Reisebericht: Algarve – der zauberhafte Süden Portugals

01.10. – 10.10.2017, 8 Tage Rundreise Carvoeiro – Cabo de Sao Vicente – Sagres – Lagos – Faro – Tavira – Silves – Serra de Monchique – Alte – Loule – Estoi


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Die Algarve: mehr als nur ein Badeparadies. Auf unserer 8 tägigen Rundreise haben wir den südlichsten Teil Portugals kennen und lieben gelernt. Wir wanderten von Postkartenmotiv zu Postkartenmotiv, bummelten durch historische Städte und verkosteten den ei
Ein Reisebericht von
Melanie Kost

Tag 1: Anreise

Sonntag, 1. Oktober, 4:30 Uhr am Dresdner Flughafen: Ich schaue in 15 mehr oder weniger wache Gesichter. Unsere Reisegruppe ist hier schon fast komplett. Heute geht es also nach Portugal, an die wunderschöne Algarve. Nach der üblichen Check-In Prozedur fanden wir uns 2 Stunden später schon im Flieger wieder. Unser Direktflug brachte uns pünktlich nach Faro, wo wir noch einen Gast einsammelten und dann mit unserer Reiseleiterin Filipa und dem Busfahrer Richtung Lagos fuhren. Wegen einer kleinen Panne durften wir dann sogar noch einen zweiten Bus testen, der uns aber innerhalb kürzester Zeit direkt zu unserem Hotel Tivoli Lagos brachte. Nachdem wir das erste Portugiesische Bier verköstigt und unsere Zimmer bezogen hatten ging es für die meisten schon für einen ersten Erkundungsspaziergang ins Stadtzentrum, das nur einen Katzensprung vom Hotel entfernt lag. Andere legten sich nach der kurzen Nacht noch einmal kurz hin, aber zum Abendessen um 19 Uhr waren wir alle komplett. Auch unsere zwei Gäste aus Hannover waren gut angekommen und konnten schon einen sonnigen Tag in Lagos genießen.

2. Tag: Cabo de Sao Vincente – Sagres – Lagos

Den ersten Tag unserer Rundreise wollten wir nutzen, um den westlichen Teil der Algarve kennen zu lernen. Gemeinsam mit Filipa fuhren wir zunächst zum Praia da Bordeira, an die Westküste Portugals für einen Fotostopp. Hier liefen unsere Kameras das erste mal heiß. Das Meer und der Himmel strahlten in einem herrlichen Blau, die Sonne schien, eine seichte Brise perfektionierte den Tag. Über eine herrliche Panoramaroute fuhren wir dann zum Praia da Amado und weiter zum Südwestlichsten Punkt Europas (dem Ende der Welt), zum Cabo de Sao Vincente. Hier besuchten wir den 1846 erbauten Leuchtturm, der nachts bis zu 90 Meter aufs Meer hinaus strahlt. Damit ist er einer der leistungsstärksten Leuchttürme Europas. Viele nutzten hier die Gelegenheit die letzte Bratwurst vor Amerika zu verkosten, Andere bummelten die Klippen entlang und bestaunten den Blick auf die unendlichen Weiten des Meeres und die wunderschöne Felsküste.
Weiter ging unsere Reise nach Sarges. Hier machten wir an der Fortaleza de Sagres halt, eine aus dem 15. Jahrhundert stammende Festung von Heinrich dem Seefahrer. Im Festungsgelände bewunderten wir auch die bekannte Windrose „Rosa dos Ventos", ebenfalls aus der Zeit Heinrich des Seefahrers.
Mit diesen ersten Portugiesischen Eindrücken ging es dann mit dem Bus zurück in Richtung Lagos. Kurz vor unserem derzeitigen Wohnort hielten wir aber noch einmal, um einen Blick auf die vom Meer ausgespülte Felsformationen und Grotten zu werfen.
In Lagos angekommen unternahmen wir erst einen orientierenden Stadtrundgang mit Filipa, bevor wir individuell durch die Gassen schlendern, oder einen Kaffee trinken zu können. Viele von uns seilten sich hier schon ab um den restlichen Nachmittag bis zum Abendessen mit bummeln oder Souvenirkäufen zu verbringen. Bis zum Hotel waren es ja nur wenige Gehminuten.

3. Tag: Küstenwanderung

Für die Wanderfreunde unter uns ging es an diesem sonnigen Dienstag nach einem stärkenden Frühstück mit dem Bus zur Nossa Senhore da Rocha. Die kleine Kapelle aus dem 16. Jahrhundert war der Ausgangspunkt für unsere Wanderung. Wir liefen immer entlang der Küsten, von einem Postkartenmotiv zum nächsten. Wir passierten zunächst den Praia Nova, danach den Praia de Albandeiro bevor wir in unserem Zielort Carvoeiro ankamen. Hier erwartete uns ein riesiger Eisbecher oder ein mehr oder weniger freiwilliger Sprung in den kühlenden und sehr lebhaften Atlantik. Es war wieder ein sonniger Tag, sodass wir die Abkühlung nach unserer 10 Kilometer langen Wanderung trotz gigantischer Wellen genießen konnten. Nach diesem aktiven Vormittag erwartete uns noch ein ganz entspannter Nachmittag. Mit dem Hotelshuttle waren wir innerhalb von 5 Minuten am Strand. Aber auch die Altstadt mit ihren hübschen Cafes war sehr verlockend. wir verbrachten unseren Nachmittag individuell nach unserem Geschmack und trafen uns zum Abendessen im Hotel wieder.

4. Tag: Faro – Olhao – Tavira – Vila Real de Sto. Antoio

Auf dem Tagesplan standen heute die schönsten Städte der Südküste der Algarve. Angefangen bei Faro, wo wir vor 4 Tagen mit dem Flieger gelandet waren. Wie viele Städte Portugals hatte auch Faro unter dem großen Erdbeben 1755 gelitten. Unser Bus mit Fahrerin Annabella hielt am Hafen und Ivone führte uns erst ein wenig durch die Altstadt, bevor wir Faro auf eigene Faust erkunden konnten. Im 5-Minuten-Takt flogen die Flugzeuge über unsere Köpfe hinweg und wir waren froh in unserem ruhigen Lagos zu wohnen. Weiter ging die Reise ins 15 km entferne Olhao. Hier erwarteten uns zwei große Markthallen. Eine mit Fisch, die andere mit Obst, Gemüse, Nüssen und anderen Naschereien. Während unserer Freizeit konnten wir hier entweder eine Kleinigkeit zum Mittag essen, oder uns das Städtchen mit seinen niedlichen Gassen ansehen. Zurück im Bus verkosteten wir auf Ivons Empfehlung ein paar portugiesische „Sterne". Das waren getrocknete Feigen mit Mandeln bestückt.
Weiter ging unsere Reise nach Tavira. Hier wiederholte sich das Spiel: Erst führte Ivone uns und erklärte viel über Land und Leute, danach hatten wir Freizeit zum Bummeln oder Kaffee trinken. Tavira war eine hübsche Kleinstadt. Auf den Straßen liefen die Vorbereitungen für den Nationalfeiertag am nächsten Tag.
Fast hatten wir auch diesen Tag geschafft, nur eine Stadt stand noch auf unserem Plan: Vila Real de Sto. Antoio. Die Stadt war, wie Lissabon im Schachbrettmuster aufgebaut worden. Alle Gassen und Straßen liefen parallel zueinander, sodass Feinde von nur einer Ecke aus schon von weitem erkannt werden konnten. Vom Hafen aus konnte man bis nach Spanien schauen, was nur wenige Kilometer von Vila Real de Sto. Antoio entfernt lag. Das war er also, der östlichste Punkt unserer Portugalreise. Über die Autobahn ging es innerhalb der nächsten zwei Stunden zurück nach Lagos, damit wir das Abendessen nicht verpassten.

5. Tag: Lissabon

Heute, zum Nationalfeiertag der Portugiesen, konnten wir zwischen gemütlichem Badetag oder einem Ausflug nach Lissabon wählen. Gemeinsam mit elf Gästen starteten wir heute schon eine Stunde eher als sonst, da der Weg weit und die Zeit knapp bemessen war. Die Autobahn war fast gespenstisch leer. Offensichtlich schliefen die Portugiesen aus, oder frühstückten gemeinsam mit ihren Familien. Wir erreichten die Hauptstadt um die Mittagszeit. Erster Halt: der Turm von Belem. Hier machten wir einen kurzen Fotostopp an der Tejomündung und Jose erzählte uns das der Turm das See- und Handelsimperium Portugals versinnbildlicht. Danach machten wir am Palacio do Imperio halt um eine kleine Blätterteig-Pudding-Süßigkeit aus Lissabon zu verkosten. Durch den dichten Verkehr in Portugals Hauptstadt kamen wir mit unserer Stadtrundfahrt nur langsam voran. Trotzdem zeigte uns Jose den Sternenpark, das hiesige Krankenhaus mit angrenzendem Friedhof und die Universität der Stadt. Am frühen Nachmittag hielten wir in der Altstadt wo wir die Wahl zwischen einem Kaffee, einem Spaziergang zum Hafen oder einer Shoppingrunde hatten. Die Zeit war wirklich knapp bemessen aber es reichte um einen ersten Eindruck der Hauptstadt und größte Stadt Portugals zu bekommen. Auch Lissabon war von dem starken Erdbeben betroffen gewesen, jedoch wurde die Stadt wieder aufgebaut und viele Häuser im ursprünglichen Stil rekonstruiert.
Nach unserer Freizeit ging es die 350 km auf einer leeren Autobahn wieder zurück.

6. Tag: Silves – Serra de Monchique – Orangenplantage – Heilquelle

Unser letzter Tag als komplette Gruppe stand uns bevor. Das heutige Ziel: die Berge Serra de Monchique und das Hinterland der Algarve. Nach dem Frühstück trafen wir uns mit Sandra und gemeinsam mit ihr und Busfahrer Marco begannen wir diesen Ausflugstag. Unser erster Halt war an einer Orangenplantage. Leider waren die Orangen zu der Zeit noch nicht reif, aber unter der strahlenden Sonne hätte sicher keiner von uns Lust gehabt Erntehelfer zu spielen. Joan erklärte uns viel über die Plantage die sein Vater errichtet hatte und Sandra übersetzte fleißig. Neben Orangen wurden hier auch weitere Zitrusfrüchte angebaut. Zum Abschluss kamen wir sogar in den Genuss, frisch gepressten Orangensaft zu verkosten. Nach dieser kleinen Erfrischung ging es weiter nach Silves. Schon von weitem konnten wir die riesige maurische Burg die über der Stadt thront ausmachen. Diese war unser nächster Anlaufpunkt. Schmale Gassen entlang über glatte Pflastersteine erklommen wir die Stadt und besichtigten die Burg aus dem 11. Jahrhundert. Man konnte hier noch genau erkennen wo die einzelnen Kammern lagen. Von hier oben aus genossen wir außerdem einen guten Überblick über die Stadt.
Von Silves, der ehemaligen maurischen Hauptstadt, ging es weiter in die Natur, in die Berge Serra de Monchique, in den Parque da Mina. Hier erklärte uns Sandra viel über die Korkgewinnung und die Bedeutung des Korks für Portugal. Der Park, eine Mischung aus Naturkunde und Heimatmuseum erzählte viel über die hiesige Flora und Fauna.
Im Anschluss stand noch der Besuch des Kurortes Caldas de Monchique auf unserem Programm, mit Besuch der Liebesquelle. Wir tranken alle reichlich und füllten unsere Flaschen mit dem Wasser, das uns 10 Jahre jünger machen sollte, bevor wir uns an den Abstieg wagten. Wie könnten wir diesen abwechslungsreichen Tag nun noch zu einem krönenden Abschluss bringen? Mit der Auffahrt auf den höchsten Berg der Algarve, dem Foia. Auf 902 Metern Höhe verkosteten wir den bekannten Medronho-Schnapps und kauften noch die letzten Mitbringsel. Um dann nicht mit hungrigem Magen ins Hotel zurück fahren zu müssen, hielten wir an einem urigen Restaurant mitten in den Bergen. Im Jardim das Oliveiras genossen wir ein 3 Gänge Menü mit einer Gemüsesuppe, gegrilltem Hühnchen und köstlichen Desserts. Den Wein gab es heute kostenlos dazu, sodass die Rückfahrt noch laut und lustig wurde.

7. Tag: Bergdorf Alte – Wochenmarkt Loulé – Badestopp – Kirche des heiligen Lorenzo

Nachdem sich beim Frühstück einige von uns für den heutigen Ausflug abgemeldet hatten, ging es mit 10 Gästen heute zuerst ins urige Bergdörfchen Alte: ein Kiosk, ein Tante-Emma-Laden und eine Kirche. Mehr brauchte die kleine Gemeinde nicht. Die Gassen waren blumengeschmückt und die Sonne strahlte unaufhörlich. Wir schlenderten ein wenig umher und genossen die Ruhe. Wir konnten einen tollen Einblick gewinnen, wie die Menschen hier vor 50 Jahren gelebt hatten und noch leben. Ein klarer Kontrast zum so ursprünglichen Alte, war die traditionelle Marktstadt Loulé. Hier erwartete uns zum Samstag ein riesiger Wochenmarkt wo Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse, Piri-Piri und allerhand andere lokale Waren angeboten wurden.
Ein weiterer Programmpunkt heute war der Besuch der Kirche des heiligen Lorenzo. Doch da dort an diesem Vormittag noch eine Hochzeit stattfand, vertrieben wir uns die Zeit bis dahin mit Baden. Der Atlantik war heute sehr ruhig und herrlich erfrischend. Wir schlenderten auch durch den teuren Jachthafen und malten uns aus, welche Reisen wir mit den luxuriösen Schiffen unternehmen würden.
Die Kirche des heiligen Lorenzo übertraf noch einmal alle Erwartungen. Die gesamten Innenwände und die Kuppel waren mit den berühmten blau bemalten Kacheln und Goldschmuck verziert, der Aufwand dahinter unvorstellbar.
Wir fuhren ins Hotel und hatten noch genug Zeit unsere Koffer zu packen, bevor es Abendessen gab.

8. Tag: Rückflug

Eine herrliche Woche geht dem Ende entgegen. Braun gebrannt und erholt kehrten wir in aller Frühe zum Flughafen zurück. Sandra brachte uns bis zum Schalter und pünktlich um 10:15 Uhr startete unsere kleine Germania Maschine ins 20 Grad kältere Deutschland, wo wir am Nachmittag landeten und in die verschiedenen Ecken nach Hause verteilt wurden.
Liebe Gäste, ich habe es sehr genossen Sie und die Algarve bei diesem herrlichen Wetter kennen lernen zu dürfen und hoffe, wir sehen uns alle bald wieder! Bleiben Sie gesund und reiselustig, Ihre Melanie

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo Melanie, unsere 2 Tage Badeverlängerung haben wir in Lagos gut genutzt. Vormittags ging es am 1.Tag raus zum Delphin Watching und am 2. Tag machten wir noch eine Bootsfahrt duch die zauberhaften Grotten. Nachmittags war immer Baden im Atlantik am hoteleigenen Badestand angesagt.
Unsere Heimreise war etwas abenteuerlich. Durch den Streik der Fluglotzen in Frankreich ging unser Flug knapp 2 Stunden später über Spanien - Algerien - Sardinien - Italien - Alpen - München nach Hannover. Mit gut 3 Stunden Verspätung trafen wir dort ein. Trotzdem klappte der Taxitransfer, dank der Hilfe der Nachtbereitschaft von Eberhardt-Reisen, problemlos.
Wir möchten uns bei allen, die dazu beigetragen haben, daß wir einen so traumhaften Urlaub verbringen konnten, herzlich bedanken.

Heidi und Manfred Brendel
15.10.2017