ausklingen lassen. Die letzte Nacht im Hotel ist angebrochen.
 
16.09.2011
Heute starten wir nach dem zeitigen Frühstück zum Flughafen. Wir verabschieden unser nepalesisches Team, den Busfahrer und Helfer und natürlich unseren Reiseleiter K.C., der uns wirklich viel über Land und Leute erzählt hat und mit viel Engagement uns durch Nepal geführt hat. Der Flughafen Kathmandu ist recht klein, das Einchecken verläuft problemlos, denn wir werden von der Qatar Airways erwartet. Wir fliegen mit etwas Verspätung ab nach Doha. Da wir am Tag fliegen können wir noch einmal einen Blick auf das Himalaya-Gebirge, auf Dubai und auch auf Qatar werfen. In Doha steigen wir um, aber es geht gleich weiter. Am frühen Abend erreichen wir Berlin-Tegel und der Transfer bringt uns nach Hause. Hier fällt uns gleich auf: Irgendetwas fehlt: Es muss das Hupen sein!
Hinter uns liegt nun eine Reise voller Kontraste und Erlebnisse. Sicher dauert es eine Weile bis alle Erlebnisse aufgearbeitet sind, die Fotos entwickelt und all das Erlebte verarbeitet ist. Denn wir haben viel erlebt und gesehen.
Eure Daniela
Eberhardt-Reisebegleitung

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Frau Paulan, ich habe Ihren Bericht mit Interesse gelesen. Ich hätte dazu 2 Fragen: sprechen die Reiseleiter deutsch? ich bin 62, ist diese Reise auch noch für mich geeignet? Ich hoffe auf Ihre Antwort. Brigitta

Bigitta
12.03.2012