Reisebericht: Busreise Nordfriesland – im Thomas Hotel

27.09. – 04.10.2015, 8 Tage Busreise nach Nordfriesland mit Husum – Sylt – Föhr – St. Peter Ording – Wattwanderung


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Husum, „die graue Stadt am Meer“ ist unser Ausgangspunkt um Nordfriesland mit seinen Inseln, den Halligen und dem Wattenmeer bei viel Sonnenschein, kennenzulernen.
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1. Tag–Sonntag, 27.09.2015 Anreise, 734 km

Unsere Reise beginnt bei Zeiten in Dresden. Es ist noch dunkel und wir haben den Herbstanfang bereits hinter uns. Die Wettervorhersage für die kommenden 8 Tage verspricht viel Sonne. Doch bevor es so weit ist, fahren wir heute quer durch Deutschland. Entlang der A4, A14, A10, A24.Wir sind eine gemischte Gruppe, Gäste aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und auch Bayern, die Nordfriesland kennenlernen wollen. Im Bus üben wir schon einmal unser Moin, Moin.  Es funktioniert sehr gut und wird auch unser Gruß für die nächsten Tage sein. Doch bevor wir in Husum ankommen fahren wir an Hamburg nicht nur vorbei, sondern planen hier auch eine Pause. Wir parken direkt an der Binnenalster. Gemeinsam spazieren wir zum Rathausmarkt und haben die Gelegenheit das Rathaus auch von innen zu sehen. Entlang der Alsterarkaden und dem Jungfernstieg geht es zurück zum Bus. Ein kurzer aber interessanter Abstecher. Vielen Dank an Frank, unserem Busfahrer der Firma Wies.
Unsere weitere Fahrt nach Husum führt uns entlang der A23 an Itzehoe vorbei und nach der Stadt auch über den NOK (Nord-Ostsee-Kanal). Gegen 17.30 Uhr kommen wir dann in Husum am Thomas Hotel an. Es bleibt noch Zeit einen kleinen Rundgang in Husum zu unternehmen, um einen ersten Eindruck von der Stadt zu erhalten. Zum Abendessen sind einige Gäste etwas Müde aber sehr zufrieden mit dem ersten Tag unserer Urlaubsreise.

2. Tag–Montag,28.09.2015– Husum

Heute können wir ausschlafen. Unsere Stadtführung beginnt erst 10.00 Uhr. Das Frühstück lässt keine Wünsche offen und so wie wir es erwarten mit Fisch und Meeresfrüchten. Gut gestärkt beginnen wir dann auch unseren Rundgang durch die Stadt. Frau Birgit Jessen erwartet uns und informiert uns sehr gut zur Heimatstadt von Theodor Sturm. Wir hören von der Kraft des Wassers und den verheerenden Fluten. Dabei ist die Sturmflut oder auch „Mandränke" von 1362. der Grund, das Husum einen Hafen hat. Am Binnenhafen sehen wir den Sturmflutpfahl, an dem die Wasserhöhe der jeweiligen Flut gekennzeichnet ist. Danach spazieren wir zum Theodor-Storm- Haus, in dem der berühmteste Sohn der Stadt viele Gedichte und Novellen geschrieben hat. Dabei bleibt der „Schimmelreiter" sein berühmtestes Werk. Weiter führt uns unser Rundgang zum Schloss, das im Stil der niederländischen Renaissance aus rotem Backstein erbaut wurde. Hier erfahren wir, dass es heute als Kulturzentrum dient und wir im März zurück kommen sollten, um die Lila blühenden Krokusse im Schlosspark  sehen zu können. Auf unserem Rundgang erfahren wir vieles über Land und Leute und auch über Tine einer friesischen Fischerfrau, die den Asmussen-Woldsen-Brunnen auf dem Marktplatz ziert. Auf dem Markt sehen wir auch das umgebaute Alte Rathaus und die Marienkirche. Nach ca. 2 Stunden Stadtführung sind wir gut informiert und können den Nachmittag individuell planen. Für einige steht das Theodor-Sturm-Haus auf dem Programm. Für andere Gäste ist es das Schifffahrts Museumoder auch das Nordfriesische Museum und der andere Teil besucht Schobüll am Nordstrand.
Zum Abendessen gibt es neben dem guten Essen einen interessanten Erfahrungsaustausch.

3. Tag, Dienstag der 29.09.2015 – Insel Sylt, 175 km

" Rüm Hart-klaar Kimming" oder ins hochdeutsche übersetzt "Weites Herz-klarer Horizont" ist Programm für den heutigen Tag.
Dazu begrüßen wir heute schon am frühen Morgen (08.00 Uhr) unseren echten Nordfriesen Boy Erichsen.Wir fahren gemeinsam nach Niebüll, um von hieraus auf dem Landweg nach Sylt zu kommen. In Niebüll wird unser Bus mit uns "verladen". Wir fahren mit dem Sylt Shuttle den 11 km langen Hindenburgdamm entlang, der 1927 fertig gestellt wurde, und kommen nach ca.  50 Minuten in Westerland an. Danach durchqueren wir  die gesamte Insel und fahren zuerst nach  Hörnum. Die ideale Gelegenheit die Wassertemperatur zu prüfen. Die Sonne und der geringe Wind erlauben es auch Ende September, ein Bad zu nehmen. Danach halten wir auf unserem Weg in Westerland und flanieren die Friedrichstraße, den Boulevard mit vielen Geschäften entlang. Die Insel hat noch mehr zu bieten und durch eines der schönsten Orte spazieren wir.  Es ist Keitum, früher der Hauptort auf Sylt . Wir sehen teilweise 200 Jahre alte Friesenhäuser die unter Denkmalschutz stehen und die Fotografen unter uns kommen auf ihre Kosten. Einen letzten Stopp, unserer Rundfahrt widmen wir List, der nördlichsten Gemeinde Deutschlands. Schon von Weitem können wir die Autofähre aus Havneby von der dänischen Nachbarinsel Rømø beobachten, die gerade im Hafen startet. Wir haben Zeit den Ort zu erkunden und auch bei Gosch die Fischbrötchen zu probieren. Gegen 17.00 Uhr verlassen wir wiederum mit dem Sylt Shuttle die Insel. Ein sehr schöner Tag und die erste Begegnung mit einer Insel in Nordfriesland gehen zu Ende.

4. Tag, Mittwoch, 30.09.2015 Wattwanderung–Eidersperrwerk–St. Peter Ording,169 km

Heute können wir ausschlafen. 09.00 Uhr starten wir mit unserem Ausflug. Als Erstes steht die Wattwanderung auf dem Programm. Werden wir barfuß im Watt wandern können. Wir lassen uns noch etwas Zeit und erfahren noch einiges über Husum. Dann fahren wir aber auf die Insel Nordstrand. Auch hier fahren wir über einen 4 km langen Damm, der die Insel und das Festland verbindet. Eine Stunde wandern wir im Watt und erfahren von Herrn Erichsen viel über das eigentümliche Naturschutzgebiet, über die Gezeiten und dem sechsstündigen Rhythmus von Ebbe und Flut. Eines der Besonderheiten unserer Wanderung ist das Aufsuchen des Wattwurmes und wir finden ihn. Nach dem die Füße gewaschen genießen wir noch die Sonne bei einem Fischbrötchen.
Nach unserer Mittagspause fahren wir zur Halbinsel Eiderstedt, um das

Eidersperrwerk

zu sehen. Auf dem Weg dahin sehen wir uns den historischen Hafen von Tönning an. Gegen 14.00 Uhr erreichen wir dann das Eidersperrwerk. Dieses trennt seit 1973 die Eidermündung von der offenen Nordsee. Wir sehen die fünf 40 Meter breiten Stömungstore, die bei günstigen Wetter offen sind und bei Sturmflut geschlossen werden. Beeindruckt von dem größten deutschen Küstenschutzbauwerk setzten wir unsere Fahrt fort und besuchen eines der beliebtesten Touristenzentren von Eiderstedt, St.Peter-Ording. Der Ort ist bekannt für seine Strandsegler, den Schwefelquellen und den Restaurants auf Pfählen. Für uns ist dieser Ort  Anlass, heute noch einmal zu Gosch zu gehen und diesmal Austern zu schlürfen. Für einige von uns das erste Mal. Probiert haben es aber (fast) alle von uns. Auf unserer Fahrt zum Hotel verabschiedend wir uns von Herrn Erichsen und sind sehr zufrieden mit dem heutigen Tag, dem Programm und der Sonne, die wir auch heute erleben konnten.

5. Tag, Donnerstag, 01.10.2015– Helgoland–fakultativer Ausflug, 107 km

Für viele von uns sollte dieser Tag ein besonderer sein. Wir starten zeitig. Frühstück nehmen wir bereits 06.30 Uhr ein. Dann fahren wir nach Büsum
09.15 Uhr geht es mit der „Lady von Büsum" nach Helgoland. Im Oberdeck sind für uns Plätze reserviert und mit "Erberhardt-Travel" gekennzeichnet. Rund drei Stunden fahren wir die rund 50 km bis zum Roten Fels in der Brandung - Deutschlands einziger Hochseeinsel. Einigen Gästen ist es ein wenig "mulmig" zumute. Vor der Insel werden wir ausbooten, (eine Touristenattraktion). Dabei wissen wir doch, dass wir uns nur in die Arme der starken Matrosen fallen lassen müssen. Also, es kann kein Problem sein. So kommt es auch. Von Weitem haben wir schon einen Blick auf die Insel und die Düne, als die Börteboote auf unsere "Lady" zu kommen. Schnell und unkompliziert geht das Ausbooten vonstatten.
Nun sind es nur einige Meter, um zur Insel zu kommen. Von der Unterstadt kommen wir mit einem Fahrstuhl oder auch entlang der Treppen zum Oberland. Eines der interessanten Wege ist der Klippen-Randweg. Auf dem gelangen wir zu dem bekannten Lummenfelsen, in dem die selten gewordenen pinguinähnlichen Seevögel nisten. Im Juni kann man den Lummensprung in den Abendstunden beobachten, wenn sich die Jungen von den Klippen in die Tiefe stürzen. Einige Meter weiter kommen wir zur "Langen Anna", eine mächtige von der naturgeschaffenen Steinsäule und eines der Wahrzeichen von Helgoland ist.

Sonnenuntergang

Ein Blick auf die Uhr. Wir müssen in die Unterstadt, um noch einige Einkäufe im zoll- und steuerbefreiten Helgoland zu tätigen. Am Nachmittag geht es wieder zurück zum Festland und erst jetzt können wir die Farben von Helgoland bestätigen. Denn wie beschreibt ein alter Vers diese Farben : "Grün ist das Land, rot ist die Kant', weiß ist der Sand, das sind die Farben von Helgoland. Bevor wir wieder am Festland anlegen, können wir noch einen Sonnenuntergang beobachten. Ein schöner Tag geht zu Ende.

6. Tag, Freitag, 02.10.2015–fakultativer Ausflug–Fahrt zur Insel Föhr, 89 km

Eine weitere Insel steht auf dem Programm. Föhr, die Insel, die auch die Friesische Karibik genannt wird. Wir fahren mit dem Bus nach Dagebüll zur Fähre der WYKER-Dampfschiffs-Rederei (W.D.R.). Auf Föhr, in Wyk, angekommen wartet schon Detlef auf uns, mit dem wir eine Inselrundfahrt  unternehmen werden. Sehr informativ zeigt er uns die kleinen Orte und auch das Wattenmeer. Dabei können wir Wattwanderer beobachten, die von Inseln zu Insel wandern. Für die Ev. - luth. Kirchengemeinde St. Laurentii in Süderende mit den redenden Grabsteinen lassen wir uns etwas mehr Zeit. Auf den Grabsteinen wurde nicht nur der Name, der Geburts-und Sterbetag genannt, sondern die auch das Leben von Kapitänen auf den Walfangschiffen des 17. und 18. Jahrhundert.
Nach ca. zwei Stunden sind wir wieder in Wyk und haben noch Zeit für den Hauptort der Insel bevor wir wieder nach Dagebüll und weiter nach Husum fahren.

7. Tag, Sonnabend,03.10.2015-Hallige Hooge, 66 km

Unser letzter Urlaubstag bricht an. Es ist kalt, das Thermometer verkündet 6 Grad und wir haben Nebel. So beginnt ein typischer Herbsttag. Wir fahren heute wieder nach Nordstrand zum Hafen Strucklahnungshörn. Bei dichtem Nebel erreichen wir mit dem Adler-Express die Halligen Hooge, die Königin der Halligen. Die gelbe Kutsche steht schon bereit und wir fahren zur Hanswarft zuerst sehen wir im Sturmflutkino das Leben auf der Halligen, wenn die Flut kommt. Danach gehen wir in die Prachtstube der Warft, dem Königspesel. Räume voller Zeugnisse der Vergangenheit. Der Nebel reist nicht auf. Wir fahren weiter mit unserer Kutsche zur Kirchenwarft und später noch zum Friesenpesel. Hier genießen wir ein gutes Mittagessen. Zwischenzeitlich zeigt sich die Sonne und auf der Rückfahrt mit unserem Adler-Express holen wir alles  nach, was wir heute am Morgen verpasst haben. Wir haben einen schönen Blick auf weitere Halligen. Zum Abschluss sind wir von Eberhardt-Travel zu einem Pharisäer eingeladen. Es ist wohl das bekannteste Getränk des Nordens, das gerade an kalten Tagen für wohlige Wärme sorgt. Im Pharisäerhof wurde er erfunden. Damit runden wir den Abschluss unserer Reise ab und treffe hier noch einmal Boy Erichsen.

8. Tag, Sonntag, 04.10.2015-Abreise, 709 km

Heute heißt es 08.00 Uhr Kofferladen und anschließende Abfahrt. Wir wählen für die Rückreise eine andere Strecke. Wir fahren Richtung Schleswig und weiter auf der A7 und der A21 und kommen wieder auf die A 24.Jetzt nehmen wir die Strecke wie bei der Anfahrt. Auch bei unserer Rückreise legen wir aller zwei Stunden eine Pause ein und kommen gegen 18.00 Uhr in Dresden an.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen mich noch einmal bei allen Reisegästen zu bedanken aber auch bei unserem Chauffeur Frank Kipping. Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit, Glück und eine schöne Zeit.
Ihre Reiseleiterin Gisela Gerlach

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht