Reisebericht: Städtereise Russland: Moskau & St. Petersburg

31.05. – 07.06.2019, 8 Tage Städte–Kombination: Moskau – Kreml – Roter Platz – Schnellzug Sapsan – St. Petersburg – Eremitage – Peterhof – inklusive Stadtrundgängen, Ausflügen und Flug


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Moskau und St. Petersburg sind die beiden größten Städte Russlands. Auf unserer Reise hatten wir die Möglichkeit beide Metropolen kennenzulernen. Die 700 km Strecke zwischen den beiden Städten legten wir mit dem Schnellzug Sapsan in nur 4 Stunden zurück.
Ein Reisebericht von
Anna Jeske
Anna Jeske

1. Tag: Flug nach Moskau

Am Morgen flog unsere Gruppe über den Zwischenstop Frankfurt nach Moskau zum Flughafen Domodedowo. Unsere Strecke zum Hotel verlief direkt parallel des Flusses Moskwa und bot uns einen ersten tollen Blick auf die russische Hauptstadt.
Im Hotel AZIMUT Smolenskaja angekommen, gerieten wir gerade in die Stoßzeit der Fahrstühle - diese sollten uns auch in den kommenden Tagen immer wieder für ein paar Minuten aufhalten.
Bei einem gemeinsamen Abendessen vom Hotelbuffet, wurde das Programm für die kommenden Tage durchgesprochen.
Alle waren bereits gespannt auf erlebnisreiche Tage in Moskau und St. Petersburg.

2. Tag: Moskauer Metro – Kreml mit Rüstkammer – Panoramaschifffahrt

Nach einem stärkenden Frühstück, trafen wir uns um 09.00 Uhr an der Hotelrezeption. Hier wartete bereits Elena - unsere Reiseleiterin für die kommenden Tage in Moskau.
Gleich am Morgen fuhren wir mit dem wichtigsten Verkehrsmittel Moskaus - der Metro! Elena führte uns zu den schönsten Stationen: Kiewskaja, Nowoslobodskaja, Beloruskaja und Komsomolskaja.
Alle Stationen bestachen durch einen komplett anderen Stil: In der Metrostation Nowoslobodskaja taten sich links und rechts der Station beleuchtete Buntglasfenster auf.
Dagegen sahen wir in der Metrostation Kiewskaja viel Marmor und aufwendige Stuckornamente. Auf Mosaikbildern wurde die historische Freundschaft zwischen Russland und der Ukraine dargestellt.
Wir beendeten unsere Metro-Tour an der Station „Alexandrinsky Sad". Der Alexandergarten liegt direkt vor den Kremlmauern. Hier brennt am Grabmal des unbekannten Soldaten eine ewige Flamme - zum Gedenken des Sieges über das faschistische Deutschland.
Unser Ziel für heute war gleich das Herzstück der Stadt: der Kreml. Der Kreml ist das Machtzentrum der Stadt und hier entstand 1156 der erste Kreml aus Holz - der von dem Stadtbegründer Juri Dolgorukij in Auftrag gegeben wurde.
Auf dem Kreml-Gelände besichtigten wir die Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale - deren neun Kuppeln schon von Weitem in der Sonne leuchteten. Die Zarenglocke ist die größte Glocke der Welt - bei einem schweren Brand Anfang des 18. Jahrhunderts splitterte ein großes Stück dieser Glocke ab. In der Rüstkammer sind Kostbarkeiten aus über 500 Jahren ausgestellt. In der großen Sammlung finden sich beispielsweise auch die Kleider und Kutschen von Katharina der Großen.
Zur Feier des Kindertages am 1. Juni, waren auf dem gesamten Roten Platz Stände und Bühnen aufgebaut. Weitere Festlichkeiten begegneten uns auch bei unserem nächsten Stop - dem Gorki Park.
Man erkennt den Gorki Park sofort an seinem großen Eingangstor. Hier hörten wir schon von Weitem Musik und viele Moskauer trafen sich hier heute zum Feiern und Entspannen. Von den Anlegerstellen im Gorki Park legte das Schiff „Flotilija by Radisson Blu" ab. Auf der 2,5 stündigen Fahrt erfuhren wir viel über die Gebäude und Denkmäler, die sich links und rechts von uns auftaten. Dazu gehörten zum einen wieder der Kreml und die Christi-Erlöser Kathedrale, aber z. B. auch das Olympiastadion oder die Russische Botschaft.

3. Tag: Roter Platz – Christi Erlöser Kathedrale – Sperlingsberge – Tretjakow Galerie

Da der Rote Platz und das Kaufhaus GUM am Vortag aufgrund unseres straffen Programms etwas zu kurz kamen, machte Elena mit uns gleich am Morgen nochmal einen Abstecher hierher.
Das älteste Kaufhaus Moskaus wurde bereits im Jahr 1894 erbaut und erstreckt sich mit einer Länge von 250 Meter am Rande des Roten Platzes.
Anschließend fuhren wir zu der Christi-Erlöser-Kathedrale. Diese wurde bereits 1839 zu Ehren des Sieges der sowjetischen Armee über den Sieg des napoleonischen Heeres erbaut und galt bis 1931 als das Wahrzeichen der Stadt. In diesem Jahr ließ Stalin die Kathedrale sprengen. An dieser Stelle sollte ein gigantischer Palast der Sowjets mit einer Höhe von 415 m entstehen. Nach Beginn des 2. Weltkriegs konnte dieses Projekt allerdings nicht fortgeführt werden.
1960 wurde an der Stelle der Kathedrale ein Schwimmbad erbaut. Dieses galt zu der damaligen Zeit als da größte der Welt. Der frühere Bürgermeister Lukschow wollte an der Idee der Christi-Erlöser-Kathedrale festhalten. Mit Hilfe von Moskauer Investoren wurde diese letztendlich realisiert und finanziert. Im Inneren der Kathedrale wurde für die Verkleidungen und Verzierungen 103 Tonnen Blattgold verwendet. In der Kathedrale finden 10.000 Gläubige Platz. Der Bau ist 103 Meter hoch.
Anschließend machten wir noch einen Abstecher zu den Sperlingsbergen. Diese befinden sich direkt an der Lomonossow Universität. Bei der Lomonossow Universität handelt es sich um eine der renommiertesten Universitäten des Landes. Zu der Uni gehören 41 Fakultäten, 40.000 Studenten sind hier immatrikuliert. Die Sperlingsberge sind eine große Parkanlage. Der Panoramapunkt bietet eine einzigartige Aussicht über die Stadt.
Wer sich für Russische Kunst interessierte, konnte am Nachmittag die Tretjakow Galerie besuchen. Die Geschichte der Galerie begann mit der Sammlung des Kaufmanns Pawel Tretjakow, der mehr als 30 Jahre lang Werke russischer Künstler sammelte. 1872 wurde das Gebäude gebaut, in dem heute 100.00 Exponate ausgestellt sind. Während unserer Führung erfuhren wir von Elena viele Geschichten hinter den Bildern. So steht das Bild „Die drei Recken" von Mchailowitsch Wasnezow z. B. für die Tugenden, die einen Russen nach damaligen Vorstellungen auszeichnen sollten. Jeder Recke steht für eine andere Eigenschaft: Die Stärke, die Klugheit und die Verschlagenheit.

4. Tag: Fahrt mit dem Sapsan

Für vier Gäste war das verlängerte Wochenende in Moskau heute bereits zu Ende und sie traten bereits die Heimreise zurück nach Deutschland an.
Für den Rest der Gruppe sollte die Reise heute allerdings weiter nach St. Petersburg gehen. Mit dem Schnellzug Sapsan legten wir die 700 km Strecke in nur 4 Stunden zurück.
Die Fahrt verging wie im Fluge. Wir probierten russisches Konfekt - das in hübsches, buntes Papier eingewickelt ist - und russische, Wälder, Seen und Datschen zogen in Windeseile an uns vorbei.
Um 17.30 Uhr am Moskauer Bahnhof angekommen, wartete hier bereits unser Reiseleiter Evgenij auf uns. Gemeinsam fuhr er mit uns zu unserem Hotel für die kommenden Nächte - dem Grand Hotel Tschaikowsky. Gleich am Eingang taten sich vor uns hohe Decken, Kronleuchter und eine große, mit rotem Teppich ausgelegte Treppe auf.
Zu Abend aßen wir im Hotelrestaurant und freuten uns schon auf vier spannende Tage in St. Petersburg.

5. Tag: Stadtrundfahrt – Eremitage

Gleich am Morgen nahm Evgenij uns auf eine spannende Stadtrundfahrt mit: Wir machten einen kleinen Fotostop am Smolny-Kloster. Von Evgenij erfuhren wir, dass das Smolny Kloster eigentlich nie ein Kloster war. Aus Geldmangel konnte das Großprojekt zur damaligen Zeit nicht umgesetzt werden und so richtete Zarin Elisabeth im Jahr 1764 ein Mädcheninternat hier ein. Die kräftige hellblaue Farbe des Klosters soll an die Augenfarbe der Zarin erinnern.
Weiter fuhr uns der Busfahrer Oleg zur Haseninsel. Hier ist der Sitz der berühmten Peter-und-Paul-Festung.
Hier entstand im Jahr 1703 - auf Anweisung von Zar Peter I die Stadt St. Petersburg. Er plante St. Petersburg als neue Stadt aufzubauen, die ein Fenster zum Westen darstellen sollte. Die Stadt wurde in sumpfiger Wildnis erbaut - Tausende russische Bauarbeiter verloren hier ihr Leben.
Ursprünglich war die Festung als Schutz vor den Schweden gedacht gewesen - diente jedoch später vor allem als Gefängnis und als Familienfriedhof der Romanow-Dynastie. Das wichtigste Bauwerk auf dem Festungsgelände ist die Peter-und Paul-Kathedrale. Die erste hölzerne Kirche entstand bereits im Jahr 1702 - wurde von dem Architekten Domenico Trezzini jedoch im Barockstil neu aufgebaut. Die prunkvolle Kathedrale sollte als Symbol für Russlands aufstrebende Macht dienen. In der Kirche befinden sich heute die Gräber von Peter I. und Katharina II.
Domenico Trezzini entwarf mehrere prunkvolle Paläste in St. Petersburg und verwandete die Stadt somit in das sogenannte „Venedig des Nordens".
Zu seinen Bauwerken zählt auch die Eremitage - die wir anschließend besuchten. Die Eremitage zählt mit 60.000 Exponaten zu den größten Kunstsammlungen weltweit. Den Grundstock für diese große Sammlung legt Katharina die Große, die in dem Winterpalast zahlreiche Gemälde und Kostbarkeiten ausstellte und sammelte. Katharina kam nach dem Mord an ihrem Mann - Peter III - im Jahr 1762 auf russischen Zarenthron.
Der Palast fällt durch seinen Prunk und seinen Luxus auf - Katharina die Große liebte es ihre Macht und ihren Reichtum zu präsentieren. Die Paläste von Peter dem Großen wirken dagegen viel bescheidener und waren auch praktischer eingerichtet.
Am Abend hielt der harte Kern unserer Gruppe bis 01.15 Uhr durch und wir trafen uns in der Hotellobby, um die Öffnung der Newa-Brücken mitzuerleben. Die Brücke „Litejnyj Most" befand sich nur wenige Gehminuten von unserem Hotel entfernt. Da die St. Petersburger Brücken teilweise zu niedrig für die Frachtschiffe sind, müssen diese nachts geöffnet werden, damit der Frachtverkehr St. Petersburg passieren kann. Im Zusammenspiel mit den weißen Nächten, die sich Anfang Juni schon langsam andeuteten, bot sich uns ein einzigartiges Schauspiel.

6. Tag: Peterhof – Ballettbesuch

Leicht übermüdet starteten einige von uns heute in den Tag. Trotzdem waren wir sehr gespannt auf Peterhof - der ehemaligen Sommerresidenz von Peter dem Großen. Wir gelangten hier auf den Seeweg mit dem Tragflächenboot „Raketa". In nur 30 Minuten hatten wir Peterhof bereits erreicht. Wir befanden uns direkt am Ufer der Ostsee und gelangten über einen Steg auf das Gelände der ehemaligen Sommerresidenz. Beim Schlendern durch den Park boten sich uns viele Wasserschauspiele - die besonders bei den Kindern bei bestem Wetter für viel Begeisterung sorgten. Anschließend besuchten wir das Lustschlösschen Monplaisir. Es liegt nur wenige Meter von der Ostsee entfernt und war das erste Gebäude, das Peter der Große in Peterhof errichten ließ. Das Haus wurde im holländischen Stil erbaut und hier befinden sich unter anderem das Arbeitszimmer von Peter dem Großen und die Küche.
Nach einem schönen Tag, waren wir am frühen Abend zurück im Hotel.
Auf einige von uns wartete heute noch eine ganz besondere Veranstaltung: der Besuch des Balletts Schwanensee in einem Russichen Theater. Das Alexandrinsky Theater wurde zwischen 1828 und 1832 von Zar Nikolaj I erbaut und war seiner Frau Alexandra Jodorowna gewidmet.
In der Vorstellung wurden uns aufwendige Bühnbilder, schöne, aufwendige Kostüme und beeindruckende Tanzleistungen geboten.
Bei der Inszenierung wurde sich für das Ausgang mit Happy-End entschieden - ein bisschen mehr Drama hätte es hier am Ende schon sein dürfen.

7. Tag: Katharinenpalast – Puschkin

Heute holte uns der Bus bereits 08.30 Uhr vom Hotel ab. Unser Ziel war heute der Katharinenpalast in Puschkin. Dieser Palast wurde von Katharina I - der Ehefrau Peter des Großen - zwischen 1717 und 1724 erbaut. Der Palast erstreckt sich über eine Länge von 306 Meter und wurde bei dem Baumeister Bartolomeo Rastrelli in Auftrag gegeben.
Auch in diesem Palast bot sich uns wieder viel Prunk: Mehrere 100 kg Gold wurden für die aufwendigen Vergoldungen und Verzierungen in den Sälen verwendet.
Berühmt ist der Palast für sein Bernsteinzimmer: 500.000 Bernsteinscheibchen sind hier passgenau auf den Wände angebracht.
Im Katharinenpark finden sich in den Pavillons, Brücken und Toren verschiedene Landschaftsstile wieder.
Nach einem Mittagessen in Puschkin fuhren wir zurück in die Stadt. Fakultativ konnte jetzt das Russische Museum besucht werden.
Hier finden sich 400.000 Exponate ausschließlich Russischer Künstler. Vor dem Museum erhebt sich das Denkmal für den Russischen Schriftsteller Alexander Puschkin, der im Jahr 1837 in Folge eines Duells um seine Frau Natalja in St. Petersburg starb. Der 6. Juni war sein Geburtstag. Aus diesem Grund wurden an diesem Tag von jedem Freiwilligen Gedichte vor seinem Denkmal rezitiert.
Unser Abendessen ließen wir in einem Restaurant in Hotelnähe ausklingen. Hier merkten wir, dass es in Russland nicht sehr willkommen ist seine Getränke erst kurz vor dem Gehen zu bezahlen.

8. Tag: Rückreise

Heute ging eine spannende und abwechslungsreiche Reise zu Ende: In einer Woche hatten wir die zwei größten Städte Russlands mit all seinen Gegensätzen und Parallelen kennengelernt. Während Moskau durch seine Moderne bestach - beeindruckten uns in St. Petersburg vor allem die prunkvollen Paläste.
Wir alle sind mit zahlreichen Eindrücken wieder nach Hause gekommen und ich möchte mich bei allen Mitreisenden für die schöne Reise bedanken und wünsche Ihnen alles Gute.
Anna Jeske.

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