Reisebericht: Weihnachtsreise Österreich – Kärntner Berge

22.12. – 27.12.2014, 6 Tage Rundreise über Weihnachten mit Kärnten – Klagenfurt – Hochosterwitz – Planica – Bled – Gurk – Weißensee mit Slowenien und Italien


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Bei meist herrlichem Winterwetter durften wir am teils zugefrorenen Weissensee wunderschöne Tage in einem urgemütlichen Hotel verleben. Ausflüge in die Umgebung, nach Slowenien und Italien bereicherten die vielfältigen Eindrücke.
Ein Reisebericht von
Andreas Höhn

Montag, den 22. Dezember 2014, Anreise

Die gesamte Anreise klappte sehr gut. Alle Zubringer waren pünktlich und wenn es auch zunächst regnerisch war, wich nach Bayern zu das Schmuddelwetter dem Sonnenlicht. Bereits vor München sah man die ersten Alpengipfel und vom Rasthof Irschenberg aus konnte man erste Schneegipfel erkennen. Gegen 18 Uhr waren wir beim Hotel in Weißensee, wo uns der Wirt Peter selber empfing und den Gästen ihre Zimmer wiess. Beim Abendessen lernten sich die Tischnachbarn kennen.

Dienstag, den 23. Dezember, Kloster und Hauptstadt

Um neun Uhr fuhren wir nach Gurk zum Dom, wo wir einer ausführliche Führung folgten, die mit einem Klosterschnaps abgerundet wurde.
Bei der Domkirche handelt es sich um eine zwischen 1140 und 1200 im hochromanischen Stil erbaute Pfeilerbasilika, die aufgrund der geringen baulichen Veränderungen zu den bedeutenden romanischen Bauwerken in Europa gehört. Die lang gestreckte Basilika hat eine doppeltürmige Westfassade, eine Empore, eine Krypta und drei Apsiden. Die mit 100 Säulen gestaltete Krypta ist der älteste Teil der Kirche. Im Jahr ihrer Weihe 1174 wurde das Grab der heiligen Hemma von Gurk dorthin verlegt.
Die heutige Pfarr- und ehemalige Domkirche Mariae Himmelfahrt liegt am Ostrand der Ortschaft Gurk auf einer niedrigen Terrasse unweit des Flusses Gurk. Im wenig bebauten, mittleren Gurktal sind die imposanten, 60 Meter hohen Doppeltürme des Doms schon von Weitem zu sehen. Baulich an den Dom anschließend befindet sich das Stift Gurk, das bis 1792 das Domkapitel und danach mit Unterbrechungen verschiedene Orden beherbergte.
In vorchristlicher Zeit stand an der Stelle des Doms ein Tempel der keltischen Pferdegöttin Epona. Ein Steinquader mit dem eingemeißelten Namen wurde in den südwestlichen Pfeiler des Mittelschiffs des Doms eingefügt. Für die Römerzeit wird ein römischer Kultbau vermutet. Bei Ausgrabungen fand man 1926 das Fragment eines Altars.
Der fränkische Kaiser Arnulf von Kärnten schenkte 898 dem schwäbischen Edlen Zwentibold, einem Vorfahren der Hemma von Gurk, Güter im Gurk- und Metnitztal, darunter einen Hof in Gurk. Diese Besitztümer erbte Hemma in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Sie ließ in Gurk die Johanneskirche erbauen, für die sie 1043 beim Salzburger Erzbischof Baldwin Pfarrrechte erwirkte. Sie stiftete im selben Jahr ein Nonnenkloster mit eigener Marienkirche. Das Frauenkloster in Gurk wurde schon im Jahr 1070 aufgelöst, nachdem der Erzbischof Gebhard von Papst Alexander II. die Erlaubnis erhalten hatte, in Kärnten ein Bistum zu gründen. Der mit dem Kloster verbundene Besitz kam so in Salzburger Besitz und 1072 gründete der Erzbischof das Suffraganbistum Gurk, ein Bistum ohne eigene Diözese und ohne Domkapitel.
Mit dem Bau der Domkirche wurde um das Jahr 1140 unter Bischof Roman I. begonnen. Noch vor der Fertigstellung der Kirche ist die Übertragung des Grabes der heiligen Hemma in eine bereits bestehende Krypta für das Jahr 1174 belegt. Der Hochaltar der Bischofskirche wurde im Jahr 1200 geweiht. Dom und Stiftsgebäude wurden vor 1220 fertig gestellt. Im 13. Jahrhundert beschädigten mehrere Brände die Kirche. Nach Wiederherstellungsarbeiten und Umbauten wurde der Dom dann 1287 neu geweiht. Um das Jahr 1446 wurde im Querhaus ein Netzrippengewölbe, um 1500 ein Sternrippengewölbe im Chor eingezogen. Ein erneuter Brand zerstörte 1525 die hölzernen Decken des Langhauses. An deren Stelle wurde 1563 ein Holzschindeldach fertiggestellt. 1591 wurde das Netzrippengewölbe im Mittelschiff eingezogen.
Unter Propst Vizdom (1617-1632) wurde das romanische Stiftsgebäude abgerissen, das Kapitelhaus erbaut sowie der Propsthof barock umgestaltet. Er ließ auch die barocken Altäre im Dom errichten. Die charakteristischen barocken Turmhelme erhielt der Dom 1678. Propst Otto Kochler ließ das Hemmagrab in der Krypta umgestalten und den Kreuzaltar und die Kanzel errichten. 1788 übersiedelte das Domkapitel nach Klagenfurt, die Domkirche wurde zur Pfarrkirche und Konkathedrale. Bei einem Brand 1808 wurden die Dächer und Teile der Bischofskapelle zerstört. 1850 wurde der Dom vom preußischen Konservator Ferdinand von Quast „entdeckt" und durch seine Publikationen der Vergessenheit entrissen. 1924 bis 1933 wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt. Den Zweiten Weltkrieg überstand der Dom ohne Schaden. Lediglich sechs Glocken mussten für die Metallsammlungen abgeliefert werden. In den 1950er Jahren wurde die barocke Einrichtung renoviert, die stark von Anobien befallen war. Der Dom wurde mit Steinplatten eingedeckt.
Gleich der Haupteingang birgt den ersten Schatz. Durch das Hauptportal gelangt man in die äußere Vorhalle, einen großen, fast quadratischen Raum mit Tonnengewölbe. Sie ist fast vollständig mit Wandmalereien um 1340 bedeckt. An den Seitenwänden befinden sich je vier Bilderreihen, von denen die untersten teilweise zerstört sind und die Bibelszenen in Form einer Armenbibel darstellen. Die Nordwand zeigt Szenen aus dem Alten Testament, die Süd- und ein Teil der Westwand zeigen in 26 Bildern Szenen aus dem Neuen Testament. Am Gewölbe sehen wir einen Sternenhimmel, in der Mitte ein Lamm Gottes.
Das um 1200 entstandene siebenstufige Westportal ist ein Trichterportal und nimmt mit fünfeinhalb Metern Breite und sieben Metern Höhe fast die gesamte Ostwand der Vorhalle ein. Es zählt es zu den besterhaltenen romanischen Portalen Österreichs. An der Tür befinden sich die Reste von hölzernen Reliefs aus dem frühen 13. Jahrhundert. Der linke Türflügel zeigt Christus, von den vier Evangelisten umgeben, sowie Engel, Propheten oder Apostel. Oben befinden sich drei von ursprünglich sieben Tauben, Symbole für die sieben Gaben des Heiligen Geistes. Der rechte Türflügel zeigt Szenen aus dem Leben Jesu, denen typologisch entsprechende Szenen aus dem Alten Testament gegenübergestellt sind..
An der Südwand des Langhauses befinden sich um 1390 gemalte Fresken, die erst 1918 und 1924 freigelegt wurden. Sie zeigen unter anderem den Saulussturz, den thronenden Weltenrichter Jesus und das „Altherrenfresko", das sind die 24 Ältesten aus der Apokalypse des Johannes. Zu Füßen Jesu kniet das Stifterpaar mit seinen sieben Kindern.
Der Hochaltar wurde vom sächsischen Bildhauer Michael Hönel 1625-1632 erschaffen und 1654 von Johann Seitlinger großteils in Gold gefasst. Mit einer Höhe von 16 Metern und einer Breite von fast neun Metern füllt er die Hauptapsis zur Gänze aus. Er enthält 72 Vollfiguren und 82 Engelsköpfe. Die Altarmensa stammt noch vom romanischen Hochaltar und besitzt eine um 1200 mit Kosmatendekor ausgestattete Fläche.
Die Kanzel wurde 1740/1741 von den Wiener Theaterarchitekten Giuseppe und Antonio Bibiena entworfen. Ausgeführt wurde die Arbeit von J. Kaspar Eckhardt und Leopold Wasserbauer. Die Kanzel zeigt anschaulich das Programm der Gegenreformation: Über der Kanzel schwebt der Heilige Geist. Auf dem Schalldeckel sitzen die Allegorien von Kirche, Glaube und Hoffnung, ein Putto trägt die Tiara, während ein zweiter mit der Kreuzlanze den Satan sowie Ketzerbücher speiende Schlangen trifft. Ein altmodisch als evangelischer Predikant in Schwarz gekleideter Mann mit weißer Halskrause stürzt rücklings in die Tiefe.
Die Bischofskapelle befindet sich in der Westempore über der inneren und äußeren Vorhalle zwischen den beiden Türmen. Sie wurde unter Bischof Walther (1200-1213) errichtet. Es ist ein längsrechteckiger Raum, der durch einen Gurtbogen in zwei Kreuzgewölbejoche unterteilt wird. Nach einem Brand wurde die Kapelle bis 1264 wiederhergestellt und mit Fresken ausgestattet, die im sogenannten Zackenstil, einem Übergangsstil von Romanik zur Gotik, ausgeführt sind.
Die Krypta unter Chor und Querhaus wurde 1174 als erster Teil des Domes fertiggestellt und war wohl von Beginn an der Verehrung Hemmas gewidmet. Sie misst rund 20 x 20 Meter und besteht genau genommen aus 96 schlanken Säulen und zwei Doppelsäulen vor der Apsis. Am Südostpfeiler befindet sich das Grab der heiligen Hemma, die seit 1174 in der Krypta bestattet ist. Der ursprüngliche schmucklose Steinsarg stand anfänglich an anderer Stelle auf sechs Tragsäulen, von denen drei erhalten sind. Die Säulen zeigen fremdartige Gesichte: zwei Frauen und einen Mann. Unter dem Sarkophag krochen Frauen durch, um Kindersegen zu erbitten. Der südseitige Altar ist seit 1167 dem heiligen Thomas Becket geweiht, der nordseitige seit 1189 dem heiligen Johannes dem Evangelisten.
Die Wehranlagen, die von 1447 bis 1520 mit Graben und Ringmauer erbaut wurden, sind nur teilweise erhalten, so ein Teil der Mauern und zwei Rundtürme mit Kegeldächern und Schießscharten. Der Karner wird 1275 erstmals erwähnt. Sie hat einen achteckigen Grundriss, der aufgesetzte Tambour ist ebenfalls achteckig.
1932 übernahmen die Salvatorianer Stift und Pfarre. Seit der Eröffnung des Gästehauses St. Hemma 1988 leben auch Salvatorianerinnen in Gurk. Ende August 2008 haben die Salvatorianer Gurk verlassen.[10] Seitdem wird die Seelsorge von Bistumspriestern der Diözese Gurk-Klagenfurt übernommen.
Nach dem Besuch dieses beeindruckenden Klosters fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein in die Kärntner Provinzhauptstadt Klagenfurt, wo wir nah beim Jugendstiltheater parkten. Die Gruppe schlenderte zum Neuen Platz am Rathaus, wo wir aus der Stadtinfo Pläne besorgten. Hier war auch der Weihnachtsmarkt aufgebaut und während der zwei Stunden Freizeit konnte jeder seinen Neigungen entsprechend die Stadt erkunden. Anschließend ging es zurück ins Hotel, wo uns ein leckeres Abendessen erwartete.

Mittwoch, den 24. Dezember, Gletscher an Heiligabend

Unser Hauptziel am Tag des heiligen Abends war der Mölltalgletscher. Auf dem Weg dorthin machten wir Rast, um die schöne Kirche St. Dionysus zu Irschen anzuschaun. Das Patrozinium des heiligen Dionysius weist auf eine frühen Entstehungszeit der Kirche, möglicherweise bereits im 9. Jahrhundert, hin. Dionysius von Paris war Missionar in Gallien, erster Bischof von Paris und christlicher Märtyrer. Er ist ein Nationalheiliger Frankreichs und Schutzpatron verschiedener Städte. Er wurde um das Jahr 250 von Papst Fabianus - mit sechs anderen Bischöfen von Rom aus nach Gallien geschickt, um dort die Worte des Christentums zu verkünden. Der römische Gouverneur ordnete die Verhaftung und Enthauptung von Dionysius und seinen Begleitern Rustikus und Eleutherius an. Die Legende berichtet, Dionysius habe auf dem Richtplatz am Montmartre sein abgeschlagenes Haupt aufgenommen, es in einer nahegelegenen Quelle gewaschen und sei mit dem Kopf in den Händen sechs Kilometer Richtung Norden gegangen, bis zu der Stelle, wo er begraben werden wollte.
An diesem Platz baute der fränkische König Dagobert I. 626 die nach dem Heiligen benannte Abtei mit der Basilika Saint-Denis, welche den französischen Königen als Grablege diente.
Eine Pfarre Irschen wurde 1190 erstmals urkundlich erwähnt. Unter dem Chor befindet sich eine kleine rechteckige Krypta mit Tonnengewölbe, die von außen durch eine rundbogige Tür an der Südseite zugänglich ist. An der Südwand des Langhauses befindet sich ein Christophorusfresko vom Ende des 13. Jahrhunderts und zwei Stifterfiguren aus dem 14. Jahrhundert. Die Fresken im Chor wurden 1939 freigelegt. Das um 1330 entstandene Gemälde an der Chornordwand hat die Verherrlichung Mariens zum Inhalt: Im oberen Teil wird Maria durch Christus gekrönt, umgeben von zwei Heiligen. Darunter sitzt Maria am Thron Salomons, bewacht von Löwen und flankiert von Heiligen- und Tugendgestalten.
Im Schrein stehen die Statuen der Heiligen Dionysius mit dem Haupt in der Hand, der Evangelist Johannes mit dem Kelch und Leonhard mit der Kette. Die Reliefs Flügeln stellen den Apostel Andreas mit dem Diagonalkreuz und den heiligen Oswald mit dem Raben dar. Auf den Außenseiten der Flügel sind der heilige Chrysanthus, der ein Todesgerippe bekämpft, und der heilige Wolfgang mit einem Kirchenmodell gemalt. Auf der Predella sind die drei Wetterherren, Johannes Evangelist, Paulus und Florian mit jeweils einem überlangen Schwert und Tellernimbus dargestellt.
Anschließend ging die Fahrt zum Gletscher. Am Bus stärkten sich die meisten Gäste am Bus mit Würstchen und Glühwein. Um 12 Uhr fuhren wir dann mit der Bergtunnelbahn bis auf 2200 Höhenmeter und weiter mit der Eissee- Gondelbahn auf 2800 Meter. Auf der Bergterrasse erwartete uns bei herrlichem Sonnenschein ein grandioser Rundblick auf mehrere Dreitausender.
Nach drei Uhr nachmittags waren wir wieder beim Hotel und ein Teil der Gäste ging um vier in die nahe gelegene evangelische Kirche von Techendorf zum Gottesdienst. Im Jahre 1900 wurde die neogotische Kirche mit finanzieller Unterstützung des Leipziger Gustav-Adolf-Werks in der damaligen Diaspora der K.u.k.-Monarchie gebaut und hat diesen Stil bis heute bewahrt. In der gesteckt vollen Kirche konnten wir ein liebevoll und mit viel Humor gestaltetes Krippenspiel der Kinder und Konfirmanden verfolgen, dazu eine herzerwärmende Predigt des Ortspfarrers. Vor dem Hotel eröffnete Familie Schwarzenbacher den Weihnachtsabend mit einem Punsch und dann lasen Familienmitglieder und Angestellte weihnachtliche Geschichten und zusammen intonierten wir bekannte Weihnachtslieder, bevor es ans exzellente Weihnachtsmenu ging.

Donnerstag, der 25. Dezember 2014, Weihnachtstag in Slowenien

Nach dem Frühstück fuhren wir über Italien nach Slowenien zum berühmten Skischanzental nach Planica. Der ehemals Ratschach-Matten genannte Ort ist berühmt für seine Skisprung- und Skiflugschanzen, und wird daher auch „Tal der Schanzen" genannt. Die erste Sprungschanze wurde bereits vor 1930 am Berg Ponca errichtet. 1934 konstruierte Stanko Bloudek eine größere Schanze, die Bloudkova Velikanka. Der erste Skisprung über 100 Meter wurde hier 1936 durch den Österreicher Sepp Bradl erzielt. 1969 wurde die Letalnica bratov Gorišek, die lange Zeit größte und aktuell zweitgrößte Skiflugschanze der Welt, durch Lado und Janez Gorišek konstruiert. Planica bewirbt sich um die Austragung der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2019; bei der Bewerbung für die WM 2017 war man in der ersten Runde der Abstimmung ausgeschieden. Zur Zeit wurden umfangreiche Bauarbeiten durchgeführt und weil auch nur wenig Kunstschnee lag, zog es uns bald weiter nach Bled, zu deutsch Veldes oder Feldes, einer Gemeinde am Bleder See im nordwestlichen Teil Sloweniens, wenige Kilometer südlich der österreichischen Grenze und rund 50 km nordwestlich der Hauptstadt Ljubljana (Laibach) gelegen. Wir kehrten zunächst ein im etwas außerhalb der Stadt gelegenen Bauerngut der Familie Soklic, wo man uns mit einem Obstler erwartete. Es folgte eine rustikale Jause mit Schinken, Wurst und Käse, dazu Wein und Most. So gestärkt konnten wir bei herrlichem Sonnenschein durch Bled bummeln. An der Seepromenade flanierten Hunderte Urlauber und freuten sich am Panorama mit Felsenburg und Stadtkirche.
Der auf einer Höhe von etwa 500 Metern gelegene Ort Bled selbst ist Luftkurort und hat 5164 Einwohner. Die erste Erwähnung von Bled in der Mark Krain stammt vom 10. April 1004 und findet sich in einer Schenkungsurkunde, als die Burg von Kaiser Heinrich an den Bischof von Brixen Albuin I. verliehen wurde. 1278 gelangten Burg und Ort Veldes mit Krain an die Habsburger, nachdem der römisch-deutsche König Rudolf I. über Ottokar II. Premysl in der Schlacht auf dem Marchfeld gesiegt hatte.
Ebenso wie die anderen Gebiete Sloweniens zählte die Region um Bled bis 1806 zum Heiligen Römischen Reich bzw. seit 1804 zum habsburgischen Kaisertum Österreich, und zwar zum Kronland Herzogtum Krain. Bei der Auflösung Österreich-Ungarns 1918 entschied sich Slowenien für das neu gegründete Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Bis heute ist die Verbindung zum südlichen Kärnten, wo seit Jahrhunderten eine slowenische Volksgruppe lebt, nicht abgerissen.
Ebenso wie das übrige heutige Slowenien zählte auch Bled ab dem Jahr 631 n. Chr. zum ersten gesamtslawischen Staatenbund, der von dem fränkischen Kaufmann Samo begründet wurde. Bled gehörte dem Teilgebiet Karantanien an, das im Jahr 788 von den Franken erobert wurde. Nach Ende der fränkischen Herrschaft wurde der bairische Einfluss durch das Erzbistum Salzburg größer, und ab 1004 gehörte Veldes als Schenkung von Kaiser Heinrich II. dem Bischof Albuin von Brixen. Ab dem späten 13. Jahrhundert zählte Veldes wie die ganze Krain, Kärnten und die Steiermark zum Herrschaftsgebiet der Habsburger.
Die Bauernunruhen im 15. und 16. Jahrhundert griffen auch auf das damalige Veldes über. Im Jahre 1558 übernahm als Schirmherr der Protestanten Herbard VIII. von Auersperg Schloss Veldes. Allerdings eroberten Klerus und Adel im Zuge der Gegenreformation alle ehedem protestantischen Gemeinden um den Ort bis zum Ende des Jahrhunderts zurück.
Einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte Veldes während der Regierungszeit von Maria Theresia. Schon vorher war der Ort als „Gesund-Bad" bekannt, dessen Quellen und See heilende Wirkung zugeschrieben worden ist. In napoleonischer Zeit wurde Veldes den illyrischen Provinzen zugeteilt, danach fiel es erneut dem habsburgischen Herrschaftsgebiet zu und wurde wieder dem Bistum Brixen zur Verfügung gestellt, dessen bedeutendster Fernbesitz es über Jahrhunderte gewesen war. Das Bistum Brixen verkaufte Mitte des 19. Jahrhunderts seinen Besitz an den Eigentümer der Eisenwerke Aßling (Jesenice). Schloss und See wechselten in den Folgejahren bis 1919 mehrmals den Besitzer. 1858 errichtete der mit Naturheilverfahren arbeitende Schweizer Arzt Arnold Rikli am Veldeser See die Naturheilanstalt „Mallnerbrunn und legte damit den Grundstein zum Ruf des Ortes als Luftkurort. Bis zum Ende des kaiserlichen Österreich gehörte die Stadt zum Kronland Krain. Beim Zerfall der k.u.k. Monarchie beschloss der Nationalrat der Slowenen am 31. Oktober 1918 den Beitritt zum am 29. Oktober in Agram ausgerufenen SHS-Staat. Der monarchisch regierte Staat bestand nun aus Serbien, Kroatien und Slowenien und nannte sich von 1929 an Königreich Jugoslawien. Das jugoslawische Königshaus wählte Bled als Sommerresidenz, jugoslawische Ministerpräsidenten ebenso wie Belgrader Hofkreise waren dort auf Kur, so dass das malerische Bled ein Ort internationaler Zusammenkünfte von Staatsmännern und Diplomaten wurde.
Jugoslawien wurde 1941 von deutschen und italienischen Truppen angegriffen und besetzt. Im Parkhotel von Bled wurde das aus Kripo, Gestapo und SS zusammengesetztes etwa 200 Mann starkes Kommando für ganz Oberkrain errichtet. Im Parkhotel entstand eine Stabsstelle des SS-Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains eingerichtet und der berüchtigte Umsiedlungsstab übte seine Tätigkeit von hier aus. In der Folgezeit leisteten einheimische Partisanen unterschiedlicher politischer Gruppen vor allem in der Region um Bled immer stärkeren Widerstand gegen die Besatzer, dem diese mit äußerster Härte begegneten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Slowenien Bestandteil des jugoslawischen Vielvölkerstaates unter Josip Broz Tito, der bei Bled eine noch genutzte Villa in Besitz nahm und als Staatschef gelegentlich dort residierte. Wirtschaftlich entwickelte sich die Region um Bled dank des Fremdenverkehrs und nahegelegener Industrie sowie dank guter Verkehrsverbindungen und der Nähe zu Italien, Österreich und Deutschland weit schneller und moderner als andere Teile Jugoslawiens. Seit dem 25. Juni 1991 ist Bled Teil des souveränen Staates Slowenien. Nach der Unabhängigkeit erlebte die Region um Bled einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Als die Sonne sich hinter die Berge verzog, traten wir den Heimweg an und im Hotel erwartete uns wiederum ein tolles Menu. Anschließend saßen viele Gäste noch nett beieinander.

Freitag, der 26. Dezember 2014, Stephanstag im Mölltal

Nach dem Frühstück fuhren wir zum Trachtenwirt nach Lainach im Mölltal, um ein kleines Museum anzuschaun. Die so genannte Zeitfabrik ist in einem alten hölzernen Bauernhaus untergebracht und zeigt Trachten und Gebrauchsgegenstände aus vergangenen Zeiten. Angesichts von Wäschemangeln, ersten Wachmaschinen und altem Spielzeug fühlten sich viele Gäste in ihre Jugend versetzt, in der sie diese Dinge noch in Gebrauch erlebt hatten.
Anschließend fuhren wir zum Katschberg, wo uns mehrere Pferdeschlitten erwarteten, die eigentlich eine Kombination aus Kutschwagen und Kufenfahrzeug darstellten. Bei eisiger Kälte fuhren wir zur alten Pritzlhütte, in der wir eine auf riesigen Holzbrettern angerichtete zünftige Brettljause genießen konnten. Schon auf den Schlitten gab es einen kräftigen Schnaps, der in der Hütte um manchen Jagertee bereichert wurde, so dass alle wieder zu Wärme kamen und die Rücktour schon molliger anmutete. Zurück im Hotel erfreuten sich alle am Abendmenu.

Sonnabend, den 27. Dezember 2014, Erste Heimfahrt

Für zehn Gäste ging heute ein sehr schöner Weihnachtsurlaub zu Ende. Nach einem reichhaltigen Frühstück startete um 8 Uhr der Bus Richtung Dresden. Währen oben am Weissensee noch kaum Schnee lag, wurde die weiße Pracht auf der Nordseite der Alpen immer mehr. Wegen des Schnees und dem hohen Verkehrsaufkommen landeten wir zwar mit Verspätung, aber gesund und wohlbehalten an unseren Zielorten.Sonntag, den 28. Dezember, Anreise der Sylvestergäste
Die gesamte Anreise klappte zunächst sehr gut. Alle Zubringer waren pünktlich und wenn es auch zunächst stürmisch war, wich nach Bayern zu das Schmuddelwetter dem Schnee. Gegen 19 Uhr waren wir beim Hotel in Weißensee, wo uns der Wirt Peter Schwarzenbacher empfing und den Gästen ihre Zimmer und die Plätze im Restaurant zeigte. Beim Abendessen lernten sich die neuen Tischnachbarn kennen.
Von den 24 Gästen, die Weihnachten und Sylvester im Hotel waren, erfuhren wir, dass die beiden Tage herrlich waren. Man wanderte um den See und ließ es sich einfach gut gehen.

Montag, den 29. Dezember, Nassfeld und Fackelumzug

Über Hermagor fuhren wir gleich nach dem Frühstück nach Tröpolach, um mit dem Milleniumsexpress auf das Nassfeld zu sausen. Diese Sonnenalpe, die auf 800 bis 1200 Metern Höhe an der italienischen Grenze liegt, ist ein Mekka für Wanderer und Wintersportler. Der Express, mit 6 Kilometern Länge die längste Seilbahn der Alpen, brachte uns auf den Gipfel der Madritsche und dann hinunter auf die Tressdorferalm, wo in der Almhütte ein gemütliches Ofenzimmer auf uns wartete. Nachdem sich alle nach Belieben gestärkt hatten, ging es bei strahlendem Sonnenschein hinunter ins Tal und zurück ins Hotel.
Nach dem Abendessen gab es dort ein kleines stark rauchendes Feuerchen und zur Erwärmung Glühwein. Ein heimatkundiger Skilehrer begleitete dann die mutigsten Wanderer auf einer romantischen Tour bei Fackelschein durch den Ort und entlang am See.

Dienstag, den 30 Dezember, Kärntner Seenrundfahrt

Der Tag stand ganz im Zeichen der vielen Kärtner Seen und begann mit dem Millstädter See. Hier stiegen wir auch gleich beim namensgebenden Kloster Millstadt aus, das um 1070 gegründet u7nd vom Geschlecht der Aribonen reich ausgestattet wurde. Die jetzt noch bestehende Anlage ist ein romanischer Bau aus dem 12. Jahrhundert. Besonders wertvoll ist das gestaffelte Trichterportal im Westwerk der Stiftskirche. In einem Reliquienschrein aus dem gleichen Jahrhundert werden die Reliquien des heiligen Domitian verehrt. Das Kloster war bis zur Reformation unbestritten das religiöse und kulturelle Zentrum Oberkärntens. Die Benediktiner schufen im Skriptorium Handschriften von Weltgeltung, wie die Millstädter Sammelhandschrift zum Exodus.
Anschließend ging es über Radenthein und vorbei am Brennsee und am Afritzer See in die zweitgrößte Stadt Kärntens, nach Villach. Der Reiseleiter führte die Gruppe zum Hauptplatz mit Rathaus und Stadtkirche. Anschließend konnte jeder nach seinen Interessen über den Weihnachtsmarkt oder durch die hübsche Innenstadt bummeln. Vorbei am Ossiacher See fuhren wir nun nach Velden am Wörthersee, wo wir bei einem Spaziergang am Ufer bis zum Schlosshotel gelangten, wo eine beliebte TV-Serie mit dem verstorbenen Roy Black gedreht wurde. Zurück im Hotel erwartete uns das leckere Abendessen.

Mittwoch, den 31. Dezember, Wandern und Sylvesterfeier

Um neun fuhren alle mit dem Bus zur Talstation der Weißensee-Bergbahn und mit dieser hinauf zur Naggleralm. „Oma Friedel" Schwarzenbacher war unsere kundige und humorvolle Bergführerin und alle lauschten begeistert ihren Geschichten über Land und Leute, die auch Persönliches nicht aussparten. In der urigen Almhütte erwartete uns eine deftige Jause und frisch gestärkt fuhr ein Teil der Gäste mit der Bergbahn zu Tal, während einige durch den verschneiten Bergwald bis zum Hotel spazierten. Am Sylvesterabend traf man sich an der Bar und um halbacht konnten wir an festlich eingedeckten Tischen zum sieben Gänge umfassenden Menu Platz nehmen, das sich bis gegen 22 Uhr hinzog. Danach begeisterte der Auftritt der bekannten Schlagersängerin Mariella die Gäste und es konnte auch getanzt werden. Um Mitternacht gab es am See ein Feuerwerk und dann saß man noch gemütlich beisammen und begrüßte das neue Jahr.Donnerstag, den ersten Januar 2015, Neujahr
Natürlich schliefen alle nach der langen Nacht erstmal zünftig aus. Um so besser schmeckte gegen zehn das Neujahrsfrühstück und ganz geruhsam fuhren wir um halbzwölf bei herrlicher Wintersonne über Spittal zum Katschberg. An der Autobahnraststätte kurz vor dem Katschbergtunnel war Zeit für eine Rast und vor Abfahrt der Pferdeschlitten blieb noch Zeit für einen kleinen Spaziergang in den Ortskern. Dann also die stimmungsvolle Schlittenfahrt auf die Katschbergalm, wo zwei Männer jeden Schlitten mit ihren Alphörnern musikalisch begrüßten. In der Hütte griffen sie dann zu ihren Blechblasinstrumenten und sorgten samt Teufelsgeige, die aus einem alten Ski gefertigt war, für zünftige Hüttengaudi. Von der Brettljause und Hochgeistigem rundum gestärkt und erwärmt begann gegen fünf Uhr am Nachmittag die Abfahrt durch den dunklen Winterwald. Im Hotel wartete ein kleines Abendbuffet.

Freitag, der zweite Januar, Heimfahrt

Um sieben Uhr morgens läutete das Frühstück den Abschied von einem schönen Urlaub in rundum angenehmem Ambiente ein. Eine Stunde später rollte der Bus heimwärts. Die zwischen Salzburg und München auftretende Verspätung konnte teilweise wieder aufgeholt werden, so dass wir recht pünktlich bei den jeweiligen Zubringerstationen eintrafen. Passend zu Neujahr verkürzte am Nachmittag die „Feuerzangenbowle" die Fahrzeit. Fiel einerseits der Abschied schwer, freuten sich doch auch alle wieder auf ihr Heim und nächste Reisepläne wurden geschmiedet.

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