Reisebericht: Rundreise Piemont und die Schweiz – Reis, Käse, Wein und mehr...

31.08. – 09.09.2013, 9 Tage Busreise mit Südtirol – der Geigenstadt Brescia – Alba – die Langhe mit Weinprobe – Abtei Vezzolano – Asti – Turin – Vercelli – Lugano – Appenzell – Säntis mit Bergfrühstück


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Piemont heißt "Fuß der Berge", hochalpine Bergketten, liebliche Hügel, die bewachsen sind mit Wein der Weltklasse.
Ein Reisebericht von
Ingrid Langer
Ingrid Langer

Anreisetag, 31.08.2013  Fahrt an den Lago Maggiore

Wir starten unsere fantastische Genussreise ins Piemont in Dresden bei angenehmen Temperaturen. Vorbei geht die Fahrt am Bodensee mit Blick auf die Seebühne in Bregenz, und am Rastplatz Heidiland sehen wir die Ziegen des Geißen Peter. Viel Verkehr an diesem Samstag und einige Staus unterwegs bringen uns viel Zeitverlust. Eine gute Sicht auf herrliche Berge und Wasserfälle können wir aber bei Anfahrt zum Lago Maggiore genießen. Entlang des Lagos fahren wir über die Schweiz hinein nach Italien. In Feriolo checken wir für eine Nacht im Hotel Carillon ein. Trotz unserer späten Ankunft genießen wir beim Abendessen die herrliche Lage direkt am See. Fast alle Zimmer haben einen fantastischen Seeblick, den See zum Baden nutzen wir nicht, ist es doch sehr spät und jeder ist froh, ins Bett zu kommen.

2. Tag, Isola Bella und die Italienische Reisproduktion–Fahrt nach Terruggia ins Hotel Ariotto

Das Gepäck im Bus verstaut, am See noch schöne Fotos geschossen und ab geht es heute Morgen für uns nach Stresa, hier besteigen wir gemeinsam ein Boot und lassen uns vom Schiffer zur Isola Bella bringen. Herrlichen Sonnenschein und gute Laune haben wir mit dabei und so starten wir mit einer Führerin den Rundgang im Borromäischen Palast. Krönen dürfen wir unseren Ausflug mit dem Besuch der Terrassengärten, die wie ein Schiff angelegt sind. Zurück zum Festland bringt uns wieder ein Boot und mit Alf, unserem Buschauffeur, geht es entlang des Sees zur Autobahn und weiter in Richtung Süd. Wir legen zur Mittagszeit einen Zwischenstopp in Desana beim Reisproduzenten Agriturismo Oryza ein. Vor Ort im Reisfeld erklärt uns Antonetta wie der Anbau und die Kultivierung von Reis hier funktioniert. Wir gehen zu Fuß zwischen den Reisfeldern durch, bald ist Erntezeit-so Ende September wird der gelb/orange leuchtende Reis ausgedroschen. Wir sind alle sehr interessiert und stellen reichlich Fragen Im Restaurant Oryza bekommen wir ein fantastisches Reis Menü serviert. Duftender Salat vom Rotem Ermes-Reis, Typische Salami der Region, La Panissa, Risotto mit Wiesenkräutern und als Dessert Vanille Milchcreme, getrunken wird dazu ein leckerer Rot-und Weißwein. Die Fahrt in das Gebiet des Piemont lässt herrliche Ausblicke in die Reisfelder zu, wir staunen über die Größe des Anbaugebietes, das haben wir so nicht erwartet. Im Hotel Ariotto Village Residence werden wir schon erwartet, schnell sind die herrlichen Zimmer bezogen. Zwei Schwimmbecken und eine herrliche Anlage laden zum Ausruhen und Genießen ein. Auch das uns servierte Abendessen ist im Sinne der Genussreise, schmackhaft und von großer Vielfalt.

3. Tag Show Kochkurs im Weingut Podere al Valloni

Heute Morgen erwartet uns ein gutes Frühstück und wieder Wärme und Sonnenschein. Wir fahren in Richtung Orta See. Der schneebedeckte Berg Monte Rosa zeigt sich in einem schönen Licht. Unterwegs steigt Satina, unsere Reiseleiterin aus Österreich in den Bus, sie wird heute mit uns das Tagesprogramm gestalten. Wir fahren bis zum Weingut Podere ai Valloni und hier werden wir zum Show Kochkurs erwartet. Unter Anleitung kneten alle Gäste einen Nudelteig und im Anschluss zaubern wir ein köstliches Dessert, es entsteht eine Schokoladensalami, die wir mit unserem Namen versehen. Während wir im Weingut eine interessante Führung erleben und auch den Weinberg begehen, kühlt unsere Süßspeise im Eis. Im großen Saal treffen wir uns später zum Essen, selbstgemachte Nudeln und unsere Schokosalami werden serviert, es schmeckt vorzüglich. Drei Sorten Rotwein der Rebsorte Nebiolo der Jahrgänge 2007, 2005 und 2001 verkosten wir während des Essens. Wein, Reis und Honig kaufen wir noch ein, schließlich möchten wir auch den Lieben zu Haus von den Piemontesischen Köstlichkeiten was mitnehmen. Unsere Rückfahrt unterbrechen wir und besichtigen die Wallfahrtskirche von Boca, ein Entwurf vom Architekten Alessandro Antonelli. Ein Wahnsinns Bau mit 109 Meter Höhe und fast 45 Meter Länge. Ein Fels aus Lavagestein, dem man heilende Kräfte zuschreibt, lockt die Pilger hierher. Man lehnt sich mit dem Rücken an ein Kreuz über dem Fels, das soll Rückenbeschwerden lindern. Auch heute fahren wir über den Po, ein imposanter Fluss und mit 652 km auch der Längste in Italien.

4. Tag Karthause von Pavia und Ausflug nach Alba

Zur Kartause von Pavia geht heute unsere Fahrt, vor der Klosteranlage treffen wir Renata, unsere Führerin durch das Kloster. Im Jahre 1390 wurde auf Wunsch des Grafen Visconti diese Klosteranlage errichtet, sie sollte seine Grabstätte werden. 1782 wurde das Karthäuserkloster aufgelöst und später als Zisterzienser- und Karmeliterkloster genutzt. Es leben seit 1968 auch wieder Mönche in der Anlage, sie gewähren uns einen Einblick in ihre Kirche, das Leben im Kloster und die schönen, gepflegten Gärten. Mit einer Spende bedanken wir uns bei ihnen und fahren mit Renata noch auf einen kurzen Besuch hinein nach Pavia. Malerisch am Ticino liegt die ehemalige Hauptstadt der Lombardei. Mit dem Blick auf das Schloss und die alte Universität, sehen wir auch noch 3 Geschlechtertürme in der Stadt. Unsere Fahrt hinaus aus Pavia beschert uns noch einen schönen Blick auf die überdachte Brücke Ponte Coperto. Am Nachmittag erreichen wir Alba, die Stadt der Feinschmecker, der 100 Türme, Alba darf sich Hauptstadt der berühmten Rotweine des Piemont und auch der Trüffel nennen. Wir blicken aufs Rathaus und schauen in den Dom San Lorenzo hinein. Wir tauchen in die Welt der Feinschmecker ein und kaufen das ein oder andere Mitbringsel für die Lieben zu Haus.Wir kosten den hiesigen Wein, ein Weißwein mit dem Namen Arneis, auch leckeres Eis wird geschleckert. Das Baroloanbaugebiet und die Langhe, ein herrliches mit kleinen Orten und vielen hoch aufragenden Castelli besetztes Hügelland, befindet sich südlich von Alba. Hier werden elegante und langlebige Weine produziert. Barolo und Barbaresco zählen zu den feinsten Rotweinen Italiens, hier ist das Gebiet wo die Nebbiolo Weinrebe gedeiht. In La Morra steht man auf dem Balkon der Langhe, es ist traumhaft schön in diese Weinlandschaft zu schauen. Begeistert kehren wir am Abend zurück nach Terruggia.

5. Tag Turin – ehemalige Hauptstadt Italiens

Wir begeben uns heute auf eine Reise durch die Zeit in Turin. Elegante Palazzi und prachtvolle Schlösser, Reste aus der Antike und zeitgenössische Kunst sehen wir. Emanuela ist unsere Reiseleiterin, sie erwartet den Bus am Piazza Carlo Felice. Die gemeinsame Stadtrundfahrt führt uns über den Po, wir sehen das Wahrzeichen von Turin, die Mole Antonella, errichtet nach Plänen von Alessandro Antonelli, sie war damals als Synagoge geplant. Die Kathedrale beherbergte das Turiner Grabtuch, es ist ein Leinentuch, das das Abbild eines Mannes zeigt, es wird von Pilgern verehrt als das Tuch, in das Jesus im Grab gewickelt war. Die Schlösser und Residenzen der Herzöge von Savoyen zählen zum Weltkulturerbe, im Zentrum ist der Palazzo Reale und auch der Palazzo Madame. Am Nachmittag geht es hinaus zu „Eataly", der Gourmet Supermarkt von Slow Food lädt ein zum Schlemmen echter italienischer Köstlichkeiten. Auch der Einkauf von Produkten aus Italien zu moderaten Preisen macht uns Spaß. Vorbei an Lingotto, der ehemaligen Fabrik von Fiat, wo heute im nationalen Baudenkmal von Renzo Piano umstrukturiert, über 100 Modegeschäfte, Büros, Hotels und auch Theater untergebracht sind, geht es für uns zurück zum Piazza Castello. Nach etwas Freizeit treten wir die Rückfahrt nach Terruggia an.

6. Biella –Wallfahrtskirche von Oropa und Sacro Monte

Am späten Vormittag erreichen wir Biella, auf einer Höhe von 420 m am Fuße der Alpen. Die Stadt ist Sitz der italienischen Wollindustrie. Wir fahren mit der Funiculare hinauf in die Oberstadt und später bummeln noch durch die Geschäfte in Biella. Eis Essen und Cappuccino Trinken macht in der Fußgängerzone zur Mittagszeit viel Spass. Am Nachmittag ist die Wallfahrtsstätte von Oropa unser Ziel. Sie ist die wichtigste Wallfahrtskirche der Alpen, befindet sich in 1200 Metern Höhe und ist eng mit der Verehrung der Schwarzen Madonna verbunden. Wir besuchen zuerst die 12 Kapellen links der großartigen Anlage auf dem Berg Sacro Monte, hier ist das Leben von Maria von der Geburt bis zur Krönung mit Figuren aus Terrakotta dargestellt. In der Krönungskapelle sind 150 Statuen zu sehen. Beeindruckend ist der gute Zustand der Darstellungen in den Kapellen, geschaffen zwischen 1600 und 1640, sie waren immer verschlossen und können auch heute nur durch Gitter betrachtet werden.
Im Kirchengelände steht die Neue Basilika, die 1960 geweiht wurde und immer noch unvollendet ist.

7. Tag Aosta – Gran Paradiso

Mit dem Bus geht es heute vorbei an Aosta nach Cogne auf 1534m gelegen. Rund um den 4061m hohen Grand Paradiso erstreckt sich Italiens 1. Nationalpark, er wurde 1922 gegründet. Die Regionen Aostatal und Piemont teilen sich den Park mit dem Grand Paradiso, er ist der am leichtesten zu besteigende Viertausender der Alpen. Mit der Seilbahn geht es hinauf auf den 2075 Meter hohen Mont-Cuc und von hier startet eine kleine Gruppe, 10 Gäste sind wir, zur Rundwanderung bis zum Montseuc auf 2332m. Wir begehen einen sehr steilen und anspruchsvollen Weg mit herrlichen Aussichten auf den mit Schnee und Gletscher bedeckten Grand Paradiso. Wir sind, wie schon die ganze Woche, bei traumhaften Wetter unterwegs und nun tragen wir uns auch noch ins Gipfelbuch des Montseuc ein. In Nähe der Bergstation der Seilbahn kehren wir für Essen und Getränke ein. Mit kleinen Einkäufen und einem Eis in der Hand kehren wir am Nachmittag zum Bus zurück. Alf bringt uns wieder gut und sicher zum Hotel nach Terruggia zurück. Am Abend gibt es noch einen Arneis, ein ganz spezieller Weißwein der Region, von Ingrid im Namen vom Reiseveranstalter Eberhardt travel ausgegeben. Unser gutes Abendessen krönt auch wieder diesen Tag.

8. Tag Asti und das Monferrato Gebiet

Fast pünktlich treffen wir in Asti unsere örtliche Reiseleiterin, Therese. Das Ankommen in Asti ist heute eine Herausforderung für Alf, unseren Buschauffeur, denn aufgrund eines großen Festes am Wochenende ist der Platz des Treffpunktes gesperrt. Gemeinsam begeben wir uns auf Erkundung in dieser Stadt, in der auch jährlich der Palio, ein Pferderennen, ausgetragen wird, übrigens sind wir dafür eine Woche zu zeitig in Asti. Bis zur Kathedrale, die man liebevoll den Rebstock Dom nennt, führt uns Therese. Am Nachmittag geht unsere Fahrt hinaus ins Monferrato, eine der wichtigsten Weingegenden des Piemont, hier ist der Barbera vorherrschend. Im Weingut Castello di Razzano in Alfiano Natta, werden wir vom Hausherrn schon erwartet. Nachdem wir unser obligatorisches Gruppenfoto aufgenommen haben, erleben wir eine sehr schöne Führung im Castello. Die Weinverkostung mit Weißwein, Rotwein und Grappa erleben wir mit Genuss und Erklärung des Hausherren. Therese übersetzt uns alle Details zum zu verkosteten Wein, es ist ein fantastischer Aufenthalt im Castello. Im Weinladen kaufen wir einige Flaschen vom guten Wein, dann wird sich von Therese verabschiedet, es war sehr schön mit ihr.
Im Hotel gibt es zum Abendessen ein 4-Gang Menü mit einer Abschiedstorte vom Feinsten, auf ihr sind ein Bus und Abschiedsworte zu sehen. Es fällt uns schwer, die Koffer zu packen, aber Morgen reisen wir in Richtung Heimat bis an den Lago Maggiore weiter.

9. Tag Erkundungen am Lago Maggiore

Der Junior Chef verabschiedet uns heute bei Abreise. Wir haben uns im Hotel Ariotto sehr wohl gefühlt und so nehmen wir mit etwas Wehmut den Weg zurück an den Lago Maggiore. Wieder ist das schöne Wetter mit uns auf Fahrt, nicht einen Tag mit Regen haben wir während unserer Reise gehabt. Zur Mittagszeit erreichen wir Verbania und können auch gleich im Hotel Il Chistro die Zimmer beziehen. Der Botanische Garten mit der Villa Taranto in Verbania wird von einigen Gästen besucht, Leichtes Gewitter und ein kräftiger Regenguss überraschen uns nicht zum Ende des Rundganges. Die Schönwetterperiode hat hier am Lago Maggiore ein jähes Ende gefunden. Etwas Abkühlung tut uns aber allen gut, war es doch in den letzten Tagen sehr heiß im Piemont. Ein Empfangsdrink und das Abendessen mit einem guten Tropfen, lassen uns den letzten Abend der Reise wieder zum Genuss werden.

10. Tag Heimreise

Da ein weiter Weg vor uns liegt, ist die Abfahrt schon acht Uhr. Wir fahren entlang des Lagos und werden mit herrlichen Panoramen verwöhnt. Auch die nächsten Stunden unserer Fahrt bieten atemberaubende Ausblicke auf Berge, Schluchten und Gipfel. Es geht vorbei an der Viamala Schlucht und auch der Rhein wird von uns öfter gequert und gesehen. Die Raststätte Heidiland lassen wir bei unserer Heimreise links liegen, dort haben wir bei Anreise einen Stopp eingelegt. In Münchberg ist heute unser erster Ausstieg, nun wird es nicht mehr lange dauern und unsere gemeinsame Reise geht zu ende. Auf Wiedersehen liebe Gäste, bleiben Sie uns treu, ja und bis bald, denn eins ist klar, gereist wird auch im nächsten Jahr.
Vielen Dank liebe Reisegäste und alles Gute wünscht Ihnen Ingrid Langer, Ihre Reiseleiterin.

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