Reisebericht: Singlereise Lissabon

19.07. – 22.07.2018, 5 Tage Städtereise für Singles mit Alfama – Hieronymus Kloster – Torre de Belem – Entdeckerdenkmal – Nationalpark Arrabida – Cabo Espichel – Cristo Rei


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Eine Rundreise von Porto nach Lissabon mit mittelalterlichen Burgen, Dörfern mit Kopfsteinpflastergassen, herrliche Städte und Strände.
Ein Reisebericht von
Isabel Zwanzig
Isabel Zwanzig

TAG 1: BEM VINDO AO PORTUGAL

Auf geht es in den Süden ab Hamburg, Berlin, Dresden, Leipzig und Düsseldorf. Wir landen pünktlich im romantischen Porto, der zweitgrößte Stadt Portugals. Gelegen an der Mündung des mächtigen Rio Douro bezaubert Porto mit seinem mittelalterlichen Stadtkern, charismatischen Einwohnern und großartigem Essen. Porto gab Portugal den Namen: Portus Cale - bezeichneten die Römer einst den Hafen der Stadt. Am Flughafen werden wir von unserer örtlichen Reiseleiterin mit gleichen Namen wie meiner - Isabel - abgeholt. Sehr einfach zu merken für meine Gäste. Auf dem Weg zum Hotel gibt es bereits die ersten Infos und Einblicke in die Stadtgeschichte. Wir machen sogar einen ersten Halt am Atlantik. Die Luft, die Sonne und das Meeresrauschen tun einfach nur gut nach der längeren Anreise. Nach dem Check-in im Hotel gehe ich mit einigen Gästen zum Rathausplatz, wo bereits alles für das WM Finale aufgebaut ist. Obwohl Portugal diesmal nicht im Finale steht, wird gejubelt und die erste Erfrischung lässt nicht lange auf sich warten. Es soll eine warme Woche für uns werden. Nachdem Sieg von Frankreich führe ich meine Gruppe das erste Mal Richtung an den Rio Douro, an dem sich das abendliche Leben abspielt. Hier gibt es eine große Auswahl an Restaurants mit herrlichen Blick auf den Rio Douro. Wir machen Bekanntschaft mit der portugiesischen Spezialität „bacalhou", dem Stockfisch! Bon Appetit heißt dann nur noch.

TAG 2: STADTRUNDGANG IN PORTO

Wie kann man eine Stadt am besten kennenlernen - genau zu Fuß natürlich! Wir starten morgens direkt am Hotel Richtung Zentrum. Unser 4-stündiger Spaziergang führt uns immer wieder bergauf und bergab, Porto ist doch recht hügelig. Vorbei geht es am Rathaus (Cámara Municipal do Porto), am Platz der Freiheit, der größten Einkaufsstraße Portos Santa Catarina, der alten und neuen Universität und dem alten Bahnhof. Der Bahnhof Sao Bento dessen Eingangshalle großartige „azulejos" (Wandfließen) schmücken, lädt zu einer kurzen Kaffeepause ein. Anschließend geht es dann weiter zur großen Sé Kathedrale. Weiter dann in Richtung Fluss Rio Douro, vorbei am Mercado Ferreira Borges und der Börse von Porto. Mit erreichen des Flusses beginnt der Nachmittag, welcher zur freien Verfügung steht. Jeder hat nun einen Überblick über die Stadt bekommen, so dass jeder wie er mag, seinen Nachmittag gestalten kann.

TAG 3: BOOTSFAHRT AUF DEM RIO DOURO & BESUCH EINER PORTWEINKELLEREI

Heute fährt uns der Bus zur Börse, unserem Startpunkt. Wir gehen in Richtung Rio Douro. Hier steigen wir auf eines der kleinen und süßen Boote, die früher für den Transport von Weineichenfäßern genutzt wurden. Wir gleiten den Ro Douro auf und ab. Unter den zahlreichen hohen Brücken hindurch, welche aus der Froschperspektive noch imposanter wirken. Nach der einstündigen Fahrt steigen wir an der gleichen Stelle aus und überqueren den Fluss über die Brücke Ponte de D. Luis I. Direkt an der Ecke befindet sich auch schon unsere Portweinkellerei Burmester, bei der wir erstmal eine interessante Einführung in das Thema bekommen. Der intensive Geschmack, die samtweiche Konsistenz und die angenehme Süße machen den Portwein so beliebt. Die Weinkelterei ist aus der Not geboren, die Trauben wachsen auf steinigen Terrassen, auf denen es kaum Erde und Wasser gibt. Ihre Wurzeln müssen bis zu 30 m tief in den Boden wachsen, um oberhalb des sauren Schiefergesteins zu gedeihen. Nach der Verkostung, bei der wir je einen weißen und einen roten Portwein probieren, geht es für die Gruppe und mich zum gemeinsamen Mittagessen auf der anderen Seite des Flusses. Hier haben wir einen herrlichen Blick auf Porto. Der Rest des Nachmittags steht wieder zur freien Verfügung. Die einen nutzen die Zeit und fahren noch einmal an den Atlantik zum Baden, die anderen machen die Läden unsicher, welche mit guten Rabatten zum Einkaufen verlocken. Gemeinsam lassen wir dann den Abend ausklingen.

TAG 4: AUSFLUG GUIMARAES, BRAGA & BOM JESUS

Nach einer ausgiebigen Zeit in Porto fahren wir heute ins Umland. Guimaraes ist die stolze Geburtsstadt von Afonso Henrique, des ersten unabhängigen Königs von Portugal. Es gilt daher als Wiege des Königreichs Portugal. Wir besichtigen die 1000-jährige Burg (Castelo de Guimaraes) auf dem angrenzenden Hügel sowie die Taufkapelle von Afonso Henrique (Igreja de S. Miguel do Castelo). Ein bisschen weiter untern finden wir den Palast Paco dos Duques, in dem Afonso gelebt hat. Anschließend wandern wir durch die schmalen Gassen der Altstadt.
Ein weiterer Stopp ist die Stadt Braga, die drittgrößte Stadt Portugals. Außerdem ist Braga eine Universitätsstadt (Universidade do Minho), dadurch mit einem hohen Anteil an jungen Leuten. 2012 wurde ihr der Titel „Europäische Hauptstadt der Jugend" verliehen. Wir schlendern durch die Straßen und legen in Braga unsere Mittagspause ein, um die nationale Spezialität zu probieren: bacalhou a Braga.
Gleich außerhalb der Stadt erwartet uns ein weiteres Highlight des Tages: Es erhebt sich die prachtvolle, viel besuchte Kirche Bom Jesus do Monte auf einem Hügel. Bom Jesus ist Jahr für Jahr das Ziel von unzähligen Pilgern und eines der bekanntesten Wahrzeichen Portugals. Sie liegt 5 km östlich von Braga. Wir nehmen die Zahnradbahn. Man kann auch den Leidensweg Christi über die steinigen Stufen nach oben nehmen. Wer die Treppe wählt, wird aber auf jeden Fall belohnt. Die Escadaria dos Cinco Sentidos (Treppe der Fünf Sinne) wartet mit allerlei Springbrunnen auf. Wasser sprudelt aus Ohren, Augen, Nasen und Mündern der zahlreichen Statuen. Nach der Besichtigung hol uns der Bus ab und wir fahren zurück nach Porto an.

TAG 5: FAHRT NACH LISSABON ENTLANG DER KÜSTE

Heute verlassen wir Porto und fahren unsere nächste Stadt - der Hauptstadt Portugals nach Lissabon. Damit die Fahrt nicht allzu lang wird, haben wir mehrere Zwischenstopps eingebaut. Unser erster Stopp ist in Aveiro, ca. 70km südlich von Porto. Der Name der Stadt leitet sich vom lateinischen Wort aviarium (Vogelstätte) ab. Bekannt ist Aveiro auch als „Venedig Portugals". Wir schippern daher durch malerische Kanäle mit den kleinen traditionellen Booten (moliceiro), die früher für die Seegrasernte benutzt wurden.
Nach ca. 130 km weiter entlang der Küste Portugals erreichen wir das Kloster von Batalha, eines der schönsten Beispiele für manuelinische Architektur. Die Anfänge des Klosters stammen aus dem 14. Jahrhundert in Gedenken an die Schlacht von Aljubarrota gegen König Johannes I. von Kastilien.
Für unsere Mittagspause fahren wir runter an die Küste nach Nazaré. Dieser von Touristen sehr beliebte Bade und Küstenort bietet in der Stadtmitte zahlreiche Meeresfrüchterestaurants und kleinere Bars. Siesta gibt es hier in der Hochsaison Juli und August zum Glück nicht, daher kommen wir in den Genuss von einem traditionellen portugiesischen Seefahrergericht, dem caldeirada de peixe (Fischeintopf mit Tomaten und Kartoffeln).
Letzter Stopp auf unserem Weg nach Portugal ist die kleine Stadt Óbidos. An diesem Tag herrschte ein buntes Treiben in Óbidos, da ein Mittelalterfestival alles bunt geschmückt hat. Die Stadt lädt zu einem Gang auf den Stadtmauern und durch das Labyrinth aus Kopfsteinstraßen ein. Ein kulinarisches Highlight ist der Kirschlikör aus der Region, welcher in einem Schokoladenbecher für 1,- Euro serviert wird. Unbedingt probieren!!
Wir erreichen unser Hotel am Abend und es bleibt noch Zeit für einen kurzen Absacker.

TAG 6: LISSABON UND FADO–ABEND (FAKULTATIV)

Endlich in Lissabon, der Stadt an den Hängen des Tejo mit ihren römischen und maurischen Ruinen, Kathedralen, weiten Plätzen und sonnigen Cafés. Auch hier erkunden wir die Stadt wieder zu Fuß und mit dem manchmal auch mit dem Bus. Höhepunkte des Tages sind das Castelo de Sao Jorge und seinen Aussichtspunkten, die Gassen hinab durch das beliebte Arbeiterviertel Alfama, das fantastische manuelinische Kloster Mosteiro dos Jerónimos, das leckerste pastéis de nata (Puddingtörtchen) ganz Lissabons und dem exzentrischen Torre (Turm) de Belém, welches als Symbol für das Zeitalter der Entdeckungen gilt. Ganz schön viel Programm für einen Tag und wir haben längst noch nicht alles gesehen. Am Abend hören wir dann typische Musik - die melancholische Fado-Musik aus dem Arbeitervierteln Lissabons reicht Jahrhunderte zurück. Die Lieder über gebrochene Herzen und die verlorene Jugend brauchen eine kraftvolle Stimme und die Begleitung einer portugiesischen guitarra.

TAG 7: FREIZEIT ODER FAKULTATIVER AUSFLUG NACH SINTRA, CABO DA ROCA UND CASCAIS

Weniger als eine Stunde von Lissabon liegt Sintra mit seinem Zentrum Sintra-Vila, welches zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Das Highlight ist der weiße Palast, dem Palàcio Nacional de Sintra. Mit seinen zwei zugespitzten Kaminen und den aufwendig gestalteten Innenräumen ist der Palast aus dem 15. Und 16. Jahrhundert eine sehenswerte Residenz der Könige.
Weiter geht es nach Westen zu dem wilden und wundervollen Cabo da Roca (Felsenkap). Diese kahlen, 150m hohen Felsklippen bilden den westlichsten Punkt des europäischen Festlandes und Schauplatz herrlicher Sonnenuntergänge. Zum Besuch seht hier auch der Leuchtturm und der Erwerb eines Ich-war-hier-Zertifikats.
Anschließend geht es zum Baden und Relaxen nach Cascais, das einst verschlafene Fischerdorf diente schon König Ludwig I. 1870 als Badeort. Heute beliebte und belebte Sommerspielwiese für Sonnenanbeter und Badefreunde (der Atlantik ist eiskalt). Neben dem Strandleben hat der Ort aber auch kleine gewunden Straßen, Museen, kühle Parks und einen nagelneuen Jachthafen samt Fußgängerzone zu bieten. Die Stadt lädt zum Verweilen ein...

TAG 8: ABFLUG & ATÉ LOGO!

Jede Reise hat leider ein Ende, so starten wir gegen 13h nach einem ausgiebigen Frühstück und einem Spaziergang im nahegelegenen Park Richtung Heimat. Es war mir eine Freude und hat riesig Spaß gemacht - die vielen Eindrücke können jetzt erstmal in Ruhe verarbeitet werden. Até Logo Portugal!

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Kommentare zum Reisebericht

Ich war überrascht über die Harmonie und Atmosphäre der Singelreise unter den Fittichen von Isabel Zwanzig.
Isabel hat mit ihrer fröhlichen Naturell und ihrer positiven Ausstrahlung verstanden die Bunde Truppe aufzulockern, so dass sich jeder aufgenommen und aufgehoben fühlte.
Vielen Dank für die Erfahrungen einer Singlereise, liebe Isabel.

Volker Taubmann
29.08.2018