Reisebericht: Rundreise Schottland – Natur, Whisky & Loch Ness

31.05. – 08.06.2014, 9 Tage Rundreise mit Glasgow – Loch Lomond – Glen Coe – Oban – Schottische Highlands – Whisky Destillery – Inverness – Loch Ness – Cairngorms–Nationalpark – Edinburgh


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Whisky, Wolle, Wind und Wetter. Herzliche Menschen und eine wunderschöne Natur. Schottland lockte uns mit vielen Besonderheiten…..
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1. Tag, 31. 05. 14: Anreise Dresden – Ijmuiden und Fährüberfahrt.

Früh morgens geht es von Dresden ab nach Norden. Bis Ijmuiden westlich von Amsterdam liegt ein weiter Weg  vor uns. Hier wollen wir die Fähre nach Newcastle in England besteigen. Durch ausreichend Pausen aufgelockert, erreichen wir am Nachmittag die Grenze der Niederlande und sind pünktlich am frühen Abend auf dem Schiff.
Nach dem Bezug der Kabinen kann man sich entweder erst einmal im Schiff umsehen, Gemeinsam treffen wir uns zum Essen wo im Restaurant ein riesiges Buffet wartet, das alle lukullischen Bedürfnisse erfüllt. Des Nachts haben wir eine relativ ruhige Überfahrt.

2. Tag, 01. 06. 14: Newcastle – Gretna Green – Glasgow.

Nach dem reichhaltigem Frühstücksbuffet an Bord ist schon Land in Sicht. Es geht auch alsbald von Bord und wir begeben uns zunächst auf die Reise durch Northumberland, immer am Hadrianswall entlang. Im 2. Jh. nach Chr. wurde er unter Kaiser Hadrian errichtet und hatte eine ähnliche Funktion wie der Limes in Deutschland. Nur war er viel stärker befestigt.  Jede römische Meile lag ein sog. Meilenfort. Eines dieser Forts besichtigen wir während einer Pause bei Cawfield.
Nun aber geht es nach Schottland. Wir überschreiten die schottische Grenze bei Gretna Green. Seit dem 18. Jh. war das Dorf Anlaufstelle für sog. runaways, minderjährige Heiratswillige, die in England nicht heiraten durften, in Schottland aber schon. Als Trauungsstätte hatte sich hier die Schmiede etabliert, in der man auch heute noch sein Eheversprechen erneuern kann.
Am Nachmittag erreichen wir die schottische Metropole Glasgow. Unser Hotel liegt mitten in der Stadt. Hier treffen wir auch auf die Gäste, welche mit dem Flugzeug angereist sind. Nun ist die Gruppe komplett. Schon trifft unsere Gästeführerin ein und wir unternehmen eine ausgedehnte Stadtrundfahrt. Seit den 80er Jahren hatte die Stadt bedingt durch die Stahl- und Werftenkrise eine starke Rezession durchmachen müssen. Sie erfindet sich gerade neu und überall wird gebaut. Es ist ein Phönix aus der Asche, jedoch hat sich auch einiges Alte erhalten. Z. B. die Kathedrale St. Mungo, die wir auch von innen sehen. Schnell geht die Zeit vorbei und wir beschließen den Tag bei einem reichhaltigen Abendessen im Hotel.

3. Tag, 02. 06. 14: Loch Lomond – Glen Coe – Oban.

Nach dem üppigen Frühstücksbuffet begeben wir uns zunächst zum Loch Lomond, dem größten Binnensee Schottlands an dessem gegenüber liegenden Ufer die Trussachs liegen, eine Berg- und Hügellandschaft, die Schottlands erster Nationalpark wurde.
Nach einem Stop in Luss, einer kleinen Ortschaft mit malerischen Cottages reisen wir weiter durch das wohl schönste Tal Schottlands, Glen Coe. Es wird auch das Tal der Tränen genannt, weil hier vor langer Zeit eine Rechnung zwischen den Clans der Campbels und McDonalds blutig und grausam beglichen wurde. Daran erinnert in dieser überwältigenden Landschaft heute nichts. Diese war auch Filmkulisse für den Spielfilm „Highlander".
Am frühen Nachmittag sind wir in Oban. Die Freizeit kann u. a. zu einem Spaziergang zum McCaig Tower genutzt werden. Er sollte einmal die Nachbildung des Closseums in Rom werden. Den McCaigs ging jedoch das Geld aus und alle starben noch vor Vollendung des Bauwerks. Doch und nun hat die Stadt einen markanten Aussichtspunkt, von dem aus man die ersten Inseln der Hebriden gut sehen kann. Viele nutzen aber die Gelegenheit zu Fish and Chips. Wir begeben uns nach Kilchurn, wo idyllisch im Loch Awe das Kilchurn Castle liegt, welches man nur mit einem Boot erreichen kann.
In Inveraray machen wir wieder einen Stopp. Die Stadt wartet mit dem Schloß der Campbels auf, sowie mit einer schönen Promenade am Loch. Einen Abstecher zum Schloss lassen wir uns natürlich auch nicht nehmen.
Unser erster Abstecher in die Highlands fing bei schottischen Schmuddelwetter an und ging bei selbigem zu Ende. Trotzdem wir lassen uns das verdiente Abendmenu schmecken und hoffen auf mehr Sonne am morgigen Tag.

4. Tag, 03. 06. 14: Stirling Castle – Falkirk Wheek –  Edradour – Newtonmoore

Die Besichtigung von Stirling Castle führt uns lebhaft das Mittelalter vor Augen. Schön restauriert steht die ehemalige Königshalle zur Besichtigung offen. Durch Audioguides werden uns die Gebäude ausführlich erläutert. Stirling ist neben Edinburgh Castle das wichtigste Schloss Schottlands. Hier wurde Maria Stuart zur Königin gekrönt. Von oben hat man einen weiten Blick ins Tal und hinüber zum William Wallace Monument, das an den Aufständischen gegen die Engländer gegen Ende des 13. Jh. erinnert.
Nach Stirling machen wir einen Abstecher zum Falkirk Wheel. Es handelt sich um das einzige bislang gebaute Drehhebeanlage für Schiffe auf der Welt und wurde 2002 fertig gestellt. Es überwindet 35 m zwischen dem Upland- und dem Clyde-Forth-Kanal.
Kein Besuch Schottland ohne Besichtigung einer Destillerie. Also begeben wir uns nach Edradour, wo die kleinste Brennerei Schottlands existiert. Nach einer kleinen Verkostung und einem Film über die Geschichte des Unternehmens bekommen wir auf einem Rundgang eine ausführliche Beschreibung der gesamten Anlage. Da ist es kein Wunder, das die eine oder andere Flasche des edlen Tropfens erworben wird.
Am Abend erreichen wir unser Hotel in Newtonmoore. Ein altes Haus, das an Miss Marple oder Edgar Wallace Filme erinnert. Es ist recht ruhig, denn Newtonmoore ist ein Dorf.

5. Tag, 04. 06. 14: Fort George – Loch Ness – Urquhart Castle.

Dieser Tag beginnt mit der Besichtigung von Fort George. 1746 errichtet, bietet es Militärgeschichte zum anfassen. Die Kaserne ist im Originalzustand erhalten. Trotz der Tatsache, dass dort auch Soldaten stationiert sind, ist man mit einem Museum und Audioguides auf Besucher eingestellt. Von den mächtigen Bastionen zwischen alten Kanonen hat man einen guten Blick aufs Meer. Danach unternehmen wir einen Abstecher zu den Clava Cairens, eine uralte Grabanlage mit Megalithgräber aus der Zeit um 2000 v. Chr. Nach einem Toilettenstop am Schlachtfeld von Culloden fahren wir dem Höhepunkt des Tages entgegen. Es ist die Bootsfahrt über den Loch Ness. Das berühmte Ungeheuer bekommen wir aber nicht zu Gesicht. Tiefschwarz ist das Wasser weil es von den eingeschwemmten Huminstoffen der Hochmoore aus den umliegenden Bergen durchsetzt ist.  Das Boot legt direkt am Urquhard Castle an, einer der größten Burgruinen des Landes. Mächtig blickt es uns von Land schon auf dem Boot an.
Fast ist es schon gute Tradition, das den Gästen auf Eberhardt Reisen etwas mehr geboten wird, als im Katalog steht. Also begeben wir uns zu den Morriston Falls. Hier rauscht das Wasser des Morriston schäumend vor einer uralten Brücke die Felsen hinab. Sogar Lachse sehen wir beim Versuch, die Fälle springend zu überwinden. Am Loch Lochy vorbei besichtigen wir schon auf der Rückfahrt zum Hotel die 5-stufige Schleusentreppe von Fort Augustus. Sie gehört zum Caledonian Canal, der Anfang des 19. Jahrhunderts von Thomas Telford entworfen wurde. Einen letzten Stop legen wir am Commando Memorial kurz vor Spean Bridge ein, denn von hier aus hat man einen sehr guten Blick auf den Ben Nevis, der mit 1343 m der höchste Berg Schottlands und auch der britischen Insel insgesamt ist. Seine Spitze steckt er heute jedoch in die Wolken. Nach so viel Gesehenem schmeckt das etwas späte Abendessen im Hotel noch einmal so gut.

6. Tag, 05. 06. 14: Kincraig – Cairngorm Nationalpark

Schafe gehören zu Schottland wie das Wasser zum Meer. Also reisen wir heute zu einer Schäferei in der Nähe von Kincraig und schauen dem Schäfer bei seiner Arbeit zu. Es ist schon erstaunlich, wie er die sheepdogs trainiert hat. Jeder Hund hat seine eigenen Befehle und hört auch nur auf diese. Wer möchte kann  beim Scheren eines Schafes helfen. Und als auch noch kleine Lämmer mit der Flasche gefüttert, und keine 4 Wochen alte Hundewelpen gestreichelt werden dürfen, ist der Besuch auf der Schaffarm perfekt. Die Reise führt uns weiter durch den Cairngom Nationalpark und die Grampian Mountains, welche fast 2 Drittel Schottlands ausmachen. Auf z. T. engen Strassen geht es kurvig steil bergauf und bergab. Strauchheide ist das dominierende Gewächs.
Wir legen Stops für Photos an den Burgen Corgarff Castle und Braemar Castle ein. Und wenn wir schon einmal hier sind, so besichtigen wir auch Schloß Balmoral, den Sommersitz von Elisabeth II. Da sie noch nicht anwesend ist, ist das Gelände für Besucher geöffnet. Zwar kann man nur den Bllsaal besichtigen, wird jedoch auch durch wunderschöne Parkanlagen belohnt.
Unser Tag endet vor Hauptstadt Edinburgh in Livingston, vor dessen Erreichen wir noch die Forth Road Bridge über den Firth of Forth von einem Aussichtspunkt bestaunt haben.

7. Tag, 06. 06. 14: Edinburgh

Heute wollen wir die Hauptstadt Schottlands erkunden. Unser local guide ist pünktlich am Hotel. Zunächst fahren wir durch das viktorianische Edinburgh und die Neustadt, wo auch das gewaltige Monument für Sir Walter Scott, dem schottischen Aufklärer und Schriftsteller steht. Danach erfolgt ein Aufstieg zum Calton Hill, von wo aus man die Stadt in alle Richtungen überblicken kann. Weiter geht es zum Palace of Holyroodhouse, dem Königsschloß. Die Rundfahrt endet vor dem Schloß über der Altstadt. Gutes timing, denn zur Abfeuerung der 1 Uhr Kanone ist die Gruppe am Platz.
Nach dem Besuch des Schlosses haben wir freie Zeit in Edinburgh. Edinburgh hat einen ganz eigenen Charakter. Dunkle Gassen wechseln mit belebten Plätzen. Die Stadt ist eine Hochburg von Festivals. Vor dem Schloß werden gerade die Tribünen für das weltberühmte Military Tattoo Festival aufgebaut.
Der Besuch der Museen ist frei, wie auch die schönen Parks frei zugänglich sind. Das Wetter lädt heute auch hier zu einem Spaziergang ein. Die Royal mile bietet alles, was an als Tourist gebrauchen, oder auch nicht gebrauchen kann. Noch einmal fish and chips zum Mittag oder doch lieber Haggis, das Nationalgericht aus gehackter Leber, Lunge und Herz im Schafsmagen? Beides macht für Stunden richtig satt! So ist man gestärkt für einen Besuch z. B. in der Kathedrale St. Gilles, oder einem Einkaufsbummel in der Princes Street oder George Street . Manch einer ist von der Stadt so angetan, dass er oder sie sich nach dem Abendessen noch einmal in die Stadt begibt.

8. Tag, 07. 06. 14: Jedburgh – Newcastle–  Fährüberfahrt.

Nach dem Frühstück vom Buffet, verabschieden wir uns von den Flugreisegästen und setzen unsere Reise in Richtung Jedburgh fort. Wir besichtigen die uralte Augustinerabtei in Jedburg, die auch als Ruine noch einen gewaltigen Weindruck bei allen hinterlässt. Ausgegrabene Grundmauern der Klausur und Wirtschaftgebäuden an der Kirche sind hervorragend konserviert.
Weil noch Zeit war haben wir vor Jedburgh noch die Melrose Abbey besichtigt. Sie ist die bedeutenste Zisterzienserabtei Schottlands. Überrascht sind wir von einem Wasserspeier in Form eines Dudelsack spielenden Schweins. Melrose ist auch für seine Pfefferminzbonbons bekannt, den Melrose Mints, die hier nach einem alten Rezept hergestellt werden.
Zum Mittag erreichen wir den Grenzstein südl. von Camptown, wo wir Schottland verlassen und uns in die lieblichen englischen Landschaften begeben.
In Newcastleund erreichen wir pünktlich die Fähre und erleben nach dem opulenten Abendbuffet eine ruhige Überfahrt.

9. Tag, 08. 06. 14: Heimreise – Ijmuiden– Dresden.

Die Nacht ist für alle gut verlaufen. Beim Frühstück ist schon der Hafen von Ijmuiden in Sicht.
Die Rückfahrt verlief weiterhin ohne Probleme. Insgesamt haben wir 2563 km mit dem Bus zurückgelegt und 2 mal 500 km auf der Nordsee. Die Haustürtransfers waren wie immer alle pünktlich.
20.30 Uhr sind wir etwas früher als erwartet in Dresden am Flughafen. Das Beste von Schottland wird uns noch lange in guter Erinnerung bleiben.

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