Reisebericht: Städtereise & Strandurlaub: Lissabon und Cascais

14.04. – 19.04.2018, 6 Tage Städtereise Lissabon mit Hieronymus Kloster – Torre de Belem – Alfama – Burg Sao Jorge und Strandurlaub in der Küstenstadt Cascais


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Lisboa-die zauberhafte Hauptstadt Portugals am Tejo und ganz nah am Atlantik hat uns für 6 Tage in ihren Bann gezogen. Die quirlige Stadt bietet für jeden Geschmack und jedes Alter einfach alles - von Geschichte, Kunst und Kultur bis hin zur Kneipentour
Ein Reisebericht von
Barbara Mihut
Barbara Mihut

1. Tag 14.04.2018 Anreise


Unser Flug mit Lufthansa führt uns von Dresden über Frankfurt nach Lissabon. Mit unseren Gästen aus Leipzig und Berlin ist unsere 11-köpfige Gruppe komplett und unser Check-in im 4-Sterne-Hotel „Olissippo Marqués de Sá" verläuft gut vorbereitet und flott. Nach einer kurzen Erfrischungspause verabreden wir uns zu einem ersten Spaziergang zum Park von Eduardo VII. , der nach dem englischen König benannt wurde, der Lissabon einst für einen Tag besuchte, und zum Park von Amália Rodrigues, der berühmtesten Fado-Sängerin Portugals, die hier sehr verehrt wird und deren Leben im Fado-Museum nachgezeichnet wurde. Im Café im Park an einem kleinen künstlichen See machen wir uns bei einer Kaffeepause bekannt und präzisieren unsere Zeitplanung für die nächsten Tage. Dann besuchen wir das Kaufhaus „El Corte Inglés", wo es von Luxus-Artikeln bis zu Lebensmitteln alles gibt. Neben der Kaufhalle im unteren Teil befinden sich zahlreiche kleine Restaurants und Cafés, Kinos und vieles mehr. Hier trennen sich unsere Wege und die individuelle Freizeit beginnt.

2. Tag 15.04.2018 Belém


Nach einem wundervollen Frühstück erwartet uns unsere örtliche Reiseleiterin Isabel Barros mit Fahrer Luís zum ersten Teil unserer Stadtführung, die uns nach Belém, dem portugiesischen Bethlehem führen soll. Wir müssen allerdings den längeren Weg durch den Monsanto-Park, der grünen Lunge von Lissabon, nehmen, denn in der Hauptstadt wird wieder gelaufen. Die sportbegeisterten Hauptstädter und ihre Gäste lassen keine Gelegenheit aus, Langstreckenläufe oder Marathon zu veranstalten und wir sind jetzt mittendrin. Wir erreichen das Hieronymus-Kloster als erste, da noch nicht viele Touristen hier sind. Wir besuchen zuerst die Kirche Santa Maria, denn der Gottesdienst ging gerade zu Ende. In der Kirche befinden sich auch die Sarkophage von Vasco da Gama, Luís de Camoes, Fernando Pessoa und König Manuel I. Nach der Besichtigung können wir schnurstracks an den Wartenden vorbeiziehen, die inzwischen eingetroffen sind, um den wohl berühmtesten Kreuzgang der Welt zu sehen. Das Mosteiro dos Jerónimos wurde im Baustil der Manuelinik, einer portugiesischen Variante unserer Spätgotik errichtet, die König Manuel I. persönlich in die portugiesische Architektur eingebracht hat. Man erkennt seinen Einfluss an vielen umwundenen Seilen und Knoten, Ankern, Blättern, Früchten und immer wieder an der Armillarssphäre, der sogenannten Weltmaschine, die König Manuel I. neben dem Christuskreuz zu seinen Zeichen wählte. Das Kloster aus dem frühen 16. Jahrhundert wurde den Bethlehemitischen Hieronymiten von König Manuel I. anvertraut. Hier wirkten sie bis zur Säkularisation in Portugal und mussten dann das Land verlassen. Nach unserem Besuch des Klosters nehmen wir die Unterführung zum Entdeckerdenkmal und spazieren zum Padrao dos Descobrimentos. Das Denkmal wurde noch unter Salazar 1960 am Ufer des Tejo anlässlich des 500. Todestages von Heinrich dem Seefahrer errichtet. Unseren Besuch des Torre de Belém müssen wir verschieben, denn die Straßen sind immer noch versperrt. Unser Chauffeur Luis bringt uns wunschgemäß zurück und unsere Reisegäste genießen die freie Zeit für eigene Entdeckungen.

3. Tag 16.04.2018 Stadtrundgang Alfama


Pünktlich nach unserem reichhaltigen Frühstück erwartet uns Isabel zu unserem Stadtrundgang. Ausgerüstet mit Stadtplan und Metro-Ticket fahren wir ab Station Sao Sebastiao bis zum Tejo und beginnen unseren Aufstieg zur Burg Sao Jorge am wunderschönen Königsplatz Praca do Comércio. Teils zu Fuß, teils mit Aufzügen, erreichen wir das Castelo, ein Wahrzeichen von Lissabon. Da Isabel schon unsere Eintrittskarten hat, können wir wieder an den Wartenden vorbeiziehen und Isabel erläutert uns Geschichte und Bedeutung der alten Burg. Wir treffen hier wieder auf ein sehr gelungenes Denkmal von König Manuel I. Von hier oben genießen wir den wunderschönen Ausblick auf die erwachende Hauptstadt und den Tejo. Nach der Besichtigung lädt uns Isabel ins Café ein und ich spendiere noch ein Pastetchen dazu. Gestärkt ziehen wir weiter durch den Stadtteil Alfama mit seinem ursprünglichen Charme. Am Abend kann man hier nette kleine Restaurants und Bars finden und immer wieder Fado in allen Facetten. Wir spazieren bis zur Statue des heiligen Vinzenz, der nach seinem Martyrium und Tod im 4. Jahrhundert zur Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian als Heiliger verehrt wurde. Letztendlich wurden seine Gebeine, begleitet von 2 Raben, im Jahre 1160 von Valencia nach Lissabon überführt. Er gilt als Schutzpatron Portugals und sein Feiertag als die Mitte des Winters. Zurück geht es über kleine Treppen und enge Gassen zur Rua Augusta bis zum Rossio-Platz, wo unser heutiger Rundgang endet. Unsere Reisegäste erkunden wie die Wiesel die wunderschöne Stadt weiter nach eigenen Wünschen, denn das Wetter ist jetzt traumhaft.

4. Tag 17.04.2018 Ausflug nach Sintra


Unser Bus erwartet uns wieder pünktlich nach dem Frühstück und Isabel verspricht uns einen wunderbaren Ausflug in die Berge. Wir nehmen den schnelleren Weg über die Autobahn und erreichen den Königspalast rechtzeitig vor dem Touristenansturm. Unsere professionelle Isabel hat alles im Blick und die Eintrittskarten schon in der Hand. Der wunderschöne Königspalst ist vorwiegend geprägt durch die Könige Manuel I. und Joao I. König Afonso VI. wurde später hier gefangen gehalten. Beeindruckend in der Sommerresidenz sind die Wandverkleidungen aus Holz und Azulejos, den wunderschönen Kacheln, und traumhaftes Mobiliar aus edlen Hölzern und mit vielen Intarsien und goldenen Beschlägen verziert. Witzig ist die Deckenbemalung im Elsternsaal, die Joao I. veranlasst hatte. Er hatte einer Hofdame eine Rose als Zeichen seiner Verehrung geschickt, was die anderen Hofdamen herum tratschten. Daraufhin stellte ihn seine Gattin Filipa zur Rede und er erwiderte „Por bem" - nur aus „Freundschaft". Die schwatzhaften Hofdamen ließ er deshalb als Elstern darstellen. Ein Wahrzeichen Sintras sind allerdings die zwei Schornsteine, die aus dem Palast heraus ragen, direkt aus der geräumigen Küche heraus, in der es an nichts fehlt. Sintra war nicht nur ein bevorzugter Ort des portugiesischen Adels, sondern auch vieler Künstler und Romantiker. Lord Byron lebte hier und bezeichnete Sintra als den entzückendsten Ort Europas. Joanne K. Rowling ließ sich in der Qinta da Regaleira zu ihrem Roman „Harry Potter" inspirieren. Hier gibt es noch viel mehr zu entdecken, aber es zieht uns jetzt zum westlichsten Punkt des europäischen Festlandes, zum Cabo da Roca. Hier erwarten uns eine beeindruckende Steilküste mit wilder Vegetation und eine kräftige Brise, die stürmische Wellen gegen die Steilküste peitschen lässt. Anschließend fahren wir entlang der wilden Küste weiter nach Cascais und machen noch einen Fotostopp am Guincho. Cascais war ein altes Fischerdorf und ist heute ein beliebter Urlaubsort. Wir nehmen uns Zeit für die Besichtigung und eine ausgedehnte Mittagspause, denn hier gibt es viele hübsche Restaurants. Dann fahren wir weiter über Estoril zum Torre de Belém und haben somit unser Programm der ersten vier Tage im Kasten. Danach gibt es wieder die verdiente Freizeit.

5. Tag 18.04.2018 Tag zur freien Verfügung


Den angebotenen Ausflug zum Expo-Gelände will heute niemand so richtig machen, denn Lissabon bietet noch so viel. Wir haben ein verrücktes Amphibienfahrzeug in der Stadt gesehen und würden das gern ausprobieren. Alle Gäste sind dabei und wir kaufen unsere Tickets für den Nachmittag im Voraus. Aber wir haben noch einen Höhepunkt für den Vormittag, die Portugiesische Reitschule von Belém, Picadeira Portuguesa de Arte Equestre, ein absoluter Geheimtipp! Die Geschichte dieser Reitschule geht auf das 18. Jahrhundert zurück. König D. Joao V. gründete 1748 das Gestüt Coudelaria de Alter. Das portugiesische Landwirtschaftsministerium beschloss 1979, die alte Tradition wieder aufzunehmen. Die wunderschönen Reitpferde, die Lusitanos, stammen ausschließlich aus dem Alentejo. Die Anfänge der neuen Reitschule gehen auf die Gärten des Nationalpalastes von Queluz, Richtung Sintra, zurück. 2015 wurde die Reithalle in Belém, nach der Renovierung, wieder genutzt. Heute gibt es hier tägliche Trainingseinheiten, wöchentliche Vorführungen und Galavorstellungen nach Plan. Mit unserer heutigen Trainingseinheit geht es um 10:30 Uhr los. Wir sind schon eher da und werden energisch reglementiert, dass es vorher nicht los geht. Das Reglement endet in einer respektvollen Freundschaft mit viel Spaß. Es geht zum regulären Termin los und wir besichtigen die Ställe. So viel Funktionalität, Sauberkeit und Professionalität beeindruckt uns sehr. Ich persönlich habe noch nie solche gepflegte, glänzende Pferde gesehen. Und dann diese Vertrautheit und Liebe zwischen Reiter und Pferd! Die Lusitanos haben hier die besten Bedingungen zu Höchstleistungen, das spürt man eindeutig, selbst in den Trainingseinheiten. Wir sind einfach nur begeistert und hoch zufrieden! Aber die nächste Attraktion wartet, unser HippoTrip. Ich hole einen Teil unserer Gäste vom Praca do Comércio ab und wir fahren mit dem Taxi zum Abfahrtspunkt des Amphibienfahrzeuges HippoTrip. Pedro, der Fahrer, und Ana, unsere absolut großartige Reise-Animateurin, bescheren uns außerordentliche Glücksgefühle zu Lande und zu Wasser. Selbst unsere älteren Reisegäste fanden es cool!! Was für ein erlebnisreicher Tag! Da wir hier etwas versteckt sind, müssen wir auf unsere Taxis warten, aber nach einigen Telefonaten klappt alles und wir erreichen hochzufrieden unser Hotel. Nun wird es Zeit, sich zu verabschieden. Gerade, als wir loslegen wollten... Allen hat es sehr gefallen, und ich bedanke mich im Namen von Ebi mit einem kleinen Andenken an Lissabon und Portugal.

6. Tag  19.04.2018  Heimreise


Na gut, es war vorher klar, dass die Reisezeit für Lissabon nicht ausreicht. Aber wir haben sehr viel "erschnuppert" und wissen, wie Lissabon "tickt". Unsere Transfers sind bestellt und nach einem sehr schönen Rückflug kommen wir bis auf 2 Gäste gut zu Hause an. Zwei von uns reisen weiter nach Madeira und schließen sich einer anderen Eberhardt-Reisegruppe an (die haben es gut...).
Até breve, also mit mir bestimmt!
Vielen Dank, liebe Reisegäste, es war sehr schön mit Ihnen!
Ihre Barbara Mihut
Reisebegleiterin

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