Reisebericht: Rundreise London, Cornwall und Devon

22.05. – 02.06.2018, 11 Tage Rundreise Südengland mit London – Oxford – Plymouth – Exeter – Dartmoor – Land´s End – St. Ives – Tintagel Castle – Römische Bäder in Bath


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Wir erlebten die pulsierende Hauptstadt des Königreichs, vielfältigst gestaltete bezaubernde Gartenalagen, bestaunten die Südenglische Riviera und prähistorische Monumente. Eine Reise ins blühende Land am Golfstrom ...
Ein Reisebericht von
Constanze Maißel
Constanze Maißel

1. Tag: Anreise nach Hoek van Holland

Pünktlich konnten alle Gäste in unserem Reisebus begrüsst werden. Rechtzeitig erreichten wir am Abend Hoek van Holland, um auf die Fähre der Stena Line zu gehen, die uns über Nacht hinüber nach Großbritannien bringen sollte. Bei einem 3-Gänge-Menü entspannten wir uns von der Anreise und freuten uns auf den neuen Tag, an dem wir schon auf der britischen Insel erwachen würden.

2. Tag: Rochester und London

Noch an Bord der Fähre stärkten wir uns mit einem kräftigen Frühstück. Dann verließen wir das Schiff und fuhren durchs Hafengelände hinaus auf die Straßen Englands, die uns mit Linksverkehr erwarteten. Die Charles-Dickens-Stadt Rochester empfing uns am Vormittag. Hier wurden wir auf den Spuren von Charles Dickens durch Rochester geführt, sahen auch die Kathedrale und die Burg. Am Mittag verließen wir Rochester und nahmen nun Kurs auf London, der Hauptstadt Großbritanniens. Am berühmten Tower und der Towerbridge hatten wir etwas Freizeit und genossen das herrliche sonnige Wetter bei einem Spaziergang an der Themse. Am Nachmittag erwartete uns Phil, unser Stadtführer für die nächsten Stunden. Er stieg zu uns in den Bus und machte uns während einer Stadtrundfahrt mit zahlreichen sehenswerten Gebäuden von London bekannt. Wir sahen und erfuhren viel Interessantes. Danach hatten wir noch etwas Freizeit für Erkundungen in Westminster, sahen die Westminster Abbey und das Parlamentsgebäude. Am frühen Abend bezogen wir unser Hotel in Kensington. Nach dem Abendessen gingen wir mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck in unsere Zimmer, um dem nächsten Tag entgegen zu träumen.

3. Tag: Hever Castle und Penshurst Place and Gardens

Wir fuhren nach Hever Castle, einem Herrenhaus mit großzügigen Gartenanlagen. Hier verbrachte Anne Boylin ihre Kindheit, sie wurde später die zweite Ehefrau Heinrichs VIII. Wir durchstreiften die malerische Anlage und bestaunten Rotahorn, Rhododendron, Lavendel und Buchsbaum. Im Castle gab's Porträts der adligen Familie und wunderschöne alte Möbel und Teppiche zu bestaunen. Penshurst Place and Gardens stand am Nachmittag auf dem Programm. Wir genossen die schön angelegten und liebevoll gepflegten Gärten mit Hecken, Gartenteichen und Rosen, sahen wertvolle Möbel und Gemälde im Herrenhaus. Am frühen Abend erreichten wir unser Hotel gleich neben der Rennstrecke Brands Hatch, wo wir unser Abendessen genossen und eine ruhige Nacht verbrachten.

4. Tag: Leeds Castle, Sissinghurst Gardens und Eastbourne

Leeds Castle war unser erster Höhepunkt des Tages. Ein Schloss wie im Märchen, das sich malerisch aus dem Wasser erhebt und darin spiegelt. Um die Gebäude herum hat man wunderschöne Garten- und Parkanlagen angelegt. Schwarze Schwäne, Gänse und Blesshühner posierten für uns an den Ufern der Seen in der Anlage. Nach ein paar schönen Stunden nahmen wir Abschied von Leeds Castle, um nach Sissinghurst zu fahren.
Ein hoher Doppelturm in Ziegelbauweise steht über verschiedenen Themengärten, die vor vielen Jahren von der Autorin Vita Sackville-West und ihrem Ehemann angelegt worden waren. Wir genossen den sonnigen Nachmittag zwischen duftenden Rosen und bunt blühenden Beeten oder verschafften uns einen Überblick über die Anlage vom Aussichtspunkt des Castles aus. Auf dem Weg zu unserem Hotel in Eastbourne fuhren wir vorbei an Battle, wo 1066 die folgenreiche Schlacht zwischen Engländern und Normannen stattfand. Die Normannen waren siegreich unter Wilhelm dem Eroberer und besetzten in Folge dessen England. Berühmt wurde dadurch auch Hastings, die Hafenstadt in der Nähe, denn die Schlacht ging als Schlacht bei Hastings in die Geschichte ein. Wir fuhren ein Stück entlang der Uferpromenade von Hastings, bevor wir schließlich unser Hotel Imperial in Eastbourne an der schönen Promenade erreichten. Wir bezogen unsere Zimmer und aßen gemeinsam zu Abend.

5. Tag: Brighton, Royal Pavillon und Beachy Head

Vorbei am Long Man of Wilmington, einer alten weissen Ritzzeichnung in einem grünen Hang, fuhren wir nach Brighton, das zur Prinzregentenzeit ein beliebtes Vergnügungspflaster, nicht nur des Prinzen war. Zunächst besichtigten wir den Royal Pavillon. Der Palast ist dem eines Maharadschas würdig! Drachen, Schlangen, Lotusblüten und andere orientalisch anmutende Gegenstände verzieren das Innere des Pavillons, so dass man glaubt, in Persien zu sein, obwohl man gerade noch durch Brighton spaziert war. Nach dem Besuch des Palastes und Freizeit in der Stadt fuhren wir entlang der südenglischen Kreideküste nach Beachy Head. Bei herrlichem Sonnenschein - aber kräftigem Wind - unternahmen wir eine Wanderung entlang der Küste mit imposanten Ausblicken auf das Meer, zwei Leuchttürme und die Kreidefelsen. Der Nachmittag stand uns zur freien Verfügung, und so nutzten wir diese Zeit, um uns Eastbourne auf eigene Faust etwas näher anzusehen. Am Abend trafen wir uns wieder und genossen ein gemeinsames Abendessen in unserem Hotel.

6. Tag: West Dean Garden, Jane Austen House, Winchester

Am Morgen verließen wir Eastbourne, das ist ein mondäner Badeort mit Pier und altehrwürdigen Hotels, und fuhren zum West Dean Garden, einem großzügigen englischen Landschaftsgarten mit beeindruckenden Sichtachsen, bunt blühenden Pergolagängen und duftenden Rosenhecken. Im Anschluss daran fuhren wir in Richtung Nordwesten weiter, denn jetzt stand die berühmte Schriftstellerin Jane Austen auf dem Programm. Wir besuchten ihr letztes Wohnhaus, das heute ein liebevoll gestaltetes Museum über ihr Leben und ihre Arbeit als Autorin beherbergt. Nach kurzer Fahrt erreichten wir schliesslich Winchester. Wir zogen in unsere Zimmer des Royal Hotels Winchester ein und trafen uns wieder, um einen gemeinsamen Stadtrundgang zu unternehmen. In der Great Hall bestaunten wir eine Replik der legendären Tafel von König Artus und seinen Rittern der Tafelrunde. Die gothische prachtvolle Kathedrale hatte noch geöffnet und so konnten wir auch dieses riesige Gotteshaus besichtigen und die Grabplatte von Jane Austen besuchen. Unser Spaziergang endete vorm Rathaus von Winchester, wo King Harold, der alte Angelsachsenkönig, als Denkmal auf einem Sockel steht und sein Schwert hebt, als müsse er Winchester immer noch verteidigen. Am Abend ließen wir uns ein leckeres Menü in unserem Hotel schmecken.

7. Tag: Knightshayes Court, Dartmoor, Plymouth

Wir verließen Winchester, nachdem wir im Hotel ein kräftiges Frühstück genossen hatten. Gegen Mittag erreichten wir Knightshayes Court, ein prächtiges Herrenhaus mit liebevoll angelegten verschiedenen Gärten. Wir ließen uns einen traditionellen englischen Creamtea schmecken und besichtigten Herrenhaus und Gärten, was wir sehr genossen, nicht zuletzt wegen des sonnigen Wetters.
Dann aber wurde es etwas mystisch, das Dartmoor empfing uns mit karger Landschaft, Dartmoor-Ponys, schroffen Granitfelsen, die auch Tors genannt werden, und den Geschichten um schwarze Hunde mit glühenden Augen, wie sie im „Hund von Baskerville" beschrieben werden. Wir sahen keine der Bestien, dafür aber eine sogenannte Clapper Bridge, die wir sogar zu Fuß benutzten, um den Fluss zu überqueren. Die Brücke stammt bereits aus dem 12. Jahrhundert und besteht aus lose aufeinander gelegten großen schweren Granitplatten. Die Ponys im Dartmoor sind wohl oft darüber getrappelt, von den Geräuschen der Hufe soll der Name „Clapper" herrühren. Den Abend beschlossen wir in Plymouth bei einem gemeinsamen Abendessen in unserem zentral gelegenen Hotel Jurys Inn. Aufgrund der Lage des Hotels in der Nähe des Hafens konnten wir Plymouth noch auf eigene Faust auf einem abendlichen Spaziergang erkunden. Manche gingen bis hinauf zu The Hoe, wo heute noch Francis Drake auf einem Sockel stehend die Hafeneinfahrt überblickt, als erwarte er immer noch die spanische Armada, die er im 16. Jahrhundert erfolgreich geschlagen hat.

8. Tag: Lanhydrock, The Lost Gardens of Heligan, Newquay

Nach einem guten Frühstück verließen wir Plymouth, passierten die Tamar Bridge und erreichten damit Cornwall und bald danach Lanhydrock House and Gardens. Wir besichtigten dieses feudale Anwesen, zu dem verschiede Gärten und ein beeindruckendes Herrenhaus gehören. Im Anschluss daran fuhren wir zu den „Lost Gardens of Heligan" und sahen damit einen Garten, der unter anderem sogar einen Dschungel zu bieten hat. Diese Anlage war für siebzig Jahre vergessen gewesen und wurde ab dem Jahr 1991 wieder im viktorianischen Stil hergestellt. Am Abend bezogen wir unser Hotel Esplanade in Newquay. Nach einem leckeren Abendessen beschlossen wir diesen Tag mit einem Spaziergang über den Klippen gleich in der Nähe unseres Hotels, das über der berühmten Fistral Beach liegt.

9. Tag: Cornwall: Land's End, St. Michael's Mount, Trebah Garden und Newquay

Gleich am Morgen machten wir uns auf und fuhren in Richtung Südwesten. Zunächst erreichten wir das Ende der Welt Cornwalls und Englands. Land's End erwartete uns mit einigen Regenschauern. Wir spazierten einen Weg hinunter zum letzten Aussichtspunkt vor den Klippen, machten zahlreiche Fotos und sahen auch den Wegweiser, auf dem die Entfernung bis New York angezeigt wird. Einige erstanden Postkarten und ließen sich den begehrten Lands-End-Poststempel darauf drucken. In Marazion, unserem nächsten Halt, kann man hinüber blicken zum St. Michael's Mount, einer Gezeiteninsel. Weil Ebbe war, konnten wir auf dem Causeway zu Fuß spazieren, um das Castle auf dem Hügel oder die herrlichen Felsengärten zu besichtigen. Leider kamen während unseres Aufenthaltes auch hier immer wieder Regenschauer, so dass der Schirm unser ständiger Begleiter war. Danach fuhren wir in die Nähe von Falmouth und besuchten Trebah Garden, einen Schluchtengarten mit unzähligen verschiedenfarbig blühenden Rhododendronpflanzen, mit Baumfarnen, farbenfrohen Etagenprimeln und einem idyllischen Bächlein. Auch hier mussten wir immer wieder Regenschauer hinnehmen. Dennoch genossen wir diesen aussergewöhnlichen Garten, zu dem sogar ein Stück Strand gehört.
Den Abend verbrachten wir in unserem Imperial-Hotel in Newquay über dem Meer.

10. Tag: Eden Project, Bristol

Nicht weit von unserem Hotel entfernt befindet sich Eden Project, ein völlig neues Garten- und Naturkonzept. Unter geodätischen Kuppeln aus transparenten Folienkissen zwischen Metallfachwerk wachsen in einem künstlichen Dschungel die ausgefallensten Arten und erfreuten uns mit prachtvollen Blüten. Eine andere Halle simuliert mediterranes Klima. Wir spazierten durch grüne Oasen, die wir sonst nur aus Italien oder Griechenland kennen. Im Freigelände gibt es herrliche Gemüsegärten und Blumenbeete, alles untersetzt mit zahlreichen Informationen besonders zu Umweltschutz, Klimawandel und den schützenden Umgang mit der Natur, insbesondere von bedrohten Arten. Wir bestaunten diese moderne und beeindruckende Gartenanlage, die sich insbesondere auch der Erhaltung und Vermehrung von alten Nutzpflanzen verschrieben hat. Am frühen Nachmittag bestiegen wir wieder unseren Bus, machten unterwegs Halt am Jamaica Inn, einer früheren Schmugglerkneipe, die sich mitten im Bodmin Moor befindet, um am Abend in Bristol unser Hotel Mercure zu erreichen. Ein leckeres Abendessen liessen wir uns vom Buffet schmecken.

11. Tag: Cherhill White Horse, Avebury, Windsor Castle, Harwich Nachtfähre

An diesem Morgen verließen wir Bristol, um nach Avebury zu fahren. Unterwegs bestaunten wir in Cherhill eines der „White Horses", die in dieser Gegend an zahlreichen Hängen vor vielen Jahren eingeritzt worden sind. Dann erreichten wir Avebury. Das ist ein kleines englisches Dorf, wie es viele gibt. Eine kleine Kirche ragt zwischen romantischen Cottages und Farmhäusern hervor. Und dennoch gibt es in Avebury etwas ganz Besonderes: Steinkreise und Galerien aus Menhiren und Megaliten. Wir wanderten über die Wiesen und besichtigten diese Monumente einer längst vergangenen Kultur. Vermutlich errichtete man die Steinkreise und Galerien vor ca. 4500 Jahren. Ein kleines Museum im Dorf informiert über die Geschichte der Steine.
Nach diesem Ausflug in die fernere Vergangenheit machten wir uns auf nach Windsor. Dort besuchten wir das königliche Schloss, bestaunten die massiven Mauern, die prunkvoll eingerichteten Staatsgemächer und die Guards, die die Queen beschützen. Am Nachmittag verließen wir Windsor und erreichten trotz einiger Staus auf der Stadtumfahrung Londons pünktlich die Hafenstadt Harwich, um unsere Nachtfähre der Stena Line nach Hoek van Holland zu besteigen. Beim gemeinsamen Abendessen entspannten wir von der Fahrt zurück an die Ostküste Englands.

12. Tag: Hoek van Holland, Heimfahrt

Nach einem zeitigen Frühstück auf der Fähre der Stena Line bestiegen wir unseren Bus, der uns vor dem Terminal in Hoek van Holland schon erwartete. Wir traten unsere Heimreise an. Unterwegs hielten wir mehrere Male, um Pausen einzulegen und später dann auch immer wieder Gäste unserer Gruppe an verschiedenen Haltepunkten zu verabschieden. Wir erreichten alle wohlbehalten unser Zuhause.
Danke an unseren Fahrer Jan, er hat uns die gesamte Zeit sicher und souverän durch England gefahren.
Wir haben eine Reise erlebt mit einer wunderbaren Reisegruppe, mit vielen schönen Erlebnissen, die Erinnerungen werden uns wohl noch lange begleiten.
Ich bedanke mich bei allen, die zum hervorragenden Gelingen unserer Reise beigetragen haben.
Nun freuen wir uns schon auf unsere nächste Reise, mal sehen, wohin sie uns führen wird.
Herzliche Grüße
Ihre Reiseleiterin Constanze Hölig

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht