Fotogalerie: Glacier– und Bernina–Express – die besondere Reise

17.07. – 23.07.2016, 7 Tage Premium–Bahnreise Schweiz im Panorama–Wagen mit Sils im Engadin – St. Moritz – Bernina–Express – Tirano – Glacier–Express – Pontresina – Val da Roseg – Zermatt – Pilatus


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Erleben Sie eine Reise zwischen ewigem Eis und mediterranen Flair. Die Schweiz mit seinen 42.000 Quadratkilometern ist ein Land voller Kontraste. Unterschiedliche kulturelle Einflüsse haben das Land geprägt und das wird auf dieser Reise deutlich...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Sonntag, 17.07.2016: Anreise nach St. Moritz (ab Dresden = 808 Bus–Kilometer)

Pünktlich um 6 Uhr morgens ging es am Dresdner Flughafen los. Die letzten Gäste stiegen in der Nähe von Ulm zu und damit war unsere Reisegruppe mit 29 Personen komplett. Wie bei unseren Reisen üblich, legten wir im Abstand von jeweils etwa zwei Stunden eine Pause ein. So konnten wir jeweils etwas frische Luft schnappen beziehungsweise uns die Beine vertreten. Die Fahrt führte uns über Nürnberg und Ulm in Richtung Bodensee. Durch den österreichischen Pfändertunnel und über den Grenzübergang Mäder (Österreich) / Kriessern (Schweiz) erreichten wir bereits am Nachmittag die Schweiz. Die Route führte uns weiter durch das Rheintal, vorbei an Chur und über den 2.284 m hohen Julierpass nach Sils-Maria im Oberengadin. Der kleine renommierte Ort liegt auf 1.800 Metern über dem Meer inmitten der Engadiner Seenlandschaft. Zu jeder Jahreszeit findet man hier eine attraktive Mischung von Natur, Kultur, Sport und Erholung. Im Hotel „Edelweiss" im Herzen von Sils-Maria wurden wir bereits herzlich erwartet. Das Haus besticht durch eine große Tradition der Gastlichkeit seit 1876 und in den hellen Arvenholz-Zimmern fühlten wir uns direkt wohl! Unser Abendessen nahmen wir im einzigartigen Jugendstilsaal des Hotels ein - einfach lecker!

2. Tag – Montag, 18.07.2016: St. Moritz – Val Roseg (39 Bus–Kilometer + 14 Kilometer zu Pferd)

Am Vormittag unternahmen wir einen geführten Ortsrundgang in St. Moritz. Der Ort ist mit seinem kosmopolitischen Ambiente einer der beliebtesten Ferienorte der Welt. Er verdankt seine Bedeutung ursprünglich seinen Heilquellen, die seit gut 3.000 Jahren bekannt sind und war Geburtsort des Ende des 19. Jahrhunderts einsetzenden alpinen Wintertourismus. Wahrzeichen von St. Moritz ist der 33 Meter hohe „Schiefe Turm", der erstmals 1139 urkundlich erwähnt wurde und der Rest einer alten Kirche ist. Am Ende der Führung statteten wir dem Traditionscafé „Hauser" einen Besuch ab, hier konnten wir übrigens eine typische Bündner Spezialität - die Engadiner Nusstorte - probieren. Gegen Mittag fuhren wir dann mit unserem Bus in das nur wenige Kilometer entfernte Pontresina. Das namhafte Engadiner Dorf ist Ausgangspunkt für einmalige Naturerlebnisse. Hier erwarteten uns mehrere Pferdekutschen, die uns in das wildromantische Val Roseg mit dem imposanten Roseggletscher brachten. Hier erlebten wir die Natur hautnah und waren weit weg von Lärm und Stress... - es war einfach herrlich! Der Wettergott war übrigens auch auf unserer Seite - zum Teil hatten wir herrlichen Sonnenschein, was will man mehr...!

3. Tag – Dienstag, 19.07.2016: Fahrt mit dem Bernina–Express (81 Bus–Kilometer + 60 Bahn–Kilometer)

Heute stand bereits der nächste Höhepunkt dieser Reise, die Fahrt mit dem Bernina-Express, auf dem Programm. Ausgangspunkt war der Bahnhof in St. Moritz, hier stiegen wir am Vormittag in den Bernina-Express ein. Die Bernina-Linie ist die einzige Schweizerbahn, die offen über die Alpen führt. Sie wurde 1910 fertig gestellt und brachte uns von den Gletschern des Berninapasses auf 2.253 m ü. d. M. hinunter auf 429 m ü. d. M. nach Tirano. Während der Höhenunterschied zwischen Ospizio Bernina und Tirano 1.824 Meter beträgt, misst die Horizontaldistanz nur 22 Kilometer. Diese Höhendifferenz wird ohne Zahnrad-Strecken überwunden - trotz Steigungen von bis zu 70o/oo. Das ist das absolute Maximum, das eine Adhäsionsbahn noch nutzbringend bewältigen kann. Besonders raffiniert ist übrigens auch die Wahl der Linienführung. Sie ermöglicht nicht nur die Überwindung der immensen Höhenunterschiede, sie eröffnet dem Reisenden auch atemberaubende Ausblicke auf eine imposante Bergwelt, auf Gletscher und Täler. Gegen Mittag kamen wir schließlich nach einer etwa 2,5-stündigen Fahrt im Bernina-Express im italienischen Tirano an und die meisten von uns gingen zum Mittagessen ins Restaurant „Ai Portici". Einige von uns probierten auf meine Empfehlung hin eine Spezialität dieser Gegend, nämlich „Pizzoccheri". Das ist eine Mischung aus Buchweizennudeln, Spinat, Karotten, Knoblauch, Zwiebeln und das alles mit Butter und Käse überbacken. Dazu gab es ein Glas Hauswein, natürlich aus dieser Gegend - dem milden Veltlin. Einige von uns nutzten auch die Gelegenheit und spazierten zur Wallfahrtkirche „Madonna di Tirano" - diese Kirche mit ihren herrlichen Fresken hatte heute sogar ihre Türen geöffnet, denn meistens ist sie über die Mittagszeit geschlossen - wie fast alle Geschäfte hier! In Italien pflegt man nämlich die Tradition der Siesta und ein altes römische Sprichwort sagt: „Zu dieser Zeit sind nur Hunde und Franzosen unterwegs...". Für uns ging es nun mit dem Bus zurück. Nach kurzer Zeit erreichten wir wieder den Grenzübergang Italien - Schweiz und wie versprochen, legten wir auf der Rückfahrt ein paar Foto-Stopps ein, denn während unserer Bahnfahrt am Vormittag durften wir leider nicht aussteigen. Brusio sollte unser erstes Ziel sein, denn dort erlebt man eine wahre Einzigartigkeit - der Bernina-Express beschreibt eine Schleife über einen Kreisviadukt. 107 Meter ist er lang, und er dürfte zu den meistfotografierten Bauwerken der Rhätischen Bahn zählen. Diese 360-Grad-Kehre bringt wertvolle Höhenmeter, ein Griff in die Trickkiste der Bahnbauer, der sonst nur bei Kehrtunnels angewendet wird. Wir warteten geduldig auf einen Bernina-Zug, damit unser Foto perfekt wurde - für ein tolles Eisenbahn-Foto tut man doch so einiges...! Weiter hinauf ging es zum Lago di Poschiavo. Durch die Ortschaften des Val Poschiavo, einem italienisch-sprachigen Südtal des Kantons Graubünden, erreichten wir die Bernina-Passstraße. Diese ist gewöhnlich ganzjährig geöffnet und stellt die Verbindung zwischen dem Puschlav im Süden und dem Engadin im Norden dar. Damit ist der Pass gleichzeitig eine Sprachgrenze. Eine gelbe Tafel auf dem Pass signalisiert die Europäische Wasserscheide, das Wasser in Richtung Süden gelangt über die Flüsse Poschiavino, Adda und Po ins Adriatische Meer und das Wasser in Richtung Norden wird über den Inn und die Donau ins Schwarze Meer geleitet. Nach einem Aufenthalt auf dem Bernina-Pass und einem Foto-Stopp mit Blick auf den Morteratsch-Gletscher sollte es am Nachmittag eigentlich zurück ins Hotel gehen. Für uns war allerdings noch ein weiteres Highlight geplant, denn wir waren im Besitz der Oberengadiner Gästekarte. Dieses spezielle Sommerangebot ermöglichte uns die freie Fahrt mit den hiesigen Ortsbussen und allen geöffneten Bergbahnen. So nutzten wir die Gelegenheit, mit einer der ältesten Standseilbahnen Graubündens in nur wenigen Minuten zum 2.453 Meter hoch gelegenen Muottas Muragl zu fahren. Nicht nur Künstler lassen sich seit jeher vom beliebtesten Aussichtsberg des Oberengadins inspirieren, auch wir wollten uns von dieser sagenhaften Kulisse gefangen nehmen lassen. Das Panorama auf die zahlreichen umliegenden Gipfel und die Oberengadiner Seen war einzigartig schön - die absolute Krönung eines gelungenen Tages!

4. Tag – Mittwoch, 20.07.2016: Fahrt mit dem Glacier–Express (11 Bus–Kilometer + 291 Bahn–Kilometer)

Am Morgen fuhren wir wiederum gemeinsam zum nur wenige Fahrminuten vom Hotel entfernten Bahnhof von St. Moritz. Zuvor verabschiedeten wir uns von unserem Buschauffeur Roy, der allein mit dem Bus und unserem Gepäck die etwa 280 Kilometer lange Strecke bis Täsch zurücklegte. Nachdem wir es uns in unserem Panoramawagen der 1. Klasse gemütlich gemacht hatten, ging es über Filisur, Tiefencastel, Thusis, Chur, Reichenau, die Vorderrheinschlucht, Disentis, über den 2.033 Meter hohen Oberalppass, Andermatt und Brig nach Zermatt. Die Bahnfahrt mit dem langsamsten Schnellzug der Welt dauerte etwa acht Stunden, aber keine Angst - niemandem von uns wurde langweilig. Das Landschaftsbild veränderte sich ständig und es gab verdammt viel zu sehen...! Zudem wurden wir mit einem schmackhaften Mittagessen verwöhnt - es gab heute Engadiner Kalbsgeschnetzeltes! Der Glacier-Express fährt übrigens mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 35 Kilometern pro Stunde. Am Nachmittag erreichten wir den Bahnhof des autofreien Zermatt und unternahmen einen ersten kleinen Ortsspaziergang, um uns  mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vertraut zu machen. Im Hotel „Mirabeau", unserem Domizil für weitere zwei Nächte, war bereits alles für unsere Ankunft vorbereitet. Um unser Gepäck brauchten wir uns übrigens nicht zu kümmern, denn dieses wurde bereits am Bahnhof in Täsch vom Bus in Gepäckwagen der Bahn umgeladen, mit dem Pendelzug gelangte es dann zum Bahnhof Zermatt und letztendlich wurde es mit dem hoteleigenen Elektroauto in Zermatt abgeholt. Nach einem leckeren Abendessen als 3-Gänge-Menü ging ein weiterer Tag voller unvergesslicher Eindrücke zu Ende.

5. Tag – Donnerstag, 21.07.2016: Zermatt

Jetzt hatten wir unseren freien Tag in Zermatt und das Wetter meinte es trotz der eigentlich schlechten Vorhersage relativ gut mit uns. Die meisten Gäste fuhren daher schon am zeitigen Vormittag mit der Zahnradbahn auf den 3.089 Meter hohen Gornergrat. Das Panorama und der Blick auf einige Viertausender war atemberaubend und einfach unbeschreiblich! Auch für einen individuellen Spaziergang in Zermatt blieb noch genügend Zeit. Besonders interessant ist das alte Zermatt mit den typisch Walliser Holzhäusern. Diese Häuser stehen häufig auf sogenannten „Mäuseplatten" und dienten früher dazu, dass keine Mäuse an die Vorräte rankamen. So erlebte jeder diesen Tag nach seinen eigenen Vorstellungen. Am Abend trafen wir uns alle wieder und ließen beim Abendessen den Tag noch einmal Revue passieren.

6. Tag – Freitag, 22.07.2016: Grimselpass – Luzern – St. Gallen (357 Bus–Kilometer)

Am nächsten Morgen mussten wir dann leider schon wieder Abschied nehmen von dieser Region. Mit dem Pendelzug fuhren wir nach Täsch. Dort, ca. 5 Kilometer nördlich von Zermatt, musste unser Bus parken, da Zermatt ein autofreier Ort ist. In Täsch angekommen, ging es dann gleich mit unserem Bus weiter. Mit unserem Gepäck war übrigens alles bestens organisiert, niemand musste sich darum kümmern. Unser Buschauffeur Roy, das Hotel und letztendlich die Bahn kümmerten sich darum, dass alle Koffer rechtzeitig im Bus waren. Nach einer etwa reichlich 2-stündigen Fahrt über Visp, Brig und das obere Rhonetal mit einem kurzen Aufenthalt in Niederwald, dem Geburtsort des berühmten Hoteliers Cäsar Ritz, erreichten wir den 2.165 Meter hohen Grimselpass. Auf der Passhöhe schauten sich die meisten von uns im Murmeltierpark um! Anschließend legten wir eine kulinarische Pause am Käsestand von Judith Käppeli ein, dort gab es Alpkäse zur Verkostung - einfach lecker! Am Nachmittag erreichten wir schließlich Luzern mit der berühmten Kapellbrücke. So konnten wir immerhin behaupten, die zwei meistfotografierten Bildmotive der Schweiz wahrhaftig gesehen zu haben! Die Kapellbrücke wurde übrigens in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Teil der Stadtbefestigung errichtet und hat ihren Namen von der benachbarten St.-Peters-Kapelle. Nach einem individuellen Stadtbummel durch Luzern brachen wir zur letzten Etappe des heutigen Tages auf. Vorbei an Zürich und Winterthur führte uns der Weg weiter nach St. Gallen. Im Hotel "Radisson Blu" verbrachten wir nunmehr die letzte Nacht auf dieser Reise. Da bis zum Abendessen noch etwas Zeit war, nutzten einige unserer Gäste nach unserer Ankunft die Möglichkeit zu einem kleinen Bummel im Stadtzentrum von St. Gallen. Im 7. Jahrhundert gründete hier der irische Wandermönch Gallus eine Einsiedelei. Aus dieser entstand danach ein Kloster und bald darauf unter dem Abt Otmar die Benediktinerabtei, die vom 9. bis zum 11. Jahrhundert eine Hochblüte erlebte und durch Schule und Bibliothek zu einem der kulturellen Brennpunkte nördlich der Alpen wurde.

7. Tag – Samstag, 23.07.2016: Heimreise (bis Dresden = 638 Bus–Kilometer)

Nach einem ausgiebigen Frühstück traten wir unsere Heimreise an. Eine erlebnisreiche Woche mit überwiegend schönen Wetter war zu Ende und somit ging es also über Ulm und Nürnberg in Richtung Heimat. Wir kamen gegen 20 Uhr am Dresdner Flughafen, dem Ausgangspunkt unserer Reise, an. Die meisten unserer Gäste nutzten den zuverlässigen Haustürtransfer-Service von Eberhardt TRAVEL und somit erreichten wir ganz entspannt unsere Heimatorte.
Diese Reise kann ich zu jeder Jahreszeit empfehlen, auch im Winter! Lassen Sie sich überraschen von der Vielfalt der Natur und der Herzlichkeit der Schweizer! Kommen Sie doch einfach mit auf eine meiner Lieblingsreisen und überzeugen Sie sich selbst...!
Bis dahin nochmals alles Gute und bis bald!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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