Reisebericht: Rundreise London, Cornwall und Devon

15.05. – 26.05.2014, 11 Tage Rundreise Südengland mit London – Oxford – Plymouth – Exeter – Dartmoor – Land´s End – St. Ives – Tintagel Castle – Römische Bäder in Bath


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Pulsierendes London, bezaubernde Gärten, verwunschene Schlösser und mondäne Badeorte. Eine Reise - abwechslungsreich und verzaubernd durch die schönsten Landschaften Südenglands bis Cornwall.
Ein Reisebericht von
Constanze Maißel
Constanze Maißel

1. Tag: Anreise nach Hoek van Holland

Nach einer ruhigen und problemlosen Anreise erreichten wir am frühen Abend Hoek van Holland, um auf die Fähre der Stena Line zu fahren, die uns über Nacht hinüber nach Großbritannien brachte. Bei einem 3-Gänge-Menü entspannten wir uns von der Anreise und freuten uns auf den neuen Tag, an dem wir schon auf der britischen Insel erwachten.

2. Tag: Rochester und London

Noch an Bord der Fähre stärkten wir uns mit einem kräftigen Frühstück. Dann verließen wir das Schiff und fuhren durchs Hafengelände hinaus auf die Straßen Englands, die uns mit Linksverkehr erwarteten. Die Charles-Dickens-Stadt Rochester empfing uns am Morgen. Hier wurden wir auf den Spuren von Charles Dickens durch Rochester geführt, sahen die Kathedrale und das Castle. Gegen Mittag verließen wir Rochester und nahmen nun Kurs auf London, der Hauptstadt Großbritanniens. Am berühmten Tower und der Towerbridge hatten wir etwas Freizeit und genossen das herrliche sonnige Wetter bei einem Spaziergang an der Themse. Am frühen Nachmittag erwartete uns Linda, unsere Stadtführerin für die nächsten Stunden. Sie stieg zu uns in den Bus und machte uns während einer Stadtrundfahrt mit zahlreichen interessanten Gebäuden von London bekannt. Wir sahen und erfuhren viel Interessantes, so dass der Nachmittag recht vergnüglich war. Am frühen Abend bezogen wir unser Thistle Hotel in London. Nach einem gemeinsamen Abendessen gingen wir müde, aber mit vielen neuen Eindrücken, in unsere Zimmer, um dem nächsten Tag entgegen zu träumen.

3. Tag: Hever Castle und Penshurst Place and Garden

Wir fuhren nach Hever Castle, einem Herrenhaus mit großzügigen Gartenanlagen. Hier verbrachte Anne Boylin ihre Kindheit, sie wurde später die zweite Ehefrau Heinrichs VIII. Wir durchstreiften die malerische Anlage und bestaunten prächtig blühende Rhododendron-Büsche, Rotahorn, Lavendel, Efeu und Buchsbaum. Im Castle gab's Porträts der adligen Familie und wunderschöne alte Möbel und Teppiche zu entdecken. Penshurst House and Garden stand am Nachmittag auf dem Programm. Wir genossen die schön angelegten und liebevoll gepflegten Gärten mit Hecken, Gartenteichen, Blauregen und Rosen, sahen wertvolle Möbel und Gemälde im Herrenhaus. Am frühen Abend erreichten wir unser Hotel in Ashford, wo wir ein leckeres Drei-Gänge-Menü zum Abend genossen und eine ruhige Nacht verbrachten.

4. Tag: Leeds Castle, Sissinghurst Gardens und Eastbourne

Leeds Castle war unser erster Höhepunkt des Tages. Ein Schloss wie im Märchen, dass sich malerisch aus dem Wasser zu erheben scheint und darin spiegelt. Um die Gebäude herum hat man wunderschöne Garten- und Parkanlagen angelegt. Schwäne, Pfaue, Gänse und Blesshühner posierten für uns an den Ufern der Seen in der Anlage. Wir nahmen Abschied von Leeds Castle, um nach Sissinghurst zu fahren. Dort erhebt sich ein Doppelturm in Ziegelbauweise über verschiedenen Themengärten, die vor vielen Jahrzehnten von der Autorin Vita Sackville-West und ihrem Ehemann angelegt worden waren. Wir genossen den sonnigen Nachmittag zwischen duftenden Rosen und bunt blühenden Lilien und Akelei oder verschafften uns einen Überblick über die Anlage vom Aussichtspunkt des Doppelturms aus. Auf dem Weg zu unserem Hotel in Eastbourne fuhren wir vorbei an Battle, wo 1066 die folgenreiche Schlacht zwischen Engländern und Normannen stattfand. Die Normannen waren siegreich unter William the Conquerer und besetzten in Folge dessen England. Berühmt wurde dadurch auch Hastings, die Hafenstadt in der Nähe, denn die Schlacht ging als Schlacht bei Hastings in die Geschichte ein. Wir fuhren ein Stück auch durch Hastings die Uferpromenade entlang, bevor wir schließlich am frühen Abend unser mondänes Hotel The Mansion Lion in Eastbourne direkt an der Promenade erreichten. Wir bezogen unsere Zimmer und genossen ein leckeres Abendessen, bevor wir diesen Tag vielleicht mit einem Spaziergang die Promenade entlang beschlossen.

5. Tag: Brighton, Royal Pavillon, Beachy Head, Eastbourne

Nach einem kräftigen Frühstück fuhren wir los in Richtung Brighton. Unterwegs sahen wir „The long man of Wilmington", die Figur eines Riesen auf einem Hügel neben der Straße. Am Vormittag erreichten wir Brighton, das zur Prinzregentenzeit ein beliebtes Vergnügungspflaster nicht nur des Prinzen war. Zunächst besichtigten wir den Royal Pavillon mithilfe eines Audioguides in deutscher Sprache. Der Palast ist dem eines Maharadschas würdig! Drachen, Schlangen, Lotusblüten und andere orientalisch anmutende Gegenstände verzieren das Innere des Pavillons, so dass man glaubt, plötzlich in Persien zu sein, obwohl man gerade noch durch Brighton spaziert war. Nach dem Besuch des Palastes fuhren wir entlang der südenglischen Kreideküste nach Beachy Head. Bei strahlendem Sonnenschein unternahmen wir eine kleine Wanderung über den Klippen bis hinunter zu einem Leuchtturm.
Dort angekommen erwartete uns unser Busfahrer Thomas mit Kaffee und Gebäck, was für ein schöner Nachmittag.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir unser Hotel in Eastbourne. Hier blieb uns noch Zeit für eigene Erkundungen des Seebades, bevor wir uns am Abend wieder zum gemeinsamen Abendessen im Hotel versammelten.

6. Tag: Arundel, Jane Austen House, Winchester

Am Morgen verließen wir Brighton und fuhren zunächst nach Arundel, einem kleinen Städtchen mit mittelalterlichen Fachwerkhäusern. Über dem Ort thronen das mächtige Arundel Castle und die Kathedrale der Stadt. Wir besichtigten die herrliche Gartenanlage des Schlosses und auch die Haupträume von Arundel Castle. Nach einer kurzen Mittagspause brachen wir wieder auf, denn jetzt stand die berühmte Schriftstellerin Jane Austen auf dem Programm. Wir besuchten ihr letztes Wohnhaus, das heute ein liebevoll gestaltetes Museum über ihr Leben und ihre Arbeit als Autorin beherbergt. Auf dem Weg zum Hotel machten wir Halt in Winchester. König Harald, der alte Angelsachsenkönig, steht als Denkmal auf einem Sockel und hebt sein Schwert, als müsse er Winchester immer noch verteidigen. Am Abend ließen wir uns ein leckeres Menü in unserem modernen Hotel Holiday Inn in Winchester schmecken.

7. Tag: Woodhenge, Knightshayes Court, Dartmoor, Plymouth

Wir verließen Winchester nach einem kräftigen Frühstück. Bei Amesbury hielten wir an einem prähistorischen Holzkreis an, namens Woodhenge, heute gibt es statt der Holzstämme Betonsteine, aber man konnte sich sehr gut vorstellen, wie vor mehr als viertausend Jahren die Holzpfähle wohl hier gestanden hatten. Kurze Zeit später fuhren wir dann noch am berühmten Stonehenge vorbei, das wir von der Straße aus sehen konnten. Gegen Mittag erreichten wir Knightshayes Court, ein prächtiges Herrenhaus mit liebevoll angelegten verschiedenen Gärten. Zunächst genossen wir einen traditionellen englischen Creamtea, um danach gut gestärkt die Besichtigung von Herrenhaus und Gärten in Angriff zu nehmen, was wir sehr genossen, nicht zuletzt wegen des sonnigen Wetters.
Dann aber wurde es richtig mystisch, das Dartmoor empfing uns mit karger Landschaft, schroffen Felsen und den Geschichten um riesige Hunde mit glühenden Augen. Wir sahen keine der Bestien, dafür aber eine sogenannte Clapper Bridge, die wir sogar zu Fuß benutzten, um den Fluss zu überqueren. Die Brücke stammt bereits aus dem 12. Jahrhundert und besteht aus lose aufeinander gelegten großen schweren Granitplatten. Die Ponys im Dartmoor sind wohl oft darüber getrappelt, von den Geräuschen der Hufe soll der Name „Clapper" herrühren. In Princetown stiegen wir gegenüber des berühmt-berüchtigten Gefängnisses aus, wir fotografierten und versetzten uns in die Zeit zurück, als französische Kriegsgefangene selbst ihr späteres Gefängnis bauen mussten. Den Abend beschlossen wir in Plymouth. Nach einem leckeren Abendessen in unserem Hotel Jurys Inn gingen einige noch spazieren und erkundeten die Marina der Stadt oder The Hoe, ein Aussichtspunkt über den Klippen, von dem schon Sir Francis Drake einen exzellenten Blick über das Meer hatte, als er die Spanische Armada erfolgreich schlagen konnte.

8. Tag: Jamaica Inn, Bodmin Moor

Am Morgen suchten wir zunächst nach den Spuren der Schmuggler, die in Daphne de Mauriers Roman „Jamaica Inn" so eindrücklich beschrieben worden sind. Das Jamaica Inn existiert heute noch. Man kann gut essen und trinken dort. Wir besuchten das Schmugglermuseum des „Jamaica Inn" und stellten uns vor, wie sich die Schmuggler dort trafen und die Waren unter der Hand verkauften. Es muss eine raue Zeit gewesen sein. Gegen Mittag trafen wir am Lanhydrock House und Garden ein und besichtigten dieses feudale Anwesen, zu dem verschiede Gärten gehören. Im Anschluss daran fuhren wir zu den „Lost Gardens of Heligan" und besuchten damit einen Garten, der unter anderen Gartenanlagen sogar einen Dschungel zu bieten hat. Am Abend bezogen wir unser herrliches Hotel über den Klippen und dem Strand in Newquay. Nach einem leckeren Abendessen genossen wir in bequemen Clubsesseln sitzend den Ausblick über das Meer.

9. Tag: Lands End, St. Michaels Mount, Trebah Garden, Newquay

Gleich am Morgen machten wir uns auf, das Ende der Welt Cornwalls und Englands zu besuchen. Lands End erwartete uns mit dem üblichen Wind, aber trockenem Wetter. Wir spazierten einen Fußpfad hinunter zum letzten Aussichtspunkt vor den Klippen, machten zahlreiche Fotos und sahen auch den Wegweiser, auf dem die Entfernung bis New York angezeigt wird. Einige erstanden Postkarten und ließen sich den begehrten Lands-End-Poststempel draufdrucken.
In Marazion, unserem nächsten Halt, kann man hinüber blicken zum St. Michael's Mount, einer Gezeiteninsel. Weil Flut war, fuhren wir mit dem Boot hinüber, um das Castle auf dem Hügel und die herrlichen Gärten zu besichtigen. Danach fuhren wir in die Nähe von Falmouth und besuchten Trebah Garden, ein Schluchtengarten mit Rhododendron und Kamelien. Den Abend verbrachten wir in unserem Hotel in Newquay über den Klippen.

10. Tag: Eden Project, Bristol

Nicht weit von unserem Hotel entfernt befindet sich Eden Projekt, ein völlig neues Garten- und Naturkonzept. Unter geodätischen Kugeln aus transparenten Folienkissen zwischen Metallgerüsten wachsen in einem künstlichen Dschungel die ausgefallensten Arten und erfreuten uns mit prachtvollen Blüten. Die nächste Halle simuliert mediterranes Klima. Wir spazierten durch grüne Oasen, die wir sonst nur aus Italien oder Griechenland kennen. Im Freigelände gibt es herrliche Gemüsegärten und Blumenbeete, alles untersetzt mit zahlreichen Informationen besonders zu Umweltschutz, Klimawandel und den schützenden Umgang mit der Natur, insbesondere von bedrohten Arten. Wir bestaunten diese moderne und beeindruckende Gartenanlage. Am frühen Nachmittag bestiegen wir wieder unseren Bus, um nach Bristol zu fahren und in unser Hotel einzuchecken.

11. Tag: White horse, Avebury, Windsor Castle, Harwich Nachtfähre

An diesem sonnigen Morgen verließen wir Bristol, um nach Avebury zu fahren. Unterwegs hielten wir an in Cherhill und bestaunten eines der „White Horses", die in dieser Gegend an zahlreichen Hängen vor vielen Jahren eingeritzt worden sind. Nach ein paar Fotos ging es dann schließlich weiter nach Avebury. Das ist ein kleines englisches Dorf, wie es viele gibt. Eine kleine Kirche ragt zwischen romantischen Cottages und Farmhäusern hervor. Und dennoch gibt es in Avebury etwas ganz Besonderes: Steinkreise und Galerien aus Menhiren und Megaliten. Wir wanderten über die Wiesen und bestaunten diese Monumente einer längst vergangenen Kultur. Vermutlich errichtete man die Steinkreise und Galerien vor ca. 4500 Jahren. Ein kleines Museum im Dorf informiert über die Geschichte der Steine.
Nach diesem Ausflug in die fernere Vergangenheit machten wir uns auf nach Windsor. Dort besuchten wir das königliche Schloss, bestaunten die massiven Mauern und die Guards, die die Queen beschützen, besuchten die prunkvollen Staatsgemächer und bestaunten Mary's Doll House, ein überdimensional großes prächtiges Puppenhaus.

12. Tag: Hoek van Holland, Heimfahrt

Nach einem zeitigen Frühstück auf der Fähre der Stena Line bestiegen wir unseren Bus, der uns vor dem Terminal in Hoek van Holland schon erwartete. Wir traten unsere Heimreise an. Unterwegs hielten wir mehrere Male, um Pausen einzulegen und später dann auch immer wieder Gäste unserer Gruppe an verschiedenen Haltepunkten zu verabschieden. Wir erreichten alle wohlbehalten unser Zuhause.
Unser Fahrer Thomas hat uns die gesamte Zeit sicher und souverän durch England gefahren.
Wir haben eine Reise erlebt mit vielen schönen Erlebnissen, die Erinnerungen werden uns wohl noch lange begleiten.Nun freuen wir uns schon auf unsere nächste Reise, mal sehen, wohin sie uns führen wird.Herzliche Grüße
Ihre Reiseleiterin Constanze Hölig.

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Kommentare zum Reisebericht

Vielen Dank für die perfekte Reise, die kompetente Begleitung und die vermittelten Eindrücke! Ein dickes Lob für die Crew aus Constanze und Thomas, die uns jederzeit sicher, verwöhnend und mit großer Herzlichkeit durch den sehenswerten Süden Englands kutschiert haben. Und das Ganze für uns locker, lustig und "mit links" arrangiert haben. Eine großartige Erinnerung, die auch wegen des Foto- und Reiseberichtsservices für die Teilnehmer immer wieder abgerufen und so noch länger im Gedächtnis gespeichert werden kann. Und als Beigabe ein fast durchgängig herrliches Wetter zum Relaxen und Genießen, als ob dies ganz selbstverständlich auch zum Eberhardt-Service gehört ... Ich kann diese Reise und unsere beiden Begleiter nur wärmstens weiter empfehlen und werde schon bald wieder in den Eberhardt-Katalogen nach weiteren Abenteuern suchen! Nochmals vielen Dank für die gelungene Reisezusammenstellung, die sorgsam ausgewählten Örtlichkeiten und vielfältigen Hotels sowie den hervorragenden Service und die perfekte Organisation. Herziche Grüße Wolfgang Schiele

Wolfgang Schiele
14.06.2014