Reisebericht: Geheimnisse Andalusiens

02.04. – 13.04.2011, 12 Tage Erlebnisreise Ronda – Sevilla – Jerez de la Frontera – Cádiz – Marbella – Málaga


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In 12 Tagen waren wir den Geheimnissen Andalusiens auf der Spur! Wir genossen diese in geselliger Rund in vollen Zügen und berichten gern davon
Ein Reisebericht von
Sylvia Lorenz

1.Tag Samstag, 02.04.2011: Auf nach Andalusien

Endlich ist es soweit! Die lange ausgebuchte und ersehnte Reise nach Andalusien
kann endlich beginnen. Die Eberhardt-Reisefreunde treffen sich pünktlich am Flughafen in Dresden. Wir treffen bekannte und neue Gesichter! Nach einem leider etwas langwierigen Check-In bei der Air Berlin geniessen wir ein schönes gemeinsames Frühstück im Panorama-Restauraunt „Chili" auf dem Dresdner Flughafen. Die kurze Flugstrecke über Palma de Mallorca nach Málaga empfinden wir alle als angenehm. Am Flughafen werden wir herzlich von Karen und Wilbert vom Eberhardt-Servicepartner „Las Perlas" sowie unserem Bus-Chauffeur Antonio begrüßt. Nachdem unsere Koffer in einem der neusten Busse der Busfirma „Bravo" verladen worden sind, begeben wir uns auf den Weg in Richtung Ronda. Unterwegs treffen wir durch Zufall unsere Reiseleiterin Rita. Sie begrüßt uns herzlich und macht uns Lust auf unsere morgige Tour durch Ronda.
Die Eberhardt-Reiseleiterin für die Erlebnisreise in Andalusien ist Sylvia Lorenz. Zusammen mit den Kollegen von „Las Perlas" wurde diese Reise exklusiv von ihr zusammengestellt. Sie wird in dieser Form das erste Mal durchgeführt. Im Mittelpunkt der Reise stehen das intensive Geniessen des andalusischen Lebensgefühls; besonderes Augenmerk wurde auf die Hotels gelegt: kleine Boutique - Hotels, die eher auf Individualtouristen ausgelegt sind, um ein noch intensiveres Begegnen mit dem „echten" Andalusien zu gewährleisten. So erreichen wir am späten Nachmittag unser erstes Hotel: den urigen Landsitz „Molino del Arco". Das kleine Landhotel liegt fernab der Fernvehrkehrsstraße von Ronda nach Grazalema.
Die Anfahrt zum Hotel ist sehr abenteuerlich und fordert unserem Chauffeur einiges ab, auch unser Bus bleibt nicht ganz unversehrt. Aber die Andalusier sehen das alles ziemlich gelassen und so erreichen wir unser kleines Idyll inmitten von Weinbergen. Bei einem 3-Gänge-Menü am Abend werden unsere Gaumen mit Köstlichkeiten von Hof und Garten verwöhnt - alles frisch zubereitet und sehr reichlich! Ein wirklicher Genuss!

2. Tag Sonntag, 03.04.2011: Ronda erleben

Nach einem sehr erquickenden Nachtschlaf in frischer Landluft stärken wir uns mit einem reichhaltigen Frühstück. Wir erleben heute Ronda beinahe wie Hemingway: "Die ganze Stadt und die Gegend haben eine romantische Dekoration.... Schöne Spaziergänge, guter Wein, wunderbares Essen, nichts zu machen..." Ronda liegt 730m über dem Meeresspiegel auf einem durch eine tief eingeschnittene Schlucht geteilten Felsplateau. Diese einzigartige Lage der Stadt begeisterte bereits die Iberer, die Karthager, die Römer, die Mauren - und auch wir sind fasziniert!
In der Stierkampfarena bringt uns Rita den legendären Stierkampf in allen Einzelheiten näher; ein umstrittenes Vergnügen, aber typisch andalusisch! Auf einem Stadtrundgang bewundern wir die über 100m tief eingeschnittene Schlucht, über die eine Brücke führt. Vom „Casa don Bosco" in der maurischen Altstadt genießen wir einen fabelhaften Blick auf die gesamte Brückenkonstruktion. Die Kirche Santa María la Mayor war ursprünglich eine Moschee, der Glockenturm steht auf den Mauern eines ehemaligen Minaretts, wir erkennen gotische Säulenreste und sind fasziniert von der Vermischung der Baustile in diesem Gotteshaus.
Am frühen Nachmittag besuchen wir die Bodega „Las Frutales" in unmittelbarer Nähe unseres Landhotels. Das Wetter meint es nicht ganz so gut mit uns am heutige Tag, sodass wir auf der offenen Terrasse doch ein bisschen frösteln und der eine oder andere Regentropfen uns erwischt. Doch wir behalten die gute Stimmung und der gute Wein erheitert unsere Gemüter. Die Gläser werden mehrmals nachgefüllt und wir genießen unsere frisch zubereitete Tortilla.
Im Hotel Reina Victoria nehmen wir unseren Nachmittagskaffee mit einem Stück Kuchen ein, denn leider lässt sich auch gegen Abend die Sonne nicht am Himmel blicken. Das Museum „Lara" mit einer hochinteressanten Ausstellung technischer Sammlerstücke und einem Museum über die Inquisition rundet unseren etwas verregneten Besuch in Ronda ab. Zum Abendessen kehren wir in das Restaurant „Machias" in der Pedro Romero-Straße ein. Die verschiedenen Tapas sind hausgemacht und sehr reichlich, gut kombiniert, der „Rabo de Toro" (Ochsenschwanz oder Stierschwanz) darf natürlich nicht fehlen! Antonio erwartet uns am Busbahnhof und meistert erneut bravourös die etwas komplizierte Anfahrt zu „unserem Landsitz", dem Hotel „Molino del Arco.
Ein weitgereister Eberhardt-Reisefreund spendete in der Kirche eine Kerze und im Museum eine Münze für besseres Wetter und Sonne. Eigentlich sind wir alle nicht abergläubisch - aber nach dem Museumsbesuch ist kurzzeitig die Sonne zu sehen.

3. Tag Montag, 04.04.2011: Wanderung in der Sierra de Grazalema

Mit Spannung wird das Wetter des heutigen Tages erwartet. Während unseres Frühstückes am Morgen zeigen sich noch einige Frühnebelfelder, die sich jedoch rasch auflösen. Wir starten von unserem Landhotel pünktlich 09:00Uhr bei strahlendem Sonnenschein. Ausgangsort unserer Wanderung ist eine kleine Bar in unmittelbarer Nähe von Grazalema.
Jo, unsere Wanderführerin, begrüßt uns herzlich und stattet uns mit einem zünftigen Picknick aus. Die Wanderung führt uns über Wiesen und Felder. Da es am Tag zuvor stark geregnet hatte, bleiben unsere Schuhe nicht lange trocken. Dies ist jedoch schnell vergessen beim Anblick der prächtigen Gänsegeier, die sich in großer Anzahl in unmittelbarer Nähe von uns aufhalten. Wir können diese großen Vögel aus nächster Nähe beobachten. Es ist überaus selten, dass man die Tiere überhaupt sieht und dann noch aus so naher Entfernung - wir sind hellauf begeistert. Es leben 250 Paare in Naturpark Sierra de Grazalema, wir haben bestimmt 20 davon kennengelernt. Ein einmaliges Erlebnis!
Wir wandern weiter über Stock und Stein, entlang eines kleinen Flusses und lernen dabei zahlreiche Blumen und Pflanzen kennen. Besonders interessant sind die Korkeichen, von denen qualitativ hochwertiger Kork geerntet wird. Die Bäume können bis zu 200 Jahre alt werden! Die Mittagspause verbringen wir auf einer kleinen Anhöhe mit Rundumblick auf die einmalig schöne Landschaft! Danach kehren wir zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zurück. Wir kämpfen alle bis zum Schluss und sind stolz auf uns, dass wir es bis zum Ende geschafft haben! Ein kleinen Bummel durch die engen Gassen von Grazalema bildet den Abschluss des Tages. Zum Abendessen laben wir uns an tollen Fischgerichten oder am „rabo de toro", dem Ochsenschwanz. Müde aber stolz und zufrieden legen wir uns mit einem Froschkonzert im Hintergrund schlafen.

4.Tag Dienstag, 05.04.2011: Carmona – Sevilla

Nach unserem Nachtschlaf in frischer Landluft
genießen wir ein letztes gemeinsames Frühstück in unserem romantischen Landhotel.
Wir haben heute etwas zu feiern - den Geburtstag einer „Amiga" aus unserer Reisegruppe!
Jeder darf von der selbstgebackenen Orangentorte probieren: sehr süß, sehr saftig, sehr lecker! Bevor wir pünktlich um neun Uhr starten, stellen wir sicher, dass auch jeder Mann aus der Reisegruppe seinen „Sombrero" aufsetzte. Im Städtchen Carmona, einem der ältesten Andalusiens, empfängt uns Jose, unser Reiseleiter für die nächsten Tage. Wir besuchen das römische Gräberfeld (Necrópolis Romana). Es umfasst beinah 1000 Gräber aus dem 2.Jh. - 4.Jh.v.Chr., von denen bisher ein Viertel freigelegt worden sind. Wir sehen u.a. das Elefantengrab und das Servilia-Grab. Im kleinen Stadtzentrum streigen wir auf den Alcazar, die alte maurische Festung, hinauf und genießen den herrlichen Rundumblick über die Stadt und die Umgebung. Hier wird uns bewusst, warum Carmona war wegen seiner guten Lage stets als Festung genutzt wurde. Wir genießen ein Tapas-Essen im Stadtzentrum, dann brechen wir auf nach Sevilla.
Die Anfahrt zum Hotel ist uns einfach zu abenteuerlich. Wir entscheiden uns spontan, aus dem Bus auszusteigen und das Hotel zu Fuß anzusteuern. Das Gepäck lassen wir mit dem Taxi zum Hotel nachkommen. Im Patio des Hotels stoßen wir mit einem guten Cava auf das „Geburtstagskind" an! Danke an alle für die Vorbereitung!
Bei einem orientierenden Stadtrundgang lernen wir die Altstadt von Sevilla kurz kennen. Wie es sich für Andalusier gehört, nehmen wir vor dem Abendessen „un aperetivo" in einer Bar zu uns. Das Abendessen im Restaurant „San Marco" im Barrio Santa Cruz ist ausgezeichnet!

5.Tag Mittwoch, 06.04.2011: Sevilla – Das "Herz Andalusiens"

Zu Fuß erkunden wir heute die Höhepunkte Sevillas.
Zuerst lockt uns der Alcázar, ursprünglich die Burg der maurischen Herrscher und dann Sitz der Christenkönige. Der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende maurische Palast verzaubert uns mit prächtigen Sälen und der wunderschön gestalteten Gartenanlage. Einfach malerisch ist das Stadtviertel ("barrio") Santa Cruz, das Judenviertel aus maurischer Zeit. Wir bummeln durch die engen Gassen des heute lebhaften Viertels. In der Kathedrale „Santa María de la Sede" bestaunen wir den höchsten Altaraufbau der Christenheit und die gewaltige Pracht. Einige aus der Gruppe nehmen den Aufstieg auf die Giralda auf sich und werden mit einem herrlichen Rundumblick auf Sevilla im strahlenden Sonnenschein belohnt.
Nach der Mittagspause spazieren wir weiter durch den Maria Luisa Park, eine ausgedehnte Gartenanlage mit der berühmten, halbkreisförmigen Plaza de España. Bei einer Bootsfahrt auf dem Guadalquivir bestaunen wir die Stadt noch einmal von der Wasserseite aus! Den Abschluss des Tages bildet das Abendessen und eine wirklich echte andalusische Flamenco-Show im „El Tablao" in Sevilla. Vom Rhythmus und der Ausdruckskraft der Tänzer und Sänger sind wir alle begeistert. Den extravaganten Takt noch im Ohr begeben wir uns auf unsere Zimmer in unserem modernen Stadthotel „Petit Palace Marques Santa Ana".

6. Tag Donnerstag, 07.04.2011: Italica – Jerez de la Frontera

Wir nehmen ein letztes Frühstück in unserem
Stadthotel in Sevilla ein. Ein Koffertransport bringt unsere Gepäckstücke vom Hotel zu unserem Reisebus und wir spazieren noch einmal durch die engen Gassen der Stadt. Nur wenige Kilometer nördlich von Sevilla liegt die römische Ruinenstadt Itálica, die erste Siedlung der Römer auf iberischem Boden. Auf unserer Besichtigung lernen wir Italica kennen, das im Jahr 206 v. Chr. während des Zweiten Punischen Krieges gegründet wurde. Die Ruinen sind nur noch zum Teil erhalten und doch vermitteln sie uns einen Eindruck, wie die Römer gelebt haben. Einige von uns stärken sich dann mit einem „Cortado", einem „Cafe solo" oder einem „Cafe Americano". In unserem bequemen Reisebus fahren wir gegen Mittag in Richtung Jerez de la Frontera. Unterwegs stärken wir uns mit einem kleinen Picknick.
Es steht schließlich ein wichtiger Besuch an - der Besuch der Bodega Tradicíon, ein verstecktes Kleinod unter den Bodegas mitten im Zentrum von Jerez. Nach alter Familientradition werden hier einige der ältesten und edelsten Sherrys hergestellt. Der Sherry wird noch von Hand in den Fässern umgefüllt. Die deutschsprachige Führung in der Bodega ist ausgezeichnet und überaus informativ! Natürlich verkosten wir auch die vier edlen Sherrysorten und genießen dazu die landestypische Spezialitäten „Chorizo", „Jamon Iberico", tollen Käse sowie frische Tortilla. Die Stimmung ist recht heiter! In der Bodega gibt es noch eine weitere Besonderheit - eine private Gemäldeausstellung.
Der Besitzer sammelt bereits seit vielen Jahren Gemälde von spanischen Künstlern. Als krönenden Abschluss probieren wir die zwei Brandys von einzigartiger Qualität! Was für ein Erlebnis! Am späten Nachmittag checken wir in unserem Hotel „Villa Jerez" ein. Die ehemalige Familienvilla wurde als Luxus-Boutique-Hotel umgebaut. Die Zimmer sind alle individuell eingerichtet, jedes besitzt seinen eigenen Charme. Der Pool in der Gartenanlage lädt zum Verweilen ein. Am Abend genießen wir im hauseigenen Gourmet-Restaurant ein tolles 3-Gang-Menü.

7. Tag Freitag, 08.04.2011: Cádiz erleben

Mit dem Bus gelangen wir am frühen Morgen in die kleine Hafenstadt El Puerto de Santa Maria. Hier nehmen wir das Schnell-Boot zur wahrscheinlich ältesten Stadt Europas: Cádiz! Während uns die salzige Gischt ins Gesicht spritzt, erblicken wir am Horizont bereits die gelb-gold leuchtende Kuppel der Kathedrale - das Wahrzeichen der Stadt. Auf einer kleinen Panoramafahrt durch die Stadt erkunden wir die faszinierende Stadt, die berühmt ist für ihre grandiose, vom Wasser umgebene Lage. Bei der Stadtführung durch die wunderschöne Altstadt entdecken wir die verwinkelten Gassen mit zahlreichen Geschäften, Bars und Cafes. Die Kathedrale aus dem 18. Jh. ist eine der größten Kirchen Spaniens, sie beherbergt eine riesige Krypta, die das Grab des berühmten Komponisten M. Falla enthält. Die Mittagspause verbringen wir in einem kleinen Straßenrestaurant an der Fußgängerpromenade. Unser Bus erwartet uns pünktlich zur Rückfahrt in unser schönes Hotel. Wir genießen die freien Stunden am Nachmittag. Einige gehen einkaufen in den Supermarkt, andere erquicken sich bei einem Bad im Swimming Pool. Am späten Nachmittag begrüßten wir zwei weitere „Teilnehmer" der Reisegruppe. Das Abendessen nehmen wir in einem urigen Lokal in El Puerto de Santa Maria ein. Wir sitzen in einem tollen Innenhof und laben uns an der guten andalusischen Küche. !Muy Bien!

8. Tag Samstag, 09.04.2011: Erlebnisse in Jerez de la Frontera

Obwohl der Tag Sonne versprach, begrüßt uns der Morgen in Jerez mit einer dicken Nebelwand. Wir erkunden den Alcazar in Jerez, Höhepunkt ist der Besuch der Camera Obscura. Wir erblicken mit dieser Erfindung von Leonardo da Vinci die verschiedenen Stadtteile von Jerez und können sogar die Tauben auf den Dächern erkennen! Faszinierend!
Weltweit bekannt ist die andalusische Pferdezucht! Das Gestüt Yeguada de la Cartuja führt die traditionelle Pferdezucht der Kartäuser mit einem Bestand von 350 Tieren fort. Bei einer Führung durch die Stallungen erfahren wir viel Interessantes über die stolzen Tiere. Die anschließende Show erleben wir von den besten Plätzen aus und sehen von den jüngsten Fohlen bis zum prächtigsten Hengst die berühmten Tiere des Gestüts. Zum Mittag gibt es ein kleines Überraschungspicknick auf dem Land mit Seeblick und gutem Rosewein aus der Bodega Los Frutales in Ronda. Inzwischen sind auch der Nebel und alle Wolken verzogen und wir können die landestypischen Spezialitäten in strahlendem Sonnenschein genießen. Beim Nachmittagsspaziergang durch lernen wir die Altstadt von Jerez kennen. Die Wochenend-Stimmung der Spanier, die die Straßencafes und Restaurants füllen, schwappt auch auf uns über. Zurück im Hotel erfrischen wir uns im Pool oder genießen stilvoll eine Tasse Kaffee auf der Terrasse der „Villa Jerez". Am Abend genießen wir wieder ein 3-Gang-Menü im Hotel.

9. Tag Sonntag, 10.04.2011: Ein „spanischer Sonntag" im Nationalpark Coto de Doñana und in Sanlúcar de Barrameda

Wir fahren nördlich in die kleine Stadt Sanlúcar de Barrameda, die am Mündungsdelta des Río Guadalquivir liegt und das Tor zum Nationalpark Coto de Doñana bildet. Unsere Erkundungsfahrt mit dem Dampfschiff "Real Fernando" durch den Nationalpark starten wir pünktlich bei strahlendem Sonnenschein. Der Park ist Spaniens wichtigstes Feuchtgebiet, Lebensraum für zahlreiche Wasservögelarten und wichtiger Wegepunkt für viele Zugvögel auf ihrer Reise nach Afrika. Wir genießen die vorbeiziehende Landschaft vom Schiff aus, beobachten einige Graureiher am Ufer und lassen uns die Sonne auf die Nase scheinen. Auf dem Schiff sind wir die einzigen ausländischen Touristen. Viele Spanier nutzen den Tag für einen Sonntags-Ausflug mit dem Dampfschiff. Einige Spanierinnen singen fröhliche Lieder, wir lassen uns von der fröhlich ausgelassenen Stimmung anstecken. Unser Schiff hält für den ersten Landgang. Wir sehen die großflächigen Salinen, in denen sich vor allem Flamingos wohl fühlen. Einige Tiere können wir von Weitem erkennen. Am zweiten Ausstiegspunkt wandern wir durch dichten Pinienwald zu einem Aussichtspunkt und haben riesiges Glück, eine Wildschweinfamilie mit jungen Frischlingen in der Ferne beobachten zu können.
Zurück in Sanlúcar nehmen wir zur spanischen Mittagszeit Platz in einem guten Fischrestaurant. Selbstverständlich probieren wir ein Gläschen Manzanilla, Sherry mit einem einzigartig herb-salzigen Geschmack, den es nur in Sanlúcar gibt. Im Sonnenschein, mit Blick auf das Meer und gutem Essen verbringen wir ein paar fröhliche Stunden! Zurück im Hotel nutzen wir die Zeit für eine Siesta oder ein Bad im Pool. Das Abendessen nehmen wir gemeinsam im Hotel „Villa Jerez" ein.

10. Tag Montag, 11.04.2011: Arcos de la Frontera – Marbella

Wir verabschieden uns herzlich von der Hotelchefin Sophia de Clerk der „Villa Jerez" und reisen weiter nach Arcos de la Frontera, wahrscheinlich das schönste der "Weißen Dörfer" Andalusiens, 160 Meter hoch über dem Río Guadalete gelegen. Dicht in Morgennebel eingehüllt erblicken wir Arcos bereits vom Bus aus. Auf unserem Spaziergang in der Altstadt lernen wir die engen Gassen kennen, in denen sich die weißgetünchten Häuser aneinander reihen. Das Herz der Altstadt ist die Plaza del Cabildo, die von Rathaus, Parador und der Kirche Santa Maria de la Asuncíon begrenzt wird. Auf der offenen Seite bietet sich eine schöne Aussicht auf den Río Guadalete. Beim ersten Anlauf des Aussichtspunktes blicken wir noch auf die dichte Nebelwand. Wir bummelten noch ein wenig weiter und besuchen die zweite Hauptkirche des Dorfes „San Pedro". Nach 30 Minuten ist der Nebel verzogen und wir können unseren Blick vom Aussichtspunkt an der Plaza del Cabildo in die weitere Landschaft schweifen lassen! Darauf müssen wir natürlich anstoßen: mit einem 30 Jahre alten Sherry der Bodega Tradicíon aus Jerez! Salud Amigos!
Unsere Fahrt führt uns weiter auf der „Straße der Weißen Dörfer". Wir können auf einem Großteil der Strecke herrlich weit auf die umliegende Landschaft blicken. Zur Mittagszeit stärken wir uns mit einem „Bocadillo", einem frisch belegten Brötchen, das die Heinzelmännchen unten im Bus zubereitet haben J.
Marbella -„Schönheit am Mittelmeer"- empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein. Wir verabschieden uns von unserem Buschauffeur Antonio, der uns bis dahin die gesamte Reise sicher gefahren und nett betreut hat! Wir beziehen unsere Zimmer im 4-Sterne Hotel „Fuerte Miramar", direkt am Meer gelegen, alle Zimmer mit seitlichem Meerblick. Rita, unsere Stadtführerin aus Ronda, erwartet uns bereits in der Hotellobby zu einem kleinen Stadtrundgang durch Marbella direkt vom Hotel aus. Wir sehen die Skulpturen von Dali an der Strandpromenade und bummeln durch einen der zahlreichen Stadtparks. Höhepunkt ist die bezaubernde Altstadt mit ihren engen romantischen Gassen maurisch-andalusischer Bauweise, die Marbella einen unverwechselbaren Charme verleihen. Der Rundgang endet am Plaza de los Naranjas mit Rathaus und einer romantischen kleinen Kapelle. Den Damen fiel es reichlich schwer, an den verlockenden Schaufenstern, gefüllt mit toller Mode, Handtaschen und Schmuck, vorbeizugehen. Zum Glück gibt es nach dem kleinen Rundgang noch ein bisschen Freizeit und die Damen können der Kauflust nachgehen! Das Abend-Buffet im Hotel ist reichlich und gut! Alle treten satt und zufrieden die Nachtruhe an.

11.Tag Dienstag, 12.04.2011: Individuell genießen in Marbella

Ach wie schön: einfach mal ausschlafen. Alle genießen ein reichliches Frühstück, jeder kann den Tag nach Lust und Laune gestalten: entweder beim erneuten Einkaufsbummel in der Altstadt, bei einem ausgedehnten Strandspaziergang oder bei einem erfrischendem Bad im Pool oder gar im Mittelmeer. Zur Mittagszeit finden wir uns in der Tapas-Bar „Venenzia" ein. Nach einem Streit mit einem gestressten Kellner handeln wir beim Chef der Bar ein Freigetränk heraus! Zum Glück, denn es gab ja bisher auch fast jeden Tag einen gutes Schlückchen zu trinken J. Die Tapas sind reichlich und überaus schmackhaft! Am Nachmittag genießen alle ihre Freizeit mit einem Bummel auf der Strandpromenade.
Zum Abschluss-Abendessen finden wir uns im Restaurant „Da Bruno", direkt an der Strandpromenade gelegen, ein. Das Paella-Essen ist köstlich, es gibt reichlich Bier oder Wein - ein feucht fröhlicher Abend! Alle Reiseteilnehmer hatten in den vergangen Tage fleißig spanisch gelernt und nehmen an dem kleinen Abschluss-Test teil. Alle bestehen mit „sehr gut" und erhalten ein kleines Erinnerungsgeschenk. Nur einer hat die Vokabeln eher frei interpretiert als wörtlich übersetzt J. Diese kann man im Anhang nachlesen! Sylvia, die Reiseleiterin wird mit gereimten Verse und einem Geschenk von den Reiseteilnehmern geehrt. Sie ist zu Tränen gerührt. Ihre „Amigos" haben so viel erlebt die vergangenen Tage und werden nun bald wieder auseinander gehen! Doch ein weiterer erlebnisreicher Tag steht noch vor uns.

12.Tag Mittwoch, 13.04.2011: Stadtrundgang in Málaga und Heimflug

Mit zahlreichen Andenken im Gepäck, begeben wir uns auf die Küstenautobahn in Richtung Málaga. Rita erwartet uns bereits im Stadtzentrum. Gemeinsam mit ihr besuchen wir eines der neusten Museen in Málaga und die wunderschöne Kathedrale La Manquita, eine der wichtigsten Renaissancekirchen Andalusiens. Bei einem leichten Tapas-Mittagessen in der legendären Bodega El Pimpi schmecken wir noch einmal Andalusien! Zum Abschluss fahren wir auf den Aussichtspunkt Gribaflor und stoßen auf unsere tollen Reiseerlebnisse mit süßem Málaga-Wein an! ¡Adios Andalucía! Wir verabschieden uns alle sehr herzlich am Flughafen in Dresden und freuen uns auf das Wiedersehen! Vielleicht im kommenden Jahr in Marokko? ¡Adios Amigos!

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