Reisebericht: Busreise – Wien für Genießer

23.08. – 28.08.2014, 6 Tage Reise zwischen Tradition und Moderne in der Walzerstadt


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Eine kleine Reisegruppe startet mit 16 Reisegästen ein volles Erkundungsprogramm in Wien. 14 Gäste buchten bei Eberhardt Travel und 2 Gäste bei Gemeinsam Schöner Reisen. Alle sind neugierig: was wird uns wohl erwarten?
Ein Reisebericht von
Uta Leßke

1. Tag Hinreise

Heute steht die Anreise nach Wien auf dem Plan. Bei einigen Gästen hat sehr zeitig der Wecker geklingelt, der Weg mit dem Transferauto zur ersten Einstiegstelle in unseren Reisebus in Chemnitz war ein weiter. Aber das Ziel ist mächtig und schön und das wollen sie erleben.
In Siebenlehn stiegen weitere Gäste ein, in Dresden sind dann alle an Bord.
Über die Autobahn A17/D8 führte unser Weg nach Prag. Uns begleitet eine interessante Landschaft, die Sächsische Schweiz und das Erzgebirge lagen uns in Sachsen zur Seite. In Tschechien bestimmte die Böhmische Schweiz und das Böhmische Mittelgebirge den Hauptteil der Landschaft. In der Böhmischen Senke erreichten wir Prag, die Hauptstadt der Tschechischen Republik, aber auch Böhmens.
Ab Prag benutzten wir die Autobahn D1 nach Brünn. Vieles Rütteln und Schütteln der alten Autobahn war angesagt, die Sanierung braucht ihre Zeit. Aber unsere Gäste waren alle sehr tapfer.
Natürlich war der Bordservice in Betrieb, Kaffee und kalte Getränke wurden auf Wunsch gereicht. Auch die „Lieblingsspeise" aller Busreisenden - Bockwurst mit Senf und Brot auf einem Tellerchen und Serviette - durften als Mittagsspeise nicht fehlen.
Auf gut ausgebauten Straßen ab Brünn durch das Gebiet der „Pollauer Berge", vorbei an Mikolov (Nikolsburg), der Weinhauptstadt Mährens, fuhren wir Richtung Wien.
Das Wetter hatte sich nicht zum stahlenden Sonnenschein entschlossen, etwas gemischt war es schon, na mal sehen.
Wien hatte mit uns nichts Gutes vor. Als wir unser Hotel „Lassalle" erreichten, gegen 17.30 Uhr, öffnete Petrus alle Schleusen und schüttete das Wasser nur so herunter. Zum Glück nicht lange, der Bus wurde entladen, alle Gäste erhielten ihre Zimmerkarten und konnten sich von der langen Busreise erholen. Unser Busfahrer übernachtete in Wien und fuhr am nächsten Tag mit 4 Reisegästen einer "Inidividual-Gruppe" von Eberhardt Travel nach Dresden zurück.
Die „Genießer-Gruppe" traf sich 19.00 Uhr im Speisesaal zum gemeinsamen Abendbrot.
Bestellt war für uns eine Vorsuppe, gefolgt von Rinderbraten mit Gemüse und Beilage. Den Abschluß bildete eine Mehlspeise als Dessert.
Anschließend fanden alle die ersehnte Ruhe im Hotel.

2. Tag  Stadtrundfahrt / Wien und der Jugendstil (fakt.)

Gut ausgeschlafen und mit einem reichhaltigen Frühstück bestens versorgt, starteten wir an diesem Tag unsere Ausflüge zur Erkundung Wiens. Groß war die Vorfreude und die Erwartungen.
Unser Stadtführer Franz, der uns alle Tage begleitete, war 9.00 Uhr im Hotel, begrüßte die Gäste und und schon konnte der angemietete Kleinbus losfahren. Klein war der Bus tatsächlich, aber die vielen neuen Eindrücke ließen die Zeit sehr schnell vergehen.
Wir absolvierten eine Fahrt über den „kompletten Ring" mit "Kriegsministerium" - "Postsparkasse" - den vielen Prachbauten rechts und links der Straße, Palais aus vergangenen Zeiten, aber auch Bauten nach dem 2. Weltkrieg. Uns waren weiter zur Seite "Hochschule für angewandte Kunst" - der "Stadtpark" mit den verschiedenen Musikerstatuen und dem Kursalon - "Kunsthistorisches Museum" und "Naturhistorisches Museum" - dazwischen das große Denkmal von "Maria Theresia" vor dem neuen "MuseumsQuartier" - dem gegenüber breitet sich das Areal der "Hofbug" aus - "Parlament" - "Rathaus" - "Wiener Burgtheater" - Ringstraßen-Cafes - die "Universität" - die "Börse" - der "Franz-Josephs-Kai" schließt den Ring der Straße.
Unser nächster Halt war am "Hundertwasserhaus", hier gab Franz viele Informationen über den Künstler Friedensreich Hundertwasser, ein Maler, der im Verbund mit Baumeistern sich auch an den Bau von Häusern verschiedenster Art heranwagte.
Nach 30 min. fuhren wir weiter zum „Oberen Belvedere", einem Schloß erbaut ab 1700 vor den Toren von Wien. In diesem und im „Unteren Belvedere" lebte und feierte der berühmte Türkenbezwinger Prinz Eugen von Savoyen. Er rettete die Österreicher vor der Türkenbelagerung 1683 und wurde dadurch zu einem der bekanntesten Heerführer. Sein Reichtum war beträchtlich und so konnte er neben mehreren Schlössern und Palais auch eine umfangreiche Kunst- und Büchersammlung zusammentragen.
Im „Oberen Belvedere" wurde am 15. Mai 1955 der Staatsvertrag zwischen Österreich und den Siegermächten des 2. Weltkrieges ratifiziert, Österreich erhält seine volle Souveränität.
40 min. gingen wir im Park auf Entdeckungsrundgang.
Wir fuhren weiter zum "Karlsplatz" mit der wunderschönen barocken "Karlskirche". In unmittelbarer Nähe das "Haus des Musikvereins", aus dem jedes Jahr das Neujahrskonzert in die Welt übertragen wird und die "Secession"
Am Theresienplatz beendeten wir die Stadtrundfahrt und unser Fußweg führte uns weiter Richtung "Hofburg". Über den Heldenplatz - die Helden sind die beiden Personen der Reiterstandbilder "Prinz Eugen" (re) und "Erzherzog Karl" (li) - den "Inneren Burghof" mit
Kaiser Franz II. auf dem Sockel. In der Hofburg, Baubeginn im 13. Jh., sind in den verschiedenen Burgteilen viele Ausstellungen und Sammlungen untergebracht
Über den Kohlmarkt mit der "k.u.k. Hof- und Zuckerbäckerei Demel" (hier aß Kaiserin Sisi ihr berühmtes Pistazieneis) erreichten wir das Beisl „Bierhof", in dem uns das Mittagessen serviert wurde - Vorsuppe, Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat, als Dessert Kaiserschmarren, es hat sehr gut geschmeckt.
Hier endete die Stadtrundfahrt/-rundgang.
Zum fakt. Ausflug „Wien und der Jugendstil" starteten 14.00 Uhr 8 Gäste und die Reisebegleiterin. Mit dem Linienbus fuhren wir in Richtung Stadtrand und wollten uns die schönste Jugendstilkirche von Otto Wagner, die „Kirche am Steinhof", ansehen. Otto Wagner war der bekannteste Jugendstil-Baumeister Wiens, er hat an vielen Häusern und Wirtschaftsgebäuden seine Handschrift hinterlassen. Wir erreichten die Kirche in einem großen Krankenhausareal, unser Kirchenführer erwartete uns. Die Kirche außen ganz in weißem Marmor gehalten und der vergoldete Turmabschluß war unser erster überwältigender Eindruck. Innen ist sie sehr hell, mit Fenstern, die Geschichte erzählen und einer schönen Ausgestaltung. Wir haben sehr viel über den Bau der Kirche, die Funktionalität und manch Besonderheit erfahren. Da die Kirche für ein Krankenhaus gebaut wurde, waren viele wichtigen Elemente zum Schutz der Kranken erforderlich. Auch diese Kriterien waren sehr interessant. Mit vielen neuen Erkenntnissen traten wir die Rückreise an.

3. Tag   Rund um den Stephansdom / Wien und die Musik (fakt.)

Heute wagten wir uns schon allein in den turbolenten Stadtverkehr von Wien. Wir waren mit Franz am "Steffl", wie er liebevoll genannt wird, verabredet, dem bekanntesten gotischen Bauwerk Wiens und Österreichs, das das Altstadtbild Wiens beherrscht. Zu diesem Bauwerk gab es viele interessante Ausführungen über den Bau, über seinen Werdegang und seine Bedeutung innerhalb der vergangenen 800 Jahre. Sehr beeindruckend die Zerstörung im 2. Weltkrieg und der umfangreiche und schnelle Wiederaufbau unter Einbeziehung aller Bundesländer Ösrerreichs.
Im Inneren lernten wir die berühmte „Pilgram-Kanzel" und den von von Pilgram geschaffenen und noch gut erhaltenen Orgelfuß kennen, den „Hochaltar" aus dem 17. Jh., das „Grabmal Friedrichs III." aus dem 15. Jh. die „Dienstbotenmadonna" und anderes.
Anschließend „durchstöberten" wir die größeren und kleinen Nebenstraßen rund um den Dom.
Wir lernten die Prachtbauten im Gebiet „Am Hof" kennen und erfuhren wichtige historische Ereignisse, z.B. die Gründung des "Roten Kreuzes" in Wien. Am Schottenstift vorbei, durch das Palais Ferstel (Passage) zur Menoritenkirche führte uns der Weg. Und immer wieder beeindruckten die historischen Gebäude, wenn auch neu wieder erstanden. Selbst in den engsten Gassen sind sie zu finden.
Gegen 12.00 Uhr wurden wir im „Cafe Frauenhuber" erwartet. Dort suchten wir uns eine Mehlspeise aus, eine Tasse Kaffee wurde dazu gereicht.
Im Cafe endete der Vormittagsspaziergang. Jeder konnte seine Zeit selbst weiterplanen.
Für den fakt. Nachmittagsrundgang "Wien und die Musik" interessierten sich 6 Gäste. Wir trafen uns mit unserem Stadtführer am "Hotel Sacher" und besuchten auch gleich das "Haus der Musik". Ein besonderes Erlebnis gab es zu Beginn, in einem Vorführraum wurden Konzertausschnitte der "Wiener Philharmoniker" gezeigt, denen wir geraume Zeit zuhören konnten.
Das Museum ist sehr umfangreich mit Musikthemen ausgestattet. Wir blickten etwas tiefer in das Leben von Mozart, Beethoven, Schubert, der Fam. Strauß und erfuhren viel Interessantes und auch Neues.
Nach dem Museumsbesuch zeigte Franz uns verschiedene Orte in der Stadt, wo die Musiker gewohnt und gewirkt haben. 
Im berühmten "Griechenbeisl", nahe des Schwedenplatzes, verewigten sich viele Musiker, denn auch sie besuchten diese Lokalitäten sehr gern. Auch da schauten wir hinein.
Mit dem Abschluß des Rundganges war der Tag für uns noch nicht zu Ende. Einen "Heurigen" wollten wir noch kennenlernen. Mit Straba und Bus erreichten wir den "Kahlenberg" und hatten eine wunderbare Sicht über Wien. Auf der Rückfahrt war in Grinzing Halt angesagt.
Beim "Heurigen Reinprecht" wurde am Abend bei Musik und guter Laune echte Heurigen - Stimmung. Natürlich durfte deftiges Essen und der Wein nicht fehlen. Das war ein toller Abend!

4. Tag   Das jüdische Wien  /  Spaziergang über den Naschmarkt

Beide fakultativen Ausflüge wurden mangels Beteiligung nicht durchgeführt.
Wir entschlossen uns zu einer Fahrt auf den "Zentralfriedhof" am Vormittag. Er ist der größte Friedhof Österreichs und der zweitgrößte Europas. Viele bekannte Persönlichkeiten finden dort ihre letzte Ruhe und das wollten wir sehen.
Mit der U-Bahn ist die etwas längere Fahrt schnell geschafft.
Im Zentrum des Friedhofes überraschte uns eine wunderschöne Jugendstil-Kirche, benannt nach den damaligen Bürgermeister Karl Lueger. Sie ist der größte Jugendstil-Sakralbau Wiens und sehr interessant in Bau und Ausstattung.
Bei einem Bummel über den Friedhof fanden wir vorallem die Gräber bekannter Musiker, wie Schubert, Brahms, Beethoven, Fam. Strauß mit Vater, Sohn und Brüder. Mozart hat ein Erinnerungsgrab, er wurde auf dem "Marxer Friedhof" beigesetzt. Wir fanden auch Schauspieler wie Curd Jürgens, die Fam. Albach-Retty, Paul Hörbiger.
Die Bundespräsidenten haben eine gesonderte Gruft direkt vor der Kirche.
Den Nachmittag hatte jeder für eigene Erkundungen.
Am Abend krönten einige Gäste den Tag mit einem Strauß-Mozart-Konzert in der Hofburg.

5.  Tag  Schloß Schönbrunn  /  Prater und das Riesenrad (fakt.)

Unsere Gruppe startete gemeinsam zur U-Bahnfahrt zum "Schloß Schönbrunn". Dort trafen wir uns mit unserem Stadtführer. Nach dem Erwerb der Eintrittskarten und einem kurzen Rundgang begann unsere Schloßführung.
Das Schloß wurde vorwiegend in der Regierungszeit Maria Theresias genutzt. Dazu bedurfte es vieler Umbauten. Auch später hat Kaiser Franz Joseph I. seinen Wohnsitz zum großen Teil in diesem Schloß gehabt. Wir sahen prunkvolle Repräsentationsräume der verschiedenen Regierungsepochen, die auch den Kunstsinn der Habsburger wiederspiegelten. Die Privatgemächer waren sehr unterschiedlich ausgestattet. Hat es der Kaiser sehr schlicht und einfach verlangt, liebte Kaiserin Sisi sehr das Moderne.
Im Anschluß unternahmen wir einen Spaziergang durch den Schloßpark. Hier zieren viele schöne Blumenrabatten das Areal. Uns wurde der "Neptun-Brunnen" gezeigt, über den sich das Triumphtor "Gloriette" erhebt. Weiter fanden wir die "Ruine", die sich auch als Kulisse bei Veranstaltungen gut eignet. Der "Schöne Brunnen", der der Schloß-Anlage den Namen gab, durfte nicht fehlen. Weiter ist ein hoher "Obelisk" im Park zu finden.
Zum Abschluß unseres Ausfluges erlebten wir im Cafe der Residenz eine "Apfelstrudel-Show". Hier wurde uns gezeigt, wie der berühmte "Wiener Apfelstrudel" hergestellt wird. Das Rezept war auch kein Geheimnis. Zu Hause kann man es nachbacken. Ein Stück Apfelstrudel und eine Tasse Kaffee wurden natürlich auch gereicht.
Nach dieser Show, bei der alle Reisegäste anwesend waren, verabschiedete sich unser Stadtführer Franz von allen. Auch die Reisegäste bedankten sich für seine umfangreichen Ausführungen und Erklärungen und seine ständige Bereitschaft, Fragen zu beantworten.
Er hat die Reise sehr bereichert.
Am Nachmittag konnten alle Gäste auf ihre Weise von Wien Abschied nehmen.
Der frühe Abend brachte für 6 Gäste noch einen abschließenden Ausflug, den "Prater".  
Gemeinsam mit Franz besuchten wir diese ca. 1,3 ha große Parkanlage. Heute ein Treffpunkt für Jedermann, wurde er bis 1767 als Jagdrevier des Hofes genutzt. Nicht lange danach entstanden die ersten "Würstelbuden" und es entwickelte sich auf einem Teil der heutige "Volksprater". Von einfachen Vergnügungen wie Schaukeln, Karussels und Bahnen wird er von unbegrenzten Möglichkeiten modernster Technik beherrscht. Wir suchten uns die bekannteste Attraktion heraus, das "Riesenrad". 1897 erstmals in Betrieb genommen, wurde es im 2. Weltkrieg stark zerstört. Seit 1946 dreht es wieder regelmäßig seine Runden.
Ein wunderbarer Blick über die gesamte Stadt Wien bietet sich aus ca. 65 m Höhe.
Einen kleinen Spaziergang unternahmen wir anschließend in den "Erholungsprater". Viele Wander- und Spazierwege, sowie unterschiedliche Möglichkeiten der sportlichen Betätigung
für Groß und Klein sind hier zu finden.
Im Prater-Restaurant "Meierei" bekamen wir einen deftigen "Bauernschmaus" serviert. Ein Krügerl Bier oder ein Glaserl Wein durfte natürlich nicht fehlen.

6.  Tag   Rückreise

Heute heißt es Abschied nehmen, Abschied von Wien, einer der schönsten Städte Europas.
Koffer sind gepackt. Unser Fahrer reiste bereits am Vorabend an, schlief aber in einem anderen Hotel. Von dort brachte er 11 Gäste der "Individual-Gruppe" mit, mit denen wir gemeinsam nach Hause fuhren.
Wir starten 9.30 Uhr ab Hotel "Lassalle" und fuhren über Prag zurück.
Unsere Reiseroute in die Heimat führte uns über Znojmo - Jihlava - weiter Autobahn D1 nach Prag - ab Prag nutzten wir die D8/A17 nach Dresden. Entsprechende Pausen waren selbstverständlich, auch der Bordservice war für die Gäste in Betrieb.
Pünktlich erreichten wir Dresden um 18.45 Uhr zum Ausstieg der hier vorgesehenen Gäste.
Die gebuchten Transfere brachten alle zu ihren Heimatorten.
Der Bus fuhr weiter nach Grimma, auch dort warteten die entsprechenden Transferautos.
Damit ging eine wunderschöne Wien-Reise zu Ende.
Ich möchte mich bei meinen Reisegästen herzlich bedanken für ihr Vertrauen, ihre Aufgeschlossenheit und ihre gute Laune zu jeder Zeit. Ich wünsche Ihnen viel Gesundheit,  alles Gute und vielleicht "Auf ein Wiedersehen".
Ihre Reisebegleiterin 
Uta Leßke

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