Reisebericht: Städtereise St. Petersburg – Russlands Zarenmetropole an der Newa

08.06. – 13.06.2014, 6 Tage Städtereise St. Petersburg mit Flug: Winterpalais – Eremitage – Peterhof – Katharinenpalast mit Bernsteinzimmer in Puschkin


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Bei Zarenwetter erlebten Eberhardt-Gäste St. Petersburg. Eine moderne Millionen-Metropole, die auf eine über 300jährige, interessante Geschichte zurück blickt und trotz diverser Macht- und Namenswechsel nichts von ihrem Charme verloren hat.
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

Sonntag, 08.06.2014 – Dóbry djen, St. Petersburg

Pünktlich erreichten alle Gäste unserer Reisegruppe den Flughafen Berlin-Tegel. Nach dem Check In im Terminal C stärkten wir uns bei einem riesigen Sandwich für unseren ca. 2stündigen Flug mit Air Berlin nach St. Petersburg. Dort angekommen mußten wir unsere Uhren 2 h vorstellen, um uns dem Rhythmus der 5-Millionenstadt an der Newa anzupassen. Die Passkontrolle bei Einreise verlief relativ zügig und problemlos, hatten doch alle ein gültiges Visa, das Eberhardt TRAVEL für alle Gäste erstellen liess. Direkt am Flughafen begrüßte uns unser Reiseleiter Igor und unser Busfahrer Anton herzlich, ebenso ein heftiger Regenschauer, der aber der einzigste während unseres Aufenthaltes sein sollte. Schon auf der Fahrt zu unserem Hotel erhielten wir einen ersten Eindruck von der nördlichsten Millionenstadt der Welt. Unser Hotel "Crowne Plaza" befindet sich in idealer Zentrumslage gegenüber dem Moskauer Bahnhof, nur einen Steinwurf vom Newsky Prospekt entfernt. Wir waren mittendrin und das Hotel machte seinen 4 Sternen mehr als Ehre: Schöne, hochwertig ausgestattete Zimmer, freundliches Personal und gutes Essen. Nach dem Abendessen vom reichhaltigen Buffet unternahmen wir einen kleinen Spaziergang, natürlich zunächst zur Wechselstube, wo EUROs zu einem sehr guten Kurs in Rubel getauscht wurden. Es war bereits 22 Uhr, aber noch fast taghell. So dehnten einige Gäste ihren Spaziergang aus und erkundeten die Umgebung nebst interessanter Hinterhöfe und spannender Stromversorgungsanlagen. Für weitere individuelle Aktivitäten befinden sich ganz in der Nähe  auch zahlreiche Restaurants und Bars, ein überdimensionales Shopping-Center und kleine "Tante Emma" Läden, die 24 h geöffnet sind.

Montag, 09.06.2014 – Erste Entdeckungen mit Bus und Metro

Ein erster Blick aus dem Fenster verriet: Sonnenschein - Zarenwetter! Nach einem entspannten Frühstück starteten zur ersten Rundfahrt durch die Stadt Peter des Großen. Zunächst statteten wir dem Smolny Kloster einen Besuch ab, bevor wir an der Newa zum Newsky-Kloster fuhren. Über den alten Newsky Prospekt fuhren wir wieder ins Zentrum. Entlang des neuen, belebten Newsky Prospektes, dem Prachtboulevard bestaunten wir ebenso prachtvolle Häuserfassaden. Die historische Innenstadt St. Petersburg präsentiert über 2.000 Paläste, Schlösser und prunkvolle Gebäude und gehört deshalb zum UNESCO Weltkulturerbe. Am Platz der Platz der Künste bummelten wir durch den Park mit dem Puschkin Denkmal und besichtigten wir das Michailowsky Palais, in dessen Inneren sich das Russische Museum befindet. Im Art-Cafe pausierten wir bei Kaffee und winzigen Snacks, um danach unsere Rundfahrt auf die andere Newaseite fortzuführen. Am Liegeplatz des legendären Panzerkreuzer "Aurora" durfte ein Fotostopp natürlich nicht fehlen. Danach ging es auf die Haseninsel, zum Ursprung der Stadt. Hier befindet sich die Peter-und-Paul-Festung, wo wir besonders intensiv die Peter-und-Paul-Kathedrale besichtigten, die Begräbnisstätte der meisten russischen Zaren. Dabei kamen die Vorteile der Audio-Guides zum Tragen. Intensiv folgten wir über unsere Kopfhörer den ausführlichen Erklärungen von Igor, konnten fotografieren, ohne was zu verpassen und verloren nie den Anschluss zur Gruppe. Zum Abschluß der Besichtigung lauschten wir den kirchlichen Gesängen eines akademischen Männerchores. Anschließend fuhren wir zum Hotel zurück, um uns für die Fahrt mit der Metro zu rüsten. Am Nachmittag liefen wir zur nahegelegenen Metrostation und lösten unsere Tickets. Auf steilen, langen Rolltreppen fuhren wir in den Untergrund. Erstaunt waren wir sogleich von den sauberen, unbeschmierten Bahnhöfen und Stationen. Mit der M1 "rasten" wir non stop zur Station Awtowo, um von dort mit Ausstiegen zurück zu fahren. Unterwegs besichtigen wir während unserer Ausstiege, verschiedene künstlerisch und prachtvoll gestaltete Metrostationen.

Nachts in St. Petersburg

Nach dem Abendessen war für viele der Tag bzw. die Nacht noch nicht zu Ende. Mitternacht, es war nun doch dunkler geworden, fuhren wir mit dem Bus durch das erleuchtete St. Petersburg. Besonders beeindruckte uns der erstrahlte Theaterplatz. Am Newa-Ufer, unweit des Winterpalais erlebten wir dann das Schauspiel der nächtlichen Brückenöffungen. Ca. ab 2 Uhr öffnen sich nacheinander die Newabrücken für 2 bis 3 h. Dieses Ereignis zieht Tausende nachtschwärmende St. Petersburger und ihre Besucher an. Zum Abschluß öffneten wir die "Eberhardt-Bar" am Newa-Kai und stoßen mit einem "Zarskaja" auf den schon längst vergangenen und auf den bereits begonnenen Reisetag an.

Dienstag, 10.06.2014 – Eremitage, ein Kunstgenuss

Die Nacht war lang und so waren wir froh, heute ausschlafen zu können. Aufgrund der zentralen Lage unseres Hotels war es nur ein kurzer Weg zum Schlossplatz. Die Sonne hatte sich heute versteckt, aber das störte uns nicht. Wir freuten uns auf den Besuch eines der berühmtesten und größten Kunstmuseen der Welt: die Eremitage. Das riesige Museumskomplex erstreckt sich über die Gebäude des Winterpalais, der alten und neuen Eremitage, d.h. ca. 350 Räume und Säle mit mehr als 60.000 Ausstellungsstücken. Unsere Gruppe war bereits angemeldet und so gelangten wir ohne Wartezeit durch den Kommandanteneingang ins Innere. Igor brillierte wieder einmal mit seinem unerschöpflichen Wissen und führte uns durch das Labyrinth von prunkvollen Sälen und Gängen. Wir bestaunten wertvolle Kunstgegenstände und Gewänder aus alter Zarenzeit, Möbel, die Pfauenuhr und natürlich die berühmten Gemälde von Da Vinci und Rembrandt. Besonders gespannt waren wir auf die Gemälde von Canaletto, ein Stück bekannte Heimat in St. Petersburg. Nach über 3 h beeindruckendem Kunstgenuss und ca. 4,5 km in den Beinen trafen wir uns am Ausgang wieder. Nun hatten wir uns eine Pause redlich verdient. In der kleinen Gartenstraße (Fußgängerzone) am Newsky Prospekt laden viele Cafes und Restaurants zum Verweilen ein. An der Ecke befindet sich der Jelissejew Palast, wo sich im Erdgeschoss das exklusive Delikatessengeschäft befindet (früher Gastronom Nr. 1).

Bootsfahrt durch St. Petersburg

Am Nachmittag unternahmen wir eine Bootsfahrt auf den Kanälen Moika und Fontanka sowie auf der offenen Newa.  Unterwegs bestaunten wir die wunderbaren Bauwerke und Brücken des Venedigs des Nordens nun aus einer völlig anderen Perspektive. Zu diesem entspannten Kunstgenuss der anderen Art servierte Eberhardt ein Gläschen Schampanskoje und russisches Konfekt. Das Abendessen wurde uns diesmal im Hotel als schmackhaftes 3-Gänge-Menü serviert.

Mittwoch, 11.06.2014 – Ausflug nach Peterhof

Der heutige Tag begrüßte uns mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein, richtiges Zarenwetter. Unser heutiges Ziel war Peterhof mit seinem wunderschönen Park und der Palastanlage am Finnischen Meerbusen. Wir nahmen den Weg mit dem Bus und fuhren über den Moskauer Prospekt. Die ca. 1stündige Fahrt wurde nicht langweilig. Es gab wieder viel zu schauen und Igor erzählte Interessantes und Wissenwertes. Rechtzeitig trafen wir in Peterhof ein und suchten uns ein schattiges Plätzchen, um die Eröffnung der Wasserspiele zu erleben. Mit Paukenschlägen und klassischer Musik untermalt, beginnen pünktlich 11 Uhr die Fontänen der Großen Kaskade zu sprudeln. Anschließend besichtigten wir den Großen Palast, natürlich mit dem passenden Schuhwerk. Unser Reiseleiter Igor begleitete uns mit seinem Fachwissen durch die Prunksäle des Palastes: den blauen Empfangsraum, den Tanzsaal, den Thronsaal, den Weißen Speisesaal, die Chinakabinette, den Kronraum und das Diwanzimmer. Die Zaren hatten die besten Baumeister ihrer Zeit beauftragt und wahrlich einzigartige Räume entstehen lassen. Der Prunk und die Atmosphäre der einzelnen Räume beeindruckten uns sehr.

Spaziergang im Park

Bei herrlichem Sommerwetter unternahmen wir dann einen gemeinsamen Spaziergang durch den unteren Park, wo Igor wieder jeden Brunnen und jede Ecke kennt. Wir bestaunten die unterschiedlichen Brunnen der berühmten Wasserkunst von Peterhof: die Schachbrettkaskade, die Römischen Fontänen, die Sonnenfontäne und die einzigartigen Scherzfontänen. Am Lustschlösschen Monplaisir blickten wir über den Finnischen Meerbusen und sahen sogar die goldglänzende Kuppel des Marine Domes von Kronstadt. Ja, Peter I. hatte sich da ein schönes Fleckchen für seinen Lieblingsplatz in Peterhof ausgesucht. In der anschließend freien Zeit verweilten viele Gäste in einem Cafe oder stöberten an den zahlreichen Verkaufsständen nach Souveniren. Am Nachmittag waren wir zurück und nutzten die Zeit bis zum Abendessen zum Entspannen oder auch zu einem Bummel über den Newsky Prospekt.


Donnerstag, 12.06.2014 - Fürst Jussupow und Rasputin

Am Vormittag besuchten wir einen der schönsten Adelspaläste der Stadt, den Jussupow-Palast. Die Familie Jussupow gehörte zu den reichsten Adelsfamilien und größten Kunst-Mäzenen der Stadt. Igor führte uns das Treppenhaus sowie die prunkvollen Räume des Palastes mit der Bibliothek, den Galerien und dem neobarocken kleinen Theater. Natürlich  berichtete er uns vom Leben der Familie und der Ermordung des Wunderheilers Rasputin in diesem Palast. An der Galeriewand der exklusiven Gäste des Palastes war neben dem Foto von der englischen Queen noch Platz, den wir gleich für unser Eberhardt-Foto reservierten. Nach dieser interessanten Führung fuhren wir zum Isaaks-Platz, wo die meisten Gäste im Cafe "Glück" einen süßen oder gesunden Mittagssnack verspeisten oder auch nur bei einem Kaffee den Blick auf die Isaaks-Kathedrale genossen.

Sommerfrische in Puschkin

Am Nachmittag fuhren wir nach Puschkin (Zarskoje Selo). Unser Ziel war der Große Katharinenpalast mit dem Bernsteinzimmer. Zunächst "schlunzten" wir nur durch das schmiedeeiserne Gitter der Goldenen Pforte auf das imposante Ensemble des Palastes, über 300 Meter ist die Fassade lang. Bis zu unserer Führung im Palast hatten wir noch Zeit. Mit Igor unternahmen wir deshalb einen Spaziergang durch den wunderschön angelegten Park mit Cameron-Galerie, Orangerie, Teichen und einem See. Später wurde uns wie VIPs Einlass in den Palast gewährt. Exklusiv (nur unsere Gruppe) schritten wir  über den riesigen, Menschen leeren Innenhof des Katharinenpalastes. Ein roter Teppich war sogar ausgerollt - das passende Ambiente für unser Gruppenbild. Welch ein Prunk und Ausdruck der Macht ... Rastrelli, einen Meister seines Fachs, hatten die Zaren als Architekten in ihr Reich geholt! Natürlich gab es wieder "elegante" Überschuhe für unseren perfekten Auftritt. Mit Igors ausgzeichneten Erklärungen im "Ohr" bestaunten wir die prachtvollen Räume: den Lyoner Saal, den Kavaliers-Speisesaal, den großen Thronsaal, den Bildersaal, die Appartements der Zarenfamilie, den Porträtsaal und natürlich das rekonstruierte Bernsteinzimmer. Begeistert von der Pracht verliessen wir den Palast.


Mit "Katjuscha" im Bauernhof

Nach so viel Prunk - auf zum Trunk ins "Podvorie" (Bauernhof), unweit von Puschkin. In dem in der typischen Holzarchitektur erbauten Restaurant ist Wladimir Putin auch gern zu Gast, aber heute waren wir dran. An einer rustikal gedeckten Tafel nahmen wir Platz und russische Speisen folgten: Brot, sauer Eingelegtes mit Knoblauch, russische Eier, delikate Dips, natürlich Bortsch mit Smetana und Krautwickel a la "Babuschka". Bei russischer Folklore, Wein und Gesang und dem berühmten Wässerschen, Wodka genannt kam gute Stimmung auf und die Zeit verging wie im Flug. Beim netten Personal bedankte sich der Eberhardt-Chor mit einem Medley deutschen Liedgutes. Ein schöner Abschluss für den letzten Abend unserer Reise.


Freitag, 13.06.2014 - Isaaks-Kathedrale

Nach einem letzten Frühstück im Hotel fuhren wir der monumentalen Isaaks-Kathedrale, einer der größten Kuppelkirchen der Welt. Die Kirche ist 111 Meter lang, 97 Meter breit und 101,50 Meter hoch. Da der Boden hier, fast am Newa-Ufer, sumpfig war, steht der gewaltige Bau auf 24.000 Pfählen und tonnenschweren eisernen Rahmen. Unvorstellbar, dass diese durch Muskelkraft von Tausenden Leibeigenen bewegt wurden. Igor zeigte uns an einem Modell, wie die 112 Granitsäulen in der Halle aufgestellt wurden. Diese tragen Dach und Kuppel der Kathedrale. 14.000 Menschen konnten in der prachtvollen Kirche am Gottesdienst teilnehmen. Wir standen ehrfurchtsvoll in der Mitte unter der großen Kuppel und staunten zugleich über die prachtvolle Ausstattung mit Mosaiken und vergoldeten Simsen und Portalen. Herausragende Kunstwerke sind das bronzene Zarentor und das große Glasfenster des Altarraumes. Nur eins fehlte aus früheren Zeiten: das 91 Meter lange Foucaultsche Pendel in der Kuppel, in der der heilige Geist in Form einer Taube nun keinen "Bodenkontakt" mehr hat.


Christi-Auferstehungskirche

Danach fuhren wir zur Christi-Auferstehungskirche „Auf dem Blute". Sie steht an jener Stelle, wo 1881 ein Attentat auf den Zaren Alexander II. verübt wurde. Die Kirche erinnert von außen an die Moskauer Basilius-Kathedrale. Auch im Inneren ist sie mit den meisterhaften Mosaiken in großer Fülle altrussisch ausgestattet. Wie ein Puzzle wurden Millionen farbiger Mosaiksteine zu meisterhaften, riesigen Bildern und Wanddekors zusammen gesetzt.


Da swidánija St. Petersburg

Nun hieß es Abschied nehmen und wir fuhren zum Flughafen, wo wir uns herzlich bei Igor verabschiedeten. Nach einer reichlichen Stunde Wartezeit am Check In Counter der Air Berlin hielten endlich alle Gäste ihre Bordkarten in den Händen. Unser Abflug verzögerte sich um 1 h, so dass wir entspannt die Ausreise- und Sicherheitskontrollen angingen, die wiederum problemlos verliefen. In Berlin-Tegel angekommen, stellten wir unsere Uhren wieder 2 h zurück. Unsere Chauffeure des Transfer-Service warteten schon auf uns und brachten uns nach erlebnisreichen Tagen in St. Petersburg nun wieder nach Hause.
Ein herzliches Dankeschön an Sie, liebe Reisegäste, dass ich Sie kennenlernen durfte. Es hat mir große Freude und Spass bereitet, mit Ihnen St. Petersburg, die "Perle Russlands" zu besuchen.
Sehr freue ich mich, wenn wir uns bei der ein oder anderen Eberhardt-Reise wieder treffen.
Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund und reiselustig.
Ihre/Eure Annett

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Kommentare zum Reisebericht

Es war eine tolle Reise und Annett eine Spitze Reisebegleiterin.Danke für die professionellen Fotos und und den sensatinellen Reisebericht. Mindestens 5 Sterne!!!Besser gehts nicht. Liebe Grüße von Egon & Hannelore aus Wiednitz

Hannelore Bachmann
11.07.2014

Hallo, vielen Dank für die netten Zeilen. Ja, es war eine super Reise bei Zarenwetter. Danke An Euch, liebe Reisegäste. Ich begleitete vor kurzem noch die Reise nach Moskau & St. Petersburg, auch eine erlebnisreiche Reise bei Zarenwetter. Liebe Grüße Annett

Annett Müller 14.07.2014