Reisebericht: Lissabon und Madeira – Reise–Kombination

04.10. – 15.10.2016, 12 Tage Städtereise Lissabon und Rundreise auf Madeira


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Die Perle Portugals ist eine Stadt mit moderner Weltoffenheit und beeindruckender Geschichte. Madeira bezaubert durch sein angenehmes Klima und üppiger Pflanzenwelt. Beides konnten wir während dieser Reise live erleben.
Ein Reisebericht von
Hans-Joachim Trutz
Hans-Joachim Trutz

1.Tag, 04.10.2016 – Anreise nach Lissabon

Zu angenehmer Zeit per Haustürtransfer abgeholt, traf sich der überwiegende Teil der Reisegruppe am Informationsschalter des Flughafens Berlin Schönefeld. Für ein erstes Kennenlernen in der Gruppe blieb wenig Zeit, da der Schalter der portugiesischen Fluggesellschaft TAP bereits zum Einschecken geöffnet war.
Somit waren alle Voraussetzungen geschaffen, dass unser Flug nach Lissabon pünktlich begann und nach einem 3,5-stündigem Flug ebenso pünktlich endete.
Die Hauptstadt Portugals empfing uns am späten Nachmittag noch mit sommerlichen Temperaturen.
Von unserer örtlichen Reiseleiterin -Rute- herzlich begrüßt, fuhren wir  mit dem Bus gleich direkt zu unserem Hotel "Principe Lisboa". Der Transfer dauerte staubedingt 35 Minunten. An der Rezeption des Hotels erwarteten uns die Gäste aus Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg und München und damit war unsere Reisegruppe komplett.
Wir checkten im Hotel ein, informierten uns über den nächsten Supermarkt, welcher gleich "um die Ecke lag" und verabredeten uns für das Abendessen im ebenfalls nah gelegenem Restaurant "Colina".

2.Tag, 05.10.2016 – Stadtrundfahrt in Lissabon

Gestärkt vom Frühstück, starteten wir bei herrlichem Sommerwetter zum ersten Teil der Stadtrundfahrt durch die portugiesische Hauptstadt. Ein erster Halt am Park Edward des VII bot uns bereits einen beeindruckenden Blick auf die Stadt. Weiter ging es mit dem Bus  in den Stadtteil Belem, stets versorgt mit Informationen über Lissabon von Rute. Hier besichtigten wir das berühmte Hieronynimus-Kloster, welches nicht nur von außen betrachtet sehr faszinierend ist, sondern auch innen einen wahnsinnig tollen Innenhof zu bieten hat. Rute führte uns durch das Kloster und erklärte uns alles über den Bau und die Besonderheiten der Architektur und Geschichte... Von soviel Kultur hungrig gemacht, verkosteten wir anschließend nahe dem Torre de Belem eine Köstlichkeit Lissabons - "Pasteis de Nada". An diese leckeren Puddingtörtchen "kann man sich gewöhnen". Einer schönen Tradition von Eberhardt Travel folgend nutzten wir die Gelegenheit, vor dem wunderschönen kleinen Turm am Ufer des Tejo ein erstes Gruppenfoto "zu schießen". Nach einem weiteren Fotostopp am Entdeckerdenkmal, vorbei an der Brücke des 25. April (ein Hauch von San Fransisco war zu spüren), erreichten wir die Altstadt (Baixa), um am Rossio - dem Zentrum von Lissabon - für heute weitere Erkundigungen auf eigene Faust zu unternehmen.
Zur gewohnten Zeit war am Abend dann wieder Treffpunkt im Hotel für die Gäste, welche sich dem gemeinsamen Abendessen heute im Restaurant "Grand Elias" anschlossen.

3.Tag, 06.10.2016 – Fahrt mit der "Electrico 28"

Mit Hilfe des Tagestickets setzten wir heute die Stadtrundfahrt bei Nutzung verschiedener Verkehrsmittel fort.
Im Mittelpunkt stand dabei Lissabons bekannteste Straßenbahn - "Nummer 28". Diese alte und noch gut erhaltene Straßenbahn führt durch die engen Straßen quer durch die Stadt. Es ist die etwas andere Sightseeing Tour, wo man das typische Lissabon kennenlernt und einfach  nur ein Muss. Genau so denken auch viele andere Besucher der Stadt und deshalb hatte unsere Reiseleiterin die folgende Idee: 
Wir fuhren mit der blauen Linie der Metro zuerst zwei Stationen Richtung Baixa, um dann mit dem Bus Nummer 709 bis zur Endhaltestelle Prazeres zu fahren. Sie ist gleichzeitig auch die Endhaltestelle der Electrico 28 und wir fahren einfach die Strecke zurück in die Altstadt.  
Welch kluge Entscheidung - denn so fand die gesamte Reisegruppe Platz in dem einzigen Waggon der Electrico. Dann ging es bergab und bergauf durch die verschiedenen Stadtteile bis in die Alfama. Jetzt verstanden wir, warum Lissabon auch die Stadt der sieben Hügel genannt wird. Wir bewunderten den Fahrer= Guadra Freios (Bremsenhüter) dieser Bahn, wie er uns sicher durch die engen Gassen vorbei an knapp geparkten Autos logierte. In der Alfama angekommen, wagten wir nun den Aufstieg zum Castelo de Sao Jorge. Fur unsere Mühen wurden wir auf der Burg mit herrlichen Blicken auf den Theaterplatz, die Ufer des Tejo sowie die Sehenswürdigkeiten der Altstadt belohnt. Mit den schönen Blicken noch vor Augen führte uns dann Rute -abseits vom üblichem Tourismusgebiet- hinab durch enge Gassen mit kleinen Lokalen und alten Häusern, vor denen noch die alten Frauen sitzen und sich über den neuesten "Tratsch" austauschen, bis zum Praca do Comercio. Erschöpft von den warmen Temperaturen und dem etwas längerem Spaziergang, stärkte sich der überwiegende Teil der Reisegruppe jetzt erst einmal in der "nah gelegenen" Markthalle. Neue Kraft aufgetankt erkundete dann jeder Lissabon entsprechend seinen noch offen persönlichen Wünschen. Sei es mit einer Bootsfahrt auf dem Tejo, oder einer Fahrt zum Gelände der Weltausstellung von 1998, oder der Nutzung der verschiedenen Elevadoren, oder...

4.Tag, 07.102016 – Ausflug nach Sintra, Cabo da Roca und Cascais

Nach dem Frühstück ging es heute zunächst nördlich nach Sintra - Weltkulturerbe und eine der romantischsten Städte Portugals. Auf der Fahrt erzählte Rute über das Leben in Portugal, Kultur und Geschichte.
Angekommen in Sintra besichtigten wir das Königsschloss aus dem 14. Jahrhundert, dessen Mittelpunkt zwei Riesenkamine (die damalige Küche) bilden und um welche in 500 Jahren immer wieder neue Flügel hinzu gebaut wurden.
Nach der Tour im Schloss stärkten wir uns dann auf Einladung von Eberhardt Travel mit der Spezialität Sintras - den Travesseiros. Das sind kleine Teigtaschen, welche nach dem Gefühl "is denn schon Weihnachten" schmeckten.
Weiter fuhren wir dann in Richtung Cabo da Roca - dem westlichsten Punkt Europas mit seinem Leuchtturm. Hier bricht der Atlantik mit geballter Kraft an die steilen Klippen des Festlandes, ein tolles Naturschauspiel. Man hätte dort noch ewig in die weite Ferne hinaus auf das Meer starren können...
Weiter entlang des Atlantiks fuhren wir dann nach Cascais, einem Badeort, welcher infolge seiner Nähe von vielen Lissaboner Bewohnern genutzt wird. Wir legten einen kleinen Stopp zum Bummeln und Essen ein und fuhren danach die Küste entlang zurück nach Lissabon. Dabei konnten wir beobachten, wie angesichts des schönen Wetters noch zahlreiche Menschen
ein Bad im kühlen Meer wagten.
In Lissabon angekommen, stand leider fest, dass die Tage hier wie im Fluge vergangen waren und wir uns von unserer tollen Reiseleiterin -Rute- sowie den Lissaboner Reisegästen verabschieden mussten.
Der Countdown für den zweiten Teil unserer schönen Reise hatte begonnen...

5.Tag, 08.10.2016 – Weiterflug nach Madeira

Bereits um 07.30 Uhr wurden wir mit dem Bus zum Flughafen gebracht und da wir durch unsere Reisebegleitung schon am Vorabend eingecheckt waren, begaben wir uns direkt zu unserem Abfluggate. Hier begrüßten wir acht weitere Reisegäste von Eberhardt Travel, welche schon sehr früh am heutigen Morgen von Berlin nach Lissabon geflogen waren. Damit war unsere Reisegruppe wieder komplett und das "Erlebnis - Madeira" konnte starten.
Die ersten Eindrücke von der wunderschönen Vulkaninsel erhielten wir per Luftperspektive aus dem Flugzeug und konnten live erleben, wie sicher der Pilot auf einer der kürzesten Landebahnen der Welt landete.
Am Flughafen Funchal (geografisch müßte es eigentlich Santa Cruz heißen) wartete bereits unsere Reiseleiterin Fatima auf uns und mit dem Bus ging es gleich zu unserem Hotel in Canico de Baixo. Es liegt direkt am Meer und von den Zimmern hörten wir die Wellen des Atlantiks rauschen. Das gab uns eine erste Einstimmung auf die herrliche Zeit, die nun folgen sollte. Dazu trug auch die Begrüßung Fatimas mit einem Glas "Madeira-Wein" sowie unser erstes  landestypisches Essen im kleinen Restaurant "Laranjinha" in unmittelbarer Nähe des Hotels bei. Zurückgekehrt im Hotel hatten die meisten von uns nur noch einen Wunsch - nach diesem langen Tag endlich "ihre müden Glieder nieder zu legen" und von den morgigen Attraktionen Madeiras zu träumen.

6.Tag, 09.10.2016 – Den Osten Madeiras entdecken

Nach einem ausgiebigem Frühstück begann um 09.00 Uhr unser heutiger Ganztagesausflug.
Erster Stopp war Camacha zur Besichtigung einer Korbflechtwerkstatt. Wir bewunderten die flinken Hände der Arbeiter und staunten, was man alles aus Korb flechten kann.
Bei herrlichem Sonnenschein fuhren wir weiter zum Gipfel des dritthöchsten Berges auf Madeira - dem Pico de Areiro auf 1818 Meter Höhe. Von hier bot sich uns eine phantastische Aussicht auf das Nonnental und den östlichsten Zipfel der Insel. Weiter ging es in das Naturschutzgebiet Ribeiro Frio (kalter Bach), wo wir als Generalprobe für unsere Levada-Wanderung am Dienstag mit einer Mini-Levada-Wanderung zum Aussichtspunkt "Balcoes" eine Trainingseinheit absolvierten.
Auf der weiteren Fahrt nach Santana durchfuhren wir dann den längsten Tunnel der Insel mit 3168 Metern Länge. Santana besticht durch seine weltberühmten strohbedeckten kleinen Häuser. Ein guter Grund ein weiteres Gruppenfoto "zu schießen" und den Stopp für die Mittagspause zu nutzen.
Danach ging es über den Portela - Pass in "nur" 670 Meter Höhe über Machico zum östlichsten Zipfel der Insel, um vor Ort nicht nur die schroffe Küste zu betrachten, sondern auch einen tollen Blick auf den Flughafen sowie den einzigen Sandstrand Madeiras zu erhalten.
Das Wetter meinte es heute gut mit uns, herrliche Fotoaufnahmen entstanden, ebenso Hunger auf eine neue gastronomische Entdeckung am heutigen Abend.
Punkt 18.30 Uhr war dann Start in "Klenks Cafe". Dazu wurden alle Gäste vom Restaurant abgeholt. Dieses wird von einem deutschen Besitzer geleitet, welches man unschwer auch auf der Speisekarte erkennen konnte (hausgemachte Bratwurst - ein typisch portugiesisches Gericht). 

7.Tag, 10.10.2016 – Funchal, Camara de Lobos, Cabo Girao

Zum Start am heutigen Morgen empfing uns bereits die Sonne und es sollte wieder ein wunderschöner Sommertag im Herbst werden.
Erster Halt war der Botanische Garten in Funchal. Der Park oberhalb von Funchal entstand im Jahre 1960 auf dem Anwesen der Familie Reid. Auf über 3.500 Quadratmetern gedeihen hier mehr als 2.600 exotische und einheimische Pflanzen. Jeder konnte sich sich selbst ein Bild von der üppigen Fauna und Flora Madeiras machen und einen ersten herrlichen Blick auf die Hauptstadt und den Hafen erleben.
Danach fuhren wir in das Zentrum von Funchal und besuchten zunächst einen Weinkeller des bekannten Madeira-Weines "Blandy's". Hier erfuhren wir von Fatima viel Wissenswertes über den seit dem 16.Jahrhundert auf Madeira produzierten und mit 19 Prozent alkoholhaltigen Blandy's Wein. Eine Kostprobe verschiedener Sorten des berühmten Weines war natürlich für uns ein "Muß".
Die Zeit verging schnell und schon standen wir vor der großen Markthalle. Jetzt sahen wir endlich den bekannten schwarzen Degenfisch -Espada- in Natur, welcher nur Nachts gefangen 
und hier "nur männlichen Käufern" angeboten wird. Wir kosteten von den vielen Früchten Madeiras wie Papaya, Maracuja, süßen Bananen oder Anoa.
Nach der Mittagspause in Funchal ging es weiter nach Camara de Lobos, der Heimat des schwarzen Degenfisches. Dieser wird hier vor der Küste gefangen. Bekanntheit erlangte der ca. 8000 Einwohner umfassende Ort auch durch den ehemaligen englischen Premierminister Winston Churchill. Er hielt sich hier auf und verewigte das Städtchen auf einem Gemälde.
Danach brachte uns Angelo, unser Busfahrer, steile Serpentinen aufwärts zur höchsten Steilklippe Europas - "Cabo Girao". Durch die gläserne Plattform konnte man 580 Meter hinunter auf das Meer schauen und ein Gefühl als befinden wir uns auf dem berühmten "Sky Walk" kam auf.
Kurz im Hotel frisch gemacht, wartete heute Abend im Restaurant "Inn& Art" auf Einladung von Eberhardt Travel die Verkostung -der heute Mittag noch in Natur gesehenen Spezialität Madeiras- Espada. Bei wunderschönem Blick auf das Meer genossen wir den "Degenfisch mit Banane". Ohne viel Worte - ein wahres Geschmackserlebnis.

8.Tag, 11.10.2016 – Wanderung entlang der Levada von Marocos

Heute stand der erste fakultative Ausflug auf dem Programm. Dazu brachte uns Angelo mit dem Bus oberhalb der ehemaligen Hauptstadt der Insel - Machico - nach Marocos, dem Ausgangspunkt unserer Levada-Wanderung. Die Sonne war dabei auch heute unser treuer Begleiter.
Die Levadas sind künstlich angelegte und für die Insel charakteristische Bewässerungskanäle.
Die ersten wurden im 15.Jahrhundert angelegt. Sie dienen dazu, die niedergelegenen Terrassenfelder mit Wasser zu versorgen. Heute umfasst dieses Bewässerungssystem Kanäle mit einer Gesamtlänge von 2550 Kilometern, davon führen 40 Kilometer durch Tunnel. Entlang dieser Levadas schlängeln sich kleine Wanderwege, welche zu einem Spaziergang einladen. Dazu ließen wir uns nicht zweimal bitten.
Bei unserem Spaziergang konnten wir einige Bauern bei ihrer Arbeit beobachten. Wir bewunderten die kleinen Gärten, welche sie an den schrägen Hängen anlegten. Die Schwere ihrer Arbeit konnten wir -selbst als wir es gesehen hatten- nur erahnen.
Fatima gab uns einen Einblick in die Landwirtschaft und das Leben der Insel. So können auf Grund der äußerst fruchtbaren Böden, Kartoffeln bis zu dreimal im Jahr geerntet werden. Auf den Feldern und Gärten waren verschiedene Gemüsearten und zahlreiche Früchte wie Papaya oder Anoa zu bestaunen.
Sehr oft machten wir Halt, denn alle wollten die schönsten Aussichten und die vielfältige Pflanzenwelt wenigstens als Foto mit nach Hause nehmen.
Nach fast sieben Kilometern oder genau 14598 Schritten (= bei einer Körpergröße von 1,75m) hatten wir uns eine kleine Erfrischung verdient und fuhren mit vielen Erkenntnissen reicher zurück zum Hotel.
Den Nachmittag verbrachte dann jeder ganz individuell - entweder beim Spaziergang an der Meerespromenade, Siesta am Pool, ganz Mutige mit einem Bad im Atlantik, Shoppen in Funchal , oder, oder, oder...

9.Tag, 12.10.2016 – Die Gärten von Madeira

Die Sonne scheint, die Seele lacht und auf ging es zu unserem zweiten fakultativen Ausflug.
Dabei stand im Mittelpunkt der Besuch von zwei traumhaften Gartenanlagen - ein Mekka für Botanik -Liebhaber. 
Wir starteten in der "Quinta da Boa Vista=Haus mit dem herrlichen Blick", anlehnend an den wiederum herrlichen Blick auf die Hauptstadt Madeiras. Dem Besitzer dieses Orchideengartens -Patrick- ist es wichtig, die Pflanzen in ihrer natürlichen Umgebung zu züchten und zu präsentieren. Vor unseren Augen wuchsen und blühten viele verschiedenen Sorten - einige sogar nach Schokolade bzw. Koriander duftend-, die jedes Herz von Orchideenfreunden höher schlagen lassen.
Danach fuhren wir zur "Quinta do Palheiro". Dieses Anwesen gehört seit fünf Generationen der Familie Blandy und wurde von Generation zu Generation kontinuierlich weiterentwickelt. Heute ist es mit seinen exotisch seltenen Pflanzen der Insel ein wahrer "Garten Eden". Entzückt folgten wir den Ausführungen Fatimas und waren wiederholt beeindruckt von ihrem so umfangreichen Wissen.
Neben den wunderschön angelegten Gartenanlagen mit dem prächtigem Herrenhaus aus dem 18.Jahrhundert wird jedem Gast auch ein umwerfender Blick auf die Fenchelstadt=Funchal geboten.
Noch unter dem Eindruck dieser umfangreichen Pflanzenschau ging es anschließend wieder zurück zum Hotel, um "daheim" einfach nur diesen herrlichen Sommer - und Sonnentag auszunutzen.
Punkt 19.00 Uhr wartete dann für alle ein weiteres Highlight der Reise. Angelo brachte uns zum Panorama-Restaurant "Planka" und wir genossen eine weitere Spezialität Madeiras - den Fleischspieß "Espetada". Dabei lag uns Funchal zu Füßen. Es bot sich ein wundervoller Blick auf die Hauptstadt und den Hafen.  Ein Kreuzfahrtschiff ankerte nicht im Hafen. So "mußten"wir nicht dessen Gäste bedauern, welche am Duft der Insel nur einmal kurz schnuppern, während wir ihn in vollen Zügen einatmen dürfen.

10.Tag, 13.10.2016 – Ausflug in den Nordwesten der Insel

Wieder um 09.00 Uhr war heute Beginn der Erkundung eines Teils des Westen sowie Nordens Madeiras.
Erster Stopp war in Ribeira Brava=Wilder Bach. Dass der Fluß seinem Namen alle Ehre machen kann, erlebten die Einwohner 2010, als das Hochwasser eine Brücke zerstörte und das Wasser eineinhalb Meter hoch vor der Kirche des heiligen Benedikts stand.
Hinauf über den Aussichtspunkt "Encumeada" auf 1007 Meter Höhe ging es weiter zur Hochebene "Paul da Serra" auf über 1400 Meter. Unzählige Waldstücke entdeckten wir auf der Fahrt hinauf. Hier wurde uns deutlich, warum man diese Insel Madeira nannte - schließlich heißt Madeira aus dem Portugiesischem übersetzt = Holz.
Leider blieb eine insgeheim gehoffte Überraschung aus - die Hochebene empfing uns für sie typisch im Nebel und wir konnten sie nur erahnen.
Nach einem Fotostopp mit einem Blick erster Klasse auf Ribeira da Janela, erreichten wir Porto Moniz - die Stadt  im äußersten Nordwesten der Insel. Sie ist bekannt für ihre bezaubend angelegten "Lava Pools". Das Meer zeigte sich von seiner leicht stürmischen Seite und lieferte so wundervolle Fotomotive und natürlich auch für ein weiteres Gruppenfoto. Wir waren so gefesselt, dass wir am liebsten noch geblieben wären. Doch die "Show must go on" und Sao Vicente wartete bereits auf uns.
Diesen kleinen Ort erreicht, bummelten wir ein wenig durch dessen Zentrum. Sao Vicente gleicht einem Bergdorf. Um den Ort herum befinden sich zahlreiche, kleine Höhlen, welche durch vulkanische Tätigkeit entstanden. Sehenswert im Ortsinneren ist die Pfarrkirche "Igresia de Sao Vicente" aus dem 18. Jahrhundert und auf dem nebenan befindlichem Friedhof konnte man sich ein Bild von den Begräbnisritualen des Landes machen.
Da der Aussichtspunkt "Encumeada" -wo man sowohl auf die Nordwest- als auch Südwest-Küste blicken kann- , auch beim zweiten Anlauf dicken Nebel und keine Sicht bot, verlegten wir unseren letzten Stopp in ein kleines Restaurant unweit von Ribeira Brava.
Hier probierten wir noch eine weitere Spezialität der Insel - den "Nikita", um mit ihm noch einmal auf unsere wunderschöne Reise anzustoßen. Wie versprochen, das Rezept zum Selbstmachen: Ananaseis mit Weisswein und Bier mixen. Die einzelnen Mengen der Bestandteile unterliegen dem Mixer selbst. Ich selbst bevorzuge lieber Vanilleeis statt Ananaseis und zusätzlich einen  "Schluck" tropischen Saft. Na dann "na saude".
Am Abend wurden dann alle Reisegäste von Mitarbeitern des Restaurants "Fados" abgeholt. Dort war für unsere Reisegruppe eine kleine Überraschung vorbereitet. Ahnungslos bestellten alle ihr Abendessen(Spezialität des Hauses=Steak vom heißen Stein) und staunten als ein Mann und zwei Gitarrenspieler den Raum betraten. Dann begann der Mann mit dem für Portugal typischen Gesang - dem Fado. Dazu kam dann noch seine Tochter Maria. Alle waren begeistert und klatschten so viel Beifall, dass nach dem Essen einfach weiter gesungen wurde. Die meisten Reisegäste hörten zum ersten Mal vom Fado und keiner hatte damit gerechnet, den Klang dieser Musik auf Madeira kennenlernen und lauschen zu können.

11.Tag, 13.10.2016 – Ausflug nach Monte und in das Nonnental

Es wird behauptet, wer das Nonnental nicht gesehen hat, hat Madeira nicht gesehen.
Übrigens heißt "Curra das Freiras" wörtlich übersetzt= Stall der Nonnen, doch Nonnental klingt einfach schöner und davon wollten wir uns selbst überzeugen.
Erster Stopp war jedoch zunächst die Stadt Monte. Das Wahrzeichen von Monte ist die Wallfahrtskirche "Nossa Senhora do Monte" = Kirche unserer lieben Frau von Monte. 
Der Legende nach fand an dieser Stelle die kleine Eva eine Puppe, die ihr von der heiligen Maria geschenkt wurde. Deswegen ist die Kirche der Mutter Gottes gewidmet.
Hier ist auch der letzte österreichische Kaiser "Karl der Erste" begraben.
In unmittelbarer Nähe der Kirche befindet sich dann der Start für die über zwei Kilometer lange Schlittenfahrt von Monte hinab nach Funchal. Diese heutige Touristenattraktion war früher ein normales Transportmittel für die Bewohner. Ohne Bremsen und nur mit den kräftigen Korbschlittenführen= Carreiros wagten 15 mutige Reisegäste diese rasante Fahrt und wurden mit unheimlich viel Spaß belohnt.
Anschließend brachte uns Angelo auf über 1094 Meter Höhe zum Aussichtspunkt "Neblige Tanne", welche heute nicht ihren Namen Ehre machte. Im Gegenteil -  uns bot sich ein ausgezeichneter Blick in das bekannte Nonnental - dem Zufluchtsort der Clarissinen vor den Piraten.
Das war doch ein Grund, alle Gäste zur Verkostung des heimischen Kirchliköres "Ginja" durch Eberhardt Travel einzuladen.
Nächstes Ziel war der kleine Kräutergarten von Maria. Hier probierten wir verschiedene, selbst hergestellte Schokoladen in Verbindung mit Madeira-Wein, Rum und Ginja. Anschließend gab es für jeden Schokoladen-Fondue angereichert mit Schokoladenkuchen und tropischen Früchten zu naschen.
Das war mehr als eine süße Versuchung, der wir einfach nicht widerstehen konnten.
Leider begann danach schon die Zeit des allmählichen Abschiedes.
Zuerst verabschiedeten wir uns von zwei Menschen, welche uns inzwischen ans Herz gewachsen waren - Fatima, unsere so viel wissende und auf all unsere Wünsche eingehende Reiseleiterin sowie Angelo, unser uns so sicher fahrende und in jeder Situation ruhig bleibende Busfahrer.
Ein letzter phantastischer Blick auf Funchal, ein letzter Bummel an der Meerespromenade, ein letztes gemeinsames Abendessen in "Klenks Cafe"...

12.Tag, 14.10.2016 – Heimreise

Heute hieß es nun endgültig Abschied zu nehmen von der wunderschönen Blumeninsel sowie dem herrlichem Wetter, welches wir zu Hause so schmerzlich vermissen werden.
Bereits kurz vor drei Uhr hieß es Aufstehen, ein erstes warmes Getränk im Restaurant und schon brachte uns der Bus zum Flughafen, um mit dem Flugzeug über Zwischenstopp in Lissabon zurück nach Berlin Schönefeld, Hamburg, Düsseldorf sowie München zu starten.
Pünktlich in Deutschland angekommen, warteten bereits die Transferfahrzeuge, um alle Gäste so schnell wie möglich und sicher wieder nach Hause zu bringen.
Erlebnisreiche Tage mit zahlreichen schönen Erinnerungen im Kopf und Fotos im Gepäck gingen viel zu schnell zu Ende...
Liebe Reisgäste, für die Zukunft wünsche ich Ihnen das Allerbeste. Bitte bleiben Sie gesund, damit Sie noch viele solch schöne Reisen machen können.
PS: Am Besten natürlich mit Eberhardt Travel
Ihr / euer Joachim

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