Reisebericht: Rundreise Chile, Bolivien & Peru – legendäres Andenhochland

01.11. – 28.11.2012, 28 Tage Santiago – Atacama–Wüste – Uyuni–Salzsee – Titicaca–See – Machu Picchu – Colca–Tal – Nazca–Linien – Lima


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Chile, Bolivien & Peru - fasznierende Landschaften, alte Kulturen und Menschen voller Wärme und Herzlichkeit. 28 Tage lange haben wir, die 17' köpfige Eberhardt-Reisegruppe, Eindrücke noch und nöcher gesammelt, Höhen von über 5.000 m überstanden, uns kräftig die Nasen verbrannt und Bier in Illmenau getrunken ...
Es ist Anfang November, in Deutschland klopfte bereits der Winter an die Tür. Höchste Zeit also die Koffer zu packen. Der Süden rief! Auf ging's von Berlin via Paris nach Südamerika.
Ein Reisebericht von
Nicole Hickmann

Höhepunkte Chiles

Die chilenische Haupstadt Santiago de Chile empfing uns am Freitag, den 02.11.2012 mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Nach über 14 Stunden Flug waren wir zwar alle ein wenig gerädert, doch die Vorfreude auf all die Eindrücke die folgen, hilt uns wach. Wir erkundeten die Stadt gemeinsam mit unserem chilenischen Reiseleiter Nelson, tranken besten Kaffee (was nicht nur eine Gaumenfreude versprach, sondern auch ein Leckerbissen für's Augen war), aßen köstlichen Fisch im mercado Central und genossen den Ausblick vom San Cristobal. Die Stadt lag uns zu Füßen!
Doch soll's das schon gewesen sein von Chile? Keinesfalls. In aller Herrgottsfrüh' saßen wir bereits schon wieder im Flieger. Diesmal gen Norden auf in die Atacama Wüste. Das Mondtal wartete auf unsere Landung, die El Tatio-Geysire luden zum Frühstück ein und die Hochlandlagunen Miniques und Miscanti waren ein idealer Ort für ein ausgiebiges Mittagspicknick. Leider konnte ich, Nicole Hickmann als Reisebegleitung, nur passiv am Geschehen teil nehmen, da mich Fieber und Magen-Darm-Probleme leider komplett aus der Bahn geworfen hatten.

Höhepunkte Boliviens

Wieder einigermaßen fitt verlließen wir am Dienstag, den 06.11.2012 Chile und reisten via Hito Cajon nach Bolivien ein. Inmitten von Nichts erwarteten uns nicht nur eine kleine Holzbaracke als Grenzübergang sondern zugleich unsere munteren 5 Jeepfahrer, treue Begleiter für die kommenden 3 Tage. Komplettiert wurde das Team durch Maribel, unsere bolivianische Reiseleiterin. Quirrlig, stets mit Hut gekleidet bleibt sie uns in Erinnerung. Vielmehr allerdings brannten sich die Eindrücke dieses Landes in unsere Köpfe ein. Natur pur zwischen 4.000 und 5.000 Höhenmetern. Farbenpracht soweit das Auge reicht: ob Laguna verde, Laguna salada oder Laguna colorada, Las Damas de Dali oder der überwältigende Salar de Uyuni. In drei Tagen Jeeptour kamen wir aus dem Staunen nicht heraus. Wer kann schon von sich behaupten auf dem über 10.000 km² großen See aus Salz gespeist zu haben oder in einem Hotel aus Salz übernachtet zu haben?! Wahrlich einmalig ...
Doch auch der Rest Boliviens zeigte sich uns von seiner schönen Seite. Denken wir nur an die Feierlichkeiten in  Potosí mit all den Fanfahnentruppen, Ritualen und dem gewaltigen Cerro rico, die Lebensader der Stadt. Oder Sucre, la Ciudad blanca mit ihren schönen, weißen Kolonialbauten. Auch der Sonntagsmarkt in Tarabuco mit all seinen Kunstgegenständen zog unsere Bewunderung auf sich. Ein munteres Treiben, „leckeres" Chicha-Bier und Volkstanz kommen mir dabei spontan in Erinnerung.
Fast eine Woche waren wir nun schon auf den Spuren Boliviens unterwegs, um dieses uns unbekannte Land zu erkunden. Überwältigt von den bisherigen Eindrücken, waren wir der Meinung, dass uns so schnell nichts mehr sprichwörtlich vom Hocker hauen konnte. Doch wir sollten uns irren! Wir schrieben Montag, den 12.11.2012. Wir verließen die Hauptstadt Sucre mit Ziel La Paz, Regierungssitz Boliviens. In El Alto gelandet näherten wir uns der Stadt von oben. Wahnsinn ... Unfassbar ist schier jeder Millimeter dieser Stadt bebaut. An den Hängen der Stadt kleben die Häuser eines neben dem anderen, aufgereiht wie auf einer Perlenschnur. Natürlich durfte auch hier kein Stadtrundgang fehlen. Gesagt, getan stürzten wir uns ins Getümmel, probierten Api (Maisgetränk mit Kardamom) auf der Straße, staunten als wir auf dem mächtigen Hauptplatz der Stadt standen umringt von prächtigen Kolonialbauten und schlängelten uns durch das Gassenwirrwarr des Mercado hinauf zum Hexenmarkt. Tote Lamaembryos gab es hier ebenso, wie den mittlerweile geschätzten Mate de Coca. Krönender Abschluss des Tages war die Folkloreshow im Restaurant Pan de Oro. Müde und geschafft vom Tag sanken wir in unsere luxuriösen Betten im 5*-Sterne-Ritz Apart Hotel.
Morgens, voller Tatendrang und frisch gestärkt stürzten wir uns erneut in das Verkehrschaos La Paz um die Ruinenstätte Tiwanaku zu erreichen. Erstmals wurden wir nun mit inkaähnlichen Kulturen konfrontiert. Nach 2 Wochen Naturerlebnissen, erwarteten uns nun Ruinenstätten und alte Kulturen. Doch zuvor genossen wir den Blick über den Titikaka See. Abenteuerlich setzte unser Bus auf wackeligem Gefährt von Tiquina nach Copacabana über. Nein, wir waren nicht am wohl bekanntesten Strand von Brasilien sondern immer noch in Bolivien. Mit einem Bad mit Blick auf dem See, duschte der ein oder andere der Reisegruppe an diesem Abend länger als sonst.
Unseren letzten Tag in Bolivien begonnen wir mit einer Bootsfahrt. Ziel waren erst die Mondinsel und anschließend die Inkatreppe der Sonneninsel. In der Inkakultur galt stets das Prinzip der Parität. Frau & Mann, Mond & Sonne, ... Dieses Prinzip hörten wir an diesem Tag nicht zum letzten Mal. Bevor wir jedoch tiefer in die Geschichte eindrangen, verabschiedeten wir uns von Maribel und auch von Bolivien. Zu Fuß passierten wir die Grenze nach Peru. Adios Bolivia, Holá Peru!

Höhepunkte Perus

In Peru begrüßte uns César. Mittlerweile war es später Nachmittag, des 14.11.2012. Bergfest! Auf dem Weg nach Puno stimmte er uns auf Peru ein, legte den Grundstein (im wahrsten Sinne des Wortes) für Ruinenstätten und deren Bedeutung und sang mit uns „Alle meine Entchen, ..." auf den schwimmenden Inseln der Uros. Auf unserer 10'stündigen Busfahrt im Inkaexpress durfte er natürlich auch nicht fehlen, um uns exklusiv durch das Museum Lytic in Pukara sowie die Anlage Raqchi und die Kirche Andahuaylillas zu führen.
In den Folgetagen ging es Schlag auf Schlag: Titikaka See heute, Cusco - Nabel der Welt morgen und Machu Picchu übermorgen ... Spannende letzte 2 Wochen voller Höhepunkte lagen noch vor uns. Elizabeth, gebürtige Inka, nahm uns freudestrahlend in Empfang. Mit all ihrem Wissen wurden wir die Tage durch das Heilige Tal der Inka auf unserem, persönlichem „Inkatrail"  zum Machu Picchu begleitet. Die Köpfe rauchten, die Münder standen vor Staunen offen und doch war Zeit für eigene Erfahrungen und Empfindungen. Ganz zu schweigen von einigen, wenigen, die 240 Aufstiegshöhenmeter zum Huaynapicchu  überwinden wollten und schließlich mit dem grandiosen Ausblick über Machu Picchu belohnt wurden. Aber auch der Rest strahlte, wenngleich der Weg zum Sonnentor auch kein Spaziergang war. Unser Erlebnis Machu Picchu endete mit einer furiosen Zugfahrt von Aquas Calientes nach Poroy, bei dem einem selbst der Beifall auf dem Weg zur Toilette sicher war. Umjubelt stiegen wir vom Zug direkt in den Bus, um die letzten Kilometer nach Cusco Stadt trockenen Fußes zu absolvieren. Leider blieb für Cusco und deren historisches Zentrum nur wenig Zeit, da es am nächsten Tag schon wieder weiter Richtung Süden ging.
Voll gepackt, und ich spreche nicht von 4 Wochen Reisegepäck, sondern an Eindrücken, Sehenswürdigkeiten, Höhepunkten ... Wieder einmal nutzten wir den Flieger um schnell von C nach A zu kommen doch diesmal flogen wir noch via J (= Juliaca). Paul, unser jüngster Reiseleiter, hatte zu Beginn kein leichtes Spiel. Doch mit Wissen und Können, bescherte er uns unvergessliche Tage in Arequipa und Umgebung. Arequipa, ein Hauch von Spanien inmitten Perus im völligen Kontrast zum Valle del Colca mit seinen mayestätischen Kondoren waren die gelungene Abwechslung nach all den Inkastätten und -steinen. Geduldig warteten wir auf den König der Lüfte. Doch als wenn Paul sie bestellt hätte, schraubten sie sich Meter um Meter im Morgenlicht gen Himmel. Beeindruckend!
Heute auf den Tag genau, begann unsere Reise ins legendäre Andenhochland. Wir schrieben Donnerstag, den 22.11.2012. Die restlichen Besichtigungstage waren nun an einer Hand abzuzählen doch es lagen noch die Nasca Linien vor uns, die Ballestas Inseln und natürlich die peruanische Hauptstadt Lima. Doch eines nach dem anderen.
Also, um all das sehen zu können lagen noch quälende 11 Stunden Busfahrt nach Nasca vor uns. Auch wenn wir es nun mit einer der wohl best ausgebautesten Straßen in Peru zu tun hatten, die Panamericana, so sind ca. 570 km kein Pappenstil. Also hieß es Durchhalten, denn morgen erwartete uns das Lebenswerk der Dresdnerin Maria Reiche. Im 30'minütigen Flug über die Nasca Linien schauten wir uns die Scharrbilder wie Kolibri, Affe und Astronaut von oben an. Danach ging es jedoch weiter im Bus, die Pazifikküste entlang um per Boot Sonntagmorgen klein Galapagos einen Besuch abzustatten. Bei trübem Wetter aber einem warmen Lüftchen ging es im  Schnellboot geradewegs zu den Ballestas Inseln, wo uns bereits Seelöwen, Humboldt-Pinguine und Blaufußtölpel erwarteten.
Nun war das Ende der Reise nahe. Lima, die Hauptstadt Perus lag nun nur noch vor uns. Mit einem Wasser- und Lichterspiel begannen wir unsere Besichtigung der Stadt und endeten mit dem Museo del Larco und seiner einzigartigen Sammlung an Keramiken. Natürlich sahen wir weit mehr von der Stadt: den Parco del Amore, den Hauptplatz mit Kathedrale, das Kloster San Franciscos mit seinen Katakomben u.v.m.
Auf einen Schlag waren vier Wochen vorbei! Alle Höhepunkte der Andenstaaten Chile, Bolivien, Peru haben wir gesehen, bestaunt, hautnah erlebt ...
Mir als Reisebegleitung bleibt nun nur noch über mich herzlich bei allen Reisegästen zu bedanken. Ich wünsche allen für die Zukunft nur das Beste, bleibt gesund und vor allen Dingen so reiselustig!
Eure Nicole

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Nicole, fantastisch was du da schreibst- eine sehr schöne Reise und tolle Bilder belegen es auch. Ich wünsche Dir viel Glück und Alles Gute für 2013. Ingrid Langer

Ingrid Langer
05.12.2012