Reisebericht: Große Slowakei–Studienreise

29.08. – 05.09.2019, 10 Tage Studienreise Polen & Slowakei: Bratislava – Kaschau – Bardejov – Kezmarok – Hohe Tatra – Krakau


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8 Tage Bratislava - Kosice - Bardejov - Kezmarok - Hohe Tatra
„Über der Tatra blitzt es,/ dröhnt des Donners Krachen!/ Doch der Stürme Wehen wird gar bald vergehen./ Brüder, wir erwachen." (Slowakische Nationalhymne)
Eine vielfältige und teilweise touristisch noch nicht überlaufene ursprüngliche Natur, vielfältige Sehenswürdigkeiten (etliche UNESCO geschützt) wie mittelalterliche Burgen, Schlösser und gotische Kirchen, lebendige Volkstraditionen und eine kräftige Küche mit lokalen Wein- und Bierangeboten gewürzt mit einem Schuß Abenteuer und Spontaneität erfreuten uns auf dieser besonderen Reise.
Ein Reisebericht von
Dr. Grit Wendelberger

1. Tag: Donnerstag 29.08.2019_Anreise über Prag [Praha] nach Pressburg [Bratislava]


Unsere Fahrt führt über die Autobahn über Prag und Brünn nach Bratislava vorbei an unzähligen Baustellen. Unterwegs gibt es einige Informationen über Besonderes entlang der Reiseroute und unser eigentliches Ziel, die Slowakei. Alle (auch unser Fluggast) kaum wohl behalten angekommen im schönen Hotel Falkensteiner, entführt uns unsere örtliche Reiseleiterin Petra schon zum Lokal der Redute im Gebäude der Philharmonie inmitten des historischen Zentrums von Bratislava. Dort werden wir zu einem leckeren Abendessen mit deftiger Kost eingeladen. Zurück dunkelt es bereits, dennoch erkennen wir die Schönheit der restaurierten Altstadt und freuen uns darauf, diese morgen näher kennen zu lernen. Aus dem Heimweg vom Abendessen wurde ein schöner Spaziergang durch die belebte Fußgängerzone der Altstadt.  

2. Tag: Freitag 30.08.2019_Pressburg [Bratislava], Devín – Kleine Karpaten


Heute wollen wir Bratislava näher betrachten. Petra zeigte uns zuerst die Petrsalka-Siedlung auf der anderen Donauseite und die Brücken mit dem UFO-Aussichtsturm sowie des Apoll mit beeindruckendem Panorama bei sonnigem Wetter. Wir besuchen die weiß restaurierte Burg oben auf dem Hügel, wo auch die heilige Elisabeth von Thüringen geboren wurde und Petra zeigt uns auch den schönen Barockgarten. Die Restaurierungsarbeiten hinter der Burg sind noch im vollen Gange und wir genießen den klaren Blick über die Donau. Danach laufen wir den Burgberg hinunter in die Altstadt von Bratislava und spazieren zum gotischen St.-Martins-Dom und zu wunderschönen prachtvollen Stadtpalästen, der Franziskanerkirche und dem Alten Rathaus auch entlang der schön restaurierten Fußgängerzone. Vorbei an der Oper, Philharmonie und deutscher Botschaft mit der Büste des berühmten Mozartschülers Hummel verließen wir die slowakische Hauptstadt (sie gefiel uns wirklich sehr und wir wären gern noch geblieben) in Richtung Burgruine Devín. Ein Stückchen flussaufwärts am linken Ufer der Donau zur Mündung des Flusses Morava [March] spazieren wir, welcher ja auch der Region Mähren [Morava] ihren Namen gegeben hat und hier Grenzfluss zu Österreich ist. Natürlich erzählt uns Petra auch etwas über die früheren Grenzbefestigungen. Ein Denkmal am Ufer würdigt die Opfer des Kalten Krieges. Wer mag, nimmt einige Fußminuten in Kauf und besteigt die Ruine. Die phantastische Sicht belohnte diese Mühe. Unterhalb der Burgruine besuchten Hungrige einige Stände. Gestärkt fahren wir zunächst nordwärts an die Südflanke der Kleinen Karpaten zur berühmten Burg Cervený Kamen [Bibersburg]. Unser junges "Burgfräulein" erklärte während ihrer Führung alles genau und wir stellten viele Fragen. Im Anschluss schleckten wir Eis oder probierten das slowakische Getränk Kofola oder nahmen einen Kaffee. Durch den Park spazierten wir dann zum Busparkplatz, denn unser nächstes Ziel führte uns in einen kleinen Vorort von Pezinok, wo wir anschließend die private Keramik-Manufaktur von Renata Hermyšová besuchten. Alles wurde uns gezeigt: der Ton, die Bearbeitung auf der Töpferscheibe, die Bemalung, das Brennen. Am Schluß fand sich auch das eine oder andere handgefertigte Einzelstück zum Mitnehmen. Als krönender Abschluss des Tages erwartete uns noch eine Weinverkostung mit Abendessen in einem Weinkeller, einem ehemaligen Gefängnis. Besonders Weißweine - aber auch der Eiswein der Region, einem Portwein nicht unähnlich, hat es uns angetan. Dazu gab es einen zünftigen Gulasch. Gesättigt, erfüllt und ermattet zugleich fuhren wir zurück nach Bratislava in unser Hotel und genossen noch einmal eine Nacht dort.

3. Tag: Samstag 31.08.2019_Niedere Tatra [Níské Tatry] – Kaschau [Košice]


Mit Petra fuhren wir weiter in Richtung Košice [Kaschau], wo wir die nächsten beiden Nächte blieben. Vorbei an Nitra [Neutra], der ältesten Stadt der Slowakei, ging es nach Banská Bystrica [Neusohl], das besonders durch den Slowakischen Nationalaufstand (SNP) bekannt wurde. Am dazugehörigen Museum stiegen wir aus und besichtigten bei schönstem Wetter den Markt von Banská Bystrica mit Stadtburg, Kirchen, Rathaus, Uhrturm und Bürgerpalästen.
An der Schaffarm Salaš Zbojska inmitten eines Nationalparks wurden wir schon erwartet. Die Chefin der Käserei begrüßte uns, liess ihr Team die Zubereitung zeigen und uns auch reichlich kosten. Das liessen wir uns auch nicht zweimal sagen - es war gerade Mittagszeit. Von den zahlreichen Sorten merkten wir uns neben dem Frischkäse Bryndza auch den geräucherten Schafskäse Oštiepok in schönem Holzmodul geformt für einen Hochzeit, die gerade vorbereitet wurde.
Wir saßen, eingeladen vom Wirt in der Schenke und liessen uns Käse und Wurst mit frischem Brot zu Slivovice und Borovice schmecken - eine Romakapelle spielte extra für uns auf was wir uns wünschten, so Volkslieder wie "Co jste Hasisi? (was seid Ihr für Feuerwehrleute?)". Spontan hatte sich eine wunderbar herzliche Stimmung entwickelt, von der wir noch lange zehren werden. Obwohl der Wirt uns nicht weg ließ, hatten wir doch noch ein Stück des Weges vor uns. So rissen wir uns los und fuhren nach Košice, wo im schönen Hotel Yasmin ein köstliches Abendessen auf uns wartete.

4. Tag: Sonntag 01.09.2019_Kaschau [Košice] und Tokaj


Heute sollten wir die Stadt Košice kennenlernen. Unsere Stadtführerin lebt in Kosice und ist Dolmetscherin. Sie holte uns am Hotel zum Stadtspaziergang ab und ging mit uns auf den einmalig schönen Hauptplatz zuerst zum Elisabeth-Dom, da dann dort Messe war. Wir sahen auch das Staatstheater und wunderschöne Bürgerhäuser von Gotik bis Jugendstil. Der singende Brunnen und die schönen gepflegten Grünanlagen begeistern uns ebenfalls. Wir erfuhren bei unserem Rundgang von ihr viel über die wechselvolle Geschichte der ehemals ungarischen Stadt, über deren Zünfte und jüdisch- deutsch-slowakisch-ungarischen Bewohner, die einst Stadt und Region prägten. Heute leben hier viele Roma, was auch für Spannungen sorgt. Für die Mittagspause blieb genügend Freizeit, bevor es am Nachmittag in den slowakischen Teil der Tokajer Weinregion nahe der ungarischen Grenze ging. Wir besuchten die Familie Macik, die extra für uns ihren beeindruckenden Weinkeller öffnete, der bereits im 13. Jahrhundert bestand und während der Mongoleneinfälle als Fluchtort diente.
Steil bergab tasteten wir uns durch eine Folge von Weinkammern mit vom Kellerpilz schwarzen Tokajerflaschen, einige davon sehr sehr alt. Wir erfuhren bei unserer Verkostung von fünf Sorten, dass Tokajer auch als Geldanlage genutzt wird und die Maciks Ihr Weinlager als Safe vermieten. Die Edelfäule wie und auch der Kellerpilz sind nötige Schöpfer des Tokajer, ohne sie gäbe es ihn nicht. Ein Zufall führte zur Entdeckung der Edelfäule an den Trauben. Wir stimmten uns im Keller bei etwa 11 Grad auf unser Abendessen ein, das dann in den Räumen des Weingutes bei etwa 30 Grad gereicht wurde gemeinsam mit unserem auf der Schaffarm eingekauften Picknick. Es war sehr lecker und reichlich, einige kauften noch Tokajer und dann ging es noch auf einen Abstecher zum nahe gelegenen Aussichtsturm in Form eines Weinfasses.
Von oben hatte wer mochte einen schönen Blick auf die Weinberge. Es dämmerte bereits und leider war entgegen allen Beschreibungen der Bus-Wendeplatz mit Kies verschüttet, so dass wir im Teamwork unseren Bus wieder in Richtung Kosice wenden konnten.
Wir hatten einen weiteren erlebnisreichen Tag mit einem Schuß Abenteur auf unserer schönen Reise durch die Slowakei erlebt. 

5. Tag: Montag 02.09.2019_Bartfeld [Bardejov] – Pieniny–Nationalpark – Floßfahrt auf dem Dunajetz [Dunajec] – Tschirmer See [Štrbské Pleso]


Heute wollen wir ostslowakische Region der Slowakei kennenlernen. Zuerst besichtigten wir die berühmte Holzkirche von Hervatov [Herbertsdorf], die ohne Nagel und Fundament binnen eines Jahres entstand wie andere Artikularkirchen auch. Davon blieben leider nur wenige wie diese hier oder die in Leutschau erhalten.
Unweit liegt Bardejov - eine Stadt auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste. Wir bestaunten die fein geschnitzten prächtigen gotischen 11 Zunftaltäre der Ägidius-Kirche auf dem mittelalterlichen Marktplatz. Inmitten das Alte Rathaus (wegen Feuergefahr) und gesäumt von schön sanierten Gebäuden (darunter ein ehemaliges Tokajerlager der Stadt) ziehen uns in ihren Bann. In unserer Freizeit kauften wir Postkarten, schleckten Eis oder tranken einen Espresso. Dann fuhr unser Bus in den Pieniny-Nationalpark bis zur polnischen Grenze. Ein ganz besonderes Erlebnis wartet nahe eines alten Klosters schon auf uns: eine Floßfahrt auf dem Dunajetz - Grenzfluss zu Polen.
Auf zwei Flößen fand sich je eine Gruppe zusammen und einen Wacholderschnaps bekamen wir auch zur Taufe (wie sich später heraus stellen wird, reichte dieses "Taufwasser" leider nicht so ganz. Der vordere junge Flößer erklärt uns die einzelnen Berge, wie die Dreikronen oder die Sieben-Mönch-und-eine-Nonne-Felsen, die einst zur Strafe für ihren lockeren Lebenswandel versteinerten - so die Sage. Wir genossen es sehr, stellenweise allein auf dem Fluß zu sein. An ruhiger Stelle probierten wir, das Floß zu steuern und es gelang auch immer besser, so dass andere auch Mut fassten, doch es wurde schon wieder stürmischer und wir rutschten hin und her, um von den Wellen nicht bespritzt zu werden. Vor uns an der Stelle Lesnica landete ein Raftingboot, dann kamen wir dran und dankten für das herrliche Erlebnis. Nach kurzer Wanderung zum Bus fuhren wir nach Štrbské Pleso [Tschirmer See] in der Hohen Tatra. Unterwegs auf der Straße sahen wir im Dunkeln wolfsähnliche Wesen und dann erreichten wir das hell erleuchtete Hotel, wo das reichhaltige Abendessen vom Buffet uns schon erwartete.

6. Tag: Dienstag 03.09.2010_Tschirmer See [Štrbské Pleso] – Altschmecks [Starý Smokovec] – Hrebienok


Heute Vormittag war es nebelig und regnete. Wir nutzen unsere Freizeit in einem Spaziergang um den See, in der Sauna oder im Schwimmbad des Hotels sowie zum Kartenschreiben. Entspannt starteten wir dann mit unserem Bus hinaus in die Bergwelt der Hohen Tatra nach Starý Smokovec, wo wir parkten und von dort zur modernen Standseilbahn liefen, die uns in wenigen Minuten zur Bergstation des Hrebienok (1263 m) hinauf trug. Oben gestalteten wir die Freizeit individuell, gingen gemeinsam wer mochte bis zum ersten Wasserfall spazieren, machten Fotos, genossen in der Belauer Baude eine warme Suppe oder ein Bier. Die Luft war einmalig klar und etwas Bewegung tat uns wohl. Hinunter fuhren alle individuell wieder hinunter und bummelten noch ein wenig durch den schönen Ort an der Marienkirche und dem Grandhotel vorbei zum Bus.
Wir beschlossen, bereits heute mit dem Ausflug in die Zips zu beginnen, da die ganze Gruppe dabei war. Daher erwartete uns schon die Stadt Kežmarok [Käsmark]. Wir besichtigten zuerst die einzigartige UNESCO-Artikularkirche aus dem Jahre 1717, die aufgrund von Verordnungen (Artikularien) des katholischen Kaisers Leopold I. für evangelische Kirchen nur aus Holz gebaut werden durfte und dennoch die Jahrhunderte überdauerte. Uns empfing im Innern nicht nur eine einzigartige Atmosphäre, sondern auch rege Gespräche über die heute wieder lebendige Gemeinschaft der Karpatendeutschen. Regelmäßig stattfindende Gottesdienste und Konzerte finden regen Zuspruch. Bevor wir zur benachbarten neuen evangelischen Kirche aus dem 19. Jahrhundert gingen, durften wir noch das WC des Pfarramtes aufsuchen, da es sonst nichts gab.
In der ursprünglich von einem Wiener Architekten für Jerusalem geplanten Kirche mit Davidsternen an den Fenstern und im neobyzntinischen Baustil errichtet, erwartete uns bereits eine sehr gastfreundliche Dame der Gemeinde, mit der wir uns ebenfalls nach Herzenslust austauschen konnten. Der lebendige Austausch ging weit über eine Führung hinaus und befügelte unsere Reiselust.
Zurück in Štrbské Pleso freuten wir uns auf das Abendessen in der Koliba (Almhütte) Pleso am Tschirmer See nur um die Ecke. Zum guten Essen gab es einen Wein und Musik zum Wünschen. Wir sangen dazu und freuten uns aneinander und der schönen Stimmung. Dies war ein sehr schöner Abend und auf dem Heimweg begegneten wir dann noch einem Füchslein.

7. Tag: Mittwoch 04.09.2019_Freizeit oder Ausflug durch die Zips [Spiš]: Donnersmark [Spišský Ctvrtek] – Käsmark [Kežmarok]– Leutschau [Levoca] – Zipser Kapitel [Spišská Kapitula] – Zipser Burg [Spišský hrad]


Wer die Zips nicht gesehen hat, hat die Slowakei nicht gesehen: das wurde uns schon gestern in Käsmark klar. Bei der Zips handelt es sich um eine durch deutsche Siedler (vorwiegend Handwerker und Kaufleute) geprägte Kulturlandschaft, begründet nach den Mongoleneinfällen. Wir begannen unsere Tour in Donnersmark [Spišský Ctvrtok] und besichtigten die ursprünglich romanische, dann gotisch erweiterte und später barockisierte Kirche des Heiligen Ladislaus. Es entstanden wieder spannende Gespräche mit dem offenen polnischen Minoritenmöch, der uns auch erlaubte, die Pfarrtoilette zu benutzen.
Die bedeutendste Stadt der Zips ist unzweifelhat Levoca [Leutschau]. Der Ort ist fast vollständig von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben. Wir fuhren auf den großen rechteckigen Marktplatz mit wunderschönen Häusern von der Gotik bis zum Klassizismus und Jugendstil, dem Rathaus aus der Spätrenaissance mit seinen doppelstöckigen Arkaden und dem Haus des Meisters Paul. Vor der Führung in der Jakobskirche aus dem 14. Jh. stärkten wir uns noch mit einem Imbiss in einem der zahlreichen Cafes und Gasthäuser.
Dann bewunderten wir kompetent geführt den größten gotischen Flügelaltar der Welt (Höhe 18,60 m) des Meisters Paul sowie die weiteren vier (Seiten-)Altäre des Meisters - sämtlich Höhepunkte der Schnitzkunst und in den 50ern fachkundig restauriert von den Brüdern Kotrba. Beeindruckt, aber auch etwas matt freuten wir uns, dass auch nach der Führung etwas Zeit blieb für Fotos und einen Blick in die Souvenir-Geschäfte in diesem gemütlichen Städtchen. 
Nun wollten wir das ehemals geistliche Zentrum der Deutschen in der Zips besuchen, die kleine Kirchenstadt Spišská Kapitula [Zipser Kapitel] - entstanden schon im frühen Mittelalter.
Unsere Petra hatte dazu einen befreundeten Priester gebeten, der uns nicht nur die Martinskirche, sondern auch das Preisterseminar zeigte. Auch dort reges Baugeschehen - ein neuer Busparkplatz war geplant und an der Kirche und den Kanonikerhäusern wurde erneuert oder war es bereits. Lebendiger Disput entwickelte sich bereits in der Kirche und dann auch in den Seminarräumen, Geld kam besonders aus Deutschland für deren Wiederaufbau.
In der Martinskathedrale sahen wir außer romanischen Ursprüngen (Portal, Fenster, weißer Löwe aus Travertin) im Wesentlichen einen gotischen Bau. Wir dankten und verabschiedeten uns vom jungen Priester, der wie seine Kirche Martin hieß und fuhren zur Ruine der Zipser Burg [Spišský hrad].
Diese dominierte schon von weitem die anmutige hügelige Landschaft und beeindruckte auch aus der Nähe. Im Mittelalter konnte die mächtige Burganlage 2000 Menschen Schutz bieten. Der Aufstieg war etwas steil und schließlich erreichten wir den Burghof, wo wir uns zunächst erfrischten, bevor es weiter recht steil bergan ging. Die Sonne meinte es gut mit uns, doch unsere junge Führerin Natalja sorgte für ausreichend Verschnaufpausen im Schatten der Burggemäuer. Wir erreichten den innersten Burgbezirk und sahen dort das Museum mit seinen Waffenkammern, Schlaf- und Wohnräumen, die Kapelle und Verliese. Auch dort wurde kräftig gewerkelt, dennoch hatten wir einen traumhaft schönen weiten Blick auf die Vorburg und das Umland. Zurück im Hotel ließen wir uns das letzte Abendessen munden und packten unsere Koffer. Viel zu schnell verging die Zeit. Wir verabschiedeten uns herzlich von Petra, die uns all die Tage mit so viel Herzlichkeit begleitet hatte. Wehmut liessen wir nicht aufkommen, denn wir können ja wiederkommen in dieses wunderbare Land. 

8. Tag: Donnerstag 05.09.2019 _Heimreise


Nun mussten wir leider Abschied nehmen von dem Land, wo es uns so gut gefallen hat, wir viel gesehen und gehört hatten und dass sich im Umbruch befindet. Unsere Route führte uns von der Hohen Tatra über die Weiße Tatra zur polnischen Grenze und dann über Kleinpolen und Ober- und Unterschlesien - vorbei an einzigartigen Städten wie Krakau [Kraków], wo wir unseren Fluggast verabschiedeten oder wie Breslau [Wroclaw]. Unterwegs bis Dresden diskutierten wir rege über polnische und andere Themen. Es war bis zum Schluß eine wunderschöne, anregende, besondere Reise mit "Gänsehautmomenten". Ohne Sie, meine lieben Gäste, wäre das nicht möglich gewesen und dafür danke ich Ihnen herzlich. Auch für Ihr reges Interesse mit vielen Fragen und Anregungen und besonders für Ihren ganz persönlichen Beitrag zum Gelingen dieser Tour meinen Dank. Sie waren eine überaus aufgeschlossene, disziplinierte und herzliche Gruppe. Gern erinnere ich mich an die vielfältigen Gespräche und besonderen Momente: Das bleibt - herrliche Eindrücke einer gemeinsamen besonderen Reise.
Mit guten Wünschen für Sie alle und der Hoffnung auf ein gesundes Wiedersehen auf einer zukünftigen Reise verbleibe ich und lade ein wer mag, nachfolgendes Rezept umzusetzen:
Rezept des slowakischen Nationalgerichts Sauerkrautsuppe mit Pflaumenfeuer für alle, die gern kochen oder Freude am Ausprobieren haben (ganz einfach): 
Man braucht 100-150g Kartoffeln, 2 Zwiebeln, 500g Sauerkraut.
1. Speckwürfel in großem Topf anbraten, gehackte Zwiebeln darin glasig schmoren. Nach Belieben Gulasch, Wurststückchen oder Hackfleisch mit anbraten.
2. Sauerkraut und Brühe (Wasser mit Brühwürfel) so auffüllen, dass ein dicker Eintopf entsteht. 3. Weiter nach Belieben zufügen: 3 klein geschnittene Kartoffeln, Paprikamark, Paprikapulver, Trockenpilze, Trockenfrüchte, Gewürzkräuter, Knoblauch, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren, Pfeffer, Zucker, Weißwein.
4. Eine halbe Stunde leicht köcheln lassen, mit einem Sahneklecks und frisch gehacktem Grünzeug wie Petersilie anrichten.
Danach passt als Getränk starker süßer Kaffee mit einem kräftigem Schluck Slivovica, mit einer Sahnehaube garniert, Prost!
Viel Spaß beim Kochen und guten Appetit wünscht Ihnen
Ihre Grit Wendelberger

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Grit, ein wunderschöner Reisebericht von unserer ebenso wunderschönen Reise, die Dank Ihrer Kompetenz und Herzlichkeit unvergessen bleibt. Vielleicht sehen wir uns auf einer nächsten Reise wieder? Schade, daß Sie nicht eine Ihrer Bulgarien-Reisen begleiten, denn dort wollen wir noch hin!
Und dann noch das Rezept der Sauerkrautsuppe. Wird bald nachgekocht.

Herzlichst
E. und H.J. Wittich

Elfriede und Hans-Jörg Wittich
09.09.2019

Liebe Familie Wittlich,
ganz herzlichen Dank aus Halle und herzliche Grüße auch von Petra, mit ihr korrespondiere ich. Es freut mich sehr, dass es ein so erfüllendes Erlebnis für uns alle war, wir passten prima zueinander und hatten spannende Gespräche.
Bleibt gesund und munter und an unserer Seite,
es grüßt die "Hallunkin" (die Zugereiste nach Halle) Grit

Grit Wendelberger 10.09.2019

P.S. Liebe Familie Wittich (das l war zu viel, Entschuldigung), ich werde wohl auf Wunsch der Familie die Obstknödel nach kochen, die uns im Hotel Patria so lecker angeboten wurden. Dann können wir uns ja austauschen ;-))

Grit Wendelberger
10.09.2019