Reisebericht: Barrierefreie Rundreise Polen – Naturschönheiten in Südpolen

10.07. – 15.07.2010, 6 Tage barrierefreie Rundreise nach Polen mit Krakau – Wadowice – Beskiden – Salzbergwerk Wieliczka – Zakopane


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An heißen Sommertagen erlebten wir Breslau, Krakau und Zakopane von der sonnigsten Seite. Auch eine Fahrt durch die westlichen Beskiden, sowie ein Abstecher zur hohen Tatra waren wunderschön. Lesen Sie, wie viel wir während der 6 Tage in Südpolen erlebten
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

Reisebericht

1.Tag: Anreise über Breslau 
 
Morgens um 4 Uhr steh ich auf, denn um 5 Uhr bin ich mit unserem Fahrer Steffen Arnold am Betriebshof in Kesselsdorf verabredet. Schließlich wollen wir die ersten Gäste kurz nach 6 Uhr morgens bei Chemnitz begrüßen. Noch ist die Temperatur erträglich, aber schon in Dresden am Flughafen, wo das Gros der Gäste zusteigt, schlagen uns 27 Grad entgegen, und es wird noch heißer werden. Wie bei der guten Organisation von Eberhardt-Travel nicht anders zu erwarten, wurden alle Gäste von den Haustürtransfers pünktlich abgeholt.
Schon bald passieren wir die polnische Grenze und haben gegen Mittag Breslau erreicht, die alte Hauptstadt des historischen Schlesien und heutiger Verwaltungssitz der Wojewodschaft Niederschlesien.
An den Autobahnen in Polen gibt es elektronische Temperaturanzeiger. Die Lufttemperatur beträgt 37 Grad und die des Autobahnasphalts 53 Grad Celsius.
Aber vom Stadtrundgang in Breslau gibt es kein Hitzefrei, doch lassen wir es langsam angehen und schlendern um das Franziskanerkloster zum Marktplatz mit dem weltberühmten Rathaus und der beindruckenden Elisabethkirche.
Angenehm kühl ist es im Einkaufszentrum Galeria Dominikanska, wo es Rollstuhlgerechte Toiletten gibt.             
 


Und von dort aus sind es nur noch ein paar Meter zur Sandinsel mit der Kirche Maria auf dem Sande. Vorher werfen wir aber noch einen Blick in die riesige Markthalle, die 1911 im lupenreinen Jugendstil errichtet wurde und den Krieg wie durch ein Wunder völlig unbeschadet überstanden hat.  
Von der Sandinsel aus hat man ein schönes Photomotiv des Doms vor Augen, an dem wir natürlich auch vorbeigehen und schnell noch einen Blick hinein werfen.
 


Die Hitze ist nun unerträglich. In der Sonne sind es weit über 40 Grad und alle sind froh, wieder im klimatisierten Eberhardtbus zu sitzen.
Am späten Nachmittag treffen wir im Hotel ein, wo wir auf sehr nettes Personal und sauber eingerichtete Zimmer treffen. Auch unsere lokale Gästeführerin Maria ist vor Ort und macht sich mit unserer Gruppe bekannt.
 
2. Tag: Krakau
 
Ab 7.30 Uhr treffen nach und nach alle zum Frühstück ein. Zwar gibt es dieses werktags schon ab 6 Uhr, aber die Gäste haben Urlaub und wollen etwas ausschlafen. Es ist völlig in Ordnung und Buffetmäßig gestaltet, warm und kalt.
Heute wollen wir Krakau kennen lernen. Maria holt uns vom Hotel ab und wir starten die Stadtrundfahrt, die uns durch die Vorstädte führt, durch Kazimierz, die Bloniawiese und auf den künstlichen Kosciuszki - Hügel. Maria hat viel zu erzählen und man merkt, dass sie stolz auf ihre schöne Stadt ist. Wir können das alle nachvollziehen. Krakau, im Krieg völlig unzerstört geblieben, ist eine wunderschöne Stadt.


 


Unterhalb des  Wawel beginnt unsere Stadtführung zu Fuß.
Zunächst geht es durch die Kanonicza. Wir kreuzen die Poleska, gehen am Rathaus und dem Franziskanerkloster vorbei in den Hof des Bischofspalastes. Durch den Grüngürtel, der die Altstadt umgibt gelangen wir zum Hauptgebäude der Universität und danach zum Collegium Maius. Von dort ist es nicht weit zum Markt, wo wir die Tuchhallen durchschreiten. In die Marienkirche können wir erst am Nachmittag hinein, weil Sonntag ist und Gottesdienst.  Deshalb gehen wir gleich durch die Florianska zum Florianstor und werfen einen Blick auf die Barbakane. Zurück zum Markt geht es an der Oper vorbei. Hier treffen wir punkt 13 Uhr ein und können so den trompetenden Türmer sehen. 
Nach der freien Zeit, die alle zum Mittagessen in den zahlreichen Restaurants nutzen besichtigen wir die Marienkirche mit einem weltberühmten Altar von Veit Stoß.  Nun steht noch die Besichtigung des Wawel und des Doms auf demselben Berg an. Bei bis zu 45 Grad in der prallen Sonne kann man verstehen, dass einige Gäste nicht mehr den Berg erklimmen, sondern sich lieber im Schatten bei einem Eis aufhalten möchten.
Für jene, die es schaffen, nassgeschwitzt oben anzukommen bietet sich das beeindruckende Ensemble eines polnischen Nationaldenkmals dar. Königssitz und Krönungskirche, Grablege vieler polnischer Könige, sowie der heiligen Hedwig.
Als wir zum Hotel zurück kehren, haben wir wegen der fundierten und geballten Informationen von Maria den Eindruck, Krakau wie unsere eigene Westentasche zu kennen.
 
3. Tag: Kazimierz, Weichselbootsfahrt, Wielicka
 
Heute erkunden wir Kazimierz, vormals eine eigene Stadt, die in Konkurrenz zu Krakau stand. Uns interessiert hier vor allem das jüdische Viertel, das wir zuerst durchstreifen, um uns die vielen Synagogen und die Geschichte der Juden von Krakau zu vergegenwärtigen.
Unser Weg führt uns zur Weichsel hinunter, wo schon ein Schiff auf uns wartet, dass wir ganz für uns allein haben, und welches uns Krakau und Kazimierz von der Flussseite aus zeigen wird.
 
 


Mit dem Schiff geht es erst in Richtung Westen bis zum Augustinerkloster und dann in Richtung Osten bis weit hinter den Wawel um Kazimierz herum. Die Fahrt dauert eine gute Stunde und auf dem Fluß weht hin und wieder ein laues Lüftchen.
Nach der Anlandung begeben wir uns zunächst ins Hotel um etwas auszuruhen, denn heute abend ist ein Besuch der Salzbergwerks in Wielicka geplant, das seit 1978 auf der ersten Liste des Unesco Weltkulturerbes steht.
Dort begrüßen uns zwei Gästeführer. Es geht mit dem Bergwerkslift nach unten auf ca. 140 m Tiefe. Was dort zu sehen ist, verschlägt allen die Sprache. Ganze Kirchen hat man in das Salz hineingeschlagen!
Fast 2 Stunden dauert die Führung durch die labyrinthischen Kammern




 und Gänge, um anschließend in einem opulenten Abendessen unter Tage zu enden.  Am Eingang habe ich als Geschenk von Eberhardt-Travel für alle Gäste einen kleinen Sack Steinsalz besorgt. Das Steinsalz aus Wielizka, von recht grauer Farbe, ist berühmt für seinen hohen Gehalt an anderen Mineralien. Es enthält z. B. sehr viel Kalium, ohne das ein menschliches Herz nicht schlagen kann.
Erst spät sind wir heute am Hotel und jeder geht mit den schier überwältigenden Eindrücken ins Bett, die sich uns in einem der berühmtesten Salzstöcke der Welt geboten haben.
 
4. Tag: Beskidenrundfahrt . 
 
Der heutige Tag verspricht eine Sightseeingtour durch die reizvolle Mittelgebirgslandschaft der Beskiden.
 


Unser erstes Ziel heißt Kalwaria Zebrzydowska. Unterwegs erläutere ich die Geschichte des Ortes und wer für die Gründung verantwortlich war, sowie die Umstände, was Kalvarienberge überhaupt sind und was dort stattfindet. 
Das Nationalheiligtum empfängt uns bei brütender Hitze. In der Kathedrale findet eine Messe statt. Die Türen stehen wegen der Hitze offen. Der Papst Johannes Paul II grüßt uns als Denkmal vor der Kirche.  Wir reisen über Sucha Beskidzka zum Stausee nach Zywiec, wo wir einen kurzen Photostop machen. Hier hat man einen  guten Blick auf den 1257 m hohen Berg Skrzyczne.
Weiter geht es über Berg und Tal durch eine liebliche, bewaldete Hügellandschaft nach Kocierz zu einem Berghotel, wo wir uns zum Essen angemeldet haben. Auf den Tischen stehen dicke Brotscheiben und Schmalztöpfe. Davon wird man allein schon satt, bevor man sich etwas zu essen bestellt hat.


Nun geht es nach Wadowice über Andrychow, wo wir im vorbeifahren einen kurzen Blick auf das Schloß erhaschen.
In Wadowice dreht sich alles um den ehemaligen Papst. Es ist ein wahrer Kult, der um diese Person betrieben wird. Nach der Besichtigung der Kirche und einem kurzen Rundgang ziehen sich alle in die vielen Eiscafes zurück von denen es bei der Hitze gottlob viele auf dem Platz vor der Kirche gibt.
Auf dem Rückweg nach Krakau machen wir noch einen  Photostop an einer der zahlreichen Holzkirchen, die vom den Bergbewohnern, den Goralen errichtet wurden, welche die Landschaft geprägt haben.
 
5. Tag: Zakopane
 
Am 5. Tag unserer Riese steht einer der berühmtesten Ferienorte Polens auf dem Programm: Zakopane. Die Fahrt über Myslenice, Rabka und Nowy Targ dauert gute 2 Stunden. Die Berge werden immer höher und das Klima immer angenehmer.
In Zakopane fahren wir zunächst zu den Sprungschanzen. Dann ist Freizeit angesagt und alle verteilen sich in der Flaniermeile des Ortes, der Krupowki Strasse.


Auch in Zakopane gibt es wunderschöne Holzkirchen zu sehen, aber auch Möglichkeiten zum shoppen, Berühmt ist der geräucherte Käse der Goralen. Einige Gäste nutzen die Möglichkeit, mit der Bergbahn auf die Höhen zu fahren und sich die Stadt von oben anzuschauen.
 


 
 
 
 
 
 
Auf dem Rückweg aus  Zakopane halten wir im Goralendorf Chocholow, das noch sehr viele Bauernhöfe im traditionellem Stil aufweist.
Der Tag geht mit der Erinnerung an das gewaltige Bergmassiv der hohen Tatra zu  Ende, das beeindruckend die Umgebung von Zakopane gestaltet. 
 
 
 
 
 
 
 
 
6. Tag: Schweidnitz, Rückreise
 
 


Heute geht es in Richtung Heimat. Aber um die Rückfahrt etwas abwechslungsreich zu gestalten, machen wir einen Zwischenstop in Schweidnitz, dem heutigen Swidnica. Die hiesige Friedenkirche ist eine der beeindruckendsten Fachwerkkonstruktionen der Welt und steht folglich ebenfalls auf der Welterbeliste der Unesco.
Doch am Nachmittag treten wir endgültig die Rückreise an, die völlig problemlos verläuft.
Mit vielen schönen Erinnerungen geht eine abwechslungsreiche Reise in das südliche Polen zu Ende.

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