Reisebericht: Rundreise Schottland – Natur, Whisky & Loch Ness

05.09. – 13.09.2015, 9 Tage Rundreise mit Glasgow – Loch Lomond – Glen Coe – Oban – Schottische Highlands – Whisky Destillery – Inverness – Loch Ness – Cairngorms–Nationalpark – Edinburgh


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Schottland - ein Land mit viel Naturschönheiten und eigener Lebensweise. Große Städte, hohe Berge, weite Seen, alte Castle. All das wollten wir erleben. Vor dem Ziel steht meist die Anreise. Beginnen wir also dort.
Und los ging es mit dem Bus von Sachsen quer durch Deutschland nach Amsterdam-Ijmuiden. 26 Busreisende starteten mehr oder weniger früh auf eine besondere Entdeckungstour, während weitere 15 einen tag später mit Flugzeug und Shuttle vom Heimatflughafen via Amsterdam oder Frankfurt und Edinburgh nach Glasgow anreisten.
Ein Reisebericht von
Stefan Jahnke
Stefan Jahnke

Samstag, 05.09.2015 Aufbruch von zuhause, Fahrt nach Amsterdam–Ijmuiden


Jemand sagte einmal, „Wohin man fährt, ist egal. Wichtig ist, einzusteigen."
Wer jedoch sagte, dass man so zeitig dafür aufstehen muss?
Egal. Irgendwann am Vormittag saßen alle mit dem Bus anreisenden Gäste auf ihren Plätzen und es ging gen Bad Hersfeld, nach Reinhardshain, dann weiter in den Ruhrpott, wobei uns Stefan Videos über Schottland zeigte, erste schottische Musik spielte, und wir schließlich in Richtung Amsterdam durch die Niederlande hindurch fuhren, wo wir am späten Nachmittag den Hafen Ijmuiden erreichten und bald schon unsere Kabinen an Bord unserer Fähre Princess Seaways bezogen. Kurz nach dem Ablegen gab es ein leckeres Abendbuffet und jeder ließ den ersten Tag der Reise auf seine Weise auf dem Wasser ausklingen. Die See war etwas unruhig, aber das schreckte uns nicht ab, an kommende spannende Erlebnisse zu denken.

Sonntag, 06.09.2015 Entlang der schottischen Grenze nach Glasgow


Uhren umstellen nach dem Frühstück, also eine Stunde zurück. Wird so der Tag länger oder eher das eigene Munter sein weniger? Wir gingen von Bord, bestiegen unseren Bus und bewunderten unseren Chauffeur Frank, wie er sich sofort auf der linken Seite der Straße zurecht fand. Immer entlang der englisch-schottischen Grenze ging es nach Westen und bald schon machten wir Halt am Hadrianswall, mit dem sich einst die Römer vor den wilden Scouten, den Vorgängern der Schotten, schützen wollten. Später stoppten wir gleich nach der schottischen Grenze in Gretna Green, wo man sich früher minderjährig trauen lassen konnte und heute noch vom Schmied verheiraten lassen darf. Das Mindestalter für eine Ehe in Schottland ohne Zustimmung der Eltern beträgt heute noch 16 Jahre. Später bezogen wir in Glasgow unsere Hotelzimmer. Hier trafen wir auf unsere Fluggäste, die von Deutschland via Frankfurt oder Amsterdam nach Edinburgh flogen und von da per Kleinbus nach Glasgow kamen. Dann rundete ein leckeres 3-Gänge-Menü den Abend ab und wir betteten uns in Erwartung vieler neuer Erlebnisse zur Ruhe.

Montag, 07.09.2015 Hinein in die Highlands zum Loch Lomond, nach Oban und ins Glen Coe


Die Weite Schottlands wollten wir heute kennenlernen. Nach dem Frühstück ging es los. Erst nach Norden zum Loch Lomond, den uns Stefan im Bus mit einem alten Lied besang. Ein schöner See. An ihm entlang und weiter nach Westen zu erreichten wir später Inveraray und schauten uns dort ein tolles Castle an, ehe wir am Loch Awe altehrwürdige Ruinen von Kilchurn Castle betrachteten und später Pause in Oban machten, die kleine Hafenstadt auf uns wirken ließen und Fish & Chips oder etwas Anderes zu uns nahmen. Später ging es ins Tal der Tränen, Glencoe, wo einst der Clan der MacDonalds schwere Verluste durch Verrat des Clans der Campbells erlitt. Angehörige beider Clans mögen sich bis heute nicht wirklich, auch wenn sie nicht mehr offen gegeneinander kämpfen. Die Landschaft war bezaubernd, die Geschichte ums Tal sehr traurig. Stefan spielte dazu von CD Balladen rund um die damalige Zeit, ehe wir entlang des Loch Lomond wieder nach Glasgow zurückkehrten und das Abendessen sowie die anschließende Ruhe im Hotel genossen.

Dienstag, 08.09.2015 Stadtrundfahrt in Glasgow, Besuch von Stirling Castle und Fahrt nach Newtonmore


Der Morgen begann mit einer ausgedehnten und interessanten Stadtrundfahrt durch Glasgow. Steward Noble brachte uns seine Stadt auf besondere Weise nahe und stimmte uns schon auf weitere Punkte des heutigen Tages ein, denn später fuhren wir weiter nach Stirling Castle. Ein Königsschloss, ein umkämpfter Felsen, vor dem Braveheart einst einen Sieg errang, wofür ihm gegenüber der Burg ein Denkmal gesetzt wurde. Schmale Gänge durch die Mauern, eine alte Küche, große Säle, gar ein Raum, in dem man sich der Glanzzeit des Castle entsprechend kleiden konnte, all das erwartete uns hier. Danach absolvierten wir einen Zeitsprung zu heutiger Ingenieurbaukunst und besichtigten das von Queen Elisabeth II eröffnete Schiffshebewerk Falkirk Wheel, sahen es sogar in Funktion. Als wenn es so sein müsste, legte Stefan anschließend den Film Braveheart ein. Gerade richtig, um die Fahrzeit nach Newtonmore, unserem nächsten Hotel, zu überbrücken, wobei wir nach dem Film dank Stefan schottisch-aktuelle Musik hörten. Nach dem Bezug unserer schönen Zimmer und dem reichhaltigen Abendessen gab es sogar noch Livemusic im Hotel, dessen Bar ein kleiner Pub ist. Toll! So macht Schottland noch mehr Spaß.

Mittwoch, 09.09.2015 Besuch im Fort George, Bootsfahrt auf dem Loch Ness und Bummel in Fort Augustus


Urlaub ist nicht nur Ausspannen, sondern auch Organisation. Nicht so straff, wie beim Militär. Trotzdem besuchten wir heute Fort George, bis heute militärisch genutzt. Dabei wusste man von der Entstehung an nicht so recht, was man mit diesem Fort anfangen sollte. Gebaut, um neuen Aufständen der Schotten bzw. der Jakobiten unter ihnen entgegenzuwirken, die es dann jedoch nicht mehr gab, wollte man sogar einst Napoleon dort unterbringen. Dazu kam es nicht. So können wir heute mit vielen Informationen vom Audioguide ein intaktes Fort besichtigen, lassen alte Mauern, Möwen, Kanonen und Soldaten auf uns wirken. Gleich in der Nähe besichtigten wir noch das Schlachtfeld von Culloden, ehe es weiter ging zu einer Legende - nämlich zu Nessi. Nein, gesehen haben wir es leider nicht wirklich. Obwohl... na ja, die alten Legenden... Trotzdem war die Bootsfahrt zum Urquhart Castle toll, möchten wir den Besuch der dortigen alten Mauern nicht missen. Dann ging es weiter am Kaledonischen Kanal entlang. Wir sahen eine Schleusentreppe bei Fort Augustus und staunten den höchsten Berg Schottlands an, Ben Nevis. Später erreichten wir wieder Newtonmore, entspannten uns beim Abendessen und lauschten anschließend erneut anderer Livemusik im Hotel, ehe der ereignisreiche Tag zu Ende ging.

Donnerstag, 10.09.2015 Working Sheepdogs bei Neil Ross, Rundfahrt durch den Cairngorms Nationalpark, Whisky in Edradour


Überraschungen sind etwas tolles! Heute ging es für uns völlig unerwartet und von Stefan organisiert auf eine schottische Schaffarm. Working Sheepdogs, Bordercollies, die konnten wir heute live erleben, beim Scheren helfen und 24 Tage alte Collie-Welpen im Arm halten. Später fuhren wir zum Corgarff Caste, weiter durch die Berge, besuchten eine kleine Whiskyburg in Tomintoul und überfuhren eine dermaßen spitzwinklige Brücke, dass wir schon Angst hatten, unser Bus könnte in der Mitte hängen bleiben. Da Frank aber genau wusste, was er mit seinem Fahrzeug tun konnte, geschah natürlich nichts dergleichen. Am Nachmittag erreichten wir per Bus die kleinste legale Whiskydestillerie Schottlands, wo uns Whiskykenner Horst bereits zur Führung und natürlich zur Verkostung erwartete. Ein leckerer Tropfen, der dort entsteht! Davor und danach hörten wir wieder schottische Musik, lauschten Stefans Erklärungen und erreichten den Firth of Forth und seine imposanten Brücken, fuhren gar über die dortige Road Bridge hinüber. Am Aussichtspunkt schauten wir uns die zwei fertigen und die dritte im Bau befindliche Brücke an, wozu uns Stefan noch mit Informationsmaterial versorgte, ehe wir unser tolles Hotel in Livingston bezogen und bald schon nach dem Abendessen schliefen, um uns für den kommenden Tag vorzubereiten.

Freitag, 11.09.2015 Stadtrundfahrt Edinburgh, Besuch des Castle und Ausklang im Pub


Ein ganzer Tag in der schottischen Hauptstadt. Das musste interessant werden. Am Morgen fuhren wir in die Stadt, trafen am Zoo von Edinburgh unseren Stadtführer Russell Wanless und erkundeten erst einmal bis nach dem Mittag mit ihm gemeinsam die Innenstadt, den Königspalast, viele Straßen, Plätze, Parlament, Parks mit herrlicher Sicht auf die Stadt und so weiter, ehe wir mit Russell gemeinsam Einlass ins Edinburgh Castle begehrten. Davor baute man derzeit noch die Tribünen für das Edinburgh Military Tattoo 2015 im August dieses Jahres ab. Das Castle bot viele interessante Details. Wir sahen unter anderem die schottischen Kronjuwelen Maria Stuarts, erlebten den Abschuss der One o'clock Gun und nutzten später die Zeit zum ganz individuellen Besuch der Stadt, zum Essen, zum Bummeln und Erleben. So bemerkten wir gar nicht, wie die Zeit verging und schon konnten wir zum abendlichen Pub-Besuch starten. Unterhalb des Castle war für uns in einem urigen Pub ein Raum bestellt, es gab typisch schottische Küche und natürlich verschiedenstes Bier von den britisch-irischen Inseln. Zufrieden traten wir später per Bus und begleitet von uriger Pub-Musik von CD den Heimweg nach Livingston an, verabschiedeten uns von unseren Fluggästen, denn unsere Reise neigte sich leider bereits dem Ende zu, und gingen schließlich das letze Mal auf unserer Tour auf schottischem Boden schlafen.

Samstag, 12.09.2015 Beginn der Heimreise über Jedburgh nach Newcastle


Nach dem Frühstück starteten die Fluggäste per Taxi zum Flughafen, die Busgäste per Bus gen Newcastle. Doch solch eine Busfahrt durch interessantes und geschichtsträchtiges Gebiet ohne Stopp wäre langweilig. Stefan organisierte erst einmal einen Zwischenstopp auf den Spuren von Dan Brown an Rosslyn Chapel, später in Jedburgh, wo wir jenes Haus besichtigten, in dem Maria Stuart 1566 wahrscheinlich den folgenschweren Entschluss fasste, ihren damaligen Ehemann umbringen zu lassen und wieder allein zu regieren. Dies war leider der Anfang ihres Endes, für uns jedoch ein interessanter Ausflug in die Vergangenheit. Dann schauten wir uns noch Jedburgh Abbey an und fuhren weiter zur schottisch-englischen Grenze, wo wir an Carter Bar beim Verzehr unserer Bordküchenwürstchen im englischen Nebel standen. Später ging es weiter nach Newcastle upon Tyne und da am Nachmittag auf die Fähre, wo schon wieder mitteleuropäische Sommerzeit galt, wir also die Uhren gleich um eine Stunde vorstellen konnten. Nach dem Auslaufen der Fähre gab es wieder Abendessen vom großen Buffet und später eine angenehme Überfahrt gen Festland.

Sonntag, 13.09.2015 Rückfahrt von Amsterdam–Ijmuiden nach Hause


Rauchende Schlote am Hafen von Ijmuiden waren das Erste, was wir am Morgen vom nahen Festland sahen. Kaum eine Grenzkontrolle gab es und schon 45 Minuten nach Anlegen der Fähre saßen wir im Bus, den Frank nun wieder im gewohnten Rechtsverkehr durch die Niederlande und später quer durch Deutschland gen Sachsen lenkte. Bis zum späten Abend waren wir schließlich alle zuhause und werden noch eine lange Zeit an diese tolle Reise denken, die Eindrücke verarbeiten und unsere Fotos und Mitbringsel sortieren, viel zu erzählen haben und vielleicht schon die nächste Reise planen.


Fazit


Es war eine schöne Fahrt mit Ihnen, liebe Gäste, und natürlich mit unserem Busfahrer Frank Glöß von der Firma Bustouristik Schreiter aus dem schönen Erzgebirge. Viel gab es zu erleben, wovon wir alle noch eine Weile zehren werden und uns sicher gern daran erinnern. Allen an Bord hat es gefallen und vielleicht treffen wir uns auf einer meiner nächsten, anderen Fahrt durch Deutschland, Europa oder die Welt einmal wieder.
Ich würde mich sehr darüber freuen und wünsche Ihnen bis dahin eine gute Zeit.
Ihr Reiseleiter
Stefan Jahnke

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