Reisebericht: Rundreise Mallorca – Insel der Träume

07.02. – 14.02.2016, 8 Tage Rundreise auf der Balearen–Insel mit Palma de Mallorca – Valldemossa – Soller – Alcudia – Formentor


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
"Es gibt Orte, die man besucht,verlässt und vergisst. Und es gibt Orte, die man besucht, verlässt und mit sich nimmt. Mallorca ist ein solcher Ort: eine Insel, die niemanden gleichgültig lässt, die anzieht [...], die Sehnsucht schürt und Verlangen weckt."
Ein Reisebericht von
Stefanie Schneider

1. Tag: Flug nach Palma

Am frühen Vormittag ging es los - auf große Reise nach Mallorca, die größte der Balearen-Inseln. Sie bietet eine sehr vielfältige Landschaft - hohe Gebirge, flache Ebenen, traumhafte Küsten und ganz viel Meer. Nachdem wir uns fast alle auf dem Flughafen in Leipzig getroffen hatten, flogen wir mit unterschiedlichen Erwartungen an die Lieblingsinsel der Deutschen pünktlich los und landeten am späten Mittag in Palma. Als alle ihre Koffer hatten, wurden wir zu unserem Hotel für die nächsten Tage gebracht - Hotel Playa Golf. Dort angekommen und eingecheckt, trafen wir uns zu einem kleinen Begrüßungsmeeting mit der Wanderreiseleiterin Isabel, die nochmal alle wichtigen Details zur Reise erläuterte. Im Anschluss blieb noch ein wenig Zeit für eigene Erkundungen rund ums Hotel. Das Hotel lag direkt am Ballermann 6 - oder wie es im spanischen heißt: Balneario 6. Natürlich war zu dieser Jahreszeit noch kein Betrieb und alles schön ruhig. Der Ballermann ist fast nur den deutschen Urlaubern ein Begriff. Engländer und Spanier bevorzugen ganz andere Ecken Mallorcas für den Partyurlaub. Nach einem kleinen Erkundungstrip gab es auch schon Abendessen. Dies war wirklich sehr lecker und es gab eine riesige Auswahl an Salaten, Hauptgerichten und Desserts - in Buffetform. So ging der erste Tag auch schon zu Ende.

2.Tag: Stadtbesichtigung Palma

Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir mit unserem Busfahrer Christopher und unserer Reiseleiterin Magdalena in die lebendige Hauptstadt Mallorcas - Palma. Zuerst fuhren wir vorbei an der Kathedrale des Lichts zum Schloss Bellver, das in einiger Entfernung zur Stadt über die Bucht von Palma wacht. Die Festung aus dem 13./14. Jahrhundert ist die einzige Rundburg Spaniens und wurde auch als Gefängnis genutzt. Im Innenhof befindet sich ein doppelstöckiger Rundgang, der auch zum Dach der Anlage führt. Von dort hatte man einen fantastischen Blick auf ganz Palma und natürlich auch den Hafen. Nach einer Besichtigung durch Magdalena fuhren wir auch schon weiter zur Kathedrale la Seu. Die Kathedrale ist das Wahrzeichen der Hauptstadt. Der Legende nach hat ein Sturm Jaume I. bei seiner Reise über die Inseln überrascht und er hat die Jungfrau um Hilfe bittend ein Versprechen abgegeben, dass wenn er aus dieser Gefahr mit seinem Leben davonkommen sollte, er ihr zu Ehren eine Kirche bauen lässt. Der Bau der Kirche dauerte fast 400 Jahre. Im Inneren befindet sich eine riesige aus Glas bestehende Fensterrose, die bei Sonne ein buntes Lichtspiel zaubert. Anschließend besuchten wir eine der Markthallen Palmas und nahmen am bunten Treiben dort teil. Es gab eigentlich fast alles: Fisch, Fleisch, Käse, Gemüse, Obst, Kuchen... Danach zeigte uns Magdalena den Placa d' Espanya. Dort fuhr ein öffentlicher Bus wieder zum Hotel zurück. Hier gab es nun verschiedene Möglichkeiten: gleich oder später die ganze Strecke mit dem Bus fahren, die Hälfte der Strecke fahren und die andere Hälfte laufen oder gar die ganze Strecke zum Hotel zurück zu laufen. Nach einem gemeinsamen Abendessen, bei dem wir uns unsere Erlebnisse erzählten, gingen wir ins Bett.

3.Tag: Inselrundfahrt

Heute stand eine Inselrundfahrt auf dem Programm. Zuerst fuhren wir kurz hinter Palma, um dort in den Roten Blitz, eine nostalgische Eisenbahn, einzusteigen. Die Schmalspurbahn ist 100 Jahre alt und verbindet Palma mit Sóller. Sie brachte uns durch 13 Tunnel und viele kleinere Ortschaften nach Sóller, das Zentrum des Orangentals an der Nordwestküste Mallorcas. Erzherzog Ludwig Salvator hielt sie für die schönste Ortschaft der Insel. In Sóller stiegen wir in die Straßenbahn und fuhren nach Port de Sóller, dem Hafen von Sóller. Es ist der einzige Hafenort an der Nordwestküste. Hier machten wir eine kleine Pause. Leider fiel die Bootsfahrt nach Sa Calobra aus, da an diesem Tag sehr hoher Wellengang war. Nach unserer Pause fuhren wir mit dem Bus an der beeindruckenden Küste entlang durch das malerische Tramuntana-Gebirge. Unterwegs machten wir einige Fotostopps, um die grandiose Landschaft zu fotografieren. Über viele Serpentinenstraßen mit einem Höhenunterschied von 700 Metern führte unser Weg nach Sa Calobra. Christopher lenkte den Bus geschmeidig über die engen Straßen und brachte uns sicher ans Ziel. Sa Calobra ist ein sehr schöner Naturhafen Norden der Insel. Zwischen zwei riesigen Felsformationen liegt die kleine Bucht Cala de sa Calobra. Das Wasser ist klar und erstrahlt in einem kräftigen Blau. Hinter dem Strand befindet sich der Wildbach Torrent de Pareis. Hier machten wir unsere Mittagspause. Da die Bootstour ausgefallen war, fuhren wir anschließend zum Kloster Lluc und besichtigten es gemeinsam mit Magdalena. Das Kloster ist Mallorcas bedeutendster Wallfahrtsort und ein spirituelles Zentrum in herrlicher Gebirgslage. Danach fuhren wir wieder zurück zu unserem Hotel an der Playa de Palma und nahmen dort gemütlich unser Abendessen ein.

4. Tag: Fakult. Ausflug Sineu – Port des Pollenca – Halbinsel Formentor

Am heutigen Morgen fuhren wir zuerst auf den quirligen Wochenmarkt in Sineu. Der Markt zog sich über einen großen Platz, durch mehrere Gassen zu kleineren Plätzen. Es wurde alles angeboten, was das Herz begehrt: frisches Obst, Olivenöl, Honig, Schinken, Käse, Handtaschen, Kleidung und auch Tiere, wie Ziegen, Hühner und sogar Hunde. Nach einem kleineren Aufenthalt fuhren wir weiter nach Alcudia. Geschützt durch die gut erhaltene Stadtmauer hat die Altstadt ihr einheitliches Erscheinungsbild vergangener Jahrhunderte bewahrt. Durch die Tore betritt man die autofreien Gassen und kann die mittelalterlichen, herrschaftlichen Stadthäuser bewundern. Hier machten wir eine kleine Mittagspause, die wir zum Essen, Spazieren oder Ausruhen nutzten. Auf dem Weg zum Aussichtspunkt der Halbinsel Formentor hielten wir in der Bucht von Alcudia, um ein paar Fotos machen zu können. Die Sicht war so gut, dass man bis an beide Enden der malerischen Bucht mit ihren weißen Sandstränden sehen konnte. Anschließend fuhren wir auf den Aussichtspunkt der Halbinsel Formentor, den man auch die „Taubenhausecke" nennt. Von dort hatten wir eine fantastische Sicht auf den nördlichsten Punkt der Insel - Cap Formentor. Wir waren umgeben von Wasser, Wind und steil abfallenden Küsten, an denen sich die Wellen brachen. Hier präsentiert sich ein höchst dramatisches Naturtheater. Nach unserer kleinen Erkundungstour fuhren wir die schmalen Serpentinenstraßen wieder in Richtung Port de Pollenca. Hier legten wir noch einen kleinen Stopp ein, bevor wir uns wieder auf den Weg zum Hotel machten. Im Hotel angekommen blieb noch Zeit für eigene Unternehmungen, wie z.B. einen entspannten Spaziergang an der Strandpromenade entlang. Später trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen.

5.Tag: Fakult. Ausflug Port d' Andtratx – Erlebnisgut La Granja

Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir über Palma, wo wir eine Fotopause einlegten, in den Westen der Insel. Unser erstes Ziel war Port d' Andratx. Port d'Andratx im Südwesten Mallorcas gilt als schönster Hafenort der Insel und ist erste Wahl für den Apartment- oder Fincakauf wohlhabender Deutscher. Trotz Bauboom konnte sich das eleganten Dorf mit der fjordähnlichen Bucht ein Stück Ursprünglichkeit bewahren. Links und rechts der U-förmigen Bucht von Port d'Andratx ragen lange und kurze Molen und Stege in den Hafen, viele Boote, vom alten Fischerkutter bis zur noblen Segelyacht, wiegen sich in den sanften Wellen. Fast wie ein kleiner Fjord wirkt der als einer der schönsten Naturhäfen der Welt geltende Yachthafen. Nach einer längeren Pause am schönen Hafen bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen setzten wir unsere Fahrt fort. Wir fuhren entlang der serpentinenreichen Küstenstraße zum Erlebnisgut La Granja, das einen umfassenden Einblick in das alte Mallorca, seine Hierarchien, Lebens- und Arbeitsbedingungen gab. Nach einer ausführlichen Besichtigung mit unserer Reiseleiterin Magdalena verkosteten wir noch einige einheimische Produkte: verschiedene Weinsorten, Krapfen mit unterschiedlicher Marmelade, Käse, Wurst, Feigenbrot und gebrannte Mandeln. Anschließend traten wir nach diesem erlebnisreichen Tag den Rückweg zum Hotel an und trafen uns dort wieder zu einem gemeinsamen Abendessen.

6.Tag: Tramuntana–Gebirge – Valldemossa

Unser heutiger Ausflug führte uns ins idyllische Tramuntana-Gebirge. Dabei fuhren wir zuerst in das romantische Dorf Valldemossa. Im Nordwesten Mallorcas, in 410 m Höhe, liegt der malerische Ort. Er ist berühmt geworden durch ein Liebespaar, das den Winter 1838/39 hier verbrachte. Fréderic Chopin und seine Lebensgefährtin, die Schriftstellerin Georg Sand. Sie hatten die Wintertage auf Mallorca unterschätzt, die gerade hier, im regenreichen Nordwesten, äußerst ungemütlich sein können. In Valldemossa besichtigten wir das Kloster. Martin I., König von Aragon, gründete im Jahre 1399 das Kloster Cartuja de Jesús Nazareno des Kartäuserordens. Das heute als Kartause von Valldemossa bekannte Kloster zählt zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Baleareninsel Mallorca. Bereits im Jahre 1835 wurden die Mönche aus dem Kloster vertrieben, und die einzelnen Klosterzellen verkauft. Diese neun Zellen befinden sich noch immer in Privatbesitz und beherbergen heute unterschiedliche Museen. Sehenswert ist die von 1751 bis 1812 erbaute neoklassische Kirche, eine alte Apotheke des Kartäuserklosters mit den Orignal Apothekergefäßen aus dem 17. und 18. Jahrhundert und die Bibliothek. Anschließend lauschten wir den schönen Klängen eines kleinen Klavierkonzerts. Danach blieb noch Zeit um die romantischen Gassen Valldemossas zu erkunden, Souvenirs zu kaufen oder einen Café zu trinken. Wir fuhren wieder durch die malerische Landschaft des Tramuntana-Gebirges. Unsere Mittagspause machten wir in Sóller, wo wir ein paar Tage vorher bereits mit der Straßenbahn durchgefahren waren. Später besuchten wir das spanische Dorf in Palma. Westlich der Altstadt im Stadtviertel Son Españolet liegt das Pueblo Español (spanisches Dorf). Es handelt sich um das Projekt eines spanischen Architekten, der ein besonderes Architekturmuseum mit originalgetreuen Nachbauten bedeutender Gebäude, wie etwa spanische Häuser, Paläste, Kirchen und Festungen aus ganz Spanien in etwas kleinerem Format in Palma de Mallorca errichtet hat. Das Projekt wurde im Jahre 1967 fertig gestellt und umfasst ein Gelände von ca. 26.000 qm. Verkehrsfrei, umgeben von einer Mauer und kleinen verwinkelten Kopfsteinpflastergassen entsteht der Eindruck sich inmitten eines mittelalterlichen Ortes aufzuhalten. Nach der Besichtigung fuhren wir wieder zurück zum Hotel und trafen uns einige Zeit später wieder zum gemeinsamen Abendessen.

7. Tag: Drachenhöhle

Am heutigen Morgen brachen wir auf, um uns den Osten der Balearen-Insel genauer anzusehen. Zuerst fuhren wir nach San Salvador. Das 1342 gegründete Kloster Santuari de Sant Salvador liegt in 509 Meter Höhe auf dem Berg Puig de Sant Salvador in der Nähe der Stadt Felanitx. Die Ursprünge des Klosters San Salvador lassen sich bis in das Jahr 1348 zurückverfolgen und gehen auf König Pere IV. von Aragón zurück, der den Auftrag für den Bau gab. Die ursprüngliche Pilgerkirche wurde nach einer Pestwelle auf dem gleichnamigen Berg gebaut. Da diese Kirche dem Pilgerstrom nicht mehr gewachsen war, entstand im Jahr 1715 die heutige Kirche. 1885 wurde das Gelände von der Stadt Felanitx versteigert. Bis zum Jahre 1992 wurde das Kloster von Mönchen verwaltet, seit 1992 steht es unter der Leitung zweier mallorquinischer Familien, die hier ein Restaurant betreiben und Zimmer vermieten. Nach der Besichtigung und einer kleinen Pause ging es weiter Richtung Porto Christo. Dort bestaunten wir die einzigartige Drachenhöhle. Das Tropfsteinhöhlensystem befindet sich am Ortsrand von Porto Cristo im Gemeindegebiet von Manacor. Die Höhle erstreckt sich über eine Länge von rund 1.200 Metern. Die Gänge liegen stellenweise bis zu 25 Meter unter der Erdoberfläche. Im Inneren der Höhlen befinden sich neben dem Martelsee noch sechs weitere Seen. Der Martelsee ist einer der grössten unterirdischen Seen der Welt mit etwa 170 Metern Länge, 30 Metern Breite und 4 bis 12 Metern Tiefe. Bei einem kleinen Konzert lauschten wir den fantastischen unterirdischen Klängen und fuhren anschließend über den Martelsee. Später machten wir eine längere Mittagspause in Porto Christo. Geprägt wird der Ort durch seinen schönen Yachthafen und der beidseitig von Felsen geschützten Hafeneinfahrt. Danach fuhren wir zum familiengeführten Weingut Vinya Taujana. Von außen sieht es eigentlich ganz unscheinbar aus - das am Rande des Örtchens Santa Eugènia gelegene, neu gebaute Gut Vinya Taujana der Gebrüder Crespí Coll. Kaum einer vermutet, dass die von außen eher kleine Bodega tief in die Erde reicht und somit viel größer ist, als sie zunächst erscheint. Über drei Stockwerke hinweg ist hier alles zu finden, was die Traube zum Wein macht. Tief unten in der Erde, geschützt vor der starken Hitze des mallorquinischen Sommers, finden sich die Weine. Im fast heilig anmutenden großen Fasskeller, reifen sie bei gedämpftem Licht bis zu ihrer Vollendung heran. Als kleine Überraschung gab es dort eine Führung durch die Räumlichkeiten mit anschließender Verkostung verschiedener Weinsorten und kleinen typisch spanischen Snacks. Hier verabschiedeten wir uns auch schon mal in gemütlicher Runde von unserer Reiseleiterin Magdalena und unserem Buschauffeur Christopher. Wir sprachen ihnen unseren Dank für die wunderschöne Reise aus und fuhren anschließend wieder zum Hotel zurück. Hier nahmen wir wieder unser gemeinsames Abendessen ein.

8. Tag: Palma Aquarium – Rückflug nach Deutschland

Heute verließen wir mit gepackten Koffern unsere Zimmer. Da wir noch einige Zeit zur Verfügung hatten bis wir zum Flughafen mussten, besuchten einige von uns das Palma Aquarium, wo man die Schönheit und Framdartigkeit der Meeresbewohner kennenlernt. In 55 Aquarien leben rund 700 Arten in naturgetreuen Lebensräumen, wie dem Deep Blue, einem riesigen Haiaquarium. Hier hatten wir die Möglichkeit zahlreiche Tier- und Pflanzenarten der Ozeane zu bewundern. Später trafen wir uns alle wieder im Hotel und fuhren gemeinsam zum Flughafen. Wir verabschiedeten uns von der Lieblingsinsel der Deutschen mit schönen und erlebnisreichen Erinnerungen. Unser Flieger ging pünktlich und wir landeten sicher in Leipzig. Hier ging unsere wunderbare Reise leider zu Ende.
Vielen Dank an alle und viele Grüße,
Ihre Stefanie Schneider

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht