Reisebericht: Radreise Schweden zur Mittsommerzeit

16.06. – 24.06.2014, 10 Tage Radreise: Göteborg – Vätternsee – Götakanal – Linköping – Stockholm – Ostküsten–Radweg – Schären – Kalmar – Öland – Smaland – Malmö (190 bis 355 Radkilometer)


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Das Mittsommerfest, der Göta Kanal, spannende Kultur und fasznierende Natur sind das Rahmenprogramm unserer Radtour durch Südschweden. Eine ausgewogene Mischung aus sportlicher Aktivität und kulturellem Rahmenprogramm prägen diese Schweden-Reise.
Reiseblog SE-RURAD
16.06.2014 - 24.06.2014
Ein Reisebericht von
Martin Büchner
Martin Büchner

1. Tag: Montag, 16.06.2014


Unsere Radreise nach Schweden beginnt früh morgens an einem schönen Sommertag in Dresden. Über Leipzig und Berlin (Berliner Ring) reisen wir zum Fährhafen nach Kiel. Dort wartet auf uns die Stena Germanica der Stena Line Reederei. Beim Abendessen bleiben keine Wünsche offen, ob exotische Krabben und Meeresfrüchte, schwedische Köttbullar bis hin zum guten Steak, diversen Salaten wird alles angeboten was das Herz begehrt, vom umfangreichen Dessertangebot ganz zu schweigen. Bei ruhigem Seewetter verlassen wir die Kieler Förde in Richtung Göteborg. Gestürmt wird nur in Brasilien, zum Abendessen wird das Fußball WM Vorrunden Spiel Deutschland gegen Portugal übertragen. Die See bleibt erwartungsgemäß angenehm ruhig. Pünktlich und unmittelbar nach dem Sieg erreichen wir die größte Hängebrücke Europas, die „Großer Belt - Brücke". Wir haben sie gegen Mitternacht unterquert.

2. Tag: Dienstag, 17.06.2014


Nach einem reichhaltigen Frühstück an Bord der der Stena Germanica mit direktem Blick auf den Schärengarten Göteborgs erleben wir die Einfahrt in den Götaälven, dem Götafluss, der ähnlich wie die Elbe in Hamburg den Zugang zum größten Seehafen Schwedens bildet.
Välkommen til Sverige!
Wir fahren über die Hängebrücke im Hafen über den Götaälven und verlassen Göteborg über die Rv 40 in Richtung Jönköping. An der E4 bei Jönköping begrüßt uns der Riese Vist, eben dieser Riese, der der Legende nach verantwortlich ist für die Existenz der wunderschönen Insel Visingsö im Vätternsee. Zunächst erreichen wir den kleinen Ort Gränna am Ostufer des Vättern. Ein lieblicher Ort mit mildem Klima, wie er schwedischer kaum sein könnte, ein Ort in dem die Schweden selbst gern Urlaub machen.
Nicht zuletzt wegen einer leckeren Süßigkeit, die hier vor fast 200 Jahren erfunden und immer noch hergestellt wird. Die Witwe Amalia Erikson bat 1859 darum, hier im kleinen Ort Gränna eine Bäckerei eröffnen zu dürfen. Sie entwickelte ein Produkt was mittlerweile weit über die Grenzen Schwedens hinaus bekannt ist: „Polkagrisar", auch Polkagris genannt.Dabei handelt es sich um wohlschmeckende rot-weiss-gestreifte Zuckerstangen mit Pfefferminzgeschmack. Heute gibt es neben Pfefferminzgeschmack unzählige weitere Farben, Formen und Geschmacksrichtungen. Bei einer kleinen Führung in einer der alten ehrwürdigen Manufakturen lassen wir uns das Handwerk zur Herstellung dieser Leckereien genauer erklären.
Anschließend bringt uns eine kleine Fähre über den Vätternsee zur Insel Visingsö. Eine kleine lange, aber schmale Insel mit mildem Klima. Die Schönheit, aber auch die strategische Bedeutsamkeit dieser Insel erkannten schon schwedische Könige. Denn genau auf dieser Insel errichteten sie erstmalig eine feste Residenz in der schwedischen Geschichte.
Später herrschte die mächtige Grafenfamilie Brahe auf der Insel und hinterließ bis heute existierende sichtbare Spuren auf der Insel. Die Schönheit dieses Eilandes lässt sich am besten per Rad erkunden. Mit dem Rad eröffnen wir diese Radreise auf dieser Insel. Als Einstieg erkunden wir dem Wetter angemessen heute den südlichen Teil der Insel. Wir radeln gemütlich zunächst durch Wälder und Siedlungen, später durch Felder auf wunderbar ausgebauten Fahrradwegen bzw. nahezu verkehrslosen Straßen über das Westufer an die Südspitze zu den Überresten des Näs slott, der ältesten königlichen Residenz Schwedens. Zurück geht es an der Ostseite vorbei an einem Maulbeerwald, der eigens für die schwedische Seidenraupenzucht angelegt und genutzt wurde. Zurück geht es durch einen der ältesten noch erhaltenen Eichenwälder Schwedens, bis zur Brahekirche. Den Abschluss bildet der Besuch der Ruine von Schloss Visingsborg dem Stammsitz des Grafengeschlechtes Brahe.
Am späten Nachmittag bringt uns die Fähre zurück nach Gränna. Unser Reisebus bringt uns dann in unser Hotelnach Linköping, in dem wir zwei Nächte verbringen werden.

3. Tag: Mittwoch, 18.06.2014


Auf dem Programm steht heute das „Blaue Band Schwedens" oder korrekt der Götakanal. Bevor wir einen der schönsten Teile des Kanals entlang radeln erwartet uns schwedische Kultur und Natur. Von Linköping fahren wir zurück in Richtung Vätternsee. Wir erreichen Rök mit dem Rökstenen, dem größten Runenstein Schwedens und einem der längsten erhaltenen Texte aus der Wikingerzeit.
Nur wenige Kilometer weiter liegt die ehrwürdige Zisterzienser Klosterruine Alvastra. Romantisch liegt sie am Fuße des Naturschutzgebietes Omberg. Bei einem Besuch lassen sich immer neue geheime und versteckte Ecken und Perspektiven entdecken. Zusammen mit dem Klostergarten und der wuchernden Natur bildet sie eine Verschmelzung von schwedischer Kultur mit der Natur.
Weiter geht es mit dem Bus über eine schmale Bergstraße durch das Naturschutzgebiet am Omberg. Sie verläuft in luftiger Höhe unmittelbar durch ein dichtes Waldgebiet. Immer wieder eröffnen sich atemberaubende Blicke auf die Weite des zweitgrößten schwedischen Sees.
Auf dem Weg nach Vadstena liegt Näs, eine unscheinbare Siedlung wenige Kilometer abseits der Hauptverkehrsstraße, hier liegt ein mächtiger Steinkreis mit Monolithen von mehr 2,5m Höhe, in unmittelbarer Nachbarschaft alte Hügelgrabanlagen.
Den Abschluss unseres Vormittag Programms bildet der Fotostopp am Renaissance Schloss von Vadstena, eines der mächtige Vasa-Schlösser Schwedens.
Zum Mittagessen erreichen wir den Götakanal an der Schleuse Borenshult in Motala. Wir beobachten wie Schiffe durch diese 5-Kammern-Schleuse geschleust werden. Hier beginnt unsere 2. Radetappe. Sie führt uns zunächst zurück nach Motala, dann auf der südlichen Seite nach Borensberg. Hier liegt das berühmte Götahotell an dem wir uns eine verdiente Eis- und Kaffeepause gönnen.
Bei herrlichstem Wetter will niemand diese Radtour vorzeitig beenden. Nach der Beobachtung einer weiteren Schleusung fahren wir direkt am Kanal entlang bis nach Berg. Liebliche Landschaft zieht an uns vorbei, immer zu unserer Rechten der Kanal. Alle paar Kilometer entdecken wir neue funktionstüchtige und immer noch betriebene historische Zeugnisse aus der Blütezeit des Kanals. Von Hub- über Schubrücken, zwei Aquädukten, bei denen der Kanalvon Straßen unterquert wird, immer wieder kleine Ausflugs- und Segelschiffe die den herrlichen Sommertag für einen Ausflug auf dem Göta Kanal nutzen. Unser Tagesziel heißt Berg. Hier liegt das das spektakulärste Bauwerk, eine 7-Kammern-Schleuse. Nach einer längeren Pause hier an der Schleusenanlage entscheiden sich viele Gäste noch weiter bis nach Linköping zu fahren.
Am Ortsausgang von Berg halten wir noch am Kloster Vreta, der ältesten Klosteranlage Schwedens bevor wir dann bergab in Richtung Linköping fahren. Unser Bus fährt die übrigen Gäste nach Gamla Linköping einem Freilichtmuseum mit wunderschönen historischen Holzhäusern aus der Gegend von Linköping. Sie wurden am ursprünglichen Standort demontiert und zur Ihrem Schutz hier wieder aufgebaut.
Die letzten Meter bringt uns unser Bus zum Hotel.

4. Tag: Donnerstag, 19.06.2014


Heute heißt es wieder Koffer packen. Wir nehmen Abschied von Linköping und reisen weiter in Richtung Stockholm. Aber bereits in Norrköping verlassen wir die E4 und biegen ab nach Norden. In Mariefred besichtigen wir eines der berühmtesten Schlösser Schwedens:
Schloss Gripsholm. Bei der wunderbaren deutschsprachigen Führung, tauchen wir tief ein in die schwedische Geschichte. Belegt mit Originaldokumenten. Schloss Gripsholm beherbergt die größte Porträensammlung Schwedens. Hier hängen die Originale von Abbildern schwedischer Herrscher und wichtiger schwedischer Geschichtsstationen. Ein interaktiver und sehr beeindruckender Rundgang durch das Schloss und die schwedische Geschichte.
Im Anschluss an die Führung wartet unsere nächste Radtour. Das Wetter meint es heute leider nicht so gut es regnet in Strömen. Was tun?! Die Gruppe entscheidet, wir fahren heute kein Rad.
Alternativ beginnen wir mit einem Spaziergang und kurzen Aufenthalt im Ort Mariefred. Anschließend besuchen wir das Grab von Kurt Tucholsky. Vom Schloss inspiriert verfasste er seine Erzählung „Schloss Gripsholm", auf seinen Wunsch hin wurde er in Mariefred am Mälarsee begraben.
Unser Programm führt uns mit dem Bus weiter nach Strängnäs. Ein lieblicher kleiner Ort ebenfalls am Mälarsee gelegen und nicht minder wichtig für die schwedische Geschichte. Im Dom zu Strängnäs wurde Gustav I. Vasa zum König gewählt. Die Außenmauern überraschen mit mehreren Runensteinen unter anderem einen der Ingvarsteine. Über das Löwentor und die Gyllenhjelmsgatan, bei der es sich nach den Worten des schwedischen Dichters Bo Setterlind um die schönste Straße Schwedens handelt, erreichen wir wieder die Marina am Mälarsee. Oberhalb dieses Jachthafens liegt auf dem kvarnkullen (Mühlenhügel) die größte 6-flügelige-Windmühle Schwedens. Zum Abschluss dieses Nachmittags staunen wir über das überwältigende Kuchenbuffet vom Schloss Taxinge-Näsby, das barocke Schloss liegt oberhalb des Mälaren und ist schwedenweit für seine Konditorkunst bekannt. Hier wird auch eine landesweite Koch- und Backfernseh-Show produziert. Am Abend erreichen wir unser Hotel in Stockholm, in dem wir wieder 2 Nächte verweilen werden. Nachdem Abendessen begeben wir uns auf einen gemütlichen Stadtspaziergang für alle Gäste, die noch nicht zu müde sind und noch Reserven vom Tag haben. Wir besuchen einen wunderschönen Aussichtspunkt und erkunden später die Stockholmer Altstadt Gamla Stan. Erst nach Mitternacht erreichen wir wieder unser Hotel.

5. Tag: Freitag, 20.06.2014


Heute ist der große Mittsommerabend. Das ganze Land steckt schon in den Vorbereitungen, wer konnte hat Stockholm bereits am Vorabend in Richtung seiner Sommerhütte verlassen. Wir beginnen den Tag mit unserer Stadtführung durch Stockholm. Königliches Schloss, Riddarholmen, Stadhuset und vieles mehr sind selbstverständlich enthalten. Nach Freizeit und Beobachtung des großen Wachwechsels, fahren wir zum Skansen, dem ältesten und bekanntesten Freilichtmuseum Schwedens.
Wir wollen teilnehmen am wichtigsten Tag der Schweden, gefühlt fast noch wichtiger als das Weihnachtsfest: Das Mittsommerfest. Stockholmer, die nicht zu ihrer Sommerhütte fahren können und viele Touristen feiern hier im Skansen Mittsommer. Wichtigste Aufgabe, das anfertigen eines Blumenkranz für die Mädchen und Damen und auch dem einen oder anderen Herren. Die unverheirateten Mädchen und Damen und sollten mindestens 7 verschiedene Blumen pflücken und im Kranz verarbeiten und eigentlich sogar noch über 7 Zäune klettern und über 7 Bäche springen. Wenn sie das in der Mittsommernacht tun, träumen sie in dieser Nacht von ihrem Zukünftigen.
Nachdem die Blumenkränze angefertigt wurden, geht es zum Hauptplatz im Skansen. Hier beginnt die Ausschmückung und anschließende Aufstellung der Mittsommerstange. Mit Muskelkraft von Männern und Frauen wird sie aufgerichtet. Anschließend beginnt man mit dem Singen und Tanzen rund um die Mittsommerstange. Jeder kann mitmachen, egal ob jung oder alt, männlich oder weibliche, ob Schwede oder nicht. Getanzt werden Volkstänze angeführt von einer Folklore Gruppe. Das wichtigste Lied auf das alle warten ist natürlich
„Små Grodorna", ein Lied über kleine Kröten, die quaken und keinen Schwanz haben. Dieses Lied wird nicht nur gesungen sondern auch getanzt und zwar von jedem!
Nach der Mittsommerzeremonie und den Tänzen bleibt Zeit den Skansen zur erkunden. Historische Gebäude aus allen Teilen Schwedens samt Interieur oder der nordische mit allen wichtigen Tieren Skandinaviens. Elch, Ren, Braunbär, Luchs, Vielfraß, Wolf & Co. empfangen die Besucher. Am frühen Abend spazieren wir zum Anleger am Strandvägen. Von hier startet unsere mittsommernächtliche Fahrt in den Stockholmer Schärengarten samt Krabbenessen.
Die traumhafte Fahrt in das Licht der weißen Nächte mit einem faszinierenden Farbspiel während des Sonnenuntergangs, bleibt uns sicher allen noch lang in Erinnerung. Nach der Ankunft in Stockholm geht es schnell und unkompliziert mit der Tunnelban zurück zum Hotel.

6. Tag: Samstag, 21.06.2014


Der eigentliche Mittsommertag. In diesem Jahr fällt der gefeierte Tag exakt zusammen mit dem astronomischen Mittsommertag. Als wir in den Tag starten schläft ganz Schweden noch und erholt sich von der langen Nacht. Unser Weg führt nun nach Süden. Zunächst über die E4 nach Süden bis Nyköping. Dann verlassen wir die Autobahn und unternehmen eine Minikreuzfahrt auf dem idyllischen Bråviken, ein tief ins Land einschneidender Meeresarm. Nach der Überquerung dieses Fjodes setzen wir unsere Fahrt über Söderköping und der E22 nach Süden in Richtung Småland fort. Ziel ist Vimmerby, der Geburtsstadt von Astrid Lindgren. Im kleinen Ortsteil Näs wurde sie 1907 geboren. Wir besuchen das Besucherzentrum Ihres Geburtshaus und den berühmten Limonadenbaum in ihrem Garten.
Wir setzen unsere Fahrt in das nahegelegene und kleine Dorf Sevedstorp fort. Wer kennt schon Sevedstorp mag sich einer fragen, alle kennen es! Hier stehen die drei Filmhöfe aus der Lindgrenverfilmung „Die Kinder von Bullerbü". Sevedstorp ist zum Inbegriff für schwedisch Bullerbyn geworden. Hier starten wir unsere Tagesetappe durch das liebliche Småland, dass aber einige tückische Anstiege für uns heute bereit hält. Wir starten in Richtung Mariannelund bevor wir wohl zum berühmtesten Hof Schwedens abbiegen: Katthult. Das Zuhause von Emil, bei uns besser bekannt als „Michel aus Lönneberga". Die Eigentümer von heute, sind die gleichen wie damals als die berühmten Michelfilme hier gedreht wurden. Es ist faszinierend, dass dieser kleine idyllische Ort vor dem Massentourismus und anderer zwiespältiger Amusement-Unterhaltungs-Industrie bewahrt werden konnte. Hier sieht es noch genauso aus wie vor gut 40 Jahren, jederzeit rechnet man damit das der kleine Lausejunge Michel, sein Vater Alfred, die Mama Alma, die Schwester Ida, der Knecht Alfred, die Magd Lina oder die bucklige Grösa Maja um eine Ecke biegt. Unsere Radtour endet etwas später im Wald. Abgerundet wird der Abend durch einen Besuch samt wohlverdienten Imbiss in der Schwedenidylle Lilla Sverigebyn.
Bevor es mit dem Bus weiter nach Kalmar geht. Auch hier werden wir wieder 2 Nächte übernachten.

7. Tag: Sonntag, 22.06.2014

Der Tag beginnt mit einem Fotostopp am Kalmar slott. Dem mächtigstes Vasa-Schlosses Schwedens. Es war das Machtzentrum während der Kalmarer Union als die Königreiche Dänemark, Schweden und Norwegen in Personalunion von einem Monarchen regiert wurden, erstmalig unter der vormals dänischen Königin Margarethe I..
Wir queren den Kalmarsund über die Kalmarbrücke in Richtung Öland. Unmittelbar nach der Brücke starten wir zu unserer Tagesetappe. Da der Wetterbericht für den Nachmittag Wind und Regen gemeldet hat, ziehen wir es vor sofort Rad zu fahren. Wir starten in Richtung Süden. Auf gut ausgebauten Fahrradwegen geht es vorbei an Wiesen und Feldern, durch dichte Wälder. Wir machen Stopps an einem Runenstein, diversen Loppis (Flohmärkten), an dem in einer Scheune der Teile des Hausstandes der letzten Jahrzehnte feilgeboten werden. Unsere Radtour führt durch die Agrarlandschaft Südöland, die seit dem Jahr 2000 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Unsere Radtour endet am prähistorischen Gräberfeld von Gettlinge samt Steinkreisen. Mit dem Bus fahren wir über das Stora Alvaret, der typischen trockenen, windgepeitschten Landschaft Ölands an die Ostküste der Insel. Vorbei an vielen prähistorischen Gräberfeldern, idyllischen Zeilendörfern gelangen wir zu den Mühlen von Lerkaka. Eines der berühmtesten Mühlenmotive Ölands. Am Nachmittag zur Kaffeezeit besuchen wir Schloss Solliden, die Sommerresidenz des schwedischen Monarchen, bevor es am Abend wieder zurück nach Kalmar geht.

8. Tag: Montag, 23.06.2014


Heute fahren wir nochmal hinein in das tiefe wilde Småland. Erste Station ist der Grönåsens Älg Park bei Kosta. Der Elchparkpasst sich wunderbar den natürlichen Gegebenheiten an, es wirkt als ob man einfach einen Zaun mitten in den normalen Wald gestellt hätte. Man merkt wie schwer auch große Elche mitten im Wald zu entdecken sind. Dennoch hatten wir Glück und konnten uns selbst von der Pracht dieser Tiere aus nächster Nähe überzeugen lassen. Der Besitzer bot uns eine eindrucksvolle Darbietung über die Elchlaute von Elchbulle und Elchkuh.
Weiter ging es das nahegelegene Vissefjärda. Hier beginnt unsere Tagesetappe rund um den Törn. Wir starten und enden an der Kirche und nutzen unterwegs ein Teilstück des Utvanrerleden, dem schwedischen Auswandererweg. Doch unsere Etappe steht kurz vor dem Abbruch, nach dem plötzlich nach nur wenigen Kilometern ein Unwetter aufzieht mit Starkregen und sogar Graupel/Hagel. Wir entscheiden an einer etwas geschützten Stelle im Wald abzuwarten, wie es sich entwickeln würde. Nach etwas Wartezeit entscheiden wir, alle gemeinsam weiter zufahren. Es war die richtige Entscheidung, das Wetter blieb stabil.
Mit dem Bus ging es nahezu ohne Autobahn quer durch das südliche Småland über Tingsryd und Hässelhom in die südschwedische Hafenstadt Malmö.

9. Tag: Dienstag, 24.06.2014


Am Morgen fahren wir mit dem Bus zum Fährhafen von Trelleborg. Das Schiff Nils Holgersson der TT Lines bringt uns hinüber nach Rostock. Von dort starten wir wieder nach Hause.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Der Reisebericht einschließlich der dazugehörigen Fotogalerie widerspiegeln die Qualität dieser wunderbaren Reise.Es war ganz einfach toll und wir schwärmen heute noch.Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an unsere super Reiseleiter Martin und Rico!Macht weiter so! Gudrun

Gudrun Ebenau
05.08.2014

Mir schwebt vor, im August diesen Jahres die folgende Radtour mit meiner Familie zu machen: Mariannelund - Katthult - Rumskulla - Bullerbü - Mariannelund. Laut Google maps sind das so 31 m, reine Fahrzeit knapp 2 Stunden. Ist das realistisch? Auch für Freizeitradfahrer? Hast Du da Erfahrungen?

Daniela Edel
10.03.2016

Sehr geehrte Frau Edel,
generell sind ungefähr 30 km im gemütlichen Tempo in 2 Stunden machbar.
Dennoch ist diese Gegend nicht nur flach, es ist auch mit einigen kleinen Hügeln bzw. Anstiegen zu rechnen.
Sportliche Grüße,
Joscha Koob

Joscha Koob
14.03.2016