Reisebericht: Große naturkundliche Neuseeland–Gruppenreise

21.10. – 14.11.2009, 25 Tage Naturkundliche Rundreise "Zu Land, zu Wasser und in der Luft"


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Neuseeland ist ein Land, das zahlreiche Gegensätze auf engsten Raum vereint. Schließlich sind beide Hauptinseln von „Aotearoa“ nur etwa so groß wie Großbritannien, und dennoch findet man zerklüftete Küsten, schneebedeckte Bergketten und Gletscher, Wälder aus längst vergangenen Zeiten, weiße und schwarze Sandstrände, vulkanische Gebiete und reißende Wildwasserflüsse. Die Ausschreibung dieser Reise versprach viel Abwechslung und zahlreiche Abenteuer. Wir wurden nicht enttäuscht!
Ein Reisebericht von
Maria Goetz

Reisebericht

Neuseeland ist ein Land, das zahlreiche Gegensätze auf engsten Raum vereint. Schließlich sind beide Hauptinseln von „Aotearoa“ nur etwa so groß wie Großbritannien, und dennoch findet man zerklüftete Küsten, schneebedeckte Bergketten und Gletscher, Wälder aus längst vergangenen Zeiten, weiße und schwarze Sandstrände, vulkanische Gebiete und reißende Wildwasserflüsse. Diese Aufzählung ist für einen echten Neuseeland-Fan wie mich noch beliebig fortsetzbar.
 
Meine insgesamt dritte Reise führte mich als Reisebegleiterin von Eberhardt TRAVEL mit 15 weiteren Neugierigen ins faszinierendste Land der Welt, ins Land der langen weißen Wolke.
Unser Abenteuer startete in Dresden bzw. Leipzig am Nachmittag des 21.10.2009. Vor uns lagen ca. 20 Stunden Flug, doch einmalige Ausblicke auf die Landschaft unter uns, die wir bei strahlender Sonne trotz der 10.000 Meter Flughöhe erkennen konnten, entschädigten dafür.
Wir landeten tags darauf in Singapur und freuten uns auf den kurzen Stop-Over in diesem Stadtstaat. Wir wurden vom Flughafen abgeholt und zu unserem zentral gelegenen Hotel Grand Plaza Park City Hall gebracht. Ungeachtet des schwülwarmen Klimas spazierten wir abends am Ufer des Singapur-Flusses entlang und kehrten in einem netten Restaurant ein. Spät am Abend konnten wir jedoch dem ungewohnten Klima nicht mehr trotzen und zogen uns auf unsere Zimmer zurück. Die meisten von uns hatten trotz der Zeitverschiebung keine Schwierigkeiten, einen erholsamen Schlaf zu finden.

Der nächste Morgen stand zur freien Verfügung. Wir entschieden uns dafür, eine kleine Rundfahrt auf dem Singapur-Fluss zu machen. Diese Bootsfahrt war sehr interessant und führte uns auch am Wahrzeichen Singapur’s, dem Merlion vorbei. Der Merlion ist ein Fabelwesen, halb Fisch, halb Löwe, nachdem die Stadt Singapur benannt wurde. Am Nachmittag stand eine Stadtrundfahrt im klimatisierten Reisebus auf dem Programm. Unser Guide führte uns durch den berühmten Orchideengarten des Botanischen Gartens von Singapur, durch Little India, zu einer Halbedelsteinschleiferei sowie durch Chinatown, wo wir einen Buddhisten-Tempel besichtigten. Das war für uns alle eine spannende Erfahrung und wir hätten den singenden Mönchen gern länger zugehört. Leider ging es nach der Rundfahrt bereits zum Flughafen, um via Sydney nach Neuseeland zu fliegen.
 

Am 24.10. hatten wir es dann endlich geschafft: Neuseeland begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein. Unser Reiseleiter nahm uns am Flughafen in Auckland in Empfang. Unser Abenteuer konnte beginnen. Auf dem Weg ins Hotel, machten wir einen Abstecher zum Mt. Eden, einem inaktiven Vulkan, der heute als Aussichtspunkt dient. Der Ausblick war beeindruckend, die Millionenmetropole Auckland lag uns zu Füßen.
 

Am nächsten Morgen verließen wir diese lebende Stadt. Unser Weg führte uns auf die Halbinsel Coromandel, die für ihr mildes Klima bekannt ist. Angekommen in Coromandel Town unternahmen wir eine Fahrt mit Neuseelands einziger Schmalspurbahn. Die Gleise stammen noch aus der Zeit, in der der Bergbau ein einträgliches Geschäft war. Heute wird in Neuseeland nur noch wenig Bergbau betrieben, auch die Bahn in Coromandel dient nur noch touristischen Zwecken. Die Schmalspurbahn windet sich im Zick Zack den Berg hinauf, durch urzeitlichen Wald, über Brücken und vorbei an vereinzelten Kunstgegenständen. Zwischendurch erlaubt auch der dichte Wald grandiose Ausblicke auf die Landschaft unter uns. Dieser Ausflug war für uns ein toller Start. Am Abend zauberten uns unsere männlichen Reiseteilnehmer unter der Anleitung und tatkräftigen Mithilfe unseres Reiseleiters ein köstliches Abendessen vom Barbecue.

Der darauffolgende Tag begrüßte uns zunächst wolkenverhangen. Der erste Programmpunkt heute war eine Wanderung in einem kleinen Naturschutzgebiet, in dem noch die riesigen Kauri-Bäume zu finden sind. Diese einheimischen Bäume können bis zu 50 Meter hoch und mehrer Tausend Jahre alt werden. Leider gibt es nicht mehr viele dieser Baum-Riesen, die südlich der Coromandel-Halbinsel schon gar nicht mehr zu finden sind. Danach geht es weiter nach Hahei. Hier wartet das eigentliche Tagesziel auf uns: Cathedral Cove. Der Strand mit seinen bizarren Felsformationen ist eines der bekanntesten Fotomotive des Landes. Am Strand angekommen, strahlte auch wieder die Sonne und eine mutige Reiseteilnehmerin wagte ihren ersten Badegang ihres Urlaubs im kalten Pazifischen Ozean. Am Nachmittag fuhren wir zurück nach Coromandel via Whitianga, einer ruhigen Hafenkleinstadt und vorbei an einem kleinen ökologischen Hof, der auch selbst Honig herstellt. Hier durften wir den bekannten Manuka-Honig und andere Sorten verkosten. Für viele von uns war das auch gleich die erste Gelegenheit, schmackhafte Mitbringsel für zu Hause zu kaufen. Den späten Nachmittag nutzen viele, um sich ein wenig zu erholen oder um die beschauliche Kleinstadt Coromandel Town zu erkunden.

Am 27.10. hieß es schon wieder Abschied nehmen von der Coromandel-Halbinsel, denn es ging weiter nach Rotorua. Diese Stadt ist bekannt für ihre noch immer lebendige Maori-Kultur sowie die vielen aktiven Thermalquellen und Geysire. Am Mittag angekommen, spazierten wir durch das Thermalgebiet „Te Puia“. Dieser Thermalpark bietet nicht nur kochende und blubbernde Wasser- und Schlammtümpel oder Geysire, sondern nennt auch eine Schnitzschule und ein Kiwi-Haus sein eigen. So konnten wir schon zu Beginn unserer Reise den kleinen, flugunfähigen Vogel, der einzigartig in Neuseeland ist, bewundern. Im Park befindet sich der natürliche Pohutu-Geysir, der in Abständen von ca. 45 Minuten ausbricht. Trotz schlechten Wetters verharrten wir wartend vor dem Geysir, um das Schauspiel zu sehen, wenn er ausbricht. Nach dem Besuch des Thermalparks bezogen wir unser Motel und freuten uns auf den Abend mit seiner Maori-Show und dem traditionellen Hangi-Essen. Die Vorführung von Tänzen, Instrumenten, Spielen und Liedern entführte uns in die Welt der Maori. Besonders beeindruckend waren die Geschicklichkeitsspiele und der Haka, der sog. Kriegstanz. Dieser wird heute noch von der Rugby-Mannschaft Neuseelands vor jedem Spiel aufgeführt, um die Gegner einzuschüchtern. Nach der Show wartete das Hangi-Essen auf uns. Das Essen wurde traditionell im Erdofen gegart und schmeckt für uns Europäer daher etwas ungewohnt. Wir konnten am Buffet aus vielen Speisen wählen, die alle aus dem Erdofen stammten: Huhn, Lamm, Süßkartoffeln, „normale“ Kartoffeln, Gemüse, Stuffing, Reis und Kuchen. Zusätzlich gab es Salate, Brot und Soßen. Diesen Abend werden wir noch lange in Erinnerung behalten.

Am nächsten Tag wartete ein weiteres Highlight auf uns: eine Exkursion mit einer Angehörigen des Maori-Stammes der Tuwharetoa. Unsere Seminarleiterin hieß Ngahuia. Sie erklärte uns die Maori-Legende der Entstehungsgeschichte der Erde sowie verschiedene Pflanzen und deren Verwendung. Auch diejenigen, die nicht so gut Englisch sprechen konnten, waren auf meine Übersetzung nicht angewiesen, denn Ngahuia untermalte gestenreich jeden Satz. Während eines Picknicks am See wurden wir sogar in die Kunst des Webens eingeführt und bastelten selbst unseren eigenen Flachs-Armreif.

 
Nachdem wir wieder zurück am Bus waren, ging es weiter in Richtung Whanganui Nationalpark. Unser Weg dorthin führte uns vorbei am bekannten Tongariro Nationalpark, der drei Vulkane beherbergt. Wir hatten Glück und nur wenige Wolken behinderten den Blick auf diese teilweise noch immer aktiven Vulkane. Das letzte Wegstück an diesem Tag führte uns über unbefestigte Straßen, sog. Gravel Roads, nach Pipiriki, wo wir ein schnelles Motorboot bestiegen, um zu unserer einsamen Unterkunft für die kommende Nacht zu gelangen. Dieser Lodge schenkten wir zunächst jedoch nur einen kurzen Blick, denn wir wollten gern noch diesen schönen Tag nutzen, um der Bridge to Nowhere, der Brücke ins Nirgendwo, einen Besuch abzustatten.

Die spätnachmittägliche Wanderung genossen wir sehr, denn der Weg war ruhig, wir konnten den vielen Vögeln und Geräuschen lauschen. Wir trafen keine anderen Touristen. Den Abschluss des Tages bildete das köstliche Essen in der Lodge.
Nach diesem erlebnisreichen Tag inmitten der unbeschreiblichen Natur Neuseelands fuhren wir weiter in ein ebenfalls entlegenes Tal des Rangitikei River. Da uns an diesem Tag leider das Wetter einen Streich spielte, blieb Zeit, die bisherigen Eindrücke zu verarbeiten und ein wenig zu entspannen. Immerhin sollte es am 30.10. für einige von uns ins kalte Nass des Flusses gehen, denn wir hatten eine Schlauchboottour gebucht. Da uns allen die echte Wildwasser-Variante zu waghalsig war, entschieden wir uns für das Scenic Rafting, bei dem nur wenige und vor allem einfache Stromschnellen zu bewältigen waren. Die geliehene Ausrüstung schützte uns vor der Kälte des Wassers und alle hatten bei dieser ungewohnten sportlichen Betätigung ihren Spaß.

Nach dieser Zeit in der Einsamkeit und Abgeschiedenheit freuten wir uns alle auf die Hauptstadt Wellington, der wir am 31.10. einen kurzen Besuch abstatteten. Die Fahrt nach „Windy Wellington“ führte uns vorbei an der Kapiti Insel. Diese Vogelschutzinsel liegt nur wenige Kilometer von der Küste entfernt und kann gut von der direkt am Meer entlang führenden Straße beobachtet werden. In Wellington angekommen, bot ich am Nachmittag einen geführten Spaziergang durch die Stadt an, da ich mehr als 6 Monate in dort gewohnt habe. Glücklicherweise lag unser Hotel sehr zentral, so dass wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen konnten. So führte uns unser Weg über die Einkaufsmeile zum Cable Car, zum Beehive, dem Parlamentsgebäude Neuseelands, entlang am Hafen bis zum Nationalmuseum. Wir bedauerten sehr, nicht mehr Zeit in Welligton verbringen zu können, aber der Schwerpunkt unserer Reise lag auf der Erkundung der einmaligen Natur des Landes.
So ging es am nächsten Morgen in aller Frühe mit der Interislander Fähre von Wellington über die Cook Strait nach Picton. Die Überfahrt dauerte ca. 3 Stunden und war sehr ruhig. Einige von uns wollten die Aussichtsdecks gar nicht mehr verlassen, so genossen sie die Überfahrt, die Sonne und die Ausblicke auf die weit entfernte Kaikoura Bergkette. Als wir in der Kleinstadt Picton ankamen, hatten wir noch ein wenig Zeit für einen orientierenden Spaziergang, bevor wir das Boot „Affinity“ bestiegen und ausschifften. Die kommenden 24 Stunden wollten wir auf Kreuzfahrt verbringen.Dazu hatten wir einen Tagesrucksack mit den wichtigsten Sachen gepackt. So konnte das Gepäck sicher bewacht im Bus bleiben. An diesem Nachmittag unternahmen wir auch noch eine Wanderung in den

malerischen Marlborogh Sounds. Unser Weg war Teil des bekannten Queen Charlotte Tracks und führte uns von Resolution Bay nach Ship Cove, wo Kapitän Cook einst ankerte. Auch bei dieser Wanderung musste keiner hetzen, jeder ging in seinem Tempo. Die Wanderwege, die wir gingen, waren alle sehr sicher und es gab nur wenige Abzweigungen, so dass sich niemand verlaufen konnte. Manche blieben auch auf unserem Boot, da sie sich den Anstieg auf dieser Wanderung nicht zu trauten. Sie hatten das Glück, von einer Gruppe Delfine besucht zu werden und sie aus nächster Nähe zu bestaunen. Den Abend ließen wir in geselliger Runde auf dem Boot ausklingen, bevor wir unsere Kabinen für die Nacht bezogen.
Am nächsten Morgen unternahmen wir eine leichte, aber wunderschöne Wanderung auf der Vogelschutzinsel Motuara Island. Wie auf vielen Schutzinseln ist auch hier die Zahl der Besucher begrenzt, wodurch ein individuelles Naturerlebnis möglich ist. Auf dieser Insel leben keine Raubtiere wie Possums oder Marder, so dass die Vögel ungestört brüten und ihren Nachwuchs aufziehen können. Am Wegesrand sind sogar Brutboxen der Little Blue Penguins, bei denen man durch eine Luke im Dach die kleinen Pinguine beobachten kann. Auf der Insel sind auch zahlreiche Vogelbeobachtungen möglich, da die Tiere ohne Furch dem Menschen begegnen. Nach einer ca. 90 minütigen Wanderung holte uns der Kapitän der Affinity wieder ab und wir traten schweren Herzens die Rückreise nach Picton an. Die Fahrt wurde uns jedoch durch eine zweite Gruppe Delfine versüßt, die die Wellen des Bootes zu spielen nutzten und durch die Möglichkeit, Jakobsmuscheln zu fischen. Das war großes Glück, denn sowohl Jahreszeit als auch Wetter müssen für den Fang der Delikatesse stimmen.

Am 03.11. stand die Weiterfahrt von Picton nach Hanmer Springs mit einem Zwischenstopp in Kaikoura auf dem Programm. Leider war gerade an diesem Tag das Wetter an der Küste sehr rau und diejenigen, die die fakultative Walbeobachtung gebucht hatten, bangten um deren Durchführung. Entgegen unserer Angst wurde die Tour durchgeführt und so machten wir uns mit den entsprechenden Ingwer-Präparaten zum Schutz vor Seekrankheit auf den Weg zu den Walen. Es dauerte nicht lange, und wir wurden für unseren Mut mit der ersten Sichtung des Wales „Manu“ belohnt. Außerdem sichteten wir Albatrosse, die bei starkem Wind besonders gut fliegen können, unzählige Möwen und Pelzrobben. Nachdem dieses Männchen abgetaucht war, machten wir uns wieder auf die Suche nach den Lauten der auftauchenden Wale, konnten jedoch keinen anderen Wal in der Umgebung aufspüren. So hieß es zurück zu „Manu“, dem wir nun einen zweiten Besuch abstatteten. Nach rund 3,5 Stunden Walbeobachtung kehrten wir zurück nach Kaikoura und wurden von unserem Reiseleiter sowie dem Rest der Gruppe in Empfang genommen. Alle diejenigen, die nicht an der Beobachtung teilnahmen, gingen im Umland von Kaikoura mit dem Reiseleiter auf eine kleine Wanderung. Nun ging es weiter in Richtung Hanmer Springs, einem kleinen Kurort im Hochland der neuseeländischen Alpen. Besonderheit von Hanmer Springs sind die heißen Thermalquellen, die einige von uns besuchten.

Am nächsten Tag fuhren wir weiter zur Westküste über den 907 Meter hohen Lewis Pass. Damit wir diesen Tag nicht nur im Bus verbringen, unternahmen wir eine kurze Wanderung in alpiner Vegetation in der Nähe des St. James Walkways. Hier konnten wir vor allem die mit Moosen bewachsenen Bäume sehen. An der Westküste angekommen, unternahmen wir eine Wanderung durch ein Regenwaldgebiet bis an die Küste. Danach besichtigten wir die bekannten Pancake Rocks (Pfannkuchenfelsen) von Punakaiki. Die Sprüh war beeindruckend!
 
Am nächsten Morgen ging es nach einem ausgiebigen Frühstück weiter zu den Gletschern der Westküste. Während der Fahrt legten wir einen Zwischenstopp in Greymouth ein. Leider war zwei Gästen am Vortag die Digitalkamera ins Meer gefallen und da sie kein Englisch konnten, war ich als Eberhardt- Reisebegleiterin beim Kauf einer neuen Kamera behilflich. Bei den Gletschern angekommen wanderten beim Franz-Josef- und dem Foxgletscher. Außerdem kamen wir bei der Wanderung zur Gletscherzunge ganz nah an den Beginn des Gletschers heran. Am Abend nahmen wir das Angebot unseres Reiseleiters an und begaben uns auf eine Glühwürmchen-Safari. In den Wäldern rund um den kleinen Ort Fox-Gletscher leben unzählige kleine Insekten, die nachts leuchten um Beutetiere anzulocken. An manchen Stellen hatte man den Eindruck, als ob man unter einem Sternenhimmel steht.

Der nächste Morgen stand ganz im Zeichen unseres aufregenden Helikopterflugs. Das Wetter spielte mit und unser Abenteuer konnte starten. In kleinen Gruppen zu 5 Personen bestiegen wir die drei bereitstehenden Helikopter. Der Flug entlang der Berggipfel sowie die Landung auf Neuschnee war für uns alle der absolute Höhepunkt der Reise!
Nach einer Übernachtung am idyllisch gelegenen, von Bergketten umgebenen Wanaka-See reisten wir weiter Queenstown. Unser Weg führte uns über die Crown Range, einer Hochalpenstraße von der wir atemberaubende Aussichten auf Queenstown und seinen See genießen durften. Der nächste Tag in Queenstown stand zur freien Verfügung und wir entschieden uns alle für einen Tagesausflug zum Doubtful Sound. Die meiste Zeit des Tages verbrachten wir auf einer Natur-Kreuzfahrt im Doubtful Sound, auf der wir die wunderbare Landschaft bestaunen konnten.

Von Queenstown aus ging es weiter durch das McKenzie-Country, das vielen der Gäste aus Romanen bekannt war. Bevor wir unser Tagesziel, den Mount Cook erreichten, legten wir einen Zwischenstopp in Omarama ein, einem kleinen unscheinbaren Ort. Omarama ist Ausgangspunkt für Ausflüge in ein kleines, privates Naturreservat, in dem Lehmfelsen in abstrakten Formationen zu finden sind. Ein schmaler Weg führt sogar in einen versteckten Canyon. Danach ging es weiter zum höchsten Berg Neuseelands, dem Mount Cook, auf Maori „Aorangi“, der Wolkendurchbohrer. Bei strahlendem Sonnenschein empfing uns dieser Berg und zeigte sich in voller Pracht. Auch bei der Wanderung im Hooker Valley trübte keine Wolke die Sicht auf die schneebedeckten Gipfel rings um uns. Wir hatten auch Glück, dass wir zu der frühen Jahreszeit die Mount Cook Lilie sowie das neuseeländische Edelweiß finden konnten. Diesen Tag rundete ein Sonnenuntergang ab, der die weißen Gipfel zum glühen brachte.
Leider war die Sicht auf Aorangi am nächsten Morgen etwas wolkenverhanden. Dennoch machten

wir uns auf zu einem Abstecher ins Tasman Valley, wo wir zu einem Aussichtspunkt aufstiegen, von dem aus wir den Gletschersee des Tasman-Gletschers überblicken konnten. Das Besondere an dieser Aussicht war für uns, dass sogar kleine, abgebrochene Eisberge und -schollen des Tasman-Gletschers zu sehen waren. Nun hieß es leider Abschied nehmen von dieser grandiosen Landschaft, denn der Weg führte uns nun in die fruchtbaren Ebenen der Canterbury Plains. Das Highlight dieses Tages war der Besuch und die Übernachtung auf einer neuseeländischen Farm. Die Gastfamilien nahmen meist vier Gäste auf, so dass wir auf insgesamt 4 Farmen aufgeteilt waren. Die Farmbetreiber gaben bereitwillig Antwort auf unsere vielen Fragen zu Arbeit und Leben auf einer Farm, der Wolle und den Tieren. Da nicht alle Gäste Englisch sprechen konnten, teilten wir die Reisenden so auf, dass auf jeder Farm jemand war, der als Dolmetscher einspringen konnte. Trotz dessen, dass auch die Gasteltern nur wenig Deutsch sprachen, war es für alle ein besonderes Erlebnis. Die Gastfreundschaft und Herzlichkeit, mit der wir empfangen wurden, ließen die Sprachbarriere schmelzen.
Nachdem wir von unserem Reiseleiter von den Farmen abgeholt wurden, reisten wir weiter nach Akaroa. Dieser kleine Ort in französischem Flair liegt an der Küste der Banks Peninsula und bezaubert durch seine schöne Uferpromenade und kleine Cafés. Wir spazierten zum Leuchtturm von Akaroa oder besuchten die örtlichen Attraktionen.
An unserem letzten Tag in Neuseeland erreichten wir Christchurch, der englischsten Stadt außerhalb Englands. Wir hatten diesen Tag zur freien Verfügung und viele von uns nutzten ihn um die letzten Souvenirs oder landestypische Speisen zu kaufen.
Am nächsten Morgen hieß es zeitig aufstehen und auf zum Flughafen. Der lange Rückflug lag vor uns und wir traten ihn mit einem lachenden und einem weinenden Auge an.
Für uns war es eine aufregende Reise, bei der wir viel über die faszinierende Natur eines Landes erfuhren, das von Gegensätzen nur so strotzt. Für uns alle war die Zeit im Land viel zu kurz und viele wollen ein weiteres Mal nach Neuseeland reisen um das Land der langen weißen Wolke besser und von einer anderen Seite kennen zu lernen.

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