Reisebericht: Faszination Soca–Tal und Julische Alpen

28.05. – 03.06.2011, 7 Tage die Bergwelt Sloweniens genießen


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Am ersten Tag ging es pünktlich um 6 Uhr am Flughafen Dresden los. Nach dem letzten Zustieg in Münchberg fuhren wir vorbei an München und Salzburg in Richtung Alpen.
Ein Reisebericht von
Günter Löwe

Reisebericht

Am ersten Tag ging es pünktlich um 6 Uhr am Flughafen Dresden los. Nach dem letzten Zustieg in Münchberg fuhren wir vorbei an München und Salzburg in Richtung Alpen. Dabei passierten wir ausgangs des Katschbergtunnels mit 1340m, den Höchsten Punkt der Tauernautobahn. Nach kurzer Fahrt über italienisches Gebiet erreichten wir den Predel-Pass auf einer Höhe von 1156m ü.NN. Er bildet zugleich die grenze zu Slowenien. Nach steiler Talfahrt erblickten wir gegen Abend unser Hotel Kanin, in dem sich unsere Gäste in den nächsten Tagen sehr wohl fühlen konnten.
Am zweiten Tag unserer Reise besuchten wir das im malerischen Trenta-Tal gelegene Nationalparkhaus, in welchem uns eine Multivisionsschau und eine deutschsprachige Führung mit Natur und Geschichte des einzigen slowenischen Nationalparks bekannt gemacht wurde.
Von dort aus bekommt man den Triglav, mit 2864m höchsten Berg der Julischen Alpen erstmals zu Gesicht.
50 Kehren bewältigte dann unser Bus bei der anschließenden Fahrt über den 1611m hohen Vrsic-Pass. Auf der im Norden abfallenden Serpentinenstrecke erreichten wir Kranjska Gora. Nach einem Bummel im bekannten slowenischen Wintersportort machten wir einen Abstecher zu den Skiflugschanzen von Planica, wo weltweit erstmalig sowohl die 100m-Marke als auch der 200m-Rekord erreicht wurden. Über den italienischen Ort Tarvisio und den Predel-Sattel kehrten wir zum Hotel zurück, nachdem wir unseren Gästen die Möglickeit eingeräumt hatten, von der Batteria sella Predil, einer ehemaligen Verteidigungsstellung nahe des Passes, einen Blick auf den malerisch in den Bergen liegenden Predel-See zu werfen.
Der dritte Tag führte uns das Soca-Tal abwärts nach Kobarid. Zuvor legten wir schon kurz nach Bovez am mächtigen Boka-Wasserfall eine Fotopause ein.
In diesem Abschnitt des Soca-Tales (ital.: Isonzo) fanden während des ersten Weltkrieges die erbitterten Kämpfe an der Isonzo-Front zwischen Österreich und Italien statt.
In Kobarid berichtet ein Museum in einer ausdrucksstarken Ausstellung an diese Kämpfe.
Es erhielt eine Auszeichnung als bestes Museum in Europa. Wer gut zu Fuß ist, kann das Ossarium, ein Beinhaus, in welchem die Gebeine von über 7000 italienischen Gefallenen begraben sind, auf dem Gradic-Hügel besuchen. Von dort hat man einen schönen Rundblick über das Soca-Tal.
Bei der anschließenden Fahrt in die Goriska Brda erlebten unsere Gäste eine Landschaft, die der Toskana sehr ähnlich ist: Sanfte Hügel mit Weinstöcken und Obstbäumen bewachsen.
Bei einer Weinverkostung auf der Terrasse des Weingutes Buzinel hatten wir Gelegenheit, die Landschaft sowohl mit dem Gaumen als auch mit Augen in uns aufzunehmen.
Krönender Abschluss des Tages: Ein Abstecher nach Italien, der uns in die alte Langobardenhauptstadt Cividale mit ihrer sagenumwobenen Teufelsbrücke (Ponte del Diavolo) führte.
Der vierte Tag unserer Reise brachte einen Wechsel des Hotels mit sich.
Über den Predel-Pass führte unsere Route in das Tal der Wurzener Save, die uns bis kurz vor den Kurort Bled begleitete. Im Wocheiner Tal entlangfahrend näherten wir uns dem Triglav, diesmal von der Gegenseite. Entlang des Wocheiner Sees erreichten wir die Talstation der Seilbahn zum Berg „Vogel", im Winter ein gern besuchtes Skigebiet. Aber auch in der „grünen" Jahreszeit gern angenommen. Eine Seilfahrt zur Bergstation in 1537m Höhe wird mit einem einzigartigen Blick auf die Bergkette der Julischen Alpen belohnt.
Nach dem Aufenthalt in Ribcev Laz, ging es im Tal zurück nach Bled zum Hotel „Jelovica", welches uns für die nächsten drei Tage als Herberge diente.
Nach der ersten Übernachtung in Bled, ein Tag zur freien Verfügung. Mit dem Plettenboot fuhren wir über den Bleder See zu Insel Blejski otok, wo in der Kirche eine Glocke ertönt, die angeblich Wünsche erfüllen soll. Ein Besuch, der 139 m über dem See gelegenen alten Burg ist zu Fuß möglich. Bequemer erreicht man sie mit einem Fiaker. Ach ein Bummerl um den 1x2 km messenden See ist zu empfehlen. Zu Mittag waren wir auf einem Bauernhof zu einer zünftigen Jause in das nahe Bled gelegene kleine Dorf Selo eingeladen, wo wir die schmackhaften Produkte dieses Hofes incl. Tischwein verkosten konnten.
Am vorletzten Tag unserer Reise erlebten wir noch zwei weitere Höhepunkte. Am Vormittag fuhren wir im Save-Tal entlang nach Ljubljana, der Hauptstadt Sloweniens. Eine Stadtführung machte uns mit dieser hübschen Stadt am Flüsschen Ljubljanca bekannt, die man häufig mit Salzburg vergleicht. Der Burgberg und die barocke Altstadt österreichischer Prägung vermitteln diesen Eindruck. Nach der Führung war Freizeit, die einige unserer Gäste zu einer Seilbahnfahrt hinauf zur Burg nutzten. Dort wurden sie durch einen wunderbaren Ausblick über die Stadt zu den in der Ferne sichtbaren Alpen belohnt.
Am Nachmittag dann Weiterfahrt über den Dinarischen Karst zu den weltberühmten Adelsberger Grotten. Schon die Einfahrt mit dem Zug ist beeindruckend. Die riesigen Hallen mit ihren gewaltigen Tropfsteingebilden riefen Erstaunen hervor: Mit den Saalfelder Feengrotten ist es aber nicht zu vergleichen. Nach Betrachtung der hier lebenden Grottenolme und des unterirdischen Flusses Pivka erfolgte die Ausfahrt wieder mit Grottenbahn.
Diese Eindrücke wirkten noch nach, als wir am letzten Tag unserer Reise das herrliche Land Slowenien über den erst 1991 eröffneten Karawankentunnel verließen, um unserer Heimat entgegen zu fahren.

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