Reisebericht: Singlereise Rumänien – Transsilvanien und Donaudelta

02.06. – 13.06.2012, 10 Tage Rundreise mit Bukarest – Predeal – Bran (Törzburg) – Brasov (Kronstadt) – Biertan – Harman – Sigishoara (Schäßburg) – Tulcea im Donaudelta – Konstanza am Schwarzen Meer


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Willkommen in Rumänien - dem Land, das viel mehr saubere und ungestörte Natur zu bieten hat als jedes andere Land in Europa ...
Ein Reisebericht von
Kerstin Hugel
Kerstin Hugel

02.06.12  Stadtrundfahrt Bukarest

Mit Transferfahrzeug ging es nach Berlin. Wir flogen über München nach Bukarest. Am Flughafen wartete bereits unsere rumänische Reiseleiterin. Wir unternahmen eine Stadtrundfahrt in Bukarest, die Hauptstadt der Gegensätze. Vorbei am Cantacuzino-Palast und dem Athenäum gelangten wir zum Senats- Gebäude. Der Balkon ist in der rumänischen Geschichte unvergessen. Hier hielt Ceausescu 1989 seine letzte Rede. Natürlich sehen Sie auch den monströsen Parlamentspalast, das zweitgrößte Gebäude der Welt. In wohl keinem anderen Gebäude in Rumänien vereinen sich Hass und Liebe gleichermaßen. Jetzt waren wir doch schon etwas müde und freuten uns auf unser Hotel.

03.06.12  Tulcea – Donaudelta

Heute fuhren wir quer durch die Walachei und erreichte gegen Mittag Tulcea. Das Donaudeltafahrt stand auf dem Programm. Gegen Mittag legte unser Flußgastschiff in Tulcea ab. Über Haupt-und Nebenarme der Donau lernten wir eine Naturlandschaft kennen mit einer beeindruckenden Vogelvielfalt. Unsere Eindrücke von der Wasserlandschaft konnten wir noch bei einem fakultativen Besuch des Deltamuseums vertiefen. Anschließend war Freizeit angesagt. Viele nutzten diese für einen Bummel in Tulcea.

04.06.12  Sektkelterei Azuga – Burg Bran

Heute fuhren wir ins Landesinnere. Die Ostkarpaten mit Predeal hieß das Ziel. Nach einer mehrstündigen Fahrt natürlich mit den notwendigen Pausen erreichten wir nachmittags die königliche Sektkellerei in Azuga. Hier konnten wir uns bei einer kleinen Verkostung von der  Qualität des hier produzierten Sektes überzeugen. Anschließend besuchten wir die  Draculaburg Bran. Obwohl nur der Sage nach steht diese Burg im engen Zusammenhang mit Dracula. Und so wie uns zieht es jährlich tausende Besucher nach Bran. Auch ohne der Mär von Dracula ist diese Burg beeindruckend. Nach nur wenigen Fahrtkilometern erreichten wir unser Tagesziel Predeal.

05.06.12  Schloss Peles – Brasov

Unser erstes Ziel war Sianai. Wir besuchten das Nicolae Kloster (Kloster des heiligen Nikolaus) auf dem Berg Molomot. Es wurde im Jahr 1581 als erste Siedlung in der Region schriftlich erwähnt. Anschließend erwartete uns ein besonderer Höhepunkt der Besuch im Schloss Peles. Das Schloss wurde zwischen 1873 und 1883 für König Carol I. von Rumänien erbaut. Später wurde das Schloss zur Sommerresidenz der neuen königlichen Familie (Hohenzollern-Sigmaringen) von Rumänien. Die in Wien errichteten Möbel, die Kronleuchter und die Kristallspiegel aus Murano-Glas, die Wandtapete aus Cordoba-Leder, die vielen Dekorobjekte aus Meisen- oder  Sevres-Porzellan, die Einrichtung aus Edelholz und Elfenbein oder die imposante königliche Waffenkollektion heben den Kunstwert des Schlosses wesentlich.
Die bemalten Fenster stammen entweder aus alten Kirchen aus deutschsprachigen Ländern oder wurden extra in Österreich für das Schloss Peles produziert. Sehenswert  ist auch der im Jugendstil geschmückte Theatersaal. Atemberaubend sind die in verschiedenen internationalen Stilen geschmückten Säle. Das Schloss verfügt über 160 Räume. Rund um das Schloss wurde eine wunderschöne Park- und Gartenanlage errichtet.
Danach fuhren wir nach Brasov. Mittelpunkt dieser bereits von deutschen Siedlern im Mittelalter gegründeten Stadt ist zweifelsfrei die Altstadt. Die Schwarze Kirche, der Rathausplatz und viele rekonstruierte Bürgerhäuser prägen den mittelalterlichen Stadtkern. Beeindruckt von dieser Stadt ging es zurück nach Predeal. Hier wartete bereits das Abendessen mit Folklore auf uns.

06.06.2012  Im Herzen Südtranssilvaniens

Wir erreichten Stadt Fagaras, einst ein wichtiger strategischer Ort Transsilvaniens. In ihm blieb bis heute das im 16. und 17. Jahrhundert erbaute Schloss nebst Festungsanlage erhalten. Nach der Führung im Schloss die sehr Umfangreich war, erreichten wir nachmittags den Ort Medias. Hier besichtigten wir die Margarethenkirche. Eine Schülerin der deutschen Schule erzählte uns über die Geschichte und Gegenwart.

07.06.2012  Im Land der Siebenbürgen – das glanzvolle Sighisoara (Schässburg)

Der Tag steht im Zeichen Siebenbürgens, dem Land einer außergewöhnlichen Verflechtung der Kulturen. Am Morgen fuhren wir nach Bazna zum ländlichen Teil des heutigen Tagesausfluges. Nach dem alle Gäste auf Pferdekutschen Platz genommen hatten, ging die entspannte Fahrt Richtung Boian zu einer alten Wehrkirche. Vor Ort schilderte uns eine ältere Siebenbürger Sächsin die Situation in der Region und viele nutzten die Chance für individuelle Fragen. Bevor wir wieder die Kutschen bestiegen verkosteten wir das "Gold von Medias", einen Weißwein der Region. Während der Rückfahrt konnten wir viele Blicke in die rumänischen Höfe werfen und lernten einige Gepflogenheiten der Menschen der Region kennen.
Nach einem kleinen Stadtrundgang in Medias machten wir uns auf den Weg nach auf den Weg nach Sighisoara (Schässburg).   Sie  gilt als das wohl prächtigste und vollkommenste Stadt-Ensemble Rumäniens und verzaubert durch die Lage hoch über der Schlucht der Tarnava.   Nach der Ankunft in Sighisoara, einem transsilvanischem Städtejuwel welches auf der UNESCO-Weltkulturerbe Liste steht, stieg unsere Reisegruppe gemeinsam zur Bergkirche des Ortes auf. Vorbei am wunderschönen Uhrenturm der Stadt erreichten wir den überdachten Wandelaufgang zur Kirche. Den 135 Stufen umfassenden Aufgang mussten die Klosterschüler jeden Tag bewältigen. Nach der Besichtigung der Bergkirche hatten alle Reisegäste genug Freizeit um individuell die pittoreske Altstadt zu entdecken.  Wer eine Stadt gern zu Fuß besichtigt, kommt hier auf seine Kosten. In den zahlreichen Gassen fanden wir  bunte Fassaden, kleine Handwerksläden und gemütliche Gasthäuser. Der wahre Attraktionspunkt der „mittelalterlichen Puppenstube“ ist der Burgturm mit seiner Uhr, dessen hölzerne Figuren die Tage der Woche darstellen.

08.06.12  Busfahrt in die Bukowina mit Zwischenstopp in Targu Maures

Ein entspannter aber langer Fahrtag von Medias nach Radauti, in der Moldau gelegen, stand bevor. Zur Entspannung machten wir anfangs eine  Stadtbesichtigungsfahrt durch Targu Mures. Eine längere Pause mit einem kleinen Stadtrundgang  gönnten wir uns in Bistrita. Danach ging es weiter durch die herrliche Gebirgslandschaft. Hotel "Dracula" auf einer Passhöhe gelegen nutzten wir zu einem kleinen Imbiss. Am Abend erreichten wir unser Hotel "The Geralds" in Radauti in der Bukowina (historisch ein Teil der Moldauregion).

09.06.12  Schönheit der berühmten Moldauklöster

Nach dem Frühstück ging es zum nächsten Highlight unserer Rumänienreise, dem Besuch der berühmten Moldauklöster. Erster Stopp war das Kloster Sucevita mit seinen imposanten Wehrmauern. Aufgrund des sehr guten Wetters und der zeitigen Besichtigung bot das Kloster einmalige Lichtverhältnisse und viele schöne Fotomotive. Die Weiterfahrt führte uns zum Kloster Moldovita. Die Nonne des Klosters, die strenge Tatjana, erklärte unserer Gruppe die Motivvielfalt der Fresken und deren biblische Bedeutung. Gestärkt ging es weiter Richtung Voronet. Das Blau des Klosters von Voronet und die detailreichen Darstellungen auf den Fresken des Klosters bescherte dem Kloster dem Beinamen "Sixtinische Kapelle des Ostens". Auf dem Rückweg nach Radauti hielt unsere Reisegruppe noch in Marginea. Die Stadt ist bekannt für seine "Schwarze Keramik", welche auch einige Gäste zum spontanen Kauf veranlasste.

10.06.12  Die Holzkirchen im Iza–Tal und der „Heitere Friedhof“

Heute gelangten  wir das Maramures-Gebiet. In den Dörfern schienen wir von der realen Welt und Zeit abgeschlossen zu sein und betraten ein Reich aus Traditionen und Legenden. Unsere Reise führte uns durch das wilde Tal der Iza. Die Holzkirchen der Maramures stehen ebenfalls auf der UNESCO-Weltkulturerbe Liste. Reich verzierte Holztore und kleine Kirchen säumen links und rechts die Straße. Wir ließen die traditionelle Lebensweise bei einem Zwischenstopp an der Holzkirche Bogdan Voda auf sich wirken!
Weiter erreichten wir Sapanta, unweit der ukrainischen Grenze. Der Ort verdankt seinen hohen Bekanntheitsgrad den in leuchtend bunten Farben bemalten Holzkreuzen auf dem „Heiteren Friedhof“. Hier entfalten sich pure Lebensfreude, der Humor und die bildreiche Sprache der Maramures- Bewohner.

11.06.12  Sibiu (Hermannstadt) – Wiege sächsischer Kultur

Unsere Fahrt führte uns in Richtung Cluj-Napoca. Nach unserer Ankunft in der Universitätsstadt Cluj spazierten wir entlang der schönen Stadtpromenade in Richtung des alten Theaters und der orthodoxen Kathedrale.  Weiter  ging die Fahrt  vorbei an Alba Julia nach Sibiu. Das Abendessen nahmen wir in Sibiel, in einem Bauernhof ein. Bei regionalen Spezialitäten und gutem "Tuica" gestaltete sich der Abend als sehr angenehm und gesellig.  Am Abend besuchten wir  noch Sibiu, um den abendlichen Charme von Herrmannstadt während eines Spaziergangs durch dessen lebendige Altstadtgassen zu erleben.

12.06.12  Sibiu (Hermannstadt)

Nach einem tollen Frühstück in der Skybar des Hotels mit schönem Blick über Sibiu, starteten wir unseren Stadtrundgang. Dabei erklärte uns die örtliche Reiseleiterin alles Wissenswertes zu und über die Kulturhauptstadt des Jahres 2007. Viele bekannte Sehenswürdigkeiten der Stadt wurden aufwendig restauriert und erstrahlen heute in neuem altem Glanz. Nach dem geführten Rundgang hatten alle Gäste noch ausreichend Freizeit um selbst die Stadt und dessen verschiedene Märkte und Sehenswürdigkeiten, wie Lügenbrücke, Stadtpfarrkirche, deutsches Gymnasium oder das Brukenthal-Museum zu entdecken und zu besichtigen. Mit vielfältigen Eindrücken behaftet ging die Fahrt weiter Richtung Bukarest. Auf unserer letzten Etappe stoppte unsere Reisegruppe noch am Kloster Bogdanesti. Auch dieses Kloster bot den Besuchern einen ganz persönlichen Einblick in das Leben der Mönche. Am frühen Abend erreichten wir unser Hotel in Bukarest.  Das Abschlussabendessen fand im  Folklore-Restaurant „Pescarus“ Stadt. Bei typisch rumänischer Folklore, gutem Essen und rumänischem Wein ein gelungener Abschluss einer mit vielen neuen Eindrücken geprägten Fahrt durch ein nahes und doch so fernes Land in Europa.

13.06.12  Rückflug

Heute nahmen wir Abschied von Rumänien und flogen mit unvergesslichen Eindrücken direkt von Bukarest nach Berlin zurück

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