Reisebericht: Single–Wanderreise Mallorca aktiv genießen

08.03. – 15.03.2009, 8 Tage Gruppen–Wanderreise


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14 nette Singles und Alleinreisende machten sich mit mir auf den Weg, um die Balearen-Insel Mallorca auf Wanderwegen zu erkunden. Mallorca – einmal ganz anders, abseits des Massentourismus und der Partylaune. Die Flüge waren pünktlich und so erreichten wir bereits gegen 9.00 Uhr unser Reiseziel. Blauer Himmel, Sonnenschein und sommerliche Temperaturen hießen uns willkommen. Isabel, unsere rothaarige mallorquinische Reiseleiterin und Wanderführerin, erwartete uns bereits
Ein Reisebericht von
Cornelia Ritter
Cornelia Ritter

Reisebericht

08.03.2009 - Anreise
14 nette Singles und Alleinreisende machten sich mit mir auf den Weg, um die Balearen-Insel Mallorca auf Wanderwegen zu erkunden. Mallorca - einmal ganz anders, abseits des Massentourismus und der Partylaune.
Für die meisten unserer Gäste fing die Reise bereits ganz komfortabel mit einer Haustür-Abholung an. Die Flüge waren pünktlich und so erreichten wir bereits gegen 9.00 Uhr unser Reiseziel. Blauer Himmel, Sonnenschein und sommerliche Temperaturen hießen uns willkommen. Isabel, unsere rothaarige mallorquinische Reiseleiterin und Wanderführerin, erwartete uns bereits mit ihrem ganz besonderen Charme am Flughafen und nach nur 15 Minuten Busfahrt erreichten wir auch schon unser Hotel in Can Pastilla. Es handelt sich hierbei um ein 3-Sterne-Hotel, welches ich bereits vom Vorjahr kannte und dass ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Unsere Zimmer waren bis auf 2 bereits bezugsfertig. Der Großteil unserer Gäste war in den oberen Etagen untergebracht. So konnten sie den herrlichen Blick auf das Meer genießen. Nachdem sich alle Gäste eingerichtet hatten, trafen wir uns in der Lobby und ich zeigte ihnen unsere Hotelumgebung, denn ich kannte mich ja bereits gut aus. In einer kleinen Bar direkt am Strand genossen wir einen ersten gemeinsamen Kaffee und so lernten wir uns auch langsam kennen.
Später lud uns Isabel auf einen Sangria ein und erklärte allen Gästen unser Programm für die kommenden Tage. Mit großem Kartenmaterial und vielen lustigen Episoden wurden wir eingestimmt und waren uns nun schon ziemlich sicher, dass uns sehr nette Tage bevorstehen würden. Bis zum Abendessen hatten wir noch Freizeit. Viele nutzen diese für einen ausgedehnten Spaziergang entlang des 8 Kilometer langen Strandes. Dies ist auch dringend empfohlen, denn an den anderen Tagen bleibt dafür nur wenig Zeit - denn dann sind wir wandern.
Um 19.00 Uhr trafen wir uns wieder im Restaurant zum Abendessen. Ich konnte für unsere Gruppe 2 Achter-Tische reservieren. Satt essen konnten wir uns an einem reichhaltigen Buffet, welches diverse Salate, Suppen und verschiedene warme Gerichte bot. Das Nachspeisenbuffet war ebenfalls sehr opulent und schmackhaft. Im Anschluss traf ich mich noch mit einigen Gästen an der Hotelbar. Ein Scheidebecherchen wurde noch getrunken, bevor alle ziemlich müde ins Bett fielen.
09.03.2009 - Palma de Mallorca
Mit Sonnenschein wurden wir geweckt und das Frühstücksbuffet bot auch alles, was das Herz begehrte. Naja, dem Einen oder Anderen hat der Kaffe aus dem Automaten nicht so sehr gemundet. Aber einen guten Espresso oder Cortado für 1,30 € konnten man sich an der Bar holen.
Für  09.15 Uhr waren wir verabredet mit Isabel, um die Hauptstadt Mallorcas - Palma de Mallorca - zu Fuß zu erkunden. Für jeden Gast hatte sie ein Wasser (0,5 l) und zwei Müsliriegel als Wegzehrung dabei. Nachdem alle Gäste auch das richtige Schuhwerk an hatten, brachte uns ein Privat-Bus zum Hafen von Palma. Von hier aus  starteten wir unseren Spaziergang zum Bellver - einem Castell etwas oberhalb des Hafens und der Stadt gelegen. Viele Treppen waren zu steigen, und die Dame, die dies zunächst mit Absatzschuhen vor hatte, war nun sehr dankbar, dass wir ihr den Wechsel zu bequemerem Schuhwerk empfohlen hatten. Leider durfte unsere Wanderführerin Isabel im Bellver nicht führen (keine Lizenz), aber einen Eindruck vom ehemaligen Leben dort oben, konnte man sich  dennoch machen. Und das Besondere am Bellver ist ohnehin der einzigartige Blick über die Bucht von Palma, die Stadt selbst und den Hafen. Weiter ging es durch kleine Straßenzüge, vorbei an hübschen Gärten. Viele Gäste waren voller Bewunderung für die Blütenpracht. Orangen- und Zitronenbäumchen voll behangen mit den süßen und sauren Früchten. Und nicht zu vergessen - wir kamen aus dem tristen Winter an diesen sonnigen und farbenfrohen Ort. Schließlich erreichten wir die Markthalle von Palma. Leider hatte die Fischhalle am Montag geschlossen, aber auch die anderen Stände ließen erste Hungergefühle aufkommen. Isabel spendierte Schinken und Oliven für alle Gäste als kleines Appetithäppchen. Denn dann ging es in eine typische Tapa-Bar. Hier trifft sich der Geschäftsmann/frau zur Mittagszeit und in den Abendstunden. Ein echtes Erlebnis. An jedem Tisch ein Zapfhahn für frisch gezapftes Bier zur Selbstbedienung. An einer Anzeigentafel an der Wand kann verfolgt werden, wie viel man bereits getrunken hat. Dazu gibt es unzählige Tapa’s in der Vitrine. Jedes für 1 € oder 1,50 €.. Drei bis vier davon reichten schon, um sich zu stärken. Es war für alle ein riesen Spaß und eine schmackhafte und günstige Angelegenheit obendrein. So gestärkt ging es weiter zur Kathedrale - bereits von außen ein sehr imposantes Bauwerk. Beim Einlass gab es eine kleinere Verzögerung - Grund hierfür war wohl wieder der fehlende lizenzierte Stadtführer. Aber auch dies konnte Isabel souverän klären und so konnten wir den vom berühmten katalanischen Architekten Gaudi umgestalteten Innenraum bewundern. Isabel gewährte uns noch einige Einblicke in die typischen Hinterhöfe der engen Gassen der Altstadt. Und allmählich wurden wir fußlahm. Mit dem öffentlichen Bus ging es schließlich zurück zum Hotel, um die Füße etwas hochzulegen. Zum Abendessen trafen wir uns wieder alle an unseren reservierten Tischen, plauderten ausgedehnt und speisten dazu. Einige hatten noch Kraft für einen abendlichen Spaziergang am Meer. Andere schafften es nur noch an die Hotelbar.
 10.03.2009: Tal von Orient und Castell d’Alaro
Die Sonne schien, der Himmel war wieder klar, reichliches Frühstück und los ging’s. Ein Privat-Bus brachte uns zum Ausgangspunkt der Wanderung, in die Nähe von Orient, einem kleinen Bergdorf inmitten der mallorquinischen Bergwelt. Leider durchfuhren wir den Ort nur und hatten so keine Möglichkeit, dort kurz durchzuschlendern. Schade!
Unser Bus setzte uns direkt an unserem Einstieg ab, inmitten von Oliven- und Mandelbäumchen. Die erste halbe Stunde  war ein recht steiler Anstieg zu überwinden. Isabel lief vorn weg - sie hat die Ortskenntnis - und ich lief hinterher. So hatten wir alle Wanderer gut im Blick. Jeder versuchte sein Tempo zu finden, um den Anstieg gut zu meistern, was dann auch allen gelang. Belohnt wurde man mit einem wunderschönen Blick ins Tal von Orient. Schließlich erreichten wir die Ruinen der Klosteranlage. Von hier hatten wir einen herrlichen Panorama-Blick auf Mallorca, sogar das Meer war in der Ferne wieder zu erkennen. Oberhalb der Klosteranlage befindet sich auf dem Gipfel eine Jugendherberge, ganz rustikal, aber mit viel Charme. Hier hatten wir die Möglichkeit in alten, urigen Gemäuern einen Cortado zu trinken und etwas auszuruhen. Leider war der Kamin nicht befeuert, denn hier oben war es jetzt etwas kühler. Wir warfen noch einen Blick in die kleine Kapelle, die ebenfalls den Gipfel schmückte, bevor wir wieder abstiegen zum Restaurant „Es Verger“.  Sehr rustikal und gemütlich ging es hier zu. An einer langen Tafel nahmen wir Platz und warteten nun auf das Essen. Auf dem Tisch standen reichlich Wein und Wasser, aber bevor wir richtig loslegen konnten, musste erst was in den Magen. Zwei Gerichte zur Auswahl - Lamm oder „Pan am Oli“. Das Lamm ist sehr zart, dazu werden Salat und Kartoffeln gereicht. Die Brote (Baguette) sind mit Olivenöl Schinken und Käse belegt. Beides war sehr reichlich und unendlich schmackhaft. Und nun floss auch der Wein. Nach anfänglicher Ruhe - denn alle waren doch etwas geschafft von der Wanderung - kehrten allmählich die Lebensgeister zurück und es wurde sehr stimmungsvoll. - Achtung! Man muss auch noch runter zum Bus kommen. Aber der weitere Weg ist sehr gut zu begehen - breit und asphaltiert. Alle waren gut gelaunt, es wurde gesungen und gelacht, und es machte einen riesen Spaß. Kurz vor Alaro stand wieder der Bus und fuhr uns zurück zum Hotel.
Alle waren sich einig: es war ein wunderschöner und stimmungsvoller Tag. Alle sind gut mitgekommen, eine tolle Tour zum Einstimmen. Aber aufgepasst! Man sollte unbedingt darauf achten, dass das richtige Schuhwerk dabei ist. Turnschuhe sind hier nicht empfohlen. Es sollte ein Wanderschuh mit gutem Laufprofil sein, gern auch knöchelhoch. Denn die Wege sind sehr schmal, zum Teil steil und immer steinig. Man kommt schnell mal ins Rutschen, wenn man nicht die richtigen Schuhe hat.
Nach dem Abendessen wurden wir im Hotel mit einer Flamenco-Show sehr gut unterhalten. Aber mittanzen mochte von uns keiner mehr.
11.03.2009: Fakultativer Ausflug Cap Formentor
Bis auf zwei Gäste haben alle diesen Ausflug gebucht. Hier gab es eine kurze Diskussion. Im Programm war eine Schifffahrt ausgeschrieben, die im März aber noch nicht durchgeführt wird. Alternativ haben wir den Besuch eines Weingutes ins Programm genommen. Damit waren alle einverstanden.
Der Ausflug wurde zusammen mit den Rundreisegästen aus dem Hotel Gran Fiesta durchgeführt. Magdalena - eine ganz kompetente örtliche Reiseleiterin, die ich bereits vom Vorjahr kannte - hat uns an diesem Tag begleitet.  Wir erhielten sehr viele Informationen über Land und Leute. Alle waren begeistert. Und dazu hatten wir wieder ein super Wetter, tolle Aussicht am Cap und es war auch nicht zu windig. In Sineu war Markttag, ein unbedingtes „Muss“ für einen Mallorca-Reisenden. Neben vielem touristischen Kitsch, gibt es hier auch einen Viehmarkt zu sehen und vor allem viele kulinarische, einheimische Produkte. Das Weingut zum Abschluss war noch sehr gefällig - es gab einige kleine Häppchen - belegte Brote, die sehr schnell vergriffen waren - und dazu Wein (Weiß, Rosé und Rot). Anschließend haben viele Gäste sich noch Wein und Wurst für den Eigengebrauch gekauft. Empfehlenswert, da der Wein anderenorts doppelt so teuer ist. Und die Wurst ist auch sehr lecker. Alles in allem, wieder ein sehr gelungener Tag. Nach dem Abendessen bin ich mit einigen Gästen noch in eine nette Bar/Restaurant - kleiner Geheimtipp - gegangen: den Strand in Richtung Palma Stadt hinterlaufen, noch am Yachthafen vorbei, Fischrestaurants linker Hand liegen lassen und auf die nächste Mole nach links einbiegen - etwas unscheinbar aber sehr nett. Sonst ist zu dieser Zeit wenig los in Can Pastilla. Aber hier kann man nett beieinandersitzen, Wein trinken bei etwas Musik im Hintergrund und plaudern - rustikales Ambiente.
 12.03.2009: Wanderung bei Valldemossa
Ausgangspunkt und Ziel unserer heutigen Wanderung war Valldemossa, ein wunderschönes Bergdorf inmitten der Sierra de Tramuntana. Seine einzigartige Lage und das milde Klima zogen nicht nur uns in seinen Bann. Bereits Chopin wusste den Ort zu schätzen und verbrachte dort den Winter 1838/39.
Das Hotel stellte uns für diesen Tag Lunchpakete bereit, die sehr reichlich waren:  2 Brötchen, 2 Fleischscheiben vom Schweinebraten, Salami und Käse, 3 x Obst (Banane, Apfel, Birne), 1 x Wasser 0,5 l, kleines Päckchen Kekse. Und Isabel setzte noch eins drauf - für jeden Gast gab es 2 frisch geerntete Orangen aus dem Orangen-Hain ihrer Großeltern  Alles gut im Rucksack verstaut, das richtige Schuhwerk an den Füssen und los ging’s. Unser Bus-Chauffeur fuhr uns gekonnt die engen Gebirgsstraßen nach Valldemossa hinauf, wo wir unsere Wanderung starteten. Abermals schien die Sonne. Unser Weg führte uns an die Küste und dort angekommen eröffnete sich uns ein wunderschöner Blick über die gebirgige Nord-West-Küste Mallorcas und das Mittelmeer, welches sich türkis-blau uns zu Füßen legte. Auf einem schmalen Weg wanderten wir weiter die Küste entlang und genossen dabei die schönen Ausblicke mit jedem Schritt. Für unser Picknick suchten wir uns ein windgeschütztes Plätzchen, denn hier oben blies der Wind recht stark und kühl.
Typisch Deutsch - es wurde ganz still, alle konzentrierten sich auf das Essen. Nur Isabel war noch zu hören - schließlich ist sie Spanierin. Und so erzählte sie uns von ihren ersten Erfahrungen mit deutschen Touristen, die bei Mahlzeiten immer sehr ruhig wurden - der Spanier hingegen nutzt die Mahlzeiten für ausgiebige Gespräche und Unterhaltungen. Isabel glaubte den deutschen Gästen würde es nicht schmecken, wenn sie so verstummten und machte sich große Sorgen, was wohl nun falsch wäre. Bis sie schließlich darauf kam, dass es auf unsere unterschiedliche Kultur zurückzuführen war. Und dem folgte auch gleich der nächste Unterschied - die Siesta. Nach dem Essen macht der Spanier seine Siesta, wird ruhig, zieht sich etwas zurück - so auch Isabel, die nach dem Lunch sich lang streckte und die Augen schloß. Unsere Gäste hingegen zum Aufbruch bliesen, sobald fertig aufgegessen war. So musste sich Isabel auf eine kurze Siesta beschränken und nun ging es stetig wieder bergab, zurück nach Valldemossa. Die Wege sind sehr steinig und es ist wichtig einen sicheren Tritt zu finden, um nicht auszurutschen. Bis auf einen kleinen Sturz gelang dies auch allen, und der Sturz blieb glücklicherweise ohne größere Folgen. Im wahrsten Sinne des Wortes „mit einem blauen Auge davon gekommen“.
Schließlich erreichten wir Valldemossa. Einige Gäste folgten uns in das Kartäuserkloster, wo auch Chopin in jenem Winter 2 Zellen bewohnte, die heute als Museum hergerichtet sind. Hinterher konnte man bei einem kleinen Konzert der lieblichen Musik Chopins lauschen. Und natürlich hatten wir auch etwas Freizeit, um durch die schmalen Gassen des Bergdorfes zu spazieren, durch die Geschäfte zu bummeln, die nicht nur Touristen-Kitsch boten oder sich einfach nur in einem schönen Garten-Restaurant mit Blick auf die umliegenden Berge auszuruhen. Meine Empfehlung! Wer etwas für die Daheimgebliebenen mitbringen möchte, sollte dies hier einkaufen - typisch mallorquinische  Spezialitäten wie Öle, Meersalz, Weine, Konfitüren...
Unser Bus brachte uns schließlich wieder zurück ins Hotel. Und nach einem ausgedehnten Abendessen zogen sich alle relativ bald auf ihre Zimmer zurück, denn wir waren ziemlich müde.
13.03.2009: Wanderung Sa Costera bis Cala Tuent
Wieder ausgestattet mit einer reich gefüllten Lunchbox sollten wir heute nun den Höhepunkt der Wanderungen erleben. Am Ende des Tages waren wir uns alle einig, dass dies die schönste Wanderung war: sehr gut zu gehende Wege, einzigartige Ausblicke, keine Längen, einfach genial und nicht zu toppen.
Mit dem Bus ging es zunächst wieder in die Tramuntana. Wir passierten Soller und erreichten schließlich den Ausgangsort unserer Wanderung Sa Costera. Wir folgten breiten, gut zu begehenden Wegen. Wir passierten alte, verlassene Bauernhöfe und Fincas, sahen grazil geformte Bäume, trafen auf freilaufende Schafsherden und erreichten schließlich die Finca Balitx d’Avall. Unbedingt probieren muss man hier den frisch gepressten Orangensaft (in einem Glas sind etwa sieben gepresste Orangen, und das für nur 2 €), und die Orangenmarmelade aus hauseigener Produktion war ein absoluter Hochgenuss - wieder eine tolles Mitbringsel, über welches sich meine Familie sehr gefreut hat.  Sehr interessant waren dann auch die Einblicke in eine alte Ölmühle - heute leider nicht mehr in Betrieb, aber es gibt wohl Überlegungen, den Betrieb wieder aufzunehmen - wie uns der Bauer mitteilte. Nach dieser Rast nahmen wir einen kleinen Aufstieg und stießen auf einen schmalen Weg, der sich die Küste entlang schlängelte und uns unvergessliche Ausblicke gewährte. Heute war es windstiller und die Sonne begleitete uns abermals, es war einfach wundervoll. Schließlich erreichten wir Cala Tuent, einen kleinen Küstenort. Auf der Restaurant-Terrasse mit Blick auf’s Meer konnten sich unsere Füße etwas erholen, Kaffee und Eis sorgten für das leibliche Wohl. Hier erwartete uns dann auch wieder unser Chauffeur, der uns sehr gekonnt durch die engen Serpentinen chauffierte und uns so spektakuläre Ausblicke ermöglichte.
14.03.2009: Wanderung zum Talaia d’Alcudia
In unserer Programmausschreibung war für heute zu lesen, dass es anstelle des Lunchpaketes ein Picknick geben würde. Wir trafen uns wie jeden Morgen vor dem Hotel mit Isabel. Heute kam sie nicht zu Fuß, sonder fuhr mit dem Auto vor, denn dies war gefüllt mit allerhand Leckereien und spanisch mallorquinischen Spezialitäten: Brot, Käse, Schinken, Oliven, Kapern, Wein, Orangen aus dem Garten ihrer Großeltern, Salami, Wurst und Kuchen. Wir verteilten alles auf unsere Rucksäcke, die nun gut gefüllt waren und bestiegen den Bus, der uns zum Ausgangspunkt unserer Wanderung brachte, die die schwierigste werden sollte. Ausgangspunkt unserer Wanderung war die Ermita de la Victoria, ein Ort mit einer kleinen Kapelle und einem Ausflugsrestaurant, welches einen reizvollen Blick über das Meer von seiner Terrasse aus bietet. Hier begannen wir unseren Aufstieg zum 444 Meter hohen Talaia d’Alcudia, zunächst auf einem gut ausgebauten, breiten Wanderweg. Dann wurde es steil und sehr steinig. Nach dem ersten Anstieg zeigte sich, dass dies für Wanderer mit großer Höhenangst nicht geeignet ist. So beschlossen 3 Gäste nicht weiter hinaufzusteigen. Ich stieg mit ihnen wieder ab, brachte sie bis zum gut ausgebauten Wanderweg und verabredete mich mit ihnen für den späten Nachmittag wieder an der Ermita de la Victoria. Die anderen Gäste machten sich derweil daran den Talaia zu bezwingen und schließlich stieß auch ich wieder am Gipfel zur Gruppe. Von dort oben genoss man einen herrlichen Rundblick zum Cap Formentor einerseits und in die Bucht von Alcudia andererseits. Wir richteten unsere Picknick-Tafel her und konnten jetzt nur noch in vollen Zügen genießen; die Luft, die Sonne, den Ausblick, das Meer und vor allem das gute Essen. Ein Wein dazu, nicht zu viel, schließlich mussten wir den Berg auch wieder herunterkommen. Die Welt war in Ordnung, alle Sorgen vergessen, uns ging es nur noch gut! Schließlich wagten wir uns an den Abstieg, aber der hatte es in sich. Steile, steinige und schmale Pfade folgten wir, unseren Blick dem Meer zugewandt. Langsam stellten sich erste Ermüdungserscheinungen ein, nicht nur von dem heutigen Tag, sondern auch von den vorangegangenen: angeschwollene Knöchel, schmerzende Knie und Blasen an den Füßen. Der Weg zog sich sehr, aber schließlich erreichten alle den Bus. Auf dem Rückweg sammelten wir die 3 Wanderer ein, die die Tour abgebrochen hatten. Und alle waren sich einig, dass wir es so richtig gemacht hatten. Wieder zurück im Hotel haben sich unsere Gäste dann sehr herzlich von Isabel verabschiedet, es wurde ein kleines Geschenk überreicht, welches mit den Schnürsenkeln der Wanderschuhe verpackt wurde, die die Woche nicht überstanden hatten. Das war noch ein großer Spaß und Isabel war sichtlich gerührt. Nun schnell die Koffer gepackt. Und bevor alle erschöpft ins Bett fielen, nahmen wir zum Ausklang einer wunderschönen Woche nochmals einen Scheidebecher an der Hotel-Bar.
 
15.03.2009: Heimreise
Heute nun sollten wir Abschied nehmen von dem Mallorca, wie man es aus den Medien leider nicht kennt. Einige Gäste mussten bereits sehr zeitig aufstehen, da deren Flüge schon am frühen Vormittag gingen. Leider war unser Flughafentransfer nicht bestellt. Aber dies konnten wir relativ schnell klären, so dass alle Gäste rechtzeitig am Flughafen eintrafen, um von dort den Heimflug anzutreten.
 
Resümee:
Alles in allem eine wunderschöne Reise. Wir waren eine tolle Truppe, alle waren sehr zufrieden. Isabel kommt hervorragend bei den Gästen an. Und besonders hervorzuheben - die kleinen Gesten - frische Orangen aus Omas Garten oder Mandeln aus eigener Ernte. Jeden Tag eine kleine Überraschung für die Gäste. Und nicht zuletzt haben wir Mallorca von einer Seite kennengelernt, wie man es sich schöner kaum vorzustellen vermag.

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