Reisebericht: Weihnachten und Silvester in den Wiener Alpen in Österreich

22.12. – 02.01.2017, 12 Tage Rundreise über die Festtage mit Wien – Schönbrunn – Wienerwald – Berndorf – Raxalpe – Semmering


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In den Wiener Alpen werden wir Weihnachten feiern, das neue Jahr begrüßen und manchen Berg erklimmen. Aber auch ein Besuch des Wiener Christkindelmarktes, eine Fahrt mit dem Riesenrad im Prater und der bekannten Semmeringbahn stehen auf dem Programm.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

22. Dezember  Anreise nach Miesenbach

44 Eberhardt-Reisegäste werden in diesem Jahr nicht vom Weihnachtsmann, sondern vom Christkind beschenkt, denn sie wollen das Weihnachtsfest nicht in Deutschland, sondern in Österreich verbringen. Alle stehen pünktlich an den Zustiegsstellen. Die Reise beginnt gleich mit einer Premiere: Die Autobahn zwischen Dresden und Prag ist endlich fertiggestellt! Somit sind wir rasch in der tschechischen Hauptstadt. Bei der Fahrt durch Prag sehen wir u.a. den Fernsehturm, den Hradschin, die Oper, das Nationalmuseum und den Wenzelsplatz.
Nach Prag empfängt uns dann der Winter. Die Wiesen und Felder liegen unter einer dünnen Schneedecke und die Bäume tragen dicken Raureif an den Ästen. Kurz vor der tschechisch-österreichischen Grenze machen wir noch eine Pause bei den rauchspuckenden Drachen in Merlins Kinderland. Nun kommen wir durch das Weinviertel und auch durch Wien. Hier herrscht dichter Verkehr, es geht teilweise nur recht schleppend voran. Doch auf der Gegenspur staut sich der Verkehr sogar über mehrere Kilometer.
Am frühen Abend erreichen wir dann das Hotel „Börsenhof" in Miesenbach. Hier erwartet uns schon Familie Hornung. Nach einer herzlichen Begrüßung im Bus werden die Schlüssel vergeben und schnell sind die Zimmer bezogen. Gleich am ersten Abend stellen wir fest: Gegessen wird hier gut und reichlich. Für uns gibt es heute eine typische Rindsbrühe mit Grießnockerln, ein Wiener Schnitzel (fast so groß wie der Teller) und zum Abschluss noch einen Apfelstrudel. Außerdem ist für uns, wie auch an den kommenden Abenden, ein leckeres Salatbuffet vorbereitet. Mit einem Punsch stoßen wir dann auf die kommenden Tage an. Nach einigen organisatorischen Hinweisen stimmt uns Josef zum Abschluss noch mit einem Film über das Schloss Schönbrunn auf den morgigen Ausflug ein.

23. Dezember  Wien

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen von Wien. Josef begleitet uns dabei. Zuerst geht es  durch das Miesenbach- und das Piestingtal. Die Wälder rechts und links der Straße sind wieder mit Raureif überzogen und bieten einen schönen Anblick. Nun fahren wir noch ein Stück auf der Südautobahn, dann sind wir auch schon in Wien. Wien zählt zu den schönsten Städten der Welt. Vorbei am ehemaliges Arsenal, dem heutigen Heeresgeschichtlichen Museum, und dem Schloss Belvedere gelangen wir zum Schwarzenbergplatz. Hier biegen wir auf die Ringstraße ein. Sie wurde nach dem Niederreißen der alten Stadtmauern und Festungswerke 1858 rund um die Innenstadt angelegt ist 6 Kilometer lang, zählt zu den attraktivsten Prachtstraßen der Welt und wird von zahlreichen monumentalen Bauten und schönen Parkanlagen gesäumt. Am Schwedenplatz verlassen wir den Bus. Zu Fuß geht es zum Stephansdom. Von hier aus spazieren die meisten Gäste mit Josef und mir durch die Altstadt. Wir bestaunen die Pestsäule am Graben, schauen in die Schaufenster der bekannten Konditorei Demel, überqueren den Michaelerplatz und erreichen schließlich die Hofburg. Nach einem Abstecher zum Heldenplatz und einem Blick in die Augustinerkirche spazieren wir vom Josefsplatz zur Albertina, dann vorbei am Hotel Sacher zur Kärntner Straße. Hier auf der Fußgängerzone mit eleganten Läden und Restaurants bleibt Zeit für individuelle Erkundungen. 12 Uhr treffen wir uns alle wieder am Stephansdom.
Nun bringt uns Tilo mit dem Bus aus der Wiener Innenstadt in südwestlicher Richtung zur eindrucksvollen Barockanlage von Schloss Schönbrunn. Vor dem Schloss lädt der Kultur- und Weihnachtsmarkt zum Bummeln, Schauen und Kaufen ein. An den zahlreichen Ständen finden wir unterschiedlichste Handwerkskunst - von Spielzeug über Kerzen und Kugeln bis hin zu Keramik, aber auch so manches Schmankerl.
Im Anschluss erwartet uns noch eine Führung durch das Schloss. Dabei tauchen wir ein in die Vergangenheit. Wir bestaunen u.a. den Zeremoniensaal und den Spiegelsaal, kommen auch in die Gemächer der Kaiserin Maria Theresia, in die Wohnräume des Kaisers Franz Josef und in die Zimmer der Kaiserin Elisabeth.
Anschließend fahren wir zurück ins Zentrum, begegnen dabei Goethe und Schiller, sehen die Wiener Oper, das Parlament und das Burgtheater.
Jetzt erwartet uns noch der Höhepunkt des Tages: der Besuch des größten Christkindelmarktes Österreichs. Seine Geschichte reicht über 700 Jahre zurück, denn bereits 1296 erhielten die Wiener Händler und Gewerbetreibenden das Privileg zur Abhaltung eines „Dezembermarktes". Im 16. Jahrhundert wurde dann der spätere Christkindelmarkt unter dem Namen „Thomasmarkt" zur Weihnachts- und Neujahrszeit abgehalten. Heute präsentieren sich vor dem festlich erleuchteten Wiener Rathaus über 140 Stände mit den unterschiedlichsten weihnachtlichen Angeboten. Immer wieder entdeckt man Interessantes, Sehenswertes und Einzigartiges. Die meisten Gäste lassen sich zu einem leckeren Punsch verführen. Nicht weniger beeindruckend ist der große Weihnachtsbaum, der mit 1000 Lämpchen geschmückt wurde. Nach Ende des Christkindelmarktes werden aus seinem Holz übrigens Parkbänke und Nistplätze gefertigt.
Am Abend hat man im „Börsenhof" für uns ein rustikales Buffet aufgebaut. Wir lassen es uns schmecken, lachen anschließend über die lustigen Weihnachtsgedichte von Josef und schauen uns auch noch einen Film an über Stift Klosterneuburg, das wir morgen besuchen wollen.

24. Dezember Stift Klosterneuburg – Prater – Weihnachtsfeier

Eine der bedeutendsten und prächtigsten Sehenswürdigkeiten Österreichs steht heute auf unserem Programm: Stift Klosterneuburg. Die Klosteranlage liegt ca.12 Kilometer nördlich von Wien unweit der Donau und verbindet 900jährige Tradition mit modernem Ambiente. Für uns ist hier eine sakrale Führung bestellt. Wir bestaunen dabei weltweit einzigartige Kunstwerke wie den Verduner Altar, den siebenarmigen Leuchter und die Keramikkrippe. Nach der Führung treffen wir uns zur Kaffeepause wieder am Bus. Unser Reisegast Herr Hänsch hat von Zuhause für alle Gäste selbstgebackene Plätzchen mitgebracht. Dankeschön!
Unser nächstes Ziel ist der Wiener Prater. Auf uns wartet hier ein ganz besonderes Erlebnis: eine Fahrt mit dem historischen Riesenrad. Seit der Eröffnung 1897 ist es mit seiner Silhouette ein Wahrzeichen der Stadt und das Symbol des Wiener Praters. Im Eingangsbereich können wir einige nach dem Brand von 1944 nicht wieder aufgehängten Waggons anschauen. Voller Erwartung besteigen wir dann eine der 15 Gondeln und es geht mit 2,7 km/h langsam nach oben. Fast 65 Meter über Wien genießen wir die tolle Aussicht auf die Stadt. Wir haben wirklich Glück: Bis jetzt hatte sich alles in Nebel gehüllt, aber während unserer Riesenradfahrt scheint sogar die Sonne. Nun bleibt noch Zeit für einen Bummel über den Wintermarkt, der sich im Prater mit heißen Getränken und österreichischen Speisen präsentiert.
Auf der Rückfahrt zum Hotel macht uns Josef neugierig auf die Spezialität des Hauses: gebackenes Eis. Das wollen wir natürlich probieren, aber auch die leckeren Torten sind nicht zu verachten.
An späten Nachmittag besuchen die meisten Gäste die Kirche im benachbarten Puchberg. Eine Bläsergruppe stimmt uns hier auf den Heiligabend ein. Im Hotel wurde inzwischen für uns die Weihnachtstafel geschmückt. Die Speisekarte verspricht als Vorspeise Roastbeefröllchen, gefüllte Tomate und Kalbsleberpraline, dann eine Rindssuppe, als Hauptspeise Schweinefilet vom Schneeberglandschwein mit Eierschwammerlsauce sowie Schokokuchen, Schokomousse, Kirschragout und Zimteis zum Dessert. Wir genießen dieses festliche Menü bei Kerzenschein. Mit Gedichten, Erzählungen und Naturfilmen gestaltet Familie Hornung für uns einen besinnlichen Weihnachtsabend. Wie es in Österreich Tradition ist, singen wir gemeinsam das Lied "Stille Nacht". Danach versüßen Hornungs uns den Abend noch mit Weihnachtsplätzchen. Da die Eberhardt-Reisegäste das ganze Jahr über brav waren, kommt natürlich auch das Christkind mit seinem Gehilfen ins Hotel. Beide haben für alle Geschenke mitgebracht. In schöner Stimmung endet der Heiligabend.

25. Dezember  Wienerwald

Unser heutiges Programm führt uns in den Wienerwald. Schon Kaiserin Elisabeth liebte ausgedehnte Spaziergänge und Ausritte in diese „grüne Lunge von Wien". Unser erstes Ziel ist Hinterbrühl. Hier befindet sich eine Grotte mit dem größten unterirdischen See Europas. Eine Katastrophe war „schuld" daran, dass dieses eindrucksvolle Naturdenkmal entstand. 1912 strömten nach einer Sprengung im damaligen Gipswerk mehr als 20 Millionen Liter Wasser in die Stollen. Durch den Einbruch des Wassers bildete sich ein riesiger See. Im 2. Weltkrieg wurde das Bergwerk beschlagnahmt und in den Hallen baute man Teile des ersten Düsenflugzeugs der Welt. Heute erleben Besucher aus aller Welt ein eindrucksvolles Schauspiel glitzernder Lichtreflexe und spiegelnder Felsgewölbe. Auch wir nehmen an einer Führung durch die Grotte teil und gleiten anschließend lautlos mit dem Elektroboot über die Wasserfläche. Dabei erfahren wir, dass die Seegrotte auch als Filmkulisse bekannt wurde: Das Drachenboot der „Drei Musketiere" schwimmt heute noch auf dem See.
Weiter geht es mit dem Bus durch das Helenental, dessen „kleines Wegerl" einst Peter Alexander besang, nach Gumpoldskirchen. Der Ort ist durch den Weinanbau bekannt geworden. Extra für uns öffnet Johanna Gebeshuber, Besitzerin des Weinguts „Spätrot", heute ihren Heurigen. Gern kehren wir ein, probieren den Wein und auch die deftigen Spezialitäten des Hauses.
Gut gestärkt können wir das beliebteste Ausflugsziel im Wienerwald ansteuern: das Kloster „Heiligenkreuz". Es ist das größte Zisterzienserkloster Europas und vereint Kunst, Kultur und Mystik. Bei einer Führung sehen wir u.a. den gotischen Kreuzgang mit dem Brunnenhaus, den Kapitelsaal, die Totenkapelle sowie die romanische Abteikirche und erfahren viel über die Geschichte des Klosters.
Dann machen wir noch einen kurzen Halt in Mayerling am ehemaligen Jagdschloss. Hier starb 1889 Thronfolger Rudolf gemeinsam mit seiner Geliebten. Die näheren Umstände sind bis heute ungeklärt. Auf der Rückfahrt zum Hotel lauschen wir den gregorianischen Gesängen der Mönche vom Stift Heiligenkreuz.
Am Abend erwartet uns im Hotel wieder ein Festessen. In Österreich ist es Brauch, am 1. Weihnachtsfeiertag Geflügel zu servieren. So können auch wir uns heute auf knusprige Gänsebrust freuen. Danach sind wir noch filmisch in den Wiener  Alpen unterwegs.

26. Dezember  Berndorf und Katzelsdorf

Der Raureif der letzten Tage ist verschwunden. Das Thermometer zeigt heute sogar zweistellige Werte an und die Sonne lacht dazu. Man könnte glauben, wir sind auf einer Osterreise unterwegs. Nur gut, dass Tilo in seinem Bus einen erzgebirgischen Lichterbogen hat. Dieser erinnert uns daran, dass heute ja der 2. Weihnachtsfeiertag ist.
Über den „Hals", einen Pass von 662 Meter Höhe, fahren wir ins Triestingtal. Die Krupp-Stadt Berndorf ist unser Ziel. Hier befinden sich zwei Schulen, die für ihre Stilklassen bekannt sind. Jedes Zimmer wurde in einem anderen klassischen Baustil ausgestattet. Wir besuchen eine der Schulen und begeben uns dabei auf eine Zeitreise, die im alten Ägypten beginnt, uns u.a. nach Byzanz führt und mit dem Empire endet. Noch heute wird in den Berndorfer Stilklassen unterrichtet. Für uns bleibt noch Zeit, einen Blick in die imposante Margaretenkirche von Berndorf zu werfen. Den Innenraum beherrscht ein 20 Tonnen schwerer Hochaltar aus Bronze.
Anschließend fahren wir wieder ins Hotel zurück. Die meisten Gäste suchen sich hier zum Mittag etwas aus der umfangreichen Speisekarte aus. Danach wird ein kleines Nickerchen gemacht oder man erkundet zu Fuß die Umgebung des Hotels. Am Nachmittag unternehmen wir dann einen Ausflug zur Kirche des Ortes. Im angrenzenden Friedhof befindet sich das Grab des Malers Friedrich Gauermann. Er wurde 1807 in Miesenbach geboren und hat auch hier gewirkt.
Ein besonderes Museum wollen wir uns aber noch anschauen: die Zinnfigurenwelt in Katzelsdorf. Über 40.000 Zinnfiguren präsentieren sich hier auf einer 1.200 m² großen Ausstellungsfläche. Wer bisher dachte, Zinnfiguren sind nur Soldaten, wird hier eines besseren belehrt. Wir treffen auf Märchenfiguren, Weihnachtskrippen und Momentaufnahmen vieler Lebensbereiche. Eine Sonderausstellung befasst sich zudem mit dem Thema „Literatur und Zinnfiguren". Auch das größte Figurendiorama Österreichs können wir mit Museumsleiter Franz Rieder bestaunen. In der Schaugießerei beobachten wir, wie die kleinen Figuren entstehen.
Bei der abendlichen Fahrt zum Hotel zeigt das Thermometer wahrlich noch immer 14 Grad plus. Kulinarisch verwöhnt man uns heute mit dem Lieblingsmenü von Kaiser Franz Josef. Dabei fehlt Tafelspitz ebenso wenig wie Kaiserschmarrn. Danach klingt der Abend mit lustigen Fotos und Sketchen aus.

27. Dezember  Heimreise

Schnell sind die Tage vergangen - heute heißt es Abschied nehmen. 22 Gäste treten die Heimreise an. Diese verläuft sehr stürmisch und regnerisch, aber ohne Stau. So erreichen wir pünktlich unsere Ausstiegsstellen.
22 Gäste bleiben jedoch in Miesenbach, denn sie wollen auch Silvester im „Börsenhof" feiern. Für die beiden freien Tage haben sie sich schon alle etwas vorgenommen. Einig wollen wandern, andere zum Einkaufen nach Wiener Neustadt fahren. Außerdem hat sich ein Schriftsteller der Region für eine Krimilesung angekündigt und ein Film über Kronprinz Rudolf steht auch auf dem Programm.

28. Dezember Anreise

Nach einem kurzen Aufenthalt zu Hause mache ich mit heute wieder auf den Weg nach Miesenbach. Diesmal mit Chauffeur Rudi und wieder 23 Reisegästen. Bereits in Dresden sind alle Gäste an Bord des Busses. Auf der Strecke, die uns durch Prag und Brünn führt, begleiten uns Nebel, Regen und Sonnenschein, aber kein Schnee. Dieser erwartet uns dann in Miesenbach. Von den Gästen, die bereits Weihnachten in den Wiener Alpen verbracht haben, erfahren wir, dass  es den ganzen Tag in Miesenbach geschneit hat. Der Wetterbericht verspricht für die kommenden Tage aber Sonnenschein. Umso mehr freuen wir uns auf den morgigen Ausflug nach Wien. Ein Film nach dem Abendessen macht uns schon neugierig auf den Besuch der Hofburg.

29. Dezember Wien

„Wien, Wien, nur du allein, sollst stets die Stadt meiner Träume sein" - unter diesem Motto fahren wir heute nach dem Frühstück in die österreichische Hauptstadt.  Zuerst geht es vorbei am neuen Wiener Hauptbahnhof, von dem täglich bis zu 1000 Züge abfahren. Wir fahren weiter auf der Prinz-Eugen-Straße, wo zahlreiche ausländische Botschaften ihren Sitz haben, zur Ringstraße. Am eindrucksvollsten Teil, dem Burg-Ring, steigen wir aus dem Bus. Hier befinden sich das Naturhistorische und das Kunsthistorisches Museum. Dazwischen steht das Maria-Theresia-Denkmal. Josef unternimmt mit uns einen kleinen Spaziergang zum Heldenplatz, wo die Reiterdenkmale von Erzherzog Karl und Prinz Eugen stehen. Rechts davon präsentiert sich die neue Hofburg mit ihrer geschwungenen Fassade. Weiter geht es zum Innenhof der Alten Burg. Die Hofburg war bis 1918 Kaiserresidenz der Habsburger. Ihre Baugeschichte reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Heute umfasst sie insgesamt 18 Trakte, 19 Höfe und über 2500 Räume. Wir besuchen als erstes die Silberkammer. Beim Rundgang erleben wir die verschiedenen Facetten des ehemaligen Hofhaushaltes und lernen die Tafelkultur der Habsburger kennen. Dabei entdecken wir auch Porzellan aus unserer Region: ein Meissener Service mit prachtvoller Blumenmalerei. Ebenfalls interessant sind die kunstvoll gefalteten Servietten.
Im angrenzenden Sisi-Museum wollen wir uns nun auf die Spuren dieser außergewöhnlichen Kaiserin begeben. Eine Vielzahl persönlicher Elisabeth-Objekte können wir dabei bewundern, so z.B. ihr Polterabendkleid, den Hofsalonwagen, berühmte Porträts und wertvollen Schmuck. Anschließend besuchen wir die Kaiserappartements. Wir kommen u.a. durch das Audienzzimmer und das Arbeitszimmer des Kaisers, ebenso in das Schlafzimmer, den Turnraum und das Bad der Kaiserin.
Danach ist Freizeit. Die meisten Gäste spazieren über den Michaelerplatz und den Kohlmarkt zum Graben, wo sich die Pestsäule von 1693 und die barocke, kuppelgekrönte Peterskirche befinden. Dann ist man auch schon am Stephansdom angekommen. Es ist der bedeutendste gotische Bau Österreichs und mit seinem 137 m hohen Südturm auch das Wahrzeichen Wiens. Die romanische Westfassade mit dem „Riesentor" stammt noch aus dem 13. Jahrhundert. Mit dem Lift kann man auf die Plattform des Nordturms gelangen. Hier befindet sich die Pummerin, die zweitgrößte freischwingende Glocke Europas. Außerdem hat man einen besonders schönen Blick auf Wien. Einige Gäste nutzen die Zeit auch für eine Fiakerfahrt, einen Bummel über die Kärntner Straße oder zur Einkehr in eines der zahlreichen Kaffeehäuser. Mit dem Bus unternehmen wir noch einen Abstecher auf die andere Donauseite zur UNO-City.
Nun steht ein Besuch des Altwiener Schnapsmuseums auf dem Programm. Während einer Führung lernen wir die Geschichte des Hauses kennen und bestaunen das Büro mit Originaleinrichtung von 1902. Bei der anschließenden Verkostung können wir uns quer durch das Sortiment probieren.
Auf der Rückfahrt zum Hotel wird dann zum Radetzki-Marsch kräftig mitgeklatscht. Nach der Ankunft bleibt noch Zeit für einen Saunabesuch. Nun braucht der Magen aber wieder etwas Handfestes. Wir können uns am umfangreichen Buffet bedienen. Danach lernen wir bei einem Film schon mal den Semmering kennen, den wir ja während unseres Österreichaufenthaltes auch noch besuchen wollen.

30. Dezember Wiener Neustadt – Baden – Heimatmuseum

Ein Traumwetter erwartet uns heute. Gutgelaunt fahren wir nach Wiener Neustadt. Schon von weitem können wir ein Wahrzeichen des Ortes, den Wasserturm, sehen. Die Architekten gaben ihm die Form eines stilisierten Deckelpokals. Wir verlassen hier den Bus und gehen mit Josef vorbei an der Militärakademie zum Hauptplatz mit dem Rathaus im Renaissancestil und weiter bis zum Dom. Mittags essen wir im Bus Schnitzelbrötchen, denn heute hat uns das „Börsenhof"-Team Lunchpakete mitgegeben.
Weiter geht die Reise nach Baden bei Wien. Josef unternimmt mit uns einen Rundgang durch die Kurstadt mit den 14 schwefelhaltigen Quellen zum Casino, zum Kurpark und zur Pestsäule.
Am Nachmittag besuchen wir das Stadtmuseum Traiskirchen. Es befindet sich in den Räumen einer ehemaligen Kammgarnfabrik und bietet auf über 4.000 m² eine Vielfalt, die man so nicht erwartet hat. Allein die Präsentation der Feuerwehren ist einmalig. Wir spazieren auch durch eine historische Einkaufsstraße, kosten im Weinkeller den einheimischen Rebensaft, schauen in ein Klassenzimmeraus längst vergangener Zeit und „spielen" in der Matador-Ausstellung. Die knapp zwei Stunden Führung vergehen wie im Flug. Hier könnte man wirklich einen ganzen Tag verbringen. Wir aber lassen den Tag beim Heurigen in Gumpoldskirchen ausklingen.

31. Dezember Raxalpe und Silvesterfeier

Auch der letzte Tag des Jahres begrüßt uns mit schönem Wetter. Das freut uns heute besonders, denn wir wollen wieder einen Berg „erklimmen". Rudi bringt uns mit dem Bus zur Talstation der Raxalpe. Von hier geht es in 8 Minuten mit der Seilbahn auf 1547 Meter zum Berggasthof Raxalpe. Die meisten Gäste kehren hier zum Mittagessen ein. Danach zieht es aber alle hinaus ins Freie. Die Sicht ist toll, so dass man den Blick über die Wiener Alpen und zum Schneeberg genießen kann. Einige Gäste unternehmen eine kleine Winterwanderung, andere sonnen sich im Liegestuhl. Die Rückfahrt zum Hotel führt durch das enge Höllental und das romantische Klostertal.
Am Nachmittag bleibt genügend Zeit, sich für die Silvesterfeier am Abend schick zu machen. Diese wird mit einem festlichen 4-Gang-Menü eröffnet. Dann gibt es Live-Musik mit Dietmar zum Tanzen und Schunkeln. Zwischendurch probieren wir uns beim Bleigießen. Es entstehen recht bizarre Gebilde, die mancher nicht so recht deuten kann, die aber sicherlich Glück verheißen. Schnell vergeht die Zeit. Mitternacht stoßen wir mit einem Glas Sekt auf ein glückliches 2017 an und tanzen - so ist es in Österreich Brauch - beim Donauwalzer ins neue Jahr. Dann gehen wir vor das Hotel und bestaunen das Feuerwerk, das das „Börsenhof"-Team für uns in den Himmel steigen lässt. Wieder zurück im Warmen erwartet uns ein Mitternachtsbuffet mit Gulaschsuppe und Wellfleisch. Höhepunkt ist aber der lustige Schweinekopf, den wir erst fotografieren und dann essen. Auch das soll ja Glück bringen.

1. Januar Hirschenkogel – Semmeringbahn

Heute können wir länger schlafen, es gibt ein Spätaufsteherfrühstück. Unser erster Ausflug im neuen Jahr bringt uns durch eine sonnige Winterlandschaft nach Payerbach-Reichenau. Ab hier wollen wir mit dem Zug fahren. Die Semmeringbahn ist ein Teilstück der Südbahn in Österreich und verläuft von Gloggnitz über den Semmering nach Mürzzuschlag. Sie war die erste normalspurige Gebirgsbahn Europas und wurde 1854 eröffnet. Wir genießen die Fahrt auf historischer Strecke in modernen Wagen, fahren über zahlreiche Seitentäler, entlang steiler Berghänge, durch mehrere Tunnel und über hohe Brücken.
Danach ist der Hirschenkogel, auch Zauberberg genannt, unser Ziel. Hier wimmelt es von Skifahrern und Snowboardern. Mit der Seilbahn geht es eigentlich recht schnell nach oben, doch als alle Gäste in den Gondeln sind, bleibt die Bahn stehen. Bis der Fehler behoben ist, schweben wir mehr als 20 Minuten über dem Berghang. Letztendlich kommen wir doch noch gut oben an und viele klettern auf den Aussichtsturm. Hier bietet sich ein herrlicher Blick auf Raxalp, Schneeberg und die Wiener Alpen. Zurück im Bus wird erst einmal auf den „Seilbahnschreck" ein Schnäpschen getrunken.
Danach bringt uns der Bus zum Hotel zurück. Ein letztes Mal verwöhnt uns die Küche des Hauses am Abend mit einem leckeren Menü. Danach wird mit Josef noch einmal herzlich gelacht.

2. Januar Heimreise

„Sag beim Abschied leise Servus" - die Tage sind schnell vergangen, die Reise endet heute. Im Gepäck haben wir viele tolle Erinnerungen an die Zeit in den Wiener Alpen, auf den Hüften das ein oder andere Pfund mehr.
Hinter uns liegen interessante Ausflüge, lustige Stunden mit Josef, ein besinnliches Weihnachtsfest, eine schöne Silvesterfeier und viele kulinarische Höhepunkte.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Familie Hornung und dem „Börsenhof"-Team für die schönen Stunden, die liebevolle Betreuung und die vorzügliche Verpflegung.
Bei der Heimreise bietet uns die Landschaft noch einmal eine traumhafte Kulisse, denn die Bäume haben sich wieder mit dickem Raureif geschmückt.
Meinen Gästen wünsche ich für 2017 alles Gute, Gesundheit und Glück!
Ihre Reiseleiterin  Martina Pötschke

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