Reisebericht: Singlereise Portugal – von Porto nach Lissabon

20.05. – 27.05.2018, 9 Tage Rundreise Porto – Guimaraes – Bom Jesus – Braga – Aveiro – Kloster Bathala – Nazare – Obidos – Lissabon


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Eine bunt gemischte Gruppe von Singles und Alleinreisenden eroberte die wundervollen und geschichtsträchtigen Städte Porto und Lissabon in Portugal.
Ein Reisebericht von
Franziska Bergmann
Franziska Bergmann

1. Tag: Anreise nach Portugal

Die Dresdner Reisegruppe traf sich bereits sehr früh am Morgen am Flughafen und flogen nach Frankfurt. Dort trafen wir einen weiteren Teil der Reisegruppe und schon ging es weiter nach Portugal. Der Flug verlief angenehm. In Porto erwartetet uns bereits unsere Reiseleiterin Isabel. Noch bevor wir zum Hotel fuhren, erlebten wir eine informative Panoramafahrt durch die moderne Stadt bis zur Mündung des Flusses Douro im Atlantik. Zwar war der Himmel bedeckt, die Temperaturen waren dennoch angenehm. Nach einer Fahrt entlang des Nordufers in Richtung Stadtzentrum legten wir im historischen Stadtviertel Ribeira direkt am Douro unsere nächste Pause ein. Wir schlenderten mit Isabell durch die engen Gassen und bekamen einen fantastischen ersten Blick auf die berühmte Bogenbrücke Ponte Dom Luis I aus dem . Nach etwas Freizeit überquerten wir die Metallbrücke auf der unteren Etage und fuhren zu unserem Hotel Black Tulip im Stadtteil Vila Nova de Gaia. Jetzt wollten wir uns von der Anreise erholen, so trafen uns erst zum Abendessen wieder. In dem typisch portugiesischen Restaurant, ganz in der Nähe vom Hotel, konnten wir die ersten Leckereien probieren. Wir ließen gemeinsam den Abend ausklingen und zu später Stunde wurden wurde noch die Gäste aus Leipzig am Flughafen abgeholt.

2. Tag: Stadterlebnisse in Porto

Gut gelaunt trafen wir uns mit Isabell. Heute wollten wir Porto erkunden. Unser Busfahrer Silverio fuhr uns direkt in das Stadtzentrum, Isabel erzählte uns Interessantes zu den einzelnen Plätzen, die wir passierten. Wir sahen viele, mit den typischen blauen Fliesen (Azulejos) verzierte Häuser und Kirchen. Vorbei an der Zwillingskirche Carmelitas und Carmo hielt unser Bus am nahe gelegenem Park Cordoria. Von hier aus ging es zu Fuß weiter. Wir sahen die Kirche dos Clérigos und entdeckten den Buchladen, der als Vorlage der bekannten Harry Potter-Bibliothek diente. Nun hatten wir Zeit, die Gegend um den Park und die Doppelkirche zu erkunden. Unser nächster Programmpunkt galt der imposanten Kathedrale Se in der Altstadt. Zuerst besichtigten wir die Kirche und anschließend den interessanten Kreuzgang. Unser Spaziergang führte uns weiter zur Bogenbrücke Ponte Dom Luis I. auf die obere Fahrbahnebene. 45 Meter Höhe sind sehr gewaltig, wenn man denn oben steht und die wunderschöne Aussicht auf Porto und Vila Nova de Gaia genießen kann. Weiter ging es zum Bahnhof Sao Bento, der uns mit seiner tollen Vorhalle beeindruckte. Die unzähligen Azulejos stellten Bilder aus der Geschichte Portugals dar. So sah man unter anderem Heinrich den Seefahrer bei der Eroberung Ceutas oder Egas Moniz' vor dem König Afonso VII von Kastilien und Léon. Die Einkaufsstraße Santa Catalina ließ anschließend die Frauenherzen höher schlagen. Wir hatten wir genügend Zeit, einen kleinen Snack zu essen, in den zahlreichen Geschäften zu stöbern oder sogar im Jugendstil-Café Majestic, in welchem Joanne K. Rowling die ersten Kapitel des Harry Potter-Buches schrieb, einen Kaffee zu trinken. Am weiteren Nachmittag bestand die Möglichkeit, mit dem Bus zum Hotel zurück zufahren oder für weitere individuelle Erkundungen in der Stadt. Gemeinsam spazierten wir Stadterkundler zum Bahnhof zurück und erkundeten jeder nach eigener Fasson die schmalen Straßen der Stadt. Mit der Metro ging es dann wieder über die Bogenbrücke zurück zum Hotel. Gemeinsam trafen wir uns abends, um am Flussufer des Douro in einem hübschen Restaurant zu Abend zu essen. Im Restaurant Bacalhoeiro wurden wir bereits erwartet und wie der Name schon andeutet, konnten wir frischen leckeren Stockfisch sowie andere portugiesische Leckereien essen. Ein abendlicher Spaziergang am Ufer entlang ließ diesen Tag entspannt zu Ende gehen.

3. Tag: Bootsfahrt auf dem Douro & Portweinverkostung

Nach einem guten Frühstück mit fantastischer Aussicht konnte der Tag starten. Wir fuhren wieder mit Isabel in die Stadt. Ab heute begrüßten wir Abelio als unseren Busfahrer. Wir stiegen in der Altstadt aus und gingen über die belebte Blumenstraße bis zur Markthalle und der Börse. Vorbei am Geburtsort von Heinrich dem Seefahrer gelangten wir zur Anlegestelle der Rabelos, der ehemaligen Portweinschiffe. Das Wetter war hervorragend für eine Bootsfahrt auf dem Douro. Zuerst flussaufwärts, unter den berühmten Brücken Portos bis zur Brücke Ponte de Sao Joao und wieder flussabwärts bis zur Mündung im Atlantik. Auf der Rückfahrt legten wir auf der südlichen Seite des Flusses an und spazierten zur Portweinkellerei von Burmester. Eine Mitarbeiterin der Bodega führte durch die Lagerhalle und erläuterte den Anbau der Weinreben sowie den Herstellungsprozess des Portweins. Ein kleiner abschließender Film brachte den Weinanbau rund um den Douro näher. Anschließend konnten wir zwei Portweine verkosten und natürlich auch an käuflich erwerben. Die anschließende Freizeit nutzten alle, um einen kleinen Happen im Hafenviertel Ribeira zu sich zu nehmen. Am Nachmittag hatten wir wieder Zeit, Porto auf eigene Faust zu erkunden. So entschlossen sich einige, mit der historischen Straßenbahn Linie 1 zur Mündung des Douro zu fahren. Wir fuhren im Stil der alten Zeit entlang des Flussufers bis zum Alegre Garten und konnten bis zur Mole direkt am Atlantik spazieren. Wir genossen die Sonne, den Duft des Meeres und beäugten die teilweise sich brechenden Wellen am Leuchtturm. Um zum Hotel zurückzukehren nutzten wir wieder die historische Straßenbahn und die Metro über die Bogenbrücke. Das heutige Abendessen nahmen wir in einem kleinen urigen Restaurant direkt im Ribeira-Viertel am Fluss ein. Es war so klein, dass nur unsere Tafel in den Raum passte. Wir machten es uns gemütlich und probierten zum Großteil die Spezialität des Hauses, frittierte Sardinen. Ein wahrer Gaumenschmaus.

4. Tag: Ausflug nach Braga und Guimares

Heute fuhren wir für unseren Ausflug nördlich von Porto. Unser erster Besuch war der Wallfahrtsort Bom Jesus. Zur Kirche konnte man über eine reich verzierte Treppe den Berg hinauf laufen oder die weltälteste Wasserballastbahn nutzen. Wir bevorzugten die 1882 errichtete Standseilbahn. Oben angekommen besichtigten wir die neoklassizistische Wallfahrtskirche und konnten in der anschließenden Freizeit die Treppe mit den zahlreichen Statuen, Fontänen und kleinen Kapellen erkunden. Wer es bequemer wollte, setzte sich in das Café und genoss die wundervolle Aussicht auf die angrenzende Stadt Braga oder erkundete die hübschen Parkanlagen. Anschließend fuhren wir direkt in eine der ältesten Städte Portugals, nach Braga. Dort fand gerade ein Mittelalterfest statt, daher begegneten uns immer wieder Ritter und Mägde. Isabel führte uns durch das Zentrum und gewährte uns wieder ausreichend Zeit, die Stadt mit den aufgebauten Ständen in den kleinen Gassen und Straßen selbst zu erkunden. Nach unserer Mittagspause fuhren wir zur Wiege der Nation Portugals. So wird die Guimares auch gern betitelt, schließlich ernannte hier Heinrich von Burgund die Grafschaft Portucale einst zum Königreich und auch hier wurde der erste portugiesische König Alfonso Henriques im 12. Jahrhundert geboren. Vom antiken Schloss und der Festung, welche die Stadt vor Attacken der Mauren und Normannen beschützen sollte, führte unser Spaziergang in das kleine charmante Zentrum mit den gotischen Bauten und traditionellen Häusern. Die Restaurants und Cafés hatten ihre Stühle im Außenbereich aufgebaut und luden zum Pausieren ein. Wieder erkundeten wir Guimares nach der Stadtführung auf eigene Faust. Nachdem wir an dem heutigen Tag eine Menge gesehen haben, waren wir am Ende des Tages doch ein wenig geschafft. Das Abendessen konnte heute jeder individuell gestalten. Einige gingen in das angrenzende Einkaufszentrum El Corte Inglés essen oder in das Restaurant vom ersten Abend.

5. Tag: Aveiro, Batalha, Nazare und Obidos

Heute verließen wir das wundervolle Porto und auch zwei Gäste unsere Reisegruppe. Unsere Busfahrt führte uns an den Atlantik in das kleine Städtchen Aveiro. Das portugiesische Venedig ist bekannt für die zahlreichen Kanäle auf dem die Barcos Moliceiros (Seetang-Boote) umherfahren. Und mit genau solch einem farbenfrohen Barco erkundeten auch wir die Kanäle des Haffs. Während der Bootsfahrt kosteten wir die für Aveiro typische Süßspeise Ovos Moles (Weiche Eier), die in den Bäckereien in den unterschiedlichsten Formen zu kaufen gab. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter, denn als unsere Fahrt zu Ende war, fing es an zu regnen. Leider sollte es auch nicht gleich wieder aufhören. Unsere Reise ging weiter bis zum Kloster Batalha, welches wir zusammen mit Isabel ausgiebig besichtigten. Dieses beeindruckende Kloster lies König D. Jao I. als Dank für den errungenen Sieg über das zahlenmäßig überlegene kastillische Herr erbauen. Er versprach der Jungfrau Maria, ein Kloster zu errichten, falls Portugal die Schlacht von Aljubarrota 1385 gewann. Beeindruckend war auch die Grabkapelle mit dem Doppelgrab in der Mitte. Es regnete leider immer noch in Strömen, sodass wir Mühe hatten, halbwegs trocken zu bleiben, als wir wieder zum Bus eilten. Im ehemaligen Fischerdorf Nazare angekommen, führte uns Isabel in ein typisches Fischrestaurant, in welchem wir die fangfrischen Spezialitäten nach Lust und Laune probieren konnten. Wir trotzen dem schlechten Wetter und gingen mit Regenschirm etwas am Strand und der Promenade spazieren. Als wir in der eigentlich märchenhaften Stadt Obidos ankamen, sollte uns auch hier der Wettergott einen romantischen Spaziergang durch die kleinen Gässchen verwehren. Trotzdem konnte man die historische Schönheit des Ortes erkennen. Nicht umsonst hat König Dinis dieses liebliche Städtchen seiner Geliebten als Geschenk bereitet. Am Abend kamen wir schließlich in Lissabon im Hotel an und bezogen ein wenig geschafft unsere Zimmer. Ein kleiner Teil der Single-Reisegruppe ging noch in den angrenzenden Lokalen essen und lies den Tag ausklingen.

6. Tag: Stadterkundungen in Lissabon

Heute erwartete uns sehr viel besseres Wetter, als den Tag zuvor. Die Sonne ließ sich wieder blicken und wir starteten gut gelaunt unsere Stadtrundfahrt mit Isabel. Wir fuhren vorbei am monumentalen Denkmal des Marques de Pombal, welche mit einem Löwen Richtung Tejo-Fluss blickte. Vorbei am Rossio-Platz und dem Fahrstuhl Elevador de Santa Justa passierten wir den Comercio-Platz in Richtung Alfama. Ab dort ging unsere Besichtigung per pedes weiter. Wir besichtigten die Catedral Se Patriarcal, die Hauptkirche Lissabons, an der vor dem Bau eine Moschee stand. Isabel erklärte uns die verschiedenen architektonischen Baustile und die gotischen Grabstätten aus dem 14. Jahrhundert. Während wir weiter spazierten, fuhr die historische Straßenbahn Nr. 28 an uns vorbei und wir entdeckten alte Ausgrabungen eines Theaters, welches für den Schutz nicht weiter ausgegraben wird. Wir erreichten den Park des Castels Sao Jorge hoch oben in der Altstadt. Uns bot sich ein fantastischer Ausblick auf die Stadt, den Fluss Tejo, die große Jesusstatue und die beeindruckende Brücke. Isabel gab uns ein wenig Zeit, den Park und die Aussicht zu genießen. Anschließend schlenderten wir durch die verwinkelten und urigen Gassen der Alfama. Überall sah man, dass die Vorbereitungen des bevorstehenden Johannesfestes in vollem Gange waren. Die Gassen waren bunt geschmückt und kleine Stände sowie sehr rustikal aufgebaute Podeste zum Verweilen wurden gerade von den Einheimischen angefertigt. Wieder im Bus fuhren wir zum Rossio-Platz und konnten nun in der Mittagspause nach Lust und Laune in der Stadt schlendern. Anschließend fuhren wir Richtung Hieronimuskloster und passierten dabei die Brücke des 25. April, die baugleich der Golden Gate Brücke aussah. Unser Ziel war der Torre de Belem. Der Wachturm am Tejo gilt als das Wahrzeichen der Stadt und bewachte früher die Einfahrt der Karavellen. Ein Flugzeug, welches an die Überquerung des Atlantiks 1922 erinnerte, konnte man ebenfalls bestaunen. Nun führte uns eine kurze Busfahrt zum imposanten Denkmal der Entdecker, welches 1960 zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer errichtet wurde. Das Bodenmosaik zu Füßen des Denkmals erinnerte an die großen Seefahrerzeiten. Als nächster Programmpunkt stand eine Besichtigung des Hieronimusklosters auf dem Plan. Isabel führte uns durch die Kirche mit gigantischen Säulen, zeigte uns das Grabmal von Heinrich dem Seefahrer und erklärte uns den Kreuzgang. Um uns ein wenig zu stärken, kosteten wir wieder außerhalb des Klosters, die berühmten Pasteis de Belem. Die Fábrica dos Pastéis de Belém stellt bereits seit 1837 die kleinen Puddingteilchen her und das Rezept wurde bis heute geheim gehalten. Gemeinsam fuhren wir wieder zurück zum Hotel und jeder konnte nach eigener Fasson den Abend gestalten. Einige aßen gemeinsam in der Innenstadt und schlenderten anschließend durch das beleuchtete Lissabon.

7. Tag: Ausflug an die westlichste Westküste

Am Morgen verließen wir Lissabon und fuhren entlang der Küste Richtung Westen. Das städtische Flair der Hauptstadt wechselte mit palmengesäumten Alleen und hübschen Palästen in den Badeorten. Wir durchfuhren das Seebad Estoril mit seinem großen Casino und hielten in Cascais. Beide Orte gingen förmlich ineinander über. Wir schlenderten bei sonnigem Wetter durch die kleine Altstadt zum Hafen und konnten nach Lust und Laune den Hafen oder die Innenstadt erkunden. In der Altstadt befand sich die ehemalige königliche Sommerresidenz, der Palast der Zitadelle und im Jachthafen konnte man die ein oder andere kleine Yacht begutachten. Anschließend führte uns unser Tagesausflug an den westlichsten Punkt des europäischen Festlandes, an das Cabo da Roca 140 Meter über dem Atlantik. Die langsam aufgehenden Mittagsblumen waren neben dem Leuchtturm ein dankbares Fotomotiv. Der Aussichtspunkt wurde immer beliebter bei den Tagestouristen, daher fuhren wir weiter, in die Gartenstadt Sintra im Sintra-Gebirge. Uns fiel der Nationalpalast mit seinen zwei großen konischen Schornsteinen auf. Wir besichtigten die beliebteste Urlaubsresidenz des portugiesischen Adels im 15. bis 19. Jahrhundert und bestaunten dabei die verschiedenen Prunksäle sowie die Vielzahl der historischen Keramikfliesen an den Wänden. In der anschließenden freien Zeit bummelten wir in den kleinen Gassen, aßen zum Mittag oder erwarben noch das ein oder andere Souvenir.
Der Ausflug ging seinem Ende entgegen und somit auch die gemeinsame Zeit mit Isabel. Wieder in Lissabon angekommen verabschiedeten wir uns voneinander und wünschten alles Gute. Nun mussten auch wir unsere Koffer packen. Am letzten Abend besuchten einige Gäste ein typisches Fado-Restaurant in der Altstadt Bairro Alto, andere Gäste ließen sich einfach treiben und entdeckten dabei so manch besonderes gemütliches Plätzchen in dem berühmten Ausgehviertel.

8. Tag / 9. Tag Freizeit und Rückreise

Der Vormittag stand zur freien Verfügung. Zum Mittag wurden wir zum Flughafen transferiert und stiegen frohen Mutes in die Maschine nach Frankfurt ein. Als wir gelandet waren, ereilten uns die weniger guten Nachrichten, dass die Flüge nach Dresden und Leipzig auf Grund der Wetterlage gestrichen wurden. Alle anderen Gäste hatten Glück und kamen pünktlich zu Hause an. Wir Dresdner und Leipziger verbrachten somit noch eine Nacht in einem Hotel in Frankfurt und landeten dann Montag früh bei unseren Zielflughäfen.Eine wirklich abwechslungsreiche Reise in den tollen Metropolen Porto und Lissabon war nun zu Ende. Ich wünsche allen Gästen alles Gute und bleibt schön gesund!

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