Reisebericht: Wanderreise Pyrenäen – Natur und Kultur

23.07. – 30.07.2015, 8 Tage Soldeu – Andorra la Vella – Vall del Riu – Engolasters–See – Os de Civis – Sorteny Park (28 Wanderkilometer)


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Vom 23.07. - 30.07.2015 konnten wir einige sehr schöne aber auch anstrengende Tage im Zwergstaat Andorra verleben. Wir hatten durchweg super Sommerwetter, traumhafte Ausblicke auf die schöne Bergwelt, angenehme Miturlauber und gutes Essen...
Ein Reisebericht von
Gudrun Rämisch

1. Tag: Flug nach Barcelona


Die Dresdner Fluggäste trafen sich um 13 Uhr in der Abflughalle. Nach dem Einchecken und einem Snack an der Bistro-Bar ging der Flug nach Barcelona pünktlich los.Dort gelandet, warteten wir auf die restlichen Fluggäste. Leider war der Flug aus Berlin-Tegel etwas verspätetet, sodass wir uns mit unserem Wanderführer Marco erst um 20 Uhr treffen konnten. Die Reise nach Soldeu (bedeutet Sonnengott) begann. Nach ca. 1-stündiger Fahrt machten wir in La Puntanella eine Pause, bei der wir die Lunchpakete verspeisten und einen sehr schönen Sonnenuntergang erlebten. Bei der Weiterfahrt erzählte Marco so einiges über Land und Leute, wir bewunderten die Felsenformationen von Montserrat und erfuhren schon die wichtigsten Programmpunkte der nächsten Tage. Der Zwergstaat Andorra hat eine Fläche von 268 km², die größte Entfernung beträgt 40 km und um das Land zu Fuß zu erkunden, gibt es einen Hüttenweg, welcher in 8 Tagen erlaufen werden kann. Gemeinsam in der Gruppe waren auch die Gäste, welche die Reise Andorra - Intensiv gebucht hatten. Gegen Mitternacht kamen wir im 4-Sterne-Hotel „Sport Village" an und bezogen unsere Zimmer.

2. Tag: Andorra Land und Leute


Am nächsten Morgen waren alle pünktlich beim Frühstück. Jetzt waren wir vollständig, da auch die Gäste, welche selbst angereist waren, dabei waren.. Nachdem sich alle am Buffet gestärkt und sich über die großzügigen Zimmer ausgetauscht hatten, starteten wir mit Helga und unserem Busfahrer Vincent. Die Wandergruppe konnte noch etwas im Hotel verweilen, da die Wanderung zum Moreno-See erst halb 10 Uhr begann. Über die wunderschön gelegene Blumenstadt La Mansana ging es nach Ordino ins Plandolit-Museum. Dort erlebten wir eine interessante Führung in dem alten Gebäude. Anschließend überraschte uns Helga mit einem Stopp an der Destil*leries Andorra, wo wir die verschiedensten Liköre verkosten und auch kaufen konnten. Hier zeigte sich, dass Andorra auch ein Steuerparadies ist. Die junge, deutsche Besitzerin erklärte einiges zu den verschiedensten Rezepturen und der Herstellung. Anschließend fuhren wir weiter zum Flaschenhalspass, wo wir wunderschöne Ausblicke und traumhaftes Wetter erleben konnten. Nach einem Halt an der Quelle „der ewigen Jugend", wo die Wasserflaschen gefüllt wurden und alle jetzt natürlich um Jahre jünger aussahen, ging es weiter nach Pal, einem der ältesten Orte des Kleinstaates. In der Borda De l´Avi erwartete uns ein üppiges und sehr schmackhaftes typisches Mittagessen. Helga erzählte unterwegs viel über Land und Leute und die typischen Bräuche der Andorraner. Nach dem Essen fuhren wir nach Andorra La Vella, der Hauptstadt des Zwergstaates. Hier besuchten wir das alte Parlamentsgebäude, eine alte romanische Kirche und machten einen kurzen Stadtrundgang. Anschließend gab es noch freie Zeit für eigene Einkäufe.Zurück im Hotel trafen wir auf die Wandergruppe, welche ihre Wanderung auf Grund von Gewitter und Hagel abgekürzt haben. Von dem Wetter hatten wir nichts mitbekommen. Wir versammelten uns dann munter zum Abendbrot und konnten uns an dem ausgiebigen Buffet bedienen.

3. Tag: Wandern Val d' Incles


Beide Gruppen starteten gemeinsam bereits um 08.30 Uhr, wieder nach einem umfangreichen Frühstück. Hinter dem Hotel begann ein flotter Aufstieg über Stock und Stein. Nach einer Rast trennten sich die Gruppen, die Intensiv-Wanderer stiegen mit Marco und seinen Hunden wieder ins Tal ab, um dann Richtung Pas de les Vaques und zum Refugi zu wandern.Unsere Gruppe lief jetzt gemütlicher weiter durch die beeindruckende Bergwelt zum Estany del Siscaro auf 2324 m Höhe. Bei einer ausgiebigen Rast am See bewunderten wir Gänsegeier und Bergziegen und erfreuten uns an den vielen schönen Blumen. Unsere Bergführer Ada und Ignacie erzählten von den eingeführten Murmeltieren, deren schrille Töne wir gehört haben. Es gab auch einige mutige Schwimmer, die sich im malerischen See vergnügten. Der Abstieg erfolgte zurück ins Tal, wo wir uns entschlossen, die restlichen Kilometer bis ins Hotel zu laufen.
Danach nutzen einige noch die freie Zeit, um im Pool zu schwimmen oder fuhren mit der Seilbahn zum höchst gelegenen Golfplatz Europas zu einem Spaziergang.

4. Tag: Wanderung Val de Riu zum Pic de l'Estanyo


Die Intensiv-Wanderer hatten heute einen wanderfreien Tag und erlebten die Fahrt nach Ordino, Pal und Andorra La Vella. Nach dem Frühstück fuhren wir mit Marco und seinem Hund Nuc ein Stück nach Canillo. Die Wanderung begann gemütlich bei schönstem Sommerwetter und führte entlang des kleinen Flüsschens und über Blumenwiesen stetig bergauf. An einer alten Übernachtungshütte machten wir Mittagsrast und ein erstes Gruppenfoto. Die Ausblicke in die Berge und Täler waren beeindruckend. Nach der Pause stiegen wir gemütlich wieder ins Tal hinab, immer das grandiose Panorama vor Augen. Unterwegs begegneten uns auch immer wieder Tabakfelder, manche winzig klein und jeden Fleck ausnutzend. Im kleinen Ort Els Plans auf 1835 m Höhe erwartete uns bereits wieder der Bus zur Rückfahrt. Zurück im Hotel blieb noch genügend freie Zeit für Schwimmbad, Gondelfahrt oder einfach zum Erholen, bevor uns das Abendessen wieder rief.

5. Tag: Engolasters See und Os de Civis


Während es für die Intensiv-Wanderer mit Marco heute nach Ransol ging, starteten wir mit Helga und Vincent pünktlich am Hotel. Wir fuhren zur Kirche Mertixell, welche nach einem Brand in den siebziger Jahren ganz modern und in die Natur eingepasst, wieder aufgebaut wurde. Sie hat den höchsten Glockenturm (35 m) Andorras und liegt 1535 m hoch. Gleichzeitig befindet sich hier der Mittelpunkt des Landes. Mertixell bedeutet Mittagssonne. Weiter ging die Fahrt mit Halt an der alten romanischen Kirche Sant Miquel d´Engolasters bis zum See. Der größte Stausee wurde 1991 gebaut, einer der 56 andorranischen Bergseen wird hier angestaut. Nach einer kurzweiligen Seeumrundung ging es mit dem Bus bergab bis zur spanischen Grenze auf 900 m. Wir wollten in die spanische Enklave Os de Civic, welche 1600 m hoch liegt und 108 Einwohner hat. Der Ort ist nur über Spanien erreichbar. Hier gab es die Möglichkeit, typischen Käse, Wurst und Mitbringsel zu kaufen, danach ging es zum Mittagessen in ein andorranisch-spanisches Restaurant. Das Essen war sehr reichlich, 2 Vorspeisen, dann Suppe, Fleisch und Eis zum Nachtisch. Alles „gewürzt" mit Portwein, Sangria, viel Wein und Crema.
Und es durfte getanzt werden, was vor allem die weiblichen Gruppenmitglieder ausreichend nutzen. Als Helga zum Aufbruch rief, wollten nicht alle gehen und auch die Rückfahrt im Bus war sehr lustig. Das Abendbrot war wieder viel und reichlich, aber wir waren noch ganz schön satt vom Mittag essen.

6. Tag: Wanderung Sorteny– Park


Nach dem Frühstück starteten beide Gruppen mit dem Bus ins Serrat-Tal. Hier trennten wir uns und die Intensiv-Gruppe wanderte in Richtung der Seen von Tristaina. Wir besuchten zuerst den kleinen, aber mit viel Liebe angelegten, botanischen Garten. Hier gibt es auf 1080 Hektar ca. 700 verschiedene Pflanzen. Der Naturpark gehört zum UNESCO-Kulturerbe.Dann erfolgte ein recht steiler Auftieg zum l´Estanyó-See, vorbei an Blumenwiesen, grasenden Pferden mit Kuhglocken und immer die wunderschöne Bergwelt vor Augen. Am See war ausreichend Zeit zur Bewunderung der Natur, für die Bademutigen und zur Erholung. Der Abstieg erfolgte auf dem gleichen Weg bis zur bewirtschafteten Hütte, wo sich alle bei einem Getränk ihrer Wahl von Ada und Ignacie verabschieden konnten. Zurück am Einstiegspunkt trafen wir auch die andere Gruppe wieder und fuhren gemeinsam ins Hotel zurück, wo uns das Abendessen bereits erwartete.

7. Tag: Val de Nuria


Nach dem Frühstück war für die Intensiv-Gruppe die Wanderung nach Arinsal geplant. Wir fuhren etwas zeitiger mit Helga und Vincent ins Tal der Träume. Die Fahrt führte über Pässe und Täler, beeindruckende Serpentinen und immer auf und ab. Wir überfuhren die Grenzen zu Spanien und Frankreich bis nach Ribes de Freser. Hier tauschten wir den Bus gegen die Zahnradbahn, die uns in ca. 45 Minuten in das autofreie Val de Nuria brachte.Dort angekommen besuchten wir die Kirche und hatten anschließend noch genügend Zeit für kleine Spaziergänge um den See und eigene Erkundungen. Dann ging der Weg mit der Zahnradbahn wieder retour. Diesmal saßen wir auf der anderen Seite im Zug und konnten so ganz andere Ausblicke erleben.Vincent brachte uns wieder sicher mit dem Bus über die Pässe und Serpentinen zurück ins Hotel und es blieb noch Zeit, um leider wieder die Koffer zu packen.

8. Tag: Rückflug


Heute war zeitiges Aufstehen angesagt, bereits um 6 Uhr stand der Bus vor der Tür. Beim Einsteigen überraschte uns noch ein heftiger Regenschauer, so als wollte uns das Land nach den schönen Sonnentagen den Abschied erleichtern. In Ponts gab es eine kurze Pause für die Lunchpakete und dann kamen wir pünktlich am Flughafen Barcelona an. Die Gruppe trennte sich wieder, diesmal in die Heimflieger und diejenigen, welche noch 3 Tage in Barcelona bleiben wollten. Für mich war es eine sehr schöne Reise mit Euch netten Reisegästen, dem super Wetter und tollen Hotel. Sicherlich sehe ich den Einen oder Anderen auf einer anderen Reise wieder. Danke!

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