Reisebericht: Rundreise Norwegen – Wunderwelt der Fjorde

28.07. – 05.08.2015, 9 Tage oder 10 Tage Rundreise mit Flug Oslo – Lillehammer – Trondheim – Atlantikstraße – Molde – Trollstigen – Alesund – Geiranger–Fjord – Jotunheimen – Bergen


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Wir haben alles gesehen. Fjorde, Fjelle, Berge und viele Wasserfälle. Regenbogen und Nebelschwaden, manchmal strahlend blauer Himmel und Sonne ließen uns die traumhafte Landschaft Norwegens genießen. Aber auch der Trubel von Bergen und Oslo war uns recht.
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

Dienstag, 28.07.2015 Flug nach Oslo – Fahrt nach Hamar


In unserer Gruppe sind in diesem Jahr Reisende aus allen Teilen Deutschlands dabei. Die Meisten reisen mit dem Flugzeug ab Berlin nach Oslo, dort treffen wir die Gäste mit Flug aus Hamburg und Frankfurt und am Abend, im Hotel, stoßen dann noch die Gäste vom Flughafen München dazu. Der Flug ist kurz, nur eine Stunde und schon sind wir in Oslo. Unser Fahrer David ist bereits am Tag zuvor mit dem Bus angereist und versucht nun, uns einzusammeln. Das ist nicht so einfach wie gedacht, denn Parken ist hier überall verboten. Nach ein paar Telefonaten gelingt es uns dann aber doch, uns zu finden und in den Bus einzusteigen. Wir fahren über die E6 Richtung Norden. Unseren ersten Stopp legen wir in Eidsvoll ein. Das Eidsvoll-Haus ist eines der wichtigsten nationalen Symbole Norwegens. Hier wurde am 17.Mai 1814 die erste norwegische Verfassung angenommen. Seit dem ist dieser Tag der Nationalfeiertag Norwegens. Letztes Jahr, also 2014, wurde demzufolge der 200. Jahrstag begangen. Aus diesem Anlass gab es in Eidsvoll diverse kulturelle Veranstaltungen. Einiges ist davon auf youtube zu sehn. Das müsst ihr euch unbedingt ansehen. Gebt einfach bei der Suche "Eidsvoll 1814 Projection Mapping Show" ein oder "Sangen on Norge" - es ist zwar alles auf Norwegisch, aber man kann den Inhalt trotzdem verstehen.
Im Garten der Anlage von Eidsvoll steht ein Denkmal für Henrik Arnold Wergeland. Er gilt als größter Lyriker Norwegens und wird mit dem Entstehen der norwegischen Nation und der Entwicklung der norwegischen Identität in Verbindung gebracht. Ein anderes Denkmal erinnert an Carsten Anker, einen norwegischen Kaufmann und Politiker, der sich vor allem außenpolitisch in Großbritannien für die Unabhängigkeit Norwegens engagierte.
Auf unserer Weiterfahrt nach Hamar fängt es an zu regnen und es hört auch nicht mehr so schnell auf. Kaum ist es möglich an der Olympiahalle auszusteigen, um ein paar Fotos zu machen. Die Halle, deren Name Vikingskipet lautet, ist eine der größten Eislaufhallen der Welt und wurde für die Olympischen Winterspiele 1994 erbaut. Die Konstruktion erinnert an ein umgedrehtes Vikingerschiff, daher auch der Name. Die Dachkonstruktion ist frei schwebend und wenn wir eine Innenbesichtigung hätten, könnten wir sehen, dass dadurch von allen Plätzen eine uneingeschränkte Sicht auf das Geschehen möglich ist.  Wir haben noch etwas Zeit vor dem Einchecken und beschließen, die Domkirche zu besuchen. Der Versuch misslingt und wir verschieben diesen Programmpunkt auf morgen, denn das Abendessen wartet.

Mittwoch, 29.07.2015 Lillehammer – Maihaugen – Trondheim

Nach dem Frühstück schaffen wir es heute, zur Domkirche zu gelangen. Und das hat sich doch wirklich gelohnt. Weitaus interessanter als die Ruinen der Domkirche, denn mehr ist davon nicht übrig, ist das Glasgebäude, das über der Ruine errichtet wurde, um diese zu schützen. Das wirkt fast ein bisschen futuristisch. Da wir noch vor der Öffnungszeit vor Ort sind, müssen wir nicht einmal Eintritt bezahlen und können uns alles in Ruhe anschauen. Die Domkirche wurde 1152 errichtet und diente bis 1567 als Bischofskirche des Bistums Hamar. In historischen Dokumenten wird sie als eine der schönsten Kirchen Norwegens beschrieben. Davon ist jedoch nichts mehr zu sehen, denn während des so genannten "Drei-Kronenkriegs" wurde die Kirche von den Schweden zerstört. Heute ist sie Teil des Hedmarkmuseums und denkmalgeschützt. Die Glaskonstruktion wurde 1998 für 96 Millionen Kronen errichtet, wobei das Geld hauptsächlich aus Spenden kam. Unser nächstes Ziel ist Lillehammer, auf Grund der fortgeschrittenen Zeit fahren wir jedoch zuerst zum Freilichtmuseum Maihaugen, denn dort sind wir zu einer Führung angemeldet. Und das macht wirklich Spaß. Besonders in der Schule, als sich „Mädchen" und „Jungen" getrennt setzen müssen und wir die norwegische Sprache üben, ist es sehr lustig. Weiter geht es für uns nach Lillehammer. Wir besichtigen die Lysgårds-Schanze, die anlässlich der Olympischen Winterspiele 1994 gebaut wurde. Und wir haben Glück, denn gerade als wir ankommen, ist ein Mattenspringen im Gange und einige von uns können sehen, wie ein Junge mit seinen Skiern von der Schanze springt. Wir sind beeindruckt. Durch das Gudbransdal, in dem schon Peer Gynt lebte und Henrik Ibsen zu einer fantastischen Geschichte inspirierte, fahren wir weiter Richtung Norden. Auf der Suche nach einem geeigneten Picknickplatz geraten wir ungeplant in den Rondane Nationalpark, wo wir in traumhafter Umgebung unsere Pause einlegen. Während wir uns auf 960 Metern Höhe befinden, umgeben uns zehn Gipfel, die über 2000 Meter hoch sind. Zwar lassen sich die Moschusochsen einfach nicht sehen, aber die Aussichten sind weiterhin einzigartig. Wir bleiben weiterhin auf der E6 bis wir am späten Nachmittag Trondheim erreichen. Unsere Tour führt uns zum Nidarosdom. Hier herrscht ein ziemlicher Trubel, denn derzeit findet das Festival des Heiligen Olavs statt. Olav II. Haraldson hatte 1030 versucht, das Land unter sich als christlichen König, zu einigen, ist aber in einer Schlacht gefallen. Ein Jahr später wurde er heilig gesprochen und 1070 begann man auf seinem Grab den Dom zu errichten. Viele Jahre lang war Trondheim deshalb ein bekanntes Pilgerziel. Von 1818 bis 1906 wurden hier die norwegischen Könige gekrönt. Wir besichtigen den Dom von Außen und sind beeindruckt von der kunstvoll gestalteten Fassade. Aus Speckstein sind hier Statuen zu sehen, die Personen und Geschichten aus dem Alten Testament darstellen.

Donnerstag, 30.07.2015 Mit der M/S Nordnorge auf Hurtigrutenfahrt


David bringt uns heute zur Anlegestelle der Hurtigruten. Wir checken auf die M/S Nordnorge ein und David fährt mit dem Bus nach Kristiansund. An Bord können wir alle Annehmlichkeiten, die ein Hurtigrutenschiff bietet, genießen. Dazu gehört natürlich vor allem, am Panoramafenster zu sitzen und die Landschaft an sich vorbei ziehen lassen. Abwechslung bringt dann fast zum Schluss die Vorführung des Schiffskochs, wie ein Lachs fachgerecht zerlegt wird und ein leckerer Brotbelag entsteht. Selbstverständlich können wir das Ergebnis auch kosten. Im Anschluss an unsere Mini-Kreuzfahrt fahren wir über die Atlantikstraße bis Verang und anschließend über die Straße 64 nach Molde. Auf der 8274 Meter langen Atlantikstraße erwarten uns wieder spektakuläre Aussichten, insbesondere die faszinierenden Brückenkonstruktionen, die den Weg über mehrere Inseln führen, begeistern uns.  Am neuen Parkplatz Eldhusoya legen wir einen ersten Stopp ein. Hier wurde am 4. Juli 2014 eine neue Rastanlage eröffnet. Dazu gehört ein kleiner Shop, saubere Toiletten und vor allem ein kleiner Rundweg, der es uns erlaubt, trockenen Fußes die Gegend zu erkunden. Besonders beeindruckt sind wir von dem Ausblick auf die vor uns liegende Brücke, die optisch in der Luft zu enden scheint. Zum Glück kommt ab und zu ein Auto drübergefahren und wir können uns überzeugen, dass die Brücke komplett ist. Über Malmefjorden führt uns unser Weg zum Hotel in Molde. Direkt vor dem Hotel befindet sich der Hurtigrutenanleger und wir können beobachten, wie „unsere" Nordnorge und ein weiteres Hurtigrutenschiff an- und wieder ablegen.

Freitag, 31.07.2015 Bud – Trollstigen – Alesund

Wir fahren zunächst in die entgegen gesetzte Richtung unseres heutigen Ziels, denn Bud wollten wir eigentlich gestern schon besuchen, aber die Zeit war zu knapp. Nun, die Stunde Weg nehmen wir dann heute in Kauf. Doch was ist das? Vor unseren Augen ist eine dicke Rauchwolke zu sehen. Viele Feuerwehren und Feuerwehrmänner sind bereits dabei, den Brand zu bekämpfen. Für uns bedeutet das aber, dass die Straße gesperrt ist und wir einen Umweg fahren müssen. Für David ist das kein Problem, er findet sich einfach immer zurecht. In Bud angekommen, regnet es mal wieder, also Jacke an, Regenschirm auf und los geht's. Wir müssen einen Hügel hinauf, von unten ist nicht so recht zu erkennen, was den Besucher erwartet. Doch oben angekommen, sieht man eine riesige Flakstellung (?). Ich weiß es nicht genau, was das Monstrum war, zum Glück kenne ich mich mit Kriegswaffen nicht aus, eine Kanone ist es jedenfalls nicht. Etwas weiter befindet sich ein Besucherzentrum. Man könnte jetzt Eintritt bezahlen und noch ein Kriegsmuseum besuchen, aber so viel Zeit haben wir nicht und die Anlage ist auch von Außen ziemlich beeindruckend. Über Elnesvangen fahren wir zurück nach Molde und von dort nach Solsnes. Mit samt dem Bus fahren wir auf die Fähre und in Afarnes wieder runter. Unser nächstes Ziel sind die Trollstiegen. Auf einem Parkplatz kurz davor, legen wir unsere Mittagspause ein. Hier befindet sich ein Restaurant und ein großer Souvenirshop. Dann geht es los. Kurve für Kurve schlängelt sich der Bus die Trollstiegen hoch, elf Haarnadelkurven und zwölf Prozent Steigung sind zu bewältigen. Obwohl es regnet, ist die Aussicht grandios. Erst als wir nach 400 Metern oben in 700 Metern Höhe ankommen, breitet sich ein Nebel aus und es ist fast nichts mehr zu sehen. Oberhalb der Trollstiegen gibt es wieder ein Besucherzentrum und einen Weg zum Aussichtspunkt, wo man die ganze Straße überblicken kann. Und heute gibt es sogar gratis noch einen Regenbogen dazu. Kurz vor Alesund legen wir den letzten Stopp des Tages ein und besuchen Gudbransbru. Mit lautem Rauschen schießt das Wasser durch die Schlucht und lässt uns zum wiederholten Male die Fotoapparate zücken.

Sonnabend, 01.08.2015 Geirangerfjord – Stabkirche Lom

Der Tag beginnt mit einer Fährüberfahrt. Von Magerholm nach Sykkylven führt unser Weg. Über die Straße 60 gelangen wir nach Hellesylt, wo uns bereits unser Schiffchen erwartet. Eine Stunde kreuzen wir auf dem Geirangerfjord, dem bekanntesten Fjord Norwegens. Eine freundliche Stimme sagt uns unterwegs an, was es links und rechts zu sehen gibt. Steile Felswände und Wasserfälle bilden ein unvergessliches Naturerlebnis. Vor allem die „Sieben Schwestern" und der „Freier" sind bekannt. In Geiranger angekommen, wünschten wir uns einen kurzen Aufenthalt, werden aber von einem energischen Parkplatzwächter verscheucht. Gut, dann gönnen wir uns etwas anderes. Kurz vor Geiranger waren backbord die Adlerkehren zu sehen. Die nehmen wir jetzt. Wieder windet sich unser Bus einen Berg hinauf, elf Haarnadelkurven sind es diesmal. Belohnt werden wir mit einer traumhaften Aussicht auf den Geirangerfjord und den dazu gehörenden Ort Geiranger. Die gleiche Tour geht es wieder bergab. Und weiter geht es über die Straße 63 bis zur Djupvasshytta. Hier lädt der Pollfoss zu einem Fotostopp ein, denn die Otta schießt laut rauschend durch das Tal. Durch das traumhafte Ottadal fahren wir weiter nach Lom. Wir besichtigen die Stabkirche aus dem 12. Jahrhundert, die zu den besterhaltenen Stabkirchen überhaupt zählt. Sie ist komplett aus Holz gebaut und die älteste ihrer Art. Obwohl sie so alt ist, findet hier immernoch ein aktives Kirchenleben statt. Sehr beliebt ist die Kirche für Hochzeiten. Schaut Euch nochmal auf den Bildern die Dachkonstruktion an - alles komplett aus Holz! Und ohne einen einzigen Nagel! Und drinnen roch es so gut nach Holz, erinnert ihr euch? Es war richtig heimelig hier. Auch heidnische Elemente hat die Kirche zu bieten, zum Beispiel eine Runenschrift hoch oben und einen zerbrochenen Wanderstab, dessen Inschrift eine Liebesgeschichte birgt. Wisst Ihr noch? Doch der Tag ist noch nicht vorbei. Die Fahrt über das Sognefjell, auf der Straße 55, lässt uns wieder den Atem stocken - so schön ist es hier. Wir fahren über den höchsten Gebirgspass Nordeuropas, bis zu 1434 Metern kommen wir hoch. Gletscher, gewaltige Berge und smaragdgrüne Seen kommen in Sicht. Am Abend erreichen wir unser Quartier in Skjolden.

Sonntag, 02.08.2015 Kreuzfahrt auf dem Sognefjord


Der Morgen am Lustrafjord empfängt uns mit Nebelschwaden. Wieder einmal heißt es, die Regenjacken nicht zu weit weg legen. Über die  Straße 55 fahren wir nach Kaupanger. Uns erwartet eine Kreuzfahrt auf dem Sognefjord. Es ist noch nicht sicher, ob unser Bus heute mit aufs Schiff kommt, aber alle Gäste dürfen schon mal einsteigen. Die nette Dame, die sowohl die Autos abfertigt und später auch Waffeln und Kaffee bereitet, winkt ihn dann aber doch kurz vor der Abfahrt aufs Schiff. Wir machen es uns an Deck bequem, um die fast dreistündige Kreuzfahrt durch den Sognefjord, dem längsten und tiefsten Fjord Europas, zu genießen. Doch bald verscheuchen uns ein rauer Wind und viele Regenschauer vom Oberdeck. Wir lassen uns nicht unterkriegen, immer wieder wagen wir uns hinaus und werden mit Regenbogen, Wasserfällen und hohen Bergen beglückt. Wenn es gerade regnet, lassen wir uns unter Deck die köstlichen Waffeln schmecken. In Gudvangen verlassen wir unser Schiff und besuchen das berühmte Stahlheimhotel. Zu unserer großen Überraschung sind wir hier nicht willkommen, als nicht angemeldete Gruppe sollen wir entweder 40 Kronen Eintritt bezahlen oder das Hotel wieder verlassen. Na sowas. Seltsam. Die Straße Nr. 13 führt uns weiter Richtung Bergen. Wir stoppen an traumhaften Aussichtspunkten, kein Wasserfall entgeht uns. Unsere Mittagspause verbingen wir am Tvindefoss. Einhundertvierundfünfzig Meter stürzt sich das Wasser hier in Kaskaden hinab. Neben diesem Naturspektakel lädt auch wieder ein Souvenirshop zum Kaufen ein. Nach einer halben Stunde müssen wir jedoch weiter. In Bergen angekommen beziehen wir unser Hotel und schon geht es zu Fuß weiter. In zehn Minuten haben wir die Bahnstation Floyen erreicht und fahren mit der Bahn bergauf. Der Himmel ist blau über Bergen und wir haben eine tolle Aussicht auf die Stadt.

Montag, 03.08.2015 Bergen – Steindalsfoss – Vöringfoss


Nanneke erwartet uns pünktlich um acht zur Stadtrundfahrt. Sie ist Holländerin und schon vierzig Jahre mit einem norwegischen Geologen verheiratet. Sie erzählt uns viel über den Alltag in Norwegen und zeigt uns die kleinsten Gassen der Stadt. Im Stadtviertel Brygge verlieren wir uns fast, da die ungewöhnlichen Läden einfach zu sehr zum Shoppen einladen. Und doch müssen wir uns schon bald von Nanneke und der bezaubernden Stadt Bergen verabschieden. Wir haben kaum die Stadtverlassen, da müssen wir noch einmal umkehren (warum, das wissen doch alle, die dabei waren?). Um die Mittagszeit findet sich am Wegesrand ein Fotomotiv. Was kann das wohl sein? Richtig! Ein Wasserfall. Diesmal ist es der Fossnbrattn, immerhin fast 100 Meter hoch. Bald jedoch kommen wir nach Norheimsund. Kurz vor der Stadt besuchen wir den Steindalsfoss, einem imposanten Wasserfall, den man durchschreiten kann. Interessant in Norheimsund ist auch das Maritime Museum, wo man Bootsbauern bei der Arbeit zusehen kann. Viele Gäste nutzen die Zeit für einen Bummel durch das Städtchen. Wir fahren weiter zum Vöringfossen, einem der höchsten Wasserfälle Norwegens. Ganze 184 Meter tief stürzt er sich im freien Fall die Bergwand hinab. Hier ist es nicht ganz ungefährlich, was eine Gedenktafel für eine Frau aus Österreich zeigt. Sie ist 2011 bei dem Versuch, sich mit dem Wasserfall im Hintergrund abbilden zu lassen, ausgerutscht und tödlich verunglückt. Doch wir sind vorsichtig genug und fangen weiter und sicher Fotos für unsere Reiseberichte ein. Am Rande des Hardangervidda Nationalparks fahren wir nach Geilo. Die Hardangervidda ist mit 8000 Quadratkilometern die größte Hochebene Europas.

Dienstag, 04.08.2015 Oslo


Von Geilo fahren wir über die Straße Nr. 7 Richtung Oslo. Unterwegs halten wir Ausschau nach geeigneten Fotostopps. Bereits in Torpo findet sich einer. Zwei Kirchen stehen nebeneinander, eine „neue" und eine Stabkirche. Die „neue" Kirche wurde 1880 gebaut und sollte die Nachfolgerin der Stabkirche werden. Man hatte schon mit dem Abriss begonnen, als sich der Altertumsverein der Kirche annahm und sich für ihren Erhalt einsetzte. Für die Innenbesichtigung müssen 40 Kronen pro Person Eintritt bezahlt werden. In der Kirche befindet sich kein Inventar, interessant ist aber die Deckenbemalung an der großen gewölbten Decke, die man nur zweimal in Norwegen gefunden hat. Die andere Deckenbemalung stammt aus dem Nachbarort Al und befindet sich heute im kulturhistorischen Museum in Oslo. Auf unserem Programm steht als nächstes ein Stopp im Vassfaret Bjørnepark (Bärenpark). Wir erreichen zunächst einen Parkplatz mit einer großen braunen Bärenplastik, der Wegweiser zeigt aber bergauf und so folgen wir diesem Weg zunächst. Wir kommen zum Eingangsbereich eines Naturparks und beschließen dann, auf Grund des nicht vorhandenen Zeitvolumens, unsere Pause auf dem Rastplatz zu verbringen. Mit viel Zeit wäre ein Besuch des Bärenparks bestimmt eine lohnende Sache. Aber wir werden in Oslo erwartet. Nach einer kurzen Freizeit treffen wir unsere Stadtführerin Katharina, eine Deutsche, die aus beruflichen Gründen mit ihrem Mann nach Oslo gezogen ist. Sie zeigt uns Oslo, eine Stadt, die sich derzeit architektonisch neu erfindet. In einem Großprojekt „Fjordstadt Oslo" wird ein neun Kilometer langer Boulevard entlang des Oslofjords angelegt. Außerdem entstehen hunderttausende Büro-, Wohn- und Gewerbeflächen, die ganze Stadt (Innenstadt) ist eine einzige Baustelle. Einiges ist schon fertig, wie zum Beispiel der „Barcode", eine Reihe von Wolkenkratzern, die alle hoch und schmal sind und von unterschiedlichen Architekten entworfen wurden. Diese Hochhäuser befinden sich alle in unmittelbarer Nähe zum Oslofjord und haben die Skyline von Oslo, die sich vor ein paar Jahren noch durch niedrige Häuser charakterisierte, komplett verändert. Nicht alle Architekten und Einwohner Oslos sind mit diesen radikalen Änderungen glücklich. Wir steigen an der neuen Oper aus, die nunmehr auch schon sieben Jahre alt ist. Unvergessen die Eröffnung 2008 als Angela Merkel mit ihrem tief dekolletiertem Kleid allen anwesenden königlichen Vertretern die Show stahl. Vor der Oper befindet sich eine Skulptur, die viele für ein Segelboot halten, es stellt aber eine Anhäufung von Eismassen dar und ist nach einem Gemälde von Caspar David Friedrich "Das Eismeer" gestaltet. Wir steigen der Oper aufs Dach und bewundern Oslo und Oslos Baustellen von oben. Anschließend fährt Katharina mit uns quer durch die Stadt, um uns alle weiteren Sehenswürdigkeiten zu zeigen. Den Abschluss findet unsere Stadtbesichtigung mit dem Besuch des Vigelandpark, in dem die Skulpturen von Gustav Vigeland den Kreislauf des Lebens darstellen. Nun heißt es leider Abschied nehmen. Eine letzte Übernachtung erwartet uns im Hotel Scandic Fornebu, das durch seine ungewöhnliche Gestaltung überrascht. Das ganze Foyer ist wie eine Unterwasserwelt gestaltet. Lampenschirme in Fischgestalt, Stehlampen, die Wasserpflanzen darstellen, Hocker als Korallenstock u.s.w., dazu eine eigenartige musikalische Untermalung - es ist schon etwas Besonderes.

Mittwoch, 05. August 2015 Rückflug

Unsere Gäste, die nach München fliegen, müssen zeitig aufstehen, der Transferfahrer steht pünktlich fünf Uhr vor der Tür. Es regnet - wie immer ?. Alle anderen können ausschlafen, ihr Transferfahrer David startet erst um 8.00. Das Frühstücksbufett ist auch (wie immer) umwerfend und so starten wir gut gesättigt zum Flughafen. Hier erwartet uns eine letzte Überraschung - wir müssen in Eigenregie unser Gepäck aufgeben, also am Automaten. Das ist noch einmal eine aufregende viertel Stunde, aber alle Koffer dürfen schließlich mit. Jetzt verabschieden sich die Gäste, die nach Berlin fligen, von denen die nach Hamburg oder Frankfurt fliegen. Der Abschied fällt schwer, sogar ein paar Tränchen rollen, waren wir doch eine Supertruppe.
Liebe Reisegäste! Ich hoffe, dass alle gut nach Hause gekommen sind und nun schon die ersten Fotos gesichtet haben. Ich bedanke mich noch einmal dafür, dass ich Sie auf dieser traumhaften Reise begleiten durfte. Mir ist klar, dass der Bericht die vielen Eindrücke und Emotionen, die wir auf dieser Reise hatten, kaum darstellen kann. Trotzdem wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen und Erinnern an das Traumland Norwegen. Bleiben Sie schön gesund und vor allem reisefreudig. Vielleicht begegnen wir uns einmal wieder.
Alles Gute Ihre Reiseleiterin Sabine

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