Reisebericht: Städtereise – facettenreiches Barcelona erleben

19.10. – 23.10.2019, 5 Tage Städtereise in spanische Metropole am Mittelmeer: Sagrada Familia – Park Güell – Las Ramblas – Mittelmeer–Hafen – Montjuic – Olympisches Dorf – Montserrat


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Tag 1 Gegen Nachmittag habe ich unsere Gäste am Flughafen Madrid abgeholt. Nach dem langen Weg konnten sie sich etwas erholen und für den ersten Spaziergang in der Hauptstadt Spaniens vorbereiten.
Da am nächsten Tag sowieso eine Stadtrundfahrt auf dem Plan stand, haben wir die Zeit benutzt, um an der Markthalle einen kleinen Imbiss zu essen, uns die Restaurantenmeile anzuschauen und die Fotos zu machen. Morgen werden wir alles erfahren!
Späten Abend, wie die spanische Tradition uns sagt, sind wir zum Essen gegangen. Es waren bestimmt 9 verschiedene Gänge, oder zumindest schien es so. Wir waren mit einem Gericht noch nicht fertig, als schon das Nächste gebracht wurde. Kroketten, konfitierte Zwiebeln, Ziegenkäse... Das Essen hörte und hörte nicht auf. Aber besonders hat uns der Schnaps gefallen, der nach dem Essen gebracht wurde. Die Stärksten konnten sich einen "weissen" wählen, die Anderen haben sich für den "gelben" entschieden.
Ein Reisebericht von
Ksenia Parfenova
Ksenia Parfenova

Tag 2

An diesem Tag war eine Stadtrundfahrt geplant. Petra, unser Guide, hat für uns eine Überraschung vorbereitet. Und so, nach den typischen Sehenswürdigkeiten wie die Strasse von Salamanca, die Atocha Zugstation und das Alcala Thor konnten wir die Kirche besuchen, die Goya selbst bemalen hat und wo er begraben ist. Interessant, dass neben dieser Kirche eine "Kopie" steht, damit Touristen und Kirchenbesucher einander nicht stören.
Der Königspalast hat uns mit seiner Pracht überrascht. Besonders reich geschmückt war der Thronsaal. Nach dem Besuch des Königspalastes und einer kleinen Pause hat uns Petra das absolute Zentrum von Madrid an der Puerta del Sol gezeigt. Von hier starten alle Strassen in Spanien, das ist sogenannte Km 0. Am Plaza Mayor was in der Nähe liegt, haben wir die alte Bäckerei gesehen, wo heutzutage die Touristeninfo sich befindet. Alte Gassen von Madrid de los Austrias haben uns wieder zu Oper gebracht. Mit dem Bus sind wir weiter zum Fussbalstadium von Santiago Bernabeu gefahren. Mit Recht wurde er einer der modernsten Sportzentren der Welt genannt. Von Cafe Bernabeu hatten wir die beste Sicht aufs beleuchtete Green.
Nach dem unsere Museenbesucher den Bus bei Cibelles verlassen haben sind wir ins Hotel gefahren. Abends stand ein Essen und Flamenkoschow auf dem Programm. In Madrid und in Barcelona gibt es viele historische Lokale, sogenannte Tablao, wo man diesen andalusischen Tanz bei einem Glas Wein oder Abendessen geniessen kann. Tablao, was wir besucht haben, ist eins der schönsten in der Stadt, es ist seit 1960 geöffnet im gleichen Saal, wo das älteste Tablao in Madrid sich befand. Hier waren Camaron und hier hat er Paco de Lucia kennengelernt. Die Tänzer stellen eine Atmosphäre vom andalusischen Patio wieder.
Schon gegen Mitternacht sind wir ins Hotel zurückgekommen, erschöpft und voll von Eindrücken.

Tag 3 Der Ausflug Aranjuez und Toledo

Die kleine Stadt Aranjuez liegt 40 km südlich von Madrid. Die ist durch ihren Palast und Garten berühmt geworden. Wussten Sie, dass es hier die erste spanische Eisenbahn verlegt wurde? Aranjuez diente als Sommerresidenz für die Könige. Heute sind die Gärten von Aranjuez in der Liste von UNESCO Weltkulturerbe. Natürlich, zu dieser Jahreszeit haben wir sehr wenig Blumen gesehen. Dafür hatten wir Glück mit den Springbrunnen. Sie fingen an zu funktionieren, als wir angekommen sind. Der künstliche Arm des Tajoflusses wurde direkt am Palast vorbei angelegt, sodass es im Garten verschiedene Brunnen gibt. Jeder hat seinen eigenen Namen.
Kurz vom Mittagessen sind wir Richtung Toledo gefahren. Die Stadt ist gar nicht so gross, aber die Innenstadt auf dem Hügel ist ein gigantisches Fotomotiv. Der Fluss Tajo macht hier eine Kurve, so dass die Stadt von allen Seiten gut zu sehen ist. In der Innenstadt von Toledo wohnen jedes Mal weniger und weniger Leute. Die Strassen und Gebäude stehen unter dem Denkmalschutz, es ist unmöglich, eine Garage oder noch ein Stockwerk zu bauen. Allerdings die Stadt ist sehr gut erhalten, sie hat arabische, moslemische und jüdische Einflüsse gehabt. Deswegen wurde diese Stadt als die Stadt der 3 Kulturen genannt. Drei Nationen wohnten hier friedlich neben einander. Man kann es sehr leicht z.B in der Kirche von St. Maria la Blánca zu sehen. Das war früher eine Synagoge, die im Jahre 1180 von den Muslimen gebaut wurde.
Die Kathedrale von Toledo wurde zu einer der wichtigsten in Spanien erklärt. Natürlich sind die Einwohner von Sevilla damit nicht ganz einverstanden. Wir waren trotzdem von der Grösse der Kirche überrascht. In der Kathedrale von Toledo kann man auch die berühmten Kunstwerke sich anschauen.
So schnell ist dieser Tag vergangen, kaum zu glauben. Wir haben sehr viel gesehen und erfahren.
Das war leider unser letzter Tag in Madrid und nach dem reichlichen Abendessen sind wir ins Hotel gegangen um die Sachen zu packen, damit wir pünktlich unseren Schnellzug nach Barcelona nehmen könnten.

Tag 4 Fahrt nach Barcelona.

Haben sie einmal einen botanischen Garten in der Zugstation gesehen? Dann fahren sie einmal nach Atocha, wo im Zentrum der Stadt neben den Zuggleisen viele verschiedene Bäume und Pflanzen wachsen. Diesen Palmengarten benutzt man oftmals als Wartehalle oder Treffpunkt.
Der Zug AVE hat uns in weniger als 3 Stunden nach Barcelona gebracht, eine Küstenstadt in Katalonien. Dabei sind wir ab und zu schneller als 300 km pro Stunde gefahren. Am Flughafen Barcelonas haben weitere Gäste aus Deutschland auf mich gewartet. Wir haben uns alle abends bei gemeinsamen Spaziergang gesehen. Da die Zeit knapp war, waren wir nur kurz bei dem Zankapfel, einer Strasse wo sich einige der schönsten Häuser Barcelonas befinden und bei der berühmten Rambla.
Abends sind wir zu den Magischen Brunnen gefahren. So wird eine Musicschow genannt, was sich am Wochenenden am Plaza España abspielt. Vom Dach unseres Restaurants konnten wir den Montjuic Berg und das Gebäude von MNAC sehen.

Tag 5 Stadtrundfahrt in Barcelona

Unser Guide Carlos hat uns früh am Morgen abgeholt. Obwohl das Wetter nicht so gut war, sind wir zum Berg Tibidabo gefahren. Von dort haben wir die besten Blicke auf die Stadt und den Naturpark Collserola gehabt. Auf dem Berg befindet sich ein alter Vergnügungspark und eine Kirche. Während der Fahrt hat uns Carlos vieles über die Politik und die heutige Situation in Barcelona erklärt. Unser nächster Punkt auf dem Plan war der Berg von Montjuic. Wir hatten nochmal die Möglichkeit, Plaza España bei Tageslicht zu sehen genauso wie Arenas, wo wir gestern am der 360 Grad Aussichtsplattform standen.
Unsere Mittagspause haben wir neben den ehemaligen königlichen Werften Drassanes gemacht. Da befindet sich heute ein Seefahrtmuseum.
Die 2. Hälfte des Tages war dem grossen Architekten Antonio Gaudi gewidmet. Wir haben erstmal seinen Park gesehen und das Haus, wo er gelebt hat. Zum Schluss sind wir zu Sagrada Familia gefahren. Es ist viel zu sehen, bei den Aussenfassaden, aber auch drin. Wussten sie schon, dass irgendwo auf dem Dach eine Falkenfamilie lebt? Seitdem ist die Anzahl von Tauben auf den Plätzen neben Sagrada Familia wesentlich niedriger. Im 2026 müssen wir nochmal nach Barcelona fahren, da wird diese Kirche mit ihren 18 Türmen endlich fertiggebaut.

Tag 6 Montserrat und Weinkeller

Schicksal in Form der Agentur hat beschlossen, dass wir unseren Tag sehr früh mit einem Glas Sekt in der Weinkellerei Freixenet beginnen werden. Eine sehr tolle Lösung, früh am Morgen gibt es dort keine Gruppen, wir waren die Einzigen und konnten einen Rundgang durch den Weinkeller ganz in Ruhe machen. Freixenet ist einer der bekanntesten Weinkellereien in Catalunia, sogar der König Felippe und die Königin Letizia haben sie besucht. Freixenet ist seit 1889 bekannt, die Flaschen von Freixenet stehen an jeden Tisch zu Weihnachten in Katalonien und Spanien. Nach dem Rundgang wo uns die Produktion erklärt wurde, dürften wir mit dem elektrischen Zug durch das Lager fahren. Zum Schluss wurde jedem ein Glas von dem spritzenden Sekt angeboten.
Unser Weg lag zu dem Berg von Montserrat. Für jeden Katalanen ist es ein heiliger Berg 60 km von Barcelona entfernt. Hier befindet sich ein benediktinischer Kloster. Jeden Tag um 13 Uhr singen dort die Knaben von dem Escolania Chor. Als wir gegen 12 zum Berg angekommen sind, gab es genug Zeit um die schönen Fotos von der Natur zu machen, die Kirche von draussen zu sehen und die strategischen Plätze drin zu nehmen. Es war spektakulär, als die Knaben, alle weissgekleidet, rausgegangen sind. Nach dem Kirchenbesuch hat sich die Gruppe geteilt. Einige sind ins Museum gegangen. Die anderen sind unten geblieben, um die Souvenirläden zu besuchen und sich zu erholen. Die meisten von der Gruppe sind mit mir zu dem Kreuz von St. Miguel gegangen. Von dort hat man die besten Blicke auf die Kirche und die Berge. Wussten Sie schon, dass es hier einmal ein Fluss war? Durch Erosionsprozesse sind diese merkwürdigen Rockformationen entstanden.
Nach diesem Spaziergang, müde und hungrig, sind wir mit dem Bus zum Dorf Monistrol de Montserrat gefahren. Lecker Speisen zum Mittagessen und Spazierengehen im Dorf waren die Krönung von diesem wunderbaren Tag in der Natur.

Tag 7 Ausflug Palau de la Musica und Picasso Museum

Der Tag hat mit kleinem Regen angefangen. Trotzdem waren fast alle da von der Gruppe, zum gemeinsamen Spaziergang durch das gotische Viertel von Barcelona. Wir haben mit der Markthalle von Boquería angefangen. Der andere Name dafür wäre Markt de St. Josep. Auf der berühmten Rambla haben wir die Mosaik von Joan Miro und das Haus mit Sonnenschirmen gesehen. Weiter ging es durch das Römische Barcelona: wir haben den Platz gesehen, wo es früher Römischer Forum war. Heutzutage ist es der Platz von St. Jaume. In der Nähe gibt es auch römische Kolonnen. Wir haben heute extra wenig zum Frühstück gegessen, damit wir katalanische Spezialität Schokolade con Churros kosten konnten. Das Kaffeehaus war sehr alt, es wurde 1909 von dem Opa der heutigen Besitzerin geöffnet. Sie hat uns sogar eine Kaffeemaschine gezeigt, die ihr Opa gemacht hat. Gestärkt sind wir durch die Kathedrale zum Palau de la Musica Catalana gegangen. Bei der Führung war es voll. Erstmal wurde uns ein Film über die Entstehung des Palastes gezeigt und über die Künstler, die einst hier gespielt haben. Das wunderbare Gebäude wurde in 3 Jahren fertig gemacht. Die besten Fotos haben wir von dem Balkon gemacht. Wir hatten Glück gehabt, auf der Hauptbühne gab es ein Konzert für die Kinder. Wir konnten zuhören. Der grosse Saal mit der einmaligen Kuppel hat uns beeindruckt.
Nach dem Besuch des Palau de la Musica Catalana haben wir einen kleinen Stopp beim Café 4 Gats gemacht. Dieses Café befindet sich in einem modernistischen Gebäude und ist nach dem französischen "Le Chat noir" genannt.
Der Regen hat uns schlechten Witz gespielt. Als wir Richtung Picasso Museum gegangen sind, hat es gegossen. Aber wir konnten trotzdem ein bisschen von dem Viertel Born sehen, die Volkskirche Santa Maria del Mar und eins der ältesten Läden Barcelonas.
Es war unser letzter Abend in Barcelona. Das Restaurant für diesen Abend war auch im gotischen Viertel, nicht weit von der Kathedrale. Wir haben Paella und schwarzen Reis gekostet, typische spanische Gerichte. Als wir rausgegangen sind, hat es gegossen. Einige von uns haben Taxi genommen, es hat aber nicht viel geholfen. Regen dieser Stärke wurde seit Jahren in Barcelona nicht gesehen. In dem Dorf südlich von Barcelona sind 3-4 Personen ums Leben gekommen. Zuglinien und Hausdächer haben gelitten. Wir waren nass, nass bis zur Unterwäsche. Gut, dass am nächsten Tag unser Flieger nachhause ging. Wir mussten uns sicher vom Unwetter, von mehr als reichlichen Essen erholen und unsere Eindrücke sortieren. Bis zum nächsten Mal, Spanien, bis zum nächsten Mal, schöne Barcelona, oder, wie man es hier sagt, Adeu!

Tag 8

Nachdem wir schwere Koffer mit nassen Sachen gepackt haben, sind wir zum Flughafen gefahren. Das Wetter war wieder gut, als ob Barcelona sich für den gestrigen Tag entschuldigen wollte. Als Erinnerung an die schönen Tage haben wir noch eine Flasche von Freixenet Sekt getrunken.
Leb wohl, Barcelona! Wir kommen bald wieder! Auf Dich!Für alle die mit mir auf dieser wunderbaren Reise waren: bleibt gesund, ich werde mich sehr freuen, Sie wieder zu sehen! Bis zum nächsten Mal! Eure Ksenia.

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