Reisebericht: Rundreise Portugal – von Nord bis Süd

29.04. – 10.05.2018, 12 Tage Rundreise Porto – Guimaraes – Braga – Douro–Tal – Viseu – Coimbra – Fatima – Obidos – Lissabon – Evora – Algarve – Faro


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…..das wunderschöne Tal des Alto Duero, riesige Weinhänge, historische Städte, malerische Landstraßen, steile Klippen der Algave und dazu melancholischer Fado aus den Armenvierteln und süßer Portwein….
Rundreise Portugal PT-PORTF 29.4.-10.5.2018
Örtliche Reiseleiterin: Maria do Coracao
Busfahrer: Fabio
Reisebegleiterin: Steffi Zimmermann
.....das wunderschöne Tal des Alto Duero, riesige Weinhänge, historische Städte, malerische Landstraßen, steile Klippen der Algave und dazu melancholischer Fado aus den Armenvierteln und süßer Portwein....
Ein Reisebericht von
Steffi Zimmermann
Steffi Zimmermann

1.Tag, 29.4.2018, Hotel Axis Porto– Anflug nach Porto–die erste Stadtrundfahrt


In den frühen Morgenstunden brachten Transfer aus Dresden, Leipzig und Frankfurt am Main die Gäste zu den einzelnen Flughäfen. Hier traf sich das erste Mal die Gruppe am Abfluggate nach Porto mit der Reisebegleiterin Steffi. Am zeitigen Nachmittag landete das Flugzeug der Lufthansa und wir stellten erst einmal die Zeit eine Stunde zurück. Sehr herzlich wurden wir in der Halle von der örtlichen Reiseleiterin Maria empfangen. Wir begannen mit einer Rundfahrt, um uns mit Land und Leuten, sowie Highlights der Hafen- und Handelsstadt den bekannt zu machen. Erster Ausstieg am Zusammenfluss von Duero und Atlantik. Am Bahnhof, mit den wunderschönen Azulejos, legten wir eine Kaffeepause ein. Zur Abendzeit gab es Landestypische Speisen im Hotel.

2.Tag, 30.4.2018, Porto Stadtrundgang–Bootsfahrt Douro– Portwein Restaurant „Chez Lapin"


Nach dem ersten Frühstück im Hotel fuhren wir mit dem Bus zum Stadtbummel. Porto, die zweitgrößte Stadt Portugals erkundet man am besten zu Fuß.
Erstes Highlight für alle Gäste war die Burganlage mit einer fantastischen Sicht auf die Umgebung, wie Hafen, Altstadt, Sé Catedral, Ponte Dom Luís I, Praça do Comércio mit Kulissen vom Eurovision Song Contest 2018.
Auch die neoklassizistischen Palacio da Bolsa (Eröffnung 1844), der ehemaligen Börse, stND AUF DEM Programm. Hiermit haben sich die Kaufleute von Porto ihr Denkmal gesetzt. Unter einer mächtigen Glaskuppel geht es durch die "Halle der Nationen". Highlight ist der neomaurische Festsaal "Salão Árabe" — ein üppig vergoldeter Festsaal, der an die Alhambra in Granada angelehnt ist.
Von der Ponte Dom Luis I kann man gemütlich die Douro überqueren und hat außerdem eine wundervolle Sicht auf die terrassenförmig angelegte Altstadt Ribeira. Nächster Höhepunkt ist die historische Kathedrale mit dem Pranger. Auf dem Weg zum Bahnhof Porto Sao Bento begegnen wir vielen Bauten mit den berühmten buntbemalten und glasierten Kacheln. Häufig sind alte Blumen-, Vögel und Schiffsmotive verarbeitet. Bei der Bootsfahrt bis zur Mündung in den Atlantik erkennen wir, dass die Stadt sechs Brücken hat (Dom Luis I, Maria Pia, da Arrabida, do Infante, de Sao Joao und Ponte Pensil). Nach dem Anlegen am Ufer stärkte sich unsere Gruppe sich erst einmal mit landestypischen Spezialitäten. In der anschließenden Portwein- Verkostung erfuhren wir vieles über den roten aber auch weißen Süßwein, der zu den Klassikern der Weinwelt zählt. Kurz aufgefrischt starteten wir zum Abendessen in die Altstadt Portos. Das Restaurant „Chez Lapin" lag wunderschön am Fluß Douro und man verwöhnte uns mit einheimischen Spezialitäten.

3.Tag, 1.5.2018, Braga–Bom Jesus– Guimaraes


Pünktlich 9 Uhr ging fuhr unsere EHT-Gruppe in die grüne fruchtbare Provinz „Minho" in den Distrikt Braga. Die Stadt ist ein wichtiges religiöses Zentrum Portugals und bekannt für barocke Kirchen, schöne Gebäude aus dem 18. Jhd. wunderschöne Parks und Gärten.
Weiter ging die Fahrt nach Bom Jesus einen Heiligtum in Tenões , außerhalb der Stadt Braga mit einer monumentalen, barocken Treppe , 116 Meter lang = 881 Stufen. Sein Name bedeutet guter Jesus des Berges. Unsere Gruppe wählte jedoch den bequemeren Weg mit der Alten Zahnradbahn. Der Bau der Anlage begann im Jahre 1722. Die Pilgerstätte entstand am Standort einer Kapelle aus dem 14. Jahrhundert. Die neoklassizistische Kirche liegt inmitten eines großen Parks mit Waldbestand, üppiger Blumenpracht und einem kleinen See. Mit der Bergterrasse und der imposanten breiten barocken Treppenanlage in drei Abschnitten gilt Bom Jesus do Monte als schönste Wallfahrtskirche Portugals, wenn nicht weltweit.
Den wunderschönen Anblick dieses imposanten Bauwerkes genossen wir bei leckeren Kugeleis.
Somit waren wir bestens gewappnet für den Abstieg über die Treppen durch den Park zum Bus
Für den heutigen Tag stand noch Guimaraes auf dem Programm. Hier soll Alfons I., der erste König Portugals, geboren sein, weswegen sie die erste Hauptstadt des Landes war und als „Wiege der Nation" gilt. Die alte romanische Burg wurde in der Mitte des 10. Jahrhunderts auf Anweisung der galizischen Gräfin Mumadona gebaut. Der Bergfried (Torre de Menagem) hat eine Höhe von 27 m. Heute tummeln sich in der Parkanlage rund um die Burg viele Familien und genießen die Sonnenstrahlen.

4.Tag, 2.5.2018, Amarante– Peso da Régua (Weinverkostung)–Zugfahrt nach Pinhao–Hotel Regua Douro


Heute ging es nach dem Frühstück mit Gepäck in Richtung Dourotal, nach Amarante. Sie liegt am Tâmega, einem Nebenfluss des Douro. Ganz idyllisch, über eine Römerbrücke erreichen wir die Klosterkirche Sao Goncalo. Erste Bekanntheit erhielt der Ort durch das Wirken des hl. Gonçalo de Amarante (1187-1259). Der Dominikaner aus Vizela ließ sich hier nach seinen Pilgerreisen nach Jerusalem und Rom in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts nieder. Nach so viel Kultur naschten wir erst einmal in einem Kaffee die leckeren Pastéis de Nata und tranken einen Espresso dazu. Inmitten der Weinberge auf einer Anhöhe mit Blick auf die Douroschlingen machten wir einen kurzen Fotostopp.
Im Weingut Quinta da Pacheca, einem der ältesten Weingüter im Douro und Pionier was die Flaschenabfüllung eigener Weine angeht, gab es den nächsten Halt. Im Jahr 1903 kaufte Dom José Freire de Serpa Pimentel das Weingut und entschied sich dazu, sein Leben dem Weinbau zu widmen.
Heute, ein Jahrhundert und viele Erfolge später, führt eine neue Generation der Serpa Pimentel Familie die Quinta da Pacheca weiter: Maria, Catarina und José. Bei einer Führung durch die Gebäude erfuhren wir viel Interessantes über den Weinanbau und die Verarbeitung. Auch erhielten wir eine lustige Einladung zum Weinstampfen nach alter Tradition. Höhepunkt war die anschließende Verkostung und der ein oder andere Gast kaufte ein Probepaket mit Versand in die Heimat.
Mit einer Zugfahrt zum Bahnhof in Régua erreichten wir unser heutiges Etappenziel. Unser Hotel gleichen Namens lag direkt gegenüber am Ufer des Douro. In der Freizeit spazierten wir an der Promenade und ließen uns von der Sonne verwöhnen. Nach einem lukullischen Abendbuffet beendeten wir den Tag.

5.Tag, 3.5.2018, Viseu – Parc von Bussacao–Coimbra– Universität– Hotel Dona Ines 3


Wieder mit gepackten Koffer ging es weiter. Fabio, unser Fahrer, hatte die Scheiben geputzt, damit wir gute Panoramasicht hatten.
Erster Stopp in Viseu, einer Stadt am Rio Pavia. Wir wollten die Kathedrale Sé de Viseu aus dem Mittelalter besichtigen. Sé de Viseu ist auf dem höchsten Punkt der Innenstadt von Viseu in Portugal errichtet und Sitz des Bischofs von Viseu. Die Baugeschichte reicht bis ins Jahr 1094 zurück.
Die eigentliche Kathedrale ist romanischen Ursprungs. Sie ist dreischiffig, die romanischen Säulen stützen ein manuelinisch ausgestaltetes Gewölbe. In Erinnerung an die Zeit, als die Kathedrale Königskirche von Portugal war, schmücken königliche Wappen die Schlusssteine. Das Mittelschiff enthält einen neuen Alter vor dem alten und reich verzierten Chorgestühl. Wunderschön auch die restaurierte Altstadt rund um den zentralen Rathausplatz Rossio.
Weiter geht unsere Reise nach Serra do Buçaco. Im Laufe der Portugiesischen Kolonialgeschichte brachten Seefahrer Pflanzen aus den neuentdeckten Ländern mit, so dass der oft auch als verwunschener Märchenwald bezeichnete, von beschilderten Wander- und Spazierwegen durchzogene Wald mit 300 exotischen und 400 einheimischen Arten von Bäumen und Sträuchern entstand. 1628 hatte das neuentstandene Karmeliterkloster Convento de Santa Cruz do Buçaco die Bewahrung des Waldes übernommen. Durch die Karmeliter wurde er durch eine 5,7 km lange Mauer mit zehn Toren umgeben. Im Wald befindet sich ein parkähnlicher Bereich mit einer Quelle mit Wassertreppe, Grotten und einem Teich sowie mehreren Kapellen und Gebetsstationen. Ende des 19. Jahrhunderts ließ König Carlos hier einen neo-manuelinischen Sommerpalast errichten, seit 1905 das heutige Palácio Hotel do Buçaco. Um die Schönheit dieser Anlage richtig genießen zu können legte unsere EHT-Gruppe einen Spaziergang ein. Von da ging es direkt zur Universitätsstadt Coimbra, gelegen am Rio Mondega.
Individuell erkundeten wir die Stadt während unserer Mittagspause.
Dann ging es zur Besichtigung der Universität, Studenten emfingen uns in Ihren berühmten (Harry Potter) Uniformen und boten lustige Stifte zum Kauf an. Davon wollten sie eine „Klassenfahrt" bestreiten. 1290 wurde sie vom portugiesischen König Dionysius (Dom Dinis) gegründet.
1728 wurde die umfangreiche und reich verzierte Universitätsbibliothek Biblioteca Joanina fertiggestellt. Über Jahrhunderte war die Universität Zentrum der Wissenschaften in Portugal, und aufwendig geschmückte Bauten wie die Universitätskirche und die -bibliothek zeugen vom Reichtum des ehemaligen portugiesischen Kolonialreiches. Sie gilt heute als eine der spektakulärsten Bibliotheken der Welt. Die Universität Coimbra hat heute ca. 22.000 Studenten und besteht aus acht Fakultäten: Philosophie (Faculdade de Letras), Rechtswissenschaften (Faculdade de direito), Medizin (Faculdade de medicina), Technologie (Faculdade de Ciências e Tecnologia), Pharmazie (Faculdade de Farmácia), Ökonomie (Faculdade de Economia), Psychologie und Erziehungswissenschaften (Faculdade de Psicologia e Ciências da Educação), Sportwissenschaften (Faculdade de Ciências do Desporto e Educação Física). Jeder Fakultät ist eine Farbe zugeordnet, die sich u. a. in den Bändern widerspiegelt, die von den Studenten getragen werden. Diese werden am Ende des Studiums bei dem traditionellen Studentenfest Queima das Fitas (wörtlich: Verbrennen der Bänder) verbrannt.
Die Nacht verbrachten wir im Hotel Dona Ines.

6.Tag, 4.5.2018, Fatima– Kloster Bathala–Nazare–Obidos (Kirschlikör)–Hotel Roma3


Ostersonntag und Bergfest. Gleich nach dem Frühstück ging es mit gepackten Koffern wieder On Tour.
Fátima ist eine Stadt (Cidade) im Kreis Ourém in Portugal. Sie ist der bedeutendste Wallfahrtsort mit einer römisch-katholischen Kirche. Die laute Stimme des Predigers empfing uns schon beim Aussteigen aus dem Bus. Die Gläubiger erhoffen sich hier wundersame Heilung von ihrer Krankheit . Berichtet wird, dass am 13. Mai 1917 drei Hirtenkindern, Lúcia dos Santos und den Geschwistern Jacinta und Francisco Marto, auf einem Feld die Jungfrau Maria erschienen sei. Diese habe ihnen befohlen, künftig an jedem 13. des Monats an diesen Ort zurückzukommen. Die Kinder vereinbarten untereinander Stillschweigen über diese Erscheinung, Jacinta brach jedoch dieses Versprechen, und so fanden sich am 13. Juni einige Neugierige ein, die sich mit eigenen Augen überzeugen wollten, ob die Geschichten der Kinder stimmten. Als jedoch im Juli, August und September die Zahl der Schaulustigen immer größer wurde, kündigte die Erscheinung für den 13. Oktober ein Wunder an. Am fraglichen Tag hätten Zehntausende von Anwesenden ein Sonnenwunder gesehen - sie konnten problemlos die Sonne, die einer Silberscheibe ähnelte, anschauen, während sich diese wie ein Feuerrad gedreht habe. Am 13. Mai 1930 wurden die Erscheinungen vom Bischof von Leiria als für glaubwürdig erklärt und die öffentliche Verehrung Unserer Lieben Frau von Fátima an diesem Ort gestattet. Johannes Paul II. war dreimal in Fátima. Dort sprach er am 13. Mai 2000 Jacinta und Francisco Marto selig. Davon zeugt ein e überdimensionale Statur.
Gegenüber der alten Basilica Antiga wurde 2007 die neue Kirche der Allerheiligsten Dreifaltigkeit eingeweiht. Sie ist mit annähernd 9000 Sitzplätzen die viertgrößte katholische Kirche der Welt und der bislang größte Kirchenneubau des 21. Jahrhunderts (2009). Zwischen den beiden Kirchen befindet sich zudem der größte Kirchenvorplatz der Welt.
Unter diesen Eindrücken ging es weiter nach Mosteiro de Santa Maria da Vitória, einem Dominikanerkloster in der portugiesischen Stadt Batalha aus dem 14. bis 16. Jahrhundert. Es wurde zum Dank für den Sieg Portugals über das Königreich Kastilien in der Schlacht von Aljubarrota im Laufe von circa 150 Jahren errichtet und 1983 als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO aufgenommen. Eine Reiterstatue des siegreichen Feldherrn Nuno Álvares Pereira steht vor dem Kloster. Berühmt die Grabkapelle des Stifters, dessen Gattin und die königlichen Nachkommen.
Diese Kapelle war 1434 vollendet, so dass João und seine bereits 1415 verstorbene Gattin Filipa de Lencastre dort beigesetzt werden konnten.
Der Doppelsarkophag des Gründerpaares steht in der Mitte des Raumes, während sich die Grabmäler ihrer Nachkommen in den Wandnischen des Umbaus befinden. Ihr bekanntester Sohn ist Dom Henrique o Navegador (Heinrich der Seefahrer). Leider war zum Feiertag nur eine Außenbesichtigung des Monuments möglich.
Am Nachmittag fuhren wir in die Unterregion Oeste im historischen Gebiet Estremadura. Der Ort ist für seinen erhalten gebliebenen, vollständig von begehbaren Stadtmauern umgebenen, und von blumengeschmückten Gassen durchzogenen und hat einen historischen Ortskern. Als erstes jedoch probierten wir den leckeren Kirschlikör aus Schockobechern, dann hatten wir Freizeit.
Die Burg ließ König Dinis im 13. Jahrhundert errichten, die Stadtmauer stammt aus dem Jahr 1527 und ist bis ins 21. Jahrhundert unverändert geblieben. Die Mauer ist rundherum begehbar, was ein Teil unserer Gäste natürlich ausprobierte.
Die Kirche Santa Maria stammt ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert. 1444 schlossen hier König Alfons V. und Isabel von Portugal die Ehe. Gegenüber der Kirche steht auf einer erhöhten Terrasse ein Schandpfahl, Zeichen des Stadtrechts der Gemeinde. Wunderhübsche Azulejo (quadratischen, bunt bemalten und glasierten Keramikfliesen) als Hausschmuck verzierten den Ort. Vollgepackt mit Eindrücken und vielen Fotos ging es zum Stadthotel Roma inmitten Lissabons.

7.Tag, 5.5.2018, Lissabon (Torre de Belém, Padrão dos Descobrimentos, Mosteiro dos Jerónimos, Stadtkern, Alfama) – Restaurant „Chimarrao


Der Handelshafen an der Tejo-Bucht wurde vor der römischen Herrschaft Alis Ubbo genannt. Lissabon, eine Gründung der Phönizier, erhielt zu Zeiten Julius Caesars unter dem Namen Colonia Felicitas Iulia römisches Stadtrecht. Nach der Verlegung des Königssitzes von Coimbra wurde die Stadt im Jahr 1256 unter König Afonso III. zur Hauptstadt des Königreichs Portugal. Um 1500 erlebte Lissabon einen brillanten Aufstieg zu einer der glanzvollsten Handels- und Hafenstädte der damaligen Zeit. Davon konnten wir uns nun selbst überzeugen. Am schönsten ist eine Stadtrundfahrt mit der Hiistorischen Roten oder Gelben 28E/12E Straßenbahn. Sie prägen das Stadtbild. Auch ein Blick vom Elevador de Santa Justa ist eindrucksvoll. Errichtet wurde die markante Stahlkonstruktion im Jahre 1902 nach Plänen des Ingenieurs Raoul Mesnier de Ponsard. Der ursprüngliche Antrieb war eine Dampfmaschine, diese wurde jedoch 1907 durch Elektromotoren ersetzt. Der Aufzug ist 45 m hoch und hat zwei original mit Holz dekorierte und mit Glasscheiben und Messingbeschlägen ausgestattete Kabinen, die je 24 Personen fassen. Ein Stockwerk über dem oberen Ausgang sind die zwei originalen Liftmaschinen im Betrieb zu sehen. Nochmals ein Stockwerk darüber ist ein Café mit spektakulärer Aussicht über die Stadt: Baixa, Chiado, Castelo de São Jorge. Wir besichtigten bei einem gemeinsamen Spaziergang die Hauptkirche der Stadt Lissabon und die Kathedrale des Patriarchats, die Catedral Sé Patriarcal und die Alfama mit der Stadtmauer. Zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie dem Panteão Nacional und dem Castelo de São Jorge, sowie zahlreichen Restaurants und Fadolokale prägen die Altstadt. Die Bezeichnung stammt vermutlich vom arabischen Al-hamma, das in etwa „Quellen" oder „Bäder" bedeutet.
Der Bus erwartete uns am Schiffsterminal, unterhalb der Altstadt.
Erster Stopp am Torre de Belém im Stadtteil Belém an der Tejomündung. Der Turm gehört zu den wenigen herausragenden Bauwerken des manuelinischen Stils, die das Erdbeben von Lissabon überstanden haben. Die oberste, 35 Meter hohe, freiliegende Etage des Turms ist heute eine Aussichtsplattform. Als Leuchtturm auf einem Felsen im Mündungstrichter des Tejo gelegen, begrüßte er die ankommenden Entdecker und Handelsschiffe. Nächster Halt am Padrão dos Descobrimentos. Es wurde 1960 zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer durch das Salazar-Regime errichtet. Das Denkmal soll an das Zeitalter der Entdeckungen erinnern und zeigt 33 wichtige Persönlichkeiten des Spätmittelalters in Portugal. Z.B. Prinz Heinrich der Seefahrer, Prinz Peter von Portugal, Königin Philippa von Lancaster, Fernão Mendes Pinto (Schriftsteller), Gonçalo de Carvalho (Dominikaner, der in Indien und im Kongo predigte).....
Ein weiteres Muss Mosteiro dos Jerónimos, das Hieronymitenkloster. Er gilt als bedeutendster Bau der Manuelinik (Manuel I., 1495-1521), einer portugiesischen Variante der Spätgotik, die auch einige Elemente der Renaissance enthält. Unter anderem beherbergt es die Sarkophage von Fernando Pessoa, Vasco da Gama und Luís de Camões und verschiedener portugiesischer Könige. Der Bau wurde zu großen Teilen durch die nun sprudelnden Einnahmen des Überseehandels finanziert. Kurz zur Geschichte des Baues. Das Kloster beherbergte bis 1834 die Hieronymiten, den Orden des Heiligen Hieronymus, der dem Kloster auch den Namen gab. Das Erdbeben von 1755 überstand es ohne größere Schäden, nur durch die Truppen Napoleon Bonapartes Anfang des 19. Jahrhunderts wurde es verwüstet. Sehenswert heute das Südportal des Mosteiro dos Jerónimos und der wunderschöne Kreuzgang und Innenhof des Klosters.
Den Abend ließen wir bei gutem Essen in fröhlicher Runde im Restaurant „Chimarrao" ausklingen.

8.Tag, 6.5.2018, Palast von Sintra– Cabo Roca– Cascais


Das vermeintliche "Ende der Welt" befindet sich in Portugal, nur rund 20 Kilometer von der Hauptstadt Lissabon entfernt. Cabo da Roca, der westlichste Punkt des Festlands des europäischen Kontinents, war unser erstes Ziel. Viele Zweiradfahrer hatten die gleiche Idee und nutzten die kurvenreiche Strecke für ihre Showeinlagen. Die Hänge des Caps sind invasionsartig mit der Essbaren Mittagsblume (Carpobrotus edulis) bewachsen. In den Felswänden nisten seltene Wanderfalken und Turmfalken. Ca. 150 Meter über dem Meeresspiegel kann man von hier aus einen weitreichenden Blick auf das Gebirge Serra de Sintra und auf die Küste genießen. Beliebtes Fotomotiv auch der Leuchturm und der letzte Deutsche Bratwurststand Europas.
Der portugiesische Nationaldichter Luís de Camões hat den Ort mit folgenden Worten beschrieben: Hier... Wo die Erde endet und das Meer beginnt... (Aqui... onde a terra se acaba e o mar começa). Auch viele Seefahrersagen und Legenden gib es über den Ort.
Mittag gab es in einem malerischen portugiesischen Fischerort am westlichen Rand der wunderschönen Küste Lissabons. Cascais ist eine historische und wohlhabende Stadt. Wir waren begeistert von den schicken Häusern, engen Gassen, den sorgfältig gepflegten Parks, den nahen Strand, Restaurants und Open-Air Cafés. Die Freizeit verging wie im Flug.
Weiter stand das Märchenschloss von Sintra als Tagesziel. Maria, unsere örtliche Reiseleiterin, verkürzte uns die Fahrzeit mit Interessanten über Land und Leute in Portugal. Der Palácio Nacional da Pena (deutsch Pena Nationalpalast) wurde nach 1840 im Auftrag des portugiesischen Titularkönigs und Königsgemahls Ferdinand II. (1816-1885) von Wilhelm Ludwig von Eschwege (1777-1855) auf den Ruinen eines Klosters errichtet.
Das „Märchenschloss" verbindet verschiedene historisierende Baustile, wie Neorenaissance, Neogotik, Neo-Manuelinik und maurische Bauelemente. Im Innenraum finden sich an Barock und Rokoko gemahnende Stuck-Ensembles, ein monumentaler Triton und Trompe-l'œil-Malereien. Beeindruckend sind die zahlreichen Räume mit ihrer vollständigen Inneneinrichtung aus dem 19. Jahrhundert. Ludwig von Bayern wurde durch diesen Palast inspiriert zum Bau von Neuschwanstein.
Eine Parkanlage um das Schloss wurden ähnlich historisierend gestaltet wie der Schlossbau. Durch Unmengen von Touristen spazierten wir zurück zum Bus.

9.Tag, 7.5.2018, Evora– Algarve Hotel Pestana Viking in Armacao de Pêra


Mit gepackten Koffern fuhren wir aus Lissabon über die11-15m hohe und 17 km lange Vasco da Gama Brücke, die zweitlängste Brücke Europas. 150km Fahrtstrecke lagen bis zu unserem Ziel an der Algarve.
Zwischenstopp in einer Korkfabrik mit langer Familientradition. Portugal ist weltweit der Hauptkorkerzeuger, verantwortlich für mehr als 60% des Volumens der weltweiten Exporte und verfügt über eine Korkeichenfläche, die 25% der vorhandenen Fläche auf der ganzen Welt entspricht.
Hier erfuhren wir viel Interessantes über die Ernte- Bearbeitung, Verarbeitung und Produkte.
Flaschenkorken sind die bekanntesten Gegenstände aus Kork, aber es gibt viele Artikel aus Kork: Modeaccessoires, Kleidung, Schuhe, Möbel und Bodenbeläge oder Wandverkleidungen und vieles mehr. Begehrten Eigenschaften des Korks sind: Er ist widerstandsfähig, recycelbar, hypoallergen und hat thermische und akustische Eigenschaften. Ferner ist das Verarbeitungsverfahren für Kork sehr einfach, sodass der Kork sehr leicht bearbeitet werden kann. So wurde z.B. für Lady Gaga von der Designerin Teresa Martins ein kompletter Look mit Gold und Silber und handgestickten Glasperlen und metallischen Fäden bestücktes Kleid aus Kork kreiert. Die Anfertigung dauerte zwei Jahre und das Kleid wurde Lady Gaga geschenkt, die es bei einer ArtRave nach ihrem Konzert in Lissabon, im November 2014, trug. Oder der Surfer Garrett McNamara aus Hawaii, der auf einer der größten Wellen der Welt surfte, besitzt ein Surfbrett, das komplett aus portugiesischem Kork hergestellt ist.
Auch die NASA verwendet das Matherial zur Isolation.
In Evoa gab es den nächsten Halt Ana begann die Stadtbesichtigung am Diana-Tempel aus römischer Zeit. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Kathedrale Se, der ehemalige Königssitz Paço dos Condes de Basto und 365 geschützte Bauwerke, sowie die Burg und das Aquädukt. Der im Stadtzentrum gelegene Praça do Giraldo genannte Platz mit dem Marmorbrunnen und den Arkaden bildete die Kulisse für unser Gruppenfoto.
Am Nachmittag gelangten wir zu unserem Hotel Pestana Viking in Armacao de Pêra an der Algarve. Die Küstenlinie der Algarve erstreckt sich über 155 km von Ost nach West und 52 km vom Süden zum Norden. Kurz zusammen gefasst kann man sagen: Sauberes Meerwasser, würzige Luft zum Durchatmen, Traumstrände, Buchten, Uferfelsen, Düneninseln, subtropisches Klima ...das ist die Algarve.

10. Tag, 8.5.2018, Cabo Sao Vincente – Ponta da Piedade – Lagoa


Unser Fakultativer Ausflug brachte uns als erstes zum Ponta da Piedade. Es gilt als eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in Portugal und als die schönste Felsformation der Algarve. Oberhalb der Felsen steht ein Leuchtturm mit einem Parkplatz, man kann auf die Höhlen und Grotten der Felswände hinabsehen. Zu diesen Felsen kann man seit 2004 über eine steile Treppe mit fast 200 Stufen nahe dem Leuchtturm hinabsteigen. Die Ponta da Piedade besteht aus rot - gelbem Fels. Durch die durch das Meer über Jahrtausende ausgewaschenen Höhlen und Grotten fließt das Meerwasser. Zweiter Halt Cabo de São Vicente (Kap Sankt Vinzenz) bei Sagres. Gemeinsam mit der benachbarten Ponta de Sagres bildet es die Südwestspitze des europäischen Festlands. Die Algarve endet dort in einer felsigen, bis zu 70 Meter hohen Steilküste mit karger, baumloser Vegetation.
Natürlich ranken sich Mythen um einen solchen Ort. So ist das Kap seit dem Neolithikum ein heiliger Ort, wie Menhire (Steinsetzungen) in der Umgebung zeigen. Zu Zeiten der Phönizier soll er der Gottheit Melkart geweiht gewesen sein. Die Griechen nannten den Ort Ophiussa (Land der Schlangen) und seine Bewohner Oestrimni (Bewohner des äußersten Westens), von den Römern wurde er Promontorium sacrum (Heiliges Vorgebirge) genannt, als magischer Ort am Ende der Welt, an dem die Götter wohnen und die Sonne im Meer versinkt.
Die Christen benannten die Küstenspitze nach dem Heiligen Vinzenz von Saragossa, einem Schutzpatron der Seefahrer. Der Legende nach soll dort im Jahr 304 der Leichnam des Märtyrers in einem Boot angetrieben und geborgen worden sein. Der heutige Leuchtturm wurde bereits 1846 erbaut, ein Petroleumsystem diente bis 1926 zur Befeuerung. Heute elektrisch betrieben, ist er der lichtstärkste Turm Europas. Fünf Wärter leben hier mit ihren Familien und sind im Schichtdienst rund um die Uhr mit Betrieb und Wartung der Anlage betraut. (Dieser Job wird von Generation zu Generation vererbt.) Die Mittagszeit verbrachten wir in Lagoa. Die kleine Stadt liegt etwa 6,5 km landeinwärts von der herrlichen Küste entfernt. Das Bild der bezaubernden Altstadt mit ihren weiß getünchten Häusern, Kopfsteinpflasterstraßen und den mit Blumen verzierten Laternenpfählen wird von der Hauptgemeindekirche geprägt, die der Jungfrau des Lichts gewidmet ist. Ansonsten hat die Stadt ein ländliches Flair und ist für die Qualität ihrer Weine bekannt. Die Freizeit nutzten wir, um landestypische Spezialitäten zu kosten und die letzten Mitbringsel zu kaufen. Wie doch die Zeit vergangen war!

11.Tag, 9.5.2018, Grottenfahrt und Freizeit


Den heutigen Tag verbrachten wir am Anfang gemeinsam bei einer Grottenfahrt direkt vom Strand des Hotels. Gleich beim Einstieg in die Boote gab es riesigen Spaß - einer der Gäste wurde von der Welle erfasst und tüchtig eingeweicht- ein anderer hatte mit dem Spagat zu tun oder ein anderer lies herrenlos seine Schuhe am Strand zurück. Entschädigt wurden wir von einer wunderschönen Landschaft mit vielen Vogelarten die in den farbenprächtigen Klippen ihr Quartier hatten.
So eine Seefahrt macht bekanntlich Hunger und wir labten uns in den umliegenden Restaurants. Den Nachmittag verbrachte man individuell, um Armação de Pêra auf eigene Faust zu erkunden. Ursprünglich war der Ort ein kleines Fischerdorf, das seinen Namen den Angelgeräten (armação) die zum Angeln von Thunfisch verwendet wurden, zu verdanken hat.
Wunderschöne Panoramablicke gab es beim Spazieren entlang der Kalksteinklippen im Surferparadies. Ca. 3,6 Kilometer westlich von Armação de Pêra befindet sich eine malerische kleine Kapelle Nossa Senhora da Rocha, auf einer Landspitze gelegen.
Am Abend saß unsere Gruppe zusammen und tauschte Erlebnisse des Tages aus. Dies war dann auch schon der letzte Abend vor unserer Heimreise.

12.Tag, 10.5.2018, Heimflug


„Axe a proxima!" Nach einem letzten Frühstück und einem Spaziergang an der Küste fuhren wir mittags zum Flughafen nach Faro. Nach dem gemeinsamen Check In begannen wir uns zu verabschieden. Auf dem Frankfurter Flughafen flogen wir sozusagen in verschiedene Himmelsrichtungen, ein Teil blieb in Frankfurt, ein weiterer flog weiter nach Leipzig oder Dresden.
Lassen Sie uns noch einmal mit herrlichen Fotos und dem Reisebericht an die gemeinsamen Momente zurückdenken und vielleicht werden Sie für eine neue Reise inspiriert.
Ich würde mich darüber riesig freuen!
Ihre Steffi

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